^ 84 WittWoch den 14. Juki 1880. XIX. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.; für Zustellung ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Posiversendung: ganzjährig 3 fl.. halbjährig 4 N., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgel>tthr 8 kr. per Zeile. Elll Vtncralinspkktor weniger! Marburg, 13. Juli. Die Generalinspektion der Staatstele» qraphen wird aufgehobeil u»»d Viktor Graf Wimpfen verläßt den Staatsdienst — derselbe Graf, welchem zu Lieb' diese Stelle durch den Einfluß des Grafen Andrafsy errichtet worden. Das Telestraphiren wird also wieder ohne einen Generaltnspettor qehen, wie es frllher gegangen — befriedigend in jeder Hinsicht. Das ewige Jnspiziren, Kontrollren, Revi-diren ... ist ein besonderes Kennzeichen des Polizeistaates — ein wesentliches Merkmal desselben und wo es noch in den Rechtsstaat hineinragt, ist dies ein Beleg, daß letzterer noch der Vollendung harrt. Im Nechtsstaate ist die unmittelbar vorgesetzte Behörde der natürliche Inspektor; die beste Kontrole ist die Oeffent-llchtelt und die sicherste Gewähr für gewissen-tiafte Sachwaltung ist die Ernennung eines fähigen rechtlichen Mannes, die gute Bezahlung, die persönliche Verantwortlichkeit desselben. Die Schoffuttg eines Amtes, wie die fragliche Generalinjpeklion, gehört in das Gesetz, und nicht in den Verordnungskreis der Regierung; aber selbst wenn letzteres der Fall wäre, so hätten die Vertreter des Voltes doch immer noch das Recht, bei Verhandlung des Voranschlages das vrforderniß zu streichen. Die Ver-treter milss.'n den belastenden Antrag verwerfen, sobald sie den Mangel wirklichen Bedarfes erkannt und die Noth der Steuerpflichtigen gesehen. Am wenigsten soll jedoch aus persölüichen Gründen eine neue Stelle organisirt werden. Im vorliegenden Falle wurde nichts erkannt, als die Weisheit der Negierung, welche das Generalinspektorat der Staatstelegraphen eingefahrt. Damals und bis zur Stunde war Alles wohlgethan und nun, da ein Beschluß der Regierung diese Stelle wieder aushebt, werden dieselben Federn dieses gerade Gegen spiel als Weisheit rühmen. Aus dem Versuchsfelde der Verwaltungspolitik schützt nur reifliches Erwägen vor über» eitlem Schritt. Die Mühe, diesen Schritt zurück machen zu müssen und das Geld, das wir nutzlos geopfert, wären uns erspart geblieben, hätten unseren Vertretern nicht die Minister vor Augen gestanden, sondern Jene, um deren Vertrauen sie geworben. Franz Wiesthaler. Zur .geschichte des Tages. Am Kriege, welchen ein großer Theil der magyarischen Blätter gegen den Unterricht in der deutschen Sprache an den ungarischen Gymnasien führt, mögen besonders die Tschechen ihre Freude haben — jene Tschechen, deren geistiger Ueberschuß bekanntlich als Bachhußaren einst jenseits der Leitha so tapser germanisirt. Wenn bei der Steigerung der nationalen Leidenschast die Sprachel^fehde zum Massen-kämpf sich entwickelt, dann sind wohl die Ma-pyaren in Ungarn mehr gefährdet, als die Deutschen in Oesterreich. Die Enthebung Osman Pascha's vom Posten des Kriegsministers wird als ein Frie-denszeichen gedeutet, weil der Plevnaver-theidiger als das Haupt der Widerstandspartei gilt. Da jedoch Osman Pascha in der einflußreichen Stellung eines Palastmarschalls verbleibt und zu seinem Nachfolger auch ein Alttürke (HuSni Pascha) ernannt worden, ist mit dieser Enthebung schwerlich die Nachgiebigkeit der Psorte verbürgt. Gambetta ist heute Frankreich — welche Stellung nimmt er zur orientalischen Frage ein? Nach jener Rede, die Gambetta kürzlich in einer Parteiversammlung gehalten, ist Frank reich aus dem Punkt, seine Rolle in der Geschichte wieder auszunehmen. Keine Gelegenheit wäre aber für diese Wiederausnahme günstiger, als die orientalische Frage, in welcher auch der Griechenfreund Gambetta aus Seite der Hellenen treten würde. Vermischte Nachrichten. (Völkerkunde. Hunger und Bettel in Cliina.) Im Reiche der Mitte wird für die Armen nicht gesorgt und Tauseitde sterben Hungers. Die Bettelei ist allgeinein verbreitet; es gibt zahlreiche und wohlorganisirte Bettlerge-sellschaften, und kein Bettler kann seinen Beruf mit Erfolg ausüben, ohne zu einer von diesen zu gehören. Die Heiratslust der Chinesen ist aber auch kolossal, und Gützlaff hält die Chi» nesen für das fruchtbarste Volk in der Welt; Jedermann ist verheiratet, und unter hutldert Heiraten bleibt nicht eine ohne Kinder. Bei der Volkszählung, die Herr Gützlasf in Tmg-Hai, einer Stadt von 20.000 Einwohnern