M »«. »844 Vaterländisches. Freiherr Hans Katzianer im Türkenkriege. (Fortsetzung.) ^ü-ußer Ludwig Pekry wandte lsich bald darauf auch der Ban von Croaticn, Johannes Torqua« tuS, Graf von Corbey, an den Feldhauptmann Kaz« z,aner, »hm meldend : er erfahre dmch Kundschafter, daß ohne Zweifel in den nächsten Osterfestcaqen ein starkes Türkenheer mit Bomdalden U, . Nderem schweren G.schütz gegen Krain heranziehen werde; außer den Paschen von Bosnien und Mostar sollten noch fünf andere in daS Land kommen, um ganz Croatien zu besetzen. Katzianer erkannte wohl allerdings auch, daß Ferdinand's Partei in Slavonien und Croatlen durch die Macht der Türken le,cht werde unterdrückt wer» den können. Allein Mangel an Geldmitteln und KriegSvorrath und die Schwäche seiner sehr vertheilten Kr,egökräfte machten es ihm unmöglich, nach allen Seiten hm die verlangte Hilfe zu senden. Ueberdieß war auch Croarien so verwüstet und verheert, und seit längerer Zeit von allen Mitteln zum Unterhalt einer stärkeren Truppenmachr so entblößt, daß sich eine solche schwerlich dort lange erhalten tonnte. Mittlerweile unterlag im October das westliche Ungarn einer neuen schweren Verwüstung. Zapolya hatte den Sandschak'Beg von Semendria, Moha» med', und den Sandschak-Bsg der Herzegowina, Murad, von neuem gegen Ferdinand's Anhänger zu den Waffen aufgerufen. Ein türkischer Heerhaufe von 25,000 Mann setzte über die Una, den Gränzfluß zwischen BoS« nien und Croatien, fiel verwüstend und verheerend in^daS Letztere e>n und führte eine große Zahl von Bewohnern hinweg, während eine andere stärkere Streitmasse nördlich hinauf bis nach Pesth und Preß- burg, in die Thäler der Waag und Neitra vordrang, wo sie ohne Schonung selbst gegen Zapolya's An« Hänger, wie die Berichte sagen, so viele Gefangene hinwegschleppte, daß ,hr die Stricke zum Binden fehlten. Sie würde noch weiter fortgestürmt ftyn wenn nicht die Nachricht gekommen wäre, daß eine starke Streitmacht des KöniaF Ferdinand im An--zuge sey. Sie kehrte daher bei Preßburg wieder zu. rück, nachdem sie daS Land über zwanzig Me,len weit und breit so furchtbar verödet, verheert und verzehrt hatte, „daß", wie ein Bericht sagt, „daselbst nichtS weiter als das bloße Eidreich geblieben ist.« D»e Gesammtsumme der weggeschleppten Gefanac« nen, die zum Theile nachher ermordet wurden, soll sich auk 30,000 Menschen belaufen haben, so daß in den Umgegenden von Preßbuig, Tyrnau, Sinta, Freistadt, Tapoldsan und dort umher kaum noch cme menschlicye Seele mehr zu finden war. Erst als daS Land wie eine wilde Einöde da lag, kehrte das raub» gesättigte KrlegsvolI in seine Heimath zuiück. So nahet« daS Jahr 1530 seinem Ende, ohne daß durch alle Fehden und Kämpfe, womit das Land fort und fort in allen Richtungen heimgesncht worden war, für die eine oder andere Partei irgend besondere Erfolge gewonnen wurden. Nur deS Kaz-zianer's Waffen war es geglückt, dort die Anhänger Zapolya's zu verdrängen und eine Anzahl der dor« tigen Städte für Ferdinand's Herrschaft zu erobern. Dieser Gewinn galt ihm für das Wichtigste, und um ihn festzuhalten, konnte er sich nicht entschlie« ßen, seme Streilkräfte durch Absendung e,nes Hllfs» Haufens nach Croacien zu schwächen, viel weniger sich selbst mit seiner ganzen Streitmacht dorthin zu wenden. Es fehlte überhaupt den Hauptleuten und Anhangern Ferdinand's, wie an den nöthigen Streit» kräfien, so auch an einem