Ar. 6l. Sonntag den Zl. Juli 1892. XXXI. Jahrgang. MmburaerItitum Der Preis des Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig S fl., halb-tührig 3 fl., vierteljährig 1 st. 50 kr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung ms HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 fl.,. halbjährig 3 fl. 50 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag «nd EonnerStog friih. Einschaltungen werden von der Verlagshandlung des Blattes und allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. Schluss Schriftleitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech, für Einschaltungen Mitwo'ch und Samstag Mittag. - Offene stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zurück- vormittags. gesendet^ Scheiden und Weiden thut weh. VV. Wir sind Heuer nich! durch Sonnenschein und allzu große Wärme verwöhnt worden, wo immer man in diesem merkwiirdigen Sommer auch weilen mag, iiberall herrscht eine gleich launische tiihle Witterung und das Dichterwort: „Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von schönen Tagen" hat bisher noch keine Anwendung gefunden. Die himmlischen Wettermachcr lieben die Abwechslung eben so sehr, als das ewig unzufriedene Menschengeschlecht, welches da unten auf der Erde herumkrabbelt und iinmcr nach Neuem diirstet, als ob denn dieses Neue jederzeit mit Gutem sich decken wiirde. Da entsteht denn auch jeden Sommer, so zu Ansang des Juli unter den verbissenen Zeitungslesern aller ^^änder die Frage: Womit werden unsere Blätter jetzt wieder ihre Spalten füllen? Was werden sie uns fiir Märchen aufbinden ? Und diese alten Knaben freuen sich, wenn die Zeitung-macher dann in Verlegenheit gerathen und vergeblich nach den gewissen „Seeschlangen" und anderen Abenteuern ausblicken, mit welchen sie ihre Lescr befriedigen können. Heuer sind diese schadenfrohen Leute abgeblitzt, denn es gibt Gott sei Dank noch andere Dinge, als das launische Wetter und die mit reizender Abwechslung wiederkehrenden jNachrichten von Ueberschwemmungen und Hochwasserschäden; Dinge, welche trotz der „Saure-Gurkeilzelt" thalsächlich sich ereignen und die Aufmerksamkeit des ganzen Welttheiles auf sich lenken. Besonder» in gewissen Provinzen Oesterreichs — ol) wir uns zu diisen zählen sollen, das mögen die geehrten Leser selbst entscheiden — ist es tröstlich und erquickend fiir die Zeitunqschreiber, dass sich auch außerhalb deS begrenzten heimatlichen Territoriums noch Dinge ereignen, die offen besprochen werdrn können; denn jedesmal, so oft einer von uns gewisse Ereignisse und Vorfälle innerhalb der engeren Heimat zu besprechen versucht, passiert ihm dabei irgend ein Unfall, so dass es wahrhaftig klüger und billiger zu stehen kommt, wenn wir unseren Blick erweitern und über die Grenzen binatts nach den fremden Ländern schweifen lassen und dort uns umsehen, was es Neues gibt; — es war schon in vergangenen Jahrzehnten so gewesen, als noch wenige Leute an Pressfreiheit oder gar an Völkerversöhnung dachten, und dann, weil sie zu Hause nichts fanden, was besprochen oder bekrittelt werden durfte, sich über die herrschenden Zustände des Auslandes hermachten und da frei von der Lever weg reden konnten. Lassen wir also über die beiden genannten, ungelösten Räthsel eininal antere sich die Köpfe zerbrechen und sehen wir zu, was trotz der sogenannten „Hundstage" denn so Merkwürdiges vorgefallen ist, dass selbst die geriebensten Diplomaten — denn wir wollen annehmen, dass >is noch heute solche gibt — neugierig die Ohren spitzten. Die Geschichte spielt zwischen Frankreich und Rußland, ist aber beileibe keine Liebesgeschichle, wie die geehrten Leser, welche die Vorgänge seit Kronstadt bisher aufmerksain verfolgten, etwa annehmen könnten. Und wenn sie mit einer Liebesgeschichte wirklich zu vergleichen wäre, dann müsste man sie als das Ende einer solchen bezeichnen, wo der eine Theil den andern schmählich verlassen hat und der Verlassene darob bittere Schmerzen empfindet. — Aber die französisch-russische Allianz hat mit der Liebe sehr wenig zu thun, es ist eine gar nüchterne, geschäftliche Abmachung, oder hätte wenigstens eine solche werden sollen — und wenn dabei ein Kontrahent den andern aufsitzen ließ, so empfindet der Unterliegende nur dkn Zorn des getäuschten Geschäftsmannes über ein fehlgeschlagenes Unternehmen und hat gar keine Lust, sein Missgeschick an die große Glocke zu hängen. Es gibt auch im geschäftlichen Leben Leute, die mit großer Phantasie be.iabt sind und trotzdem gute Prciktiker genannt werden müssen — aber es kommt vor, dass ihnen ihre üppige Phantasie manchmal einen schlimmen Streich spielt und sie glauben macht, irgend einen Vorthcil, der noch in weitem Felde liegt, schon in der Tasche zu haben. Sie glauben an das, was sie wünschen, und es ist dies so rein menschlich, dass wir darüber keine Erklärung zu geben brauchen. Ebenso ist es jedermann bekannt, dass die Franzosen gute Rechner und gewiegte Geschäftsleute sind und dass eS nur ihrer Findigkeit gutzuschreiben ist, wenn die Narreteien und Ungeschicklichkeiten ihrer Herrscher und Regierenden sie noch nicht zn Grunde richten konnten. Denn nicht die Besten des Voltes waren es, welche seit einer langen Reihe von Jahren die Geschicke der Franzosen gelenkt hakten. Die letzten in dieser Reihe von Regierenden waren es auch, die dem französischen Volke, selbstverständlich nur mit der Unterstützung gewisser Streber und Hetzer, einzureden wussten, dass das Väterchen Car sich ganz außerordentlich für die R ep u b l i k interessiere und diese schon lange im Herzen schlummernde Liebe nur des bösen Deutschlands wegen, ja vielleicht auch aus Scheu vor England, nicht zn ofsrnb^ucn wage. Und als endlich alles so weit war, an diese Geschichte zn glauben, da wurde plötzlich das Wasserfest von Kionstadt abgehalten, es gab keine Vergangenheit mehr für Nußland, keine für Frankreich, eitel Freude und Jubel herrschten, gar kein Zweifel, die heilige Allianz war da! Was sich aber seither alles ereignet hat — und dass sich unter diesen Ereignissen mancherlei vorfand, was nicht gerade auf eine innige Alliance hindeutete, ist lvohl zur Genüge bekannt — trotzalledem aber bestand das „HerzensbündniS", oder mnsSte vielmehr im Interesse Frankreichs als bestehend gelten, und auch Rußland saus niemals Anlass, diesen Glauben zu zerstören. Da plötzlich — oh über diese „Saure Gurkenzeit.'" — nahm der geschwätzige Politiker des „Fig.iro" in Paris die Feder zur Hand und tauchte sie tief ins Tintenfass. Hätte er sie lieber darin stecken lassen. Aber er zog sie wieder heraus und schrieb: „Das Liebäugeln zwischen uns nnd Rußland muss ein Ende nehmen, wir wollen daraus ein ftstes Bündnis machen!" Wie schön und ehrbar das war! Alleinder struppige ^^iebhaber des Nordens wurde darüber sehr erbost; er sah Nachdruck verboten. Die H'wissensbürd'. Erzählung aus dem bayerischen Oberlande von Fried. Dolch. (5. Fortsetzung.) „Wir hab'u all' Zwei ziemlich hoch g'habt und haben aufs Wetter net anfpasst"; erzählte Berchtold weiter, „Dein Bater gar. der hat einen mordSrothen Kopf g'habt und hat in einemfort g'lacht und Spafseteln g'micht. Wie wir mitten auf'm See sind g'wesen, hat Dein Bater ang'sangen, »nich zu tratzen wegen der Burger Kathi und hat gar keine Rnh' mehr geben wollen. Ich bin zornig 'worden und Hab'ihm zug'schrien, er möcht' 's Ruder nehmen und auch mithelfen, denn 's Wetter Hot schon alle Augenblick losbrechen woll'n. ,Fürcht'st vielleicht. Du könnt'st ersanfen ?^ hat er g'lacht und hat sich nach'm Ruder'bückt (gebückt). Dos sind seine letzten Wort g'wesen! Ich bin in d'Höh' wie der Blitz und Hab' ihm mit'm Ruder ein' fürchterlichen Schlag 'geben. Da is er 'nausg'stürzt in 'See und gleich d'rauf unterg'sunken —" Er verstummte, dennNiklaS war beiden letzten Worten mit einem Schrei des Entsetzens auf der Bank zurückgesunken und hatte das Gesicht mit den Händen bedeckt. „Es ist net möglich", keuchte er, „ich kantt'S net glauben, was ich g'hört Hab' —" „Und doch is 's so", stöhnte der Alte. „Das iS die Bürd', die auf mir liegt und mir mein ganzes Leben zu einer Holl' g'macht hat. Und ich hab's net beichten und mich selber angeben können, weil ich mich vor'm Zuchthans gefürchtet bab' und vor der Schand'. Aber 's G'wissen hat nur z'letzt keine Nnh' mehr lassen! Dir Hab' ich's cing'steh'n müsscn, Du weißt also jetzt alles —" Der Bursche rührte und regte sich nicht, aber der Alte, der ihn mit schenen Blicken betrachtete, sah, dass ein heftiges Schluchzen seinen Körper erschütterte. ..Und mei' arme Mutter", flüsterte er endlich mit gebrochener Stimine, „was hat die Elend, Jammer nnd Noth ausg'standen die langen, langen Jahr'! Und wie dankbar is 's g'wesen für alle Gutthaten. die ihr der erwiesen hat, der — — aber jetzt mach' Reu' und Leid, Meuchelmörder", schrie er plötzlich, mit furchtbarer Wildheit aufspringend und sich auf den Alten stützend. „Dein letztes Stündet is gekommen!" „Barmherzigkeit", stöhnte der Alte unter den würgenden Fäusten des Burschen, „Hab' Mitleid mit mir —" „Hast Du eins g'habt mit mein'm Vater ':'" rief Niklas mit fnrchtbarer Stimme. „Du hast ihn in die andere Welt g'schickt mit all' seine Sünden, im Rausch, ohne Beicht und Absolution! Du verlangst Mitleid nnd Barmhcr'^igkeit 'l' — Aber fürcht' Dich net um Dein armsclig's Leben! Ich will net mit Dir abraidn (abrechnen), das überlaß' ich eincm andern Nichter, dem Du g'wiss amal wirst Rechenschaft geben müssen. Von mir aus bist sicher, ich werd'Dich net angeb'n, dem unglücklichen Madel znlieb', dem ich net 'S Herz brechen will. Die Veraeltung bleibt desweg'n net aus! Die überlaß' ich Dein'm G'wisset! und unser'm Hcrrgott!" Er wollte davonstürzen, aber der Alte, der in die Kniee gesunken war, hielt ihn krampfhast am Kleide fest. „Du wirst doch so net geh'n", winselte er in schrecklicher Angst. „Ich nlnss z'Grund geh'n, ich muss verzweifeln, wenn Du net ein Wörtel der Verzeihung hast für mich —" „Weg mit Deine Mörderliänd'", rief aber der Bursä'e außer sich und stieß mit dein Fuße nach dem Alten. „Schau lieber, dasS Dir uns.r Herrgott verzeil't, ich verzeit'' I^ir in Ewigkeit net!" klar, wo das hinanS und wie schlau I'rs^ee'' ihn einfädeln wollte. Und da kam das große Ereignis jäh heran, das der ..Figaro" durch seinen vorwitzigen Artikel verschuldet hatte; — Rußland gab eine zieinlich grobe Antwort, es wollte von der Liebe Frankreichs nichts, von seinem ges chäftl ichenInter-esse jedoch sehr viel in diesem Bündnissehnen erblicken und nannte dasselbe kurzweg taktlos und utwerschämt. Und was diese Zurechtweisung noch bitterer fühlbar machte, das warder Umstand, dass es der Fürst Meschtscherski im „Groshdanin", also jenem Blatte, das dem Czaren derzeit sehr nahe steht, gewesen ist, der dem „Figciro" die Zurechtweisung ertheilte. Wäre es nicht besser gewesen, gar nicht zu wissen, was nun öffentlich kundgemacht wurde, und l)ättc nicht ganz Frankreich in dem gliicklichen Bewusstseiil, der Alliirte des Ezarenreiches zu sein, noch etliche Jahre fortleben ki.