Nr. 240. Montag. 19. Oktober 1908. 127. Jahrgang, Mbacher Zeitung Prilnumeratlonepstl«: Mit PostvrrsendüNss! ga»zjHhiig 30 X, halbMrla ib «, Im Kontor: ganzjäbri« U X, Halbjahr!« <1 ll. ssür die gusteNun«, in« Hau« yanzMlig « X. — InserttonSgebühr: Für llrine In!,ra!e bl« zu 4 Zellen »0 k, giühr« per NeUe li! k; bei österrn Wlederhylunnci, prr MIe » l». Nil- «Laibacbsr Zeitung, erlckirln! »cisslich, m<» Nu»nnhme der Eon» >mb feiert«»?, D,r «dmlnlftration befinbel sich M>No«>östraße Nr. i!<»: dir Redaktion Dalmlltm«<>Nl Nl. lv. Sprechftuubsn der Urbaltion vo„ « l>>« 10 Uhr ftl>lmilt»n«. Unsranlicrte Uricse werben nicht angenommen, Vlanullriv»»' nicht ^„rüclgestelll. Telephon-Nr. der Redaktion 32. Amtlicher Geil. Seine k< und k. Apostolische Majestät haben mi^ Allerhöchster Entschließung vom ^l. Septclnber d. I. der Wahl des Geheimen states Ministers a. D. Dr. Anton Ritter von Ran da zum Präsidenten der böhmischen Kaiser Franz Joseph-Akademie der Wissenschaften, Literatur und Kunst in Prag für die statutenmäßige Funktionsdancr von drei Jahren die Allerhöchste Bestätigung allcrgnädigst zu erteilen geruht. Marchet "i. i». Der k. k. Landcspräsident im Herzogtumc Krain hat dem Alois Kajzelj, Geschäftsführer der Firina Franz Lav. Souvan in Laibach, die mit dem Allerhöchsten Handschreiben vom 18. August 1898 gestiftete Ehrenmedaillc für 40jahrigc treue Dienste zuerkannt. Den 1«. Oktober 1908 wurde in der l. l. Hof« und Staats, druclerei das I.IV. und I.XXV. Stück der rumänischen. dasX^II. Stück der italienischen nnd rumänischen, das XdüII. und XQV. Stück der italienischen, das X('V. Stück der italienischen und kroatischen und das X(^VII, Stück der polnischen A»sa.nbe des Ncichsgcsstzblattcs des Jahrganges 1!>()8 nusgcgebcn und versendet. Nach dem NmtSblatte zur «Wiener Zeitung» vom 1l!. Oktober 1908 (Nr. 239) wurde die Wciterverbreitung folgender Preh. erzeugnisse verboten: Nr. 41 «Grazer Wochenblatt» vom 11. Oktober 1908. Nr. 23b und 286 «8l.»veus!li Naroä» vom 8. und 9. Ol> tober 1908. Nr. 40 ,6ol-ynjo<:» vom 3. Oktober 19^8. Nr. 10.591 «I.' ludiponllonts» vom 7. Oktober 1908. MchtarnMcher Heil. Die internationale Lage. Das „Deutsche Polksblatt" wendet sich gegen jene Vlä'tterstimmcn, die Östcrreich-Ungarn zumuten, seinen deutschen Bundesgenossen in» Stiche zu lassen und mit fliegenden Fahnen ins Lager Frankreichs überzugehen. Paris und London vermögen Asterreich-Ungarn nicht zu bieten, was es in dem Bündnisse mit Deutschland findet, einen aufrichtigen Freund, dessen Unterstützung es in der bosnischen Angelegenheit seil der Proklamicrung der Annerion sicher war. Das „Frcmdenblatt" bemerkt gegenüber den Äußerungen der englischen Presse über die Annexion: Das Recht einer sachlichen Kritik steht selbstverständlich außer Zweifel. Jede im öffentlichen Leben stehende Persönlichkeit muß sich die Beurteilung ihrer Handlungen gefallen lassen, sei sie eine gerechte oder ungerechte. Für diese Kritik gibt es aber eine wohl allgemein anerkannte Grenze: sie darf keine persönliche sein. Die „Neue Freie Presse" meint, Herr von Izvolskij müßte wissen, daß seine Anregung, in das Konferenzprogramm eine Kompensation für Serbien und Montenegro durch einen Streifen bosnischen Gebietes an der Grenze des Sandschats einzuschieben, eine bloße Demonstration bleiben werde. Aber es war ihm genug, die serbischen Aspirationen zu beleben. Vielleicht werden dadurch auch die arg verstimmten Panslavisten versöhnt. Herr von Iz-volslij falle in die Demonstrationspolitik vieler seiner Vorgänger zurück, die Unruhe erzeugt, Nußland aber niemals ernsten Vorteil gebracht hat. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" meint mit Bezug auf den in London vereinbarten Ent-Wurf eines Konferenzprogramms: Unsere Monarchie habe Zeit zu warten, Bosnien und die Herce-govina seien einverleibt. Von der „Heiligkeit" der Verträge zu sprechen, weil Österreich-Ungarn „ge-nommen" hat, was ihm seit dreißig Jahren <^' s:u-t<> gehört, geht doch nicht an und am allerwenigsten interessiert uns die Frage der Kompensationen an die Türkei oder gar an Serbien und Montenegro. In diesem Punkte mögen sich die Diplomaten der „Nestmächte" heute schon keinen Illusionen hingeben. Das „Vaterland" bemerkt: Wie sich schließlich die Konscrenzfrage gestalten möge. Eines stehe bereits fest: unsere Monarchie wird zu nichts ihre Zustimmung geben, was einer Bczweiflung ihres Rechtes auf Angliederung von Bosnien und der Hercc-govina nahekommt. Diesen gerecht und schwer errungenen und in langer harter und jenen Provinzen wohltätiger Arbeit nochmals erworbenen Besitz wird sie auf das entschiedenste und kräftigste zu wahren wissen. Bulgarien. Mil Bezug aus die Nachrichten über einen Plan zur Einberufung der Großen bulgarischen Nationalversammlung zum Zwecke der Sanktionierung der Proklamation Bulgariens zum Königreich wird aus Sofia gemeldet, daß in den Regierungskreisen eine solche Absicht noch nicht erwogen worden ist. Eine dringende Notwendigkeit für die Einberufung der Großen Nationalversammlung besteht nicht, da es sich um keine wesentlichen Änderungen der Verfassung handelt, welche diese Einberufung erheischen würden, sondern nur um Ersetzung der bisherigen Bezeichnung des Staatsoberhauptes „Fürst" durch „Zar". Die Einberufung der Großen Nationalversammlung in naher Zeit ist schon aus dem Grunde ausgeschlossen, weil sie die Auslösung der ordentlichen Tobranje bedingen würde, da die Tobranje-Deputierten mit der Ausschreibung der Wahlen in die Große Nationalversammlung gesetzlich ihre Mandate verlieren. Dies ist aber gegenwärtig ab-solul untunlich, weil dringende Staatsnotwendigkeiten vom Tobranje erledigt werden müssen, wie das Budget pro 1909 und die Orientbahnfrage. Ferner wird betont, daß die Regierung in keinem Falle daran denkt, vor Anerkennung des Königreichs Bulgarien durch die Mächte die Proklamation durch die Große Nationalversammlung sanktionieren zu lassen. Diese Sanktion ist auch gesetzlich nicht erforderlich; gesetzlich hätte vielmehr die Proklamierung Feuilleton. Der erste Theaterbesuch. „Wer erinnert sich nicht noch seines ersten Theaterabends! Des Einblicks in eine neue Welt! Und nicht in die Welt des Scheines! Nein, nicht Tchcin, nicht Erfindung und Nachahmung sind diese Wälder und Kirchen und Städte und Festungs-wälle; nicht Schein, nicht Nachahmungen sind diese Harnische und Fahnen uud Schwerter und Krumm-släbe; es ist die wirkliche Welt, die das Kind als Wlche im Theater anschaut. Der Vorhang nuckelt sich "uf. Daß alles da war, ist, wird sein und bleibt!" So leitet Gutzkow in seinen Erinnerungen „Aus der Knabenzeit" die Schilderung seines ersten Theaterbesuches ein. Wie vielen Dichtern und Künstlern ist in dieser ersten Begegnung mit dem bunten Büh-uenschein eine neue Welt aufgegangen! Kann man sich aus dem Leben G o et hcs oder Tiecks die ungeheure Wirkung solch erster Berührung mit dem Thäter fortdenken^ Tieck gedachte noch im Alter Nmi jenes Abends, da der Vater zum erstenmal den Knaben zur Bude eines Puppenspielers mitnahm. Da trat ein Prächtig gekleideter Prinz auf und rief wit den wildesten Gebärden der Verzweiflung zu wiederholtenmalen: „O Kupido, o Kupido, welch l'M Tyrann bist du!" Im Schmerz unglücklicher ^'cbe überschlug sich die Holzpuppe in eckigen, steifen, seltsamen Bewegungen, daß Anne und Beine klappernd gegeneinanderrasselten. Dies fratzenhafte Gebaren machte einen entsetzlichen Eindruck auf die Phantasie des Kindes; es brach in lautes Weinen aus und konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Gottfried Keller erinnerte sich fein Leben lang des starken Eindruckes, den der erste richtige Theaterzettel anf ihn gemacht habe mit der Ankündigung des merkwürdigen Stückes: „Die Schub-larrenpromcnade" oder „Das war ich". Grill-Parze r war, als ihn die Eltern zum erstenmale mit in die italienische Oper nahmen, noch zu klein, um einen wirklichen Genuß davou zu haben. Er langweilte sich schrecklich und nur eine einzige Szene belustigte ihn, „wo die Leute in einer Laube Schokolade tranken und der Geck des Stückes, der mit den: Stuhle schaukelte, samt Tasse und Becher rücklings über zu Boden fiel." Erst später haben sich ihm die wirren ersten Eindrücke zu einer tieferen Empfin-dnng für das Theater geklärt. Wundervoll hat Marie v. Eb n e r - E s ch e n b a ch iu den Tchilderun-gen aus ihren Kindheitstagen die Revolutionen gemalt, die durch erste theatralische Eindrücke in einem jungen Gemüt hervorgerufen werden. Der Glaube an die eigene Begabung taucht in solchen Situationen plötzlich auf und auf den schwanken Szenen des Bühnenbildes fäNt ein erster Schein künstlerischer Schöpfung in die Seele. Durch einen Besuch der Oper ist in G o u n o d der Gedanke erweckt worden, Komponist zu werden. Im „Gaulois" wird jetzt diese interessante Erinnerung des Meisters veröffentlicht, die