2. Dienstag den 7. Jänner 1834. Vck a n n tmachun g° ^5" Folge hohen Hofkammer < Präsidial» Erlasses vom 27. November I. I., Z. 6177 wild' hie-wil zur allgemeinen Kenniniß gebracht, daß Se. Majestät mit a. h. Entschließung vom ,5, Novcm» her l. I> die Aufstellung eines provisorischen ösier-»eichischen ViceconsulS zu Rotterdam zu bewilligen, und den dortigen Kaufmann Wilhelm Rchm zum provisorischen k. l'. Viceconsul daselbst allergnädigst zu ernennen geruht haben Vom k. k. illyrifchcn Gutscrnium^ — LaibaA sm »2. December »653, V e l 3 t e tt. Die Nepräsentantenkammer hat am r^. d, M. Ven Gesetzentwurf, wodurch der effective Stand der A»mee fUr ,634 auf »,o>0c>l> Mann und das Contingent der Armee auf »2,000 Mann festgesetzt wird, ehne Debatten cilistemmrg angenommen. — Der Senat ist aufdsu 2I, d. M, zusammettberufen wor« den- (Ocst. B.) ^ r » n l« r e i ch. Der Lnxor, auf 5cm sich der ägyptische Obelisk befindet, ist heute (23. December) um ein Geschützes und umgeben von einem zahlreichen Ge^ ncralstabe den Tuillerienpallast.. Auf die l-rlcdcr-hclle Bitte seiner Familie, u»d' da überließ das Wetter sehr regcnhaft war, entschloß er sich, stcut wi« gewöhnlich zu Pfsrde, sich tießmal im Wagen ttcich der Kammer zu begeben; bei ihm saßen der Kronprinz, Nemours und Marschall Goult. Die Königinn und die Prinzessinnen waren in zwei andern Kutscben voransgefahren. Ungeachtet des Regens bcöecNen einige lausend Menschen den Pont Ncyal und den clngränzendcn Qu^i; vorzüglich gedrängt war es an tcr SteNe, iro im vorigen Jahre de? Pistolenschuß ficl. Biclc riefen: Es lebe der König l In der ^ammcr angelangt, und nach einem sehr zuVolkcmrnentln Emxfange, hielt Lud-rerg Philipp die Thronrede, wcrin er im Wesentlichen arizcigtv dah er das System, welches bisher Ordnung und Frieden aufrecht gehalten, fortsetzen/ und nunmehr auch versuchen wolle, durch materielle Vortheile und namentlich durch ein Dauanen« gcsetz die Umwälzung von iV3o fruchtbar für ti5 Nation zu machen'. Im weitern Verfolge bemerkt der König, er hoffe, daß im Laufe der Session die Versprechungen der Ch^te vollends- erfüllt werden würden.- Der König geht fedann zur auswärtigen Politik Udcr, Nach d-s herkömmlichen allgemeinen Zusichcrung über die freundlichen Verhältnisse zu sämmtlichen, Staaten, also rrchl auch mit 3-enen, wo Frankrc'lH zur Zeit kctnen Gesandten hat, wie. delholt der König, kaß er Dona Maria anerkannt; in Spanien scheme die Ruhe wiederzukehren; das südliche Observationöheer bleibe an Ort und Stelle; dann ein Paar Worte von der Allianz mir Eng. land" und von der Schweiz. Zuletzt wirft der Kö» nig einen Blick nach dem Oriente, spricht dabei vom Interesse Frankreichs, kündigt daS Fortsetzen seiner Bestrebungen an, und obwohl diese Gcdan« ken mehr verdeckt als ausgesprochen sind, so darf man doch nicht übersehen, rsl) gleich torauf dcrKö« 6 mg die Bemerkung anschließt, man müsse das Heer '"auf so bedeutendem Fuße lassen, als die Umstände ,. es erheischen. Der König deutet auch noch seine Hoffnung an, daß die bei der orientalischen Ange« legenhei't zu befolgende Politik einen günstigen Eindruck- in Frankreich machen, uno den Parteien vol« lends alle» Grund zu Vorwürfen nehmen werde. Nach lieser Reoe brach in der Kammer lauter Vi« vatrufauö.