LmbachcrWMtung. Nr. N3 Prä>i>i!„cr!,tio»sprci«: I«! Comptoii gaiizj. sl. ll, hall'j. fl. 5.5U. Mr bic ZufieNunq in« .hau« halbj. 50 lr. Mil der Post ganzj. si. !5>, halbj. si. ?.l><». Dolilieistxg, 19. Mai Insert, on «gcbiihr bi« w Zcilen: Imal «lü lr., lim. »U lr., üm. l si.; sonft pi. Zcilc l m. nannt. Der Iustizminister hat den BezirlSgerichtsadjnnctcn Joseph Smetana in Polic zum Gczirksrichlcr daselbst ernannt. Der Instizministcr hat den Bezirlsgcrichtsadjuncten Joseph Nebitzer in Saaz zum Bczirlsrichter für Plan und den Krcisaerichtsadjm'ctcn Karl Beicht in Brüx zum BrzirkSrichter für Duftpau ernannt. Der Iustizministcr hat den Bczirksgerichtsadjuncten Ferdinand Hcllmich von Elboacn über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Teplitz übersetzt und zum GezirlSgerichtsadjuncten für Elbogen den Auscullantcn Johann Furch ernannt. Der Iustizmiuister hat den l. l. Obcrliente»a»t Georg Kroupal zum Verwalter der Männerstrafanstall in Gradisca ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zur Tharakttrifirung >cr VpPllsllionslaklik schreibt die „Wr. Abdpost.": Ein hiesiges Blatt ist bei seinen Bemühungen, die öffentliche Meinung wider die gegenwärtige Regierung zu beeinflussen, bereits dahin gelangt, den Fatalismus zu seinem Bundesgenossen zu machen. Wenn auch die Männer des jetzigen Cabi net« — so argumentirt daS Blatt - den festen Vorsatz hätten, den Ausgleich auf verfassungsmäßigem Boden und nur auf diesem zu versuchen, so werde die Macht der Verhältnisse doch stärker sein als ihr Wille; des „Verhängniß" werde sie zu VerfassungSverlehungen zwin- Mlifsslml. Literarische S'treifzuge. XIII. Dranmors Requiem. Tod! drr du meine innerste» Gedanken Beherrschest, nnbezwingliar. uuaushaUsam, Der du mein ganzes Sein durchdriuB, acwallsam Erschijttnud nieinrs WisscnS cn^e Schranken; Vernichlcr, der du weil. nmudlich writ Von Frilhlln^schancru. die nicin Her, dnrchbrbteu, Von Wonnen, schon erträunürn nnd erstrebten, Erscheinst in meines i'sbcng Älilthrzeil; Den ich qefilrchlel, al« de<^ Schaffens Drang Ans lneinev Hcimal (Hauen nnch verdau»! e, Als ich z» freie» Thale« noch ermaimtr, LnOvühnt von Orgeltou nnd Gloskeullaug; Tod, dm ich scheu belrachlet und betaste!, Trot) dcr Vcrheißuua. seliger Gefilde' Den ich nicht liebe, weil des Daseins mildr Gewohnheit auch ans meinen Schultern lastet, O Tod! sei Valsam fi!r der Menschheit Wunden. Sei süßer Trost s«r „»einer Vrllder Wehe. Eine Verherrlichung des TodcS, ein dumpfes Klag« lled, wunderbar getragen von den Schwingen einer schauerlichen Begeisterung, der Gegeistcrling für die Wonnen des ewigen Schlafes! Die Erscheinung ist neu. Der l'efc elegische Zug der modernen NcficxionSftocsie, welcher so schöne Blüthen trieb in Gölhe, Schiller, Byron, Shelley, Hugo u.a., findet hier bel Dranmor seine gen. Den, gegenüber könnc» wir versichern, daß wenigstens das. was man bisher in Ocslcrrcich als Vcrhäng-niß anzusehen sich gewohnt hat, ganz gewiß nicht start genug sein wird, um die gegenwärtige Regierung von der Basis und den Bahnen der Verfassung abzulenken. Und wenn es dieser gclmgt, eben die Verfassung unversehrt zu erhallen und sie zur vollen Anerkennung und Uebung zu bringen, so niird dies gewiß nicht als ein Verdienst derjenigen erscheinen können, die jeder 3W slrcbung des Ministeriums, jcdcr, auch der berechtigtsten konstitutionellen Altion Widerstand, Zweifel und Passi-vität entgegengebracht haben, sondern" als ein Verdienst der Männer, die aller Schwierigkeiten und Anfeindungen ungeachtet die Sache und den Geist der Verfassung hochgehalten haben. Zur Charaltcrisirung der Taktik, mit welcher gc« gen die Regierung gerümpft wird, wollen wir übrigens wieder einige der jüngsten Gerüchte und Widersprüche verzeichnen, denen wir in hiesigen Blättern begegnen. So meldet man, gegen Dr. Hofrichter in Graz fei das Disciplinarvcrfahrcn eingeleitet, weil er dem Advocaten Holzingcr daselbst Einsicht in die Acten des Widmann-schen Processes verschafft habe. In demselben Athemzugs producirt mau neben dieser Meldung einen Artikel der Grazer „Tgpost.", in welchem Dr. Holzingcr mit allen Details erzählt, wie er auf ga»z anderc'm Wege zur Kenntniß der Acten gekommen sei. Man läßt sich also lieber einen Widerspruch zu Schulden kommen. ehe man darauf verzichtet, gegen die Regierung ciuc Beschuldigung aus-zusprechcn, die überdies vollständig, unberechtigt ist. — So behauptet man tcudenziös, Dr. Smolla habe wät> reud sciner jüngsten Anwesenheit in Wien nur mit den Grafen Vcl,st und Taaffc nnd gar nicht mit dem Grafen Polocti verhandelt. Die Wahrheit ist, daß Smolta drei mal mit dem Grafen Potorki, einmal, und zwar ausschließlich in einer ndminist, alive» An^clegelheit mit dem Grafen Taaffe und nar nicht mit dein Grafen Gcnst coufcrirl hat, mit lltztcrcm mSbcsoüdcrc seit Iul,-ren in persönliche Berührung nicht a/kommen ist. — Wir waren neulich in del Laae, den Mitlheilimac» über einen angeblichen Ausflug deS Hcrri' Reichskanzlers nach Böhmen acaenüber zu erklären, Graf Bcust habe Wien nicht verlassen u»d hade auch gar nicht die Absicht, sich von hier zu enlfcliiel,. Sofort wiid die dc-mentirtc Nachricht auf einen Irrthum zmückgefühit; man habe nicht den Reichskanzler, sonde>» dessen Bruder, den Mlnislcrialralh Freiherrn v. Vcusl gcmciul. Der „Irrthum" ist aber auch ,mt dieser vermeintliche» Richtigstellung nichl beseitig,, den» wir müssen erklären, daß auch der Herr Ministerialralh Baron Bcust an dc» angeblichen Coi'sercuzen in Klnn Slal tcineu An° theil nahm. — Ernste,c nnd entschiedenere Widerlegung endlich verdient die aus einem ^cipziacr Blallc auch in die hicsiac Presse übcrgcgum,cnc Vcha»?luna, daß f>ei> willige Beiträge füi dcn Dispositio»eso»d des Ministe^ düsterste Verkörperung, es ist das Hinabsteigen des dichterischen Genius in metaphysische Abgründe, das nacht-umfiortc. melancholische Nachsinnen nach den Geheimnissen des Urproblems — der Unsterblichkeit — nnd die Töne der k'cyer. die aus jenen Tiefen herauftlingen, sind schwarze, duftlosc Glülhcu in schönster Vollendung, doch ohne dem beseligenden Schmelz des sinnlichen Farbcn-spicleS, da sie der bleiche TodcScngcl bei ihrer Geburt geküßt. Das ganze Requiem ist ein düsteres Geheimniß, das wir lesen und immer wieder lesen, ohne den Ausgang zu finden, den wir im Gcwoac der schwcr-muthSvoUcn Rythmcn suchen, eS ist gleichsam die Einäscherung auf unfcr sinnlich frivoles ^cbcn, das „I>u in'ol'iimli«" nach dcn jauchzenden Dithyramben unserer modernen Bacchanten, mit denen wir bestrebt sind, dem Vcichlsinnc Flügel zu leihen und zu vergessen - wie Ada Christen sagt. ^ daß ans dcn goldenen Wänden das „Mcne-Telcl" in drohenden Schriflzüacn stammt. Gölhc war es namentlich, der zuerst die düstere Schwermut!) der Elegie abschüttelte und mit lcbcnSfrischen Zügen die lodernde Flamme des Daseins zeichnete, der um die