II. Mit einer Nose. (Nach Wallen) ^)eh', liebe Nose! hin zu ihr; Sag' ihr, daß schnell die Zeit entweiche, Daß all dein Neitz, wenn ich mit dir Ihr holdes Wesen streng vergleiche, Doch ihre Anmuth nie erreiche. Sag' ikr, die scheu dem Vlick entflicht. Der ihre Schönheit will erspähen, Wärst du a:>ch einsam aufgeblüht. Von Menschcublicken nicht gesehen, Du müßtest ungerühmt vergehen. Sag' ihr: Dn> Werth der Schönheit fällt, Fern von des Tages gold'nem Schimmer; D'rum tritt, o Schöne, in die Welt! Begehrt man dich, so duld' es immer, Bewundert selbst, errithe nimmer. Dann welke hin / daß sie erkennt/ NichtS kann dem strengen Loos entfliehen, Ob man's auch schön und selten nennt;, Waö wuilderlicblich soll erblichen, Dem ist nur km-ze Zcit verliehen. Joseph Emmanuel Hilsche'l,'. ^le ZUlöstungen zu einer großen Unternehmung gegen Algier von Seiten Frankreichs machen es zu einer interessanten Aufgabe, aus ältern und neuern Beschreibungen der Hauptstadt dieses furchtbaren Raub-siaatcs das zusammenzustellen, was über die Möglichkeit des Gelingens eines Unternehmens gegen denselben wohl zu ermitteln seyn dürfte. Die früheste größere christliche Unternehmung gegen Algier ist die Carls V<, und ihr unglücklicher Ausgang allgemein bekannt. Der Kaiser hatte zu dem Angriffe auf Algier nicht weniger als 200 größere Schiffe und 20 Galeeren mitgenommen, an deren Vrrd Z0,000 Mann ausgesuchter Truppen eingeschifft waren. Damals war Algier selbst nur mit einer einfachen Mauer ohne alle Aussenwerke umgeben, und die ganze Besatzung bestand aus LooMann türkischen Soldaten und 6000 undisciplim'rten Mauren ohne Feuergewehr. Die spanische Flotte landete m der Rahe von Kap Melifs, ungefähr zwei Seemeilen östlich von Algier, Die Truppen wurden ohne allen Widerstand von Seite der Algierer ans Land gesetzt, ' lind der Kaiser schlug auf einer Anhöhe, von welcher ' Man den Ort übersehen konnte, sein Lager auf, und ließ sogleich ern Fort mit Batterien anlegen, das noch, jetzt steht und das Kaiser-Fort heißt. Von.hier aus begann das Bombardement der Stadt, das vielleicht Mit der Utbergabe derselben geendet haben würde, hatte nicht ein heftiger Slurm die christliche Flotte zerstreut, und die, Anfangs des Winters (Ende Octo-bct I5yl) eintretenden Regengüsse die Belagerer g.'-nöthigt, den Angriff auf die Stadt aufzugeben und sich auf das Eiligste einzuschiffen. Carl selbst sah sich ' genöthigt die Flucht zu ergreifcn, und rettete sich mit genauer Noth an Voro scmcs Schisses. Ein Ueberfall Von Selten der Algierer, welche die Christen in dem Augenblick angriffen, wo > sie im Begriff waren, sich einzuschiffen, vergrößerte noch die Schmach des Abzuges, so daß eine Menge.von Christen in feindliche Gefangenschaft gerieth. Seit dieser Zeit hatte aus Algier kein ernstlicher Angriff mehr Satt gefunden, bis Lord Ermouth (früher.S' englische Meile von derselben, liegt ein klei-neä Fort unh mehrere Batterien hintereinander, von denen die letzte an die nördliche Mauer der Stadt stößt» Von dieser Mauer bis zum Hafendamme sind noch mehrere Batterien angelegt, da der Hasendamm ungefähr in der Mitte des Dritttheiles der Stadt, nach dem Hafen hin, liegt. Die nördliche Spitze des Hafendamms bildet eine Batterie von zwei Reihen mit 4^ Kanonen, die ^öwenbatterie genannt, welche die Gegend nach N. O, bestreicht. Nicht weit von dieser, welter östlich, liegt ein zweites rundes Werk nnt -drei Reihen von 48 Kanonen, in dessen Mitte sich ein Leuchtthurm erhebt, wcßwegen diese Batterie auch die Lcuchcthurm-Batterie heißt. An diese stößt wieder eine lange noch stärkere, von drei Reihen und 66 Stück Geschütz, die östliche Batterie genannt. An diese gränzen vier andere, jede von zwei Reihen, zusammen zu 6l) Kanonen, die nach S. und SO. gerichtet sind. Aus, derSüdspitze des Hafcndammeb stehen zwei große Acht-imd-Sechzig'Pfündex von ungchchr ^0 Fuß ^änge, und an der Süd- oder vielmehr südöstlichen Seice der Stadt sind, dem Hafendamm beinahe gerade gegen-, über, zwei kleine Batterien, jede von 4 Kanonen, angelegt. Auf diese folgt jedoch eine stärkere von 2U Kanonen und ein sehr altes Oeoäude, das auf zwei großen Bogcn ruht, unter denen hinweg mannach dem Kisch-marr't der Scadt fahrt, weßwegen diese Batterie auch die Fischmarkt-Batterie heißt. Von hier bis zu der östlichen Mauer der Scadt liegen noch zwei Batterien, und in eil'^r Entfernung von etwa 1 ^2 engl. Meile gegen Süden noch mehrere und ein großes Castell. Ausserdem ist die Stadt selbst noch mit Festungswerken umgeben, und wird von den beiden großen, auf den Hü-gM ^nächst der Stadt gelegenen EastMn (von denen das Fort des Kaisers 57 Kanonen führt, und das östlich von der Stadt gelegene mit 24 Kanonen besetzt ist) gedeckt. Im Ganzen sollen auf den Festungswerken im Jahr 1816 nicht weniger als 1500 Kanonen aufgefahren gewesen seyn.« Daß die Algierer seit der bn'nahs gänzlichen Zerstörung ihrer Hafenwerke, so wie der Befestigungen der Stadt selbst durch die Engländer, auf das Eifrigste bemüht gewesen sind, den S^aden wieder auszubessern, und sogar neue stärkere Werke anzulegen, ist bekannt, so oaS also das französische Geschwader, wenn es ein ähnliches Bombardement unterneHmen dürfte, wie das von Lord Crmouly, einen wenigstens eben so hartnäckigen Widerstand sinden würde, als dieser. Ausserdem wird die Erfahrung der Algierer sie auch wohl auf die schwächsten Puncce der Werke aufmerksam gemacht und deren Verstärkung veranlaßt haben. Es bleibt daher nichts anders übrig, als entweder von Westen — von Oran — oder von Osten — von Bona aus — einen Angriff zu versuchen, um den Algierern in die Flanke zu kommen. Die Bucht von Von« soll für eine Landung vortrefflich seyn, aber durch ein sehr starkes Castell gedeckt werden, die Nhede von Oran dagegen an und für sich nicht so bequem für Schiffe sepn, einige Meilen östlich davon aber eine Bucht (die von Masal-quivir) liegen, welche die größte Flotte aufzunehmen im Stnnde ist. Die Entfernung von Algier selbst dürfte von beiden Orten ziemlich dieselbe seyn. Dagegen würde man ader von Bona aus zwei Bergrücken übersteigen, und über mehrere sich in das Meer ergießende Flüsse gehen, und, wenn man diese Schwierigkeiten besiegt hat, den beiden stärksten Werken auf der Ost-Seite/ dem oben erwähnten Kaisers-Fort und dem Sternen - Castell, gegenüber sepn. Nach P^nati's Angabe würde jedoch, selbst uncer diesen Umständen, ein Angriff von der Landseite immer mehr für sich haben, da mehrere Hügel nördlich von der Stadt höher liegen als die Werke, welche die Stadt decken sollen, und man mjthin, wenn man einmal im Besitz jener Anhöhen wäre, die Castelle von dort in den Grund schießen,könnte. Bei tinem Angriffe .von Oran aus würde man allerdings die befreundete Macht, welche das oben erwähnte, in der Nähe von Oran gelegeneHorc Masalquivir