tnr Annst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. Herausgegeben und redigier von Leopold Kordesch. «M K^. Montag am A5, Juni Ä838. Von dieser Zeitschrift erscheine» wöchentlich zwei Nummern, jedes Mol ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach jährlich 0, halbjährig 5 sl. Durch die k. f. Post unter «ünuvert mit portofreier Zusendung ganzjährig », halbjährig ^, ss. 3. M., und wird halbjährig «»rausbezahlt. Nile k. f. Postämter nehmen Pränumeration au. I n Laibach vränumerirt man entweder im Zeitungs »Comploir, in dci Buchhandlung des Herrn Leop. Pater» »lli, «der beim Redacteur, am Marienplatze, Nr. l», zu ebener Erde. Lebenslied. «Har t Geschick! War so glücklich, ruhig, heiter Und das Leben war so schon; Doch die schöne Zeit zog weiter, Und ich sah im Vturm »erweh'n All' mein Glück. Und was je Ich mit warmer Lieb' umfangen Riß aus mcmem Arm sich los; Meine Wünsche, mein Verlangen Etillt getäuschte Hoffnung bloß — Das thut weh. Liebevoll, Treu hat ihr mein Herz geschlagen, Ihr , die treulos mich «erließ, Liebcswonnen, Licbcsplagen, Wart so bitter, wart so süß — Lebt den» wohl! — Liebe lügt! Freundschaft wird mich schadlos halten Dacht' ich mir am Freundcsarm; Doch — ich sah den'Freund erkalten Und ich liebt' ihn doch so warm — Freundschaft trügt! — 'Immerhin! Mst doch nur ein Traum das Lebe» Liebe, Freundschaft—Alles Traum! Und die Träume — sie entschweben Funken gleich am Feuersaum, Die uerglüh'n. — Linst erwacht Aus des Erdenlebens Träumen, Nicht «on Täuschung mehr gequält, Sagt mein Geist aus höhern Räumen Dir und deinem Treibe», Welt, Gute Nacht! — N. Wa> ouschnil ü»xN^ Hie Banknoten. (Beschluß.) Als ich etwas kleine Münze, in meiner Seiteutasche suchte, werde ich mit Entsetzen gewahr, daß meine »MW drei Banknoten fehlen. Ich suchte halbstarr nach, fand aber nichts; doch tröstete ich mich mit dem Gedanke», ich könne die Papiere wohl auf meinem Zimmer in die Brieftasche gesteckt haben. Hastig verfolgte ich meinen Weg in den Gasthof, und flog auf mein Zimmer. — Ich riß meine Brieftasche auf, durchsuchte alles; doch nur um mich desto gewißer von meinem Verluste zu überzeugen. Starr und unentschloßen stand ich da, nicht wissend, was zu thun sey. Q Unglück! schrie ich endlich, als ich dem Entsetzen Worte abgewann, mußt du denn hente alle deine Tücke mich empfinden lassen? Wie kann ich so vor meinen Vater treten, wie mei­nen unverzeihlichen Leichtsinn entschuldigen! Unerhörte, «grenzenlose Unvorsichtigkeit! tobte ich, und warf mich entkräftet auf mein Bett. Ein junges Mädchen trat, durch mein Aussehen verschüchtert, leise in's Zimmer, legte ein Villet mit den Worten: Von meiner Herr­schaft! auf den Tisch, und entfernte sich. »Zur gele­gensten Zeitig — knirschte ich, und sah nach dem Pa­pierel Es war unversiegelt. Ich nahm und las: Mein Herr! Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen mit einer Frage beschwerlich falle. Allein die Sacke, die sie be­trifft, ist zu wichtig, als daß ich nicht vollen An­spruch auf Vergebung hoffen dürfte. Ich fand heute Vormittags, gleich «achdem Sie an mir vorübergingen, und ich noch etwas aus meinem Zimmer zu holen hatte, vor Ihrer Thüre drei Papiere von äußerster Wichtigkeit. Weil mehre Parteien aus- und eingehen, so kann Ich nicht wissen, wem sie gehören mögen. Allein bei ge­nauerer Nachfrage hat sich bisher noch Niemand im Hause zum Eigenthümer bekannt. Sollten also Sie, mein Herr! die besagten Pa­piere verloren haben, so belieben Sie persönlich bei mir anzufragen, und sich als Eigenthümer zu legitimiren, wo es mir gewiß ein Vergnüge» O« — seyn wird, Ihnen ihr Eigcnthum wieder rück­zustellen. Achtungsvoll Ihre Dienerin Henriette Werben. Wer wagt es mein Entzücken, welches einer Na­serei glich, auszudrücken, lind welcher Püisel will mein Oeberdenspiel treffen? Ich taumelte, wie berauscht im Zimmer herum, küßte das theuere Bittet der Wunder­holden, dann stürzte ich ohne Bedacht auf Schicklichkeit zu nehmen, nach ihrem Zimmer und zu ihren Füßen. »Engel! Schutzgeist!« rief ich im Rausche meines Ent­zückens, uud hielt das Villet hoch empor. Das arme Mädchen stand sehr verlegen, bat mich aufzustehen und schien mich fragen zu wollen, was diese» sonderbare» Auftritt veranlasse. Ich aber hielt ihr das Blatt hin vor das glänzende Auge, sagte ihr gedrängt uud freu­degepreßt meinen Unfall, den ich jetzt segnete, beschrieb die drei verlornen Banknoten, bedeckte aber dabei die er­oberte Hand des freudigstauneuden Mädchens mit den glühendsten Küssen. »O wie freue ich mich, diese wich­tigen Papiere sobald dem rechtmäßige» Besitzer über­antworten zu können!« sagte sie mit unnachahmlicher Güte, langte die Banknote» aus der Chatouille und übergab sie mir. Ich hatte ihre Freude darüber glii­hend beobachtet, uud meine Begeisterung stieg. »Bei Gott, Mademoisclle! so kann uud werde ich diese Pa­piere nicht nehmen. Hören Sie meinen Antrag. Schon gestern früh, als ich zum ersten Male an der Hausthüre Sie erblickte, war es um mein Herz, um meine Ruhe geschehen. Vergeben Sie, daß ich in diesem heiligen Augenblicke die Sprache des Herzens rede. Abends darauf versetzten Sie mich durch Ihr herrliches Spiel in den Himmel, und Ihr theures Bild ist des Nachts nicht von meinem Lager gewichen. Gott weiß, ich rede wie ich fühle. Heute will das Geschick, daß eben Sie das Geld siuben mußten. Wem da keine höhere Schi­lling einleuchtet, muß blind seyn. Darum hören Sie mich weiter. Entsagen Sie dem unsicher» Bühnenle­bcn, welches, wie ich hörte, Sie nicht freiwillig ergrif­fen, und — folgen Sie nur als Gefährtin durch's Le­ben. — Sie werde» zwar nicht von einer Residenz be­wundert und angestaunt, aber von mir, von meinen Eltern und allen, die Sie umgeben sollen, geliebt werden, und das ist mehr!« — Sie weinte still. Ich aber fuhr fort: »Alles lobt, bewundert Sie, o lassen Sie mich Ihren ersten Bewunderer werden ! Zwar habe ich Ihnen keine Reichthümer, aber ein solides Auskom­men zu bieten, und dazu ein Herz voll inniger Liebe, Treue und Verehrung!« Ich schöpfte Athem. Sie aber erhob ihre Augen thränenglänzend zu mir, und sprach mit bebender Stimme: »Ich zweifle nicht an Ihrer red­lichen Meinung, mein Herr, und ist es mir von der Vorsicht bestimmt, an Ihrer Seite durch's Leben zu wandern, so geschehe des Unerforschliche» Wille. Aber jetzt lassen Sie mich zur Erholung kommen, so Wichti­ges gehörig zu überlegen, uud sprechen Sie meine Mutter darüber!