untergegangenen Herrlichkeiten RomS die Guirlande» seiner üppigen Phantasie schlang, um ihre Vergänglichkeit zu verdecken und den Pulsen der Gegenwart Athem zu verleihen. Es war ein unerquickliches Stadium, in welchem sich die deutsche Rcflexionspocsic zu Zeiten Hölly's. Salis' und Matthissons befand, und selbst Ticdgc tonnte sich in seiner ..Urania" nicht von der krassen Uebcr-schwänglichlcit emancipiren, der fämmtliche ältere Poeten unterworfen waren und die fo lehr für die krankhafte limns deö Aeußcrn „gegen Zeichen der Anerkennung für m,c folchc Freigcbigtc,t" cin^ansten sind. Die Angabe >st, wie wir uuf daS bestimmteste versichern können, in allen Theilen vollständia eiflmdcn. - - So viel aus der jüngsten Scrie dcr „kleinen ^iiaenchronik"; wir löiutten die Auslese reichlichcr machen, wc»n es sich verlohnte. Als cimi! tlci>>rn Behilf dafür, daß die hiesige TugcSpiesse in ihren Angr,ffc» gcgen die Regierung nicht eben sehr wählnisch zu Wcrke ftcht, wollcn wir nnch noch Fll^ ^cudcs constatircn. Um einen Ausfall auf den Hron RcichSlanzler zu machm, cilirt ein Wiener Blatt rin.u Aililcl des „Plsti Naplo" übn die cioalische Auaele geiiheit und fügt bei, daß dieses Or^an wegen seiner blkannlen Stellung und seiner Vcrbinduugen grvht Bcachluna, verdiene. Ein darauf folgender anellermen» der Artikel des ..Pest, Naplo" über daS Ministerium Potocki wird jedoch von demselben Wiener Blaue mit dcr BcmclkunH llb^cfcrligt, dcr „Naplo" sei ein Organ dem weder mit Rücksicht auf r>ic Partei, die er vertrete, eine politische, uoch sonst cine publicist,schc Bedeutung beiaemcsscn weiden dürfe. DaS heißt doch wohl lall und warm aus einem Munde blasen! Politische Uebersicht. «aibach, 18 Mai. Nachdem sich Se. Efc. der Ministerpräsident Graf Pulocki bereits nach Prag begeben hat, müssen in den nächsten Tagen die Verhandlungen mit den Czechen zur Entscheidung führen. Den bereits seit mehreren Tagen in Prag weilenden Ackcrbauminister Freiherrn v. Pelrino hat Minislcrrialrath Hamm dahin begleitet. Die Eonferenzen. welche bis zur Ankunft des Ministtlpräsidcntcn in Prag stattfanden, sind natürlich nur vorbereitender Natur, damit die Parteigenossen dem Grafen Potocli geeinigt ihre Entschlüsse bekannt zu geben in dcr ^aae wären. Auch wird berichtet, daß Frei» heir v. Pclrino sich an diese» Ecmfcrcnzen »icht belhci-lige, und nur cinzclncu Parteiführer» gegenüber den Standpunkt dcr Regierung dargelegt habe. DaS von dem Elub der czcchischeu ^andtagSabgcordnctcn gewählte Eomilö halte am Sonntag eine mehrstündige Berathung, nn welcher auch die mährischen Abgeordneten Prazal und Schrom, dann Dr. Smolla lhcilnahmen. Als Ergebniß dichr Berathungen steht vordeihand fest, dc«ß die Czcchen in einen ncugewählten Landtag eintreten und sich am parlamentarischen Veben wieder bcthciligen werden. In Prag rmrbcn unterdessen von dcr Slatthaltcrei die Vorarbeite» für die Revision der ^andtagswahlord-nung auf Grundlage der neuesten Volkszählung mit Be» rücksichtigung des Ackerbaues, dcr Industrie-Orte und dcr Handelslainmc!» eingeleitet. Nach cmcm Telegramme dcr „)l. F. P." erklärt der Besitzer vo» Klein-Slal, Herr Oppcnheimer, daß Empfindung ihrer Generationen spricht. Ihr zu begegnen, bestrebten sich die Capacitätcn der deutschen Literatur, und wie glänzend die Aufgabe gelöst wurde, beweisen unseres Altmeisters „römische Elegien," Schillers ..Götter Griechenlands." ..Resignation" und „der Spaziergang," AnastasiusGrüns „Schutt."Mcißners„Trümmer"«.a.m., bis wieder dcr Ernst dcS Bebens in unserer lhatcnrcichcn Gegenwart in den Vordergrund trat u»d allem Schönen das Grablicd gesungen wurde, wie durch Nikolaus ^ennu, Max Waldau. durch dc» i» Dc»!schla>ld wenig gekannten französischen Lyriker Müsset und in letzter ^inie durch — Dran m or. Dnn T°dl. drm lieijährter Alislglaubl' (5in U!c,lschc,swl>>d'!,ci' Monument rrnchls! In lhrancnftuch^m, t'liilvcrmischlsln Stande, Ihm ssll'sr ist mriii Nrquirm gsdichtrt; Ein Rcqilisln mril! Hrr; in jrdrr No«r Ein i'il-ft, iu mi-ilil-r (unsamlrl! rroachl, In , flogen, ist. wn« ich crcbm.f Kem Honigseim sllr jungfiilulichc kippen ' 820 weder der Reichskanzler Graf Bcust noch dessen Bruder in den letzten Tagen bei ihm sich aufgehalten haben. Einem Briefe aus Paris, 14. Mai, entnehmen wir: Die Ernennung des Duc de Gramont zum Minister des Acußern steht nunmehr außer Frage. Den Parteien gegenüber erscheint der Herzog als neutrale Persönlichkeit; der Kaiser wird an ihm einen gefügigen Vollzieher seines Willens finden. Daß der Herzog in Berlin als besonderer Freund Oesterreichs gilt und seine Ernennung somit dort mit scheelen Auqcn angesehen werden dürfte, wird hier nicht weiter berücksichtigt. Weiß man doch hier, daß man in Berlin auf die inneren Wirren Frankreichs ganz besonders rechnete und dieselben sich zunutze machen wollte, um die Main-Brücke in allcr Stille zu übe»schreiten. Die bonapartistischc Politik, die jetzt wieder Luft gewonnen, wird jetzt, was nnr auf friedlichem Wege möglich ist, aufwenden, um jene Brücke zu verbarrikadircn. Darin darf sie der Zustimmung aller Parteien gewiß scin; selbst aus der „Marseillaise," dem „Rappel" und „Ncvcil" :c. tönt es wie grimmer Haß, sobald von Alinczionsgelilsten Preußens die Rede ist. Der „Times" erscheint »ach dem Plebiscite das Auftreten der französischen Revolntions-Partei als eine Verhöhnung des gesunden Menschenverstandes, als das jämmerliche Abbild einer Schulrevolte, bei welcher die Aufrührer siegreich sind. bis der Lehrer auf den Schauplatz tritt und sie erschreckt aus-einauderstiebcn, In einiger Zeit, meint sie, wird der Hunger bei den Schreiern und bei den Vernünftigeren die Rücksicht auf die Scheu des reisenden Publicums vor Slraßenkämpfen diesem Unfug ein Ende machen. Das Plebiscit war ein großer Irrthum, aber Napoleon 111. ist wie Sulla stets glücklich in seinen Unternehmungen und selbst das Plebiscit wird unter den gegenwärtigen Verhältnissen dazu dienen, seine Position zu stärken, wenn es auch keine andere Wirkung hat, als dergleichen lächerliche Demonstrationen seiner Gegner zu veranlassen, die zwar nur weitere Beweise von der Schwäche der Rcvoluiionspartci in Frankreich geben, aber doch beruhigend genug sind, nochmals die Freunde der Ruhe und Ordnung und des materiellen Wohlstandes um das Banner des Kaiserreichs zu schaarcn nnd den Mittelclassen, die das Rückgrat und Mark des Kaiserreichs bilden, zu zeigen, daß ihre Interessen und die des Kaisers unauflöslich verbunden sind. Morgen dürfte das Resultat des Plebiscits der Kammer unterbreitet werden können. Aus Florenz wird uns der Tagesbefehl des Führers der Freischaurcn in den Maremmcn, Giacomo Gagliano, mitgetheilt. In demselben gibt er seinen Kriegsgefährtcn zu bedenken, sie stünden nun zum zweilenmalc auf dem Felde der Ehre, diesmal, um endlich den Schandflecken der weltlichen Hcrischaft dcs Papstes