^ttnen i^ — Rußland kümmert sich nach dem „Grashtanin" blut» wenig darnm, wenn Frankreich schntollen und eine andere Allianz werben wolle; es fällt il)m cinch gar nicht ein, sich wes^m der Wiedereroberung Elsaß - LothringenS etwa für Frankreich anzustrengen; — Rußland wolle schlieizlich nichts anderes, als den Frieden und gerade dieser könne Frankreich nicht befriedigen; also---kein Bündnis! Nlln das scheint doch etwas mebr, als eine Gescdichte aus der „sauren Gurketvzeit" zu sein nnd wir glauben es gerne, wenn Frankreich nun angsterfiilltnach Nunland hinüberruft: „Aber bitte sehr, Verehrtester, schreien Zie doch nicht so laut!" —Aber Europa horcht bereits hoch auf und w^irtet gespannt auf die weitere Entwicklung. ParlamentarischeS. Ein grelles Streiflicht auf unseie parlamentarischen Zustände warf die am 27 d. stcittgehalZte Sitzung des Herren-haus es. Auf der Tagesordnung stand die zweite Lesung der Gesetzentwürfe, betreffend die Regelung der Valuta. Der Berichterstatter, Seclionschef Dr. von Juama-Sternegg, empfahl dem Hanse die nnbedingte und unveränderte Än-nahlne der Vorlagen, woraus Fürst Windischgratz in der Generaldebatte die Annahme der Vorlagen befürwortete und Graf Knefstein in knrzer Rede sich in gleichem Sinne äußerte, um am Schlüsse seiner Auseinandersetzungen den Antrag zu stellen, von der Specialdebatte Umgang zu nehmen und den Gesetzentwurf unverändert zum Beschlüsse zn erheben. Das .Haus schloss sich denn auch den kundgegebenen Anschauungen seiner Redner an und nahm alle sechs Valuta-Vorlagen e Kloo an. — Diese Art der parlainentariscben Behandlung hochwichtiger Vorlagen kann nicht verfehlen, das lebhafteste Befremden hervorzurufen. Mit Recht bemerkt die Rcicheuberger ..Dentsche Volkszeitung" im Hinblick auf diese denkwürdige Sitzung unseres Herrenhauses: „Die Cavaliere des Herren» Hauses ha^en ja vielfach in Ungarn Besitzungen und es ist daher begreiflich, dass sie sich so eifrig für die Bevorzngung Ungarns in wirtschaftlichcn Dingen einsetzen." Der junge Mann stürzte hierauf eiligst davon, der alte Berchtold aber siel mit einem laut aufschreienden Wehe-laut nieder auf das Gesicht und sein schon ctwas ergrautes Haupt, auf welchem die Haare wirr durcheinander i'landen, schlug unsanft auf den Stubenboden auf. -» ..Krieg giebt's! D' Franzosen kommen!" So schallte es, als iin Jnli 1870 —zu der Zeit, in der nnsere Geschichte spielt der Kriegsruf durch die deutschen Lande drang, von einem Gestade des Ammersees zum andern. Eine ungeheuere Aufregung hatte sich der Gemüther bemächtigt; die Einen fürchteten für ihr Hab und Gnt, die Andern für ihre wassenpflichtigen Söhne, die bereits den Ein-rncknngsbefehl erhalten hatten und sich mit Be.ieisterung rüsteten, dem Rufe des Königs Folge zu leisten. Mütter nnd Bräute besonders zerflossen fast in Tbranen nnd e» wäre« bange Abschiedsstunden, die nnn folgten, als endlich der Tag der Abrei'e bc.angckeminen war und die Schaar der Vaterlandsvertbudiger das heimatliche Dorf verlassen mnsste, um nach der ^v^andesbauvtstadt zn reisen. Mit düsterer'!>rcnde hatte'?tiflas. der scir jenem Morgen, an welchem ibm B.rc1>iold das schreckliche Geheimnis seines Lebens enlbiillt, nä' fan ganzlicb ron den Leuten zurückgezogen batte, die uncrsrenli.t>e.^nnde von dem bevontehenden Kriege vernommen. Er war nicht mel'r in das Hans deS alten Fischers ge-komnien und t'atre ö'erU nicht wieder gesehen; das Vkädchen at'lne wobt, dasv etwas Schreckliches zwischen den beiden Äannern vorgesallen scin innsote nnd snchte eine Begegnung mit i'kiklas be'-beizufilbren, aber dieser hatte bisbe'.' alle Versuche zu vereiteln gewusSt. Leite ^ v^in treffendes Urtheil stber die Vereinigte Linke gilit dic „,^-r.inkfurtcr ZciNln^'," ab. indem sie schreibt: „Weren die Pai'tci jelU ledt Von kiinstllchett Ernährung, die ihr durch deu Tcr^isf.' '.urb.'il lvird. ^er ^^^inisler, der dcu n.itien.ilcn Streit nicht sckliä'ten k.nnl, sucht ihn vm'chleppcli, so lan^^e es qedt. ^ie DentsäUiberalen unter-still',cn ihn darin, indem sie das qeraiisä'eolle Nicht-?thun der nationalen Al'qren^^nn.^s-Conlnussiou ul Prac^ mit denl Sluttdcnzcigcr der ili.'cltgcsäncbtc rersol.ien. Das erweckt eine schädliche Täuschung, denn die ^.^'lsä'leppun.-^ deS nationalen Ausgleiches ist anck eine Verschleppung^ aller griindlichen und socialen Neform.irl.'cit in Ocstcrreich, die erst dann erfolgreich in Au.piff genoninien n'erdcn kann, wenn die Nationalitaten und ihre deinokratischen Elemente sich niUer^-einander ,^u gemeinsamer :'lcticn verständigten werden. (Äraf Taasfe l'enül;t die ^^^Zeit, die er g.iviunt, Uln so gnt als es f,cht .'>u adn'inistriren, nnd die .'»"'Handelsverträge, die Ver-kehrsoorlagen, die Valntarcgeluii^l sin^ ja doch nichts als Ver-n'altnngssachen. Die dcntscl'lil'ercile Partei, eie il)n dabei unterstützt, lcdt von dieser Berioaltlun^sarbeit Taaffe's nnd frcnt sich mcrkwi'irdigcrweisc sogar dieses tla.ilichen Daseins, wie die Reden ihrer ,'>nhrer bci dem vorwocheutlichen Abschiedsbankett bewiesen. Die Sonne Taasse's verklärt das Antlitz der Partei-filbrer. Aber, man scheint ^och im Vac,cr der bisher deutsch-liberalen Wählerschaft immer dentlicher erkennen, dast dieses '.'icht nnr ein erborgtes ist, daß die Verklärung nicht von innen kenlnit." T^asReichsrathsmandat der innerenStadt Wien. Aus ^^-'ien wird gemeldet, dass eine größere Zahl von Wählern beabsichtige, das dnrch den Tod Herbst's erledigte Ncichsratbsmandat unserem Älitbiirger, Herrn v. Carneri, dn'inbieten. Die Stras;enbenennttng. Der von dem Vaibachcr (^^emeinderathe gefasste und von denl ^'ailtespräsidenten Krains, Bcirou Winkler, sistierte Besäluss bezüglich der slovenischen Strastenbenennung macht bereits Sänlle. Die Tschechen insbesondere erheben einen ge-wciltigen Värn^ lind wollen es durchsetzen, dass in Prag die Straszen und Plat'^e nur in tschechischer Sprache, in den genlischtsprachigen Städten jedock in dentscher nnd tschechischer Sprache bc^zcicl)net werden. Eine Drahtnachricht der Neichen-berger „D. V." besagt: ..Prag. '^^8. Juli. In der l,cntigen Sitznng des Stadtverordneteu-Eollegium') geliugte abermals die ^vrage der tschechischen Stranenbenennnng Prags .yir Sprache. Der jnnc:tschec1'ischc Stadtverordnete 5Uima, welcher nal^e.yt in jeder Sil^nug des Eolleginms den Antra.^ einbringt, es mi^'gen alle Slraszenbc^'^eichnnngen Prags cinssc1)licsilich in tschechischer Sprache crsolgen, verlangte, es nwge gegen den ^-abrilanlen Rödel, der in seiner Z^abrik im 7. Stadtbezirke eine schwar'vgclbe Tasel mit dentscl? tschechischer Inschrift an-dringen lien, vorgegangen werden. )!ach heftigen Ansfällen lnehrerer i^iedner auf die dentscbeu Städte in dem gemischten Sprachgebiet, wnrde solgender '^'lntrag angenommen: Der Stadtrath hat an alle deutschen Städte Böhmens, Akährens und Schlesiens' die Anfrage zu richten, ob sie beieit seien, doppelsprachige (^^assentafeln cinznfilbrcn. Sollte die einlanfende Antwort verneinend anofallen, habe der Stadtrath sofort eine Silznng des Colleginms einznberufeu, in welcher beschlossen werde, dass in Prag die doppelsprachigcn Strasienbezeichunngen zu entfernen und an deren Stelle rein tschechische zu selben seien." Angesichts dieser Bestrebnngen kann nian den Erlass des krainischen ^.'andespräsidenten, der ein Zugeständnis an die Deutschen seitens der Negierung und ein Erfolg der Bereinigten Vinken genannt wurde, keineswegs mit nngennschten Gefiihlen begrilnen. In diesem Erlasse wnrde der oftcitierte ^ des Staalsgnlndgcscl',cs angezogen und auf (^^rnnd der „Gleichberechtigung" aller im Neichsrathe vertretenen Nationen und Natiönchen decretiert. Die folgen treten bereits klcir zu Tage. Alle slavischen ^.V!inderhciten werden unn in dentschen Städten, gcsti'l1;t ans den ^ 1!^, für sich das gleiche Recht in Anspruch nehnien, das den Deutschen Raibachs zntheil wurde und es könnte sich ereignen, dass in Marburg und selbst in Den Vater, der sich zwar inzwischen wieder vollständig erholt hatte, aber womöglich noch finsterer nnd verschlossener geworden war, wagte sie nicht nlit Fragen zu bestürmen und so blieb ihr zulet',t nichts anderes übrig, als auf Straßen und Plätzen, die Niklas aufsuchen inusste und wo an ein Ausweichen nicht so leicht zu denken war, auf dcn jungen Fischer zu lanern. Aber anch dieser lel'^te Versnck war erfolglos geblieben. Der tiefe Kummer des Aiädchens verwaudelte sich in Angst, denn der Tag, au welchem die jungen Krieger das Dorf verlassen mussten, rückte immer näher. Gertl lnusste dcn Geliebten, der hinauszog in den blutigen .'^rieg, aus welchem er vielleicht nicht wieder heimkehrte, noch einmal sehen nnd von ilzm Abschied nehmen. Sie eilte täglich mebrereinale nach dem.'j^ause des juugcn Fischers, aber jedesmal erhielt sie von dcrAlten, die das Äkädchen mit mitleidigen Blicken betrachtete, den Bescheid, Niklas sei nicht melir daheim. Da fasste sie den Entschluss, sich in dem .s'^ollunder-gebiisch vor dem Hausc ein Versteck zn sncben und dasselbe nicht mehr zu verlassen, bis sie Niklas erblickt und wenn sie Tag nnd Nacht in demselben ausharren müsse. Der nächste Tag nnn war ein ereignisreicber fiir das ganze Dorf, denn der Anszng der Soldaten sollte an deni-selben stattfinden. — Gertl, die die ganze Nacht kein Auge geschlossen und ihre Kiffen mit Thränen benetzt hatte, war schon vor Tagesgrauen voin ^^ager gesprungen und nach ihrein Versteck geeilt. Diesmal konnte ihr Niklas nicht entgehen, zu so früher Stunde hatte er das Haus gewiss noch nicht verlaffen und wenn er jej^t aus demselben trat, musste er an ihrem Versteck vorüber. Mardurger Zeitvng Gra', von den Slovencn die Fordernng erhoben würde, die Straßen nicht nur deutsch, sondern auch slovenisch zu benennen. So sehen die „Zugeständnisse" an die Dentschen, so sehen die „Erfolge" der Plener nnd Genossen ans! Die Mörder Beltschews. Die bulgarische Regierung hat dcn im Process Beltscheu' Verurtheilten keine t^nade gewährt. Nachdem am Dienstag abends die Bestätignng der Todesurtheile eingetroffen war, hat Mittwoch früh in dem Hofe dcs li!