Besondere Beilage Nr. i zur Laibacher Zeitung
vom 9. September 1848.
Eine zeitgerechte Mahnungzur Pflichterfüllung.
AÜMird denn der Wahlbezirk Stein im Herzogthume Kram noch lange ohne Vertreter bei der hohen Reichsversammlung bleiben? Die Wahl des Deputirten für den Wahlbezirk Stein wur< beam 2U. Juni l. I. vorgenommen, und es wurde der Landmann Valentin Sterzin als Do« putirter gewählt. Gleich nach dem Wahlacte kam der erwiesene Umstand hervor, Sterz in habe einige bürgerliche Mackcln auf sich, daher wurde schon am nämlichen Tage eine Protestation gege» diesen Dcputirtcn beim hohen k. k. Landespra'sidium, von IÄ Wahlmänncrn unterfertigt, eingebracht. Die begründete Verwerfung des Valentin Sterz in als Deputirter gelangte richtig an die hohe Rcichsversammlung, und es wurde dawider, laut Blatt Nr. li des östcrr. Neichstagsberichtes, dit hohe Berathung am 2 4. Juli 1848 gehalten. Die hohe Berathung erklärte den Wahlact de« Sterz in als beanständet, glaubte gleichzeitig Persönlichkeiten gegen Sterz in vorgefunden zu haben, und sonach wird der Act ohne Zweifel schon an die Unterbehörden zur Amtshandlung abgegangen seyn. — Seither sind bereits 42 Tage von der kostbaren Zeit abgetreten, wo steckt also dieser wichtige Act? warum macht man mit Sterz in noch kein Ende, da man doch wissen muß, daß auch die redlichen, an ihren Kaiser anhängigen Kramer des Wahlbezirkes Stein sich nie von einem bürgerlich Bemackelten werden vertreten lassen. Kann verantwortet werden, und wer wird es verantworten, daß während diesem Schleppgange die Rechte von 53.M5 getreuen Staatsbürger» bei dem hohen Reichstage ohne Vertretung sind, in Gefahr stehen, die entnervten Staatsfinanze» monatlich 2<w fi. hinwerfen > und während die hohen Reichstagsveschlüsse ob Mangel der Depu-tirten von allen Staatsbürgern Gefahr laufen, zu Wasser zu werden. Wohlan — zur Amtä^ psticht, und nicht auf eine wiederholte Presse warten.
Gut Schenkenthurn am <». September l.818.
Alois Murftel,
Hutsbesitzer im Wahlbezirk  Htn«.
^n, der That, in welchesä'mtlichen Brutkammer liegt dieser für die Rechte von 53.0 l 5 Staatsbürgern wichtige Act im alten bureaucratisch^epileptischen Schlafe? Hat wieder die alte bureau-cratische Schnecke die Aufgabe bekommen, den alten harten Zopf über gigantische Berge von Vor-erhebungen und Actensammlungen zu transvortiren? Ist kein Chef da, der den unter dieser Last seufzenden Bureauschnecken eine Vorspann geben könnte? Muß es wieder die Presse thun? Muß die Presse für die Rechte des Volkes streiten?
Wildeneg am 7, September 1348.
wie «ben.