Bezugspreise £iir Gstereichr-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K2'- Zür Amerika: ganzjährig D. 1 *25 Hür das übrige Ausland ganzjährig K 5’20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. am 4. und 19. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Jerrvaktung des Hottlcheer Moten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Hottlcheer Molen in Gottschee. Anzeigen (Injerate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. P ostsparkass en-Konto Nr. 842.285. Mr. 2. Kottschee, am 19. Jänner 1912. Jahrgang IX. Wohnungs- und SiedlungsverhiMmjft im Lichte der Volkszählung. Die Ergebnisse der Volkszählung werfen auch ein Helles Licht auf die gegenwärtigen Wohnungs- und SiedlungSverhältniffe in unserer Reichshälfte. Die 28,567.898 (gegen 26,150.708 im Jahre 1900) Einwohner Österreichs bildeten am 31. Dezember 1910 6,100.583 Wohnparteien (1900 : 5,553.006 Wohnparteien), die in 3,879.958 (1900 3,584.263) Wohngebäuden wohnten. Es haben sich somit die Wohnparteien um 9'9 Prozent, die Wohngebäude dagegen bloß um 8°2 Prozent vermehrt. Es nimmt somit die Zahl der Gebäude nicht im selben Verhältnisse zu; es ergibt sich daher, daß die Zahl der Einwohner und Wohnparteien auf ein Wohngebäude auch im letzten Jahrzehnt weiter zunahm. Während man im Jahre 1890 noch 150 Wohnparteien und 7'10 Einwohner auf ein Wohngebäude zählte, betrug diese Ziffer im Jahre 1910 1"57, bzw. 7'36. Daraus folgt eine zunehmende dichtere Wohn-weise, Erbauung größerer Häuser und engere Zusammen-drängung derBewohner. Die Zunahme der Wohngebäude ist in den einzelnen Kronländern sehr verschieden. Die stärkste Zunahme mit 20'4 Prozent zeigt Triest, dann folgen Istrien, Schlesien, Bukowina, Galizien, Niederösterreich usw. Im Gerichtsbezirke Gottschee steht die Stadtgemeinde Gottschee mit 9°42 Einwohnern auf ein Wohnhaus um 2'32 °/o über den Staatsdurchschnitl. Die Gemeinden Suchen (5'33), Osfiunitz (645), Obergras (4'96), Fara (4'90), Unterlag (4*52), Banjaloka (4'32), Lienfeld (4'30), Mösel (4'24), Ebental (4'22), Unterdeutschau (4'22), Seele (449), Altlag (446), Schwarzenbach (4'09) weisen eine für Landgemeinden teils noch normale, teils nicht zu tief unter der Norm stehende Bewohnungsziffer für ein Wohnhaus auf. Tiefer unter der Norm stehen Malgern (3"93), Mitterdorf (3'86), Rieg (3"72), Tiefenbach (3"72), Göttenitz (3'69), Nesseltal (3'59), Hinterberg (3"35), Graflinden (344), Morobitz (344), Kotschen (3'05). Diese niedrigen Ziffern erklären sich durch die fortschreitende Auswanderung nach Amerika. Die Zahl der Wohnparteien hat natürlich in dem fast rein städtischen Gebiete von Triest mit 274 Prozent und in Niederösterreich (Wien!) mit 19 Prozent am stärksten zugenommen. Der Staatsdurchschnitt beträgt 9'9 Prozent. Interessant ist es, die Größe der einzelnen Wohnparteien festzustellen, denn der Begriff der Wohnpartei deckt sich so ziemlich mit dem Begriff Familie. Im Jahre 1890 entfielen im Staatsdurchschnitt noch 4'75 Einwohner (Personen) auf eine Familie. Die Ziffer sank 1900 auf 4'71 und 1910 auf 4"68. Die stärkste Abnahme zeigt Niederösterreich (Wien), das von 4"8 „im Jahre 1890 auf 4'4 im Jahre 1910 heruntergesunken ist. Ähnlich liegen die Verhältnisse auch in Salzburg, Kärnten, Triest, Böhmen. Die Ursache dieser Abnahme ist ohne Zweifel die sinkende Kinderzahl, welche wieder eine Folge der dichteren Wohnweise, des Zusammendrängens in den Städten ist. Daß die zunehmende Teuerung auch auf die Sittlichkeit und den Ehesegen einen nachteiligen Einfluß hat, ist ebenfalls klar. Die Zunahme der Bevölkerung ist im letzten Jahrzehnt für ganz Österreich etwas geringer gewesen, da sie von 1890 bis 1900 94 Prozent, von 1900 bis 1910 dagegen nur 9'2 Prozent betrug. Den stärksten Zuwachs hat Triest mit 28'5 Thomas Merderöer. Wenn man in der landesfürstlichen Stadt Retz in Niederösterreich auf den Hauptplatz kommt, fällt einem sofort ein stattliches Gebäude auf, das in großen goldenen Buchstaben die Aufschrift trägt: „Thomas Verderbers Neffen". Der Begründer dieser Firma war der Gottscheer Thomas Verderber, dessen Lebensskizze wir im folgenden bringen. Schon zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wendeten sich die aus dem Hause Nr. 7 in Nesseltal stammenden Brüder