>cfängnisses von Tscherna Djaemia, in welchem ein großer Galgen errichtet war, die Hinrichtung Milaroivs, Alexander Karagulows, Popows und Thomas Gcorghiews durch dcn Strang stattgefnnden. Der .Hinrichtnng, welche ohne jeden Zwischenfall verlief, wohnten der Pla^^commandant, der Staatsanwalt, mehrere Aerzte, die Spitzen der Bchi)rden und die Verwandten der Vernrtheilten bei. Karagnlow starb mit dem Rufe: ..Es lebe Mazedonien!" die andern drei starben mit dem Rufe: „Es lebe Bulgarien!" Vielleicht wäre es zu eiuer Begnadigung der Verschwörer ge-konimen, indessen ist die Regierung in Sofia dnrch die in ihre Hände gelangten Actenstücke, welche den Beweis für die unausgesetzte russische Minirarbeit liefern, derart erbittert, dass sie der (.Gerechtigkeit freien ^^auf gelaffen hat. Wie bereits ge-lneldet, ergiebt sich aus einein jener rnssischen Schriftstücke, dass das amtliche Rnßland den Flirsten Ferdinand für vogel-frei erklärt hat. Die halbauitliche „Swoboda" bringt jelzt aber noch weit belastendere Urkunden zur ösfentlichen Kenntnis. Danach hat die russische Regierung sogar Gelv zur Ermordung des Fürsten Ferdinand gegeben. Das Blatt veröffentlicht einen Brief des früheren russischen i^^^esandten in Bnkarest, Hitrowo, ans denl Juni an den Ehef des Asiatischen Departements, worin mitgetheilt wird, oass n?it Zautow Uuterhandluugen angeknüpft seien, welche die Entfernung des Prinzen Ferdinand ans Bulgarien l'ezivcckten. In dem Briefe wird sodann Geld verlangt, welches Zankow an Personen vertheilen sollte, die sich anheischig gemacht hätten, den Fürsten zu tödten. In der Antwort des Asiatischen Depart^nients heit'tt es, dass Zankow zn' dem angegebenen Zwecke liO.Olll) Fr. übermittelt würden. Ili dcrThat, eine neue furchtbare Anklage gegen die russische Regierung! Der Lütticher Anarchistenproeess ist beendet. Dass es auch den belgischen Anarchisten mit ihren auf die Vernichtung aller gesellschaftlichen Ordnung abzielenden Plänen recht Ernst ist, gel)t beispielsweise aus den224Schuld-fras.eu hervor, die den Geschworelten vorgelegt wurden nnd auf das Bestehen eines Coniplottes, auf das Bestehen einer Verbindung znr Ausführung von Dynamitdiebstählen und einer solchen ztU' Zerstörung von Eigentbum, ferner auf Diebstahl und Beförderung von Dvnamit und Explosivstoffen, ans .Hehlerei und den Veriucb, die Pnlvermüble von Ombret in die Nlft zn sprengen, sowie alif durch Explosionen herbeigeführte Zerstörung von Eigenthum lauteten. Bei faft allen Fragen verneinten die Geschworenen die Nebenfragen wegen Annahme mildernder llmstände. Das llrlheil lantet wie folgt: Moineanx 2.'> Jahre, Wolfs nnd Beaujeau Jahre. Ma-teysseu, Äl'arcotlv, Vacroix uuD Nossent Ii) Jahre Zwangsarbeit, Hansen Ii) Jahre Znchthaus, Gnilmot 3 Jahre Gefängnis; die Angeklagten Ehx, Naniot, Bednin, El)arlcs und Jagnes Berro, Hensy Nltd Schlebach wurden freigesprochen. Das Urtheil machte einen sehr tiefen Eiildrnck auf das Auditorium, das weit geriugere Strafntaße erwartet hatte. Der Präsident vertröstete die Vernrtheilten auf den Tag der Be-gnadignng. welchen Jeder durch sein Betragen beschleunigen könne. Moineanx antwortete, er wolle itickts von der Bourgeoisie und ruft: „Hoch lebe die Auarchie!" Die Angeklagten wurden dann ilnter lebhaften Mitleidsbezrigtingen des PublicumSsviele Frauen U'einten lant) abgeführt. Ilnter den Geschworenen, Rechtsanwälten und dem Publicum circulieren Subscriptions-listen zn l^^nnsten der Franen und Kinder der Verurtheilten, in welche bedeutende Beträge eingezeichnet werden. Die Anarchisten in Paris. Der Dvnamitschrccken ist wieder in Frankreich eingekehrt, übeuso wie die Pariser und Ä!ontbrisoucr Geschworenen itn Bleiern schlichen die Stuudeu dahin; der Morgen kam heraus uud im Dorfe wurde es allgemach lebendig. Da und dort öffnete sich eine Thüre und der Sohn des Hauses, von den abschieduehnienden Eltern uud Geschwistern begleitet, trat ans die Straße. Auf einem freien Platze in der Mitte des Dorfes versammelten sich die jungen Krieger und zogen dann, die Mülzeu schwenkend nnd dcn Zurückbleibendeu Abschiedsgrüße zuwinkettd, singend znm Dorfe lsinans. Gertl lanschte mit thränennassen Angen, die Hände ans die wogende Brnst gedrückt, ans die Worte des Gesanges, der aus der Ferne zn ihr herübcrti)nte. Dieselben lanteten: „B'hüt' Euch Gott, herzliebste Eltern! B'hüt' Euch Gott und lebet wohl! Wollt Jl)r mich noch einmal sehen. Steigt's hinanf ans Bergerl's Höhen, Schant's hinnnt' ins tiefe Thal — Seht's mich heut' znm letztenmal! Große Kngeln hört man sausen. Kleine aber noch viel mehr! Gott erbarm' sich in dem Hinuuel, Wenn's doch immer Frieden wär'! Und was kauf' ich denn mein'm Schätzelein, Dass es an mich wohl denken thnt? Wohl ein Sacktüchlein in seine Taschen, Seine Aengelein damit zu waschen Und ein' Straußen aus seinen Hut. Dass es an mich wohl denken thnt!" Der Gesang verhallte in der Ferne. Hastig fuhr sich Gertl mit der Schürze übcr die Augen, denn eilende Schritte wurden jetzt hörbar und im nächsten Angenblicke wurde Niklas _ Nr. lZI, 3l. Juli 1892 Processe Ravackol haben nun auch die Geschwornen von Versailles, die für den Process betreffs des DynamitdiebstahleS von Soisu-sons-Etiolles ausgelost wurden, Drohbriefe erhalten. Es wird in ihnen darauf hingewiesen, dass die Anschläge Raoachols nur die Antwort aus die Verurtheilung von Anarchisten waren und die Genossen im Falle der Verurtheilung auch diesmal zu einer solchen Antwort bereit seien. In höhnischer Weise werden die Geschworenen daran erinnert, dass sich unter ihnen auch ein Notar besinde, der ihnen bei Äbfafsnng ihrer Testamente Dienste leisten könne. Einige Geschworene haben nach Empfang dieses Briefes an den Gerichtshof das Ansuchen um Ablehnung gestellt. Der Gerichtsrath Fagnot, welcher im Processe dcn Vorsitz führt, erhielt eine Eopie des erwähnten Drohbriefes mit dem Poftscriptnm, dass gegen die einzeln stehenden Hänser, worin die Mehrzahl der Geschworenen wol)ne, leichter Anschläge ansznsühren seien, als gegen die Wol)nungen der Richter Benoit und Bnlot, die von Ravachol „dpnamitiert" wurden. Die Polizei-Eommissare Dresch und Gavrelle und der Scharfrichter Deiblerwitrdeu vou den Hansbesi^ern aus ihren Wohnuugen gewiesen nnd vermochten bisl)er kein anderes Unter« kommen zu sinden. Tagesneuigkeiten. (Oer Schah in Lebensgefahr.) Man schreibt der „Pol. Eorr." aus Petersburg, 20. Juli. Ueber den kürzlich vorgekonlmeuen Zwisch^ufall, bei welchem der Schah Nasr-Eddin von einer Reoolverkugel grstreifl wurde, liegt bisher noch kein klarer itnd verläßlicher Bericht vor. Nach der einen Version hätte es sich nm ein Attentat anf den persischen Herrscher gehandelt. Die Kugel hätte ihu am Unterleibe leicht verlelzt. Andere Berichte bestätigen dagegen, dass ein Revolver, mit welchem der bekannte kleine Günstling deS Schah, Aziz Sultau, der ihn bci seiner letzten enropäischen Reise begleitet hatte, bei Tische spielte, zufällig losgieng. Die Kngel flog knapp am Kopse des Schah volbei. Für diese Darstellung spricht der U'nstand, dass Aziz-Snltan in Teheran internirt wurde und dass Niemand mit ihin in Berührung kommen darf. Infolge dieses Ereigniffes, von welchem der Schah sich überans peinlich berührt zeigte, sollen die Geinalin des Schah Emin-Adkas, deren Neffe der kleine Aziz^Snltan ist, nnd der Großwesier EmiwSnltan in Ungnade gefallen sein nnd dürften manche Verschiebungen am persischen Hofe eintreten. (Verhaftnng einer Gräfin.) Ans Bregenz schreibt man: Am 18. d., )!achts, wurde in einem hiesigen Hotel eiue Dame verhaftet und in die Frohl,feste abgeführt, welche sich Gräsin Valerie v. K. nennt nnd ans Freibnrg im Breisgau slKroßherzogthum Badeu) sein soll. Dieselbe l)atte vom 12. bis U!. Juli iu eiuelu außerhalb Bregenz gelegenen .^Iiotel logirt nnd entfernte sich in der Nacht des letztgenannten Tages aus dem Hotel init Hinterlassung ihrer Esfecten und ohne ulvor ihre Rechnnng nl!t 2W fl. beglichen zn haben. Der Hotelier ließ dieselbe verhaften. Einen Tag später hatte er sich von den in Dentschlaud wohnhaften Verwandten der Daine genügeude Deckung für seine Fordernng verschafft, ließ die Jnhaftirnng der Gräsin wieder aufheben, holte die Freigelaf''ue niit seiner Kntsche ans der Frohnfeste ab, brachte dieselbe wieder in sein Hotel, wo sie nnninehr ihre Sominer-Villcggiatnr fortsetzt. (V o m eisernenTh o r) wird geschrieben, daß daselbst ein nener, großartiger Plan anfgetancht ist. Während nämlich der Sckiffahrtkanal. wie er nrsprünglich gedacht nnd derzeit bereits fast ganz ausgeführt tst. ntlr dcn gewijl)nlichen Donau-fal)rzeugeu die Passage ermöglichen würde, soll jetzt der Kanal beträchtlich vertieft werden, so das anch Seeschiffe pasiiren könnten. In diesem Falle würde Orsooa zn einem wichtigen Seehafen umgestaltet werden, der neben Triest uud Fiume eine große Rolle zn spielen bernfen wäre. G oldqewinnn n g ans de m Meer e.) Das A!eer birgt bekanntlich verhältlnsinäßig nicht nnbcdeutende Mengen Gold. Bisher hatte es aber nicht gelingen wollen, dcn nn-erschöpslichen Schatz zn heben, weil die Kosten der Scheidnng des Vketalls ails dein Seewasser den Gewinn aus dem Berkauf weit überstiegen. Neuerdings will nun ein bekannter zwischen den Holltinderbüschen sichtbar. Er suhr zusammeu, ats er Gertl erblickte und ein flüchtiges Roth huschle übcr seitl bleiches Gcsickt. Gertl selbst war so bewegt, dass sie nicht glcich zn sprechen vermochte, nur seiueu Namen konnte sie flüstern und ihm die gefalteteu Häude eutgegenstreckeu. „Du bist's, Gertl", sagte endlich NiklaS mit zitternder Stilnme. „Also mnss's doch noch sein, hat's uns net erspart bleib'n können, was ich uns Zwei so gern erspart hätt'. Ich Hab'Dich nimmer seh'n, Hab' ohne Abschied fortschleichen woll'n ans der Heimat —" „Und wartlm denn, Niklas?" fragte Gertl weinend. „Was Hab' ich eigentlich gethan, dass Du auf amal so ganz a auderer bist und Dich mit kein'm Ang' niebr nmsckaust nach mir? Ich weiß mich net schuldig, aber weun ich 'waS gethan Hab' —" „Red' net weiter, Gertl", unterbrach sie der Bursche hastig, „und lass' mich mein' Weg geh'n! ^''»wischen nns Zwei mnss's aus sein für alle Zeit! Freili' Hab' ich amal g'sagt, dass wir Zwei nie voneinander lassen wollten nnd wenn man uns tnit Keilen auseinaitder treiben thät, aber damals Hab' ich halt noch net g'wnsst, waS ich jetzt weiß. Branchst keine