-^» t . I.»/ ^ "' ^"'^l- ft "'^, !f«f ^>!e »InsseNnn« in« HnlO halb',, -,« l7. Mil d« >is>. halbj, 7 5«, ________________________________ __________ Dienstag, 35. Jänner. I,I«»»«en«,ll>iil: Hü» ll«i»e 3nsel«t« b<« zu ^ Nsstz^ Amtlicher Theil. d^ n ?"" Feldzeugmeister und Oberrommandanten rl^ ?^^ ^"' '"' 3ieichsrathe vertretenen König. ,7' und Länder. Erzherzog Rainer, die Bewilli-U«ng zur Annahme nnd zum Tragen des höchstdem-^"l verl,ehr»fn Großlrcuzes des fürstlich rumänischen "loens Stern von Rumänien zu ertheilen. tt.l, ?^' ^ ""^ k. Apostolische Majestät haben nach. stehendes Allerhöchste Handschreiben zn erlassen geruht: Lieber Freiherr von Krauh! Indem Ich Ihrer «me um Enthebung von der Stelle des Reichsgerichts, ^ästdenten in Gnadet, willfahre, spreche Ich Ihnen ^' d'esem Abflusse Ihrer uahezu 72 Jahre umfas-.^ >!' "'"U'che" Thätigkeit nochmals Meine vollste Mlo dankbarste Anerkennung aus. Sie haben drei Kai-!e,n treue lind ausgezeichnete Dienste geleistet, sich um ""dm't gemacht, eine Zierde dcs Rlchterstmldes dem Sie so lange angehörten ae-,ldet nnd em gesanunten Aeamtens?m.de ein hew -des Ve. P.el uuermud .cher Pflichttreue gegeben. Als e.n Zetche., Meines fottdai.ernden WMvollens nnd Mnner dankbaren Erinnerung übersende Ich Ihnen h'lmtt die ,n Brillanten gefasstrn Insignien Meines ungarischen St.-Stephans-Ordens, dessen Großkreuz S,e seit dem Jahre 185)9 besitzen. Wien. am 20. Jänner 1881. Iranz Joseph m. p. Taaffem. p. As, ^^' ""^ k- Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 20. d. M. den aehei. wen N^th. Mitglied des Herrenhauses nnd des Reichs.! Nrnchles Dr. Joseph Uuger zum Präsidenten des ^rlchsgenchles nnd mit Allerhöchster Entschließung! uom selben Tage das Mitglied des HerrenhanseS und ^Reichsgerichtes Dr. Karl Habiet inek zu dessen VteUvertreler allergnädigst zn ernennen geruht. Taaffe m. p. ^>ltt .^ ^ "'^ k- Apostolische Majestät haben mit ^Merhochstem Handschreiben vom 1. Jänner d. I. dem ^teglernngsconcipisteit nnd Lientcnant in der Reserve ocs Feldiägerbataillons Nr. 15 Joseph Grasen Thun «"d Ho he „stein die l. t. Kämmererswürde alleranä-d'gst zu verleihen geruht. Aa «^ ^ "'^ k. Apostolische Majestät haben mit "Uerhuchstcr Entschließung vom 18. Jänner d. I. dem Ministerialrathe im Ministerium für Landesvertheidi. gung Friedrich Maltz von Mal ten au bei der aus sein Ansuchen erfolgten Versetzung in den bleibenden Ruhestand, in Anerkennung seiner vieljährigen aus. gezeichneten Dienstleistung das Ritierkreuz des Leopold» Ordens taxfrei allerguädigst zu verlechen geruht. , Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Jänner b. I. den Decau und Siadtpfarrvicar in Vrixen Anton Hofer zum Domherrn am dortigen Kathedralcapitel allergnä. digst zu ernennen geruht. Conrad-Eybesfeld in. p. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 10. Jänner d. I. übe, Antrag des Ministers des kaiserlichen Hauses und des Anlßern den Viccconsul Guido Eall Freiherr,, von Rosenburg zum Attache bei dem Dragomanate der k. nnd k. Botschaft in Konstantinoprl allergnädigst zu ernennen gernht. Am lii, Jänner 1881 wurden in der l. t. Hof» und Staats druclerei in Wien zu dem abssclausenen Jahre 1880 der drut. schen Allsnalic des Neich6a.eschl,lattes das Titelblatt und züici illepcrtorien aus^l'sseben nnd versendet. Daö erste Nepeltorinm enlhält rin chronologisches und das zweite rin alphabetisches Velzrichnis dcr in den I.I Stnelen des Jahrganges 1880 kundgemachten Gesetze nnd Verordnungen, <„Wr. Ztg." Nr. 16 vom 21, Jänner l88I., Erkenntnis. Das l. l. Landesqcricht Wien als Pressaericht hat auf Mitraa. der t. l, ^laatsanwaüschnft sisanut. das« de: Inhalt dcr Nr. ill der Zcitsämjt «Lie Zulmm" ddtu, i:^. Jänner 1881 in dem ilnter dcm Titel „Die Siellung dcr Gelehrten zur Eucial-demutralic" cnlhaltcncn ^lujia!.« dcib Bcrbvcchcn nach ^ 65 lit, li St. G. und da'? Veilchen nach i< 3,«l 3t, r Zcltung" meldet, zum Ausbaue tm' Kirchthürme ln Eyristtindl bei Steyr !50 fl.. ferner, wie das ungarische Amtsblatt meldet, der lömisch - katholischen Kirchengemeinde in Orecho und der grie ^i jenes Bündnis nicht als ein I^oli mo t^ll^ro betrachten würde! Was liegt nuu dem gegenüber daran, wenn irgend ein Blatt einmal den Einfall hat. sich mit dieser mächtigen Thatsache in Widerspruch zu setzen? Das (^lumuim-s «.mikcwr, welches unsere Oppo» silionspressc mit so heiligem Eifer treibt, wird sich nach alledem also in dcr Nachbarschaft gewiss nicht fruchtbarer erweisen, als es dliheim gewesen ist." Jeuilleton. Vom Lailmcher Congress. Wien, 23. Iänuer. In den nächsten Tagen wird von dcm hoch. interessanten Metlernich'schen Memoircnwerle, betitelt ..Aus Metternichs nachgelassenen Papieren", der zweite Theil elschciueil. Der erste Theil erschien bekanntlich Ende des Jahres 1879 nnd wurde von mir an dieser Stelle besproche,'. Der zweite Theil, ans drei Bänden «rstehend. umfasst die Friedensära, also die Zeit von l8l!) bis 1848. und zerfällt in fechS Bücher, deren Atel lauten: Regelung der inneren Verhältnisse des Kelches (1810 und 1817); Uustrum der Cougresse l!8!8 bis 1822); orientalische Wirren (l823 bis >8ii!)); yon der Iulirevolntion bis znm Tode des Misers Franz (1830 bis 1835); die Ferdinandoi'sche 'Negierungszeit (1835 bis 1848); Metwnichs Rück-lnlt (Schluss der Antobiographic). Einen Bericht über den Inhalt der ersten zwei ?"ände des zweiten Theiles — dcr dritte erscheint erst '"l Sommer oder Herbst — nur vorbehaltend, will '^ hcute nur ein Eapitcl ans dem fünften Buche, dem /'"lstrum der Cuugresse", Heransgreifen, uud zwar ^ues, welches uom Congress in Lai bach handelt, ""bei ich außer den Metternich'scheu Mittheilungen !'