^N »«» »84» Tatbachee Zeitung. Dinstag den 16. December. An das wohlthätige Publikum der Provinzialhauptstadt Laibach. 33on heute angefangen können die Erlaßkartcn für die Enthebung von den Glückwünschen zu« neneu Jahre l84» und wieder besondere Erlaßkartcn für die Enthebung von den Glückwünschen zu Geburts- und Itamens - Festen, in der Schnittwaren.-Handlung des Herrn Joseph Aichholzer, am Hauptplatze Ha us - Nr. 2 3 7, gegen den bisher üblichen Erlag von zwanzig Kreuzern für die Person, von Denjenigen erhoben werden, die sich durch den Erlag dieser, oder auch einer höhern Summe zum Besten des Armcninstitutes von den obgedachten Glückwünschen lossagen wollen. Die Namen derjenigen, welche durch Abnahme dieser Erlaßtarten von den erstem, oder Ictztern Gra» lulationen, oder von beiden zugleich sich losgesagt haben werden, sollen mittelst abgesonderter Verzeichnisse durch die Laibacher Zeitung, wie in den vorangegangenen Jahren, zur öffentlichen Kenntniß dantbatst gebracht werden. Von der Armeninstituts« Commission Laibach am Rv December »84V. VN i e n. ^i, e. e. allgemeln« Hofeamm« vat dl« bei d,ns Provinzial-Cam«ral.ga!)lamle ^ ^.,st ,^,, digl« Zahlmeisteristell« d«m dortigen ZahlamtS - Con» llollor, Aloys Maximilian Edlen v. Tschabusch. Nigg, verliehen, und in d,n hittdurch «rltdigttn dortigen ZchlamtS. Controllor« . Posten d,n .Eon-«rollor des Plovinzial.Eam«ral- und Kliegs'Zahl' .«rnltS zu Zara, Ludwig Goy, übtiseht. Die k. k. allgemtln« Hoflamm,r hat dt« »rl«. digte Volst,h«rsstel!e der Bezirks-Verwaltung für bi« Rtsidenzstadl Wi»n und d»ren Umgebung, mit dem Titel und Charakter «ineS k. k. Eam»ralralhe«, d«m bisherigen Voistlher der Wiener Neustadler V«z!»ke:V,ll,altung, Camerallalh« Maximilian 3lil-lrr von Spaun, verliehen. Am 2. Januar <8«l, um 9 Uhr Vormittags wird in Folgt des Allerhöchsten Patentes vom 2l. März 1L18, di« Einhunbtlt acht und dreißigste V,r« losung der älteren Staatsschuld in dem hierzu b« stimmten Locale in «er Singerstraß», im Franiiska-n^r.'Klost,ig,baude vorgenommen roerdtn. Unmittelbar nach dils«r Ziehung wild die vier« zehnt«, b. i. di« lltzt» Verlosung des Staals-An-l»h«nS vom Jahr« l«2l, von 27,500,000 si. E. M. beginnen, und in d,n darauffolgenden Tagen songe» setzt werden. Dies« Verlosung wird nach den Bestimmungen d rallele von 23 Giad S. zu überschreiten gehabt halte. Auf diesem Meridian ang»langt, machlen mir Windstillen und kurze Brisen einigen Aufenthalt. Am 3. Oct. legt« ich auf der Nhede von James Town vor Anker. Mein erstes Geschäft war, Hrn. v. Chabot, Commissar deS Königs, mit dem Gene-ral Middlemore, Gouverneur der Insel, in Communication zu sehen. Diese Herren lMten die Art anzuordnen, wie bei der Ausgrabung der Uebeleste dcS Kaiserö und ihrer Versetzung an Bord der Belle Pou-le verfahren werden sollt«. Die Vollziehung ward auf den l5- Octode» festesetzt. Der Gouverneur woll» te die Ausgrabung und alles, was aus d,m englischen Gebiet Statt finden sollte, übelnehmen. Ich für meinen Theil ordnete die von unserer Schiffaadchei, lung am l5. und <6. October zu erweisenden Ehren-lbezrtgungen an. Die französischen Handelsschiffe Bonne» Aime und Indien schlössen sich uns