festen Plane und einmü-thigcn Zusammenwirken. Kem Wunder also, wenn manche von »hnen je mehr und Mehr enlmulhlgt 66 wurden und der Mißmuth unter ihnen selbst Miß« trauen erweckte. Mittlerweile aber hatten beide streitenden Kö» nige unter der Vermittlung des Königs von Po» len sich über einen Waffenstillstand vorläufig auf drei Monate, und bald darauf auf ein Jahr bis zu Ende des Aprils 1532 vereinigt, laut dessen jedem sein gegenwärtiger Besitzstand verbleiben, und keiner des andern Unterthanen weiter gefährden oder befehden sollte. In Croatien waren schon zuvor die Häupter der Parteien deS fruchtlosen, für das Land verderblichen Kampfes so müde und sehnten sich so sehr nach Ruhe und Erholung, daß sie auf eigene Hand sich gegenseitig vereinigt hatten, ihren Fehden ein Ende zu setzen. Also ging nun daS Jahr 4531 für den größten Theil von Ungarn in emer gewissen Ruhe vorüber, freilich nur in einer Stille, die von mehren Seiten her mit neuen Gewittern drohte. Der Feldhauptmann Katzianer verschwindet fast ganz in der Geschichte deS Jahres 1531. Ein Mann des Schwertes und des Kampfes, tritt er jederzeit zurück, sobald dem Frieden ein Wort gesprochen und dem Kriege Ruhe geboten wird. Aber er er» scheint dann immer wieder auf der Vühne des ge« schichclichcn Lebens, sobald es die Entscheidung des Schwertes gilt. Und solche galt es von neuem im Verlaufe des Jahres 1532, denn die Friedensver-Handlungen zwischen Ferdinand und Zapolya waren ohne Erfolg geblieben, und der Sultan erfüllte sein drohendes Wort. Schon im Frühling erscholl die Nachricht: der Großherr rüste sich mit emer außerordentlichen Macht, um in Ungarn einzufallen, das ganze Land seinem Gebote zu unterwerfen und den Halbmond dann weiter bis nach Deutschland zu tragen; die Donau sey bereits m>t einer großen Zahl feindlicher Fahrzeuge weit und breit bedeckt; wie kaum je zuvor werde dir Türke dießmal im Kiiegsfelde erscheinen. An den Gränzen Oesterreichs und Icaliens gerierh auf diese KundeAlleg in Angst und Schrecken. Bald darauf, nachdem Alois Gritti als Gene, ralcapitän mit 8000 Rennern und Brennern voraus» geeilt war und Gran belagerte, brach auch der Sultan ftlbst mit einer Streitmacht von 200,000 Mann, worunter 12,000 Ianicscharen, 20,000 ge« regelte N.itörci und 16,000 Nenner und Brenner, nebst 3000 Feldstücken, von Constantinopel auf. Am 14. Juni stand er Mlt seinen StreitschaHren bei Bugrad; Ibrahim, wir zehn Tage vor^usgezogen, «m das Gcschütz und Proviant auf Do:lausch>ffen vorauszufuhrcn. Der Krieg sollrv, wie dev Sultan offen erklärte, nicht sowohl dem römischen König Ferdinand, als vielmehr dem Kaiser Carl V. gelten, denn jenen betrachtete er nur als Kaiser Carls Statthalter, diesen erkannte er in seinem Stolze für den einzigen Herrscher, den er seines Kampfes würdig finde, obgleich er ihn nicht Kaiser, sondern bloß König von Spanien nannte. Man beeilte sofort auch im deutschen Reiche außerordentliche Rüstungen. Der Papst verhieß auf eigene Kosten 10,000 Mann zu Ferdinand's Dienst zu stellen. Der Kaiser erbot sich 30,000 'Mann zu Roß und Fuß zu senden. Aus Böhmen sollten 40,000 Mann Fußvolk und 10,000 Neuer >m Felde erscheinen. Auch die nieder- und oberösterreichlschen Erblande versprachen eine möglichst starke Kriegs, macht kriegSferrig auszurüsten. In Niederösterreich war deßhalb der Bischof von Lalbach, Christoph Räuber, vom römischen Könige zum Statthalter