?ch einige andere Dalrn anführen will, welche für °'e Leser dieses Blattes von Interesse sein dürften. Ich sehe voraus, dass der Zweck dieses Mon-archeneongresses hinlänglich bekaunt ist; derselbe galt der Herstellung der Ruhe in Italien und wurde getragen von den hochconservaliven Ideen, deren Hauptvertreter vornehmlich der Finst-Staatslanzler Metter-nich war, welcher thatsächlich nicht nur alle anderen Staatsmänner, sondern auch die Monarchen geistig beherrschte uud die europäische Politik bestimmte'. Am 1. Jänner 1821 reiste Metternich von Wien nach Laibach. Es herrschte eine Kälte von fünfzehn Grade. „Bis zum Uebergang über jene Berge, welche Krain von Steicrmark trennen", schreibt er, „nahm die Kälte immer zu; am jenseitigen AbHange derselben erreichte mich der erste südliche Lllflstrom, und da» Eis an meiucn Wagensenstern. welches bis zu einem halben Zoll angefroren war, schmolz in weniger als einer Vlertelstnnde. Ich habe neues Leben eingeathmet, wie die Diener manchmal Wohlgerüche empfangen, wenn sie d,e Thüren eines Saales'öffnen. Laibach ist gleichsam die Antichambre eines comfortable» Appartements. Wäre Eörz nicht zu klein, um einen Eon» gress zn beherbergen, hätlen wir uns iu dieser Stadt niedergelassen, weil dort die Alpenkelle vollständig überwunden ist. Ich bin noch der Einzige hier, morgen saugt die Lawiue der Staatsmänner an, eine Lawiue, die wahrlich keine Freuden briugt." Mclternich wohnte am Rain im zweiten Stockwerke des Baron Zois'schen Hanfes; er hatte einen Haushosmeister, zwel Kammerdiener, einen Koch, einen Tafeloccker, zwei Jäger und einen Bedienten bei sich. Ueber seine Wohnung schreibt er: „Mit meiner Be- hausung bin ich ziemlich zufrieden. Ich habe ein gute« Schreibzimmer, ein gnte? Schlafzimmer und eine Enfilade von Empfangszimmern." Ich lasse nun einzelne Stellen an» den Metlernich'schen Briefen folge», welche auf den Gang des Eongrefses und auf locale Vorgänge Bezng haben. li. Jänner. Hente ist das Fest der heil. drei Kö-nige; es ist auch ganz passend, dass sie nun beisam« mensitzen. Wir sind sehr galant und werden es dahin bringen, dass der alte Ferdinand (König von Neapel) die Bohne ziehe. 10. Jänner. Heute, wenn nicht die Erde zusammenbricht, der Himmel herabfällt oder die gemeinsten Landstreicher alle braven Leute voll guten und starken Willen« mit Putz und Stengel vertilgen, haben wir den Process gewonnen. Eapodistlia (russischer Staatsmann) windet sich wie ein Teufel im Weihwasser, er ist aber eben im Weihwasser und kann nichts thun. V'bl e« in der Welt heute etwas anderes als Tmte. Federn, Eonserenztische mit grünen Teppichen und größere oder kleinere Stümper, um an denselben Plcch zu nehmen/ 16. Jänner. Wir werden kaum vor halbem März von hier wegkommen. Eine Armee braucht vom Po nach Neapel dreißig Marschlage und ihren Emzug müssen wir doch hier abwartcu. Irdenfalle ist mir der jetzige Aufenthalt lieber, als der frühere; rr ist viel angenehmer. Wi, haben sogar öffentliche Vri gnügmigen. wie z, Ä. zwei Maskenbälle m dcr Woche, deren erster, wie man behanplet, nicht sehr lustig war. unter fünf« unddreihig Männern befand sich rine Frau die in einer Ecke dck Saales eingeschlafen war wa« der 162 Da« „Neue Wiener T a gblatt" nennt uns — schreibt die „Wiener Abendpost" — heute einen „im Finanzfache dilcttierenden Ofsiciosus". weil wir in unseren gestrigen Bemerkungen über den hohe» Curs der österreichischen Staatsrente die Thatsache nicht erwähnt haben, dass noch nie Geld i:i solcher Menge und zu so billigem Zinsfüße erhältlich war als gegenwärtig. Nun fällt es uns thatsächlich nicht ein, «im Finanzfache" mit dem hierin besonders versierten «Neuen Wiener Tagblatt" um die Palme ringen zu wollen; trotz unseres „Dilettantismus" wissen wir aber, dass es beispielsweise eine wenig glückliche Taktik ist, aus dem hohen Stande der französischen Rente im Vergleiche zu jenem der österreichischen deducieren zu wollen, dass die letzlere viel höher notieren würde, »wenn unsere innere Lage, statt fortwährenden El« schütterungen ausgesetzt zu sein, eine consolidierte wäre." Notorisch ist in keinem Lande der Welt die innere L^ge so häufigen Erschütterungen ausgesetzt wie in Frankreich. Wenn trotzdem der Eurs der französischen Rente ein so hoher ist, so ist damit nur der Beweis erbracht, dass die innere Lage mit dem Curse der Rente, der in erster Linie von dem Grade des Wohl« ftandes bedingt ist, dessen sich das betreffende Land erfreut, nichts zu schaffen hat. Dass aber Oesterreich lein so wohlhabendes Land ist wie Frankreich oder auch Nordamerika und Belgien, dafür wird vielleicht selbst das ,.N. Wr. Tagbl." das Ministerium Taaffe nicht verantwortlich machen wollen. Die mittelst Allerhöchste» Handschreibens vom 20. d. M. vollzogene Ernennung Sc. Excellenz des geheimen Rathes Herrn Dr. Josef Unger zum Prä< sidenten des Reichsgerichtes wird in einigen Blättern eingehend discutiert. So fchreibt hierüber das „Fremdenblatt": «Gerade das Moment, dass bei der Besehung einer so hohen richterlichen Würdc keinerlei politische Berechnung zu Nathe gezogen worden und keine von Entscheidung gewesen ist, darf al? ein erfreuliches Symptom aufgefaßt werden, da man zum Schlüsse berechtigt wird, Graf Taaffe werde richterliche Ernennungen nicht zum Gegi-nstande politi-scher Conclusion?» machen, und sei überhaupt ent« schloffen, die Politik von dem Nichteramte und dem Richterstande fernzuhalten. ... Es wme aber unbillig, zn verhehlen, dass in der Bestellung des Dr. Unger zum Präsidenten des Reichsgerichtes in diesem Augenblicke auch eine Manifestation in dem Sinne erblickt weiden kann, dass Gr«f Taaffe selbst das Verfassungs-recht und dessen gehörige und gesetzmäßige Auslegung unter die Obhut eines Mannes stellen wollte, welcher