er selbst in seinen letzten Lebensjahren erzählt hat: „Zum ersten-male bin ich in einen Theatersaal gekommen, als die Malibran in Rossinis „Othello" sang. Das war noch in den schönen Tagen des italienischen Gesanges. Wenn ich sagte, daß ich die Malibran hören wollte, so würde ich übertreiben. Meine Mutter vielmehr wollte sie hören: aber genug: ich kam ins Theater. Denken Sie! Ich war zwölf Jahr. Doch da ereignete sich bald eine unvorhergesehene Sache. Meine Begeisterung nahm einen solchen Eharatler an, daß meine Mutter ängstlich wurde. Es war nicht nur die unvergleichliche Sängerin, die sie entfesselte, es war noch mehr die Musik selbst, diese warme, weiche, flüssige Harmonie, die für mich eine Offenbarung bedeutete. ,Mama!' schrie ich beim Fallen des Vorhanges. ,Mama, ich muß Musiker werden!' Und meine Mutter lächelte, mich freundlich auf die 'Backen klopfend: Maubst du. daß man sich zum Musiker machen kann wie etwa zum Nolar?' Und ich antwortete entschlossen: ,Das weiß ich nicht, Mama. aber ich werde dem Beispiel Rossinis folgen, ich werde Partituren schreiben'. Ich brauche nicht zu sagen, daß ich des Nachts davon träumte. An anderen Morgen begann ich meine Ellern zu quälen. Ich wollle Musik studieren. Aber ich mußte ein ganzes Jahr lang kämpfen bis zu dem Abend, an dem ich zum zweitenmal ins Theater ging zu einer Vorstellung des,Don Juan'. Bleich vor Erregung lelmte ich mich an die Schulter meiner Mutter: ,Ach, Mama!' schrie ich, ,das ist die wahre Musik'. Einige Zeit darauf durfte ich in die Musikschule von Reicha eintreten. Mozart hatte mein Schicksal entschieden und blieb mein Gott. Aber nicht weniger schulde ich meinen ersten Theatereindruck, an dem mir durch Rossini mein Beruf enthüllt wurde, und ich habe seitdem oft daran gedacht." Aus merkwürdige Weise ist Alexander Dumas der Ältere zum erstenmal ins Theater gekommen und lim hier Eindrücke empfangen, die für sein Laibacher Zeimng Nr. 240. 2228 19. Oktober 1908. des Königreiches durch die Große Nationalversammlung erfolgen sollen. Ta die Negierung sich darüber hinweggesetzt hat und selbständig vorgegangen ist, bedarf eigentlich ihr Vorgehen keiner nachträglichen Sanktion seitens der Großen Nationalversammlung. Wie man Weilers aus Sofia schreibt, wird in den Regierungskreisen der Plan einer auswärtigen Anleihe erwogen. Tiefe Operation wird einerseits durch die bedeutend angewachsenen schwebenden Schulden bei den inländischen Banken und anderseits durch die beabsichtigte Ablösung der südbulgarischen Strecken der Orientbahnen zur Notwendigkeit, zu der sich möglicherweise noch der Abkauf des Eigentumsrechtes an dieser Strecke gesellen wird. Da für alle diese Erfordernisse eine 200 Millionen Franken übersteigende Summe notwendig wäre und eine Anleihe in dieser.höhe im Auslande sich schwer unterbringen ließe, glaubt man in eingeweihten Kreisen, daß die Regierung wahrscheinlich zu einem Auskunftsmitte! wird greifen müssen, um wenigstens die Beträge für den Betrieb auf der genannten Strecke für das Eigentumsrecht der Türkei nicht in barein zahlen zu müssen. Bestimmte Pläne bestehen in dieser Hinsicht noch nicht, da die Angelegenheit noch nicht über das Stadium der Orientierung gediehen ist. Toch hält man es für zweifellos, daß das Projekt einer auswärtigen Anleihe in naher Zeit greifbare Formen annehmen wird. Politische Neberftcht. Laib ach, 17. Oktober In der „Wiener Teutschen Korrespondenz" berechnet ein ehemaliger deutscher Reichsratsabgeordneter die finanziellen Aufwendungen, die Österreich-Ungarn für Bosnien und die Hercegovina gemacht hat, folgendermaßen: Mobilmachung und Verpflegung 200 Millionen, Abnützung der Heeresausrüstungen 40 Millionen, Erhaltung der Besatzungstruppen durch W Zähre 1000 Millionen, Straßenbau, Eisenbahnbau und Aufbesserungen .'^0 Millionen Kronen, zusammen also auf mehr als IV2 Milliarden Kronen. Wenn von einer Rückgabe Bosniens und der Hcrcegovina an die Türkei gesprochen werde, fo müsse man doch auch fragen, ob die Türkei imstande sei, diese N/2 Milliarden abzulösen. Im übrigen würde es sich aber empfehlen, die schwebenden Schulden, die zur Bestreitung der Kosten, Okkupation und Kultivierung Bosniens aufgenommen wurden, in eine Hypothek zu verwandeln. Tie Gelegenheit hiezu werde sich im Laufe der Verhandlungen ergeben, die in den nächsten Monaten zwischen Wien und Budapest über die Regelung der staatsrechtlichen Stellung Bosniens gepflogen werden sollen. Eine Mitteilung aus Rom betont, der tendenziöse Charakter der Angriffe, welche Tittoni in einem Teile der Presse wegen seiner Haltung in bezug auf die Annerion Bosniens und der Hercegovina durch Österreich-Ungarn erfährt, bekunde sich schon in dem Umstände, daß der Minister seitens der betreffenden Blätter ohne jede sichere und genaue Kenntnis des Sachverhaltes, lediglich auf Grund allgemeiner Angaben und Voraussetzungen verurteilt wird. Mit Recht wird von allen objektiv denkenden Polinkern darauf hingewiesen, daß es ein Gebot der Gerechtigkeit sei, die Tarlegungen des Ministers über die Mitteilung, die er bezüglich der Aktion der österreichisch-ungarischen Negierung erhalten, sowie über die Art, in der er davon Kenntnis genommen hat, abzuwarten. Wie man aus Konstantinopel schreibt, befindet sich der Kurdenstamm Hamavend neuerdings in i Aufruhr. Tie Hamavend leben in den hohen und steilen Gebirgen der Sandschaks Suleimanic und ^ Gcrgsuk im Vilajet Mossul. Als dieser Stamm sich , vor vierunddrcißig Jahren gegen die Regierung cr-! hob, konnte der Aufstand durch volle fünfzehn Jahre ! nicht niedergeworfen werden. Er beraubte die Ku-! riere der türkischen Post, plünderte Karawanen aus, ! brandschatzte die umliegenden Gebiete und fügte so-i wohl den Türken, wie den angrenzenden Persischen Distrikten großen Schaden zu. Militärische Erpedi-tioncn, welche gegen den aufständischen Stamm abgeschickt wurden, blieben ohne Erfolg. 1^)4 zog der verstorbene Marschall Kurd Ismail Pascha an der Spitze einer beträchtlichen Expedition, die aus Artillerie, Kavallerie und Infanterie bestand, gegen die Hamavend und es gelang ihm, sie bei Kasr-Tchirium auf Persischem Gebiete einzuschließen. Ter Stammeshäuptling Tschevamir wurde getötet und die anderen Führer der Insurgenten gefangen und nach entfernten Punkten der Türkei verbannt. Dieser Stamm hat nun den Behörden neuerdings den offenen Krieg erklärt. Ter Kriegsminister hat dein Kommandanten des 7. Armeekorps in Bagdad den Befehl erteilt, ohne Zeitverlust eine Expedition gegen die Insurgenten zu entsenden. Tagesneuigleiten. — Mus der Folterkammer der Schönheit.) In Lun. don hat sich kürzlich ein gewisser Herr Paglot nieder, gelassen, der davon lebt,' künstlich Augenbrauen und Wimpern einzupflanzen. Diese Operation, der sich viele Damen unterziehen sollen, ist äußerst schmerzhaft. Zu» erst werden geeignete lange Kopfhaare ausgewählt, aus denen der mangelnde Wimpcrwuchs der Augenlider her» gestellt werden soll; man fädeil sie iu eine feine Nadel, und dann beginnt Herr Paglot, das Haar durch den Lidrand furtlaufend in losen Schlingen zu näheu. Der zweite Teil der Operation besteht ini Ausschneiden der Schlingen' dauu erhalten die eingesetzten Wimpern mit einem heißen Visen die richtige Biegung, kühlende Olumschläge sorgen dann für rasche Heilung der Wunden und mildern den Schmerz der mißhandelten Lider. Wie lange aber mögen sich die künstlichen Wimperu halten? — lDie einzige offizielle Gcfänguisdiicktorinj der Welt ist eine gewisse Jenny Porchet, deren Obhut das sogenannte Adlergefängnis nu schweizerischen Nhünetale anvertraut ist. Madame Porchet kam durch Heirat gu dieser Würde. Vor dreißig Jahren heiratete sie den Obcrwärter des Gefängnisses, welchem sie, da sie eine umsichtige, energische und auch körperlich starke Dame ist, oftmals helfend zur Seite stand, ^ünzehn Jahre nach Eingang ihrer Ehe avancierte ihr Mann zum Gesang» nisdirektor. Nun wurden die Behörden auf seine tüch» tige Gattin aufmerksam und als er starb, bot mau ihr die Leitung und Oberaussicht des (Gefängnisses an, was sie auch dankend akzeptierte. Das ganze Jahr übev zählt das Adlerqefängnis zwölf bis zwanzig männliche Straf» linge, welche zu Strafen von drei Monaten l'is drei Jahren verurteilt sind. Aber obgleich die ssrau Gesang» nisdireltorin leine männliche Hilfe hat, kommt sie doch sehr gut mit ihren Schützlingen aus, bis auf einen ^all, welcher sich vor uun drei Jahren ereignete. Damals wurde sie von einem Sträfling tätlich angegriffen. Sie verlor aber keineswegs ihre Kaltblütigkeit und erteilte dem Ungalanten in aller Gemütsruhe eiue Lektion, welche bewirkte, daß er die nächsten drei Wochen im Krankenhause zubringen mußte. Sie ist bei allen Straf» lingen des Gefängnisses beliebt und manch einer wnrde durch ihre kluge uud herzensgute Art wieder auf den richtigen Weg geleitet. — lErsrorcne