> An der Börse machte, sie wenig Gin-» tru^. ' (Allg. Z.) S ji a n i c n. Der Message r schreibt aus Madrid vom L. December: „Das Ministerium hält sich noch immer; auch scheint die Gunst des Hrn. Zca lm Pallaste, trotz der össc»tlicden Abneigung gcgcn ihn, nicht abzunehmen. Das Dccrct der Ointheilung des Gebiets ward allgemein mit Beifall aufgenommen, und diese Maßregel popularisirt tie Berwal« tung des Hrn. Burgos. Hr. Urrutia, Secretair des Ministerkonscils, ist am 5. Dec. hicr angekommen. Die Königinn hat ihm oas große Band IsadcllenS, so wie den HH. Puig, lZordo^a, Fernandez Nava« retc und Urclola in Gcgenw.»rldes Patriarchen von IndlcN gegeben. Die Königinn hat dabei zum Er« sicnmale dle Verrichtungen des Chefö dieses i)/-den» versehen. Fast alle unsre Journale sprechen von der in unsrer Hauptstart zu 4 Pcoz. gemachte» Anleihe von 44 Millionen Realen, die oer Schatz bedarf, UM Fonds nach Paris zur Zixözahlung im Januar zu üdermachcn. , Alle suchen zu beweisen, daß dieß über die gute Meinung beruhige, welche unsre 6a« zitalisten von der neuen Regierung haben. Briefe aus Mao rid vom 12. December, aus Barccllona und aus Pamplona vom ,4. melden, «daß fortwährend die vollkommenste Ruhe in diesen Städten und in den umliegenden Districtcn herrschte." — Das Journal de Paris vom 20. fügt diesen Nachrichten hinzu: „Einc telegraphische Depesche aus Pau vom 17. d. M. meldet, daß das Fort von Mcrella beschossen und e^odc'ft lvorlen ist. Ein vollständiger Sieg ist über die Ne« bellen bei So erfochten worden; sie fliehen uno ergeben sich zu Hunderten. — Diese Nachrichten sind am 14. dem Prafectcn der Nieder. Pyrenäen van dem Gencralcapitän von Arragcnien gemeldet tvordcn. Der Madrider Zcitt^g zufolge waren tlc In. surgcncen, welche am io. December aus Morclla nach einem kurzm Bo?r.b^rdcmclU v.rniibcn ncr» den, »on dem Obersten Don Christobal Linaros Butron bei Salanda (in Arragonic») neuerdings angegriffen und nach einem hitzigen Gefechte ze< schlagen worden. Das (zu Madrid erscheinende) Boleiin del 60 mm er ceo vom 10. December enthält folgende Details über die Affaire bei Miranda (in Portugal): „Am Ja. November um 2 Uhr N^ch. mittags setzte sich der General Nodil mit einer Colonne sciner Division in Bewegung, um dein Gaste von Miranda de Duero (Don (Zarlov) eine»! Besuch abzustatten; dieser hiervon bcnachrichligt, machte sich sogleich davon, übernachtete in (Zarfaon und ging am folgenden Tage mit seiner Familie und seinem ganzen Gefolge nach Braganza. Di« spanischen Emigranten, die sich in der portugiesi« schen Statt Miranda befanden, waren m'cdt wenig erstaunt über diese (Erscheinung und ergriffen, mit Hinterlassung ihrer Pferde und ihres Gepäckes, e^' ligst die Flucht; am ,. December um 4 Uhr Mo» gens war Miranda von den Truppen der Königinn umzingelt. Einige der zurückgebliebenen Emigranten versuchten vergebens den Generalmarsch schla» gen zu lassen und die Einwohner aufzuwiegeln. Der portugiesische Gouverneur ließ die Gruppen zcr« streuen; er befahl die Thore zu offnen, empsing ocn General Radil und seine Truppen freundlich, und erbot sich ihnen in Aslem an die Hand zu gehen, was für die Ruhe Spaniens rvünschenswerth seyn dürfte. Die spanif^cn Soldaten, die übrigens die strengste MannszuHit beobachteten, fanden bei de« Portugiesen die beste Aufnahme." Merino, aus allen seinen Stellungen ver« drängt, hat versucht, nach Portugal zu entkommen: die Truppen des Beobachtungscorps haben ihm aber den Durchgang versperrt. — Man hofft, Merino werde »icht entkommen. Scin Kollegs, Euevillas, hat sich, nachdem er alle seine Truppen und sein Gepäck verloren, nur durch Schwimme« nach Portugal-retten können. Auch die Guerilla des Balmaseda ist völlig aufgerieben, so daß jetzt ganz Altcastilien von dcu Glaubensdanden gereinigt ist. Im Königreiche Valencia verfolgt man thätig die von ZNorella entkommenen Factionisten. In Galizien, Asturicn, Arragonicn, (Katalonien ist Alles ruhig; nur die daskiscden Provinzen und Na-varra sind noch zu pacifiziren. Alle Briefe aus Spanien loben den guten