das Recht von keiner Seite beugen lassen wird. Andererseits weiß man recht wohl, dass Dr. U»ger in Fragen des Rechtes keine Partei und lein Partei« dictat kannte, in Rechtsfragen für ihn vielmehr das Recht allein und seine juristische Ueberzeugung maß' gebend waren. Oft trennte er sich infolge dessen von seiner Partei (wir verweisen auf das Wahlrecht der geistlichen Nlchnicher, die parlamentarische Behandlung des Berliuer Vertrages), aber nie von dem Rechte oder jener Auslegung des Gesetzes, welche vom Geiste des' selben eingegeben wurden. Diese Unabhängigkeit der richterlichen Ueberzeugung von der jeweiligen Parteiströmung, der Muth, ihr unter Umständen anch Trotz zu bieten, ist aber nicht allein eine Voraussetzung für diefe hohe ritterliche Würde, sondern auch eine Gewähr für deren Aulübung zur Kräftigung der Gesetze und zur Entwicklung des Verfassungsrechtes im Geiste der Verfassung. Man wird deshalb die Wahl des Ca- bilietschefs nur billigen und aus demselben den Enlschluss entnehmen, die Richterwürden und die stritte Anwendung der das öffentliche Recht statuierenden Gesetze der nationalen Agitation und der Parteileidenschaft unzugänglich zu machen". — In ähnlichem Sinne äußert sich auch daS «Extrablatt". Es heißt dort: ..Graf Taaffc hat, indem er die Wahl Sr. Majestät auf die Person des früheren Sprechministers im Cabinet Lasser-Auersperg hingelenkt, einen Act staatsmämiischer Einsicht und Objectivität begangen, der ihm — wenigstens von jedem loyalen — Gegner gut geschrieben werden dürfte. ... Die Berufung des Dr. Unger an die Spitze des Reichsgerichtes gibt dem Cabinet das Zeugnis politischer Klugheit und Noblesse". Das „Iouru. des Dcbats" gibt in einem Wiener Briefe der Ansicht Ausdruck, dass die Bauern-tage, von denen die Opposition gesagt, dass die Regierung dieselben gn nicht gestatten werde, weil sie dadurch sofort gestürzt würde, den Gegnern der Negierung am meisten Eintrag thun. Es sei mit jener Voraussage gegangen, wie mit allen pessimistischen Prophezeiungeu, die seit dem Amtsantritte des Cabinet« Taaffe in Umlauf gefttzt wurden. Da« Volt in Stadt und Land beginne einzusehen, dass es am meisten gewinne, wenn es sich selber mit seinen Angelegenheiten befasse. Es sei der ohnmächtigen Declamationen von Leuten müde, die nichts z» organisieren wussten, als die Negation von allem und jedem. E» erkenne und erkläre, dass ma» von der Arbeit lebe uud bei bloßen Phrasen zugrunde gehe. Die .Gazeta Üwowsta" constatiert das schätzensw.l!,' nachträgliche Geständnis der Oppositions, press,', dass die znlückgetretenen Minister Freiherr v. Streit und Ritter v. Krcmer der Verfassmu'.spartei angehören, und dass somit bis zu ihrem Rücktritte das Cabinet Taaffe den Coalitionscharakler gehabt habe. „Warum sollen nun — fragt das Blatt — die Herren v. Streit u»d Kremer ein größeres Anrecht besitzen, der VcrfasslmgLpartei zugezählt zu werdcn, als beispielsweise Freiherr v. Pinö und noch andere Mitglieder des Cabinets?" Ucbrigens bilde die Person des Grasen Taaffe, der weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart von der constitutionellen Bahn abgewichen fei, das beste und sicherste Criterium des Charakters der Regierung. So lange Graf Taaffe am Ruder der Regierung steh?, werde er kein anderes Ziel verfolgen, als die Heranziehung und Versöhnung aller Volksstämme zur gemeinsamen fruchtbringenden Thä» tigkeit. Der „Mährisch-schlesische Correspon. dent" geißelt in entschiedener Weise das Gebaren eines Theiles der oppositionellen Presse. Er schreibt: „Entspricht es dem oppositionellen Hauptzwecke, dem Streben nach der Macht, die verhängnisvollste aUer menschlichen Leidenschaften, die Rasscnwuth, in der unheilvollen Art und Weise zu schüren, wie dies in oppositionellen Pressorganen Tag für Tag geschieht, indem dieselben diesen oder jenen Minister, diesen oder jenen vom Ministerium ernannten Beamten schon darum verketzern, weil derselbe Czeche oder Pole ist? De' nationale Chauvinismus auf gegnerischer Seile, die Intoleranz deutschem Wesen gegenüber, die sich manche slavische Blätter zuschulden kommen lassen, kann nie und nimmer zur Rechtfertigung dienen für den gleichen Frevel auf Seite der deutsch-liberalen Partei. Diejenige Partei, welche bisher mit Recht den Anspruch erhoben, „an der Spitze der Cultur" in Oesterreich einherzu-schreiien, darf eben nicht concurrieren auf dem Felde der Ul'.cullur! Die Purlei, welche »le die eigentliche Staatspartei in Oesterreich angesehen werden will. welche in Fehde steht gegen jeden, der ihren Beruf, zu herrschen in Oesterreich, in Zweifel zieht, dass diefen Beruf nicht muthwillig oiscrcditieren, indem sll Feindschaft und Hass wider die nichtdeulschen Natio< nalitäten offen zur Schau trägt!" Aus Budapest wird unterm 21. d. M. berichtet: In der Debatte übtt die Consumste» ervvt läge im Unterhause des Reichstages ergriff heute der Finanzministcr UM Szäpäry das Wort. Se. Excellenz sagte: ..Trotz der schweren Vorwürfe, die er hören musste, cmpfiehlf er doch mit voller Beruhigung die Vorlage. Es s" nicht nen, dass der Ausschuss mit Vorwürfen überhäuft wird, wenn er sich auf den Standpunkt der NegierlW stellt; wenn aber der Ausschuss Modifikationen bean« tragt, welchen die Negierung zustimmt, so werde leh< tere hiesür gescholten. Er kann die ans seine Pcr>o» bezüglichen schmeichelhaften Aeußerungen des Vorre> ners mit der absälligen Kritik feiner Thätigkeit nicht . vereinbaren. Der Minister polemisiert sodann mit de» l Gegnern der Vorlage, besonders mit Luläcs. Die Negierung habe niemals die Errichtung der Verzehrungs-steuerlinie in Aussicht gestellt. Der Minister weist nach, dass eine beträchtliche Steigerung der in Rede stehenden Artikel nicht zu besorgen sei, dass die Mani-pulationskostrn möglichst geringe* und daher das vol-autzsichtlichc Erträgnis keineswegs absorbierende seien, wie behauptet wnide; ferner dass die Besorgnis wegen . Ablenkung des Verkehres auch nach dein Beispiele anderer Länder unbegründet e>scheine. Bei der Verzeh' rmlgssteuer für W>'in und Fleisch sei die Umgehung des Gesetzes gleichfalls durch strenge Strafen hintan-gehalten, ohne dass dies deshalb bis jetzt zu Klaget Anlass geg< zumarschleren. 