aufnahm, fand er nur ein unverlieiratetes Frauenzimmer, und dies war eine englische Dame. So berichtet Gützlaff auch, daß, wo die Chinesen sich ansiedeln mögen, in Thibet, in der Mandschurei, in der Mongolei, sie bald zahlreicher werden als die Eingebornen selbst. (Heidenthum. Ernennung eines Gottes.) Wie man dem indischen Blatte „On Prakrila" aus Lhasia, der Hauptstadt TibelS, meldet, ist der Dalai Lama, die Gotlpersonifikation dar Tibetaner, nicht unbedenklich erkrarikt und haben daher die Priester des Landes an den Kaiser von China die Bitte gerichtet, er möge für den hohen Kranken einen Nachfolger ernennen, aus den dann Ersterer für den Fall seines Ablebens seine Seele übertragen und ihn so zum Gotte machen könne. Damit nämlich die Seele Tzon-Iapa's des Stisters des Tibetanischen Lamaismus (einer Abart des Buddhismus), bis an's Ende aller Zeiten auf Erden weile, muß jeder Dalai Lama vor seinem Tode seine Seele seinem Nachfolger üi>ergeben und diesen zu ernennen steht nur dem Kaiser von China, als Oberlehensherrn Tibets zu. Uedri« gens ist dieser Tibetanische Gott sehr gut ge» stellt, da sein jährliches Einkommen ein paar Mtllionen Gulden beträgt. Er bewohnt in Ken ilte t o n. Aus dkM Vaillhalt. Aon K. I. (Schluß.) Selbst das greise, sorgendurchfurchte Antlitz des Grobmütterchens glättet und verjüngt sich, wenn sie die kräftige, anmuthige Enkelin so leichtfüßig dahinschtveben steht, als sei sie von Terpsichoren selbst in die Kunst des Tanzes eingefühlt tvorden. Der reich gefaltete, nur bis tlber ble Knie reichende Nock lätzt die fchön gesorlnten Waden und den zierlichen, in knappen Schuhen st^ckeilden Fuß zu voller Geltung gelangen. Die mangelhafte Länge des Rockes, obwohl fogar nicht ftllen von der Kanzel herab beau-jtändet, erhält sich trotzdein völllg unverändert; denn die Gaillhalerin welß es nur zu gut, daß sie mit jedem Centimeter Stoff, den sie ihrem Rocke an Länge zufügt, au Zlerlichkeit verliert. Die alltägliche (Gewohnheit läßt sie überdies durch ihre Tracht nicht iin Entferntesten an eine Verletzung der SchickUchkeit denken, wohl aber würbe sie es im höchsten Grade unge-ziemend halten, Nacken und Arme utibrdeckt zur Schau zu tragen. Mit nonnenhaster Scham wird daher auch der schönste Nacken nicht nur mit dem hohen Hemde und de»n bunten Leib^ chen, sotldern noch überdies mit dem Busentuche, dein groben dreieckigen Heindkragen ulld der bis ans Kinn reichenden Halskrause sorgfältig verhüllt und der Arm mit dem weiten bauschigen Hemdärmel bis zum Handgelenke züchttg bedeckt; ja, die Gailthalerin gestattet sich nicht einlnal das Haupt entdlößt zu tragen und erscheint daher selbst im Hochsommer in und außer deln Hause mit dem unverlneidlichen. aln Hinterhaupte in einen Knoten verschlungenen Kopstuche. Nach dem Gesagten beirrt es die Tänze« rinnen keinesfalls, daß sich der weite Oberrock Uber zahlreiche Unterkleider im raschen Steigen mit dem Takte der Musik hebt und senkt ilnd stch dabei schirinartig ausbreitet. Nach alter Sitte ist es dem Burschen nur dann gestaltet, den Tanz lllit seiner Liebsten zu eröffnen, wenn keine tanzlustige Schwester gegenwärtig ist, welcher dieser Vorzug sonst unbestritten gebührt. Lustige Liebeslieder anstimmend, führen die Burschen die Tänzerinnen nach jedem Tanze iln Kreise herutn und reichen ihnen wohl auch ein Gläschen Weines, an welchem sie jedoch nur bescheiden nippen, denn demselben that- sächlich zuzusprechen wird für unschicklich ge« halten. Läutet die Abendglocke den Kirchtag zur Ruhe, dann begeben sich die Tanzenden „auf den Saal-, so nennen sie den größten Bodenraum des Dorfes, welchen lnan zur Verherrlichung des Festes lnit Tannenreisig schmückt und lnit drei bis vier Lichtern erhellt. Das Däminerlicht wird wohl von den leuchtenden Augen der Dorsschönen überstrahlt, die das nächste Morgenrolh noch 'unermüdet im Saale fi.chet. Am Kirchmontage in der Früh findet der sogenannte ,.Gläbersegen" statt, wobei Jung und Alt am Friedhofe erscheinen lnuß, uln lnit den» Psarrherrn, welcher jedes Grab lnit Weih-wasfer besprengt, für die Dahingeschiedenen zu beten. Während dieser Zeit darf keine Musik spielen, aber gleich nach Beendigung der Segnung beginnt der Tanz wieder. An diesell? Tage haben die Alten das Vorrecht mit ihren Frauen den ersten Tanz zu tanzen, wobei die Jugend zurücktreten muß, bis der Tanz vorüber ist, dann erst dürsen sie wieder beginnen. Erst am späleil Abende, nachdem lnan sich uner-mlldet im Kreise gedreht, lichten sich die