v^^^>^ ^^^^^/^^^^" F^Z4> l^-^^-s^ >^ V Dienstag_________den 16, KeVtember_________1828. TNien ven 10. September. H^ie Umgegend dieser Hauptstadt wird in ein Paar Wochen hindurch sehr belebt werden, indem Se» Majestät der Kaiser zu befehlen geruhten, daß die Truppen des österrcichisHen Gcneral-Eommando's, in so fern sie in den Garnisonen entbehrlich sind, dann einige Regimenter der zunächst in den an-gränzenden Provinzen dislocirkcn Besatzungen ein Uebungs-Lager in der Nähe von Wien, und zwar bei Traiskirchen, beziehen Men. Gestern den 9. Vormittags sind diese Truppen — 24 Bataillons, 28 Schwadronen und bei 60 Geschütze, in Allem gegen 30,000 Mann — vor Sr. Majestät dem Kaiser, ANerhöchsiwelche Sich von Baden auf den Lager.Platz verfügt hatten, in das Lager eingerückt. Das herrlichste Wetter, nach langen Regentagen, begünstigte den Ginmarsch. Es war ein imposantes Schauspiel, die von drei verschiedenen Richtungen gleichzeitig anrücken« den Eolonnen einziehen zu sehen. Die Mannschaft hatte, ungeachtet der durch das schlechte Wetter auf dem Marsche erduldeten Beschwerden, dastress« lichsie Aussehen und die beste Haltung, Bas Zuströmen der Bewohner Von Wien, Baden, und andern umliegenden Orten war ungeheuer. Mehrere Privat-Unternehmer sorgen für zweckmäßige Un> tertunft und Bewirthung der Schaulustigen im Lager. Es befinden sich Offiziere jeden Ranges aus allen Provinzen hier, auch werden mehrere fremde hohe Gaste erwartet, um den im Laufe dieses Mo-nais Statt findenden Uebungen der Truppen, die bis zum 24. d. M. dauern sollen,, beizuwohnen. (Oest. B.) Machrichten vom Kriegsschauplatz Das Journal 6'0äe555 vom 27. August ent« halt Folgendes: «Verflossenen Sonntag ist in der Kathedrale zur Danksagung für die Einnahme der Festungen Aihalkalak und Ghertvissy in Gegenwart II. MM. des Kaisers und der Kaiserinn ein Te Dcum gesungen worden. Se. Durch-laucht der Prinz von Hessen. Homburg, die Bot. schafter von Frankreich und England, die fremden zu Odessa befindlichen Minister, die Konsuln, die Generäle und die Eivil- und Militär - Behörden wohnten dieser Ceremonie bei. >-- Das Linienschiff Kaiserinn-Mutter ging am nämlichen Tage von Sebastopsl kommend auf der hiesigen Rhe-de vor Anker. II. MM. der Kaiser und die Kaiserinn begaben Sich um 6 Uhr Abends an Bord dieses Schiffes, welches, so wie alle übrigen auf der Rhede liegenden Kriegsschiffe, festlich geschmückt war, und den prachtvollsten Anblick gewährte; die Ankunft Ihrer Majestäten an Bord wurde durch eine Salve von sämmtlichen Schiffen verkündiget. Das Volk strömte nach dem Boulevard, um dieses imposante Schauspiel zu genießen, welches durch das schönste Wetter verherrlichet wurde. — Sonntags um 9 Uhr wurden die in den Festungen Akhal« kalak unV Ghertvissy eroberten Fahnen in der Stadt umhcrgetragen; sie waren einem Kssaken-Pickct, unter Escorte einer Schwadron Uhlanen, anvertraut. Das Volk umringte den Zug unter tausendfältigem Hurrah - Geschrei. — Wir haben am Abend des nämlichen Tages die Fregatte Esta-fn, welche dreizehn den Türken von unsern Kreu-tzern abgenommene Transportschisse escortirte, ankommen gesehen. — Am 25. um 7 Uhr Abends haben Sich II. MM. der Kaiser und die Kaise- 29I rinn auf die Yacht Ntekha nach Nicolajeff eingeschifft. Man gibt uns Hoffnung, daß Ihre Majestäten künftigen Donnerstag wieder zurück hier eintreffen werden. "— Se. Erc. der Graf