3.) Aus Russland haben 90,000 Ma.ltt uniere Grenzen zu überschreiten. Worauf wir uns getrennt und, wie gewöhnlich, unser Mittagsmahl eingenommen haben. Abend, zuvor fand bel Metteriuch eine Soiree statt, zu der die noch anwesenden Diplomaten und einige Laibacher adelige Fannllkn geladen waren. Mnsildirector Maschek mit semer F» an, die Sängerin Bella, die Primadonna der ttal.enlschen Truppe Ther-se Morena, der Tenorist Stella und der Bufto Anücelli waren bestellt, um z" singen und zu musicieren. Die Gesellschaft soll recht munter und ungeniert gewesen sein. (kchlus» folgt.) !«3 allg msl!l,'tt Stimmrechte zeigen können." Gamvetta chlicht. indem er sagt, „man müsse die Republik »,it l'beralen Institutionen umgeben." (Beifall) Finanz, minister Magnin leill das Budget für das Jahr I582 Vor, (Erneuerter Anfall.) Fwquel wird hierauf zum vielen Vicepräsidenten gewählt. Fürst Alexander uon Vulqarien dankte, wie der „Pol, Corr." ans Belgrad gemeldet wild, dem Fürstc« Milan vl.'n Serbien ans telegraphischem Wege für die symplUhische Art, wie letzterer ,n feiner Thronrede des Besuches des Fürsten Alexander am ^.rblschen Hof« gedacht Hal. — Der SchweiplUlkt der Thätigkeit der Skupschtina ruht gegenwärtig in deren Ausschüssen. Der Inslizauischnss hat bereits das Princip her Unabsctzbarleit und Ulwersehbarleit der Nichter, sowie der völligen Trennung der Instiz von der Verwaltung angenommen. Die ReglerungspaUei >n drr Skupschtina hat sich von den Nadicalen qe-!H'eden, indem erstere einen eigenen Elnb gründete, "richer kürzlich voi, über 100 Abgeordneten besucht wurde. Unter den Radicalen ist eine Spaltung eingetreten und viele derselben zogen ihre Unterschriften von dem ursprünglichen Programme der Äabicalen zurück. — Per serbische Delegierte Herr Nejii! kehrt, nut Detailinstructionen für die Vertragsuerhandlungen At Oesterreich' Ungarn versehen, wieder nach Wien zurück. Nach einer der „Pol. Corr." au» Cetinje zukommenden Meldung war Antivari diesertage Schauplatz furchtbarer Zerstörungen. In einer Kirche, in der 150 Fass Pulver und etnia l000 Klsten mit Patronen Aufgespeichert waren, fand eine. mit so schrecklicher Detonation verbundene Explosion statt, dass ihr Ge< lausch selbst in Cetinje mit donnerartiger Stärke ver» nrhmbar war. Eine große Zahl von Häusern stürzte em. Die Zuhl der Todes« und VerwuudungLfällc aus Anlass der Katastrophe wird auf 40 beziffert. Griechische Rüstungen. Durch königliches Decret wird — wie man aus Athen unterm 22. b. M. meldet — in Gcmäßheit des Decrctes über die Zusummensetzllng der Armee die sofortige Bllduug dre,er ucuen Iiisanieriebataillune. eines Cavüllerieregimelits und eines Genirbataillons angeordnet. Der Effectivstand der Armee beträgt gegenwärtig 65,M) Mann. Der Kriegsminister richtete an alle Militärbehörden ein Circular inbetreff der Vildung von drei großen Militärdepots, welche im Pyräus. in Challis und Missolunghi errichtet werden. Der Minister des Innern hat die Präfecten angewiesen, den in den Mllitärlisten Eingetragenen leine Auslandspässe zu verabfolgen. Der „Pol. Cmr." schreibt man darüber aus Athen umerm l7. d. M.: In drn Nüstuugsmaßregeln Griechenlands ist eher eine Steigerung der Energie, als eiu Nachlassen zn constatieren. Ans allen Gebieten des Kriegswesens herrscht eine rege Thätigkeit und alles scheint für ernste Pläne des griechischen Cabinets ZU sprechen. Für die Marine werden 125 Whitchead-Torpillen, fern«', zwei nrne Kanonenboote erworben und sämmlliche KrlegKschifse werden zum Tmpillen^ Schleudern adaptiert. Durch die ncuc Armecverordnung wurden verfügt, dass das Heer auf 82.077 Mann zu bringen sei. Sueben werden in Trieft weitere 1200 ln Ungarn zu militärischen Zwecken angekaufte Pferde lUlgeschifft. An die 3200 Mann ergiengen Weisungen.' sich zu sofortigem Einrücken bereit zn halten. Kasernen > werden gebaut und mit Eifer a» der Herstellung von Straßen an die Landekreuzen g.arbeitel. Auch »st soeben die Brotlicferung für 82,077 Mann vergeben-Worden, und zwar zu 45 Centimes sür die thessalische, zu 60 für die rpirolische Grenze. Alle »lit dem Ein» rücken zögernden Militärpflichtigen werden in Hast genommen und die Bildung der neu zu formierenden elf Jäger- und Infantcriebataillone mit Eifer betrieben. Alle diese Maßnahmen, zusammengehalten mit der Ankunft des französischer, Admirals Lejeune. welcher, von Sympathie für Griechenland und dessen König geleitet, nach Athen kam, um der griechischen Marine seine Fürsorge zu widmen nnd im königlichen Palais seine Wohnung genommen hat, dulden keinen Zweifel, dass man sich m Athen in der That mit dem Gedanken! an äußerste Entschlüsse völlig vertraut gemacht hat. Ngesnemgkeiten. — (Karl Freiherr vonKrauß) Der dieser-tage mit Rücksicht auf sein hohes Alter über sein A». luchen enthobene Präsident des österreichischen Reichs, aerichtcs. Karl Freiherr v. Krauh. wnrde nm l3 Sep. kencher »789 in Lemberg gebaren, hat mithin gegenwärtig °°s gewiss seltene hohe Alter von 92 Jahren nahezu "reicht. Den ersten Unterricht empfieng er von seinem 'Uater, besuchte dann die Lcmbcrger Hochschule, beendete "N derselben die Nechtsstudien nnd trat schon 1809 im ^"sl'zzweige in den Staatsdienst, Ausgezeichnete An-"gen liewirkten die ungewöhnlich rasche Vorrücknng in sr>.'