mit Eifer an. Die Operation ward am l5. um Mitternacht in Gegenwart dcr französischen und englischen Commit sarien begonnen. Da Hr. v. Chadot der Regierung einen umständlichen Bericht darüber erstattet, so be« schränke ich mich auf die Bemerkung, daß um ld Uhr Morgens der Sarg in dem Gcab« entblößt stand. Nachdem man ihn unversehrt herausgezogen, schritt man zu seiner Eröffnung. Der Leichnam ward in einem Zustand unverhoffter Erhaltung gesunden. In diesem feierlichcn Augenblick, bei dem Anblick der so erkennbaren Reste dessen, dcr so viel für den Ruhm Frankreichs gcchan, durchdrang Alle liefe Rührung. Um halb a Uhr verkündigte der Kanonen, dormer auf der Nhede, daß der Trauerzug nach Iä' Mls Town unlciwcgs sey. Die Truppen der Miliz und der Besatzung zogen dem mit dem Sargtuch bedeckten Trauerwagen voran. Di» Enden des Tuchs wurden voN den Generalen Bertrand und Gourgaud und von den HH. v. Lascaseb und Marchand gehal: ten; die Behörden und die Einwohner folgten in Masse. Auf der Nhlde ward das Geschütz der Fre. galt« von den Forts beantwortet, die von Minute zu Mi: nute feuerten. Die Raaen und Masten waran mit Trauerflaggen behängt; die fremden Schisse halten sich dieser Trauerbezeigung beiges.llt. Beim Eintreffen des Zugs auf dem Kai bildeten die englischen Trup-pen Spalier, und der Trauerwagen fuhr nun lang.-fam an das Gestade, Am Seenfer, da wo dle «ngli« schen Rechen aufhörten, hatte ich die Ofsiciere der französischen Echisssablheilung um mich versammelt. Wir alle erwarteten in großem Trautraufzug m!t entblößtem Haupte die Annäherung des Sarges. Er hielt 20 Schritte von uns, und der Generalgouver-neur lrat nun zu mir und überlieferte mir, im Na» men seiner Regierung, die Rlste des Kaisers Napo-lcon. Gleich darauf wurde der Sarg in die zu sei» ner Aufnahme hergerichtete Schaluppe be« Fregatte heradgesenkt, und hier war wieder die Rührung tief und durchdringend. Der Wunsch des sterbenden Kaisers sing an stch zu erfüllen; seine Asche ruhte unter der Nationalfahne. In diesem Augenblick ward je-deß Zeichen der Trauer entfernt; dieselben Ehrenbezeigungen, die der Kaiser bei seinen Lebzeiten erhallen haben würde, wurden seinen sterblichen Ueberre« sten erwiesen, und inmitten der Salven der flaggen« den Schisse mit ihrer auf den Raaen aufgestellten Mannschaft fuhr j»hl die Schaluppe, von den Voo-ten allcr Schiff» begleitet, langsam der Fregatt» zu. An Votd angelangt, waid der Sarg zwischen zwei Reihen von Ossicieren unter dem Gewehr empfan» gen und nach d,m ju einer <^I,lipeIIe Nröenie eingerichteten HinlercasieU gebracht. Ihrer Vorschrift gemäß erwies eine Wach, von 60 Mann unrer d,n, Befehle des ältesten Fregattenlieutenanls die militärischen Ehren. Obgleich es schon spätwar, rvard doch di» Absolution gesprochen, DerKörper blieb sonach die ganz« Nacht ausgestellt, DerCapIan und «inOffizier wachten bei ihm. Am l6. um lo Uhr Vormittags ver-sammelten sich die Ossizier« und die Mannschaft dcr französischen Kriegs- und Handelsschiffe an Bord der Fregatte, wo «in feierliches Amt gehalten wui: de. Man senkte dann den Körper in das Zwischendeck) wo »ine (I!!l2pc.'IIe ai-llcinte zu dessen Empfang hergerichtet war. Am Mitlag war Alles geendigt und die Fregatte zur Abfahrt bereit. Da aber die Abfassung der Prolocolle zwei Tag» erforderte, so konnte die BlUe Poule und die Favorite erst am 18» Morgens die Fahrt beginnen. Der zugleich abgegangene Oreste begab sich nach seiner Bestimmung. Nach einer glücklichen und leichten Rückfahrt geh» ich so eben, 5 Uhr Morgens, auf der Rhede von Cherburg vor Anker. Genehmigen Sie, Admiral lc. (Unterz) Der Capstan der Belle Poul«, F. d'Or. leans.