inne hat (Spanien), zur Stütze hadenj indeß dürfte es sehr die Frage seyn, ob es Spanien seinem Interesse gemäß sinden würde, eine solche Expedition zu unterstützen, die, wenn sie nicht gelänge, leicht den Verlust der afrikanischen Etablissements für die Krone Spanien zur Folge haben könnte. Keichtes Mittel Gbst aufzubewahren. Um Äpfel oder Birmn^aufzubewahre-n, wische man sse tl-ockcn gut ab, lege sie in einem glasirten Topf oder Krug, auf dessen Boden e,inc Lage trockenen Sandes sich befindet, und fülle denselben abwechselnd mit einer Schichte Sand .und Früchte. Ist der Topf voll, so bedecke man ihn mit einer dichten Lage trockenen Sandes, und stelle ihn an einen Ort, der kühl, aber durchaus nicht feucht ist. Aepfel und Birnen werden auf diese Weise einen ganzen Winter hindurch sich gut erhalten» Ner Fischfang z» Astrachan in V,cr WNolOa. Man kann sich knne Vorstellung von der ungeheuren Menge von Fischen machcn, welche die Wolga liefert, die bci Astrachan in den caspischen See fallt. Der Kaiser Paul, bei dem alle Leidenschaften ins Gränzenlose gingen, und der eben so sehr ohne Maaß freigebig als ^rachsüchtig war, schenkte den beiden Fürsten Kourakin den Fischfang der Wolga. Der reiche Grieche Warwachi hatte ihn lange Zeit für den jährlichen Pachtzins von 500,000 Rubcln Van" ko gepachtet, und erwarb sich dabei ein ungeheures Vex-mögen. Jetzt ist dieser Fischsang für 9U0,,000 Rube,l die den . Caviar liefern, kann man sich kaum eine Vorstellung machen,' es gibt Störe, welche 2,400 Pfund wiegen,' die Salme, die Karpfen, die Sterlets, die Hausen, alle diese stchm in keinem Verhältnisse mit 'der Grösse de.r Fische in Europa. ------ «MM» ' ---------- O u r i o s a. 3lls der Sultan Osman einen seiner Gärtner sehr geschickt Kohl pflanzen sah, machte er ,hn sogleich zum Vicekönig der Insel Cypern. A h a r a v e. (Drcisylbig.) Mas aus der Ersten fliegt, Vesicgt; Mas aus der Ersten stießt. Versüßt. Es ist das letzte Paar Nicht rar; Doch ist Cythcrc» lieb Der Dieb. Das Ganze ist Krittlers Bild, Der schiK. Auflösung ves AogogrVPhs im Myr. Matte Kr. 19. Tre,»e — Neue. T h 5 a t e r b e r i ch t. t,sc5 ^ "^"''' '"'^"^"'llerinig i!c'e?die Da?stell!!n, des ägyp/ des ^-" ^^'^'^ -"'nen aüf üüftrcr Vühne „cl'st der Wiederhohiimg ^ G^i^""^^ ^' ""'""dertcr Nollenbcseyüng (Au,cuai>e, Mav. ' Vra»"' ''"" ^''^^' H''"' Adolph), da»,, dcr w-ißen '" Barb'i^"^ «ahnten Male) wieder einige Opern, als: Der von 33°^°^' Sevilla, vo„ Rossini; I oh^n« von Paris, i"r Auff,.h'"'' ^,"" Maurer und Schlosser, von Auber, ka»nt, jedoch"^ .^'^ "'^ ^"" l'js a»f die letztgenannte schon be-M'genehü.c Ne.nin^"'"'"" ""^ ^'^"'"' ^M wegen immerhin Wir wollc» h^'""" """"' M.N'. Gö rgc(Zour °^"^''""^' iene Opern besprechen, worin debittirten. " """ ^"" Adolph (Variton) als Gaste vor. Die Aufmerksamkeit ^f d! ,s. > tcr, als dem Pxdlic m, wi v ^angennn war um so gcspann-geachtete., i."a ^7"^'7'7'^'' ^'".e unscrcraUgcmci« part mcl.di ch „achtö , ~ "'" '" '' " "«^ dicsc., Oper... d"t auf. sang "7s c ^" "" """ '"'' '"er beklommen. Violiu « . . ^ ""'ders die ersie Arie, da.n, jene mit dem ja « iE I ^ "" """" K""st.u.fwande. Geschmack, ' d r ^'"7 """7 ""f ^n Effect richtig b^hneter gla.. en " ..