.'er Laufbahn, denn schon im Jahre 1833. mit 21 A'enst^ren und im Alter von 44 Jahren, war er, ^rüsident ^« Lemberger Landrechte». Zwei Jahres water erfolgte iu Anerkennung seiner Verdienste um den Staat die Erhebung in den erblichen Mittelstand, Im Jahre 1843 wurde Krauß zum wirklichen geheimen Rathe ernannt und 1846 als Vicepräsident der obersten Iustizstelle nach Wien berufen. Am 23. Jänner I85l übernahm er das Mmisterportrfeullle der Inst'z und be hielt dasselbe bis zum 16. Mai l857, an welchcm Tage die Ernennnng des Freiherr«, v, Krauh znm Präsidenten des ^bristen Gerichts- und Cassatil'nshofes erfolgte. Bei Creierung des Reichegericutes wurde er an dessen Spitze bernfen, UebcrdieS ist Freihclr v Krauß Mitglied des Herrenhauses auf Lebrnszcit und Kanzler des Ordens twin Gulden» n Vließ. N»b.n seiner amtlichen Wirksamkeit fand er noch Mnße zu humanistischem Wirken. Freiherr v. Kraus; wurl'e. wie ciuö dem laijerlichlN Hand. schreiben ersichtlich, durch die Verleihung der Brillante!,» Insignien des Stefans Ordens ausgezeichnet. Diese Ans. zeichnung ist von ganz brslmderer Art. Nur drei Nn>?° ländrr besitzen dieselbe: der Schach von Pcrsicn. Fürst Oorlschalliff »nd Fürst Bismarck, während Freiherr vcn: Krauß der einzige Oesterrcicher >st, welcher die Vril< lantcn-Insignicn des Stefans.Ordens besitzt. — (D reihi gmal Vicebürgermeister.) In der letzten Vrünner Gemeindc^Ausschnsssitzung wurde Hrr Alexander Herlth das dreißigstemal zum Viee» bürgenncister der Landeshauptstadt Mährens gewählt. — (Die Gaben für Szege>)in.) 2« liegt nun der SchlussauLweis der sür die Überschwemmten in Szcgcdil, eingelaufenen Spenden vor. Nach demselben sind aus der östelreichisch.nngarischen Monarchic ein» gegangen 1.637.927 st 90 kr., aus den übrigen euro« päischcn Staaten 1.099.588 sl 7l kr., darunter aus Deutschland 398.941 fl., aus Frankreich 283.182 st. ans Itali n 5l.763 st., au» Russland 34.45)8 fl. ans der Schweiz 40.974 st., au» England 143.686 st,, <>nc-Belgien 47.139 fl. aus den Niederlanden 32.2l/, st. auS Rumänien 34.837 fl.. aus der Türlei 19.644 fl ; aus den asiatischen Staaten, (llhina. Ostindien, Iap^n und Persieu) kamen 11.447 si.. aus (Afrika. Algier. Tunis undEgYpten) 17.66? ft., aus Amerika 67.458 fl (darunter die Vereinigten Staaten Nordamerikas m»t C'.'!,524 fl). Mit Hinznrcchmlüg drr Iiltercalarzinsen beträgt die Gesammtsumme eer Gaben sür Szegedin 2 9l2.5,45 fl 4'/, kr — (Gräfliche Scene in ei ne m CircuK.) In San Domingo producierte sich seit einiger Ieit bri der llircusgcsellschaft Courtney der berühmte Thierbän. diger Elliah Lengel aus Philadelphia. Kürzlich war Lengel wie gewöhnlich in dcn Tigerläfig getreten; schon hatte er seine staunenerregcnoen Exercitien beendigt und i war eben im Aegr'fse. den Käfig wieder zu verlassen. ! als er auf dem feuchten Boden ausglitt und das Gleich. I gewicht verlor. Sofort stürzte sich einer der Tiger mit ; wildem Brüllen aus ihn. biss ihn in den Hal« und in j luum zwei Minuten und bcvor es möglich war. ihm zu» «Hilfe zu kommen, war der unglückliche Tierbändiger jvon der wilden Bestie in Stücke gerissen, sein Körper nur mehr eine unförmliche blutige Masse uon Fleisch und Knochen Der Circus war uon Zuschauern überfüllt; einige uon diesen, welche, der Landcssitte gemäß, mit Revolvern bewaffnet waren, schössen auf drn Tigrr nnd tädteten denselben, so dass die Wärter daran gehen konnten, die Leiche Lenges aus dem Käfige herauszuziehen. In dielen» Augenblicke Warf sich der zweite Tiger, uon einer plötzlichen Wuth ergriffen, auf seinen «nter den Nevoloerschüsjen eben verendenden Gefährten und zerriss ihn nut Zähnen und Krallen. Die ganze Scene, die sich in unglaublich kurzer Zeit abspielte, war so granenhaft. dass die meisten Zuschauer, von Ci.tsehen ersasst, d>e Flucht ergriffen, ,-------------------------------------—------------------------- -Hoc ales. ! — (Bedauerlicher Unglücksfall.) Im ! hiesigen Stadtwaldc ereignete sich gestern vormittag» ein ^bedauerlicher Unglückssall, durch welchen eine angesehene Familie unserer Stadt in schwere Besorgnis versetzt ' wurde. Der «lteste verheiratete Sohn des FabriksbesitzerS sHcrrn Gustau Tü»,,«-«. Herr August Tönnies, befand sich gestern vormittags im Stadtwaide. nm einige daselbst mit dem Fällen von Bänmen beschäftigte Arbeiter aus! 'dem väterlichen Etablissement zu überwachen. Vermuths lich dnrch Unachtsamkeit oder einen sonstigen bellagens. werten Zufall ereignete sich hiebei das Unglück, dass ein gefällter Eichbaum im Stürzen aus die Brust des Herrn August TSnnies fiel «nd ihn zu Boden streckte. Der junge Mann wurde im besinnungslosen Zustande in ^ seine Wohnung überführt; der Grad der von ihm hiebe,! erlittenen inneren Verletzung ist gegenwärtig noch nicht! bestimmbar, doch wollen wir hoffen, dass sich derselbe zum T»ostc seiner besorgten Angehörigen als lein besonders schwerer erweisen weide. — (Venefizvorsiellung.) Unsere tüchtige nnd beliebte Heio'ne Fräulein Ernestine Patzal hat Don« nerötag, den 27. d M.. ihv Ven.siz und gibt hiezu da5 alte. hier schm, viele Jahre nicht ausgeführte voll^thüm.! l'che Schauspiel „Precioia" von P. A Wclff. Der! Cmnpoiiist des „Freischütz". K.,rl Maria von Weber/ hat zu demselben bekanntlich eine eigene Musik geschrie» ben. welche dem Schauspiele zu einer gewissen Berühmt- " heit verhalf. so dass dasselbe ab und zn anck hente noch ' als Gelegenheitestück und t'i'i Fl-stuorslcllinigen mit Vol. liebe gegeben wird, Dies lowie der Umstaub, dass dieser Abend den Theaterfreunden die Gelegenheit darbietet, die Verdienste der geschätzten Venefizimit,!, zu würdtgei,, welche wohl unbestritten als d'? hslvorragrlidste Krajl unseres Schauspielperjl'naleb dezeichm't werden kann, wird sicherlich genügen, um du uoernwrgige Vorstellung, bei welcher natürlich auch die Weber'sche Musik vom Orchester gespielt wird. zu einer recht gut besuchten zu machen. (W o h l t h ü t i g l e i t s - A l a d e m i e.) Die vo« slovrnischen dramatsch^n Vereine in Verbindung mit dem Männerchore der L.nb^chcr Üitülnica und dem „Solo!" vorgestern abends im landschaftlichen Theater veranstaltete Akademie z.on Besten der durch d^.s Erdbeben oei, nnglückten Bewl'hnei Agrum^ wlic außergewöhnlich zahl< reich besnchl und erfr.