Reihen der Tanzenden, um im munteren Geplauder heilnjukehren. Trotz des von den Burschen reichlich genossenen Weines und ungeachtet der vielen Fremden, welche an dieser Belustigung Lhassa einen herrlichen Palast, dessen Kuppel mit Gold gedeckt ist. In diesem Palaste stehen mehrere hundert goldene Götzenbilder. (Frankreich. Verbrechen und Selbst-morde.) Das „Journal Offiziel" veröffentlicht den Bericht des Justiznlimi^erS an den Präst-denten der Republik Über die Resultate der Kriminal'RechtSpflege im Jahre 1876. Wir ent» nehmen dieser Statistik einige Ziffern. Zum Tode verurtheilt wurden in diesem Jahre 23 Personen, worunter eine weibliche. An 7 wurde die Todesstrafe vollstreckt, 19 wurde ste in lebenslängliche Zwangsarbeit und 2, die mehr als 60 Jahre alt waren, in lebenslängliche Festungshaft umgewandelt. Ueber Preßvergehen hatte die Jury nur fünfmal zu erkennen; in drei Fällen lautete die Anklage auf Schmähung der kalhollschen Religion und in je einem auf Aufreizung der Bürger zu Hab und Verachtung gegen einander, auf Angriffe gegen das Prinzip des Eigenthums und Aufreizung zum Morde. Die Zahl der Angeklagten belief stch auf sechs, und keiner von ihnen ist unter einem Jahr Gefängnib bestraft worden. In auffallender Weife war die Zahl der Selbstmorde gestiegen. Sie belief sich auf 6434 und war um 5l2 stärker als 1877, um 630 stärker als 1876 und um 962 stärker als 1875, so daß ste also stetig und in erschreckender Weise zunimmt. Besondere Verheerungen richtet in dieser Hinsicht der Alkoholismus an, welcher 887 Opfer gefordert hat gegen 701 im Jahre 1877. ohne die 244 Personen zu rechnen, welche stch in Folge von Geistetkrankheit das Leben genommen haben, und von denen ohne Zweifel viele durch Uebergenub alkoholischer Gelränke in diesen Zustand geralhen waren. (Heerwesen. Italiens Vertheidigungs-fähigkeit.) Während die Organe der „ItaÜa iirelleuta" jede Gelegenheit ergreifen, um den Haß gegen Oesterreich zu predigen und die Gemüther für einen Raubzug vorzubereiten, ist es nicht uninteressant, die Reden zn verfolgen, die im italienischen Senate gehalten wurden und die so manche Streiflichter auf die Zustände in der Armee und der Landesvertheidigung werfen. So hob General Bruzzo hervor, daß die Nordwestgrenze genügend, die Nordostgrenze gar nicht befestigt sei, daß im Thale des Po keine einzige Festung existire. die diesen Namen verdiene, dab in Süditalien stch keinerlei Befestigungen vorfänden. Die Befestigung Roms sei zwar begonnen und sieben Werke feien der Vollendung nahe, eines im Bau, doch sei hier noch sehr viel zu thun. Mehr als Alles muß aber die Mittheilung besremden, daß die meisten höheren Offiziere so alt seien, dab man sich bei gröberen Manövern gezwungen steht, dieselben davon zu dispensiren. (Erfindung. Lichtdruck und Hand-Oel- theilnkhmen, verläuft olles ruhig und in schönster Eintracht, denn der Klrchtag darf weder durch Zank noch Streit entweiht werden. Nicht selten wählt der Bursche die erklärte Haupttänzerin zur Lebensgefährtin und begibt sich deßhalb, wenn er ihrer Neigung gewiß zu sein glaubt, abends im Beisein zweier Vertrauensmänner ins Elternhaus der Liebsten. SämmlUche müssen entblößten Hauptes an der Schwelle dee Zlmmers stehen bleiben und einer der Vertrauensmänner bringt sein Anliegen vor; hierauf werden sie entweder abschlägig be. schieden oder mit Wein, Brot, Wurst und Sauerkraut bewirthet. Nach getroffenem Uebereinkommen ladet die Braut ihre und der Bräutigam seine Angehöngen zur Hochzeit. Zu diesem Zwecke tritt die Braut mit der Kranzeljungfrau in dem betreffenden Hause hinter das Eingangsthor, und hier warten sie geduldig, bis sie wahrgenommen werden; alsdann kommen sie mit dem Gruße: „Gelobt fei Jesus Christus!" hervor. Zum Beweise, daß die Einladung willkommen sei, reicht man ihnen hieraus einen Laib Brot. Am Hochzeitsmorgen streiten die anverwandten Burschen des Bräutigams und jene der Braut um letztere, bis sie sich an die Seite des Bräutigams stellt. Als Hochzeitsstaat trägt die Braut außer Malerei.) Dem bekannten Historienmaler Theodor Pixis ist es gelungen, eine überaus interessante Erfindung zu machen. Indem er das Verfahren des Lichtdruckes und der Hand-Oel-malerei mit einander verbindet, stellt er Werke her, welche von Original-Gemälden kaum zu unterscheiden stnd, ja solche unter Umständen an Klarheit und Leuchtkraft der Farbe weit hinter stch lassen. Da die Herstellung solcher Bilder künstlerische Bildung der Arbeiter nicht nothwendig