« Mit diesen Worten ging sie schluch­zend in ihr Kabinett. — Ich aber konnte nicht ablassen von ihr. Nachstürzte ich in ihr Zimmer, und stand nicht eher aus der fle­henden Stellung/ bis der erste heiligste Kuß unser Seelenband versiegelte. I n holder Verwirrung, die. mir Bürge, war ihrer himmlischen Reinheit, erzählte sie mir nun, wie sie auch ihrerseits mich schon vor dem Hausthor am vorigen Tage, wie auch im Theater be­merkt, »aber« setzte sie unnachahmlich hübsch hiuzu »daß es so kommen werde, hätte ich mir nicht zu träumen getraut.« Ich küßte ihr für dieses schöne Geständniß unzählige Male die Hand. Ich erfuhr weiter hin, daß nur die Noth uud Hülfelosigkeit ihrer Mutter sie zu dem Entschluße brachte, beim Theater Engagement zu nehmen. Ihr Vater, gewesener Rechnungsrath, sey dnrch Kabalen dienstlos geworden, und vor Gram ge­storben. Die Mutter, gewohnt ans einem bessern Fuße zu leben, hätte zusehends abgenommen, die Handarbeit der brauen Tochter hätte nicht ausgereicht, ihr eine Bequemlichkeit zu verschaffen, und so habe sie denn ge­gen vortheilhafte Vedingnisse beim Theater sich engagirt. Ich wußte genng. Froh wie ein König verließ ich mein Bräutche», uud flog zu meinem Freunde. Hier konutc ich vor freudiger Hast kaum erzählen, und fiel ihm alle Augeublicke um de» Hals. «Aber wo fand denn das Vlitzmädchen deine Papiere?« fragte lustig mein Freund, als er nach und nach die Geschichte aus mir herausgebracht hatte. »Vor meiner Zimmerthür!« entgegnete ich, nnd es fiel mir erst in diesem Augen­blicke bei, daß ich sie mit dem Zahnstocher ans der Westentasche muß geworfen haben, als- ich nach dem Frühstück fortging. »Den Zahnstocher müssen Sie in Gold fassen lassen« bemerkte schelmisch frenudlich die kleine Frau meines Freundes. Sie fuhren nun beide mit mir zu meiner Braut, wo wir die alte Mutter da­heim, uud von Allem uuterrichtet fanden. »Gottlob! daß es so gekommen ist,« sagte sie in tiefer Rührung, und reichte mir die Hand, »aber macheu Sie es nur mit dem Dircctor ab.« Dieses sey die geringste Sorge, meinte mein Freund. Jetzt war Zeit in-s Theater. Froh begleitete» wir meine Wunderholde zuGhrem letzten Spiele. Den Morgen darauf fuhren wir zum Director. Aeußerst ungern verstand er sich zur Entlassung aus dem Engagement. Aber: »^us e«t ö»it, e»t nue!« sagte er endlich, begleitete uns zum Thore, wo er sich halb lachend, halb böse mit den Worten: »Herr Rentinei­ster, ich wünschte,- Sie wären noch fünf Jahre daheim geblieben!« empfahl. Meine Sachen waren bald in Ordnung. Mein Freuud fuhr statt auf sein Landgut zu meine» Eltern voraus, referirte meine Abenteuer, lind schrieb mir in meines Vaters Namen, meine Iert a bald in Ve­linrode auftreten zu lassen, wo wir mit Sehnsucht er­wartet würden.' «5 Ich nahm also Abschied von der Residenz, nachdem ich meine Braut dem Vanquier D. vorgestellt hatte, der uns tausend Segen wünschte, und zu meiner Ver­mählung zu kommen versprach. Als nach vierzehn Tagen ein Fremder den Meier meines Gutes fragte, wer denn Hochzeit Mache, wie er den fröhlichen Lärm der Tanzenden hörte, gab ihm dieser zur Antwort: «Ei! wer sonst, als unser gestrenge Herr Rentmeister!