er< nannt worden. Er fand für nothwendig, für die Macht des christlichen Schwertes gegen den Feind der Christenheit auch die Beihilfe deS Himmels zu erstehen. Wie demnach an mehre Andere, so erging auf des Bischofs Rath vom römischen Könige auch an den Landeshauptmann Johann Katzianclr der Be« fehl, in seinem Gebiete mit Beihilfe der Geistlich» keit öffentliche Gebete zu veranstalten, um beim Heranzuge des Chrlstenfeindes durch des Himmels Machc b,e schwere Gefahr abzuwenden. Mittlerweile war die gewaltige Streitmacht des Sultans bei Belgrad, wo sie noch durch 15,000 Tataren verstärkt ward, zum Theil über die Donau gegangen, zum Theil wälzten sich die wilden Schall» ren in Syrmien und Slavonien von Stadt zu Stadt. Lange wußte man nicht, wohin der Sultan sei' nen Zug richten werde, und welches sein Ziel seyn sollte. Erst von Essek auß erließ er am 17. Juli ein Schreiben an König Ferdinand, worin er ihm anzeigte, daß sein Kriegszug nicht sowohl ihm, als dem Kaiser Carl gelten solle. Da sich mittlerweile die Neichsmacht unter Carl's und Ferdinand'S Führung bei Wi>n versammelte, wo bald gegen 80,000 Mann Fußvolk und 6000 schwer bewaffnete Reiter im Lager standen, da ,man erfuhr, daß der Sultan kein Belagerungsgeschütz mit sich führe, und es also auf keme Belagerung irgend einer Stadt, sondern mehr auf ei-ne offene Feldschlacht abgesehen sey, so glaubte man allgemein, bei Wien werde die Entscheidung gegeben werden sollen, zumal als man die Nachrichc er» hielt: Dm Atelier semeS großen Meisters RubenS kennen gelernt hatte, zum Hofmaler ernannt wurde. Nachdem auf diese Welse seine Zukunft gesichert worden war, sorgce der Zufall durch ein klemes Abendteuer auch für daS häusliche Glück des Künstlers. E«n am Hofe des Erzherzogs lebender Cava» lier, welcher sich vermählen wollte, bestellte bei Te« NierS em Bllb des Hymen. Teniers lieferte ein Meisterwerk; sein Hymen hatte die Grazie, welche de» Gemälden Albano's eigen ist, und e,n Colorit, wle es der Pinsel eines RüdenS auf t»e Leinwand zauberte. Auch die Hochzeilsfackel war nicht vergessen, ste leuchtete auf dem Vllde >m schönsten Glanz. Am Abend vor der Vermählung r,ef Teniers den CavaUer in sein Atelier, und zeigte ihm frohlockend still eben vollendetes Gemälde. Sie haben Ihre Aufgabe schlecht gelöst, sagte der Cavalier mit unzufriedenem Kopfschütteln; ich habe einen bessern Begriff von Hymen; ich sehe ihn heiterer, frohlockender. Es fehlt diesem Gesicht ein gewisser Zauber, den ich nur empfinden, nicht Mit Worten ausdrücken kann. Teniers faßte sogleich seinen Entschluß. Sie haben Recht, sagte er, daß Sie mit memem Bilde nicht zufrieden sind; die Farben sind noch nicht tro. ckcn, sie gewinnen aber, w,e die aller großen Meister, wenn sie älter werden. Soll ich Ihnen das ^lld ,n emigen Wochen wieder zeigen'i Sie vermahlen sich morgen, und haben daher mehr zu thun, als dcn Hymen im Bilde zu betrachten. Verlassen Sic sia) auf mein Wort, wenn Sie das nächste Mal finden, daß ich mich geirrt habe, so verzichte ich auf jeden Lohn. Gegen diesen Vorschlag ließ sich nichts einwenc den. Der Cavalier ging zu seiner Verlobten. ES war eine seltene Schönheit, würdig des Pinsels eines Murillo oder Rubens; aber sie war eine Phlegmatische Flamänderinn, und der schlaue Te^ niers rechnete darauf, daß der neue Gemahl Ven Hymen bald mit andern Augen betrachten werde, sobald er ihn nur erst von mehreren Seiten