5. »------------—^-------------------—-------------,—————-——— Donnerstag den I6. Jänner 1834. ^m Nachhange der hicrortigen Kundma» chung vom 2i. November »L55 wird hicmit be« kannt gemacht, daß der heute Vormittags versammelte Bantausjchuß die Dividende fur das zueile Semester i625, mit sechS und dreißig Gul« den Bankvaluta für jede Actie bestimmt habe. Dieser Betrag von fl. 36 B. B. pr. Actie kann vom 3. Jänner l. I. an, entweder gegen die hinauögegebcnen Coupons, oder gegen klaffen» mäßig gcstämpelte Quittungen, in der hieronigen Actienkasse behoben werden. Iür das Jahr iL53 werden übngens st. iL,,7oü 22 i^ kr. B. V. in den Reserve. Fond des Insti« tutes hinterlegt. Wien, dtn 7. Jänner »Y35. Adrian Nicolaus Freiherr v. Barbier, Banlgouverneur. >. Melchior Ritter von Steiner, , Ban kgcuvcrneurstcl! Vertreter. Johann Heinrich Freiherr v. Ge,y Müller, Bankdirector. Tcul schlanv. Leipzig, 2. Jänner. (Zö sind unendlich riele Bcrtäufer auf unscrer in ihrer Art einzigen Ncujahrmesse. Aber fremde Einkäufer aus fernen Gegenden, welche allein die Mrsse gut machen, sehr wenig. Waren nicht diese endlosen Regen' siürme ohne allen Frost und das Austrclen der Etröme bei dieser vöiNg abnormen Witterung hem« mend eingetreten, so ließen sich vielleicht nocb einige Ausländer erwarten. — Punct zwölf Uhr Mit« -t^rnachtö am 1. Jänner fielen alle preußischen Schlagbäume in ccr Umgegend Leipzig, hinter Taucha, bei Lützcn, Schkeudiz u. s. w. Cö war ein allgemeiner Silvester«Jubel an den Gränz« Plätzen, wo sich die gegenseitigen Anwohner die Hand schüttelten, und sich fröhlichen Schmause» reien üdcrlicßen. Der Sachse ficht den Preußen schon jetzt mit ganz andern Augen an, wie wird es erst zur Ostermcfsc werden! Dresden, 5. Iäüncr. Bei der fortwährend stürmischen und regnerischen Witterung ist auch-tzie antwortet wurde. (Alig. Z.) Man schreibt aus Toulon vom 22. Decem« bcr: Die (Zorrette Diligence wartete, um unter Segel zu gehen, nur noch Regierungsdepeschen ab. Diese Depeschen beziehen sich, dem Gerüchte nach, auf d«e Zurückbcrufung unserer Escadre aus der Leuante. Nur das Linienschiff „die Stadt Marseille" nebst einigen Eorvetten und Briggs, wür« den im Mittclmecre bleiben. Unser Geschwader daselbst ist nur noch biö zum 20. Jänner mit Le< bensmitteln versehen, und es wcrden in Toulon keine Anstalten gemacht, ihm neuen Proviant zuzuführen. Dicß mag zu dcmGcrüchte von der Rück« kehr der Schisse nach Frankreich Anlaß gegebcn ha« den, wäbend dagegen Admiral Malcolm seine Schiffe verstärkt. (Korresp. v. u. f. D.) Der Minister des Seewesens hat den Befehl gegeben, daß einstweilen cin regelmäßiger Eor. respondenz'Dienst zwischen Algier, Bona, Bougie und Oran mit Segelschiffen errichtet werde, bis daß die Dampfschiffe ausschließlich damit beauf. tragt werden könnten. (W. Z.) Der üourricr fran<.'ais meldet, taß nächstens der Deputirten. Kammer eine mit zahlreichen Un< tcrschriften versehene Bittschrift vorgelegt werden würde, worin man das Gesuch ausspräche, der Familie Napoleon's den Wiedereintritt in das französische Gebict zu gestatten. Zu Nantes befindet sich cin äußerst leichtes Dampfschiff von Eisenblech. Mit seiner Maschine, seinem Kessel, und allem Zugehör beladen, scheint es doch gleichsam über dem Wasser zu schweben. Man glaubt, daß cs'zu jeder Jahreszeit zwischen Angers und Orleans werte fahren können; denn mit 100 Reisenden soll es keinen Fuß tief im Was< ser gehen. Es heißt, Herr Alexander Laborde werde eine Landdcsitzung von 1000 Hectare« in Algier kaufen, und unterhandle schon deßhalb. Man