Vskimos.j Der englische Pfarrer Cambell, der die Missiunsstatiun auf der St. Lawrence-Insel in Alaska unter sich hat, meldete uach Viktoria, Vritisch-Kulumbia, die seltsame Geschichte von dem Fr» frieren einer ganzen Dorfbevölkerung im letzten Win» ter. Indianer begaben sich im Juni in einem Kanoe auf die Neifc nach der sibirischen Küste, um in einem dortigen Dorfe sibirischer Eskimos anzufragen, welche Erfahrungen man dort während des langen Winters gemacht habe. Sie fanden die ganze Dorfbevölkerung tot und steif gefroren. Der Tod war offenbar scholl vor längerer Zeit erfolgt. Den Unglücklichen müsse» die Lebensmittel ausgegangen sein, denn sie halten die Walroßhäute, die als Zeltwände dienten, und selbst Teile ihrer Kleidung verzehrt, ehe sie dem Hunger und der Kälte erlageu. Da die Insel St. Lawrence nur einmal im Jahre mit der Außenwelt in Verbindung steht, ist dies. die erste Nachricht von dem Trauerspiel. — Mn schweigsamer Mann.j Wilburn Wriqhts Schweigsamkeit fäugt au, fast ebenso berühmt zu wer-den wie seine Nekordflüge. „Ich kenne nur einen Vogel, der spricht: das ist der Papagei, der gerade kein groß-artiger Flieger ist," so sagte er eines Tages zu seiner Entschuldigung. Wenn er einmal zufällig doch den Mund auftut, so haben seine Erklärungen um so größeres Ge» Wicht. So wird folgendes Gespräch mit Lazaie Weiller, der ihm eine halbe Million für die Abtretung seiner Rechte in Frankreich bezahlt hat, berichtet! „Wright, Sie können morgen Ihren Scheck abheben." „Danke." Wright fuhr fort, wie er es immer tut, leise vor sich hinzupfeifen. Für eine halbe Million schien das zu wenig Worte und Lazare Weiller wollte an diesem Tage etwas mehr erfahren. „Was werden Sie uun tun, Wright?" worauf Wright nachlässig erwiderte: „Zu» nächst, wenn ich Ihre Fahrer ausgebildet haben werde, will ich meinen Flug so einrichten, daß ich einfach von einem Brett oder von einer Schiene absegle." „Und dann?" „Und dann habe ich die Absicht, bevor ich ab-reise, noch einige Hochflüge auszuführen." „Wie hoch?" „Mein Gott!"' und der Älict Wrights erhob sich zum Himmel empor. „Ja, es gibt gar keinen Grund, daß ich nicht tausend Meter hoch steigen sollte." Lazare ' Weiller erschien nicht im geringsten erstaunt; diese Empfindung muß man sich Wright gegenüber abgewöh» Leben bestimmend waren. Er war damals Schreiber bei einem Notar in Crepy, nicht weit -von seiner Heimatsstadt Villers Cotterets. Eines Tages sagt einer seiner Freunde zu ihm, von einem brennenden Verlangen nach dem Unbekannten ergriffen: „Ach wenn wir doch einmal nach Paris kämen!" — „Das wär' was," antwortete Dumas, „aber ich muß dir gestehen, daß ich nur sieben Frank mein nenne." — „Und ich habe 21," antwortet der andere, „inacht zusammen 2s. Damit können wir schon hinkommen, wenn wir zu Fuß gehen. Wir nehmen eine Flinte mit und schießen unterwegs etwas Wildbret, dann werden wir schon nicht des Hungers sterben, und im übrigen vertrauen wir den guten Göttern." Die beiden kommen auch glücklich in der Hauptstadt an und stehen mit sehnsüchtigen Augen vor dem Anschlag des Th<^tre frainais: Es wird „Sulla" gegeben und Talina spielt! Aber wie zu einem ViNett kommen? Dumas erinnert sich eines Schulkameraden, der ihm vielleicht helfen kann. Und es trifft sich glücklich. Ter Freund kennt sogar den großen Schauspieler, er führt ihn bei ihm ein und Talma selbst nimmt mit majestätischer Gebärde von seinem Schreibtische einen Federhalter in Gestalt eines Tol-ches, um ihm ein Freibillctt auszustellen. Nach der Vorstellung steht der junge Provinziale bleich und zitternd wieder vor dem Künstler und bittet schüchtern, ihm die Hand küssen zu dürfen. Geschmeichelt duräi diesen naiven Ausdruck der Bewunderung schüttelt der große Schauspieler ihm herzlich die Hände und sagt dann: „Wahrlich, der Bursche hat Begeisterung. Der wird es noch einmal zu etwas bringen ..." Der Weg zum Leben. Roman von Erich «tdenstein. (84. FuitschUNg.) (Nachbius verboten.) „Mir scheint, du bist ja ein ganz modernes Mädchen geworden da draußen. In M. dürftest du dich so nicht zeigen." „Ach was, M. In das Nest gehe ich nicht mehr zurück. Und modernd Ach ja, Tante Renate — modern bis in die Fingerspitzen, das möchte ich sein! Ich schwärme für alles Moderne." „Hm. Tu bist noch sehr jung," meinte Renate von oben herab. Aber da kam sie bei Margit schlecht an. „Ist Jugend etwa ein Fehler? Ist es nicht immer nur die Jugend, welche Neues schafft? Neue Ideen, neue Bahnen, neue Ziele? Jede Generation genießt im Alter, was sie in ihrer Jugend geschaffen hat, und nennt es dann: Das gute, sichere, erprobte Alte: So möchte auch ich mitschaffen mit meiner Generation, die Ihr die Jugend nennt und die, ganz wie Ihr selbst einst, Euer ,Altcs' über den Haufen wirft." Renate runzelte die Stirn, aber da das Stubenmädchen eben die Suppe auftrug, begnügte sie sich verweisend zu sagen: „Tu hast dich wirklich sehr verändert in Tresden, ganz im entgegengesetzten Sinn wie deine Schwester Claudia, die aus der Fremde konservativ zurückkam und sich in den Kopf setzte, ein Musterbild einer Hausfrau zu werden." „Ach was, Claudia!" sagte Margit wegwerfend. „Mit der kann man ja nicht einmal mehr reden. Erstens sieht sie nichts als ihren dicken Schnüffel von Mann, in den sie blödsinnig verliebt ist, und dann ... Ich war zur Hochzeit dort! Na — Schwamm drüber! Ich war froh, als ich wieder fort kam. Nicht ein bißchen fesch und lustig war es! Feierliche Ruhcstimmung. Onkel Wolfgang sah ordentlich melancholisch drein, anfangs dachte ich, es fei wegen der Futterkrippe — Claudia soll eine famose Köchin sein — aber sie bleibt ja oben in Solitude, Leo zieht hinauf und behält sich im Markt unten nur ein Ordinationszimmer. Himmel, bin ich froh, daß ich nicht in diefer sentimentalen Musterwirtschaft leben muß. Mich kriegen sie nicht dazu. Niemals." Emmerich lächelte, fclbst um Renatens schmale Lippen zuckte es ein wenig bei der drastischen Ausdrucksweise ihrer Nichte, obwohl es ihr gar nicht lieb war, daß Margit sich in Gegenwart des Stubenmädchens also auslicß. Um das Thema zu wechseln, fragte sie: „Womit hast du dich denn in Dresden zumeist beschäftigt? Tas viele Lernen war wohl nicht nach deinem Geschmack?" Margit zuckte geringschätzig die Achseln. „Tas, was wir lernen mußten, war gar nichts. Man legt dort mehr Werl auf die allgemeine Entwicklung eines Menschen. „Innere Freiheit" das ist das Steckenpferd Frau Aurchhardts, ich glaube nicht, daß es in Deutschland viel ähnliche Pensionate gibt. Man ließ mir in bezug auf Lernen so ziemlich freie Hand. Ta studierte ich I, taten zu verzieren. Unbeirrt durch das ironische Lächeln der Vorübergehenden, taub gegen die anzüglichen Reden und die scherzhaften Komplimente einer galanten nnd Mutanten Masse, die sie umlagerte, taten sie ihre Pflicht mit aller Geschicklichlcit ihrer männlichen Kollegen nnd mit unendlich viel mehr Grazie. Es war ein Vergnügen, ihnen zuzuschauen und der sonst so wenig anmutige Kleisterpinsel erschien in ihren zarten Händen niedlich und hübsch. — Mnfach und Praktisch.) Zwei Sprachlehrer unter» hielten sich über ihre Schüler uud die pekuniären Ver. hällnisse. „Zahlen Ihre Schüler immer regelmäßig am Munatsersten?" fragte der eine. «Nein, leider nicht!" war die Antwort. „Oft muß ich wochenlang warten, und büße auch manches ganz ein. Man lann doch die Eltern nicht gut um das Geld mahnen." — „Warum machen Sie es nicht so wie ich? Ich bekomme mein Geld immer pünktlich." — „Wie machen Sie es denn?" — „Ganz einfach. Wenn z. B. ein Knabe, der bei mir französischen Unterricht hat, am ersten des Monats nicht das Stuudengeld bringt, so gebe ich ihm folgende Übungssätze als häusliche Arbeit aus: Ich habe kein Geld.' Der Monat ist zu Ende. Hast du kein Geld? Haben deine Ellern kein Geld? Ich branche Geld sehr notwendig. Warum hast du heute früh lein Geld ge» bracht? Gab dir dein Vater lein Geld? Hat er lein Geld in der Brieftasche von seines Onkels Großtante? Das hilft immer. In der nächsten Stunde bringt der Junge das Geld." LolaI- und Prouinzial-Nachrichten. Die Nanchgrotte (vininiey) bei Marfovnöiua und die Hydrographie des istrischcu Karstes. Von G. And. Perl« (Äischoflacl). Während meiner !2. und 1.?. Höhlenexpedition er» forschte ich hauptsächlich die Talebene von Matcria in Nordistrieu, die ein wahres Dorado für die Speläologie ist. Gleich bei der Bahnstation Herpelje-Kozina wnrdcn drei tiefe Schlundhöhlen und eine leichtzugängliche Fels» höhle sPe^ina) untersucht- in der Umgebung von Tublje wurde ein l<»4 Meter tiefer Naturschacht^ ein breites Tanbenloch <>w>i-", die ans zwei gerän. migen, durch einen langeu niedrigen Gang verbundenen Hallen besteht. Am ^-uße des Höhenzuges im Süden von Markov^-iua wurden zahlreiche Grotten und Schlünde gründlich erforscht. Die ausgedehnteste ist die Thelshöhle „V xiMtil»", eine imposante