kennen gelernt habe. Nach drei Monaten endlich brachte er ihm das Gemälde. Sie haben Recht! rief der junge Ehemann, nachdem er das Bild betrachtet hatte; die Zeit hat Ihre Farben außerordentlich verschönert. Kaum cr-kenne ich Ihren Hymen wieder! Es sollte kein Maler ein so eben vollendetes Gemälde zeigen. Wie unendlich haben diese Farben an Frische und Leben gewo«ncn! wie viel heller leuchtet jetzt die Fackel! Ich möchte fast behaupten, daß Ihr Bild zu sehr an Grazie und Schalkhaftigkeit gewonnen. Sie werden selbst gestehen, daß dieser ^opf eher einem Amor, als dem ernsten Hymen gehört. Das Auge ist zu feurig, der Mund zu schalkhaft. Hymen ist vor Allem ein bedachtsamer Gott; je mehr ich ihn ansehe, desto mehr überzeuge ich mich, daß Sie seie nen Charakter nicht richtig aufgefaßt haben. Bravo! sagte Teniers, Hymen hat, wie ich es vorher sah, in Ihrer Fantasie eine Umgestaltung erfahren; der feurige Liebhaber ist zum kühlen Ehemann geworden. Meine Farben sind nicht anders geworden, wohl aber Ihre Idee. Der Cavalier wollte seiner Frau zu Ehren den Beleidigten spielen; aber er erkannte doch die tiefe psychologische Wahrheit in dem Raisonnement des Künstlers. Er bot ihm die ausbedungcne Summe dafür an. Nein, sagte der Maler; ich habe eine andere Idee. Geben Sie mir einige Tage Frist. Teniers schuf wieder ein Meisterwerk, wobei die Perspective auf eine wahrhaft überraschende Weise benutzt ward. Er malte cin Bild des Hymen welcheS von Weitem gesehen, reitzend und anmuthig, von der Nähe dagegen, etwas sauertöpfig aussah. Der Erzherzog Leopold, welcher die Geschichte dieses Bildes erfuhr, nahm dasselbe in seine Gemälde-Gallcrie auf. Tausende von Neugierigen, Ver-heirathcte und Unverheirathete, bewunderten das Nild. Die Art, wie das letztere aufgestellt wurde, war eben so sinnreich, als die dcm Bilde zum Grunde liegende Idee. Der Hymen bekam nämlich seinen Platz am Ende einer Gallcrie, auf einer kleinen Erhöhung, und um zu dieser zu gelangen, mußt« man eine sehr glatte, etwas abschüssige Stufe der treten. Wer dicßseitS dieser Stufe stand,.war enr» zückt ob der Schönheit und Liebenswürdlgtclt Hy' mens; sobald man al,er d,e Stufe ülxl'schrittcn hatte, war d^ liebliche Täuschung vcrschwUHde». 68 Cornille Schut, welcher zugleich Maler, Dich« ter und Kupferstecher war, theilte mit Rubens und Van Balen die Vormundschaft über Anna Breu ghel, Tochter des trefflichen Künstlers Breu-ghel. Anna wohnte in Schurs Hause. Da sie schön und liebenswürdig war, so führte er sie oft spaz,eren, oder zu Rubens und Van Balen, sogar auch an den Hof des Erzherzogs Leopold, wo die Künstler «mmer sehr wohl gelitten waren» Als er ihr eines Tags den Hymen dießseits der verhängniß vollen Stufe zeigte, kam Ten iers dazu. Nach einigen Bemerkungen über das Wetter, über Poesie und Malerei, sagte Ten iers zu ihr: Wollen Sie nicht die Stufe überschreiten? Ja, erwiederte sie, vielleicht ohne zu wissen, was sie sagte. Ich nehme Sie beim Wort, antwortete Te» niers, ihr die Hand bietend. Anna erröthete, und wollte die Erhöhung nicht betreten. Cornille Schut nahm dle Sache mehr 2ls Poet denn als Vormund. Warum wollen Sie mchr? fragte er lächelnd. Wozu könnte das nützen, sagte sie, etwaS kühner; sobald man die Stufe überschritten hat, bekommt das Bild eine andere Farbe und einen an» dern Effect. Für Sie, und für mich nie! sagte der junge Maler keck; oder vielmehr, ich verspreche