Frag' zn thnn; icli könnt' und dürft Dir ja doch keine Antwort geben. Nnr so viel katm ich Dir sag'n, dass Dich keine Schnld trisst und mich auch net. Aber wie ich g'hört Hab', dass's Krieg giebt, da Hab' ich so die Hälch' atifg'hob'n zu nnser'm lieben Herrgott im Himinel nitd Hab' ihm dankt aus tiefster Seel'. — Und weuu er nur eiu bissl gnädig sein will lnit mir, nachher wird er mir wohl auch eine Franzosenkugel, die mein'm großen Jammer nnd Herzload ein balvig's End' macht, schicken." (Fortsetzung folgt.) Nr. 61, 31. Juli 1892 Marburqcr Zeitung Tette norwegischer Chemiker, C. A. Münster in Christicinia, ein Verfahren erfunden haben, um dem Meere das Äold auf eine wohlfeile Weise adzugewiunen. Das soll durch die Elektrolyse geschehen, und zwar im Meere selbst. Man wählt l)icrM eine etwa <»t) Meter breite Strasse zwischen zwei Inseln und versenkt z. B. l'>() Platten galvanisches Eisen von sechs Gcviert-meter Flache derart ins Wasser, dass sie gegen die Slri?mung einen Winkel von G'ad bilden. Zur Erzeugung des elektrischeu Strome«, der die Platten durchziehen und das Abschm des Goldes bewiiken soll, dient nach dem Vorschlage Milusters entweder die Striimung scll?st oder die Kraft des Windes. Dcr l!Scliannte hält eine dciartige Anlage, weil billig zu bauen und zu betreiben, fiir ertragSsähig. (Eine sitr die Feuerwehren wichtige nene Erfindung) will ein Mechaniker namens Holthausen c^emacht haben. Dcrscll)e kiindigte das Experiment eiueS Adstiegs vom Eiffelthurme iu Paris mittelst eines von ihm erfundenen Apparats an, der in einer Spirale aus Stahl besteht. Die Schnelligkeit des NiederstiegS ki)nnc nach Belieben geregelt und dcr Nicdcrstieg selbst an einem beliebigen Punkte unterbrochen werden. Dcr Apparat soll Ncttungszwecken bei Feuers-brilusten dienen. Ein Mitardeiter deS „Temps" erzählt, Holt-hauseu, seine Ti)cktcr und zwei 5iinder seien tn seiner (Gegenwart mittelst eines einzigen Apparates, dcr in fünf Minuten am Balcon befestigt war, von ihrer im dritten Stock gelegenen Wohnung niedcrgcsticgcn. Holthauseu führte am 2.'». d. das angekilnt'igte Exvcriment allch aus, welches vollständig gliickte. Er, seine Tochter und zwei Enkel ließen sich mittelst eines einzigen Apparates von der ersten Plattform des Eisfelthnrms nieder und langten unter leibhaftestem Beifall des awesendeu Publicuuts unversehrt auf dem Erdl^odeu au. Der spiralartige Apparat eignet sich für jede Hi)he, vorausgesetzt, dass das Rcttungsscil von dcr entsprechenden Länge ist. (Die russischen Kosakc n.) Man schreibt dcr „Köln. Volkszeitung": lÄenaue Kenner dcr russischen Armee bel)auptctt, dass die Kosaken viel von ihren früheren kriegerischen Eigenschaften eingebüßt l)aben, wenn auch immerhin heute uoch kriegerischer Geist in den Kosaken-Trnppentheilen lebt. Dieser kriegerische Geist und die gewissermaßeu angeborene Reitkunst machen dic Kosakentrllppen zu einer uncrfeb^lichen O.ilclle für die Bildung cin^r zahlreichen Reiterei, welche au Zahl die ge-sammte Reiterei des Dreibundes übertrifft, uud die besonders zu Uuternehmungen,wie derPartcigängcrkrieg, der Sicherheitsdienst u. s. w. sie mit sich bringen, geeignet erscheinen, dagegen im Reitcrkattlpfc der Fcldschla'liten regulärer Reiterei nicht Stand zu halten vermögen. An kriegerischem Geist haben die Kosaken dadnrch eine nanlhafte Einbufze erlitten, dass seit Peter dem Großen l.'is auf die neueste Zeit fortwähreud vi)llig friedliche Elemente den Kosakenheereu zugethcilt woroen sind, so dass allein die europäischeu Kosaken hellte 782 Sotnien (Schwadronen) iitS Feld stellen ki?nncn. Dic Nachkommen jener ersten Kosaken, welche au den Grenzen des Reiches in steten Kämpfen mit den Äiuselmancn durch ihre KriegSthateu glänzten, bilden gegenwärtig nur eineuverschwittdcudeu Brnch-theil der Kosakcnhecre. Am mcisten haben sich iu deu kaukasischen Heereu kri^'gerische Tvgeudeu erhalte«, unt» zwar infolge des bis in die neuere Zeit fortgesel;tln Kainvfes mit deu Bergvölker»; aber gerade diese Kosakeuheere hal'eu ihre Bedeutung für dic russische Reiterei durch den großen Mangel an diensttaugliche» Pferden eingebüßt. In Woyennv Sbornik heißt eS über die GefechtSau^rüstung der Knban-Kosaken: „Obgleich dic Regimenter zweiten Aufgebots stets il)rc volle Ausrüstung bereit haben, so ist ihr Pferdematerial dennoch ein derart ungenügendes, dass eS im Falle einer Mobilmachung doch etwas gewagt wäre, sie au eiuem Feldzuge thcilnchmen zu lasscu." (Verunglüettc Bcrgsteigcr.) In jedein Sonlmer fordern die Alpen ihre Opfcr unter den Bergsteigern nnd dic Berichte übcr die Abstürze verwegener Kletterer füllen alljährlich cincn groszen Raum dcr Tagesblätter. Iu deu lel;t-vergangenen Tagen büßten, den Meldungen zufolge, auf dcr Rax zwei junge Männcr — Rndolf Stölzle und Franz PodgorSki — ihre Waghalsigkeit mit dem Tode. Die beide» tollkühnen Touristen lvählten einen i'lberanS gefährlichen Die Wache des Kanoniers. Voll Rudolf.Nrasjnigg. Der Oberkanonier Heinrich GciSlingcr, welcher in meinem Zimmer lag, war ein großer Frennd des schönen Geschlechtes. Eine monatliche Zulage von Seite seiner Eltern se^te ihn jedoch in den Stand, auf die Lösung der militärischen Nachtmahlfrage durch daS Reichskriegsmiuisterium nnd die Delegationen warten zu könueu und nicht so wie tie andern der Mannschaft dieselbe durch dic Liebe auf Kosten jcncr Bürgcr durchzuführeu, welche sich Köchiuueu halteu. Gcislinger verschmähtc dic schmalzdnftendrn Töchter Libussa'S uud schwärmte mehr für poetisch augelegte Hcrr-schaftSstubennlädchen, pikante Protziennamsellen, romantische Nähcrinncn, kokette Wlodistinnen und auch den Bonnen war er nicht abgeneigt, doch durften sie nicht zum „Kindsinadel" herabgesunken sein, denn er hatte Sinn für das Höhere, Bessere, uud lächelte geriugschät'^ig übcr seiue Kameraden, welche die t?eiße Liebe und das warme Nachtmahl von einer Köchin der blutleeren Minne eincr Niihcrin vorzogcn. Der Frühling war ins Land gekommen nnd GciSlingcr hattc ein neues Band der Neigung geknüpft. Eniilie hieß die Holde und sie war Näherin. Sie wußte deu „Taucher", „Die Bürgschaft", einzelne Theile der „Glocke", sowic vielc andcrc Gcdichtc auswendig, sie war eine eifrigc Leserin der Eolportagc-Romanlitcratur, schwärmte für Rinaldo Riualdini, Sonnenthal uud Girardi. Aber Gcisliugcr und seinc Emilic warcn dennoch glücklich. Da beging er eines schönen Tages den Frevel, mit den schönen Reizen, den Vorzügen, der Beschcidcnhcit und dcr unwandell?arcn Trenc sciner Eniilie zu prahlen. Er vermaß sich sogar, ihre Adresse anzugeben Aufstieg auf den Gipfel des geuaunteu Berges, deu Tteig durch das sogenannte „nene wilde Gaisloch'^, den Podgorski am '^8. August des vorigen Jahres mit seineni Gefährten Sköl^le znln erstenmal bezwungen hatte. In diesem Iakre war ihnen daS Glück abhold — man fand dic Beiden, die mit einenl Strick vcrbnnden warcn, als Leichcn im Gerolle des Berges. — Ans Grind^lwald (Schweiz) wiri? unterm d. berichtet, dasS der Amcrikancr G. RibbonS ans Soringsield auf dein tÄ,indclivaldgle!scher iin ^-^'^crner Oberlande von abstürzenden Eistrüinnlern erschlagen wurde. (Die Eholera.) Die Eri)ffnung der Ä!esse in Nischnei-Nowgorod ftndct am Mittwoch statt. Ain d. bclicf sich dic Zahl der dasell'st an (5holcra Erkrankten anf es bestätigt sich die Meldung, tass dic Ebolera in Astrachan inl Abnehmen begriffen ist. — Wie man ans Petersburg schreibt, nimmt dic Flucht dcr Bcvi)lkciniig aus Bakii, Astrachan nnd den anderen von dcr Cholera heiingesuchtcn Städten des Wolgagebietes enornlc Diinensioneu an. Die Zahl der ans Bakn allein geflüchteten Personen wird ans ungefähr llXj.OlX) geschätzt. Die Behördeu dcr be'^eichuctcn Städte habcn großc Mühc, die Aerztc zur Erfülluug ihrcr Pflicbteu zu verhalten, da viclc derselben die Anstcckuug durch die Epidemie fürchten, nnl> übcrhanpt fast allc sich durch die fcindscligc Haltung dcr Bcvölkernug ciugcschüchtert fühlen. Volles Lob wird dagegen den zahlreichen Studiereudcn dcr Akedicin gespendet, welche in den Choleragcgeudeu sich mit aller Hingebung dcr Hilfclcistung widmeu. Dic Klagcn über die unzurcicheude Ouantität uud dic überaus hohen Preise dcr Desinfectionsstoffe mehren sich noch iiumer. — Aus Belgrad wird gcmcldct, dass die Muuizipalitätcn aller größcren serbischen Städte Commissioncn einsetzten, welche die Des-inficiernngs- und Assaniernngsarbeiten zn leiten und übcr die Erhaltuug dcr gri)ßtcu Rcinlichkcit auf alleu Pläb>en und in den i?ffcntlichen ^.^ocalcn zn wachen haben. — Bis iclzt sind, wie das „Kl. I." ausrcchnct, schon 7.'M) Personen in Rußland an der Cholera gestorben, d. h. laut ofsiciellen, im „Regiernngsboten'' mitgctheilten Angaben. Hi)chst ^wahrscheinlich ist aber die Zahl der Gestorbenen noch großer. (Der Markt Male) in Südtirol ist ain '-.^5. d. durch einen furchtbaren Braud vollkommen zerstört worden. Das Kapltzincrklostcr mit ciner wcrtvollcn Bibliothek ist verbrannt. Ein A!ann ist todt. Dcr Schadeu beträgt beiläusig eine halbe Million, wovou 200.()l)s) fl. durch Versicherungen gedeckt sind. (Die Rächerin ihrcr Ehre.) Der jttngc und reiche Viconlte Donado»ii aus Foggia hatte sich schou lauge beinüht, dic Liebc dcr bildschi^nc» Tommasina di Lalla, der Tochter eines Gastwirts in Vico Garganico, zn gcwiuuen. Sic wnrdc die Geliebte deS galante« FrauciSeo o. Douadoni. Freilich hatte er ihr versprochen, sie bald als scinc Gattin bciinführcn zn wollcn. Das licß der Herr Vicolntc abcr hübsch bleiben nnd war sogar leichtsinnig gcnng. sich öffentlich ilwer Glnist zn rühmen. „Solche Mädcben küsot man wobl einmal, abcr man heiratet sie nicht", fügte er iin trockenen Tone hin.yi. Als er am lü. Juli durch die Straßeu vou Foggia schritt, stellte sich ibm plötzlich Toinniasina entgegen. ,,Iinnua sslti, «i^nnrs!'