Geist der Armee, ihre Disziplin und ihren Muth. ob sie gleich bei Ferdi, nalttö Tode fast mn cin Skelett, und die Hasres 7 leer wavcn. Sie soll auf 100,000 Mann gebracht werden. Ueberdich werden in allen Städten Stadt' Milizen organism. Die Nationalmacht wird in ganz andere Hände übergehen. In Katalonien sind fast 26 Bataillone freiwil. lige Christinos organism, die aber offen den Wil« len ankündigen, die Entlassung des Hrn. Zea und die Erthcilung einer Konstitution durchzusehen. Hr. v. 3layn?val soll in dieser Hinsicht lebhafte Be< sorgnisse ausgedrückt haben. Sarssield ist zu Pampeluna mit i5oo Mann angekommen. Man hat zu Bilbao ein Corps Frei« williger organisirt, daß 6^0 Mann stark ist und Briefe auS dieser Stadt, die am 17. December zu Bayonne eintrafen, melden, daß die französische Brigg le Bordelais geflaggt habe, um die Ausrufung der Königinn Isabella zu feiern. Zabala durch« irrt das Küstenland mit wenigen Leuten. Die Entwaffnung wird mit Strenge vollzogen. .(Allg. Z. V 0 r t u g a l. Wie Privatbriefe melden, werden in der Ha«pt. fialt Portugals tloch iminer viele Intriguen ge« fpirlt, «nd eine Veränderung des Ministerium ficht zu erwarten. Der Anhang des Herzogs von Palmella nimmt an Zahl und Einfluß zu. Don Pedro soll ziemlich unbeliebt seyn; aber was auch immerseine Absichten in Be^ug auf die Regentschaft seyn mögen, so muß man einräumen, daß er Alles thut, was in seinen Kräften steht, um die Lage des Volkes zu verbessern, und die untern Classen zu ci- »ilisiren. Er hat die Bildung öffentlicher Schulen angeordnet, und, um den Handwerkern Arbeit zu verschaffen, wesentliche Verbesserungen in dem Pal« laste Necessidadcs vorgenommen, welchen er dem Staate abzukaufen wünscht. Er hat die Erbauung eines Hospitals zur Aufnahme verwundeter und al« ter Soldaten, nach dcm Muster des Invaliden« Hotels zu Paris, befohlen. Auch hat er Verord' uungcn zur Straßcnreinigung, wie zu Iunot's Zei. ten, erlassen. Die,Finanzen der Regierung sol« len, wie jene Don Miguels, ziemlich darnieder« liegen. In einem Schreiben aus Lissabon vom 7. December lim Standard) heißt cs: „Vor unge« fähr drei Stunden hat sich hier ein Ereignis) zugc-traKen, welches den Sturz des dermaligcn Mini« sterulms Zur Folge haben dürfte. Graf von Taipa, welcher einige derbe Schreiben an den Herzog Mn Br^anza erlassen hatte, worin er das. Unstatthaf- te scincS Benehmens rügtc und si, Malta; Scout, 16, Nauplia; Scylla, 18, Malta; Talavera, ?4, Mittclmeer; Volage. 2L, Nauplia. ^ (Allg. Z.) Die Times vom 20. November hat einen etwas beruhigenderen Artikel über die Verstärkung der englischen Seemacht im mittelländischen Meere; ö fil sel? nelmeh? dlenen>, CoNisienen zu verhüthen, ols zu lvirklichcn KricgSoper.Uloncn. Auch im Gsurrier wir5^ bemerkt, o^ England's Interesse es- keineswegs mit sich briM, Krieg mit Rußland zu führen. — Die Linienschiffe, welche sich jetzt im Mittelmeere besindcn, sind die Britannia und .tte Caledonia zu l2o, der Malabar und der Tala-vera zu 74 Kanonen, In den englischen Hafen werden, außer den gewöhnlichen Wachtfäiiffen, vier Linienschiffe ausgerüstet; so daß, wenn dieZah! >»n Mittellneere so ansehnlich vermehrt werden soll, doch noch mehrere in Dienst gestellt werden müssen, nas denn, auch die Tlmeö als bevorstehend ankün. digt. (Oest: B> N u ß l a n V. In einem Schreiben aus Berltn, ?om i3, December im Hamburger Korrespondenten heißt es : „Briefe aus St. Petersburg sprechen von den raschen Fortschritten der russischen Manne, dre bei den fortgesetzten starten Rüstungen sehr in die Außen fielen. Der Briefsteller gibt als- Augenzeuge «ine außerorVentlich venheilhafte Vefchrerbung der neuen Einrichtungen. Er