vom Antlitze Italiens zn tilgen, die Ob-scuranlismus und fremde Gewaltherrschaft mit Gewalt aufrecht hielten. Er verlange von ihnen Ausdaner, Veliiauen in ihre Führer und strengste Disciplin. Sie feien die Vorhut zahlloser Frcischaarcn, anf ihnen ruhe daS Auge Italiens, ihrer Kriegögefährten, der Wclt. Wer die Ehre ihres Banners schände, den treffe un-nachsichtlich die Kugel, und man möge auch seiner nicht schoncn, wenn er sich uelfchlcn sollte. Slait durch die Gerechtigkeit u»d Heiligkeit ihrer Sache, wollten sie aller Unlnlo der Natur, aller Entbehrungen, Mühen und den größten Anstrengungen des Marsches mnthia entgegengehen und sich freuen, dem Feinde gegenüberzutreten, der die vollständige Befreiung Italiens ver^ hindere. Also vorwärts an das Ufer der Tiber und nieder mit der päpstlichen Hcirschajt für alle Zeilcu! Was ich erhofft, erfleht, was ich gewönne», Hat sich iu der Gedankm Fcuercsse. In meines tiefsten Wesens Flammeiibroimen Langsam geformt ;n einer — Todtcnmessc ES ist der glühendste Weltschmerz, der loderndste Thyrsus einer nach Innen vcrzebrenden Resignation, die leine stille Beschaulichkeit zuläßt, sondern peinigend zermalmt, um mit den Worten der Poesie das blutige Herz blos zu legen, an dem der unsterbliche Geier des Prometheus gehackt und zerhackt. Da herrscht kein buntes Antithesenspiel wie bei Heine, der sich ieine Phantasiewelt mit wonnigem Schauer aufbaut und darin küßt und liebt, um sie sodann, nach dem Erwachen, mit den Pfeilen seines Spottes zu zertrümmern und wehmüthig zu lächeln über die poetischen Seifenblasen dcs MusenkindcS; es ist nicht die wehmüthige Sentimentalität Genau's, dem der Zauber der Natur eine sich selbst genügende Ueberschwänglichteit verleiht — hier ist daS offene Grab. die Enttäuschung, der Weltschmerz, wie ihn die Gottheit jelbst in ihren düstersten Aconcn empfunden. O welche Icit! wie seltsam nnd verwincud, De« Denkers Schätze sind verschmähte Währung, Den Ernst des Weisen trifft dc« Fornms Spott, Der Menge Finch, denn Mammon heißt ihr Gott In diesen Tagen allgemeiner Gährung; Und des Gerechten Schmerz so lief begründet In welchen, Herzen lann er Wurzel fassen Jetzt, nw dc« gold'neu Kalbes Reich v^kilndct n"! Ä"' ?""""« ""d "l allen Gassen? lud UderaU der Fm,d sich emqeniste! ^'stts Zchwe.geu lahmt. Doch dessen lächeln ofl die Stärlstcn zähmt Ihr Feldgeschrci sei: Italien hoch! Nieder mit dem Papst-König! Gagliano ist als Freund Garibaldi's bekannt und war an dem Aufstande von 1867 betheiligt. In Florenz erzählte man sich am Samstag, daß eine jener Republikaner-Schaarcn, die im toscanischen Hügellande zwischen Livorno und Volterra (freilich nur gering an Zahl) wie Pilze aus der Erde schießen, das Schloß San Nossore bedrohe nnd der Person des Königs Victor Emanucl, der dort häufig sich aufhält, sich bemächtigen wolle. Das Gerücht bewahrheitete sich nicht; so viel ist aber gewiß, daß der König es nicht mehr gerathen findet, ohne starte Escorte scin Tiuoli aufzusuchen. Selbst in seinem Florentiner Ncsidcnzpalaste, dem Palazzo Pitti, fühlt er fich — nach der Behang tnng der „Umtu Cattolica" — nicht mchr sicher. In der Nacht vom 13. d. wnrdc dort eine genaue, eingehende Haussuchung gehalten; die Behörden forschten nach, ob in der That — wie es in der Stadt hieß — Tprcngmatcrial (Potaschc - Picrat uud Nitroglycerin) dort von den Verschwörern verborgen worden sei. Man fand jedoch nichts. Ictcnstücke zum Concil. ! (Schlich.) > Capilcl III. Ueber Aedeulnng und Wcscu dcs Primates dcs römischen Papstes, Daher, Uns hallend an die Dccrclc sowohl Un-, sercr Vorgänge,', dcr römischen Päpste, als an die klaren ^ und deutlichen Definitionen der allgemeinen Concilien, erucucru Wir daö Glanbcnöbekennlniß des ökumenischen ! Florcntinischcn Concils, laut welchem allc ChristMubi ! gm zu glauben haben, daß der heil. apostol. Stuhl »nd jder römische Papst den Piimat über den ganzen Ero-! kreis innehat, uud daß der römische Papst selbst der ! Nachfolger des heil. Petrus, dcs Aposlelfürstcu, uud der ^ wahre Stellvertreter Christi und das Haupt der ganzen i Küche und dcr Vater und Lehrer aller Chrisleu ist; uud daß ihm im heil, Pcttus von unserem Hern, Icsuö Christus volle Gewalt «etlichen ist. die gesammte Kirche zu weiden, zu leiten und zn lenken; wie solches auch in den Verhandlungen der ökumenischen Concilien uud in den heiligen Canoncö enthalten ist, Ferner lehren und erklären Wir, daß diese der päpstlichen Inriskiction eigene Gewalt eine ordenlliche und unmittelbare ist, gegen welche die Hirten und Gläubigen sämmtlicher Einzclkirchcn jeglichen NitnS und Nan-geS, jeder einzelne sowohl für sich als auch alle zusammen, zur Pflicht dcr hierarchischen Subordination und zum wahren Gchorsam ucrbui,dcu werdcu, nicht allein iu Sachen dcs Glaubens und der Sitten, sondern auch in dem, was zur Disciplin und Regierung dcr über den ganzen Erdticis zerstreuten Kirche gehört', daß die Einheit der Gemeinschaft sowohl ali< dcö Glaubensbekenntnisses mit dem römischen Papste gewahrt und die Kirche Christi eine Hccrde unter einem obersten Hir> ten ist. Das ist die Lchre dcr katholischen Wahihcit, von welcher ohne Schädigung des Glaubens und dcs Hcilcs niemand abweichen kann. Allein diese Gewalt des obersten Papstes steht durchaus nicht entgegen jener ordent lichen und unmittelbaren Gewalt dcr bischöflichen Juris diction, durch welche die Hirten dcr Einzelkirchcn, jeder die ihm zugewiesene Hcerde, weiden nnd leiten; letztere wird vielmehr uon dem obeistcn und allgemeinen Hirten geltend gemacht, bestärkt nnd in Anspruch genommen, indem der heil. Gregor der Große sagt: „Meine Ehre ist die Ehre dcr ganzen Kirche. Meine Ehre ist meiner Brüder volle Kraft. Dann din ich wahrhaft geehrt, Das oft die Äestcu, Nemstm überlistet? Verlockend lantct rcü Versuchers i'ehre, Und immer größer wird der Narren Gilde Und in dem 6haos lnfligcr Gebilde, Versinken ManneswcrN, uud MauucSchre, Wohin ich blicke: Täilschung, Selbstbetrug, Verstellung, Eitelkeit, erborgter Glanz, Vergoldeter Gerippe Todten»«!!.;. Doch auch des Wissens stolzer Adlcrflng, Unheilbar ist dcö Menschen Eigennutz, -Ja, fielen vor deu'grabciüstiegüeii Nichtern, Die Masken uon den nüchterne» Gesichtern, Wo bliebe dann der Frechen Flittcrputz? Nein, mit dem Tode endet jede Qnal, Auch solche, die als Echo wcitcrzittcrt, Bleibt in dcr Heimat Grenzen eingegittert; Das ganze Weltall ist ein Hospital ^..... In der X. Elegie vergleicht der Dichter die Leyer dcs Sonntagskindes mit der seinen, den Unterschied der milden Lante, die der flüsternde Zephyr den Saiten entlockt nnd der brausende Sturm, der in wunden Männcr-herzcn widerklingt; in der XI. fühlt er den ganzen schmerzlichen Beruf des Dichters, den das Mcnschenelcnd zu solchem schuf, weungleich cs des Auserkorenen Beruf ist, Schmerzen zu begreifen >mo sie wiederzugeben im Klagelied, ertönend gleich Posaunenstößen, und in der Xll. klingt derselbe Gedanke wider, wo er bekennt, daß eben nur diesen Auscrwählteu des Schmerzes Weihe naht, «die Mehrzahl ist zu flüchtig und begehrlich." In dcr Elegie XV beschleicht den Dichter eine gelinde Resignation, die sich so weit gestaltet, daß er nach den vor- wenn jedem einzelnen die schuldige Ehre nicht verweigert wird," (8. ttrogor. U. k,1 Nulo^. ^.lox. 0p. XXX.) DcMr l)u1i(1iwt0" ä. 2tt. I^ov. I 7<^t>), und daß in allen auf kirchliche Prüfung bezüglichen Fragen an daS Urtheil dcssclbeu Berufung geschchcu tam> ^ Niool. I :l<1 NicillwI. imi»(!