^ sagte sie, ich möchte ein Wörtchcn init Dir reden. „Aus dein Wcgc", schrie dcr Vicomte. Doch das Mädchen lief; sich nicht ans der Fassnng bringen. „Willst Dil dic Eine, die Du mir gcranbt hast, wieder herstellen so gut es el'en geht?" fragte Tommasina. — „Nein!" rief Francisco. — „Dn willst mich also nicht heiraten?" — „Nein„I'ann will ich Dir nnr sagen, dass Du trol^ Deiucr hohen gesellschaftlichen Stelluug ciu Lunip bist, nnd cin solcher Schnft ist nicht wert, dass cr lebt. üuon». ser«, s^ignoreSprach's nnd stieß denl Vicomte cin langes Slilct in dic Brnst, so dass cr blutüberstri?int znsammcnbrach nnd schou nach wcnigen Minute« seiuen Geist anfgab. Tommasina betrachtete kaltlächelnd den Leichnam nnd stellte sich dann freiivillig dein Richter. Die Cholera in Rischnei-Nowgorod. Vor der Messe in Nischnei-Nowgorod, dic demnächst cröffiict wird, hat man in Rußland sotvohl, wic nicht mindcr und uns höhnisch anl'>ufordci-ii, ihm das Mädchen „abspenstig" zn machen. Diese hi?huische HerauSfordcruug uud dcr Ziveifel au unserer ErobernngSkuiist ärgerte mich ganz gewaltig und ich beschloß, der Ausforderung Geisliuger's uachzukolunieu. Ich loar damals uoch eiu Inualiug mit lockigein Haar, welches freilich leider vorschriftsmäßig kiirz gestutzt getragen irerden mußte, ferner hatte ich vor Gcislinger noch zwei Sterne beiderseits ain Kragen voraus, deu» ich besaß dam.il'< jcnc Chargc, v'Ni welcher Schiller iu „Wallcusteins Lager" behauptet -. „llnd wcr's zuin Eorporal crst hat gcbracht, Dcr stcht auf dcr Lcitcr z>ir höchstcu Macht!" .... Ich überbrachte Geisliugcr eiu Schrcibeu, in lvclcheiu Emilie ihm deu Stuhl vor ilir Her^kämmerlein setzte. Er wurde bleich, znckte mit den Achseln, brütete aber Rache gegen mich, den Entführer seiner Angebeteten. Ich jedoch lebte ahnltng^los ulit ihr in den k. k. Ta.^ hinein. Ostern. daS licblichc Fcst. sollte koiuineu und ich wünschte mich sür 4^ Stuildeu aus dciu ^.Vkilitärlcbcu iu dic schönen Arme meiner Emilic znrückznzicbcn. Natürlich herrschte nun inl Ziinmer. wclchcs ich comlnaudirtc, dic musterhafteste Ordnnng. es war wcdcr cin altcs Handtnch, noch eine Bürste zwischcn den Bcttdecken zu siiiden, nntcr dcn Strohsacken gab es keinc Romanc, keinen Tabak nnd Schinntzlappen, die .,Cavelctts"ivarcn ..ausgerichtet" wie eine Froiit von Grenadieren, die Strohsäcke rein mid fleckenlos, denn ich wollte ineiiien P. T. Voi'gesetzten, welche neugierig nnd hinterlistig das j'iimmer visitirtcu, kciucn Anlaß gcben, mich von der Liste dcr llrlaubScandidatcn strcichcn zn lassen. Uiiser Batterie-DivisionS-Cominandant Oberstlicutcuant O. hegte jcdoch das dringcndc Bedürfnis?, noch vor Ostern die Di^locatiou zu in de» Ländern, deren Geschäftsirclt auf diesem großen Ätarkte vertreten ist, große Angsi. I^ie Statt liegt an dcr Wolga und zn dcin großcn Iahrniarkt koinmcn Karaivanen aus ganz Äsicn, ja sell-'st Kauflente von der chinesischen Grenze, nnd es lässt sich leicl>t denken, dass cin so geinischteS Publicuin vou dcr wcitcu Reise außcr Waaren auch noch loas Andcrc-? init-briugt. was leicht «ls ^traukheitSerreger wirken k.?nn. Nlschnei Noivgorod hat zur 'l!!esse eineli ''»uspruch von über Frenr^eu nud die Handelsleute Asiens biinaen unter Aiiderem. Wolle, Kaineclhaare. ^elle, Pelziverk — Alles Waren, in deren Gesellschaft dic Cholcra ain lielsteii wandert. Es heißt, dass dcr<Äouverncnr dcr Messe gerüstet gcgcn-übcr steht. Die panze Stadt ist in zwanzig ZaullätSbezirke ciugethcilt, von denen jeder unter Aufsicht cilles Arztes steht, nnd außerdeln ist in jcdein Bezirk cinc Sanitätc'statiou erreichtet, ans dcr die „zivcifelhastcn" Kranken nach Lem städtischen Hospital fiir ansteckende ^trankheiten gesandt wei-den. .kranke, dci denen dic Cholera c.'nstaticrt wird, konnucn in das schwinnnende Cholera-Hospital. Außer diesen beiden Hospitälern ist noch dic eine Meile entfernte Villa KcmpS geinietct worden, die auch in ein Cholera-Hospital für Beinittelte uingewandelt werdcu soll. Dort wird auch cine Baracke ansgcfübrt, in der .")s) !?is .')() Kinder anfgenointnen werben sollen. Ferner sind Theebnden, in denen gratis auSgeschankt wird, errichtet worden, nnd sollen Fässer nlit gekochtein Wasser aufgestellt werden. DaS u'ären die Hanvtnianregeln, die ergriffen worden sind, wobei freilich eine allgeinuiie Rcinignlig und DeSinfection von Häilsern, Höfeu und Wohnungen ooranSgeselzt werden inüsste. Das ganze Hospital ist bereits in jeder Hinsicht serti^^ nud —hat anch schon Vttioendnng gefunden: denn die Cbolera hat iu der Stadt tbatsächlich schon it^re schwarz geraiiderte Visilkarte abgegeben. Eiilc Dcpeschc ans Petersburg ineldet denn auch schon, dass unter dcr Kausinannichaft inNiichnei-Noivgorod seit denr Auftreten dcr Cbolera in der Stadt eine greßeP^init herrscht. Ville Budenbesilzer iiu großen 5iünfhause h^bcu dcr ^^^t'arkt-comiuission die Mitibcilnng zngchcn lassen, tasS ne nicht die Absicht Kitten, Warcn zn!n'LerkanfeaN'?zunellen. Ebenso l)aben d'e meisten ^'Großhändler ^.^)toekau-? Absageu eingesendet. Die Halste der Karawanen anf der großen Karawanenstraße ist uingctehrt, da die Besitzer derselben beschlossen haben, ihre Waren nic!)t anSzni'telleii. Die Excesse in den WolgagoiwernemeiitS dauern fort. Oic Bcwohncr von S'redniaja Achtuba (Gonv. Astrachan) win'den dnrch oon anSwärtS angelangte Arbeiter znr Auflehnung gegen die sanitatspolizeilichen Maßnahmen ans^reizt; das (^cbänt)e der Wolost Venvaltnng uud die Apotheke wurden venvilftet, der Feldscher uud der Apotheker iriirdeii erschlagen. Anch den örtlichcii t^'endarln überncl die '.Vienge und iniß-handelte ihn dermaßen, daß sein Leben in Gefahr schwcbt. Dcr örtliche Priestei-, der den '^>ersnch geinachr hatte, dcni Volke dic Nolhwendigkeit der saiiitatspolizeilichcn '.^.^«aßrcgcln klar zn niachen, rettete luit Äkülie sein'/eben dnrch dic Flnctit. In dcn! Wolga-Hafenorte Ssolenoje Sainiischtiche wideisetzte sich die bäuerliche Berolkerniig dcr Ansschissinig dcr DcS-insectionSmittel, veriiichtete dieselben un^ stnr.-^le sich aus den Danlpfer, dcr diese 5'!bstaiizen eingefübrt hatte: nur niit Schwierigkeit gelang eS dein Lanipfer, d^r Angreifer sich zu erivebren, indein er vier Wasserstrahlen seiner Danipfpuinveu gegen n>: spiclen ließ. Aelmliche UiiiNande baben den Gon-veinenr von Nischnei-Nowgorod, den unseru '^'esern aus seinem Handel nlit deni Fürsten '.Vieichlschersko vielleicht noch eriunerllcheu Hcrru Baranow, zn cineln drakonischen Tagesbefehl veranlaßt. Aerzte nnd Bcainte in Nischnei Noivgorod, auch der Gouoeruenr Baranow, erhielten cine 'I^!enge Drohbriefe. Daraufhiu erklärte ciu Tagesbefehl Barauow'S, er werde dicscn Kranioluiki (Rcvolnlionärcn) nicht bcsondcrs uachspürcu, jegliche Unruhcu aber sofort mit Wasfengcwalt niederschlagen, dic Urheber derselben sosort am Platz henken, dic Tbcilnehincr sosort öffentlich abstrafen lasten. ?!icht nur aus Baku, sondern anch auS TifliS ist ciu großer Tbeil dcr öttlicheu Bcoölkernng aus Furcht vor dcr Cl'olcra geflüchtet. I Wät)rcud dcs Monats Iiinl a. St. haben nicht weniger als > ."»ii.OlX) Personen die Stadt oerlasseii uild zivar incist pcr besichtigen, und cr befabl für den Cl^arsanr-^ta^', '^^^''rinittag eiiie „angesagte Zinlmervisitc". 'Nnn gings an un Pnlzen, Reil.'cn und '/ackiren, daß mau den Eisen- nnd '.'edcrlack. dic Laugeucsscnz und den Spiritus bis auf Kanoncnschnlnvcite roch. . . . Fertig! Dcr ^'>«nßb».den war so weiß, wie dcr Naekcn eines achtzehnjährigen Balletinadchens, die Strohsäcke wnrden mit Federiveiß eingerieben, daß »vir all.' aussahen, wie ^.lltüllcrkuccdte, auch der Oseii, der gan> zwecklos i:? lniserein Ziniiner stand, wurde nnt Ol'enschu'arze, Lack und Schnbivichs behandelt, daß er sich geiviß so ..glän'^cnder'" Zcitcn Nicht erinnern konnte: ich sclbst unterzog inich dcr Milhe, jedes Bettzeug nnd ''.)!ontnrstück inuncr Herren Zinnuer-ilisasien '>nsamincnzulegcn und am SainStag Früh sab mcin Ziiuincr aus, ivie cin „ Zcl^achtcrl". Dic lclztc Hand wurde angclcgt, das l.lzte Stanbkornchen cinferiit, daiin kleideten wir nnS ans da^z Festlichste, so das der größte Schiniersinkc, anch ..^lack" genaniu. der llnterfahrkanonicr Zborfil, cincin Niilitärischeii ^^^ig^rl glich. Nnu folgten die Voirisiten. Zncrst betrat Feuerwerker Figl lnciu Ziininer. nnd blieb, oon seincin Glarze geblendet, all dcr Schivellc stehen, vicutcnart Zn.''ebsl erklärte e^? für das „phänomenalste Ätannschast'zinnner". d-.s cr je erblickt tlnd M''in Halipllnaiin nieinte, es sei cin „Fceiivalast", obwohl cr gnviß noch keinen solchen f.cscbcn liatte. Ich lxinte die knbnstcn Lnftschli.'sscr. Sain^?tag Abends wollten wir, ich und Einilic nänilich, irgend ein VcrgnngnngS Ctablisscmcnt bcsnclicn, Soiintag nnd '^)!ontag aber eii^c ^v'andpartic macinn. Docv zwischen Livp' uud Beäicrraud schivebt, wenn ich mich nicht irre. deS Schicksals Unverstand. Zwischen mcincr Vippe mld dein Bccherrand schwebte abcr gau'^ ctwa-> andcrcs. „Er komint schon!" ricf dcr Taghabende iu'> Zinnucr. Wir warscn uns iu Positur und als icl^ dic Sporen nnd dcu Sabcl dcs Her,« ObcrstlicuteuantS und scincr Suite am Seite 4 _ Elsenbal)n in der Richtung auf Bcitum. Ueber die Cholera in Frankrcicb meldet die „Köln. Ztq.": Die Seuche, die in Chartres unter der Bezeichnung „beimische (ibolera" aufgetaucht ist, weist in ibrer Entstehung eine grosse Äebnlichkeit mit der Pariser .^rankl'eit auf, die im Ardeitsbcznse von Nanterre anSdrach. Die Angabe, dass Dr. Brouardel die Seuche fiir Odoler» N0?itr.'i8 erkläre, ist mit Porsicht ans.^unehmen, da auch hier Alle^? fiir no^trus n klart wird, während die Sectionsbefunde unziveisell^aft Vortiandensein der asiatischen Cholera ttnd des ilir ei^entl'ümlichen Kommabacillus ergeben haben. Auch die zur Untersuchung nach Paris gesandten spanischen Aerzle haben sich bekanntlich dahin ausgesprochen. ßigen-Werichte. Frauheim, Juli. <^A nnamarkt. — Todessal l.) Der gestern hier abgehaltene Jalir- und Viehmarkt hat ein ganz ausgezeichnetes Ergebnis gehabt. Der Viehauftrieb von hier, sowie auch aus den entfernteren Gegenden war ein derartig großer, wie dies seit dem Bestehen des Marktes hier noch nicht vorgekommen ist. Es erschien auch eine reckt stattliche Anzahl von Käufern, besonders aus der deutschen Gegend, weshalb die Kauflust eine sthr rege war und sich die Preise auch zufriedenstellend gestalteten, und waren es besonders die verhassten Deutschen, die in unserem windischen Orte sowohl für den Vieheinkanf, als auch im sonstigen Verkehr bei den Geschäftsleuten hübsche Gcldsümmchen hier zurückließen; es ist somit auch diesmal die Behauptung zur Wahrheit geworden, dass bei uns nur dann die Viehmärkte eine Bedeutung erlangen, wenn die deutschen Viehhändler mit ihren gefi!llten Geldtaschen kommen nnd ihre nöthigen Einkäufe machen. — Auf diesem Markte hat sich auch ein bedauerlicher Zwischenfall ereignet, indetn der, auch bei vielen Geschäftsleuten in Marburg als Sensal oder Mascheter bekannte Anton Robar,vulgo Grillet^ ans Kranichsfeld, genannt der hinkende Bote, welcher sich noch eine zeitlang als Vermittler bei den Viehhändlern betheiligte, plötzlich von einem Unwohlsein befallen wurde, so dass er sich an einer Umzäunung