glaubt dar. aus die Muthmaßung ziehen zu dürfen, daß die Negierung diese Provinz dem Mutterstaate völlig einverleiben werde. Andererseits bemerkt cin Blatt dazu, contrastire dieß auffallend mit dem Umstan« de, daß in der Thronrede Alglers auch mit keiner Sylbe gedacht sei. (Prg. Z.) Die Sendung einer französischen Brigg nach Haiti hat den Zweck, daselbst neue Unterhandlun« gen auzuknüpfen, oder, Falls die dortige Regierung sich nicht dazu verstände, die Erklärung ah, zugeben, daß Frankreich die Unabhängigkeit Hai« ti's nicht mehr anerkenne. Während der zu erthei« lenden fünfzehntägigen Bedenkzeit hatte der Commandant der Brigg von dein spanischen Gouverneur von Euda die Anweisung eines Hafens zu verlan« gen, in welchem sich für den Fall einer Blockade Haiti's durch französische Schisse diese mit Lebens, mitteln versehen würden. (W. Z.) Spanien. Ein Schreiben aus St. Jean de Luz vom 26. December meldet: „Zu Alaun hat man den In» surgentcn cin Tressen geliefert; man schlug sich von beiden Seiten mit großer Hartnäckigseil und fünf Stunden lang. Die Rebellen haben an diesem Tage 25o Mann verloren, und man hat viele der» selben gefangen gemacht. Die Truppen der Königinn haben ebenfalls Verlust erlitten, sowohl an Todten als an Verwundeten. Man schätzt ihren Verlust auf 140 Mann, worunter cin Oberossizier «nd einige Offiziere. Vorgestern war ein Gefecht zu Martigna, bei Montrico an der Küste von Biö-caya, nach welchem sich die Insurgenten in die Ber« ge flüchteten, und 24 Mann an Todten oder Verwundeten auf dem Kampfplatze zurückließen." »9 In einem Schreiben aus Bayonne vom 26. December heißt es-. „Tolosa ist in dcrNachtvom 23. auf den 24. von einem beträchtlichen Insurgen» tcncorps angegriffen worden. El» Pastor hatte am Tage zuvor die Stadt verlassen, um zu General Valdes zu stoßen und nur i»c» Mann dort gelas« sen. Dieser Handvoll Soldaten gelang cö, nut dem Beistände der Einwohner, den Angriff der Insurgenten abzuschlagen. Das Feuer währte bis gcgcn 3 Uhr Vormittags und dennoch betrug der beiderseitige Verlust nicht ganz 20 Mann. Die In, surgenten haben sich in die Gebirge zurückgezogen." Gin anderes Bayonncr Schreiben von selbem Da« tum benchtct, daß Zavala der Stadt Barmeco (bei Guernica) eme Contribution von 5o,ooo Realen auferlegt habe, und daß eine Guerilla, welche muth« maßlich zu Merino's ßorps gehört, in Sangucssa eingerückt, einige Zeit dort verweilt, sich der öf« fentlichcn Eassen bemächtigt, und dann nach Arra« gonien hin abgezogen sei. Der Indicateur von Bordeaux vom 3o. December schreibt aus Bayonne vom 29., daß sich das Gefecht von Guernica durch Briefe aus Bilbao bestätige, doch sei der Verlust geringer, als man Anfang'« geglaubt. Man spreche nur von »2 bis »4 Todten und etwa 40 Verwundeten auf Seite der Truppen der Königinn und von »2 bis ;3 Todten oder Verwundeten von Seite der Insurgenten. Die spanische Regierung habe das Betragen des Ayuntiamento von Santander getadelt, und man glaube, daß er aufgelöst werden durste. Odrisi Iriarte werde auch seine Entlassung geben. Dieser Ayuntiamcnto habe den Obristen Iriarte einen Ehrendcgcn für sein Betragen bei dem Tressen in der Nähe von Bilbao gegeben, wo er die Faction gesprengt hatte, welche die Stadt in Aufstand vcr» sehen wollte. (ANg. Z.) Der Messager vomZi.Dec. enthält folgende Nachrichten aus Spanien: »Briefe aus Madrid vom l3. December melden uns, daß cö dem Guerillaanführer Euevillas gelungen ist, nachPor« tugal zu entkommen, obgleich die Truppen der Königinn Alles aufgeboten hatten, dieses Vorhaben zu vereiteln. — Ein