« —, Der Vlutstein. (Fortsetzung.) Sinnend ließ der etwas lästere und bedächtige Kommandant den Sprecher ausreden. Und auf welche Art denkst du diesem Unwesen Grenzen zu setzen? Auf die Natürlichste. Du sengst, breuust und mor­dest von deiner, und ich von meiner Seite, entgegnete zornentflammt Muret i ch. Gemach! zu grausam wäre es, den Unschuldigen mit dem Schuldigen zu verderben, fiel der Komman­dant den Erbitterten «nterbrecheud hier ein. Laß uns lieber ein Mittel ersinnen, auf gütlichem Wege diesen Gehäßigkeiten zu begegnen, und so einen bleibenden Frieden herzustellen. Geh du mit deinem langwierigen Sinnen! ent­gegnete verächtlich Muretich , sprang vom Sitze auf und leerte auf eiuen Zug das dargebotene Glas, da­durch die altkroatischen Gebräuche ehrend, und bot der eben eintretenden Iella , der Haustochter, einen freundlichen Gruß, welche geräucherte Fische mit Zwie­bel zum Imbiß freundlich auf den Tisch stellte. Lieblich dankte die Holde, und freute sich herzlich der Anwesenheit des durch so lange Zeit so selten ge­wordenen Oberstwachtmeisters. Bruder! die verdammten ulKnic«!, sind gefährlich, aber deine Iell a ist noch gefährlicher, bemerkte scher­zend Muretich , zwischen ihm und dem Kommandan­ten galant einen dritten Stuhl näher rückend. Einige Aeltesten der VlicuKsu traten nun, sich de­müthig verneigend, in das Gemach. Kommt ihr auch mich zu beunruhigen? fuhr der Kommandant die Eintretenden au. Nein! war die halbe Autwort der Schüchternen. Von dem Gefolge des Herrn Oberstwachtmeisters ha­ben wir die unangenehme Kunde erhalten, daß ein feindlich gesinnter Anschlag unserm Volksstamme gilt. Und das mit Recht! Heraus mit den Vubeu, die sich frech anmaßen, unsere Rechte streitig zu machen, oder wir wettern euch zusammen, daß keine Spur mehr von euch übrig bleibt! rief tobend Muretich und schlug mit Heftigkeit an die metallene Scheide sei­nes Säbels. Zürnet nicht, nahm einer der Aeltesten das Wort. Vor wenigen Stunden erhielten wir die ««angenehme Ursache Eurer Entrüstung, und sind gekommen, Euch einen Vorschlag anzubieten, wodurch die Feindseligkei­ten auf immer beendet werden könnten. Laßt hören! entgegnete der Kommandant, sich ge­mächlich in seinem Stuhl ausstreckend, iudem er den Redner scharf ins Auge faßte. Krain und Kroatien hat uns gastfreundlich aufgenommen, begann der Sprechende mit einer ern­sten doch ruhigen Miene, als wir, ein hartbedrängtcs Volk, gezwungen waren, ein Land aufzugeben, in dem so manches Theure zurückgeblieben ist, und gönnte uns großmüthig ein Plätzchen zwischen ihren Grenzen. Ge­gen Sonnenaufgang scheiden uns Gewässer und Berge, gegen Niedergang gewiße Schluchten und Waldbäche von dem Eigenthume unserer Nachbaren —der Mittag nur hat keine Grenze. — Wahr! bemerkte Muretich , etwas beruhigter, so laßt uns auch im Mittage für eine bestimmte Grenze besorgt seyn. Darin liegt die Ursache der jahrelangen Feindse­ligkeiten, sprach rasch einer der anwesenden 8<.«>-<>auiiii. Eben entstand eine Pause, während welcher sich Iell a heimlich und unbemerkt aus dem Kreise der ernstgestimmten Männer in den Schloßhof hinunter zu schleichen wußte, um wo möglich Nachrichten von dem Sohne des Oberstwachtmeisters, iwliiicu, einzuholen, den sie bereits seit einem Jahre kannte. Kaum war sie in den Schloßhof getreten, als ihr auch schon eine schlanke Rittergestalt freundlich entgegen trat, ihr treuherzig und bieder die Rechte schüttelte, und sich auf die naivste Weise als zül!