macht, außerdem auch nur sehr kurze Zeit in Anspruch nimmt und große Kosten nicht verursacht, so stellt sich der Preis derselben auffallend niedrig. Mittels des neuen Verfahrens ist es möglich, Nachbildungen von Oelbildern in den Farben des Originals und beliebiger Größe, zugleich aber auch sarbige Portrait» (mit Zugrundelegung von Photographien) in einer beliebigen Anzahl von Exemplaren herzustellen. (Oesterreichisches Bunde« schießen. Bannerlied.) Das Bannerlied zur Fahnenweihe wird der Männer'Gesangverein von Wien vortragen. Dasselbe wurde von Weyl gedichtet, von Kremser in Mustk gesetzt und lautet: Entfalte deine stolze Pracht, Du Bundesfahne, fromm geweiht. Verkünde: daß die höchste Macht Nur in vereinter Kraft gedeiht. Der Segen Gottes ruht auf dir; Wenn je das Vaterland bedroht. Dir, theure Fahne folgen wir, Wenn Gott so will, felbst in den Tod! Selbst in den Tod! Den scharfen Blick, die feste Hand, Das treue Herz in starker Brust, Weiht frohen Sinn's dem Vaterland Der Schütze, seiner Kraft bewußt! Du Fahne, uns're Zuverstcht, Führ' uns zum Sieg' aus treuer Bahn! Wir wanken nicht, wir weichen nicht, Wir folgen dir, flieg' stolz voran! Flieg' stolz voran! Des Himmels Segen ruht auf dir, Des Kaisers Hand hat dich gefeit. Dir, Bundesfahne, folgen wir. Von Lieb' beseelt zu jeder Zeit! D'rum statt're nun in reiner Luft, Ein Bote süßen Friedens nur; Doch, wenn das Vaterland uns ruft, Dann mahne uns an uns'ren Schwur, an uns'ren Schwur! (Gesundheitspflege. Kaltwasserkuren.) In einem Vortrage, welchen Dr. Wilhelm Winternitz bei der Eröffnung der hydriatischen Abtheilung an der Polyklinik zu Wien gehalten; besprach er die auffallende Erscheinung, daß das Heilversahren, welches heute mit so viel Enthustasmus geübt wird, bisher klinisch fasi gänzlich brach lag: ^Es ist geradezu unglaublich. daß ein Agens, welches mit physikalischer Sicherheit eines der wichtigsten Endprodukte des Stoffwechsels — die organische Wärme — be« herrscht, von der offiziellen Schule so abseits liegen gelösten wurde. Gehört es doch zum ABC der Physiologie und Pathologie, daß die organischen Vorgänge nur bei einer bestimmten Temperatur normal vor sich gehen, daß Abweichungen der Temperatur von der Norm genau gekannte Ernährungsstörungen bewirken, daß wir durch willkürliche Abänderungen der Temperatur bis auf die intimsten Stoffwechsel-Vorgänge einzuwirken vermögen, und doch haben sich Forschung und Schule nur wenig eingehend und ganz ausnahmsweise mit den hier in Betracht kommenden Fragen und Agentien beschäftigt. Jede Drogue, jedes andere, selbst von nicht lehr vertrauenswürdiger Seite empfohlene Agens, ste wurden viel eingehender und viel exakter in Bezug auf ihre physiologische und therapeutische: Wirksamkeit geprüft. Schon wiederholt in diesem, wie im vergangenen Jahrhunderte und noch viel früher wurden lobens-werthe Anläuse genommen, um das Waffer in seinen Wirkungen auf den gesunden und kranken Organismus zu prüfen, immer jedoch ge-riethen diefe Uebungen, trotz der aufmunterndsten Resultate, wieder w Vergeffenheit. Ts scheint sörmlich, daß die Einfachheit und Natürlichkeit des Gegenstandes die Forscher stets wieder abschreckte, stch mit demselben zu befassen. Ein anderes Moment lag wohl in dem eigenthüm-lichen Verhältnisse, daß zu allen Zeitperioden Kurpfuscher und Wunderdoktoren hier den bequemsten Tummelplatz für ihre Thätigkeit und lhre ungerechtfertigten Uebertreibungen fanden. Auch das mochte Aerzte und Forscher von diesem Terrain verscheucht haben. Ein nicht minder verhängnißvolleS Moment lag darin, daß vielfach geglaubt wurde, man kSnne sich jeder weiteren Denkthätigkeit entschlagen, sobald man sich in Krankheiten zur Wafferanwendung entschlossen hatte; es sei ganz gleichgiltig, in welcher Weise das Wasser angewendet werde, nicht einmal die reinigenden, abkühlenden und durstlöschenden Wirkungen behielt man im Auge und versuchte sie nach physikalischen Gesetzen zu erfüllen. Von einer entsprechenden Methode und den differenten Wirkungen, je nach der Wahl derselben, suchte sich kaum eine Minderzahl der Aerzte die nothwendigsten Begriffe zu schaffen. Auf so mangelhaster Basis bauten Aerzte und klinische Lehrer ihre Ansichten über die Hydrotherapie und deren Wirksamkeit auf. Erst in den letzten drei Quinquennien, seit die Hydrotherapie in fieberhaften Krankheiten wieder einen rapiden Auffchwung nahm, wendeten stch auch die führenden klinischen Lehrer etwas mehr diesem Verfahren zu, und das Vertrauen