Woron« zoff, General-Gouverneur von Neu-Rußland, ist gestern Abends am Bord der Fregatte Standart nach Varna abgegangen. Se. Eecellenz sollen das Commando der zur Belagerung von Varna bestimmten Truppen übernehmen." Ferner enthält obgedachtes Journal folgende Nachrichten über die Operationen des detaschirten caucasischen Corps: „Der General-Adjutant Graf Paskewitsch« Erivansky, Befehlshaber d^s detaschirtcn caucasischen Csrps, melbct in einem Berichte vom 5. August die Einnahme der Festun» gen Akhalkalaki und Ghertvissy. Der erstere dieser Plätze ist von einem Bataillon des Schirwan-schcn Infanterie-Regiments, unter den Befehlen des Obersten Borodin, mit Sturm genommen worden. Der General-Major Sacken, der die Func-tionen als Chcf des Gcneralstabs des caucasischen Corps versieht, commandirte den Sturm in Per^ son. Der Platz von Ghertvissy hat sich dem Obersten Rajeffsky bei seinem Erscheinen an der Spitze der tartarischcn Milizen, ergeben. — Der Feind hat 600 Mann an Todten und Verwundeten und 3«o Gefangene verloren; 26 Kanonen, 2» Fahnen, eine große Quantität Munition zum Ar-tilleriebcdarf, und Mundvorräthe sind in unsere Gewalt gefallen." (Oesi. B.) N u ß I a n v. Das Journal 6'0äe55a vom 3o. August mel« dct Folgendes: «Nach einer Abwesenheit von drei Tagea sind II. MM.der Kaiser uno die Kaiserinn vorgestern um 10 Uhr Abends auf der nämlichen Vacht, an deren Bord Ihre Majestäten nach Nicolajeff abgegangen waren, wieder Hieher zu-rückgekehrt." (Oest. B.) Großbritannien. Der Kapitän der Brigg Catherm, die von O-ucbec zu London ankam, Hai die traurige Nachricht gebracht, daß die Brigg Superb im 46" 1^ nördlicher Breite von einem Eisberg umgestürzt worden ist. Im Augenblick der Gefahr gelang es 17 Personen, sich m ein Boot zu werfen; dieß geschah jedoch so schleunig, daß sie außer etlichen Rudern nichts mitnehmen konnten. Diese Unglücklichen, ohne Proviant, ohne Wasser, ohne Segel, wurden n Tage lang von Winden und Wellen herumgetrieben. Als die Brigg Catherin auf dieses Boot stieß, both sich ein schauderlicher Anblick dar. Nur zwei Menschen lebten noch; die andern Unglücklichen waren nach und nach gestorben, und die Ueberlebenden stillten ihren brennenden Durst mit dem Blute der Verscheidenden, und sättigten sich mit dem Fleisch ihrer Kadaver. Ueberdieß hatte die schreckliche Kätte ihnen den Gebrauch der Füße be« yommen. Die zwei, welche noch lebend gefunden wurden, saugten sich einer dem andern das Blut aus, um nur den Mund anzufeuchten; einer der, selben starb etliche Stunden, nachdem man ihn an Bord der Brigg gebracht hatt.e; dem Andern mußten die Beine abgenommen werden. Unbekanrtt ist das Schicksal des Kapitäns, der übrigen Matrosen und Reisenden, unter welchen sich fünf Frauenspersonen und drei Kinder befanden. (B. ?. T.) Dem Iourier zufolge war die Abreise der Königinn Dona Maria da Gloria (ältesten Tochter des Kaisers von Brasilien) von Rio de Janeiro nach Europa auf den 6. Juli festgesetzt. Es hieß, die Prinzessinn werde zu Genua ans Land sieigen, und sich von da zu Lande nach Wien begeben. Ihre zweite Schwester Dona Paula Maria soll sie begleiten. (Ocst. B.) London vom 24. August. Nähere Details, welche man jüngst zu New°Vork über die Empörung der fremden Truppen in Rio »Janeiro erhal« ten hat, lassen vermuthen, daß dieselbe ernsterer Natur war, als man glauben sollte. Dcr Kaiser selbst wurde in