-nte si!> einer migemem lebhafte», beifälligen Aufnahme. Das abwechslungsreiche Programm wurde Nül ciner präcise uorgetragenen. vom hiesigs» Orchesters Agenten Herrn G Meier effectooll comp^» nienen Oilverture eröffnet, worauf sich eine aus zeh» , Turnern bestehende Riege des „Solol" auf dem Reck producierte und eine Reihe sehr aiierlennungswürdiger Kraft, un' Gellllkigleitsübungen mit Bravour zur No» schanuiig brochte, welche auch verdienten Beifall fanden. Als dritte Nninmer trug der Männergesangsoerein der Citalniea unter der Leitung seines Chormeisters Herr,, Valenla den bekannten llhur. „Kliimi im ll»oru" von Vazin mit groher Sicherheit und vortrefflicher Nuance» lnng vor. Hierauf gelangte das einaclige Lustspiel „Ol^s «0 r^kli, äa le!" («Papa hat's erlaubt" von Musrr und L'Arronge. übersetzt von F Kontan) zur Aufführung Das überaus launige, humorvolle Stück brachte trotz oer ermüdend fchleppenden und zerfahrenen Darstellung eine recht heilere Wirkung hervor, welche aber durch die ungehörige Einschaltung zweier den Fortgang der Handlung störenden Couplets künstlich outriert wurde, wobei der ohnehin schon sehr gelockerte Zusammenhang der Ccenc'n nahezu vollständig verloren gieng. Nicht unerwähnt wollrn wir es übrigens lassen, dass auch der Inhalt mehrerer Eoupletbstrophen unschicklich war u„l> am nllerilienigsten iu den Nahmen eincr Wuhlthätigleits» Akademie passte. Den Darstellern drs Schwankes ab-c ! luäre i» Hinkunft anzuempfehlen, derartige luftige Gluelteu frischer abzuspielen, wobei der Dialog schlagfertig ineinander greifen muf» Namentlich seitens der !Herren wurde dagrgen vielfach gesündigt; Verhältnis« mäßig besser fanden sich die Damen mit ihren Palticn zurecht. Den Glanzpunkt des Übendes bildete die vuu Herrn Meden unter Begleitung des Atalnica'Männer« chores und des Theaterorchrsters vorgetragene Nrie aus der Oper „Der Maskenball" von Verdi. Herrn Medins Vorzüge als Sänger sind bekannt, wir erwähnen dem, nach bloß. dass er die Romanze mit sehr hübschem Aus-drncke sang und über stürmisches Verlangen auch wieder« hulen musstr. Den Beschluss d.-5 Abendes machte» oie von den Mitglildern deS „Solol iltrauglerten Marmor« bilder. sechs llopifn berühmte«, Werke del Bildhauer« kunst, die insgesammt si'hr gelnng«-» a»«sfielen und eine efssctvollk Wiikuna hervulblüchlen; brsunders das letzte Bild, die Llll'eool'grupps. wurde uoizüglich dargestellt. Trotz der fast dlnchwegs seh, lurzru Zwischenpausril war l'ie Vorstellung erst um 10 Uhr beendet. — ^Theater.) Die Operetten-Aussühruugeu waren während des bisherigen Verlaufes der Saison nur zu häufig nicht knin Glücke begünstigt. Obwohl wir. als entschiedene Gegner des modernen Vühnen'Hanswurftes. dieses Genie überhaupt entschieden pslhorrescieren. sehen wir uns doch auch veranlasst, die Ursachen des nahezu überwiegenden Missüngens derartiger Vorstellungen bei ihrem waren Namcn zu nenne«. Dieselben sind nämlich theils in der Lässigkeit der Leitung und Unfähigkeit der einzelnen Darsteller, andererseits aber auch in einem nur z» oft alle Schranken des Eilaubteu überschreiten» den Uebermnthe gennsser Kräfte zu suchen. So hat sich numemlich dei der letzten „Falinitza"-Aufführnng am Freitagabende das Theaterpetsonale anf der Bühne weit besser nnteihalten. als das allerdings nicht sehr zahl« reich erschienene Publicum. das zum größten Theile von den derben nnd unschicklichen Privatspässen des Fräulein Widemann u a nichis weniger als rrbaut war. Solche Ausschreitungen sind nur zu sehr geeignet, das Theater zu diecreditleren. denn u»ser Publicum lässt sich nicht gein,- Trivialitäten anstatt des fehlenden Humors bieten, und dir5 mag auch theilweise die Ver» anlasfung geglben haben, dass die jamstägige Vorstellung der Operette „Prinz Methusalem" nur sehr mäßig besucht war. Allerdings trägt aber auch der geradezu widerliche Blödsinn des Sujets dieser Operette v el dazu bei. d.,,'5 dieselbe trotz der überaus lieblichen und schncll populär gewmdenrn Musik des Walzerlönigs Strauß immer weniger Anziehungskraft ausübt und vorauesichllich bald vom Repertoire der besseren Bühnen verschwinden dürfte. Die Aufführung der Ope»ette erhob sich unr selten über das Niveau der brfchei. enen Mittelmäßigkeit und litt im großen nnd gmize» an allen oben erwähnten, nachgerade slerwlyl' gewordenen Mängeln der Operetten» abende. Der m,'sil,!lische» Nezic w.,r offenbl,r nicht genug Zeit gclnss n worden, ihie instrnctive Thätigkeit auf alle Fächer »mch Bedarf liuszndehncn Die Ttäger der Haupt. olle,, wn^ten sich zwar leidlich zurechtznsinden. 