zu der abkühlenden Behandlungs-Methode machte der üblichen Tracht eine weiße, buntbenähte Schürze und über dem unvermeidlichen Kopftuche eine weiße Spitzenhaube, auf welcher überdies ein tundes mit bunten Bändern geziertes Filzhütchen ruht. Eine enganliegende Jacke aus Tuch vervollständigt den Hochzeitsschmuck. Der Bräutigam trägt eine kurze Lederhose mit langen, über die Knie reichenden Stiefeln, einen langen Mantel mit Kreß (d. i. mit zwei oder drei Krägen), den Hut mit einem schwarzen Bande heruntergebunden und um denselben weiße und grüne Seidenbänder. Der Haliptleiter des Hochzeitssestes ist der sogenannte „Fahniführer" (Fah nenführer), der ein an einer kurzen Stange befestigtes buntes Tuch als Fahne trägt. Außer dem Bräutigam und Kranzelführer stnd säinmtliche Männer beritten. Immer an der Spitze des Zuges reitet der Fahnenfahrer im größten Carriere voraus. Die Musikanten, Frauen und Mädchen folgen auf Wagen. Vor jedem Wirthshaufe wird Halt gemocht, und da muß der Fahnenführer trachten, daß jeder Anwesende Wein bekomme. In der Kirche stellt er sich hinter das Brautpaar. Nach der Trauung findet ein Opsergang um den Altar statt, wobei die Braut, hinter dem Altare angelangt, dem Bräutigam aus Geheiß der Brautmutter dreimal auf den Rücken speit, was ihn vor Trunk- und Spielsuchl behüten und vor jedem bösen Zauber beschützen soll. Nach der Trauung legt die Braut Hut und Tuchjacke ab. Treten die Hochzeiter au« der Kirche, so finden sie den Weg mit einer Kette abgesperrt. Um denselben frei zu machen, wird eine Tafel auf hoher Stange ausgestellt, nnd nachdem der Werth der Braut von den Burschen abgeschätzt wurde, die bestimmte Summe mit Kreide in großen Ziffern an dieselbe geschrieben. Je schöner und liebenswürdiger die Braut, desto höher der Preis. Der Gailthaler aber kaust nicht, ohne zu handeln, und so verlegt er sich auch hier aus's Feilschen, bis stch endlich ein annehmbares Sümmchen ergibt, welches von dem Brautführer zur Tilgung der Festesauslagen gezahlt wird, utid womit auch die Kette zum Falle gelangt. Den Nest des Tages pflegt man mit Trinken und Tanzen auszufüllen. Beim Tanze muß der Fahnenführer trachten, daß Alt und Jung an demselben Theil nimmt; die Ungesuchten muß er selbst dazu auffordern. Schweigt die Musik, so stimint er heitere Lieder an. Dabei dars er jedoch die Fahne nie aus der Hand geben; denn der Verlust derselben wäre eine große Schmach sür ihn. Speisen werden tagsüber keine verabreicht, um abends der reichbeladenen Festtafel desto größeren Hunger entgegenzubringen. An dieser in Deutschland, Frankreich und England rasche Fortschritte. Klinische und slatistische Ersahrungen bestätigen, daß es keine erfolgreichere Behandlung fieberhafter Erkrankungen der verschiedensien Art gebe, als die hydriatische. Bei uns in Oesterreich vermochte diese Erkenntniß jedoch zu keiner allgemeinen Anerkennung durchzudringen, obwohl gerade von Oesterreich aus durch Prieß-nitz der Anstob zum letzten Ausschwunge der Hydrotherapie ansging." (Eine Büste Loyola'«.) Im Privat' besitze der Kaiserin Maria Theresia befand sich dereinst eine Halbbttste des Stifters der Gesellschaft Jesu, Ignatius von Loyola, welche hauptsächlich deßhalb von besonderem Werthe war, weil sie genau nach den Gesichtszügen des genannten Ordensstifters angefertigt worden. Maria Theresia machte sie ihrem Beichtvater zum Geschenke, und seitdem ist sie verschollen. Es dürste von Interesse sein, zu hören, daß diese Büste doch noch existirt und kürzlich von einem in letzter Zeit vielgenannten Lustspieldichter wieder aufgefunden wurde, und zwar in der Sakristei des Benediktiner,Klosters Tihany, welches aus der gleichbenannten Halbinsel des Plattensees liegt. Unser Gewährsmann schildert seinen Fund wie folgt: „In einem luftdicht verschlossenen Glasschreine erblickt man den in natürlicher Größe ausgeführten Kopf, dessen tiesdunkler Teint, energische Züge und düsterer Blick einen unheimlichen Eindruck auf den Beschauer machen. Ein ovales, fleischiges Gesicht, schwulstige, aufgeworfene Lippen, über welch» die Nase breit hervorspringt, eine hohe, gewölbte, an den Schläfen von spärlichen pechschwarzen Haaren umsäumte Stirne, ein dünner, ganz schmaler, gleichfalls schwarzer Schnurrund Knebelbart, eigentlich nur ein Anflug von beiden aus der' Oberlippe und dem kurzen, breiten Kinn — so das Bild dieses Mannes, der wohl selber kaum ahnte, von welcher Bedeutung seine Wirksamkeit sür so viele spätere Geschlechter sein