seinem Pallaste angegriffen, und sah sich während einigen Stunden genöthigt, die Flucht zu ergreifen, indem er seine kostbarsten Effecten mit sich nahm. Am Tage der Kapitulation weigerten sich die fremden Truppen, die ihnen a,^ gebotene Bürgschaft anzunehmen/indem sie offen erklärten, dein Worte des Kaisers nicht zu trauen, Die Offiziere der englischen und französischen Ma« rine stiegen auf Don Pedros Einladung ans Land, um als Zeugen und Bürgen der Ausführung des Tractats anzuwohnen, worauf die Einschiffung und Abfahrt dcr fremden Truppen ruhig vorüber ging. (Salzb. Z.) Das Morning - Chronicle sagt: „Von einer hohen Person bevollmächtigt, erklären wir, daß sich der Herzog von Wellington bereits vor mehreren Jahren den Angelegenheiten der Katholi« ken günstig gezeigt hät. Er äußerte damals, wenn man sich durch ein Konkordat mit dem Papste verständigen tonnte, sehe er kcnie Schwierigkeit wei. tcr, warum man die Gk'ichhcit zwischen den H^ 29.9 tholiken und Protestanten nicht herstellen sollte. Diese Thatsache ist deshalb um so wichtiger, weil sie darthnt, daß diese Meinung des Herzogs durchaus nicht jener gleicht, die ihm von den ministeriellen Blättern untergeschoben wird, und daß er, weit entfernt zu temporisiren, wie fast allgemein be-bauptet wird, die Unterhandlungen mit Rom vielmehr thätig betreibt." (Mg. Z.) Gßm?.mnsche3 Neich. Der Courier de Smyrne vom 26. IuN enthält Folgendes: Eine in türkischer Sprache >r-schienene Schrift, welche von allen gebildeten Muselmännern, die sie gelesen haben, sehr geschah wird, cirkulirt seit einigen Tagen in Kcnstantino-pel. Sie hat zum Zweck, darzuthun, daß das religiöse Gesetz, welches gebietet, das durch Gewalt der Waffen Gewonnene auch nur durch Krieg sich entreißen zu lassen, nicht verletz.t werde, wenn Merea in die von den vermittelnden Mächten gewünschte Verfassung trete, da dieses Land nicht im Kriege, sondern durch Verträge mit den Venezianern an die Pforte gekommen sei. Diese könne alsc, ohne sich selbst zu nahe zu treten, die ihr in Folge des Londoner Tractats gemachten Anerbie« tungen annehmen. Diese Schrift sell in den Händen sämmtlicher Minister der Pforte seyn, und jhr Inhalt ven denselben gcbiNiget werden- Fabvier scheint Griechenland verlassen zu wyl< lcn, der Präsident soll aber beabsichtigen, ihm den^Oberbefehl sämmtlicher, sowohl regulärer als irregulärer Truppen anzubieten, und den General Cburch zur Rückkehr nach Neapel zu denken. (Prag. Z.) K.onsiantinopel den 25. August. Der Ausmarsch des Großwesirs hat am 20. d. M. mit den gewöhnlichen Feierlichkeiten Statt gefunden. Die Zahl der Truppen, welche zugleich mtt Meh. med Sclim Pascha von hter aufbrachen, wird auf 8 bis 9000 Mann angegeben; doch wird diese Zahl durch die von allen Seiten auf dem Marsch begriffenen Kontingente bis zum Eintreffen des Großwesirs im Hauptlager von Schumla, wohin er in kuncn Tagmärschen, über Adrianopel, vorzurücken Befchl hat, noch bedeutend vermehrt werden. Sultan Mahmud ist entschlossen, sich nö-thigenfalls selbst an die Spitze seines Heeres zu stellen. Die Vorbereitungen hiezu werden im Serail ftwchl, als außerhalb desselben, mit großer Thätigkeit betrieben; doch wird der Zcitpnntt des Aufbruches Sr. Hoheit von dem Gange der militäri- sche,« Ereignisse abhängen. Indessen ist vor einigen Tagen der Bostandschi-Baschi, oder oberste Garde-Kapitän des Sultans, mit einigen