Höhle, deren Fortsetzung durch den Einsturz der „Garstigen Höhle" vollständig verlegt wurde. Eine schöne 58(1 Meter lange Tropsstein-grotte ist die Bärenhöhle, zu deren Befahruug 50 Meter Strickleiter notwendig sind; in der Doppelhallc fanden sich wunderbar geformte Stalagmiten von weißroter Färbung. Durch die Erschließung der Martiu-Höhle bei Gradi^'e wurde die schönste und ausgedehnteste Tropf» stcinhöhle des Karstes bekannt. Hier gelang es mir nach mehrmonatiger anstrengender Arbeit durch Sprengung mehrerer Spalten und nach Negräumung des Einsturz, materials in einigen Galerien die Verbindung zwischen zahlreichen großen Hohlräumen herzustellen, die alle eine unbeschreibliche Anzahl prachtvoller Tropfstein' gebilde enthalten, darunter Vorhangssormen, die einzig dastehen. Ich hoffte, durch diefe Höhle deu unterirdifchen Hauptwasserlaus des Triester Karstes aufzufinden, muhte jedoch wegen den riesigen Lehm» und Schutt» masseil, deren Durchgrabung nur mit großen Auslagen verbunden ist, davon absehen; derzeit noch unerforscht ist das obere Stockwerk dieser Grotte. Die Ausdehnung der gegenwärtig von mir ausgenommeuen Hohlränme ist beträchtlich. Geologisch sehr wichtig ist der Antonia» Schacht bei Materia. In dieser 192 Meter tiefen Schachthöhle kommt 1l»2 Meter uuter dem Eingänge eine starte Wasserader zum Vorschein, die sich unter surchter-lichem Getöse senkrecht 9<» Meter tief in den letzten Schacht ergießt. Hier kann man noch heute die gewallige Kraft des einstürzenden Wassers beobachten, das einst die vielen vorhandenen Spalten des Karstbodens ver-größerte und dadurch die Veranlassung zur Bildung von Tausenden von Schlünden und Höhlen war. Der obere wasserleere Teil der Höhle ist sehr brüchig, so daß der Abstieg ungemcin gefährlich ist und der Schachtgrund erst nach mehreren Fahrten erreicht werden konnte. Die Iencrreska.Höhle bei Sladansina ist ein 214 Meter tiefer Nalurschachl, besteheud aus zwei Etagen, deren unterste in unpassierbare Spalten übergeht. Die große Caughöhle von Hotn-ina, die das ganze NiederschlagS» Wasser des gleichnamigen Kesseltales aufnimmt, ist bis ans Ende lSiphonsee) erforscht worden, wobei große Gefahren zn überwinden waren, wie der Abstieg in die letzte große Halle, wo fich das ganze Höhlenwaffer in einen 35 Meter tiefen röhrenförmigen Schacht ergießt, indem es einen mächtigen breiten Wasserfall bildet, wes> halb das Klettern auf der Strickleiter durch die Wucht des abstürzenden Wassers recht unangenehm war. Eine ähnliche unterirdische Wasserparlie war die Erforschung der Saughöhle des Kesseltales von Slivje. Bei Obrov wurden die 250 Meter lange Felshöhle am Berge Orlil, die 92 Meter tiefe Vidalova-Höhle auf der großen Griza und der 82 Meter tiefe Grinca-Schlnnd untersucht. Im ganzen sind von mir während der zwei Expeditionen 72 unbekannte Höhlrtl erforscht wurden. Auf der Halbinsel Istrien harren aber noch Huu> derte von .Höhleu der Erforschung. Dieses Land wird zutreffend ein Land der Gegensähe genannt. Mail möchte es auch noch das Land des Widersprüche nennen, denn viele, die Kultur bestimmende Verhältnisse der Halb» insel, physikalische, geologische und hydrographische, stehen wenigstens scheinbar im vollsten Widersprnche zuein» ander. Bereist man im Sommer das istrische Hügelland, so sieht man alles in einer Trockenheit schmachten, die uns an den Wüstengürtel in den Wendelreisgcbielen Trinken, das füllt den ganzen Menschen aus — völlig, bis in den letzten Winkel der Seele!" Tic sprach mit Begeisterung, ihre Stimme hatte einen warmen, tiefinnersten Mang. Neuatens Augen wurden noch grösser. Plötzlich streckte sie ihrer sichle die Hand über den Tisch entgegen. „Ich grüße dich!" sagte sie feierlich. Zum erstenmal in ihrem Leben behandelte sie ein jüngeres Wesen wie etwas Gleichberechtigtes. Dann liest» sie einen tiefen Seufzer aus. Emmerich war ihr eingefallen. Wenn der so gewesen wäre! Mch dem Essen zog Nennte Margit mit sich in ihr Zimmer, ivast herzlich war der Ton ihrer Ttimme, als sie sagte: „So, nun sind wir allein, letzt sprich. Es scheint, daß du viel auf dem Herzen hast — was ist es?" Margits Züge verfinsterten sich, einen Augenblick senkte sie den Kopf, dann hob sie ihn und blickte, Acnate ernst an. „Ich will von dir wissen, was mit Mama ist. Weshalb höre ich nichts von ihr? Weshalb schreibt sie mir uichi? Warum erfahre ich nicht, wo sie sich aufhält? Die Wahrheit, Tante Renate! Ich bin kein 5tmo mehr!" Ihre klugen blitzten fast drohend. „Nein - du bist kein Kind mehr!" antwortete Renate langsam, staunend die große, kernige Gestalt mit den energischen Zügen nnd dein zielbewußten Vlick betrachtend. „Tn sollst alles wissen." Und sie zog das Mädchen neben sich auf ein U'attgrüues Sofa nieder. Dort sagte sie ihr alles. „Wo deine Mutter gegenwärtig ist, weiß ich nicht genau," schloß sie. „Onkel Wolfgang bot ihr eine anständige — eine sehr anständige bleute, wcun sie sich verpflichtet, all ihre Ansprüche an Euch aufzugeben und nie mehr uach Österreich zu tominen. Sie ging sofort darauf ein." „Sie hat uns verlauft?" Margit packte Rcua-tcns Arm und preßte ihu krampfhaft, „. . . wirtlich verlauft . . . fagtest du das?" Renate nickte. Has; uud Verachtung loderten aus Margits Augen. „O Pfui! Pfui! Das tonnte sie tun? So schlecht, so niedrig, so herzlos war sie? Das andere . . . mein Gott . . . ich hätte ihr alles vergeben. Ich bill nicht engherzig, vieles sah ich — über vieles habe ich nachgedacht. Schwache Frauen haben nun einmal so eine ewige Sehnsucht nach dem Mann in sich. Sie tonnen nicht los von ihrem Zärtlichleits-bcdiirfnis, sie brauchen die ^iiebe. Und daß sie schwach war, dafür konnte sie nicht — es war ihre Hiatur. Aber die Kinder, welche sie liebten, aufzugeben für immer — das — nein, das ist gemein. Das verzeih' ich ihr nie!" Margits Stimme schlug fast über vor Erregung, ihr Herz pochte wild und laut, sie preßte die Hände so fest zusammen, daß sie an den Knöcheln ganz weiß wurden. Angstvoll gingen ihre Augen in dem Gemach herum. Alles war so ruhig und vornehm und stimmungsvoll darin und m ihrer Vrust ein Kampf — ein Schmerz — eine Scham------------ Sie ließ den Kopf tief auf die Vrust sinken. ^orlse>',»Nli solqt.) unserer Erde erinnert. Wie in diesen Gegenden oft ein Tümpel mit schlammigem Wasser für ein großes Terrain die einzige, unersetzliche Wasserquellr darstellt, so sieht man vor allem im südlichen Istrieu, wie die einzelnen Dörfer und kleine Sicdclungsplätzc für die notwendig, sten Bedürfnisse ihrer landwirtschaftlichen Kleinbetriebe kein auderes Wasser heute zur Verfügung haben als die spärlichen Vorräte, die sich in den von der << ri-u i-f^u, ausgekleideten Mulden während der letzten Regengüsse angesammelt haben. Bleibt aber der Regen, wie es ja immer in der heißen Jahreszeit vorkommt, aus, daun sinkt das Wasser oder verdunstet und versickert es, so daß dem armen Landwirte nichts anderes übrig bleibt, als von weit her den Wasserbezug einzuleiten. Dieser Wassermangel, mit dem der Landwirt gerade in den Monateil des größten Bedarfes rechnen muß, beschränkt die landwirtschaftliche Produktion, vor allem die Höhe des Viehstandcs, empfindlich. Die Steigerung der oirel» ten und indirekten Produktivität ist also in Istrien mehr denn anderswo von der Regelung der Wasserver» sorgung abhängig. Von der Wasserlalamilät werden nicht nur die lleinen Ansiedlungen des Binnenlandes jahraus jahrein betroffen, auch in einzelnen Städten des Küsten» gebietes, wie in Novignu, Parenzo, Dignanu und an» deren, reicht nach längeren Trockenperiuden das in Zi» sternen aufgespeicherte Wasser nicht aus, und es muß daher der Bedarf durch Zufuhr aus ^iume, Pola oder Trieft gedeckt werden. Diefe trostlosen Verhältnisse, die jeden kulturellen fortschritt, jeden Versuch einer Stei» gerung der landwirtschaftlichen Produktivität von vorn-herein unmöglich machen, herrschen in einem Lande, das jeder, der nur halbwegs die hydrographischen und geolo. gischen Verhältnisse der Halbinsel kennt, zu den Wasser, reichen Ländern der Monarchie rechnen muß. Die vor» handenen Wassrrmengen eines Landes, das nicht aus Quelleilgebieten Zufluß erhält, sind in erster Linie von den jährlichen Regeuhühen sowie von der zeitlichen Ver» teilung der Niederschlage und vom Eharaller ihres Ver. lauses abhängig. Die jährliche Negenhöhe in Istrien schwankte in den letzten Jahren zwischen 755 und 14W Millimeter- sie übertrifft fomil um ein bedeutendes die iu anderen österreichischen Ländern registrierten Regen» höhen. Vorherrschend sind die Niederschlage im .Herbst, auf den ein Drittel derselben entfällt, während die übrigen zwei Drittel sich ziemlich gleichmäßig auf die übrigen Jahreszeiten verteilen. 