anderer GucriNero, dessen Name nicht angegeben wird, welcher aber viel Schrecken verbreitet, hat die Abwesenheit der Truppen benutzt, uud in der Mancha ein (Zariistisches ^orvs organism, welches nicht unbedeutend seyn ^ll- Zu gleicher Zeit ersehen wir aus Bayonner Butten vom 26., daß Tolcsa am 24. von einer Earlistischen Guerilla, deren Starke zu »5 bis ,60a Mann angegeben wird, mit Lebhaftigkeit ana?, griffen worden war; daß die Insurgenten kräfug empfangen wurden, worauf sie sich zurückzogen, aber ihren Vorsatz, den Angriff nc-l^nillch zu er. neuern, kund gaben. Die Straße von Irun noch Vittoria ist wieder schr gefährlich geworden; man kann selbe nicht bereisen, ohne sich der Gefahr aus« zusehen, von den Guerillas angehalten zu werden: Die Thätigkeit der der Königinn zugethanen Befehlshaber ist allerdings groß; es stehe» iiAen aber nicht Truppen genug zu Gebote, um alle Orte zu« gleich besetzt halten zu können. Ein auf dem Lloyd franxais am 3i. angeschla« gener Brief aus Madrid vom 25. December enthält Folgendes: «Man fängt an, den Kriegs« minister der Unentscdlossenhett anzuklagen; aber Hr. Burgos wird täglich mächtiger, und Hr. Zca wird gezwungen seyn, sein System entweder offen anzunehmen oder von den Geschäften abzutreten. tZilier der Neffen Merino's, Don Domingo Lopez, der in Easiilien verhaftet wurdr, ward nach Val' ladolio gebracht, um daselbst erschossen zu werden. San Martin, der zuerst als zweiter Commandant nach Valencia abgeschickt ward, ist jetzt zum Ge-neralcapitain des Königreichs Valencia an die Stelle des Grafen von Euba, Don Dionysio Vivcs, er« nannt. Der Zustand der baskischen Provinzen ist beunruhigender als jemals. Die auf offenem Felde geschlagenen Insurgenten haben sich entschlossen, das Land in einer beständigen Gahrung zu erhalten, indem sie sich auf allen Puncten in kleinen Banden verbreiten. Zabala hat sich aus eigener Autorität zum Generalcapitain der drei Provinzen im Na« men Earls V. gemacht; er ließ mehrere Soldaten der Königinn nacb einem Trugbild von Kriegsgericht erschießen. Valdez hat an Zabala geschrieben, und ihn aufgefordert, nach Frankreich zu gehen, mit dem Versprechen, seinen Truppen eine allgemeine Amnestie zu bewilligen. Dieser Vorschlag ward von ihm mit Verachtung abgewiesen.« Portugal. Am 21. December lief ein Munitionsschiss von zwanzig Kanonen unter MiguelisUschcr Flagge in den Tajo ein; da es aber die Farben der Königinn auf den Forts aufgepflanzt sah, versuchte es tapfer wieder hinaus zu kommen, bis es einige Kugeln vom Kastelle vermochten, ganz nahe an Admiral N^piers Flaggenschiff Anker zu werfen. Dieses Fahrzeug war, wie es sich ergab, das nämliche, 2c> welches Don Miguel vor »5 Monaten mit einigen verdünnten Adeligen und andern der Abneigung ge« gen ihn Angeklagten an die afrikanische Küste ab" geschickt hatte; seitdem ist dieses Schiff in Ostindien gewesen, von wo es eben mit einem reichen, in den' verschiedenen Niederlassungen gesammelten Schatze an Gold und Silber, im Betrage von »20,000 Pf., nebst einer werthrollen Ladung von Kolonialerzeug, nisscn, zurückkehrte. Die »Dona Maria« unter (Zapitän Henry, und die^fHerzoginn von Braganza" unter Haupt, mann Ruxton, mit Seesoldaten von der Flotte, haben Setubal im Besitz. Obrist Honor befehligt die irische, Obrist Shaw die schottische, Odrist Dodgin die englische Brigade, und der Brigadege» neral Bacon hat jetzt das Eommando über die gan» ze Kavallerie. Obrist Batts ist zum Gouverneur von Peniche ernannt. (ANg. Z.) Durch das Dampfboot James Walt, welches am 26. December