>.). Darum irrt von dem rechten Pfade dcr Wahrheit ab, wer da behauptet: cs sei gestaltet von den Urthcilsspl'üchcn dcr römischen Päpste an cm ötuinenischcS Coucil als eine übcr dem römischen Papst stehende Auctorität zu appellireu. Capitel IV. Ueber des römischen Papstes Unfehlbarkeit. Daß aber in der obersten Gewalt der apostolischen Jurisdiction, welche dcr römische Papst als Nachfolger dcs Apostclsnrstcn Petrus übcr die ganze Kirche bcsitzl, auch die oberste Gewalt des Lehramts einbegriffen sei — daS hat dieser heil. Slnhl stets festgehalten, dcr fortwährende Gebrauch dcr Kirche bestätigt cs, die ökumenischen Concilien selbst haben cs überliefert. Im An-schluß daher insonderS an die feierlichen Glaubensbekenntnisse der allgemeinen Concilien, auf welchen dcr Orient mit dem Occident in Einheit dcs Glaubens und der Liebe sich zusammenfand, glaubcu Wir mit dem vierten Concil von Constantinopcl: Erstes Heil ist, die Regel des rechten Glaubeus zu wahren, und von den Feststellungen der Väter in keiner Weise abzuweichen. Und weil unseres Herrn Jesu Christi Ausspruch nicht Übergängen werden kann, der da sagt: „Du bist Petrus, und auf diesen Fels werde ich meine Kirche baueu (Matth. 16. 18), so wird dieser Ausspruch bestätigt durch den Erfolg dcr Thatsachen, dieweil in dem apostolischen Stuhle die katholische Religion und die heilige gefeierte Vchrc stets unbefleckt erhalten worden ist, welchem Apostol. Stuhle die Chrislgläubigcn in allem zn folgen gehalten sind, anf daß sie verdienen, in einer Gemeinschaft mit diesem Stuhle zu scin (aus der Formel dcs heil. Papstes Hormisdas, wie sie von Hadrian II. den Vätern dcs VIII. ökumenischen, dcs IV. Conslantinop. Concils vorgelegt nnd von denselben unterschrieben worden ist). — Uud mit dem zweiten Lugdunensischen Concile bekennen wir: daß die heil. römische Kirche den höchsten und vollen Primat und Principal übcr die gcsammte katholische Kirche bc-sitzc, welchen sie von dem Herrn selbst in dem heiligen Petrus, dem Fürsten oder der obersten Spitze der Apostel, dessen Nachfolger dcr römische Papst ist, mit dcr übergewogenen Gewittern jedem armen Mcnschcnkinde an seiner Vrnst friedlich zu lehnen gestaltet; die nur acht Vcrszcilcu enthaltende XVI. Elegie poiutirt in dem Satze, sich nur zn lieben und nicht zu hassen, während die XVII. den Schreck eines Seestnrmcs mit eben so lebendiger Phantasie als kühler Todesverachtung darlegt, — nnd das unverdiente Los eines den Meeres^ Abgründen zur Beute werdenden Sohnes dcs fernen Strandes die hicrauffolgende XVIII. Elegie. In der XX. beginnt sich die Begeisterung für das Meer, den weltumflulhcndcn Ocean zu regcu, welche in dcr XXI. zn odenähnlicher Herrlichkeit aufblüht und nnter den minder düstereu Nummern, gewiß die schönste im ganzen Cyklus ist: O Meer! Dn bist das ewig Zauberdolle, Das ewig Schöne nnd da6 ewig Wahre, Die große Wiege und die Tudlcnbahre; Vor Deiner Milde, wie vur Deinem Grolle, Pur Deinem Hanch verstummt des Sängers Leyer Dn bist der Anfang nnd das lehte Wort ^ Dcr Menschheit Schrecken nnd ihr bester Hort, Ihr Tröster, ihr Ernährer, ihr Befreier. Entzückend ist Dein lächeln und gewaltig Dein tiefer Athemzug, Mit Salzlrystallcn, Hnlschänmcnd iiber zackige Korallen, Und immer Leben sprühend, tausendfältig, Eisberge rollend, i,'otosinseln Pflegend, ' Stolze Fregatten, Handelsflotten schaukelnd, Aald Falten werfend, bald im dickte ganlclnd, Und eine Wclt von Kreaturen hegend' In Deinem Sclwßc; Nordlands lahlc Dlmen ^>W Bespülend; Fichtenwälder, schneebeüänzt, ^^ Und drüben, wo die Tropensonnc glänzt, 821 Fülle der Gewalt erhalten zu haben wahrheitsgetreu und demüthig anerkennt; und gleichwie sie vor den übrigen schalten ist, die Wahrheit d?s Glaubens z» vertheidigen, so müssen auch ctw^ auftauchende Fragen über den Glauben durch ihren Spruch entschieden werden (aus dem Mmlbriiöbckcnntlnß der Griechen auf dem II. ^ugduncusischen Concil). — Und mit dem Florentinischcn Concil wiederholen Wir: daß der römische Papst der wahre Statthalter Christi und das Hanpt der ganzen Kirche und Vater und Lehrer aller Christen sei, und daß ihm in dem heil. Petrus von unserm Herrn Jesu Christo volle Gewalt verliehen worden sci, die absammle Kirchc zu weiden, zu leiten und zu lenken. (Vgl. Ioh. 2!. 15>—17.) Daher, unter Billigung des Concils, lehren Wir. und erklären als OlaubenSdogma: Der römische Papst, welchem in der Person des hl. Pctrns von eben diesem unserm Herrn Icsus Christus u. a. gesagt ist: „Ich habe für dich gebeten, daß dein Glaube uicht aufhöre, und daß du. dcrcinstmals bekehrt, deine Brüder stärkest" ^ (Luc. 22, 32), kann traft des ihm verheißenen göttlichen! Beistandes uicht irren, wenn er. des obersten Amtes als ! Lehrer aller Christen waltend, gcmäß seiner apostolischen! Antorität festsetzt, was in Dingen dcS Glaubens nnd der Sitten von der ganzen Kirche, sowohl vom Glauben festzuhalten als auch dem Glaubeu zuwiderlaufend zu verwerfen sei; und solche Dccrctc oder Aussprüchc, als an und für sich unwiderruflich, sind vou jeglichem Christen,! sobald sie zu seiucr Kunde gelangt, mit dem vollen Gehorsam des Glaubens anzunehmen nnd zn halten. Dieweil aber die Unfehlbarkeit dieselbe ist, ob sic in dem römischen Papst ols Hanpt der Kirche oder in der ge-sammtcu mit dem Haupte vereinigt lehrenden Kirche betrachtet wird, so bestimmen Wir des ferneren: daß diese Unfehlbarkeit anch auf ein nnd dasselbe Object sich ausdehne, So aber einer, was Gott verhüte, dieser Unserer, Definition zn widersprechen sich untcrwändc, so wisse er, daß er von der Wahrheit des katholischen Glaubens und von der Cinhcit der Kirche abgefallen ist. Canon l. So einer sagt: der hcil. Apostel Pctrns sci von dem Herrn Christus uicht zum Ersten aller Apostel uud zum sichtbaren Haupte der streitenden Kirche gesetzt wor« den; odcr derselbe habe nur den Ehrcnprimat, nicht aber den Primat der wahren und eigentlichen Jurisdiction von diesem unserem Herrn Jesus Christus direct und unmittelbar empfangen — der sei verflucht. Canon 11. So einer sagt: es sei nicht des Herrn Christ! eigene Einsetzung, daß der heil. PclruS im Primat über die ganze Kirche beständige Nachfolger habe; odcr: der römische Papst sci nickt kraft göttlichen Rechtes Petri Nachfolger in diesem Primat — der sei verflucht. Canon III. So einer sagt: Der römische Papst habe lediglich das Amt der Aufsicht oder Leitung, nicht abcr die volle und oberste Gewalt der Jurisdiction über die gcsammlc Kirche, nicht nur iu Sachcu des Glaubens und der Sitten, sondern auch der Discipliu und der Regierung der über den ganzen Crdlrcis ausgebreiteten Kirche; oder: diese seine Gewalt sci uicht ciuc ordentliche und unmittelbare, sowohl über alle und jede einzelne Kirche, als auch über alle und jeden einzelnen Hirten und Gläubigen — der sei verflucht. Die Palmrn, die geliebten, immrrHniuen Die scklcmtcn Palmen lüssend, ihre Kronen Berlil)rcud, und ihr Fliisleru weitertraa/nd -Glorreiches Meer! lirfr»ch!cud, jauchzend. Nagend Su fluchest Du dahin durch alle Zonen Unendlich, unerschöpflich, undezwuiMN, Entfesselt ohne ^nhe, ewia. drängend, Und doch wie eine Thräne >ichen Dich an da§ ssold'ne 9leh der Sleriie häüssend, Oft fre«destrahl>»d, oft in stiller Trauer Dn hast des Menschen Heimat ena, umschlossen, Du hast in nnserer Mutter ^rust gegossen. Des Bebens Odem, der Veruichwua. Schauer; Mia' aber hast Du über Raum uud Zeit Erhoben, und mein Her,; zu tausend Malen Befreit von Zweifeln und von Todesqualen, Aefrcit vou Trübsal und Zerrissenheit. In der XXV. Elegie erwacht der blnligste Weltschmerz nochmals mit all seinen verzehrenden Qnalcn, in der XXVl. der Gedanke au die Unendlichkeit und sodauu schließt der düstere Cyklus mit dem Schncn nach jenem Morgenröthe - - womit dcmTodc das Bewußtsein schwindet. ------ Dranmor ist cbcuso eine gchcimnißvollc nnd dü-ster-wchmüthigc Erscheinung wie Ada C h r i st c » ; bcidc tauchen so gählingS aus den Fluthcn der Zeit, die Welt durchhcllcnd mit ihren brennenden SchmcrzcnSworlcn. in beiden wurzclt die Skepsis, welche sie unstet bin nnd wicdcr treibt, abcr es ist ein Unterschied in ihrcn Herzen: bei letzterer das mild-umschlcicrtc Schncn nach dcn Tagen des Glücks und der Liebe, bei jcncm dcr laute Wunsch nach dcr Nnhc des Todes. „Ranch ist alles ird'schc Wesen!" A. v. Schweiger. Wgesnmiaiewn. — (Regelung der deutschen Rechtschreibung in den Volksschulen.) Ans Grindlage der Berathungen der Ministcrialcommission zur Regelung der deutschen Rechtschreibung in dcn Volksschule!» 'stellten die Eommis-sionömitglicder v. Becker, A, Eggcr und R. Nicdcrgcsäß ein orthographisches Wörterverzeichnis ans. Nachdem die Verfasser des Operals dic Bittc gestillt, dasselbe im eigenen Namen uud auf eigene VeranNoorlnug ohne weitere Einflußnahme des Ministeriums veröfscntlichcn zu dürfen, hat das Ministerium für Cultus und Unterricht vou dem ursprünglich gefaßten Plane, das Wörterverzeichnis) im Schul-büchcrvcrlagc crschciucn zu lassen und sodann eine allgemeine Begutachtung desselben durch Fachautoritälen hervorzurufen, Umgang genommen. Die augcsuchtc Veröffentlichung des Opcrals als Ergebniß dcr zum Behufe dcr Regelung dcr Orthographic cingcsctztcu Miuistcrialcommis-siou schließt die Genchmiguug der »bersten Uutcrrichtsbc-Horde, dasselbe als Rlch'tschuur bcim Unterricht in dcr Schule zu verwenden, nicht in sich. Das Ministerium behält sich vor, dic in Aussicht genommcuc Bcgulachtuug des Opcralö ins Werk zu sctzcu, sobald dasselbe'im Druck cr-schicucu ist. ..... (Mord uud Selbstmord.) Aus Obcrholla- brunu vom II. d. wird der „Pr." gemeldet: Dcr ledige 2bjährigc Franz Eisvogel ulllcrhiclt seit einigen Jahren cin Liedcsvcrhältniß mit der 18jährigen Tochter Anna dcr Hauöbcsitzcrs-Ehclcutc Frei zu Kaschalla, cinc Viertelstunde vou hier. Da Eisvogel arbeitsscheu nnd verschwenderisch war, wiesen die Eltern des Mädchens dessen Bewerbungen nm dic Hand ihrer Tochter ab. Anfangs Februar d. I. verschwand Anna in Gesellschaft ihres Geliebten auS dcm elterlichen Hause, und sic irrlcn mm Bcidc in den hicsia.cn Walduugcn, wahrscheinlich v»n Dicbstahl lebend, hcriim. Vor einigen Tagen crschicu Anna wicdcr im Ellcrnhause, bat uuter Thräueu um Vcrzcihuug uud sagte, sie sei des Hermuirrcus im Walde und ihres Geliebten miidc. Eisvogel benutzte nun heule die momentane Abwesenheit der Eltern, drang in das Haus cin, verschloß die Thür von Innen und brachte zuerst seiner Geliebten uud dann sich selbst mit einem Rasirmesser iiesc Schnitte am Halse bei. Als auf dcu Hilferuf Anna's deren Vater herbeieilte uud mit Hilfe der Nachbarn die Thüre erbrach, fand man bereits Beide entseelt aus dcm Boden liegen. — (Ein Altar schau dcr.) Die Patres Francis-cancr in Pest bemerkten Sonntag Nachmittags, als sie zum Gottesdienst in die Kirche lamen, daß ciuc aus dcm Altar befindliche Mutlergoltcs-Statue dcr silbernen Krouc, eines vergoldete,! Herzens und mehrerer antiken Opfermünzcn, welche die Statnc trug, beraubt sei. Es war klar, daß sich dcr Dieb Mittags iu die Kirche einsperren ließ uud nach vollzogener Schänduug dcö Altars mit dcu geraubten Gegenständen um :l Uhr, als die Kirche wicdcr geöffnet wurde, sich uubcmcrkt cnlscrntc. Wegen Erniruug des Thäters wurde sofort die Anzeige bei dcr Sichcrheitsbchördc gemacht und diese veranlaßte die nöthigen Recherchen, üin Zufall brachte den Dieb rasch in die Hände dcr strafenden Gerechtigkeit. — (Scandal in der Sy na g ogc.) Zu Waitzcn hat sich jüngsteu EamSlaq in dcr dortigen Synagoge cm arger Scandal zugetragen! Kurz vor Beendigung des Mor-gcngottesdieusteö stürzten, wie der „Pester Lloyd" berichtet, die in großer Anzahl anwesenden Orthodoxen wegen Verrichtung eines Gebctcs für Verstorbene auf die in der Synagoge zurückgebliebenen vier zur Fortschrittspartei gchö-rigcu Herren und würden die „Forlschritllcr" todtgcschlagen haben, wenn dieselben nicht durch das aufopfernde Bemühen einiger Herren und durch schnell rcquirirle Hilfe gerettet worden wären. Dieser schmähliche Vorfall rief überall ungeheure Indignation hervor; dcr Behörde wurde die Anzeige gemacht, daß die zur israelitischen Gemeinde gehörigen Mllglicdcr die Synagoge ferner nur bewaffnet betreten werden, zur Sicherstcllung ihres Bebens. Man erwartet mit Zuversicht die strengste Bestrafung der Rädelsführer dieses barbarischen Actes, — (Ein Easscuabgang.) In Fünflirchen wurde, wie das dortige deutsche Blatt meldet, iu der Stadtcasse ciu Abgang von 5i<,:.18,^! fl. entdeckt. Da der Bürgermeister bisher dic Rechnungslegung verweigerte, hat die Etadtrepräscntanz das Ministerium um Entsendung einer Untcrsuchuugscommission angegangen. — (Drei Bären) wurden, wie die ungarische „Jagd- und Sportzeitung" meldet, in den letzten Tngeu des April im Beregher Eomitat bei Szolya erlegt; außerdem zwei junge Bären lebendig gefangen. Die glücklichen Jäger waren zwei Mitglieder dcr englischen Gesandtschaft in Wien, welche dcr Bärenjagd zuliebe eiucu Auöflug in die Nord-Karvathcu gemacht hatten. — ( Agramcr freiwillige Feuerwehr.) Im Sitzungssaalc der Handelskammer hatten sich Samstag Nachmittags unter Vorsitz dcs Vicebürgermcistcrs, Herrn Paul Hatz, dic