>!c» präsentirte. Erfreut, daß ihre Ahnung sie nicht getäuscht, er­wiederte sie herzlich seine zierliche Rede, uud sie gin­gen Arm in Arm dem nahe gelegenen Schloßgarten, einem kleinen Plätzchen zu, welches ringsherum mit hohen kahlen Felsenmassen umgeben war. Niedere Obst­bäumchen, simetrisch an den Winkeln der kleine» mit immergrünem Vuchsbaum eingefaßten Veetchen nickten ihnen düster den Morgengruß entgegen, und an den Blüten wankte der silberne Thau, als weinten sie über das Geschick, so stiefmütterlich in dieses rauhe Clima versetzt worden zu seyn. Es schien, als beugten sie demüthig ihre Häupter vor ihrer Herrin und Pflegerin. Hier hatten sich die Beiden so manches zu sagen, was so lange in ihrem Innern verschlossen lag; allein der ersten Liebe seliges Entzücken hat keine Sprache, kei­nen Laut! und sostandensiesich mit pochenden Herzen gegenüber, stumm und schweigend, bis die nahenden Väter sie aus dem heiligen Himmel ihrer seligen Ge­fühle rißcn, und sie ihrstummes Tableau zu verändern zwangen. Hörst du, sagte imn,il<, zu Iella , welche auf den Zehenspitzen stehend, den Vätern mit ihren sorgsamen «8 Blicken in den krummen Gang gefolgt war, welchen sie eben einschlugen — hörst du, die Angelegenheiten des heutigen Tages sind geschlichtet. Vernahmst du nicht den Beschluß. Neinl lispelte leise Iella , mit einem fragenden Blicke nahe zu ihm tretend. Drei Iüngl'inge wird man auf beiden Seiten wäh­ len, begann M!li>Ko, und ein besonderes Feuer sprühte aus seinen rabenschwarzen Augen — drei Jünglinge, sagte er, welche am heiligen Markustage bei dem Auf­ gang der Sonne vom Fuße des Gorianzberges gegen einander gestellt, und in der Richtung vom Westen nach Osten so lange fortschreiten werden, bis sie sich be­ gegnen, welcher Punkt dann auch als die Grenze zwi­ schen den vlkoicell und Krämern auf ewig festgesetzt seyn soll. Daß ich doch unter diesen drei Jünglingen seyn könnte! rief er und blickte flehend zum Himmel hinauf. Es liegt so etwas Großes in der Idee, des Vaterlandes äußerste Grenzlinie bestimmt zu haben ! — Frevle nicht, sprach Iell a bebend zu dem trun­ kenen Jünglinge. Der Böse hat überall sein Spiel/ und das größte treibt er an den streitigen Grenzen der Länder, weil nur hier seine Macht unbegrenzt wal­ ten soll. Die Macht des Satans weicht der Allmacht Gottes, rief vertrauungsvoll der Jüngling, drückte treuherzig die Hand des Mädchens, und stürzte fort, die Einleitung zu treffen. Einer der Gewählten zu werden. inmiico hatte recht gehört. Allein noch einen andern Plan hatten die Väter zur Verherrlichung dieses gro­ßen Tages ausgedacht, über welchen sie sich bis tief in die Nacht hinein unter manchem herzlichen ««3 linvi! heimlich freuten. So schieden sie vergnügt von einander, sich ein tiefes Schweigen über ihr Vorhaben bis zu jenem Tage gelobend, an welchem der Friede zwischen den verwand­ten Slaven hergestellt werden sollte. initiiico wußte diese Zwischenzeit so zu verwende», daß die gewünschte Wahl auch auf ihn siel. — , Der bestimmte Tag graute herauf, und ungeduldig harrten die krainischen und uskokischen Jünglinge des ersten Grußes der Morgensonne. Jetzt flammte der östliche Himmel, und alsbald zuckten die ersten Strah­len über die düster« Fichtengipfel, welche auf den Hö­hen der zackichten Felskolosse im ewigen Winde hin und her schwankten. — Jauchzend begannen die Gewählten in der