164 und auch die Ehb« lösten ihre Aufgabe mit ziemlich günstigem Erfolgs, allein die zahlreichen Nebenfächer waren zumeist mit unzureichenden und nicht gehäcig einstudierten Kräften besetzt, welche die Gesammtwnkllng wesentlich beeinträchtigten und keinen allgemeinen Erfolg auskommen ließen. Die beiden musikalisch am rrichstcn bedachten Partien (Methusalem und Pulcinell«) waren in den Händen der Frl. Widemann und Erl und gelaugten. Dank ihrer unverwüstlichen Melodicnfülle. wenn auch nicht glänzend, so doch überwiegend aumuthig zur Geltung. Bei ihlcn Duetten machte sich nur eine besonders auffallende Dissonanz bemerkbar, mehrere minder grelle wurden glücklicherweise von der Begleitung übertönt. Uebrigens zeigte Fcl. Erl wie gewöhnlich und Frl. Widemann einmal zur Abwechslung zu wenig Temperament, letztere namentlich im dritten Acte. wo mehr Feuer und Lebhaftigkeit ihrem Auftreten sicherlich zustatten gekommen wäre. Herr Nedelko wäre ein vorzüglicher und äußerst drastischer „Sigismund" gewesen, wenn er nicht des Guten zuviel gethan und beständig, manchmal auch auf Kosten des guten Geschmackes, eztemporiert hätte. Seine Grimasse im Schlusstableau des zweiten Actes war unschicklich und reichte allein schon hin, sciner wenn auch sonst wirksamen Darstellung den Stempel der Trivialität aufzudrücken. Maßuoll und doch von heiterer und ansprechender Wirkung war der „Herzog Cyprian" des Hrn. Frank. Auch Herr König brachte als „Trombonius" eine sehr verdienstliche Leistung, welche durch den gclnugencu Vor« trag des seiner Partie aufoktroyierten Maiwalzers zwar zum Vortheile der musikalischen Wirkung, aber auch ebensosehr zum Schaden des scenischen Zusammenhanges erweitert worden war. Die Herren Brackl (Corbo« nazzi) und Schmelzing (Vulcauio) wussten aus ihren bankbaren Rollen gar nichts zu machen und überboten sich gegenseitig in stümperhaftem Stottern. Letzterer hatte es sogar unterlassen, sich entsprechend zu schminken und gieng auf der Bühne ab und zu. als ob er nicht wusste, wozu er da sei. Die beiden jüdischen Abgesandten von Nikarat, Herr Schwarz (Feuerstein) und Herr Reznicek (Mandelbaum), sahen zwar gut aus, ge» niiglen aber in gesanglicher Beziehung keineswegs und suchten diesen Mangel durch ein ganz überflüssiges, auf die Dauer unausstehliches Tänzeln zu ersehen, Herr Grill war weder als Nachtwächter noch als Profoß am Platze. Die Chöre waren fchwach besetzt, thaten aber so ziemlich ihre Schuldigkeit, nur der Verschwö-rungschor im dritten Acte, der durch eine eigenthümliche Mo?isicierung zu einem Duett degradiert worden war, machte einen ungünstigen Eindruck. Die Ausstattung der Operette ist recht hübsch. Das Publicum blieb sehr zurückhaltend, woran außer den vorbesprochcncu Mängeln auch die große Kälte im ungeheizten Theater schnld ge> Wesen sein mag. Neueste Post. vriginal'Telegramm der „Laib. Zeitung." Wien. 24. Jänner. Das Befinden des Cardinals Kutschier hat sich gegen Abend wesentlich ver» schlimmert. Das biiher zum Theile erhaltene Bewusstsein ist gänzlich geschwunden. Wien, 24. Jänner. (Wiener Ab>!udpost.) Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Nudolf macht, lme die „Independancc belge" be-richtet, in Brüssel gegenwärtig täglich eine Schlittenfahrt mit Höchstseiner Braut und Ihrer Majestät der Königin, wobei Höchstderselbe das Gespann, zwei prächtige Pfelde, ei» Geschenk Sr. Majestät des Kai« jer« an Ihre Majestät die Köiliqin. selbst lenkt. Gestern fand im Palais zu Brüssel ein Fest zur Unterstützung der Ueberschwemmten statt, zu welchem das Erscheinen Ihrer königlichen Majestäten und des hohen Brautpaares angekündigt war. Linz, 23. Jänner. (Presse.) Durch die Unvorsichtigkeit des Dienelpersonals ist heute um 5 Uhr morgens im Landhaus die Verbiudungsstiege zwischen den Gemächern des Statthalters und den Slatthalterei-kanzlcien total niedergebrannt. Erzherzog Friedrich war beim Brande anwesend. Nur durch lasche Hilfe der hiesigen Feuerwehr wurde ein großes Braud-unglück vermieden. Rom, 24. Jänner. Ein ArtitVl des ..Diritto" beantwortet die Aufführungen deutscher Journale, welche anlässlich des letzten Briefes Garibaldis Ge» legenheit »ahmen, ueuerliches Missttaueu gegen das italienische Volk und die italienische Regierung zu äußern. „Diritto" bedauert lebhaft, dass die Journale es sich zur Negel machen, aus den Reden vereinzelter Individuen allgemeiue Urlheile zu fällen, ohne der ruhigen und ernsten Haltung em>s ganzen Volkes Rechnung zu tragen, welches durch Arbeit seine Kräfte zu entwickeln und seine Institutionen zu befestigen strebt. „Dilitlo" sagt schließt ch, in jedem Falle werde die Negierung ihre Pflicht zu ersülbn wissen, ohne dass andere sie daran erinnern. London, 24. Jänner. Die „Times" sagen: »So lange kein offener Bruch zwischen der Türkei und Griechenland eingetreten ist und Unterhandlungen noch möglich sind, wird England seine freundlichen Dienste beiden Parteien nicht versagen, an einem Kriege jedoch unter keinen Umständen sich betheiligen." — Allmähliches Thauwetter hat begonnen. Petersburg, 2.",. Jänner. Gegenüber den telegraphischen Nachrichten russischer Journale, wonach Deutschland und Oesterreich-Ungarn bei der monte« negrinischen GrenM'äüderlmg am Vojana>Ufer — wo der Hügel und nicht der Thalweg die Demarcationslime bilden soll — die Pforte mitelstiihen sollen, sagt die „Agence Russe": «Die internationale Commission allein beschäftigt sich gegenwärtig mit dieser Frage. Da die Mächte bei der Grmz» egulieruug sich insgesammt zu« gunstrn Montenegros ausgesprochen haben, so ist es nicht wahrscheinlich, dass sie nun anderer Anschauung seien." Petersburg, 24, Jänner. Die „Agence Russe" betrachtet folgende Veränderungen in den General« Gouvernenlipustcn als wahrscheinlich: Drcntclcn, ge» genwürti^ in Odessa, soll an Stelle Tschertlows nach Kiew gehen, wo er seinerzeit als Militär-Dlsttictö' commandant sehr beliebt war. Dondukow. gegenwärtig in Charkow, wilsde als Weltmann den Puswl in Odessa übernehmen, welche Stadt einen wesentlich internationalen Charakter hat. Mirsky, ehemaliger Adjunct dcs Großfürsten Michael im Kaukasus uud W.ssengefährle Loris'Melikuws. soll an die Stelle Dondukows treten. Begründet werden diese Veränderungen damit, dass mau überall in den Provinzen voltsthümliche, der Decentralisation und dem gegen» wältigen Regiernngssystcme günstig gesinnte Chefs haben will, um den localen Bedürfnissen möglichst gerecht zu werden. Montevideo. 