Bcwohncr dcr Stadt ans allen Ständen versammelt, um endlich das IMcbcutrclen dieses so wichtigen Iustitutcö dcr freiwilligen Feuerwehr zu ermöglichen. Es wurden die von dcr h. Vandeöregicrung genehmigten Statuten nnd die Geschäftsordnung gelesen uud aus Grund derselben erfolgte sogleich die Einzcichuuug in die drel verschiedenen listen, wovon die eine sür dic Gründer, dle zweite sür die beitragenden, die dritte für die auoübcudcn Mitglieder bestimmt war. Hierauf wurde ein provisorisches Eomit0 gewählt, das die Drucklegung der obcrwähnten Schriftstücke in croalischcr uud deutscher Sprache, die Nn-werbuug von Gründern, beitragenden und ausübenden Mitgliedern, ü'berhanpt alle Vorarbeiten zu besorgen hat, damit in kürzester Frist einc Plenarsitzung einberufen, die erforderlichen Wahlen vorgenommen werden könne», und daß in solcher Weise das Iustitut cndlich iuö Lcbcn trcle. — (Ueber eine Ueberschwe m mu n g), welche am ^0. April und am 2. Mai iu Eittaoecäna in Dal-maticn stattfand uud von einer plötzlichen Meercsflulh verursacht wurde, erhält ein Wiener Blatt authentische Berichte. Mitten im stürmischen Weller hob sich in zwei Minuten das Meer fast nm 4 Fuß über das Ufer und in weniger als zwei Minnlcn sank das Meer wieder um 22 Fuß zurück, so daß es die Schiffe iu dem ganz trockenen Hafen ließ. Dcr Schrecken der Bevölkerung ist unbeschreiblich. In wenigen Augenblicken sah man dic kleinen Schiffe in dcr Stadt schwimmen und wenige Augenblicke später saßrn sie im Trockenen. Das Wasser war in drei Viertheilen dcr Stadt in die ebenerdigen Wohnungen, in dic Keller und in bic Gcioölbc gedrungen. Die Möbel und die Waarcn wurden hin und her von den Wellen geschleudert, dic Hansthicrc waren in Gefahr und wurde» in die oberen Stockwerke geschleppt, doch schon während der Rettungs-arbcilen sank das Meer unter sürlterlichcm Getöse zurück. - (Neuestes He lde nst U ckle i n der tapferen Veibcr von Tirol.) Tie Innsbrucker Blätter bringcu dic Mittheilung, daß in Telfes (bei Stcrzing) am 10. Mai dcr dortige Seelsorger P. Schöpf von einer Lchaar Weiber in seinem Widum überfallen und auf die gröbste Weise insullirt wurde. Thätlichen Mißhandlungen, welche die Weiber an dem Geistlichen mit Stock und Scheit vorzunehmen drohten, konnte der Pfarrer nur durch die Flucht entrinnen. Derselbe bezeichnet in einem offenen Schreiben an die Redaction des „Tiroler Boten" einen Amtöbrnder als denjenigen, welcher die Weiber durch aller^ lci Vorspiegelungen gegeu ihu gehetzt und erhitzt habe. Nach deu Titeln, welche die Weiber dem Pfarrer gaben, zu schließen, wurde er dem zarten Geschlechte von Telfes (in einer katholischen Vereinsversammlung in Wien ließ man jüngst die „wackeren Weiber von Tirol" wegen der von ihnen angestellten Krawalle hoch leben) als „Lutherischer" denuncirt. Line gerichtliche Eommission ist aus die erstattete Anzeige nach Telfcö gekommen. — (Waldecks Begr'äbniß.) Das Begräbniß Waldecks fand am Sonnlag Mittag uuler äußerst zahl^ reicher Betheiligung statt. Von Seilen des Reichstages war das Präsidium erschienen, sowie Deputationen sämmtlicher Fractioucn; die Fortschrittspartei war vollständig vcrtrclcn. Seitens der städtischen Behörden war der Blir« germeister Hedcmann, dcr Stadtrath Magnus, sowie eine. Deputation der Stadtverordneten erschienen. Um 12 Uhr begann die Leichcnfcierlichteit, die durch eine Rede des Prodstcs vou St. Hcdivig, herzog eröffnet wurde. Um halb 1 Uhr sehte sich dcr Vcichcnzug in Bewegung, und zwar in folgender Reihenfolge: Zuerst die Maschinendauer, dann die Vorstände der vier Wahlbezirke, der ka< tholische Gescllcnvcrein, alsdann lam der vierspännige 5!ei< chenwagen. Demselben folgten zunächst die bereits genannten, Deputationen, Repräsentanten dcr Presse und zahlreiche. Gesangvereine, der Haudwcrkcrvercin, sowie dcr allgemeine deutsche social-dcmotratischc Arbeiterverein, mit Schweitzer und Hascnclcver an dcr Spitze, alsdann dic Gewerte und schließlich die Wähler deS dritten und vierten Wahlbezirkes. Etwa 20.000 Personen nahmen an dem Zuge Theil. Um halb 3 Uhr langte der Zug auf dem katholischen Friedhoftz an, woselbst nach einem von sämmtlichen Gesangchören ausgeführten Oratorium Dr. i'öwe-Ealbe das Wort zu cincr kurzen, ergreifenden Gedächtnißrede nahm. Die Absingung des Chorals: „Manche Hoffnung, manche Wunde," schloß die Zcicr. — (Für Künstler.) Der „Fram/ais" berichtet aus Paris: Dic hier vor einigen Tagen verstorbene Frau D. . . hinterläßt iu ihrem Testamente der Akademie der schönen Künste ein Vermächtuiß, welches sich auf nicht weniger als 175.000 Francs Neutc beläuft. Tie Verwendung dieser Summe ist von der Erblasserin genau vorgezeichnet. (5ö handelt sich namentlich darum, jungen Künstlern zu Hilfe zu kommen und den Zugang zur Oefsentlichkeit zu erleichtern; danevcn ist indeß "auch auf unterstiltzuugsbcdürf-tigc ältere Künstler Bedacht genommen. — (Ueber den verstorbenen Grafen Stackelt» erg), russischen Gesandten in Paris, wird der „A.A.Z." aus Paris geschrieben: Graf Etackelbcrg hinterließ die aufrichtigsten Sympathien in weiten Kreisen. Der Di« plomat zeichnete sich durch seine Liebenswürdigkeit, de? Mensch durch eiuc unerschöpfliche Herzensgute auö. Er war vor zwei Jahren von Wien angekommen, bereits mit ge, schwächtcr Gesundheit. Vor sechs Wochen hat ihm Dr. N6la< lou cin böses Geschwür glücklich operirt, und seine Gene-, suug erschien als gesichert. Aber da seine Constitution zu^ Eulträfiimg hinneigte, bemächtigte sich seiner rin schleichendes Fieber, das ihn saust und bei vollem Bewußtsein dahin« raffle. Seine zwei Kinder liegen am Scharlach darnieder und konnten nicht an sein Sterbebett gelassen werden. Gral Stackelberg war 1814 in Wien geboren, und begann sein< Laufbahn als Artillerie-Officier in der russischen Garde Als Adjutant dcs Kriegsministers erhielt er mehrere Mis sioncn, namentlich nach dcm Kaukasus uud nach Al«M wv er 1845 die Einrichtungen in allen Details st«W In Anerkennung seiner wichtigen Leistungen wurde e^> militärischer Agent der russischen Botschaft m P"i« at"> chirt. Später finden wir ihn in Wien bis 1«58, wo e« 822 lich seine große diplomatische Laufbahn begann. Als Diplomat und Militär hat der Verstorbene sich unbestreitbare Verdienste erworben. Die schönsten Eigenschaften bewährte «r als Weltmann, als Schriftsteller und Dichter, als Privatmann. Die hiesige Gesellschaft beschäftigte sich viel mit den Früchten seiner dichterischen Vegabung, in der russischen Gesellschaft zu Paris war er außerordentlich geachtet und beliebt, er war ebenso gemüthlich als großmüthig. Sein Tod ist für die kosmopolitische Aristokratie in Paris ein schwerer Verlust. — (Die seltsamste Ehrenpforte), unter welcher wohl in moderner Zeit ein fürstliches Haupt durchgewandelt ist, wurde unlängst in Ceylon von mehreren lustigen und sinnreichen Kaffcepflauzcrn dem Herzog von