niedersetzen musste, um uickt wieder aufzustehen; wie erhoben wurde, hat ein Herzschlag diesem viel geprüften Manne ein plötzliches Ende gemacht. Da die angewendeten Wiederbelebungs-Versuche nichts fruchteten, so musste der Bedauernswerthe in die Todtenkammer übertragen werden. ^^riedau, 2^. Juli. (Station. — Gegen die Cholera. — ^^eere Arreste.) Uliscr A!arkt wurde als Grenzstation der ^v'ocalvabn in Aussicht genommen. — Gestern wurde hier mit der Handhabung der Voisichtsmaßregcln gegen die Choleragefabr begonnen. — Seit dem Bestehen des biesigcn Bezirksgerichtes weht heute zum erstenmalc die weifze ^al)nc vom Dache des Gerichtsgebäudes, ein erfreulicher Beweis, dass die Arreste keinen Häftling beherbergen. Umgebung Marburg, Juli. (Gemeinde-vorstandswa bleu.) Bei den in nachbcnannten Orten vorgenommenen Gemcindevorstandswahlen wurden folgende Resultate erzielt: In Ober-Kötsch: Heinrich Wilzler, Gemeindevorsteher, Jakob Koller und Johann Zebe, Gemeinde-räthe. JnKret;enbach: Jakob Oswald, Gemeindevorsteher, Paulitsch B., Schweiger Johann und Medwed Jakob, Ge-meinderäthe. In Ga bernig: Filipp Rauscher, Gemeinde-vorstel»er, Josef Rober und Tüchet^ Josef, Gemeinderäthe. In ? nzendorf: Äkartin Tschokl, Gemeindevorsteher, Lorenz Schulz und Alois Mochoritsck, Gemeinderäthe. In Stanosko: Fr«nz Polanet;, Gemeindevorsteher, Paul Urlep, Johann Schnider und Matliias Hoinig, lÄemeinderätbe. In Pöltschack: Andreas Grundner, Gemeindevorsteher, Joscf Detitschek, Jakob Wisiak, Simon Kngler und Jakob Franzl, Geineinderäthe. In Tronkau: Thomas Sadrawel;. Gemeindevorsteher, Franz Fekonja und Mathias KautschitsH, Gemeinderäthe. In Götsch: Anton tturbos, Gemeindevorsteher, Johann Krainz und ^^udwig Tschech, Gemeinderäthe. In Kirchberg: Joh. Domschek, Gemeindevorstel)er, Jgnaz Alt und B. Werschitsch, Gemeinderäthe. Gange klirren hörte, da brüllte ich mit ganzer Lwngenkraft mein „Habt Acht!" Der Batterie-Divisionskommandant trat ins Z'mmer, ick faßte meinen Säbel vorschriftsmäßig, meldete mich siegesgewiß als Zimmercomtnandant und schloß mich links vom .Herrn Oberstlieutenant der Suite an. Mann für Mann, Bett für Bett besichtigte der Batterie-Divisions-commandant, doch er fand keinen Tadel, freilich auch kein Lob, blos ein ^'ächeln der Befriedigung spielte um seine Lippen. Der Oberftlieutenant schien nach der genauesten Besichtigung aller Objecte sein Pulver verschossen zu haben, er blickte nach den Wänden, ob sich nicht dort vielleicht ein Staubtheilchen versteckte, welches zu beanständen wäre, doch nichts zeigte sich. Da fiel sein Blick auf den Ofen. „Sehr hübsch der Ofen", meinte er, „muß hineinsehen, ob es drinnen auch so aussieht." „Das kannst Du schon", dachte ich mir, denn ich hatte den Ofen selbst ausgeputzt und konnte einen Eid für die Reinheit seines Innern ablegen. Der Oberstlieutenant trat an den Ofen heran, öffnete das Thürchen und blickte aufmerksam in das Innere, Schwarz wie der Höllenrachen gähnte es ihn an. Doch halt, dort rückwärts, dort schimmert etwas Weißes. Was war das? Er griff, ungeachtet seiner schneeigen Handschuhe, tief hinein und förderte — eine leere Wichsschachttl an das Tageslicht. „Was ist denn das, Zimmercommandantfragte er in freundlich erstauntem Ton und mit einer Miene, als hätte er trot; seiner !V2iährigen Dienstzeit noch nie eine leere Schuhwichsschachtel gesehen. „Das ist eine Wichsschachtel!" erwiderte ich belehrend. „So? E'ne Wichsschachtel?" fragte er wieder, doch seine Stimme klang schon wie serner Donner. „Und pflegen Marburger Zeitung ' h/^St. Margarethen a. Dfd., Juli. (Gemeindelvertretung.) Zu Gemeindeausschüssen wurden hier fol-! gende Herren gewählt: Goitschitsch Johann, Kumeritsch B., ^v'ontscharitsch ^'orenz, s^ril; Martiu, ^^inschger Josef, Löschnig -'^osef, Türk Franz, Weiß Josef, Goitschitsch Georg, Türk Lukas, Äeretschnig ;^ranz und Puschnig Matthäus. — Zum Gcmeinvorsteher wurde Herr ^^ontscharilsch Lorenz und zu Gemeinderäthe« die Herren lNoitschitsch Johann und Türk Lukas gewählt. O b e r - S u l z b a ch, 28. Juli. (Xlonumenta 8 1 aVi » e.) Dass auch die Gegenwart reich ist an Aufsehen erregenden Entdeckungen, geht aus der Tbatsache hervor, dass ein Berichterstatter der „Südsteirischen Post" jüngst das Glück hatte, ein höchst wertvolles Concept eines Briefes in Sulzbach zu finden " leider verschwieg der geehrte Correspondent den s^undort — das sich als ein überaus wichtiger Beitrag zur Geschichte des flovenischen Volkes darstellt. Die Lorbeeren meines ehrenwerten journalistischen Collegen ließen mich nicht ruhen, und, siehe daauch mir lächelte die Sonne des Erfolges. In einem Masze zwar, dass ich getrost sagen darf: wenn jener Glück hatte, so hatte ich ein Riesenglück, denn seit der Entdeckung des ersten cgyptischen Papyrus bis zur Aufsindung Trojas durch Schliemann ist die verblüffte Welt durch keinen s^und so in Staunen versetzt worden, als dies durch den meinen unzweifelhaft geschehen wird. Denn — hören und fassen Sie sich! — ich habe einen modernen — Tacitus entdeckt. Keinen Geringeren, auf Ehre. Der Mann ist — sollte man's glauben? — ein urbiederer Sachse, der in unserem hochgelegenen Orte scheinbar der Muße fröhnt, in Wahrheit aber die Sitten utid Gebräuche, den Charakter und das Wesen unserer slovenischen Landsleute eingehendst studiert — man erzählte mir, dass er sogar zur Zeit des Melkens Ställe aufsuchte, um das Gemüth slovenischer Jungfrauen zu ergrimden, da sich dasselbe beim Melken störrischer Kühe am herrlichsten offenbaren soll. Ein einziger Mann, ich beschwöre es. Ihm sollte die slovenische Nation jetzt schon ein Denkmal errichten. Ich steuerte mit Wonne mein Scherflein bei, denn von dem Glänze seines Ruhmes wird hoffentlich auch auf mich, seinen Entdecker, ein geringer Schimmer fallen und meine Unbedeutendheit der Vergessenheit entreißen. Genau genommen, ist mein „Tacitus" — ich will ihn immer mit diesem classischen Namen nennen, denn se'n biirc^erlicher Name „Kneebchen" klingt mir angesichts der geistigen Hoheit des Trägers etwas prosaisch — freilich selbst die unschuldige llrsache seiner Entdeckung gewesen, denn er hat mit vielen Gelehrten die liebenswürdige Gewohnheit gemein, hänsig recht zerstreut zu sein, und in diesem Zustande verliert er dann da und dort die kostbarsten Concepte. Sie errathen, dass ich eines dieser überaus wichtigen Schriftstücke saud und, da in diesen Dingen peinliche Gewissenhaftigkeit Pflicht ist, theile ich Ihnen auch den Fundort mit, der ein — verzeihen Sie das harte Wort — Düngerhaufen wi'r. Vermnthlich hatte „Tacitus" über die Mistablagerung slovenischer Bauern seine Studien gemacht und dabei den classischen Zettel verloren. Seit meinem ersten Funde verfolge ich meinen „Tacitus" auf Schritt und Tritt und lese, von Ehrfurcht durckschauert. die Abfälle seiner genialen Geistesarbeit sorgfältig auf. Äese losen Anszeichnungen gäben heute schon einen stattlichen Band und — mich durchbebt bei diesem Gedanken die Wonne der Unsterblichen — in nicht allzuferner Zeit will ich sie im Verlage von „Hartleben", oder bei „Cotta", genau weiß ich das noch nicht, unter dem gewiss berechtigten Titel Swviae" erscheinen lassen. Um aber Ihren Lesern — viele derselben werden zum Ankaufe meines Buches gewiss herzlich gerne bereit sein — einen Vorgeschmack der ilirer harrenden l^enüsse zu bieten, stelle ich Ihnen den Inhalt eines dieser Concepte zur Verfügimg. Veröffentlichen Sie denselben und erwerben Sie sich den Großdank der Mit- und Rachwelt. Mein „Tacitus" schrieb also u. a.: „Verehrte Zeitgenossen! Sie sind auf dem Holzwege, wenn Sie glauben, dass in Ober-Sulzbach, einem Erdenwinkel erster Güte, die Sonne nicht im Osten aufgeht und der Regen nicht nass macht. Aber das Herz geht Einem hier auf, wo man statt des ver ^ V0US Lrau^ai8", das man in Eueren Atodesomnrer- Sie die leeren Wichsschachteln im Ofen aufzubewahren? Sind Sie viettt'icht Antignitätensammler?" Ich erwiderte, dass ich keinesfalls diese Ambition besäße, und dass ick mir keincssalls erklären könne, wie diese in den Ofen gekommen sei. denn ich hätte kurz vor der Visite den Ofen höchsteigenhändig gereinigt. „Ist wohl inr Ofen gewachsen", nleinte er dann und reichte daS ovrpu8 dem Hauptmann, dieser dem Lieutenant, und so fort die militärische Stufenleiter l)inunter, und alle betrachteten sich die merkwürdige Wichsschachtel, welche „im Ofen gewachsen war" und wunderten sich nicht wenig. „Ist der Corporal vielleicht für Urlaub aufgeschrieben?" fragte der Oberstlieutenant den .Hauptmann, was dieser bejahte. .,Znr Strafe seiner Nachlässigkeit sott er ihn nicht bekomlnen. Sonst bin ich zufrieden." Er ftritt aus dem Zimmer, gefolgt von seiner Suite. Ich war wüthend, alle Luftschlösier stürzten ein. Eine Wichsschachtel war zwischen meiner Lipve und dem Becher-rand meines Urlanbs geschwebt. Vorüber! Dem Hauptmann schien die Strafe der Urlaubsentzithung jedoch zu gering und ich erhi.lt extra noch zwei Tage Kasernarrest, um mich während der Osterfeiertage ungestört der Wichsschachtel« zucht hingeben zu können, wie er beim Rapport höhnisch bemerkte. Ich konnte Emilie also nicht einmal sehen. Ein Kanonier theilte mir nach der Visite mit, er glaube bemerkt zu haben, daß Geislinger die Wichsschachtel il den Ofen prakticirt habe, doch beschwören könnte er das nicht. Das also war seine Rache? Ostermontag blickte ich träumerisch zum Fenster hinaus. Wie sich doch Emilie nach mir sehnen würde,"sie liebte mich und meine Indianerkrapfen doch so sehr, das arme, schöne. _Nr. 61, 31. Juli 1892. frischen auf Schritt und Tritt vernimmt, die klangvollen Laute eines slavischen Idioms hört, das ich zwar nicht verstehe, desseu Wohlklang mich aber tin äe Zieds nnglaublich angenehm berührt. Das Volk hier ist slavischer Abkunft, es sind Slovenen. Sie sprechen nicht deutsch, sondern slooenisch.