Josef, Leonhard und Johann Verderber nach dem damals in dem Sammelausdruck „Deutschland" inbegriffenen Niederösterreich und betrieben dort gemeinschaftlich einen Hausierhandel mit Manufaktur- und Modewaren. Da Leonhard Verderber 1810 aus dem Verbände schied und sich in seiner Heimatgemeinde der Landwirtschaft widmete, rückte an seine Stelle der jüngste, am 21. Dezember 1793 geborene Thomas ein. Über seine Ankunft in Wien erzählte er noch in späterer Zeit, daß ihm der Zollwächter den Eintritt in das Stadtgebiet verweigerte, da seine Legitimation von der französischen Regierung in Laibach ausgestellt und den mit französischen Pässen versehenen Personen der Eintritt in Wien verboten war. Er half sich jedoch aus der Verlegenheit, indem er sein Ränzel auf einen des Weges kommenden Wagen warf und sich, durch das Gefährte gedeckt, an dem Zollwächter vorüberschlich. Von diesem Zeitpunkte an bildeten die drei Brüder die bereits auf den Besuch der Jahrmärkte ausgedehnte Gesellschaft und im Jahre 1815 erfolgte die Protokollierung der Firma „Gebrüder Verderber". Die kriegerischen Zeiten und der Bankvzettelsturz waren zu jener Zeit der Entwicklung des Geschäftes nicht besonders günstig. Die seit dem Entstehen des Betriebes eingehaltene strenge Solidität verschaffte jedoch den strebsamen Gottscheern bald einen guten Ruf. Der Geschäftsverkehr auf den Jahrmärkten erweiterte sich so sehr, daß der Hausierhandel allmählig aufgelassen wurde und vom Jahre 1822 an der Verkauf nur mehr auf den Jahrmärkten erfolgte. Bald darauf wurde der Geschäftsbetrieb auch über Niederösterreich hinaus ausgedehnt. Es wurden z. B. die Jahrmärkte in Linz und Graz besucht, welche die Beschwerden der weiten Reisen durch reichlichen Gewinn belohnten. Während fast dreier Dezennien haben die Brüder den Handel ohne eine feste Betriebsstätte ausgeführt und erst im Jahre 1829 den dauernden Sitz ihres Geschäftes nach der Stadt Retz verlegt, indem daselbst ein altes Kaufmannshaus erworben und den Bedürfnissen entsprechend umgestaltet worden war. Bereits im Jahre 1832 wurde Thomas Verderber das Bürgerrecht der Stadt Retz verliehen. Prozent, dann folgen Istrien mit 16°9 Prozent (Kurorte I), Niederösterreich mit 13"9 Prozent, Vorarlberg mit 12’8 Prozent, Görz und Gradiška mit 12'4 Prozent, Salzburg mit 1V5 Prozent, Schlesien mit 11'2 Prozent, Tirol mit 11 Prozent, Bukowina mit 9'7 Prozent, Galizien mit 9'7 Prozent, Dalmatien mit 8'8 Prozent, Mähren mit 7'5 Prozent, Kärnten mit 7"5 Prozent, Böhmen mit 7'2 Prozent, Steiermark 6 3 Prozent, Oberösterreich 5'2 und an letzter Stelle Krain mit 3°3 Prozent. Die Gebiete Krams mit abnehmender Bevölkerung liegen in der Südoststrecke des Landes mit den politischen Bezirken Gottschee, Rudolfswert und Tschernembl, ferner die Bezirke Stein und Krainburg. Die auffallend geringe Zunahme der Bevölkerung Krams erklärt sich einerseits aus der Auswanderung nach Amerika, anderseits aus einem gewissen Abströmen nach Triest, Abbazia und die neu aufblühenden Kurorte im Süden sowie in gewisse Kohlenbezirke des Deutschen Reiches. Für Krain, das gegenwärtig auf der untersten Stufe der zehnjährigen Zunahmeziffern der Länder unserer Reichshälfte steht, muß kulturell und wirtschaftlich noch viel geschehen, um das Land zu heben. Seine Lage als unmittelbares Hinterland der Adria (Triest, Fiume, Kurorte) ist ja an und für sich sehr günstig. Krain wäre eigentlich berufen, die Städte und Kurorte des Küstenlandes mit einem großen Teile ihres Lebensmittelbedarfes zu versorgen. Die Zukunft Krauts wird hoffentlich einmal schöner sein als die Gegenwart mit ihrer betrübenden Landflucht und Amerikawanderung. Nach der Dichtigkeit der Bevölkerung folgen die einzelnen Kronländer in nachstehender Reihe. Es kommen auf 1 Kilometer in: Triest 2409 Einwohner, Niederösterreich 178, Schlesien 147, Böhmen 130, Mähren 118, Galizien 102, Görz und Gradiška 90, Istrien 81, Bukowina 77, Oberösterreich 71, Steiermark 64, Vorarlberg 56, Krain 53, Dalmatien 50, Kärnten 38, Tirol 35, Salzburg 30. Krain hat also gegenwärtig den dreizehnten Rang. m Über die Landflucht gibt uns die Einteilung der Gemeinden nach der Einwohnerzahl Ausschluß. Die Zahl der Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern ist von 6 auf 7, die Zahl der