Ihnen, sogleich auf diese Seite der verhängnißvollen Stufe zurück zu kehren. Die Unterredung wurde durch einige neue Ve» sucher derGallerie unterbsochen. TenierS entfernte sich m»t einer galanten Verbeugung. Die sch'o'neAn» na hatte einen unauslöschlichenEmdruck auf ihn ge» macht. Am folgenden Tage trat er zögernd, nach langen Umwegen, »N Schut's Atelier. Meister Cornille, fragte Teniers, wollt Ihr mir wohl sagen, wie man's anfängt, einem Mädchen Llebe einzuflößen? Man muß Verse machen, erwiederte Schut. Seyd Ihr etwa verliebt? Zum Rasendwerden; mein hoher Herr glaubt schon, ich hätte den Verstand verloren. Und wer ist die Schöne, die euch den Kopf verrückt hat? O, Ihr werdet es schon errathen haben, ant» wortete der junge Maler. Ach, könnte ich nur dich» ten, wie Ihr! Ich habe über Anna's- Hand nicht zu verfü» gen, sagte Schut; ich theile die Vormundschaft Rubens und Van Balen. Ich halte sie übri» gens für ein verständiges, entschlossenes Mädchen! sie kann sich einen Gemahl nach ihrem Sinne wäl> lcn. __ Teniers traf einige Tage später mir Nu« benS zusammen, und fragte chn, w»e man's anzufangen habe, das Herz eines Mädchens zu gewinnen ? Ein Porträt muß man malen, worin sie noch schöner erscheint, als sie wirklich ist. erwiederte R u» be n S. 0, könnte ich doch malen, wie Ihr! seufze Teniers; ich würbe dann Anna Breughel noch verschönern. Da wender Euch an unsern ehrenfesten, ver» ständigen Frcund Van Balen, ihren erllcn Vormund; als alcer Philosoph, der über d«e Leidenschaf« ten dlr Weltk>nd?r erhaben ,st, wird er Euch sagen, was Ihr in dieser Sache zu thun habt. — David Teniers begab sich sostleich in das Atelier des alten Malers. Er fand »hn m>r einer Copie semes großen Gemäldes „Johannes in der Wüste predigend,' beschäftigt. Da er den alten jovialen Künstler schon früher kennen gelernt halte, so legte er ihm seine Frage ohne Umschweife vor. Wie fängt man's an, das Herz eines Mäd« chens zu gewinnen? Man muß sie lieben, erwiederte der alte Maler. S«e haben vielleicht Necht/ sagte Teniers nachdenkend; aber ich llebe Anna Breu ghel, wel. che, wie ich fürchte, meine Llebe mit Gleichgültigkeit erwiedert. Aus den Verhören, welche ein Vormund nach dem andern Mit der schonen A nna anstellte, ergab sich, daß sie den galanten jungen Maler keineswegs vergessen hatte. Van Balen hatte auf deS letzte» ren Frage d»e richtigste Antwort gegeben. Die drei Vormünder hielten unter einander Rath; sie legten daS Talent des jungen Künstlers und das Vcrmö» gen Anna's,, den Verstand des Elstern und die Schönheit der Letztern auf die Wage. Nach langen Debatten wurde für die Heirath gestimmt. Die hei. den Liebenden wurden zu einem Gastmahle beiNu-benS zusammen geführt; man weidece sich erst eine Zelt lang an Beider- Verlegenheit, bis man Tc, niers endlich eröffnete, er sey eingeladen worden, um semen HelrathS« Contract mit Anna Breu. ghel zu unterzeichnen. Dieser Heiraths - Contract befindet sich noch jetzt »m Archiv zu Antwerpen. Die Vermählung fand einige Tage später Statt. Der Erzherzog schenkte seinem Lieblinge Ten,ers se«n Porträt >m Medaillon mit einer goldenen Ona« denkette. Diese Kette war eine glückliche Vorbedeu« tung für den jungen Künstler; seme Verewigung Mit Anna Breusthel brachte ihm nur Blu< menk.tcen. Die Glücklichen sehen den Hymen rne anderS, alS dießseits der ver hängn >i^vol» len Stufe. Rog. Verleger: Iguaz Mois Gdler v. Kleinmayr.