anderen Offizie. rcn des Serails, in das Lager von Schumla ab« gesandt worden, um dem Seraskier Hussein Pascha den Entschluß des Großherrn, so wie den Ausmarsch des Großwesirs anzukündigen. Man glaubt, daß der Bosiandschi-Baschi zugleich beauftragt sei, dem Hussein Pascha ein schmeichelhaftes Handschreiben des Sultans und kostbare Geschenke, als Zeichen der Zufriedenheit mit seinem tapfern Benehmen , zu überbringen. Ungeachtet der für die Pforte vor der Hand beruhigenden Nachrichten ist in den Rüstungen und Vertheihigungs^Ansigltcn nicht nur kein Stillstand eingetreten, sondern selbe werden vielmehr mtt verdoppelter Thätigkeit betrieben. Der Sultan hat be« fohlen, daß in geringer Entfernung von den äußern Ringmauern der Hauptstadt eine Reihe von Vcr-schanzungen und Batterien angelegt werden solle. Es ward sogleich Hand ans Werk gelegt; mehrere tausend Arbeiter sind seit vierzehn Tagen unaufhör. lich mit Schanzgraben, Faschinen-Binden und andern FortiKcations-Arbeitcn beschäftiget, und schon erhebt sich vor den die Vorstadt Gjub beherrschenden Anhöhen bis gegen Daud Pascha eine Reihe von Batterien und Feldverschanzungen, mit zahlreicher Artillerie besetzt, welche bis an das Meer von Marmara ausgedehnt werden dürften, und so die ganze Fronte der Stadt gegen die Landseite decken würden. Suleiman Pascha, Commandant vonIdrcnl, der diese Festung zwar mit großer Tapferkeit vertheidigte, dennoch aber sie zu früh übergeben zu haben, beschuldiget wurde, ist, nachdem sein Benehmen durch ein Kriegsgericht untersucht worden war, nach der Insel Mitylene verwiesen worden, wo er am 17. d. M. angekommen ist. Da daS unkluge Benehmen des Abdurahman Pascha von Bosnien diese Provinz in dem ge° genwärtigen wichtigen Zeitpuncte bedenklichen Unruhen ausgesetzt hat, so ist derselbe seiner Statthalterschaft entsetzt, und da der an seine Stelle bestimmte Emin Vahid Pascha mittlerweile mit Tod abgegangen, Ali Namik Pascha, welcher sich früher im Kriege gegen die griechischen Insurgenten ausgezeichnet hatte, zum Statthalter von Bosnien ernannt worden. ^^ B.) Donische Inseln. Ueber den Zug der, wie öfters erwähnt, au5 K ^ n abgegangcnm Albancscr - Truppen wird in 3c»a einem Schreiben aus Prevesa Folgendes gemeldet : «Die Albaneser, welche Ibrahim Pascha's Fahne verließen, haben auf ihrem Marsche von Koron bisVosiitza (am GolfvonLcpanto) durch die griechischen Kolonnen, die sich ihnen entgegenstellten, nicht geringen Schaden gelitten; besonders lvaren sie zu Akrata nahe daran, gänzlich zer-sireut zu werden. Ihre Zahl, einige hundert Araber und Moreoten mit inbegrissen, belief sich auf beinahe 3ooc> Mann. Bei dem Kastell von Morea (nördlich von Patras) angelangt, wurde ihnen von Deli Achmed Pascha der Uebergang nach Rume-lien mit dem Bedeuten verweigert, daß er hiezu von Ibrahim Pascha die Ordre erhalten habe. Er (Achmed Pascha) hatte schon früher alle Barken ent« fernen lassen, welche die Ausreisser zur Ueberfahrt nach dem andern Meeresufer gebrauchen wollten. Die Albaneser durch diese Maßregel und den Hunger, dem sie Preis gegeben waren, aufs Aeußersie gebracht, drangen in das Kastell und bis in das Innerste des Harems zu einer Zeit, wo Achmed Pascha bereits schlief, und forderten mit Ungestüm und unter heftigen Drohungen Lebensrnittel. Der Pascha raffte sich auf, ergriff seinen Säbel, und hieb Dreien , die ihm zunächst gestanden, die