3rotz dieses bedeutenden Einfalls meteorischen Wassers fehlen der .Halbinsel Istrien bis auf die wenigen Wasserläuse mit kurzer Entwicklung, die sich im nördlichen Gebiete bilden, voll. kommen die permanenten oberirdischen Entwässernnas-liilien. Selbst zur ^eit der Regenmarima lann sich auch in gut entwickelten Talsystemen, in die große Nie-derschlagsslächen einfalle», nicht einmal ein unbedeuten» der fließender Wasserstrang entwickeln. Das größte Tal. system des mittleren und 'südwestlichen Istrieu, das in dein Lemesjord mündende Dragatal, vermag zur Zeit der anhaltenden Herbstregeugüsse nicht einmal soviel Wasser zu sammeln, um einen bescheidenen Wassergraben aus dem Innern des Landes zum Meere zu führen. Die Ursache dieser Erscheinung ist darin zu suchen, daß bei einer tief ciudringenden Verlarftung der Kruste der Mangel Grnndwasser haltender und undurchdringlicher Schichten die Bildung stehender Grundwässer ausschließt, die sich irgendwie zn oberirdischen Entwässerungslinien vereinen könnten. i^ortsetzuug folgt.) — lMilitärisches.j Ernannt wurden- Der mit der Führung des 13. KorpSkommandos betraute Held. marschall-Leutnaut Raimund Gerba zum Komman-danten des 13. Korps und Kommandierenden General in Agram; der Oberst Peter Hofmann des Insan» terieregimcnts Nr. 47 zum Vorstaude der 1. Ableilunc, des Rrichstriegsministeriums, der Oberst Lothar Ritter v. Doruseld des Laudwehrinsanterieregiments Lai. bach Nr. 27 zum Kommandanten des Laudwehrinsan. lerieregimeuls Ezernowitz Nr. 22. Iu den Präsenz, stand wird übersetzt der Oberleutnant Eugen Edler von Mllessi<- Domizil Lugos). Übersetzt werden: In den Status der Offiziere in Lokalaustellunqeu der Haupt, mann erster Klasse Maximilian R up recht des Land» wehrinsanlerieregiments Marburg Nr. 26, als Kon» zeptsofsizier beim Landwehrsmnmando iu Graz- der Leutnant Stephan K erlin des Laiidwehrulanenregi' me?its Nr. 5» iu den nichlaftiven Stand des Landwehr, nianenregiments Nr. 4 lAufenlhaltoort friedlandj. Auf Grund der abgelegten Hanptprüsung werden ansgenom. men: in den 1. Jahrgang der Kriegsschule M18/19<>9 der Leutnant Kurt Freiherr von K riegha m m e r des Dragonerregimeuls Nr. 5' in den I. Jahrgang des Höheren Artillerielurses Leutnant Johann Ritter K a . rabetz von Romansthal des ^eldlanonenregi. ments Nr. 7. — llkin Jubiläum.) Geheimer Nat und Kanzler des ^ranz Josef'Ordens Dr. Josef Alexander Freiherr v. H e lsert, ist in der Lage, am 13. November d. I. ein wohl einzig dastehendes' Jubiläum zu seiern. A^iu 13. November 1848, also vor sechzig Iahreu, erhielt er noch unter der Negierung des Kaisers Ferdinand l. Laibacher Zeitun; Nr. 240. 2230 19. Oktober 1908. der am 2. Dezember zugunsten seines Neffeil, des Kai» sers Franz Josef, abdankte, seine Berufnng als Unter» staatssekretär ins Ministerium für Kliltus lind Unter» richt. — ubie): lij über den Rech. nuugsabschluh des städtischen Elektrizitätswerkes für das Jahr 1907 und über die Arbeitsführung und die Verwendung der Materialien in der Zentrale dcs städ-tischen Elettrizitätswerkes im Laufe des Jahres 1907' d) über den Rechnungsabschluß der elektrischen Straßen» bahn in Laibach für das Betriebsjahr 1907. — Hierauf geheime Sitzung. — lZrainische Sparkasse.) Mit Rücksicht auf die von mehreren Seiten verbreiteten Gerüchte, daß die Krainische Sparkasse den Einlagenzinsfuß herabzufetzen beabsichtige, ersncht uns die Direktion der genannten Sparkasse mitzuteilen, daß sie an die Herabsetzung des Zinsfußes für Einlagen nicht denke, daß daher die Einlagen wie bisher auch in der Folge mit ! 5c vcr» zinst werden nnd daß die Anstalt die Rentenstcuer zur Gänze trägt. * (Aus dem Poltsschuldienste.) Der k. l. Bezirks» schulrat in Littai hat den absolvierten Lehramtstandi» daten Herrn Franz Golob znm provisorischen Lehrer an de/ Volksschule in Sagor ernannt und an Stelle des beurlandteu Oberlehrers Herrn Johann Pirnat die absolvierte Lehramtskandidatin Fräulein Antonia Randl zur Supplenlin an der Voltsschule in Ober» gurk bestellt. — Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle der krankheitshalber beurlaubten Lehrerin Fräulein Erika K a st r e u z die absolvierte Lehramts-kandidatin Fräulein Rosa Pichler zur SupplenUn an der Volksschule in Altlag bestellt. — Der k. k. Bezirks-schnlrat in Tschernembl hat an Stelle der beurlaubten Lehrerin Fräulein Albina G o l o b die gewesene Volon» tärin an der Privatmädchenschule in St. Michael bei Rudolfswert Fräulein Anna O gu ! i n zur Supplentin an der Volksschule in Semi<"> bestellt. — Der k. k. Ve-zirksschulral Laibach Umgebung hat die absolvierten Lehramtskandidatinnen Fränlein Marie K ersnik und Serafine Hu bad zu provisorischen Lehrerinnen an der neueröffneten Volksschule in Ober-8i»la ernannt. — l^undertjahrfcicr.) Zur Erinnerung an die Franzosenlämpfe des Jahres 1809 wird im Sommer des nächstell Jahres auf der Greuther»Höhe nächst Tar» vis ein Denkmal des Bildhauers I. Kassin in Wien zur Aufstellung gelangen. Es stellt einen in Bronze ausgeführten Soldaten des Jahres 1809 als Vorposten dar, der ans einem hohen, mit dem österreichischen und dem franzöfifchen Adler geschmückten Granitsockel steht, an welchem Erinnerungstafeln angebracht werden sollen. — (Perkauf von Marlcnheftchen.j Die zur Be-quemlichkeit des Publikums, insbesondere der Reisen-den, Tonristen und Fremden eingeführten und sich äußerst praktisch erweisenden Briefmarkenheftchen zu 1 K 52 l>, welche in vier Blocks 18 Stück Briefmarken zu 5 Heller und 6 Stück Briefmarken zu !<» Heller enthalten, find nunmehr bei sämtlichen Postämtern, Post-ablagen nnd Postwertzeichenverschleißstellen zu haben. — ^Verbesserung der Lage der Ttaatsbahnbedien» steten.j Anläßlich der von der Staatseisenbahnverwal-tung für die nächste Zeit in Aussicht genommenen Maß» nahmen zur Verbessernng der Lage ihrer Bediensteten haben Vertreter der Eisenbahnbedienstelen.Organisalio. üen im Eisenbalinministerium eine Reihe von Memo» rcinden überreicht. Das Eisenbahnministerium hat sich nun bereit gefunden, den in diesen Memoranden vor» Frachten Bitten in namhafter Bilanz Rechnung zn naqcn, und zwar die Nachtdienstznlage mit mindestens > "rone festgelegt und sie auf weitere Bediensteten» Kategorien ausgedehnt, weiters die bestehenden Normen für die Unterbeamtcn und Diener wesentlich verbessert, weiters die Fahrtgebühren des Zugbegleitungs» und Lokomotivpersonals sowie der Taglöhner erhöht, wei» ters hat das Ministerium sich bereit gefunden, eine Verbesfernng der Vorrücknngs-, bezw. Beförderungs» Verhältnisse der Staatseisenbahnbeamten, der seinerzeit mit 1000 l< Anfangsgehalt angestellten Beamten der 9. uud 8. Rangsklasse zuzugestehen. Auch die Regelung der Arbeitszeit wird in Aussicht genommen. Endlich sollen die in früheren Jahren mit dem niederen An-sangsgehalt angestellten Diener berücksichtigt werden. Die Staatseisenbahnverwaltung erachtet mit diesen Maßnahmen, soweit größere Mittel in Betracht kom» men, die Aktion für die nächsten Jahre für abgeschlossen, knüpft jedoch an die Aktivierung dieser Maßnahmen del, Vorbehalt, daß sich die Bediensteten von allen den Betrieb störenden Bestrebungen ferne halten. Schließ» lich wird hervorgehoben, daß dieses Entgegenkommen durch die in Aussicht genommene Tarifreform ermög> licht werde. Die Details der vorstehenden Maßnahmen werden in den zuständigen Zentralausschüssen beraten werden. — sDas Konzertorchester der „Masbena Matica".) Die Laibacher Vereinslapelle wurde bekanntlich unter Mitwirkung der hiesigen „Glasbena Matiea" zu einem Konzertorchester umgestaltet, das zu den Opern» und Operettenaufführungen ini slovenischen Theater heran» gezogen wird, aber auch als Konzertorchestcr in selb-ständigen Konzerten auftritt. Wie man uns mitteilt, besteht die Absicht, dieses Orchester, das sich aus 35 Mitgliedern, unter diesen aus mehreren Konservato-risten, zusammensetzt, an jedem Samstag, bezw. Sonn-tag, je nachdem die Vorstellungen im slovenischen Then» ter auf einen Sonntag oder auf einen Samstag fallen, im großen Saale des Hotels „Union" auftreten zu lassen. Bisher habeil drei solcher Konzerte stattgefun» den, die sich alle eines zahlreichen Zuspruches zu er» freuen hatten. Das vorgestrige Konzert war als ein Operettenabend gedacht nnd die Musikkapelle brachte denn auch unter der energischen und feinfühligen Lei» tnng ihres Dirigenten, des Herrn Tall ich, ein ans den bekanntesten nnd populärsten Operetten znsammen» gestelltes Programm zum Vortrage, wofür sie verdiente Anerkennung fand. — Die Idee, Konzerte, worin das heitere nnd das ernste Genre gepflegt werden sollen, allwöchentlich zu veranstalten, ift jedenfalls als eine glückliche zu bezeichnen. Es ist gute Aussicht vorhanden, daß sie in der musikliebenden Bewohnerschaft nnserer Stadt feste Wurzeln faßt, zumal die Eintrittsgebühr bloß 60 I, beträgt, was im Verhältnis zu der Qua-lität und Quantität dcs Gebotenen für den Einzelnen eine nur geringe Mehrbelastung seines Ausgabenetats bedeutet. — (Vom Österreichischen