Edinburg errichtet. Der Weg von Colombo nach dem Nlephantenkraal, wo der Fanq wilder Stephanien für den hohen Gast eigens in großem Maßstabe in Scene gesetzt werden sollte, war von den Herren ausersehen worden, ihre Idee auszuführen, und der Prinz wurde nicht wenig überrascht, als er nach all den Triumphbögen nach hergebrachtem Muster hier eine kühne Construction aus leere» Vierflaschen erblickte. Im Mittelpunkte der Wölbung war aus Sodawasser- und Cham-pagnerflaschcn ein prächtiger Stern gebildet und die Pflanzer standen in hellen, luftigen Gewändern darunter und schauten mit Genugthuung auf das, was sie zur Verminderung des Bieres und zu Ehren des Herzogs geleistet und zu Stande gebracht hallen. ,H 0 cales. Ueber Schulzustande wird uns aus Unterkra in, 15. d. M., geschrieben: Sieht es mit dem Schulwesen in Krain im allgemeinen nicht am besten aus, so glaube ich doch nicht zu viel zu behaupten, wenn ich sage, daß dasselbe in unserer Gegend noch am weitesten zurück ist. Als Veweis hiefür die wiederholten Klagen der Lehrer selbst. Daher will ich auch einige Gründe anführen, welche für die Sache sprechen, und in einigen Zügen ein Bild der Zustände des Schulwesens in unserer Gegend entwerfen. Der Schulbesuch ist ein größtentheils erzwungener; denn die Mehrzahl der Eltern sucht die Kinder so fern als möglich von der Schule zu haltcn. Kinder, die das sechste Lebensjahr zurückgelegt haben, daher schulpflichtig sind, erscheinen nicht. Diejenigen, die nun schon die Schule besuchen, versäumen dieselbe jedoch schr oft. Mancher könnte nun fragen, ob nicht etwa die Lehrer felbst daran die Schuld tragen. Nein! nicht die Lehrer tragen die Schuld an diesem Krebsschaden der Schule; jeder derselben ist bemüht, durch gute Methode und solide Behandlung den Kindern Freude zum Schulbesuche einzuflößen. Die Schuld liegt größtcnthells bei den Eltern selbst. Auch ist der Grund darin ^u suchen, daß in mehreren Schulen kein Religionsunterricht ertheilt wird. So z. B. wurde in der Schule zu Tschermoschniz (fast die letzte, was den Schulbesuch anbelangt) schon durch mehrere Jahre, d. i. seit der Wiederbesetzung der Kaplans' stelle, lein regelmäßiger Religionsunterricht ertheilt. Der Herr Pfarrer begnügt sich, die Kinder auf seiner Dreschtenne durch einige wenigen Stunden für die Beicht und Communion vorzubereiten (!), wodurch die Kinder nicht nur der Schule entzogen, sondern auch, nachdem sie ihr Beichtzettel erlangt haben, derselben Lebewohl sagen. Wie soll unter solchen Umständen am Ende des Schuljahres das angestrebte Ziel erreicht werden? Nicht möglich! Macht aber der Lehrer an die höhere Vehörde eine Anzcige, so hat er, als Diener der ganzen Gemeinde, die Betreffenden als feine ärgsten Feinde zu fürchten. Dieses ist der Lohn für feine gewissenhafte Pflichterfüllung. Wie sieht es mit der materiellen Lage der Lehrer in unserer Gegend aus? Durch wiederholte Erlässe ist den Gemeinden die Pflicht eingeschärft worden, die Geldgebühren für den Lehrer zu erheben. Dit Gemeindevorsteher kümmern sich jedoch wenig um diese Pflicht, denn sie wollen sich wegen solcher Kleinigkeit mit den Gemeindemitgliedern nicht verfeinden, und der Lehren, der ein halbes Jahr auf seine ohnehin knapp genug zugemessene Entlohnung wartete, mußte sich dazu begnügen, daß ihm am Zahluugstage 2 bis 3 fl. ausbezahlt wurden. Entschloß sich endlich der Lehrer, von Noth getrieben, die Geldgebühren einzuklagen oder gegen die Gemcindcvorstände Klage zu führen, so setzte er sich großen Feindseligkeiten in der Gemeinde aus. Wie soll nun der Lehrer, nach vorstehend beklagens-werthen Umständen, mit Liebe und Freude an seinen Beruf gehen? Wie foll er mit jener Aufopferung, deren nur der wahre Schulmann fähig ist, fein Amt verwalten, wenn er weiß, daß er feinen kümmerliche» Lohn noch durch Processe einzutreiben gezwungen ist? Mögen diese Zeilen die höheren Schulbehörden dahin bewegen, die materielle Lage der armen Landschullehrer, wenn schon nicht zu bessern, doch wenigstens zu regeln! ___________ — (Schulferien.) Der Landesausschuß hat sich über Aufforderung des Ministeriums für Cultus und Unlcr' richt nach Einvernehmung von Schulmännern und dcö Lehrervereins einstimmig gegen die Verlegung des Schulenanfangs in den Frühling ausgesprochen und nur den Wunsch geäußert, daß die großeu Schulfericn in die Monate September und October verlegt werden möchten. — (Die Turnübungen des Laibachcr Turnvereins) finden von jetzt ab bei günstiger Witterung ausschließlich am Sommerturnplatze statt, der, wie schon bemerkt, vollständig neu eingerichtet wurde. — (Erdbeben und Meteor.) Aus Echwarzen-berg ober Idria und aus Et. Georgen (bei Krainburg) wird berichtet, daß auch dort das Erdbeben vom 11. d.M. um 3 Uhr Morgens beobachtet wurde, dessen Dauer in letzterem Orte auf uugefähr zwei Secunden angegeben wird. In diesem Orte wurde auch am 13. d. ein Meteor beobachtet, das um halb 12 Uhr Vormittag bei ganz heiterem Himmel unter Donnerrollen zur Erde fiel. — (Das Neue Blatt Nr. 22) ist soeben eingetroffen und enthält: „Pygmäen." Ein Roman nach der Natur. Von L. K. v. Kohlenegg (Poly Henrion). — „Die nachlässige Kindsmagd." Mit Illustration von N. Gysis. — „Wiener Photographien." Von Friedrich Armann. — „Gedulde Dich!" Novellete von Hermann Glasenapp. Mit Illustration von C. Docpler. — „Die Mutter Gottes." Novelle. Von Adeline Volckhauseu. — „Furcht." Von Albert Roffhack. — „Blicke auf das Culturleben aller Erdlheile." — „Allerlei" : Eine Ursache ohne Wirkung. Das Leben in der Mcerestiefe. Nestor Noqueplan 5. — „Corre-spondenz." UrueÜe Post. Prag, 17. Mai. DaS „Praycr Abendblatt" betont in einem vcssohnlichcn, „zum Ausgleich" über» schriebcncn Artikel dic NothwrudiMt, mic V'.isländigiing l)l,rbciz!iführcn. Die jctzigc NcqiclUüss ifi voi, dcm a»f' richtigen Willen bcsccll, die Gegensätze zu mrsöhnm; sic ist entschlösse", billiget, Wünsche» dcr sogenannten staatön'chtlichcn Opposition und den berechtigten Bedürfnissen der Nililllialcn Ncchl'Uüg zu trage». Wem, jc-mals, ist cS stcradc jetzt vom Uebel, allcs Gewicht auf gewisse politische Schlaqwortc zu legen, eiiisciligc Pallci-besttcliuua.cn auf die Spitze zu treiben und doctrmäre Standpunkte um jeden Preis festzuhalten. Eine starre Negation ist überall unfruchtbar, Principienrciterei ist nicht idmtisch mit politischer Ucbcrzeuglmastreue. Durch Mäßigung i» Zielen mid Millcln könne oic AusgleichS-action u, segensreiche Bahnen gelenkt wcrdci'. Es kommt Allcs dallulf au, duß dic erftcn Wcyc, die mal, licschrcilct, die rechten seien. Möge man nicht verkennen, daß die wechselseitigen Berührungen in Prag auf einen glücklichen Fortgang des Vcrsöhnungswcrtes. auf Erzielung befriedigender Resultate gewiß von nachhaltiger Entschei^ duug sein wcrdcu. Lcmbcrg, 17. Mai. „Dzienmk Polski" zufolge wurden als polnische Vertrauensmänner nach Wien berufen : Fürst Leo Sapieha, die Grafen Ludwig und Heinrich Wodzicki, Gnlochowski, Smolka, Zicmialkowöki, Krzcczmwwicz, Ludwig ^trzynöli; nach dcr „Oazctta Na-rodowa" befinden sich auch Groß, Czcrkawski, Zyblikie-wicz und Dictl unter den Berufenen, dagegen Graf Ludwig Wodzicti nicht. Fe'.eavapkische ^cchfelsourse vcm 1s<. Mai. 5>Mv. Melalliqueb 60 30. — 5pe>v. Melalliqneö mit Mai» mid Nouembrr-Hmsen 6>>,!l0 5perc. National Anleheu 69,70. -. I««!!)