würde."' Aus dem neben dem Schreine ausbewahrten Blatte befindet s^ch solgende Inschrift in italienischer Sprache: ^Urbild de» heiligen Ignatius von Loyola, welches im Jahre 1556 am 31. Juli von dessen eigenen Zügen abgenommen, länger als zweihundert Jahre in dem römischen Kollegium seiner und der Gesellschaft Jesu verehrt und von Laurentius Riccius, dem letzten General der Gesellschast Jesu, vor der Auslösung dieser Gesellschaft der Kaiserin Maria Theresia gewidmet wurde." Die Büste ist also, wie aus dieser Inschrift hervorgeht, eine Todtenmaske, welche an demselben Tage, als Ignatius von Loyola gestorben war — am 3i. Juli 1556 abgeformt wurde. Auf der zweiten Seite des Blattes werden die Namen der jeweiligen Besitzer angeführt, von deren letzten, Damianus erhält da« junge Ehepaar nur einen Teller und einen Löff«l, ein Messer und eine Gabel zum gemeinschaftlichen Gebrauche; der Löffel zc. wandert daher abwechselnd nach jedem eingenommenen Bissen zwischen den Neuvermählten von einer Hand zur andern. Jeder Bursche bekommt vom Fahnenführer eine Tlschnachdarin, „Beisitzerin" genannt, gegen die er galant sein muß; auch diese essen von einem Teller und trinken aus einem Glase. Der frugale Schmaus, außer der Suppe, hauptsächlich aus verschiedenen Braten und Kröpfen bestehend, wird auf riesige Teller Ichichlenweije übereinandergelegt, aufgetischt und endet mit einer reich mtt Zucker und Zimmt bestreuten Krensauce. Während dieselbe verzehrt wird, sührt der Fahnensührer die Musikanten vor, und nun beginnt das sog. „Tischadgeignen". Jetzt übergibt nämlich der gal)nenführer fein wohlgehütetes Kleinod, die Fahne, dem jungen Ehemanne; dazu reicht er ihm auch^einen Teller und singt ein passendes Lied, welches von der Musik wiederholt wird.' Ist dieses beendet, so legt der junge Eheherr em Geldstllck sür die Musik auf den Teller und reicht die Fahne und den Sammelteller seinem lieben Weibchen, damit es den Mustttribut erlege. Und so wandert die Fahne von Hand AU Hand, bis jeder Gast, auch Frauen und Fuxhoser, es heißt: „Der den Ignatius dem Benediktiner-Orden zurückgab, in welchem dieser Veteran die ersten Proben der Heiligkeit ge» liefert und den Grund der Gesellschast Jesu gelegt hat. Geschrieben von Antonius Laßkallner 1799." (Beamten-Verei n der österreichischungarischen Monarchie.) Der reine Be^ stand der Lebensversicherungs-Abtheilung mit Ende 1879 betrug 32418 Verträge über ew Kapital von 30,700.803 fl. und über Jahres, reuten per 70.751 fl. In den ersten fünf Monaten d. I. wurden überreicht 2169 neue Anträge per 2,l70.000 fl. Kapital und 10.000 fl. Renten; zu Abschlüsse gebracht während derselben Periode 1596 Verträge über ein Kapital von 1.540.645 fl. und über Jahresrenten per 5583 fl. Der Versicherungsstand am 31. Mai d. I. betrug nach Abzug aller Erlöschungen 33.374 Verträge über ein Kapital von 31,630.384 fl. und über Jahresrenten von 73.408 fl. Durch Todessälle im Jahre 1830 sind bisher 207 Versicherungsverträge erloschen und aus denselben 170.114 fl. fällig geworden. Die seit Beginn des Vereines ausgezahlten Versicherungskapitalien betragen 2,595.000 fl. An Prämien für die ersten fünf Monate d. I. war die Summe von 456.600 fl. fällig geworden. .lilarburuer ^enchle^^ (Städtisches G efälle in Marburg.) Da« Platzsammlungö- und Abmaßgesälle der Stadtgemeinde Marburg ergab im verflossenen Monat den Betrag von 1083 fl. 917, kr. Die Gesammteinnahmö feit I.Jänner 1880 beläuft sich auf 6182 fl. 69 kr. — um SI6 fl. 69'/, kr. mehr, als in der gleichen Zeit de« Vorjahre« und um 290 fl. 117, kr. mehr, al« im ersten Halbjahr 1878. (Gewerbe.) Im verflossenen Monat wurden beim hiesigen Stadtamt folgende Gewerbe angemeldet: Grei«lerei. Kärntnervorstadt, Ludwig Berneth — Weinhandel, St. Magdalena, Johann Groß — Niemerei, Stadt, Herrengasse, Roman Baronit — Handel mit Obst, Eiern. Geflügel und Gemüse, Mlling, Katharina Vogrin —- Seisensiederei, Stadt, Domplatz, Karl Bros. (Spende.) Der Kaiser hat dem Veteranenvereine zu Leutschach achtzig Gulden gespendet. (Neue Feuerwehr.) In St. Marein bei Erlachstein wird eine sreiwillige Feuerwehr gegründet. (Ueberfüllung der Gesängnisse.) Die Gesängnisse in Cilli haben nicht Raum ge-nug, um alle Sträflinge zu sassen und muhten daher fünfzehn nach Graz, fünf nach Marburg überführt werden. Mädchen, ein von der Musik wiederholtes Lied abgefungen und ein Geldstück für diefelbe ge-fpendet hat. Sodann werden die Hochzeitsgeschenke, zumeist in Geld bestehend, verabreicht, woraus