Neichsbunde für Vogel» lunde und Vogelschuh in Wien) erhalten wir folgende Zuschrift: Dem wirklich sachgemäßen Vogelschutz wird in Österreich leider noch immer viel zu wenig Beachtung geschenkt, trotz der üblen Erfahrungen, die Land» nnd Forstwirtschaft bereits durch Raupenplage machte. Man sieht geduldig der Verwüstung der Gemüsegärten, Obst-und Forstanlagcn zu und arbeitet mit ganz unzuläng» lichen Mitteln gegen diese Schäden. Der im heurigen Sommer erfolgte Dnrchzug von Kohlweißlingen wird erst in einigen Jahren seine verheerende Wirkung so recht zur Geltung bringen und auch das massenhafte Austreten des Frostspanners im heurigen Sommer ist geeignet, bei unseren Forst» nnd Gartenbesitzern ernste Bedenken zu erregen. Daß sich der Raupenplage wirk» sam und mit dauerndem Erfolge nur durch die Vogel» Welt entgegentreten läßt, beweisen die jeden Zweifel aus-schließenden Versuchsergebnisfe, die in Deutschland durch einen sachgemäßen Vogelschutz erzielt wnrden. Dort interessiert' sich Staat, Land nnd jeder einzelne Forst» nnd Gartenbesitzer für die Sache, während jene Korpo. ration, welche sich in Osterreich zn diesem Zwecke ge» bildet hat, trotz achtjährigen Bestandes und trotz eis. riger Propaganda nur ganz unznreichende Unterstützung findet. Jeder Forst», jeder Gartenbesitzer hätte die Ver» pflichtung, dieser Korporation, dem „Reichsbunde für Vogelkunde und Vogelschutz", Wien, 111., Gerlgasse 19, beizutreten, dies um so mehr, als der Jahresbeitrag nur l !<, mit Bezug der von einem der hervorragendsten Ornithulogen (Dr. Floericke) redigierten Zeitschrift, die allgemeinste Anerkennung findet, nur 5 K beträgt. " — lDie Pieperfängerj haben ihre Saison. Die bisherigen Erfolge dieses interessanten Fanges sind allerdings nicht brillant, doch immerhin derart, daß sie einen jeden echten Piepersänger, falls er keine allzu» kühnen Hoffnungen gehegt halle, wohl zufriedenstellen können. Der heurige Herbst hat zwar eine respektable Anzahl Pieper mit sich gebracht, aber das überaus prachtvolle Wetter will auch ein Wörtlein dreinreden. Und dieses Wörllein soll nach den Behauptungen voll Leuten, die sich darin gut auskeimen, nicht besonders erbaulich sein. Vor allem treten die Wiesenpieper nur iu kleinen Scharen auf, da sie beim schönsten Welter und bei reichlicher Nahrung ganz leicht ihr Futter sin» den. Auch dem kleinen oder gemeinen Pieper, auf den es der Piepcrsänger eigentlich abgesehen hat, kommt das überaus günstige Weller zustatte». Während des vor» mittägigen Nebels weidet er fleißig anf tanbedeckten Wiesen' wenn er sich nun sodann, vom Piepersänger an» gelockt, mit uassen Füßen auf die Leimruten setzt, so braucht er nur einen Versuch zu machen, und entkommt aus dem Bann kreise des gefürchteten Pieperfängers. Die heurigen Pieper sind anßerordentlich schön und gut genährt und finden rafcheu Absatz, noch bevor sie aus den Markt gebracht werdeil. Daraus erklärt sich auch, warum heuer die Pieper so selten ans dem Markte ge-sehen werden. In der Folge dürfte sich jedoch dies zum Besseren wenden. In den letzten Jahren wurde die Wahrnehmung gemacht, daß mit dem Schwinden echter Pieperfänger auch die Zahl der Pieper, die das Stadt-pomörinm scheinbar zu meideil beginnen, abnimmt. Einige passionierte Piepersänger haben nun ihre Tätig» keit nach Freudental verlegt nnd scheinen diesen Schritt nicht berenen zu sollen. Ic—. — sVereinswescn.) Das k. l. Landespräsidium für Krain hat die Bildung des Vereines „Itt»!!'-l<'> ,^"-v<>nklis) ix<)l)i'll5>;vlllils) «Iru^tv!» v N<>lVi!>" mit dem Sitze in Selce, Bezirk Krainburg, nach Inhalt der vor» gelegten Stalnten im Sinne des Vereinsgesetzcs zur Kenntnis genommen. —<>. " sTanitäres.) Wie man uns mitteilt, sind i»> Schulsprengel Podzemelj, politischer Bezirk Tschernembl, die Masern epidemisch ausgetreten. In 7l Hänsen, sind bisher 87 Kinder an dieser Krankheit erkrankt. >'. — sDer Pilchfang,) von dem mail sich heuer eine reiche Ausbeute versprach, hat, wie man nns aus Gott-schee schreibt, plötzlich aufgehört. Zn Ansang Oktober wurden zwar ziemlich viele Pilche zum Kaufe ange-boten, aber der starke Reif vom 8. Oktober, der sich seit damals fast jeden Murgen wiederholte, scheint die Tier» chen in ihre Höhlen zurückgetrieben zn haben. Eine der Ursachen, weshalb sie sich heuer nur in geringen Men-gen zeigten, dürfte auch in der Ausrotluug der Buchen» Wälder liegen. Der Fang, der früher alt und jung heranlockte, ergab hener häufig so geringe Erfolge, da^ es fich kaum der Mühe lohnte, eine ganze Nacht zu wa» chen, nm 4 bis 5 Pilche nach Hause zu bringen. — So verschwindet eine Spezialität Krains nach der anderen' zuerst die Krebse, dann die Pilche. * sl5in Trunkenbold mit einem Silberlöffel.) Sanistag abends wurde in der Dalmatingasse von zwei Sicherheilswachmännern ein 59jähriger total betrnn» kener Mann abgeführt, den sie aus der Straße schlafend angetroffen hatten. In seinem Besitze fand sich ein Silberlöffel mit den Buchstaben I. Z. vor. Der Eigen-tümer wolle sich im Kriminalevidenzbnrecil! melden. * Mn ehemaliger Theologe als Zechpreller.) Am Samstag vormittags erschien in dem Gasthause „Zum Löwen" an der Maria»Theresia-Straße ein 38jähriger Mann und bestellte sich zuerst ein Gnlasch, das er mit wahrem Heißhunger verzehrte. Sodann trank er noch zwei Spritzer nnd einen Liter Rotwein, »vorauf er sich, ohne die Zeche bezahlt zu haben, entfernen wollte. Der Zechpreller wurde einem Sicherheilswachlllann über» gebeil und entpuppte sich bei der Polizei als der ge» richtsbckannte ehemalige, Theologe Franz Grmovnik vulgo Luu^-arjev ans Vodiee. Das Krinnnalevidenz» bureau stellte fest, daß Grmuvnik mit jenem Schwindler identisch sein dürfte, der im März I. I. unler dem Vor-wände, er sei Organist der Wallfahrtskirche in Brezje, in der Umgebung von Stein, Jauchen nud Dom/ale milde Gaben für einen ueuen Altar gesammelt hatte. Weiters wird er vom hiesige» Landesgerichle wegen Be-truges steckbrieflich verfolgt. Nach erfolgler Photograph,-scher und daktylostopischer Ausnahme wnrde der Gauner, der sich aus Istrien Hieher geflüchtet, dem Gerichte überstellt. " lDie Ichte Fahrt.) Als diesertage der Besitzer Franz Horvat aus Tavc-a Vas bei Seisenberg aus sei» nein mit verschiedenen Waren beladenen Wageil dahin-fuhr, stürzte er ill der Nähe von St. Marein vom Wagen uud zog sich solche Verletzungen zu, daß er, ills Krankenhaus gebracht, am Samstag starb. " lDicbstähle im Schlachthausc.) In letzterer Zeit kamen im Schlachthause wiederholt Diebstähle vor- es wurden verschiedeilen Fleischern Fleischstücke entwendet, ohne daß man dem Täter auf die Spur gekommen wäre. Diesertage wurde nun der Dieb in der Persoll eines Knechtes ertappt, als er eben ein großes Stück Fleisch gestohleil und verkauft hatte. " sVom eigenen Pater eingebracht.) Ter aus dem Garten der Zwangsarbeilsaustalt entwichene Korri» gend Johann Knavcar wurde durch seinen eigenen Vater ei »gefangen und in die Anstalt zurückgebracht. Theater, ttunlt und Literatur. "* lDcutsche Bühne.) Unter den Operettenneuhei-ten der letzten Jahre bedeutet „Ter Walzerlraum" eine» glücklichen Wurf- es fehlt ihr nicht an erheiternde»' Text, vor allem besitzt sie aber wirklichen musikalischen Feingehalt, eine geistvolle, charakteristische InstrumeN' tation und sorgsame Climmsührilng. Das in anseh»» licher Zahl erschienene Publikum erlebte vorgestern einen durchaus erfreulichen Abend' die schon so osl gegebene Operette wirkte vermöge der vortrefflichen Aufführung mit verjüngtem Reize, ja der Theaterfreund muß lange in der Erinnerling nachblättern, um anf ähnliche zündende Vorstellungen zu stoßen. Die Lai-bacher Deutsche Bühne besitzt derzeit ein Operetteilper-sonale, mit dem sie die ergiebigste Quelle ihres Velrie» bes, dank einer tüchtigen, erfahrenen Spielleitung und eines musikalisch intelligenten eifrigen Kapellmeisters sorgfältig zu fassen weiß, denn die Hanpllräste ver< fügen nicht nur über darstellerische, sonder» auch über gefallgliche Vorzüge. Herr Paul H a r den, welcher den Leutnant Niki gab, besitzt einen wohlllingenden, bieg-samen, unverbrauchten lyrischen Tenor, trotz seiner Au» Laibacher Zeitung Nr. 240. 2231 19. Oktober 1908. säüqcrschaft ein unbcfalMncs Auftrete« und angeluchmc MlUlil'ron. Selbstverständlich bedarf Gesang nnd Dar» stell iiiiq uoch dl'r Allsn'ifunfi, die aber bei der Begabung des strebsamen jungen Sängers bald erreicht werden dürste. Das stete Verbergen der Hand in der Tasche nimmt sich nicht gilt ans. ^ränlein Mizi Vanm war geschnuictooll in ihren Tmlelten, in Spiel nnd Vesang. Tas Publikum zeichnete beide Künstler dnrch »oieder» Hollen Beifall nnd Hervurrnfe ans. Die hübsche nnd danlbare Nolle der brauen ^ranzi gestaltete Fräulein Mizi Kern mit schneidigem, hie nnd da vielleicht allzu überschänmendem Temperament, mit Humur nnd zart. licher Hingabe, daß sie den stiirmischesten Veifall des Abends errang. (5ine noch vom Vorjahre in guter Er-innerung stehende köstliche ?sigl!r ist der ^ürst Joachim bes Herrn Walter. Ihm ebenbürtig war Herr L e ch> ll e r als Graf Lothar, der besonders in dem gelnnge-nen Piceolodnell mit ^ranzi lebhafte Anerkeilnnng sand, ^ran Ungar hielt sich als Obersthosmeislerin von lästigen l'lbertreibnngen sern' Herr Mahr, dessen .liegie lvir bereits rühmten, Herr Wahringer nnd Mänlein Hanser ergänzten in den Nebenrollen das gute l^lmze. Das Orchester brachte alle Feinheiten dcs bestrickenden musikalischen Teiles unter Herrn Kapell» Meister N n r m a n n ivirksam zur weltnng. .1. — >n,n schichte des Handelslvesens. 