« " . '"' ^"'"" '" "'s" Gesangparthie nicht h^r-Nie« "",^,^"'' d"5 >>' gegen das Orchcstcr im Ton, zu schr M g. D.csi h.clt jcdoch die Mcnge nicht ab. ihr den rm.schendstc« ^e.sall z« zollen. Und sclbst die Keimer, ^n oeZn wi.n.ch brilla». t^ort,ragc der Mad. Görgc angenchm überrascht, sti.umtc« »>: «.er Hoffnung, das, dicser »ulsilalischc Fchltrittblosi die Wnlui.g öcr BefqnZenheit d^ pst^, ^„fttvte^ sci, !n een allgemn!!f,/!p' Mtts ein, Und i,l der That! Mad. Görgl rechtfertigte diese Hoffnung be« ihrem zweiten Erscheine» in der Oper: Johann von Paris, auf das Entschiedenste. ^ In ihrer zweiten uüd dritten Gästdarstcllüng zeigte sich diese Sängerinn als Prinzessinn von Navarra im Johann von Paris» In dieser NoUe vermied sie den.oben angedeuteten' Fehler des DistoMrcns gänzlich/ und führte >ie ganz« Pärthic nnt ihrer wohlklingenden? biegsamen und umfangreichen Stimmechar-i'uant durch, "Sie erhielt — wie leicht zu denken — aiich in dieser Qver den lebhaftesten Beifall, und wurde am Schlüsse jedesmal gerufen. Herr Adolph gab als Tankred in der Oper gleiches Na^ inens, als Figaro in,Barbier (zweimal)/als Paolo im Schlosser und Maurer (ebenfalls zweimal) und als Ob erse nc scha ll iul>,o) bestrebte sich zwar nach seinen beste» Kräften, bei seinem äußerst unbehülflichen Spiele wenigstens durch den Gesang zu genügen/was ihm auch zur Zufncoenhcit des Publicums gelang: allein, wo bleibt der Glanz/ den diese Gesangsparthie cr^ heischt/ und den man nur bei dieser Nollc und bei jeNer der Irma, denen der Tonfetzer ^nach der Anlage ihrer Gesangspiencn zu urtheilen) zum Auszeichne« hinlängliche Gelegenheit gab/ erwarten kann, indem der komische, mit Rücksicht auf dic Gharactcre einfacher gehaltene Theil der Oper kcine hervorstechenden Nlian«irun-gen zuläßt? Auch Delle. Hä^e (Irma) ist für den Part zu schwach, und ihr Gesang überhaupt für Scricnparthie» zu wenig gebildet. Mad. Gö rg l würde in dieser Rolle (allenfalls noch durch Ewle-gung clner brillanten Arie) Bedeutendes geleistet und sonach in musikalischer Beziehung V'ent Wunsche des Publicums schr entspro-chen habci'l. ' I>l dicsce Oper Süchten die zwei komischen Duette (im zweitett Acte das sogenannte Klopf-Duett zwischen dem Maurer und Schlosser — Herr Köhler und Herr Adolph — im dritten Act« da5 Zank-Duett zwischen Marianna und Frau Vrigitta — die beiden Delle. Henkel — ) besonders hervor, welch' beide Stücke insonderheit bei der zweiten Vorstellung der Oper schr prompt gegc^ ? ben, und auf allgemeines Verlangen wiederhohlt wurden. Dis Leitung des Sl'ngpcrfonals und des Orchesters unter dem neuen Kapellmeister Herrn Neuling war bisher im Allgemeinen lobenswerth, und gibt die Sachkenntnis! und Umsicht desMrige» ten auf das deutlichste kund. Nur möge Herr Neuling zur besseren Verständigung des Orchesterpersonalö es sich angelegen seyn lassen, den Tact nach der allgemeinen schulgercchten Art anzug»-b«n, und jeden ersten Tact-Theil (sowie es die Clementar-Grund-sähe der Musik vorschreiben) mit dem H e ral»-> nicht aber mit ei» nem Seilen streiche zu bezcichncn, was schon öfters zu irrigen Tactcintheilungcn bei einzelnen Orchester-Mitgliedern Anlast gab» Dic scenische Ausstattung, sowie besonders das Costüm, war" übrigens bei allen besprochenen Opern sehr schön, gleichwie auch das Op«v:chaus, fclbst bei Wiedethohlungen immer gefüllt. L......g. Heute. ,,T a"» cr ed.« (2«rHcncfice dcr Ma'd. Görgl.) Morgen: «Maurer u^d Schlosser.« Montag: ,,D er Vrä u ti ga m aus Mcxic o." (Zweite Debüt der Delle. Diemar.) Nevacteur: F^r. ^av.' Okinrich^ ^erlcgcr: K^naz M< VMer v. Uleinmilvr.