--! Staati^os,' 95,50, B,iulü,,lun 712. - Ercbi,-N^lien 255.7«». .^üdcm 123.510. — Sillier 12!.«5. Napo-leund'orö 9 8?'/,. Handel und Wolkswirthschastliches. (2 tanislans - Lose. Bei der am 1 6. Mai 1870 vorgenommenen 5. Verlosung wurden nachstehende Gcwinnste grzugen, nnd zwar fiel der Haupttreffer mit I0.WO fl auf Nr. «065; ferner gewinnen je <> sl,: Nr. 7753 inid .-»Kill; weileis gewinnen je lW fl.: Nr. 1290, 3221,5607, 86.^1, 9367, 15V19 und Nr 21486. vaibach, Itt. Altai. Alis den: heutigen Markte si»d erschienen: 4 Wagcu mit Getreide, 7 Wagen mil Hen und Stroh (Heu 76Ctr,, Stroh 45 Ltr.), 32 Wagen mid A Schiffe (1!) Klafter mit Hch Durchschnitts-Preise. 'Mll.> 'M,z.- Vllt.. Mgz.. jfi. li.fi. ll. fl. lr. fi.jll. Wch?" pr, Mstzci! 5 40^6 20 Butter pr. Pfund -4«—!— Korn ,. 3 1(1 3 «5 Eier pr, Stück — 12 —!— Gerste .. 3 30 3 22 M„ch pr. Maß -, w ,— Haf.r „ 2:»0 2 45 Rindfleisch pr, Pfd, ...23—,— Ha!!)finchl „ ------4 30 Kalbfleisch „ .«22—^— Heiden „ 3 40 3 36 Schw^iiirsieisch „ 24 — Hirse ,. 3 30 3 55 Schöpsenfleisch „ — ,7 — - Kutnruh ,. 3 40 3 80 Hähndel pr. Stuck —50 ~^ — Erdäpfel „ 2 50 — Tauben „ . i?_.^ i'msen ,. 5 50------- Heu pr. Zentner 1 20 — Erbsen „ 6------- Stroh „ —95 l, , ssis^ü „ 5-------- Holz, hart.. pr,Klst, .- <;5() Nindöschmalz Pfd -54—.. weich?«, 22" ------ 5 — Schweineschmalz,, —44 — Wein, rother, pr, ^ Sprcl, frisch, „ —35 Eimer ... 9^» geräuchert „ - 42 - — — weißer „ ------ 10 — Attgekommoue ^rclnde. Am 1«, Mai, Ttadt Wien. Die Heiren: Se. Durchlaucht Fiirst Aueisperg, von Wlaöim. — Sckiinherr, Kfm., von Gera. — Pctfche, Kfm., von Laas. — ssricderick, Kfni., von Wim. — Dolezal, ^orst-Meister von Wlaäim. - Vosnal Privatier, von Steiermarl. Elefant. Die Herren: Ritter v. Hllbl, t. l. General, von Graz. — Bereuqer, Mascklnen°Inspector, von Wie». Stol, Sän^ ger, von Wien, — Draschtowitz, Säuger, von Wien. Kittel, Sänger, von Wieu. — Nötiges, Kfm., von Mainz. — Lau» ter, Pfarrer, von Äreuz, — Meßel, l. k. Obcrlienteuant Adju-tant, von Wraz, — Samsa, III. Feistriz. — Zacwrz, von St. Bartholme. — Weibl, Handelsm., von Nassenfnß. - Iagor-jan, von Großdorn ^ Tewes, itfm., von Uremen, - Mu» sina, Kfm., von Trieft. - Nathanütl,, iifm., dou Wieu. — Vogel, von Stciermarl. -- Savor, Curator, von Hrvatita, Frl. Ekol, Sängerin, vun Wien. Vaierischer Hof. Die Herren: i!öwisohn, Handelsm., von Hamburg, — ^'ustberg, von Kaschan. — Slabc, von Tricst. Atelelirulli^lschl; ^Lliljachllin^en in Qul'iach. 1>j 2 .. N. 830.,« 4-18.4 ^SO. s. schw. halbheitcr "''" 10., Ab. > l^.^i l-IL., ! windstill sternenhell ^m In aller Frilh etwas Regen. Vormittags Aufhcitcning. Nachmittags llar nnd hcitcr. Dir Lnft etwaö abgeMHIt. Das Tagcömiltel der Wärme -j- l4'0°, um 28" ilbcr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. Klei „ m ayr. Lil^H'l.'Nlll'l'il'izt 2t>le„ , 17. Mai. Dllij Borscercigni!^ des heutigen Tagcö warni hcstlge Bchwantungcn in Anglo-Aclien, hervorgerufen durch starlc Verläufe eines ersten Hause« lind DNln"l'lllU)l. durch die Ocgenucstrebunsscn einer rlll,rigcn Hausstparln, Mau notirt».' in diesem Efftct ^2»; al« t!dchst.n, 316 als tiefsten Curö. Natürlich wurdn, dnrch die Vorgänge ans diesem Gebiete auch andere specnlatillnscffecten start berührt. Vcrhällnißmäßig sehr fest hielten sich Crcditattim zwischen 2,')7.')<) n»d 25<^, Lombarden wichen von I95.W bi? >94, Tramway von 220 bis 217. Karl-Vnowig von ^i<>»! aus '^34. Dagegen fehlte e« nicht an Effcl.il>!,, bei denen hüherc (5nrsc ^n verznchnen sind, wornnter Slaal^bahn ;n 40(^ den ersten Rang einnehmen. Erwähnung verdient die sehr feste Haltung der Änlagöpapierc Rente behaupte!? die gcin^e Wrsc hindurch ihre gestrige Nulirnug, Dumänenpfanduricfc hoben sich noch etwas darüber hinaus, Prioritäten waren schr acsucht nnd fanden zu lheilwcise start gestiegenen Cnrsen willige Abnehmer Gegen Schluß besserten sich auch Speculaliunewerlhe wieder, während Dcmsm clwaö billiger abgegeben wurden. Man notiitc bei Abgang des Berichtes:_____________________^_________^_______' ^T. Allgemeine Staatsschuld. Filr 100 fl. Geld Waas. Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten verziuöl.Hilai-Noucmber 60.40 >i0.50 „ ,. „ Februar-August ^ .- —,— « Silber „ Iäilner-Iuli . ttl).9(1 70.— „ ,. „ April-October . 6!».«0 6« 90 Siroeranleheli rUclzahldar (^) , 98,75 99.— (j) . 97.50 98.- Lose v,1.1839..... 230.- 231 — „ „ 1854 (4'/„) zu 250 f!. 90,50 91.-„ .. 1800 zu 500 fl. . . 9Ü.30 96.5!» „ ,. 186,— 10»i.25 „ „ 1864 zu 100 fl. . . 118 50 118.75 Gtaats-Domäucn-Pfandbricse zu 120 ft. ü W. in Silber . , . 130.50 131 -». Grnndentlastunas-Obligationen. FUr 100 fl. ,. 9^ . «^ 5,0 Ober-Ol'N»rre,ch . - « 5 .. W.?.^ ^^ Siebcubillgcn ... " ? « 75.50 ?<;. _ O. Actien von Bankinstituten. l Geld Waare Auglo-üsterr. Vaul abgcst, . . 323 25 323.75 Anglo-ungar. Baut .... 95.50 !' O?l5 Waare > Lemberq-T^rn.-Iassyer-Vahn . 207 50 208.— ^loua, osterr........376.— 378 — Omnibu«........134.— 136 — ' Rndolfs-Vahn......166.25 166.75 Siebeubiirgcr Bahn .... 16975 17025 z Staal^dahn.......4 6,— 408.— ! Südbahn . ......195.40 195,60! Slld'norbd, Verbind. Bahn , . 175 — 175.50 ^ Theiß-Vahn.......227.— 227.50 Tramway........218.25 218,50 «. Pfandbriefe (für 100 fl ) Alla. üst Olldnl-liredit-^lnftllll Gelb Waare verlosbar i,u 5 pCt. in Silber 107.- 107 50 , dlo.in33I.rüclz.zu5ftCt.inö.W. 90.25 9050 > Nlltionalb. auf ö, W. uerlosb. zu !. pLt........98. » 98.25 Ocst. Hypb. ,n 5'/, P6 20 O.Ca l-^'üdwN.i. lB.vrrz.I.ssm. 103.50 — — Oesterr. Nordwefibahn . . . . 9690 97.10 Sicbcnb. Vahu in Silber verz. . 91.70 92,— Staatsb. G. 3"/.. 5 5.00Fr. „l.Em. 143 50 1-l4,— Südb. G, 3'/,. « 500 Frc. „ . . 118,25 1W 75 Sildb.-Vonö 6 "/« (1870—74) .'. 500 Frcs......247.50 248.50 llng, Ostbahn......«9.^0 8^.60 «. Privatlose lpcr Slilcl.) «lreditanstnll f. Handel n. Gew. Geld Waare zu 100 fl. ° W......i«i,^ i6i.f,l) Rudols-Stiftnng zu 10 fl. . . 145,9 15.50 Wechsel (3 Mcm,) Geld Waare AugSbiN'g für 100 fl, südd. W. 103.20 103 40 ! Frantsnn a.M. 100 fl. detto 103,45 103 60 ! Hamburg, für 100 Marl Äai:co 91,50 91.60 London, für 10 Pfund Sterling 123.90 124.05 Paris, sür 100 Franco . . . 49.15 49.25 <5ourK ter Oeldsorte» Gell, Waarr K. Mnnz-Diicatti . 5 fl. K6 tr. 5 fl. 86z tr. Napolcousd'or . . 9 .. 87 .. 9 „ 88 „ Vcrcinsthaler . . . 1 „ 82-,' „ 1 ,. «3 „ Silber . . l21 „ 50 „ 121 ,. 75 „ Krainische OcundellllaAmgC-Obligatloue«, Pr« vatnourung: 86— Geld, 94 Waare