4.j Ans der kaufmännischen Praxis. 5.) Der slovenische kaufmäunische Verein in Cilli. 6.) Der slovenische lansmännische Verein in Mar-burg. 7.) Verschiedene V'.ilteilungen. 8.) Verrinsnach. richten. 9.) Die kanfmännisch-gewerbliche Genossenschaft in Laibach. 10.) Literatur, il.j Anzeigen. 12.) Kor-respundenz der Nedaktioil. — lIn ^ieclams-Nniversalbibliothelj sind folgende Vände neu erschienen: Nr. 5031. Maurus I<^> la i': Die Uilsichlbare Sängerin. Das Faustpfand. Zwei Novellen. Aus dem Ungarischen überseht von Hermine Farlas. 7~ Nr. 5082. Paul Lindau: Der Abend. Schanspiel n, vier Auszügen. — Nr. 5033 bis 5035. Florence Garden: Die echte Frau Daybruuk. Noman. Anto-l'Iierte NbersetMlg ans dem Englischen von V. Tren-ltta»n.<,t^ner. — Nr. 5036. Erläuterungen zu Meister-werken der Tunkunst. 14. Vand: Iaegues Offen-^ach: Hoffmanns Erzählungen. Phantastische Oper in , !? Ansziigen. Geschichtlich, szenisch und musikalisch ana-Wert, mit zahlreichen Nutenbeispielen von Max Ehop. ^ Nr. 5037. Ma^' M vlIer: Meister Pinkepanl oder !"l)ristnacht bei den Schnee-Elfchen. Weihilachtsmärchen 'U fiins Bildern. Mnsik von O. Findeisen. — Nr. 5038, A- N a M l o w: Lustig Tügs. Humoresten. Dritter ^aild. ~ . Nr. 5039. 5040. Christiana G nnlel: Ohne 'Vrlm. Novelle. Geschäftszcitung. « ^ 0 -'"l'lerzentner Hafer- Marbnrg l300 Meterzentner Wei-^», :^l,<> Meterzentner Roggen und <>000 Meterzeillner '^"ll'r- 5ilage!>snrt 1300 Meterzentner Noggen nnd ,,""» Meterzentner Hnser; Villach 600 Meterzentner '^M'n „nd 18l'l» Meterzentner Hafer- Lnibach l10l) ^"'terzentner .Hafer; Trieft 400 Meterzentner Hafer; ^urz 70W Meterzentner Haser; Pola 500 Meterzent-.'."' Hafer. — Die gestempelten Verkaussanträge sind "'s «.November, längstens 9 Uhr vormittags, bei der '^"N'sintcndanz rinznlningen. Die näheren Äedingnn-^'n sj„^ j„ ^^,^ ^- ^,^. ,<^^^inll-ndanz und bei allen ^ulilärverps!c>gs!nagazinen des >lorpsbereiches znr Ein-'/.')< aliflirgl'nden vollinhalllichen Einlaufsavisos und ^""heften enthalten. Telegramme ^e« k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Stratzcnexzcssc in Prast. ,ss,. ^laq, !9. Oktober. Gestern vormittags fanden am laben Zusammenstöße zwischen nationalen Sozialislen nnd denlschen Couleurstudenten statt. Die Polizei mußte einschreiten, wobei es zu Faust- und Stockhieben kam. Es lvurdeu mehrere Verhaftungen vorgenommen. Auf dem Rückwege schlugen die nationalen Sozinlisten meh-reren Deutschen die Fensterscheiben ein. Nachmittags wiederholten sich die Demonstrationen in erhöhtem Maße, so daß die Polizei von der blanken Waffe Ge-branch machen mnßte. Der Polizeilommandanl war ge-zwnngen, nm Militär anznsnchen. Es wurden zahlreiche Fensterscheiben eingeschlagen; 76 Personen wurden ver» haftet. Das Militär besetzte zahlreiche Araßen. Um 10 Uhr abends trat Nuhe eiu. Die Ereignisse auf dem Valkan. Acrlin, 18. Oktober. Die „Norddeutsche Allge-meine Zeitung" schreibt in ihrer Wochenrnndschau: ^n London nnd Paris sind den dort beglaubigten diploma-tischen Vertretern der Mächte am Donnerstag amtliche Mitteilungen gemacht worden, die als Grundlage für einen Meinungsanstansch über das Programm der ein-znberufenden Orient-Klonferenz dienen sollen. Hieraus ergibt sich, daß die aus Paris und London gemeldeten Angaben über Vereinbarungen zwischen Frankreich, England nnd Nnßland als ein Programm für diese Konferenz nicht anzusprechen sind. Ein solches Pro-gramin kann erst aus den uunmehr zu erwartenden Un-terhandlungen zwischen den Signalarmächten hervor-gehen. — Zu deu militärischeu Vorkehrungen Vnlga-riens, den Slraßenknndgebungen gegen Tsterreich-Un-gärn und der serbisch.monlenegrinischen Verbindung übergehend, bemerkt das Nlatt: Angesichts solcher Vor-gange erscheint die Mahnung an die Vallanvölker am Platze, sich nicht zu unbesonnenen Handlungen hin-reißen zu lassen. Paris, 18. Oliober. Die Agence Havas meldet aus Konstantinopel: In halbamtlichen ottomanischen Kreisen wird nach »vie vor erklärt, daß kein Vesehl znr Mobili-siernng des anatolischen Armeekorps gegeben wurde. Es wurden jedoch Maßnahmen angeordnet zum Transport von Truppen. Die Nachrichten aus Sofia weisen ans leine Detente hin. Die bulgarischen Minister bestehen auf ihrer Absicht, jede Kompensation an die Pforte zu verweigern. Odessa, 18. Oktober. Meldung der Petersburger Telegraphenagentlir.) Die Stadt Odessa ist für cholera-frei erklärt worden. Tolio, 18. Oktober. Marschall Nodzu ist gestorben. Au den Leichenseierlichkeiten wird sich auch die ame-risanische Flotte, die in Uokohama eingetroffen ist, bc-leiligen, Verantwortlicher Ncdalteur: Anton Funtel. Harntreibend, harnsäurelösend. piHMMBMM Natürliche Natron Lithionquelle IbI I _ W^^B KW' Harnsäure, Gicht, Diabetes, III ¦¦ ¦¦ i ^M Magen- u. Darmkatarrhe, Blasen-B f m H V A V u.Nierenleiden. Vorrätig überall. JA fl H » ¦ Zu haben in Lalbaoh bei ¦¦¦¦¦UhhI Mlohael Kastner. (3»&6) 18—» Verstorbene. Nm 16. Oltober. Paul Lcvc, Arbeiter. 75 I., Stadt-walbstraße 30, Illlomopw«, Anaemia. - Maria Govrlar, Näherin, 7b I.. Rofengasse I^i. Pneumonic, Am 17. Oltober. Mara,areta Lavric. Näherin, 79 I., Petersstraße l4, orssanischer Herzfehler. — Franzisla Pauer Private, 55 I,, Pctcrsstraßc 22, Lungenentzündung. Die Bor- und Lithlum-hältigre Hellquelle S ALVÄTOR S W^valirt sich bei Nlcran- und Blasenleiden, Gicht, [j fcwkerharnruhr und ««tarrhaliichen Afftctlonea. | Natflrllcher ekenfreler Sluerling. S Hanptniederlagen tn Lalbaoh: Michael Kastner und FeterLasanik. Wt llßk!l. li. l(. LMlMMgklen. Maßstab 1: 75 000. Preis per Blatt 1 « in Taschenformat auf Leinwand gespannt I k 80 n. z«. ll. Atinlllllljl z ^tll. VllllliW VlllhhllVlllllllß in ^lnibctch. Angekommene Fremde. ^ Hotel Elefant. ?lm 16. Oltober. Varon Apfaltrern, l. l. .Mmmercr Stein. - Marischl. Steinberg. Lanb. sscicdlänbrr, Schwär/ Adler, Wimmrr, Spider. I. Weih. Hahn. Nathner. «orenz^ Karstens. Fischer, Herzenbcrgcr, Wagner. Kirschner, köllncr Ruben. Ditttich. Lozar, Kolmann. Blaser. Weiß, Kflte,, Wien! — ssibinger. Ingenieur; Marisch. l. u. f. Leutnant; Montag Private; Müller, >tfm., Graz. — Seifriedberger, l. u. l. Marine-ingenieur, Andavest. — Löwenstcin. Fischer, Kfltc., Zala Eger-szeg. - Neumann. Pollal, Ksltc.; Puschi. Einj.ssreiw,; ssrunsz, Äcamtcr. Trieft. Lisez, Ksm.; Moro, Dirrltor. Villach. — Menschel, ttfm,, Niedergrund. — Mittler, Fabrikant, Warasdin, — Milol, .^lsm.. Innsbruck. — Hoyer, Kfm,, Hamburg. — Bcrtichl, («nlöbrsi^cr. s. Gem.. NndolfSwcrt. — Thalhammrr, Anchhnltrrin, Abbazia. — Vulctic, illfm.. Agram. — Müller, Kfm,, Reichenberg. — Pcternclj. Großgrundbesitzer, s. Schwester. Zirlnitz. ^ «orositz. ssfm., Ianerburg. — Walonig, Kfm.. s. Gcm.. St, Martin. — Rozila, Privat. Maros Vasarhely. — Kallina, Beamter, Prag. Am 18. Oktobern Wähle, Vlaser. Szavelij, Slwarz, Lwbtner, Karpfen. Altschul, Hirsch, Suchodoller. Baar, Engl, Schuschny, Pick. Epstein, Elgcr. Prasse, Boslowih, Keller, Petritz. Vohlcr, Jaeger, Kaufleute; Zarbi, Schauspieler, Wien. — Hcnlrich. Kaufmann. Berlin. — Dr. Med, Heinh. München. — Scharmüller, HotelbesitzerSgattin, Linz. — Krenn, Berg» beamier. Aßling, - Inhasz, l. u. !. Oberst, Gürz. - Neovich, l. u, l. Oberstleutnant, Graz. ^ Wächter, Kalytur, l. u. l. Haupt» leute; Monti, Kaufmann, Trieft. — Vurgstaller. l. u. k, Ober« leutnant, Pola, — Burckert, l. u. l. Oberleutnant. Iitin. — Krcnn, Bcrgbeamter, Ahling. — Sternack, Privatier, Prag. — Reich, Kfm,, Virovitica. — Tamburlini, Kfm.. Gottschee. — Trenca, Kfm., Plauina. — Stamffl, Kaufm., Agram. — Grandesso, Kfm.. Ruda. — Piatnil, jtaufm., s, Gemahlin. Ratschach. — Piotrowsly. Kfm., Marburg. — Mulley, Kfm., Oberlaibach. — Simonich, Fabrikant, ssinme. Lottoziehungen am 17. Oktober 1908. Graz: 19 12 22 87 60 Wien: 40 48 43 41 79 Meteorologische Beobachtungen in ttaibach. Veehöhc A06'2 m, Mittl. Luftdruck 736 0 mm. <7 ^U.^t. 7^7 6 19 8, SSW.schw. halb be». " 9U. Nb. i?38 7 11 3^ NO. schwach heiter 7U. F. 739 2 5 4 O. schwach , Nebel 18. 2U.N. 7!j7 2, 16-A SO. schwach l teilw. bew. 0 0 9U. Ab. «737 2 10 7 N. schwach ! . 