« (All«. S.) K p « n i t n. Ueber daß Manifest der Königinn Christine an dle spanische Nation und über Frankreichs Politik in Bezug auf die spanischen Verhältnisse läßt ti« Morning» Cbronicle sich folgendermaßen vernehmen: DaS Manifest der Königinn-Regenlinn 476 muß dlt Leidenschaft,« berienlglii wieder anfachen, welche jetzt bi« unbestritten« Gewalt in Spanien in Handen haben. Es ist wie ein LosungSruf fur alle im Exil befindliche Ulcra's von Zea» Bermuoez bis auf Arazola und Miraflorts. Die Sprache deS Journal des Debats, welches Hrn. Guizol anempfehlen möchte, sich in die Angelegenheiten der Halbinsel «inzumischtn, legen wir wenig Gewicht bei. Herr Guizot ist zu weise, um so etwas zu thun; wenigstens hoffen und glauben wir dieß. Unser Madrider Correspondent legt der französischen Regierung Ab» sichten unter, die wir nur ungern zugestehen wurden. Er glaubt, Frankreich habe den Zweck, die Halbinsel schwach und uneinig zu erhalten. Wi« mögen annehmen, daß die von der französischen Negierung in Lezug auf Spanien befolgte Politik die Tendenz hat, die Feststellung deS dortigen Zustandes zu verhindern, ohn« daß man vorauszusetzen braucht., daß dieß «geradezu beabsichtigt werde. Wir hoffen, Hr. Guizat wird offen und liberal gegen Spanien verfahren und dadurch das von einigen seiner Vor« ganger jenem liande zugefügte Unrecht wieder gut machen. Aus den Mittheilungen unseres Correspon« denten über die Art, wie die dornige Presse sich über das Manifest der Königinn ausgesprochen, ergibt sich, daß der Carlismus keine Aussicht hat, jemals wieder in Spanien Fortschritte zu machen. Wir hoffen, das gegenwärtige aufgeklärte Ministerium in Fran?: reich wird sorgfältig Alles vermeiden, r»as den Argwohn der liberalen Spanier rechtfertigen könnte. Wir wallen nicht glauben, daß Frankreich wirklich aus Eifersucht die Wiedergeburt dieses schönen Landes zu verhindern wünscht; aber wir sinb zugleich über.-zeugt, daß es der sicherste Weg ist, die Spanier in ihrem Argwohn zu bestärken, wenn man sich das Recht anmaßt, sich in ihr« inneren Angelegenheiten zu mischen, «elcheö ihre Eigenliebe verletzt. Wir glauben wohl, daß einige ehrenwerthe französische Staatsmänner es aufrichtig bedauern, daß man in Spanien von dem königlichen Statut abgegangen ist, indem sie die demokratisch« Tendenz der gegenwärtigen Constitution fürchten; aber, ohn« ein» Meinung darüber aussprechen zu wollen, ob daS königlich» Statut oder die später modisicirt« Constitution besser sey. halten wir un< doch versichert, daß die Einmischung Frankreichs die Macht der demokratischen Partei nur vermehren wird. Di« Francs«« sollten doch aus Erfahrung wissen, baß die Furcht vor d«n Ausländern nur dazu dient. o £t 23 Sä 2