bestimmten Richtung dem Gipfel des Gorianz­berges zuzuschreiten, wohin schon Tags zuvor eine zahl­lose Menge von Krämern und Kroaten sich begab, um sprechende Zeugen der Grenzbestimmung zu seyn. Auf der Fläche des Gorianzberges stand unter ei­nem hohen Vucheubaume, auf dem Punkte, auf welchem man beiläufig das Zusammentreffen der Gewählten ver« muthete, ein Altar aufgerichtet, und ein Priester harrte hier von einer zahllosen Menge umgeben. I n der ge­ spanntesten Erwartung besprach man sich im Stillen über die Ursache seines Hierseyns, und die meisten Stimmen fielen dah^n aus, daß seine Bestimmung die Einweihung des neuen Grenzsteines sey. Nur Jakob Muretich und sein Freund Juri cl>, der Observations- Kommandant, lächelten heimlich und freutensich über ih­ ren Plan, welchen sie so geheimnißvoll und klng ange­ legt zu haben vermeinten, und blickten erwartungsvoll bald auf die krainische bald auf die kroatische Grenze, ob nicht bald die sehnsuchtsvoll Erwarteten erscheinen. (Beschluß folgt.) Stadt - Kourier. Wer Illvriens Hauptstadt vor wenigen Jahren gesehen hat, und ssl nun betrachtet/ bemerkt mit vieler Freude, wie sehr Geschmack und Kunst­ ficiß sich vereinigen, um Laibach immer freundlicher, «nmuthiger zu ma­ chen, und es als würdige Rivalin andern sich immer glänzender gestal­ tenden Provinzial-Hauptsta'dten zur Seite zu stellen. Eine Stadt mit so mildem Clima, mit so herrlichen Alleen und Um» gebungen, eine Stadt, die zur Zeit des Congreßes auf die Herzen der Verschiedenste» Nationen eii«n so erfreulichen Eindruck, — und sich unter ihnen einen Namen gemacht hat, — verdiente allerdings, daß die Kunst dem günstigen Walten der Natur entgegen komme und auch etwas zur Sache thue. — Oeffenlliche und PriVatgebiiude wurden und werden noch fortwährend in einem angemessne» Stile abellirt, und wie die Krone der Stadt, erhebt sich das neue Casinogebnude, bei dessen Ausstattung nichts außer Acht ge­ lassen worden ist, was Bequemlichkeit und Eleganz nur erheischen.— Die Etablissements Vieler hiesiger Bürger ziehen ihr unansehnliches Gewand «us, und steigen, wie Phönire, «us der Asche empor; die Herrn Schreier, Sceger, Ensb run n er et Ma llu >c. ic. haben keine Ko­sten gescheut, um ihren Kaufladen ein nettes, hübsches Exterieur zu ge-° ben» und gerne verweilt, unwillkührlich angelockt, der Fremde und Einheimische dabei. Die Schildgemählde zum »Tiroler« und zum »Fürsten Von Metternich« sind schone Kunstproben vaterländi­scher Maler, der Herrn L»ngus> und Tau t scher, wovon der Er-stere uns in jedem Fache seiner Kunst als ausgezeichneter Meister entge­gen tritt. Einer besondern Erwähnung verdienen noch die neuetablirten Caffees, die sich gegenseitig an eomfortabler und nobler Einrichtung überbieten. Die zahlreichen Renovirungen und neuen Bauten lassen demnach freu­dig hoffen, daß auch jene weniger oder noch gar nicht benutzten Punkte im Innern und in der Umgebung Laiboch's, die «uf das gesellige Leben einen wohlthütigcn Einfluß haben könnten, ebenfalls wackere Unternehmer finden werden. — rr. G h a r a d e. Viersilbig. I n den beiden Letzten Nuhen die zwei Ersten Und das Ganze senkt die Ersten I n die beiden Letzte». Auflösung der «Palindrome im Blatte Nr. l5. Euer, Neue. — Mark, Kram. Laibach, gedruckt bei Joseph Blasnik.