(Die^e Prägnanz des Ausdruckes ist in der That ganz taciteisch. Anm. der Schristleitnng.) Erst hatte ich etwas Abscheu vor denselben; wurde aber bald curiert. Der Charakter des Slovenen ist einfach erhaben, und übertrifft den des besten Deutschen noch immer um beiläufig zehn Procent. Dieses Volk ist berufen — wer wagt es zu widersprechen? — an der Spitze der Civilisation zu marschieren und die Menschheit auf den Gipfel der Vollendung zu führen. Das Wissen oer Leute, mit denen ich hier verkehre, ist verblüffend, glaubte mir doch unlängst Einer aufs Wort, dass Sachsen — o mein theueres, verabscheuenswürdiges Vaterland! — nicht zu Rußland gehöre. Am wenigsten haben mir in diesem Dorado die Menschen gefallen, die sich einbilden, Deutsche zu sein, da doch kein Einziger von ihnen den sächsischen Dialekt fehlerfrei zu sprechen vermag. Ohne diese Kenntnis aber, Sie wissen es, kann man nur ein Engländer oder ein Slovene sein. Ich ziehe das Letztere entschieden vor. Eigenthümlich hat mich nur das Eine von den Slovenen berührt, dass sie Zeitungen in der barbarischen deutschen Sprache herausgeben, ich habe mich aber mit der Vermuthung beschieden, dass dieser Widerspruch nnr die Folge einer rührenden Naivetät ist, die man an Naturvölkern oft beobachtet." Marvurger Wachrichten. (Feier der Ferial Verbindung „Germania.") Die Ferialverbindung deutscher Hochschüler in Untersteiermark „Germania" veranstaltet am 6. August d. I. eine Feft-kneipe in Windisch-Graz. Dieselbe findet um 8 Uhr Abends im Gasthofe des Herrn Anton Schuck statt. Am folgenden Tage wird im Gastgarten des Herrn Ernst Göll der Früh« schoppeu abgehalten. Die Tbeilnehmer von Marburg fahren am 6. August um 3 Uhr Min. nachmittags bis Unter-Drauburg, von wo die Weiterfahrt mittelst Wagen erfolgt. (Verlobung.) Herr Dr. Josef Adler. Ministerial-Concipist im königl. ung. Ackerbauministerium, ein Enkel des in unserer Stadt allbekannten Bürgers, Herrn Jakob Bancalari, hat sich mit der Tochter des Oberbürgermeisters von Budapest, Herrn Karl v. Rath. Fräulein Aranka v. Rath, verlobt. (Gründungsfest desTurnvereines.) Dreißig Jahre sind seit der Gründung des Marburger Turnvereines verflossen. In anerkennenswerter Strammheit hat der wackere Verein jal^raus, jahrein im Geiste des Turnvaters seine turnerische Pflicht erfüllt. Seine Mitglieder, vor allem die Führer des Vereines, waren jederzeit des Weges sich bewnsst, der unentwegt beschritten werden musste, wenn der Verein als würdiges Glieb des großen Ganzen gelten sollte. Von deutschem Geiste erfüllt, war der Marburger Turnverein stets eine Heimstätte rein nationalen Fühlens und Strebens, ein Hort oes vaterländischen Gedankens. So hat sich der Verein ein Recht erworben, seinen dreißigjährigen ehrenvollen Bestand in würdiger Feier zu begehen uud wir hoffen, dass die Turngenossen des Gaues, welchen die Einladung zu dem am l4. August stattsindenden Turnerfest zugegangen ist, freudigen Herzens in Marburg sich versammeln und durch ihre Anwesenheit die Bedeutung der Feier erhöhen werden. Die Feftordnung lautet folgenbermaßen: Am Morgen des 14. August von halb sechs bis neun Uhr Empfang der ankommenden Gäste auf dem Bahnhofe; nm halb 10 Utir Kampfrichtersitzung in der Turnhalle des Vereines; um halb 11 Uhr Einzelwetturnen in der Turnhalle; um 1 Uhr gemeinsames Mittagessen im Casino; um halb 4 Uhr nachmittags Freiübungen, Musterriegen- uud Kürturnen im Volksgarten, bei ungünstigem Weter in der Turnhalle; 8 Uhr abends Festversammlung im Götz'schen Brauhausgarten. — Am 14. August findet auch das Bezirks-Gruppenturnen der Bezirke VII!, IX, X und Xl in Marburg statt. nnn verlassene Kind. Da plötzlich nebelte es mir ums Angesicht. Meine „Mili" ging vorüber, meine „Mili" kennt mich nicht? Wenn sie noch allein gegangen wäre, so aber schritt sie an der Seite Geislinger's, welcher ein Paket trug. Als sie an meinem Fenster vorüberschritten, da öffnete er das Packet und ich erblickte sechs braune, glänzende Indianerkrapfen. Er aber lächelte höhnisch zu mir empor und sagte: „Das Auge sieht den Himmel offen, es schwelgt das Herz in Seligkeit." DaS war doch süße Rache! Aber auch ich bin nur ein schwacher Mensch mit rachsüchtigen Instinkten. Wenn ich von nun an den „Tag" hatte, dann mußte Geislinger jene verschwiegenen Kasern-Appartements reiben, die der aufmerksamsten Reinlichkeit bedurften, und wenn er mit der Reisbürste höchst unwillig und verdrossen seine Arbeit verrichtete, dann stand ich nebenan und sagte, wie zu mir selber: „Das Auge sieht den Himmel offen, es schwelgt das Herz in Seligkeit." Das war meine Rache. (Oesterr. Landz.) (Sehr einfach.) Gewerbeinspector: „Sagen Sie mir, wo schlafen denn Ihre sechs Lehrjungen?" — Meister: „Da im Bettstad'l." — Gewerbeinspector: Alle sechs in dem einen Bett? Wie ist das möglich?" — Meister: „Nu, gonz gut. Jede Bub' schloft imme Viertelstund, donn kummt zweite an Reih und su wechseln holt Schlankeln ab den ganzen Nocht. (Im Pferdebahn wagen.) Ein Herr, etwas angeheitert, zahlt dem Conducteur 40 anstatt 20 Pfennig. Conducteur: „Kostet nur 20 Pfg., bitte!" Herr: „Nein bitte, für zwei! ich habe nicht Lust, meinen Affen auf den Schoß zu nehmen!" Nr. 61, 31. Juli 1'j92 >????'? 5 ^Eine wünschenswerte Neucrunq.) Unsere liostalischtn und telegraphischen Einrichtungen stehen unleugbar auf der Höhe der Zeit. Der stctS wachsende Berkebr bedingt es jedoch, dass allen billigen Anforderungen auf dem ge« ncinnten Gebiete Rechnung getragen werde und in dieser Erwägung möchten wir die Aufmerksamkeit der berufenen Kreise auf eine Einrichtung im Drahtverkehr des deutschen Reichcs lenkcn. Dieselbe beftcht in der amtlich eingefilhrten Abkürzung solcbcr Vc,merke auf Telegrammen, die der Absender beizufügen oft bemüssi^t ist und wodurch jeder Irrthum vermieden vird. Di.sc Abkürzungen sind auf jedem Teleg, amM'Blanquette an der Sciie verzeichnet und werden, der Vorschrift gemäß, vor der Adresse geschrieben. So bedmtet beispielsweise ein l) dringend, Ii?l) dringende Antwort bezahlt, 10 verglichenes Telegramm, k'L nachzusenden, KO offen zu bestellen u. s. w. Im Ganzen sind acht solcher Abkürzungen im Gebranch und düiften dieselben zweifellos den Beifall des Publicums gefunden haben. Meister Stephan trifft ja den Nagrl immer auf den Kopf. — Die Einwendung, dass es bei uns genügt, statt etwaiger Kürzunt^cn die Worte einfach auszuschreiben, ist hinfällig, da dadurch Jrrthümer entstehen können. Raum für die Anbringung ähnlicher Kürzungsworte wäre auf unseren Tl.legramm-Blanguetten reichlich vorhanden. (S t e ier mär k is ch er Gastwirte-Verband.) Die Gastwirte'Genossenschast Graz versendet an die Gastwirte-Genossenschaften des ^^andes ei»e Zuschrift, in der die Gründung eines steierm. Gastwirte Be?b«ckn Hage,,. — Mittheilnngen: Bücherbesprechungen. Neues vom Büchermärkte, deutschen .Hochschulen. Bon den Vereinen u s. w Briefkasten. K r e m d e n - L i st e. Pom 27. bis Juli. ..Hotel Ttadt Wien. Tlieodor ^.liöraty, Troanist. Graz. Victor Pinkara. Jurist. Prag. Felix Hamanüeck, Prag. F. Stampfl, .^tausmnnn, ^^aibach. .H. Iälisli, Privat. Agram. A. Bnchbinder. Wien. JohannKiischei. Z^abrikS-Direetor, Kärnten. HugoWestervtl), Kaufmann. Leipzig. Paul Ruhm, Privat. Leipzig. Hugo Reichelt. Kaufmann. Leipz.g. Hotel Meran. Heinrich Emerich, Püraerschullehrer, Döbele ISachsen.I Anton Binder. Privat, Wien. G." Proper, Kaufmann. Wien. Anton .Habl, Reisender. Wien, .^arl Bauer, Reisender. Wien. N. Liebleiu, Triest. Mathias .'lkrisper, Reisender. Jnnslirnck. Belc! Pollak. s. G. Ignaz Kaufmann, Reisender. Wien. O. Tittrich, Reisender. Eger. Anton Klement, k. k. Ingenieur, Äraz^ l^iteorg Tomann, s. Triest. Hermann Löhner. s. (V, k. k. ?»tath. Wien. Ignaz Kornfeld, .Kaufmann, Wien. Victor Tlnml. Reisender. Wien. Heinrich Griin. Reisender Wien. I. Haslinger, Roveredo. Eduard Aictiliolzer, .'tkaus-manu, Wien^ Adolf Reichart, Reisender. Vorarlberg. Fran; üühi. Kaufmann, Groffan. Hotel Erzherzog Iohann^ Jok,ann Popper. Reifender. Wien. E. Engländer, Reisender, ^^türnlierg. A. .Herzl, Wien. Josef Fischer. Reisender, Wien. Adolf Schönwald. .Kaufmann, Wien. Alo^^ Dnlned, .Kaufmann, Wien. Emil Groszmann, .^tanfmann, Breslau. Georg v. Eisner. Besitzer. Klagenfurt. T. Gennlvma. Privat. Fiume. H. Kopöar, Privat, Triest. .Hotel Mohr. Alois Doben, Pragerlu'f. Alois .Handl. Reisender. Wien. Heinrich Peer. Fabrikant, Wien. Morih Berger, Leipzig. Maria Tümmer, Bndapest. i)tto Riedel. Leipzig. B. ."iimmermann. Leipzig. L Eingesendet. Der Postdampfer „Fries land" der „Red Star inie" in Antwerpen ist laut Telegramm am -.^5. Juli wohlk>ehalten in New-Aork angekommen. Der Dampfer „Illinois" der „Red Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 36. Juli woblbebalten in Philadelplna angekommen Die Stellenvermittlnngs - Abtheilnng des kaufnl. Vereines „M ereN r" in Graz cnlpfiehlt ihre unentgeltlichen Dienste zur Vermittlung tüchtiger und empfedlenswerther Kräfte, den geehrten Herren Kaufleuten und Industriellen. 930 Für UcconvaltS)cn»r und Llutarme empfehlen wir als stärkendes, die Verdauung, den Appetit und die Ernährung beförderndes Mittel ^kwizdas Eiscncognac von F. Joh. Kwizda Kreisapothekcr in Korneuburg. Sttederschläge in Marburg. Wochentage Datum Menge I Art de2 Niederschlages Samstag Zli.Juli — Thau ^ Sonntag 24. — Montag 25. — Dienstag 26. — Mittwoch 27. — Donnerstag Fttitag 2«. 29. -17.— l>v Summe der Niederschlagsmenge O.O mm dieser Woche. Summe der Niederschlagsmenge 109.6 iiul» der vorigen Woche. l>v « 8 s. » o. 5 v ?! » z. 'S L. S u »!> > « » «o <1 ' .ä 200 1/^5' ' Seite 6 Marburqcr Zeitunq 61. 31. Juli 1892 6e8cIiM8-Lii»jeIltunK, vollständig gcei^^nct für cinc (Gemischt» lvzrt>.'rrc, link-?. lii»:; Nettc«^, Linkes Dienstmädchen welches 9Ut kl?chcn k.nni, witd ciiis genoinmcn. Wo, die d. Bl. Eine Wäscherolle gut erhalten, ii: zu ecrkaufcn. Kärnt-ucrstras^c Slic^^cr. 1:^05) meinen (garantiert echten Ulld vvrzi'lc,-lichen Dalmatiner Rothwein Marke „Vpollo". „Opollo" ist die Perle der Dalma-tiner Weine und ist nicht mit den c^ewöhnlicl) ini Handel vorkonunenden Dalniatiner Weinen zn velwcchseln. Direclcr Bezug vom qrösiten Wcin-prodncenten in Comisa, Insel Vissa. ^^n liadcu iu l)erder nnv halbsüßer 5^nalität iu ! Viter uud '/«^ ^^iter Bouteglien, nnr dei .lossf Tcaetthoffstrafte.»7. bestehend aus 4 Zimuier samint,'^u-gehi)r, 1. Stock, Grazerv^nstadt, sofort zu verulicten. Änsr. Beriv. d. Bl. l>4l Möblirtes Zimmer sonnseitig, Aussicht am Hauptplal;, zu vermieten. Eing. Apothekerg. 4. 6N2 Vorloroi»! Ein Klemmer, vom Hotel Meran bis zur Schillerslrahe. Abzugeben in der Verw. d. Bl. Gin Heschäftsdiener wird für sofort aufgenommen. Anzufragen iu der Verw. d. Bl. 90 Kr. vierteljährig tostet die wöchentliche portofreie Zusendung des reichhaltigen und gediegen Sonntagsblattes der !^sterr. Dasselbe enthält: Anög?'