19 7 U. ,., > 738 9 > 8 4 SSO. mäßig bewoitt > 7 2 T>as Tagesmittel der Temperatur vom Samstag beträgt 12 3°, Normale 10 2°, vom Sonntag 10 8°, Normale 10 I. Regen nachts. Seismische Berichte nnd Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte (gtgrüübr! uo» brr Nruix, Eparlnsje >««?). (Ort: Gebände der l.l. Staals-Oberrealschule.) Lage: N«rdl. Breite 46°03'; Östl. Länge von Greenwich 14' 31' Neben berichte: Am 8. Oltober gegen 23-' Uhr und 24 Uhr Erschütterungen IV. Grades in Villa St, Lucia (Sora.Caserta, und II. Grabes in Monte cas sin o. — Am 12. Oltober gegen 19 Uhr 4b Minuten Erschütterung IV. Gra« des in Montecassino. — Nm l4. Oltober gegen 18 Uhr Fernbebenaufzeichnungen inMileto. Ischia. Caggiano, Rocca di Papa, Moncalieri und Domodossola. Die Node^lunruhe** ift in weiterer Abnahme be» griffen. — Am 18, Oltober am 12.Setnndenpendel «sehr schwach», am 7'Sctunbenpendel «nd 4'Selundenpsndel «schwach». — Heute, am 19, Oltobrr ist sie am 12'Telundenpendel und am 7'Selundcnpcndel«sehr schwach», am4.Selundl>npcndeli li s wirb i» solgsübs« Ktällsgrads,, s>a!sif!z<,l!.-!/li!«Ichll>gf bi« i» ^ Ältillmirllr «sehr Ichwach», vu» l kl« li Milüixeltl »schwach», »w» ll bil 4 Millimelsr» »»lähig ftall», vo>, 4 bi« 7 Mllimslern »Narl», >w» 7 t>>« lO Alillinislfrii »sehi starl» »»t, lü>bs>l»»! ffl,!chz,i!io <»,!!s,»snbe «slaiie» l>»richr n»! nlle« ^„wrl» Landestheater in Daibach. 9. Vorstellung. Ungerader Tag. Heute Montag den IS. Vltobcr. Z>ic ?Ol1'ctr Prinzessin. Operette in drei Alten von A. W. Willner und F. Grünbaum (mit Benützung eines Lustspiels von Gatti«Trotha) — Mufit von Leo ssall. Anfang um '/,« Uhr. Ende nm 10 Uhr. Das heutige Programm im Kinematograph Pathe: 1.) Die Kutschersgattin (kornisch). 2.) Paris aus einer Ent-fornuug von 300 Metcru (Naturaufnahme). 3.) Die Reise des Neapolitaners (Drama). 4.) Ein Ausflug zum Monde (koloriert). 5.) Ein Dienstmädchen wird gesucht fkomiBch). > Schmcrzgebrochen geben wir die betrü« l » bcndc Nachricht von dem Ableben miseres > > ilnligstgelicbten Sölmmrils, bezw. Bruders > ! Harald ! der im 6. Lebensjahre Sonntag den > I 18. d. M. nach kurzem, schweren Leiden > > sanft entschlafen ist. > » Das Leichenbegängnis findet Dienstag > > den 20. d. M. um 2 Uhr nachmittags vom > ! Trauerhause Franz-Joses. Straße Nr. 3 > > nach dem Fricdhofe zum Heil. Kreuz statt. > D Laibach, am 18. Oltober 1803. > > 2-1 z««!lit flchhl Tchlllchl. l Laibacher Zeitung Nr. 240. ________2232___________________________________________19. Oktober 1908. Ourse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Knrslilatte) vom !7. Oktober l!)08. Die notierten Kurse »erstehen sich in Kronenmährung, Die Notierung sänltlicher Ältien und der ,Tiver!en Lo!e" ner^lebt Nch per Stück, «eld Ware Allgemeine Staats» schuld. Hinheitlicht Rente: i", louver, steuerfrei, ^r<-.en -2« „ ö, W. «oten (ffebr. Aug. per Kasse......98 l>b 990b 4 2"/„ ö, W. Silber (Npril-Olt/ per Kasse......ss 8b »9 ob I8«0«l Otaatslose 500 st. 4"/„,b, 50 29H bo Staatsschuld d. i. Reichs» rate vertretenen König» reiche und Lander. »^fterr. Ooldrentc fteuerfr., E old Perltasse .... <°/<,li4 »0 >«b 10 österr. Rente in Kronen«», stfr., ver Kasse.....4"/« 9b 8b »« cb delto per Ultimo . » , 4°/„ 9b 8b 9« <^5> ltst, Investition«-»iente, stfr., Kr. ver «lasse . . 8>/,°/^ 8b 7b 8b »b Gls»ndahn«St<>«t»schnl>> n«sch«tbungen. tlisabelh-Vahn i. V., steuerfr,, zu 10,000 fi.....4"/„ —'--------'- ssranz Ioscph-Vahn in Silber //>/„!17 70!>6"?0 «aliz. Karl Ludwig-Bahn (d,v, stücke) Kronen . . . 4«/„ 9b «o 9« «0 ^iudols-Vahn in Kronenwühr. Neuerfr. (biv. Et.) . . 4"/« 96 10 97-10 Vorarlberger Vahn, stfr., 400 und 2000 Kronen . , 4"/„ 95 bo »« 50 Zu )lallt«schnl>n«schte!bnngtn «bglft»«pelte ßistnbahn.Aktlen Ilisabelh-V. 200 fl. KM. 5»///, von 400 Kr.....4l>5- «?- den« Linz-Vudwel« 200 fl. 0. W. 3. 5',"/„ . . . .427- 430 — detto Salzburg-Tirol 200 fl, ö. W. E. b"/n . . . .424- 42S'— Nrem«taIUal,n 20« u. «XX> Kr. 4°/„........192 — 11,4 — ! «eld Ware Do« Htaall ,« z«t>lnn« 2bl»> n««»tn« Gisenillh»'Pll»rtlLl»' Obligationen. Böhm, Westbahu, Em. I83l», 400, 2000 U. 10.000 Kr. 4°/o 9b 80 9« 80 Elisabeth Vahn «oo u. 300« Vl, 4 ab l0"/^......1,4 «>' ,,b Sl> Elilabelll-Vahn 400 u. 200« Vl. 4'„........,,z. >,4 - ZerdinandK-Nordbahn Vm. 18«« 97 S0 9« 60 betto «im. l904 98 60 99 «0 Franz Ioseph-Vahn «m l8»4 ,d!v. 3t.) Ellb. 4"/., . . . 96 9« 97 »0 Galtzischl Karl Ludwig - Bahn (diu. Et.) Oilb. 4"/n, . . «b-«b »6 6t> Una. galiz. «ahn 2«> fl. S, 5"/« 1U2 sb I04'2b »«»tto 40« u. «XX> kr, «'/,"/„ «b öl> 8e-b« Vorarlberger Bahn <3m. 1884 ,c»8-8b 4"/„ ungar. Rente in Kronen- wöhr. sifr. per Nasse . . 9170 »>-90 4"/„ deito per Ultimo 9, ?o 9,-^o 5'/,"/» detto p« Kasse «i-40 8l'«u Ungar. Vrümien.Nnl. il,00 fl. I84 2b<««-«ü bclto il «! fl ,84 «kl«« 2K Theih-Neg.-Lose 4"/„ . . . . 1»v k>o !43 L0 4"/n ungar, Vrunbentl.-Oblig. 92 !0 9ss > l0»-b« Wicücr «erlehr«-«»!. . . 4"/„ 9K60 u« Su bettn 19U0 4"/« 85 >(, »« 4u Unlehcn der Stadt Wien . . ,00 30 i0«>-.« betto (V, oder V.) 1874 ,20- - 12, - detto (1894).....93-^ S4 2N detto (Gas) v. I. 18U8 . »5,-3»', 9»'3o detto lltlettr.) v, I. 19iX> 95.30 W'30 detto (Inv. «l.)V,I.1W2 85 4b 9«-4b VSrsebau-Mnlehen verlosb. 4"/^ 9b 4« 86 4s» Nlissischt Ltaatbanl, 0, I. 190« f. 100 Kr. p. K. . . b°/„ --- —--delto per Ultimo , . ü"/„ 8b-2l> l»b 7b «ula., Etaats-Hypothelar Änl, ,892......6"/s> !17 85 118 «5 Gelb Ware Vulg. Ttaat« - «iloldanleihe l»«7 f. ,«» Kr. . , 4',,"/, »4-90 85 00 Pfandbriefe usw. Vodenlr..allg,lst.i, b«I.vl.4°/„ u4-6c 95-üo Uöhm, Hupothelenb. «rl. 4"/„ »7 20 !»«'2o Zentral-«ok.-Kred,-Vl.. österr., 45 ^ »eil.....4'/,«,» ,02 - —- - bet to «5 I. veil. , . .4°/« 97- «"— «red.-Inst..östcrr., f.Verl-Unt. u. üffentl.slrt', Kal. X,4"/, 84 7b 95-7l> Lllübeeb, d. itö». Walizien und Lodom, 57>/, I. ruclz. 4"/„ 93 2b 94'2l> Mllhr. Hvpothelenb. uerl <°/s. s« 10 »? io N.-österr t.'ai!dee H>,p.-»l!'sl,4"/» 97' y«-- detlo inll, 2«/„ Pr. verl. 3>/,"/<, «x-2b 89 25 detio K.-Gchuldsch. verl. 3'/,"/« ««-2b «»>25> detto nerl......4"/<> 96-75 8?'7b tstcrr.-uiigar. Vanl 50 Iah« uerl, 4"/„ ü, W.....97'9« »«'90 detto 4"/n Kr......9«8b 99 85 Nvarl,, Erste üst..e. »880 26«- 272 dettll Em. ,889 35^-50 2«4 b« 5«/f, Donau «slllll-1'ose 100 fl 25?'i>> 263 50 Serb. Präm. «>,l,p. 100 Fr. 2°/s ,8- ,04'- jlluulll!n»l»che fos«. Äxdap.-Basili'a (Tombau) 5 fl. ,9^5 21'«b Orcditlose ,00 fl .... <«68'- 476'- Clnry-Lose 40 fl, KM. . , . 146'- 156-- Ofener Uule 40 fl...... 2-il)-- '- Palffv-Loje 40fl. KM. . . . ,««'- 20 ^ud°l!-ii«!e ,0s!...... «8>- 72-- SalmLose 40 !l, KM . . . 230- 24 "> Turl, slc , , . -»- - >— detto per Medio . . . ,76'bo >7?'b0 «elb Ware Wiener Komm.-Lose v, I. ,874 48b ü<> 49b b« Hew.-Lch. d. »«/„ Präm.°Tchuld °. Äodtnlr.-«nst. Em. 188» 72 — 7« - Aktien. Hl»n»Port»zlnlllNl!>»n»8e». «uM-TevKyer «Liscnb. 500 fl. 2370- ^ü«o-- Vöhmische Nordbahn I5ft fl. 400-- 40.',-— VuschliehraberElsb 500 sl, ,NM ll«bb ^2875'— detto lül U 200 ll. per Ult, ,048 - >0!2-Tunau - Lampsschissahrtl-Gef., 1,. l, l. pri«., 500 fl, KM 869'- 979-- D»l-«odeuball!cr . L . bb,— bbb'-- loud. UN.. Trie«. 500 sl.. KM. 4"?" 4» i - ^slerr. Nordwestbahn 2l« sl, E. 445 5« 447 50 dettll süt. U)200B, 22»'— u«-— Liaalteisenb, ^00 fl, L. per Ult. «79 5!) ««0 5,) Zsidbal,!, 200 fl, Silber per Ult. ,<8,o >,9 1« Lüdnordbeutsche Nerbinbungeb, 200 — TransportGe!.. intern,. «.-:-25 b!2-25 Vodenlr, «„st. üst,, »00 Kr. , ,0-lb'— ,o5!'- ^entr.-Vod.-tii-l-dbl. tzsl, 200 fl. ««'— b3«'-nreditanstali fur Handel und Gewerbe, 220 Nr., per Kasse —'— —'— detto per Ultimo 626 25 6«7 2f> nrcdilbanl, ung. allg., 20» fl, 7»4>50 ?»5 5>, leposittnbanf. alla,, 200 ll. 4b5- 452 75 59«'— Österr,.ungar. B, ,40' '4^ BlUltl Nol)le>,l'ernb-we!. l00s>. 7^9'- 7, > -!kiseubllh»verlehr«-«»Nlll>, öst., ,00 sl....... 3<>5 - »96 - Hilendahnw Lribg., erst», ilXlfl 20c - 20, 5N' ,(t!bemühl". Papierf. u. V,-G, 100 fl........ <»9'— 1«2 - !t!eItr,.Ot> , allg «sterr,, 2<»0fl. 3S6'— 4, >» izieltr.Veiellsch,, inter,,, 20« fl. 616— «1-> - ltleltr.-Geselllch. Wr. in Liqu, «2»- ^ü — Hirlenbcrger Palr-, Zündh. u Vlet-^abril 4"<> Kr, , , 83« - 94'i - ^iesiüster Vral'rrsi 10" sl, . . 2?»-— »81, - Molüa,,.«!'!.. öl>, alpine , fl. «5,> 75 «f.2 ?b> ..Poldl-Hiitte', Tiegelgußstahl- ss..«.«. 200fl.....! 42N- 424- Vrancrlzilsn.Intmstiie-Vesellsch.^ 200 fl........ .630- ^«4« ^ ^ima- Murai»! - 3a!go-Tariaueri (Usüüw, wo sl . . ..! 552 25 55« 2b 3alss»Iar,. Sleinlohlen 100 s! 574'- 5?" ..Kchlüglmühl", Papiers..20011, 3««— 3,0 -..Echoduil-a", A.0! s. Peirol,- Ii'büstric, 500 Nr. . . . 450- 4Ll - ,,S!e»rcr,!llihl".Pap'r NulUeuw-O, 70 fl, . 262'- 265 — ?>!,', Talialregie-Gel, 20,» ^fr. per .Nasse...... - '- - — detto per Ultimo . , , 8«b— 3«? - Wllfsenf.-Gsl,. üsterr., 100 sl. . b6»'- 5«>- Wr, Äaugejellschast. l«0 fl. . , ,47-- ,50- wienerberge Ziegclf,-««,-«,!. 705- 7!5 Devisen. Kurz» zichtln und Acheck», Amsterdam....... ,»8«0 ,9? 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