Köpfe ab; ein vierter, der über diese That dem Pascha Vorwürfe ma^te, erhielt von ihm einen todtlichen Hieb in dem Augenblicke, als ein anderer auf Achmcd eine Pistole losdrückte, und ihn todt zur Erde streckte, worauf sich die Albaneser deö Kastells bemächtigten." Die Corfu Zeitung vom 2,. August, die obige VsrfäNe gleichfalls erwähnt, fügt hinzu, daß die Albaneser, nachdem sie das Kastell von Msrea dem Pascha von Lepanto übergeben hatten, am 5. August beim Kastell von Rumelien nach Epirus übergesetzt seien, von wo sie den Weg nach ihrer Heimath fortsetzen wollen.' (Oess. B.) Ariechenlanv. Nach einem Schreiben aus Corfu vom 2. August hat die griechische Regierung beschlossen, drei Dcputirte an die Hofe von Frankreich, England und Rußland zu schicken; diese sind: der Fürst Maurokordato, der Graf Maris Eapodistrias und Herr Johann Genata. Diese Deputation ist bestimmt , diesen Souveränen die Hochachtung und Dankbarkeit der griechischen Nation für Alles das zu bezeigen, was sie bisher zu ihrem Besten gethan haben, »und sie um die Fortdauer ihreö mäch- tigen Schutzes zu bitten. — In Aegina wird ein Militärkollegium für 60 Zöglinge eröffnet. Es sind bereits mehrere Professoren dahin abgegangen. (Salzb. Z.) verschiedenes. Gegen Ende August (erzählt die Modeneser Zeitung) ereignete sich zu Modena folgender seltsame Fall: Ein Perückenmacher, der hinlängliche Unterhaltsmittel besaß, hatte sckon vor mehreren Jahren Spuren des Wahnsinnes gezeigt, welcher aber in der Folge wieder gehoben wurde. Er war von dieser Zeit an bald gesprächig, bald melancholisch im Umgang, übrigens mitleidig und wohlthätig ; allein etliche Tage vor dem unglücklichen Er-eigniß war er schwermüthiger als gewöhnlich, und als er sich einst im Schlafzimmer aNein befand, gab er sich mit einem Rasiermesser einen tiefen Querschnitt vorn in den Hals, der bis in die Luftröhre drang. Nach vier Tagen starb er ungeachtet aller angewandten ärztlichen Hülfe; aber wie erstaunte man, als man bei der Section den Magen des Unglücklichen mit Gold und Silbermünzen ganz angefüllt fand! Sie bestanden in venetianischen Zechinen 59, und Dukaten 72 Stück, ferncrs in 181^2Dop-pien von Parma, 2 Louisdor und 1 Genueser Vier-teldoppie. Dieser Haufe Münzen, hatte Magen, Gedärme und selbst die Lunge dergestalt in Entzündung versetzt, daß er an derselben, auch ganz abgesehen von den Folgen der Verwundung, hätte sterben müssen. Einer der sonderbarsten Gebräuche, den die Tunescn haben, ist der, daß sie ihre Töchter, ehe sie dieselben verhcirathen, — mästen. Kaum sind sie van 3er Brust entwöhnt, ss werden sie iss enge Gemächer eingesperrt, und es werden ihnen darauf goldene oder silberne Ringe um die Arme und Beine gelegt. Ist das Mädchen für einen Witwer oder Geschiedenen bestimmt, so dienen dazu die Ringe seiner ersten Frau. Ist dieß geschehen, so werden ihnen die nahrhaftesten Speisen im Überflusse ge< reicht, und dieß Verfahren so lange fortgesetzt, bis die Ringe fest am Fleische anliegen. Welche Schwierigkeit dieß hat, wenn vielleicht zufällig ein sehr schlankes Mädchen zur Nachfolgerinn einer Frau vom entgegengesetzten Vorzuge bestimmt ist, läßt sich denken ; ob die Barbaren in einem solchen Falle eins Ausnahme von ihrer Regel gestatten, ist uns nicht bekannt geworden. Aber Ausdauer überwindet Alles. Rkvactlur: ^r. r»v. Keinrich. Verleger: Dgnaz M. Edler v. Nleinmayr.