die Neuvermählten unter lautem Jubel und unter den Klängen der Musik nach dem Hause des Gatten begleitet werden. Während die junge Frau über die Schwelle ihrer neuen Helmat tritt, läßt man eine Henne über ihren Kopf fliegen, in dem Glauben, daß sie die künftige Herrin des Hauses mit ihren Schwingen von allen bösen Eigenschaften befreien werde. Hat die jugendliche „Beisitzerin" ftr ihren Tischnachbar Sympathie gefaßt, und glaubt sie, sich ein Plätzchen in seinem Herzen gesichert zu haben, so ftndet sie ihm zur nächsten Oster-zeit ein Zeichen ihrer Huld, gewöhnlich in einem bunten Tuche bestehend, in welches sie einige Ostereier, Zigarren und getrocknete Zwetschken einhüllt. Fühlt sie sich schon tief in Amors Bande verstrickt, fo legt sie dem Auserwählten eine mit Kümmel gefüllte Düte und die auch bei uns bekannten „Lebzeltbußerln" bei. Da der Kümmel im Volksmunde auch „Kimm" heißt und dieser Ausdruck im Gailthal für „komm" gebräuchlich ist, so wird dadurch der Herzenswunsch der liebenden Maid ohne Federzug zur (Ertrunken.) Am 12. Juli Abends ist hiev auf der Lände der dreizehnjährige Schulknabe I. Rotko beim Baden ertrunken. (Untersteirische Bäder.) In Sauerbrunn ist am Alleewege nach H. Kreuz eine Weinhalle und Wein-Kosthalle errichtet worden. Diese wird von den Badgästen häufig besucht und will man damit auch bezwecken, daß Weinbauer und' Weinkäuser ohne Zwischenhändler und Zwischenkeller mit einander verkehren. (Aus der Gemeindestube.) Morgen 3 Uhr Nachmittag findet eine Sitzung des Gemeinderathes statt und kommen zur Verhandlung: Amtsvortrag wegen Erneuerung des Vertrages mit dem Unternehmer der Petroleum« Beleuchtung — Vorlage des Vertrages vom 22. Juni 1880 zur Genehmigung — Gesuch des Herrn Julius Psrimer um einen zweimonatlichen Urlaub — Ansuchen von mehreren Bewohnern der Magdalena-Vorstadt um Herstellung der Franz-Josephs-Straße — Protokoll mit Herrn Richard Denzl wegen Abtretung eines Grundtheiles zur Herstellung der Badgaffe — Bericht der Stadtkaffe mit der Gebahrungs-nachweisung für das II. Vierteljahr 1880 — Ansuchen des Herrn Joseph Kregar um mieth-weise Ueberlassung des Magazins und einer ebenerdigen Wohnung im städtischen Hause in der Schmiderergasse — Gesuch des Herrn Franz Fasching um Herabsetzung des Wohnungszinses im städtischen Hause in der Schillerstrabe — Gesuch des städtischen Thurmwächters Simon Mlineritsch um Erhöhung seiner jährlichen Besoldung — Gesuch des Herrn Franz Holaßek um die weitere miethweise Ueberlassung des Verkaufs-Gewölbes im Nathhausgebäude — Amtsvortrag wegen Verpachtung der städtischen Objekte. (ZwischenMarburg und Franzensfeste.) Vom 15. d. M. an werden zwischen Marburg und Franzensfeste Eilzüge mit Wagen erster, zweiter und drttter Klasse verkehren, welche in Marburg mit den Wien-Triester Nacht-Eilzügen und durch diefe mtt den Eilzügen der Strecke Pragerhof« Budapest in Verbindung stehen. «etzte Der Landtag von Nieder-Oesterreich hat dem Antrage zugestimmt, daß ein vom Landtag beschlossener Gesetzentwurf nur innerhalb des Zeitraumes bis zur nächsten Session zur Sanktion vorgelegt werden darf. Nach einer Aeußerung Taasse's soll in hohen militärischen Stellungen eine Veränderung bevorstehen. Die Pforte fendet Verstärkungen nach Albanien. Die Rüstungen Bulgariens werden mit russischer Unterstützung eifrigst fortgesetzt. beredten Einladungskarte, welcher der Gailthaler nicht zu widerstehen vermag. Da kein Dampfroß feinen raschen Lauf durch das Gailthal lenkt und dasselbe daher selten von Fremden besucht wird, so ist den biederen Bewohnern die übertünchte Höflichkeit der Städter noch völlig fremd, doch wird diefe durch natürliche HerzenSgüle und angeborenen Gefälligkeitssinn, sowie durch gastfreundliches Entgegenkommen reichlich überwogen; denn dem Gaüthaler sitzt Kops und Herz am rechten Fleck, was er ganz besonders in reger Theilnahme am Glllcke oder Mißgeschicke der nächsten Um-gebullg bekundet. Dem Fremden gegenüber nimmt dies jedoch den Schein naiver Neugierde an. Wer bei einem Landaufenthalte auch rauschende Vergnügungen, künstlich abgezirkelte Wege, Entsattung glänzender Toiletten, interessante Enthüllungen der seauäa-Isuso zc. sucht, der darf nicht ulS Gailthal gehen. Wer aber feine Gesuntheit kräftigen und seinen Arbeitsmuth neu beleben will, der wähle sich zur Sommersrische das idyllische Emersdorf oder ein anderes und traue der Verheißung, welche ihm, ob er den Weg itber Thörl-Maglern, über Bleiberg oder über