20. Jänner. Die österreichischungarische Corvette „Fasana" ist heute hier angelangt. An Bord alles wohl. New York, 23. Jänner. Nach Berichten aus Süd Indiana und Illinois ist die Weizenernte fast gänzlich missralhen.__________ Telegraphischer Wechselcnr« vom 24. Jänner. Papier» Nente 72 05. — Sillier » Rente 73 20. — Gold Rente 87 70. - 1860er Slaats.Unlehen 130 —. - Vanlactien 823. — Kreditactien 280 60. — London 118 80. — Silber —, — K. t. Münz.Ducatel: 555. — 20.Franken heu pr 100 Kilo . — ^ Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . — - Erbsen „ — — holz. harte«, pr. Kubll. Fisolen „---------Meter .... 8 ?l lltindsschmalzpr.Kilo — 80 — welche«, „ -- Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth., pr.Hcktolit. Is - Spect. frijch. , __ 69> — Weiher, . 10 ^ Speck, geräuchert, „ — 80 Ij Meteorologische Beobachtungen in Laibäch^ ________«" ^ 7U.Mg. 742-50 -213 tvinbstlll' Nebel"' 24. 2 , N. 744 42 -12 3 O. schwach heiter 0 0s 9 ^ Ab. 747 48 -16 8 NW. schwach heiter Da« schöne Wetter anhaltend; ssiilte im Zunehmen. Da< Tagesmittel der Temperatur — 20 5», um 13 6' unter de» Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottsmar Vamberg. » Danksagung. > W Die meiner vielgeliebten verstorbenen Tochter ^ D Uurelia Iieiin v. Kastern ! W während ihrer furzen Krankheit gewidmete Theil. > ^ nähme, die Betheiligung an ihrem Lcichcnbegäng« W ^ nisje uud die der theuren Verblichenen gewidmeten W ^ schönen itranzspenben verpflichten mich. allen Ve. W M thciligten hiemit meinen herzlichsten Dans auszu« W ^ drücken. M M Laibach. am 24. Jänner 1881. W ^ Johanna Freiin v. Rastern, W W gcb. Freiin v. Apfaltern. W W Franz Levcc, k. s. Professor der Staat«. W « vberrcalfchille in Laibach, gibt schmerz. W ^ erfüllt im eiaencn und im Namen sciner beiden W Kinder Vladimir und Viba die tiefbetrübende Nach« W M richt von dem Tode seiner inniastgelicbten Gemahlin. W ^ bczichuiigsweisc Mutter, der Frau M » Jericcr ec, V M welche nach furzem. schnierzvullem Leide», versehen W M> '»it den heil. Sterbesacramenten. am 23. Jänner W M um halb 2 Uhr nachmittags selig im Herrn ent- W ^ schlafen ist, ^ >^ Die sterbliche hülle der theuern Verblichenen W W> wird Dicnstaq. den 25. Iiinner, um halb fünf M ^ Uhr nachmittags im Karl Tavzhar'schen hause W »> Ncugasse 5. eingesegnet und hierauf nach St. Chri« W ^> stoph überführt werden. ^ M Die heil Seelenmessen werden den 31. Iiinner W M ,n der Pfarrkirche der ?. ?. Franciscan« gelesen W werden. ^ W La i bach, den 23. Jänner 1881. W Mk" Beilage. "WU ' Der heutigen „Laibachcr gcitung" liegt ein Prospect des Her"» Ioh. Vuwa. Clavier« und Harmonium-Mclaazin in Graz. über Gcm« und Cottage-Orgeln der Fabrik I Esieu H so-in Ärattlcboro, Vt. «merila, bei, worauf hier aufmerksam a<-macht wird. Curse an der Wiener «örse vom LL. Jänner 1881. (Nach dem oMell^ Paplerrmte . ..... ?2l>5 72 70 Silberrente........ 7« 80 739.'» Volbrente ........ 8810 8825 posf. 1854........ 12050 121 — . I8S0........ 1N080 131 20 . I860 (,U 100 st.) . . 134 l>0 185 . 1864........ 172 25 172 75 Unu. Prämlen-Nnl..... 107 25 107 50 «redit.L.......... 178 b0 179 - Theih.Regulierungs. und Sze. aediner Lose....... 107 2t. 107 50 «uool,«-U......... l850 19- Prtimienanl. der stadt N«en II« - 116 25 »onau.3ieguIitrungO.Lose . . 112 50 11» - Domänen-Pfandbriefe . . . 144— 145' -0«sterr. Echatzscheine 1881 ruck« zahlbar......... 100 — 100 50 veslerr. Echahschein« 1882 rück« zahlbar......... 102 - 10250 Ungarisch« »oldren!« . . . 108 68 108 80 Ungarische G!stnbabn.«nlelhe 125 25 125 75 Ungarische Eisenbahn.Anleihe, Cumu^livstüile...... lw 12t50 A'lelie« o« H»»dtg,m«ndl Oit, !n «. « . . , . 1015»« V«»le» «uglo.österr. Nant.....129 75 130 . «rebitanstalt .......254— 284 25 Depofitenlian?.......213— 218 .. Creditanstalt, ungar.....2^050 251-— Oesterreichisch» ungarische Vanl 820 822 — Unionbant ........115 40 11560 Verlehrsbanl.......1il4 7/> 1:«525 Wiener Vantvereln.....12880 12i< Nttlen »<» tr«»»p«rt»N»lterned. «nnge«. «lföld.Vahn .......15« 75 15725 Donllu.PllMplschifs..«elelllchaft i5.'. - 557 - Glisllvety.Neitbllbn.....200- «00'50 F«dwanl»«.?i«ldl><^n. 847? 2492 Franz.Ioseph.Nahn .... 17925 130 .- Galizische Carl-Ludwia-Nahn . 273 75 230 25 Kaschau-Oderberger Vnhn . . 130— 130 25 llemberg-Czernowcher Nahn . 171-50 172-.. Lloyb . Gesellschaft..... «8« 637 - 0eft«rr. Norbwestbahn. . . . 18650 I«7 - lit. V. . 2j2 25 2.l2 75 Rudolf.Vahn....... 163 75 164 25 TtaaUbllhn........ 275 50 27ft — Güdbahn......... 10075 1'»125 Theiß.Vahn........ 246- 247 - Ungar.galiz Verbindungsbahn 147 25 148— Ungarische Nordostbahn . . . 145 75 146 25 Ungarlsche Westbahn .... 156 - 15? - Wiener Tramway.Vesellschast . 212 50 212 - Pfandbriefe. »llg.öft.«od«ncredltanst.(i.Vd.) IIS 75 117 . . . (i.V.»V.) 100 75 10125 Oesterreichisch.ungarilche Vanl 102 50 102 75 Un«. »odencredit.Inft. («.-«.) 99— 03 75 Vrlorit«tK-Dbll»«tl"ntn Elisabeth.«. 1. E«. . . . »3 — »N 50 z«>..«,ldb. i« Vllbn , I^b 7b 10525 3ran,»Ioseph.Vahn .... 10125 I0l b<> s«lll. Carl.Uudwig.V . l. G^ ,^ ,. ,^ ^ oesterr^ Norbwest-Nahn . . 102 - 1025s vlebenburg^r «ahn . . «'5 75 «^.- Ltaatsbahn 1. «m. ! 177^ ,« ^. südbahn ^ 3'/. ....'' »,750 !z3 ^ " » l»«/....... iiI^o ^4^. »t»l»e«. «uf deutscht Plgtz«..... «810 zgsO London, kurze Ächt .... n»?b N8s» v"".......... «« 4«ss Aeltz,«rt«». 3^°!" ^.' ' "st- " tr.l st. t» tt. «apoleonsb'or »59 a »,»/. . Deutsche ««ich». ' .".«/.- Noten ... 58 10 zz iz Tilbergulden . . — " ^. " __ ' ' » » » ^- » ssrainische ^undentlastuna«.Obllgatlone»