sagt, alle Matrosen wä« ren zugleich wohlgeübte Artlsseristen und in der ober« Geschützreihss 3er großer« Schiffe besänLcn sich schöne 12 pfundige, metallene Kanonen mir Per-kussiolis'Schlösser,, in den unrern Reihen 46pfun> dige Kanonen von Metalls wo der Zünvhut nnb einem Hammer eingeschlagen werde. Seit Jahr und Tag liefen fast jeden Monat neue, so trefflich annuls Fahrzeuge vom Stapel. ,-Nicht minder günstig lauteten die sich darauf beziehenden Bench-te über die trefflichen Häfen und Armaturmag^zine in den Plätzen längs den Küsten des sch>ravzcn Meeres.« . (Allg. Z.) GsmannischeZ Reich. Aus Belgrad hat man neuere Nachrichten. C's heißt nämlich darin, daß der S«ltan mit einem jährlichen Tribute von 5s,Ooo k. k. Ducaten nicht Zufrieden sei, daß aber dagegen die Stadt Vclgrad unter serbische Iuri5dicticn gestellt, und der Ertrag der Belgrader Mauth nicht ferner dcmPsscha, son» Vern der. serbischen Regierung gcchören solle. Uebri. gens erfährt man, daß die Verbältnisse ScWhns zur Pforte du^ch einen neuerlich in Kragojewah angekommenen großherrlichen Ferman vollständig ge-ndnet worden sind, und man daher nächstens die serbischen Dcputirten aus Csnstantmopel zurü^ er-»narret. (ANg. Z.) Konstantinopcl, den lc>. December. I« Erwiederung der Medaillen und Geschenke, welche Se, Hoheit der Sultan den Generälen, Ossizieren uno der Mannschaft des im Boöpor stationirt ge» wefenen taiserl. russischen HülfscorpK sowohl als' de? hiesigen Gesandtschaft und einigen hohen Staats« beamten des Innern ertheilt hatte, ließen Se. Majestät der Kaiser von Rußland zum Andenken an Vie Epoche der Allianz mit der Pforte einige Medaillen in Gold und Silber prägen, die nebst an« dern kostbaren Geschenken für das ottomannifche Ministerium unlängst hier angekommen und durch Lis kaissrl^ russische Gesandtschaft lev Pforte über» g,ebcn worden sind. Von diesen Medaillen, aus deren einer Seits der Namenszug des Kaisers Ni-colaus und auf der ankern die Iahrzahl i653 ge« prägt ist, sind zwei von Gold und sehr reich in Brillanten qefaftt fur den Seria^fer,un3 für Fewzr Ahmed Pascha bestimmt.' Vier ähnliche, dech etwas» geringer an Wsrth, wurden für den Großadmiral Tabir Pascha, für den 6hef tcr Arl,Ncrie Halil Pascha, für Feril Ahmed Pascha und für den Commandanten der Dardanellen Mebmed PasHa über» g-eben. Uederdleß sind goli^ne Medaillen für daK Offiziercorps und ,2s)c> silberne f^r die Mann»' fckast des türkischen Eorps, welches in der Nahe de5 russischen gelagert war, beiiitnint. Der Großwest? erhielt einen kostbaren mit Vnllanten ver« zierten Säbels der Scri^'l'cr nnd Fewzi AbmeV Pascha, außer den öden erwähntes Medaillen, reicde mit Brillanten, bese^te Dosen, von welche»r die für i)en Scriasker bestiminle mit öe>N Porträt«, die für AhmeL Pascha mi't ocm Namcnszug de^ Kaifers gGiert ist. Sännntlichs Pfortenminisief wurden mit Dosen bcfchenl't, di'e nack Maßgabe ihres Ranges mehr oder minier reich mit Brillan» ten besetzt sind uno den Namenszug des Kaisers tra» gen. Am 5. d. M. kcbrten die Kommissäre, welchss im Ginvcrnchinen mit der türkischen Negierung »on Seite der Gesandtschaften von Rußland, Gros;» britannien und Frankreich nach Samos abgeschickt worden waren, um dic'Sinirohner dieser Insel zur Unterwerfung aufzufordern, unterrichteter D'n. ge in diese Hauptstadt zurück, da der Loqoteth dic^ ser Insel, Lykurg, welcher seine Widerspenstigkeit und die ciniqer Wenigen seines Anhanges für die allgemein«? Stimmung ausgibt, sich hartnäckig wei» gerte, der an ihn ergangenen Aufforderung Folge zu leisten. The a t e p, Morden" ..W o llmar lt.« Nevacteur: L^r. Vav. Weinrich. Verleger: Pgnaz Al. Vvler d. Nteimnayr^