Ober-Drauburg ein, fchlägt. überall aus reichen Fichtenwäldern fühlbar wird; sie lautet: „Hier ist gut sein!" Zum ersten Male in Marburg, auf dem Sophienplatz: große illustrirtk, historische ZL'V.N.S'K >- Selbe enthält: 763 Die schönsten Ansichten von Städten und Ländern der Welt — die prachtvolle Aussicht auf dem Nigi-Kulm (Schweiz) Luzern und das Aerner Oberland (Schweiz) — die hl. Stadt Rom — Paris mit der Weltausstellung — das weltberühmte große Passionsspiel in Oberammergau (Baiern), welches nur alle 10 Jahre gespielt wurde — der große Brand von Donaustauf in Baiern am 4. März 1880 — Ermordung und Leichenzug des Prinzen Napoleon — u. s. w. Eintrittspreis 15 kr. Kinder 10 kr. ilM^Jeder Besucher erhält ein schönes Präsent gratis. 'Mk Zu recht zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein __l^o^lns^vr._ Holdene Myrnadel vertoren von der oberen Herrengasse, Kaiserstraße in den Stadtpark. Abzugeben bei der Gendarmerie, 2. Stock. (804 Gielivltt werden gichtische, rhematische Leiden nebst deren Folgen mit äußern Mitteln, wodurch seit 30 Jahren Tausende von ihrent oft jahrelangen Leiden befreit wurden und wo andere Mittel Z wirkungslos blieben, was mit zahlreichen Anerkennungsschreiben bewiesen wird. ^ Um eine Krankheitsmittheilung wird ^gebeten, da nur durch diese und durchM Ameiile große Erfahrung die passendsten W M Mittel zusammengesetzt werden können. D H Preis für 1 Flacon wie bisher 1 fl. —^ D Für wirklich Arme billiger. M A riaiRßxKer, Spezial Arzt^ ^53) in bei Ilall, Vtrol. ^ VUIa HTast in der Kärntnervorstadt ist die ebenerdige Wohnung zu vergeben. Anzufragen bei Kerd. Baron Rast, Castnogasse Nr. 12, im Carneri'schen Hause. (753 Wohnungen! Große und kleine, Hof- und gaffenseitige, mit oder ohne Gartenantheil; auch Zimmer um 3 fl. 50 kr. und 4 fl. sind gleich oder mit 1. August zu haben. Auch ist das Gastge« schäft gleich zu vergeben. Mühlgasse Nr. 7. (793 Wllhiluvgs-Allküvdigllng. Im städtischen (Kanduth'schen) Hause Nr. 6 Schillelstraße ist eine Parterre-Wohnnug mit 3 Zimmern, Küche, SpciS und sonstigen Ncbenbestandthellen vom 1. August 1880 an zu vergeben. (775 Anzufragen bei der Stavtkassa am Rathhause. 8uitziM^vi'iell-8akt aus äsQ Blättern von xlanta^o laneiolata Ltet3 t'ri3eti 1>ereitot vorrätdiA in v. Ii.iiieslsri'8 äpotkeke Ilollrea. 752) I'reis einer ^lasel^e 50 Icr. ö.^. Zu vermiethen: Ein ebenerdiges Magazin in Verbindung mit zwei Magazinen im 1. Stock und einem Schüttboden. Alles sehr trocken, wurde durch lange Jahre für Mehlgeschäft verwendet. Ebenso ein kleineres Magazin. Alles am Rathausplatz gelegen. (801 Anzufragen bei Franz Holzer ebendaselbst. Eine Wohnung mit zwei Zimmern. Küche, Holzlcige und Keller, ein Statt auf 4 Pferde mit Wagememife und Heuboden vom 1. August an in der Färbergasse Nr. 3 zu vermiethen. Auskunft im Comptoir d. Bl. (800 ^ ^ 'L ^ ^ rO ^ ^ Q ^ ö ^ >»— ^ ^ „ e: S 'S V 2 «s v N ^ iv Q. eo ^ »L ^ r- S s ^ tZ ^ -z ?! « ^ va .2 'öZ s cs s e« « u. « c> " » ^ « s «US'-» ^ «iL. ^ ^ ^ S 5? ^ kZ ^ «- Z ° ^ ^ « «z» ^ «t» ^ L s ^ o L « ^ ? S L! »l» ^ V «IQ »« <0 'S s lill 8p«v»r»lLasvIltkt in Marburg auf einem frequenten Posten tvird lvegen Abteise billigst verkaust. Näheres im Comptoir d. Bl. (762 8ei>IIil! kiiIm. V6QV aut ^s6sr Lodkoktol- __Ltiiz^uetts äsr ^älsr unä möiQS vvrvisliavdtv li'irma »ufßsväruvllt ist. Lsit 30 .ladrell stets illit 6sm dsstsv LrtvlK^s knxevsvät xsxsv ^rt !^«xenliranltkvtten uvä Ver^nuunzxvvtitrunK^m (vis ^xpstitlooijxlcoit, Vvr-stoxkuvK vtv.), KsxsQ LIuteonxt'tttionvn uva titt» m«»rrI»«lÄaIl«l3vii. 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(711 FensterstScke sind zu verkaufen. (Innere Lichte 92X160). Ansrage im Comptoir d. Bl. Keller auf 30 Startin ist zu vermiethelt in der Postgasse Nr. 4. «erai,t»o,Mch» Redatiiv,», Dru» »vd «erlag vo« »duard Sanschitz m «ardurg. Eisenbahn-Fahrorduuttg Marburg. SZvm lS. I»ll »s«o. Kärntnerzüge. Nach Franzensfeste: Eilzug 2 U. 10 M. NachtS. Perszug. 9 U. 15 M. Norm. Nach Billach: 3 U. — M. Rachmitt. Ankunft: 12 U. 23 M. Mttt. und 6 U. ö M. AbendS. «Z^ilzug 1 U. 40 M. Nachtö. Postziigc. Von Trieft nach Wien: Ankunft 6 N. 3 M. Friih und 6 U. 52 M. Abends. Abfahrt L U. 11 M. Früh und 7 U. 20 M. Abends. Bon Wien nach Trieft: Ankunft 3 U. 45 M. Früh und 9 N. 19 M. Abends. Abfahrt 9 U. — M. Früh und 9 U. 29 M. Abends. Personenzüge. Pragerl) of - MNrzznfchlag: Ankunft 8 ll. 39 M. Abfahrt 3 U. 45 M. Früh. Mürzzuschlag' Pragerhof: Ankunft 5 N. 49 M. Abfahrt 6 U. - M. Abends.