^eichn:te Leitartikel, inlercssante Fenillewns, Special-Telegramme von ihren zahlreichen eigenen Correspondcnten, wahrheitsgetreue Belichte über alle TageS-Ereignisse, Handels- und Börsenverkehr, Theater, Viteratur uud Sport-Gediegene Artikel über Gcsundheits-Pflege, Hauswirtschaft, ^x^and- u. Forst, Wirtschaft, Erziehung und Unterricht. Küchen- uud Haus-Recepte. Humor. Erzählun^eu, Scherze uud Anecdoten, Preisräthscl mir loertvolleu Gratis Prämim. — t^l^rosier, delttlicber Druck — Prei? des Sonntagsblatte» mit wöchentlicher portofreier ,'^us'riedr. ^akowitsch vorm. Poclpichal iu <ancaster) ist billig zu verkaufen. An^ufrag'.n bei Herrn Neid, Schuh' warc u gejchäft, Herrc,igasse. lerno! Ismo! Vsr! Vi«! Vo! V»s! Wenn mau im kleinen Lotto mit Erfolg spielen will, muis mcin vor Allem wissen: Wer sichere Glilcksnummer zu berechuen versteht? Wie diese Nummern besetzten sind? Wo diese Gliictszuhleu erhältlich? und fl'ir Cpielplau beuü^U uurdeu soll? Die Autwort alis alle diese ^ru^^eu ist ganz einflich. Mliu tveude sich direci »iu den beii'ihuneu Ä/tUheniatiker uud Per» ftNser de^^ ältesle.« Lotlospielplaue'». Hcrru Ditrichstein Manrizo in Budapest der jederzeit und Iederiunuu bereitunllig Auotuiisl ertheilt und in lauseudeu svälleu scholl Probeu seiner Berechnuugsgabe ge qebeu l)tU. ^eder, der die von ^>errn Dilrickllri» bcrellineten Anysen ltenüht. mus» uttt»fdinflt eines Ltknogewinnllcs haöhaft werden. Mau verabsäume deni-uach uicht, sofort au Herru Dil richsteiu uiu Gli'lcksuummeru zu schreiben, erfolgt postwendend Antwort, weuu den» Schreiben behufs Postspeseu !! Stilck 5 kr. Marken beiliegeu. Die Adresse lautet: „Dilrichsteiu Maurizio in Budapest'^ (ohne nähere Adresse). Z . l! T'on Seite des k. k. Handelsministeriums wird die Ausführung eines Anll9gtöäu!>t9 ^ das !i k. ^ost- und Helenrapyenamt in Wlaröurfl iur Offertwege gegen eine Paufchalsumme vergeben. Die veranschlagten Kosten betragen: l. Pauschalsumme fstr daS Amtsgebäude fl. Ä. Für weiter vorgesehene, auf Nachmas; herzustellende Arbeiten fl. Die näheren Bestimmuugen für die Offert-Eiubringung, ferner das Offert «Formulare, die Pläne sammt Kostenanschlag nnd Banbeschreibnng, sowie auct) die allgemeinen und speciellcn BclN- ^ bedingnlsse liegen bei der k. k. Post- nnd Telegrapben-Direction in r a z niid beim k. k. Post- und Telegrapbcuamte in Mar b nrg vom l. August angefangen, zur Einsict^t auf, und kiinnen während der AnttSstuuden eingesehen iverdeu. 11^7 Daselbst werden auch alle weiteren Anskünfte ertheilt. ^ Die bezüglichen Offerte sind per Bogen nlit einenl kr. Steinpcl zu versehen und in einem ^ vcrsiegelleit Converte init der Aufschrift: Offert, betreffend den Bau des k. k. Post- und ^ Telegraphengebändes in Marburg, bei der k. k. Post- uns Telegraphen-Oirection in Graz, ^ oder beim k. k. Post- und Telegraphenamte in Marburg spätestens am 2.'». August i8!>2, Uhr M mltta.'js einzureichen, beziehungsweise franciert daliin einzusenden. Das Vadium beträgt 8000 fl. öst. W. XNNXNXXXXDeXNNNXDtXXNXNNXXNNNNDtMeNNNN! 4 4« 4 4 lZeMI-DkmÄtsUilWö Ml! KewIMe iu;:^ ^litlöllcäpltkll lies Vilener öank-Vmin 25,lIW.c)l)0 kulllen o.^. l'iljüli'il iil ?ra.x uiul ^VILX. I., IIvrreQKasse S. post-Lsttlü-li^attio.l!r. l)epo8iten>lZs88sn Vit VecdMlüliiliöii i» Vieii! ll.. l."), IV.. >Vl«>'lii''l' . ><, Vl.. .>l!U 7.',. 4 4 4 4 4 vis vvutr»1-vvi»o»ttviKoa.>»e uuü ^ovl^»vl»tudv üe» ^ionor S».Q!r-Vvrvi» hat ihre xv»ot»s.kt1tvAv dvxonvov. Tic Geschäftszweige, welche» sie sich vorzugsweise widmet, sind: 1. An- und Verkauf von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Acli'N nnd ^^ofcn, sowie ron T^alutcn und Devisen; '2. Uebcrnal)lnc von Gelt'cinlagcn zur günstigen Verzinstlng mit und ohne Küntignngsfristen: Gesonc^erte Aufbewal^rung und Verwaltnng von Wertpapieren. Hiebci wird auf die Bcstinllnnngen dcS Wiener Bank-^^erein hingewiesen, nach denen derselbe Effecten im (5onto-(5orrent-Berkehr unentgeltlich znr Aufbewal)rung nnd Verwaltung bel)ält. 4. Eöcompticrnng nnd Eincafsiruug von Con,.'ous nud verlosten Wertl)papieren; 5,. Ertbeiluug von Vorschüssen auf Werthpapiere; l»a.t1o»v» in ausfiihrlichster uud griiudlichster Weise ertheilt und I'kotUtä.tvi» sowie Vortdvtl« j«Ä«r ^rt, welche im Vereine mit Lrk^krnnx zu bieteu veruu^gen, bereitwilligst gewährt. » Ki« L-Hrjunge wird aufgeuommeu itu Uhrulachergeschäst des ^»ppvr. NM _ E!nc größere im erstell Stock, init oder ohne l^e-wi?lbe, ist bis I. Oetober zu ver-inikten. Burggasse 8. ii«n > wird aufgenommeu im Uhren-ch geschäft dc<^ Michael Ilster, " Postqassc. NW ^ * ^IWchlW^lWI Fast ucue, sehr gut erhaltene, gedecke Aegelbahn. Die Wände derselbeu sind uut Bretter verschallt nnd da^^ Dach mit Ziegel gedeckt. Auskünfte ertheilt A. ^taschmcinu, Stadtmaurermeister, Marburg, Wieland-pla^ Nr. ö 8eliönö Woknung o ^ s^affcusriliq, I< Stocka mit zwei ^ Zimmern, .^tiiche uud Zugehör voul l. Angust an kiuderlose Partei zu vermieten. . Wo, sagt die Verwaltung d. Bl. 9 : Teit ilirer Erfindung nud Eiuführuug durch ?. lZ»rx im Gebrauch ^ Ihrer Majestät der Kaiseriu uud anderer Mitglieder des Allerhöchsteu .Kaiserhauses, sowie vieler fremden Fiirfilichkeiteu. Empfohleu durch Pro. fessor Baron Liebiq, Prof. vou Hebra. von Zeiszl, .?»ofrath von Scherzer ?c. ?c., der.'^'>of-Zahttär;te Thoums. Wieu, Meister in Gotha ?e. Mz^ovrtQ-Svtf« iu Papier, i:i .kapseln, in Bretteln u. Dosen. — Soatx-iu Cartous. — I'lttmtx« SIz^ovrtl».Svtf!v, in ^laeons — lotlv^tv - 'ulIlt!li«'N. tt^ulj,ltlel>0t I'rauZi ILviZSÜa. !c. u. k. ii^t«'ii'. li. lutiuln. i(i'ki8i»pottielVien. ^et'. nuk t/m!isli« Xtteiläew llitZ seit ütier 50 ^Älirea ii^ d.l tU'bracht. Wir lnuchcn dc-i-hall» alle Jene, irelchc ih,e Gesundheit pflegen und dazu Geld sparen wollen, welche nicht blas aus ^^ctvölinlicher Gerste oder schlechtem Mnlz er^eu^zten, w^tü.c nicht glanzigen mit (saromel ul'erzvgenen, welche nicht halbver-brannten mit einem widerlichen Nachgeschmack det)lii:.:^:,. sondern reinen ächten Kueipp-Malzkaffee wollcn. aus niiser so lasch beliel>t «eworvencs Faliriknt ausrneli'am. Für die Mte und 'Ilchtl)eit uiisereZ .^ineipp-Malzkassee l'esUM ?v^r taufende von Attesten. (.nlikause geb.'man aus rothe vincckige Parkette, die auf der T^orderseite unsere neben»tehcnd^-n Schutzmarken dl»o „Liild" des Ulirrrrs Liiitipp und die..tlfnunc" ljabru. Unjcie ÄerechtiiiuttgSurkunde uuv die «.».etnau^t^Sanwelsung sin) Zuf den Packeien ersichtlich. Wem unser.^incipp.Malzkafsee pur nicht schii'.cctt, der mische d.".'.- ^ l , . Kafse und er l ckomint ein wohlschmetkendeS, gesnndeS, nahrhafte».^ und dazu billiges Kaffeegetrönt, das dem theuren, nalirutt,^''. losen uild ncrvenaufregenden 'Bohnenkaffee entschieden vorzllziehen i't. Wer liiz setzt' wöchentlich 1 Kilo gebrannten Bol)nenkafsce ^'cr. braucht hat, erspart beim t^hebrauche unserer Fabrikate fl. I. i).,. P^r Woche, Bregenz a B. erlle uml narst »»serir Ksreiiitigung^nrliunis? filr Gllerrn s'llns^arn nom Pfarrer >!ntt>isi aslfii, j'siiiisfplsti' /iU«s;siassi'i''^'as!i!'. Zu hallm l« alleu Aptterei- und Coloujalwaarta-Kandlttulittt. ___I Erlallbe mir zur gcfalliM Kmutnis zu brin^cii, dafs ich die ^2.11- uuä ^Älavtsris-LxenZlörsi AlardurK, Vurß^Kasse S, wie bisher in ci.^ener Regie weilerftihie tmd stets bestrebt sein »verde, alle meine geehrten Ktinden ilt jeder Hinsicht ztlsliedenzustcllcn. Gleichzeitig dmike ich bestens sik das meinem nun in Ci^Dtt rnhcnden Galten c^eschenkte Vertrauen und l.'ltlc, dasselbe anch feruethin mir anc;e-deihen zu lassen, nackdem mir die altbewährten Arbeitskräfte znr Seite stehen. " ^.).!iit der nc'chinali.^en Bitte um Ihr geschät',lcs Wohlwollen und Zmvendnnii von Austragen zeichlie ho'chachtuiiqövell Alois Koinig's Witwe. iUi)' S Q ^ t t !«>«»» IQ s.UeQ Lxvoorvi- UNÄ lZolonial->va.»reQ-kSsoIiäfteQ. Vt!l li II ^Vu-t den renommirteu lluttudril^en I^. <5^ <11. /^'. /^'. 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Gasmer: Jos. !>lv!lenz. NlUiktrSliNtq: ^rz. Wcqscheider. Nttt.-Tranbttr,^: A. Dvinain^^o. 'v il^'ind.-^eistritn Carl Hopats^li. '«'"U Nur echt, lvenn die die Zlllterslljrist des Herrn Pfarrers trügt. "VK RllMM von A. von Persall. Mit diesein neuesten Notnan des beliebten Schriftstellers er öffnet Pie Oartenlauve WWWWWWWWWWWWWWWWMMW sveben sin neneS 5!'.uartal. Energische .'i^andluttg, in der die großen sozialen Fragen der Zeit die entsttieidende Rolle spielen, und lebendiges Erfassen dichterisch geschonter Wirklichkeit zeichnen dieses Werk A. von Perfall's aus, der gerade bei derartigen Stossen das Kraftvolle seiner poetischen Natur zur vollen Entfaltung bringt. Man abonnirt auf die Gartenlaube in Wochen-Nnniniern bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. AbonnenlentSpreiS vierteljährlich inlr 1 Mark Pfg. Probe-Nunimern sendet auf Verlangen gratis nnd franco Die Verlagshandlung Ernst Keil's Nachsolker i» Leipzig. U Idealitäten- Verlcauf. 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Die Senkqruden und Fasselkammern müssen in quten Stand gesetzt und für einen mi?glichst guten Verschlusz derselben gesorgt werden. Das Gleiche gilt für die Mistgruben, welche gleichfalls mit einem gutschließknden Deckel zu versehen sind. Senk- und Düngergrube» sind öfters zu entleeren und es dürfen ?ldfallstoffe in den Höfen nicht umherliegen. Nanientlich muss die Umgcl?ung der Brunnen sehr sauber gehalten iverden. Die Hansbewohuer sind zur gri.'ßtcn Reinlichkeit .ul verhalten. Die Behebung ttivaiger '.^'cbrechen an den Senk- und Düngergrnben sowie ihre Cutleerung ist unverzüglich in Angriff zu nehmen nno binnen 3 Wochen dnrchzuführen. Eiue von Haus zu Haus gehende Nachschau wird sich von der Befolgung dieser Aiwrdnungeu überzeugen uud es wird, falls Uebelstände getroffen werden, sofort mit der gri)sitcn Strenge des Gesetzes gegen die Schuldtragenden vorgegangen werden. Ist in dem Hause eiue Gastwirtschaft, so ist auf die Reiulichkeit der Abtritte und Pißräume sorgfältig zu sehen und es sind diese täglich mit Carbolsänre zu desinficieren. Die dazu ui?ll)ige (5arbolsänreli)sung bereitet man sich, indeni man entweder 1 Theil kryjtallinische (reine) Carbolsänre in 18 Theilen warmen Wassers oder 1 Theil rohe (dunkle) Carbolsäure in 9 Tbeilen Wassers auflöst. Stadtrath Marburg, am 18. Juli 189:^. Der Bürgermeister: Nagy. Die Mitglieder des Sängerbundes des katy. Heselrenvereines veranstalten heute Sonntag, Juli im Oambrinusgarten eiu li>-088e8 8t. kKvc!^«!' tisen- Ulici 8tsk>-!nc!u8ti'ie am i:u maelieu, dtt88 rKUORr«« seit melir crts 50 Zabre.?, bis zunL löeutigen vollständig unv er kulieri ge!)l^iebe?r ist, im ^uli » 8t. ti86si- lilici 8tAk!-!siciu8ti'l6-lz686l!8etiaft N«l.MWIVML Vserdsn an ^ualitiit von keinen^ anderen I'adrlcats errsicl^t. 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