in Portsmouth eingelaufen war, hatte man Nachrichten aus Lissabon bis zum 23. gedachten Monats erhalten. Bei den beider« seitigen Armeen in der Nähe von Santarem war nichts vorgefallen. — Am »5. December hatten die Miguelistm, 5ao« Mann reguläre Truppen und Guerillas stark, einen Angriff gegen Oporto von Aguaardiente her unternommen, der aber von dem zehnten Linienregimente und den Freiwilligen der Stadt zurückgeschlagen wurde. Der Verlust der Pedristen bei diesem Gefechte wird auf 100 Mann, lvorunter der Oberst Peixoto, angegeben. (Oesi. B.) e^roßdritannieln Das Dampfboot the King of the Netherlands und der Neptun sind, mic 3oo Mann für den Dienst der Königinn Dona Maria an Bord, welche einen Theil der belgischen Legion bilden, von Ost« ende in den Dünen angekommen. Sie haben zweimonatlichen Sold vorausbezahlt erhalten. Sobald diese Fahrzeuge einen Varrath von Munition und Waffen geladen haben, werden sie sogleich nach Lissabon segeln. EineÄnzahl Pferde für den Dienst dev Havallcrie ist zu lZork nach der nämlichen Bestimmung eingeschifft worden. Von England aus wird man keine Rekruten mehr absenden, sondern eine Werbung auf dem Festlande anstellen. Der Kutter Scorpion ward mit 200 Fässern Pulver, 7000 Flinten und einer großen Quantität Montirungsstücke, durch widrige Winde in den Dünen aufbehalten. Er ist nack Picina in Portu« gal, für den Dienst Don Miguels, bestimmt, und lief angeblich,^nach Lissabon aus, ohne den portu» gicsischcn Consul um Unterzeichnung seiner Pa« picre angegangen zu haben. Don Pedro's Regie, rung weiß um seine Abfahrt von England, und ihre Krcuzer halten sich auf der Lauer. Hr. Trikupis, zuletzt Minister der auswärti« gen Angelegenheiten in Griechenland, befindet sich auf dem- Wege nach England als Gesandter König Otto's an Sc. großbritannische Majestät. (Allg. Z), Die für die Englische Marine erforderlichen Anker kosten jährlich eine Summe von 5oo,oc>o Pfd.; ein Anker von der ersten Größe kostet 400 Pfd., und erfordert eme uierziglcigige Arbeit von 20 Men-schen. (W. Z.) Am 27. December Abends ist ein sehr groheK Dampfschiff, mit Mannschaft, Waffen und Munition, aus der Thcmsc n.ich Lissabon abgegangen. Aber auch die Miguclisiischen Agenten lassen es nicht an Thätigkeit fehlen. Einer derselben ist von London nach Vigo abgegangen, um sich von da nach dem Hauptquartier Don Miguels zu begeben,, und ein anderer wirbt Soldaten und Offiziere für Dom Miguels Dienst an; auch unterhandelt er über den Ankauf zweier Schiffe von bedeutender Größe. An Geld scheint es den Miguelisiischen Agenten nicht zu fehlen. V r a s i I i e n In Falmouth kam am 26. December das k> Packclboot Skylark aus Brasilien an. Es war am iH. November von Rio-Janeiro abgesegelt. Zu jener Zcit war das Land so ruhiz wie sonst. Der junge Kaiser war von seinem Kvankheitöan» falle ganz wieder hergeste.lt. Die Pet/, isiische Fiction erwartete mit Gewißheit, Don Pcdro werde wieder zu ihnen kommen, so wie die Dinge in Por-tugal zu einem Ende gebracht seien; die Regentschaft aber prottstirt gegen dieses Kommen, das,, wie sie sagt, nur Anarchie herbeiführen würde. Die Mcinung wurde immer allgemeiner, daß die Wohlfahrt des Reiches befördert würde, wenn man es in vier Staaten — Rio «Janeiro, Bahia, Pernambuco und Maranhasn—- theilte, die jedoch untcr sich conföderirt nären, um fremden Angrif« sen. zu widerstehen. (Allg. Z.) Theater. Hcüte: »Die Mohr inn.« Samstag ? ^Das Käthch cn von H tilbron n." Z«r Ve» nesice der Mad. Rose»schön. Redacteur: H^r. Vav. Wein rich. Verleger: Mnaz Al. <5vler v. Meinmayr»