Städte zwischen 50.000 und 100.000 von 6 auf 9 gestiegen. Es sind folgende: Wien 2,030.850 (im Jahre 1900 i,674.957), Triest 229.475 (178.599), Prag 224.721 (201.589), Lemberg 206.574 (159.877), Graz 151.688 (138.080), Krakau 150.318 (91.323), Nach dem im Jahre 1840 erfolgten Tode des ältesten Bruders Josef wurde die Einteilung dahin getroffen, daß Johann Verderber den Einkauf in Wien und die auswärtigen Vertretungen, Thomas hingegen die Leitung des Geschäftes von Retz aus übernahm. Dieser beschränkte seine Tätigkeit jedoch nicht auf das Warengeschäft. In richtiger Erkenntnis des vorzüglichen Produktes des Retzer Weinbaues wendete er auch diesem Zweige seine volle Aufmerksamkeit zu und sein nur echte Retzer Weine umfassender Weinhandel hat ganz besonders zur Begründung des ausgezeichneten Rufes des Retzer Weines beigetragen. Als 1861 Johann Verderber starb, ging das Unternehmen in den alleinigen Besitz des Thomas Verderber über, auf dessen Namen nunmehr die Firma protokolliert erscheint. Thomas Verderber hat auf dem Gebiete des Wirtschaftslebens eine außerordentlich vielseitige Tätigkeit entwickelt. Zu dem Handelsunternehmen gesellten sich, wie bereits bemerkt, Weinbau und landwirtschaftliche Betriebe. Im weiteren Verlaufe folgte auf die Erwerbung der Realitäten in Retz eine solche von 6 Häusern in Wien und die Veranlagung der Überschüsse in Wertpapieren. Ohne eine regelrechte Schulbildung genossen zu haben, vermochte der mit einem vorzüglichen Gedächtnis ausgestattete Mann alle diese Gebiete zu beherrschen, ja selbst umständliche Berechnungen und Kalkulationen bereiteten ihm keine Schwierigkeiten. Strenge Solidität bildete die unverrückte Grundlage bei allen seinen Unternehmungen. Dieser Grundsatz kam auch bei der Veranlagung des mobilen Vermögens zur Durchführung. Als zu Anfang der siebziger Jahre des vorigen Brünn 125.008 (109.346), Czernowitz 86.870 (67.622), Iilsen 81.165 (68.079), Königliche Weinberge 77.093 (52.504), Žižkom 72.195 (59.326), Pola 70.145 (45.205), Linz 67.859 (58.791), Przemysl 54.069 (46.295), Innsbruck 53.194 (41.108), Smichow 51.815 (47.135). Die Gesamtbevölkerung unserer Reichshälfte verteilt sich in folgender Weise. Es wohnten in Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern 14,130.291 oder 49'5 Prozent, mit 2000 bis 5000 Einwohnern 5,531.893 oder 19'4 Prozent, mit 5000 bis 10000 Einwohnern 2,111.009 oder 7'4 Prozent, mit 10.000 bis 20.000 Einwohnern 1,569.751 oder 5 5 Prozent, mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern 1,491.953 oder 5'2 Prozent, mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern 614.405 oder 2*1 Prozent, mit mehr als 100 000 Einwohnern 3,118.614 oder 10 9 Prozent. Im Jahre 1880 wohnten noch 61 6 Prozent der gesamten Bewohner unserer Reichshälfte in Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern. Die Ziffer sank im Jahre 1890 auf 57'8 Prozent, 1900 auf 63 6 und 1910 auf 49'5 Prozent. Es zeigt sich somit eine dauernde Abwanderung der Bevölkerung vom flachen Lande, die besonders den größeren Städten und Jndustrieorten zu gute kommt. Auch die Dienstbotennot und die Abnahme der Arbeitskräfte auf dem flachen Lande erklärt sich daraus. Während im Jahre 1880 die Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern nur 38'4 Prozent der Bevölkerung bildeten, stellen sie heute bereits mehr als die Hälfte, nämlich 50"5 Prozent der Einwohner Österreichs dar. Die Städte und Jndustrialorte wachsen stetig an, das flache Land entvölkert sich immer mehr. Kein Wunder, daß die Landwirtschaft mit Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen hat. Da die Menschenkraft fehlt, muß sich der Landwirt von Jahr zu Jahr immer mehr mit Maschinen und Geräten behelfen, die die menschliche Kraft zum Teile ersetzen. Man beginnt die Klagen über die Landflucht noch mehr zu begreifen, wenn man die Anziehungskraft der Städte ins Auge faßt, wie sie auch ans der Volkszählung des Deutschen Reiches hervorgeht. Das ist ein Bild von phänomenalem Anwachsen der Großstädte. Nach der reichsdeutschen Volkszählung am 1. Dezember 1910 gibt es im Deutschen Reiche 47 Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Fast alle diese Städte haben seit 10 Jahren einen Zuwachs aufzuweisen, der zwischen 50.000 und einer halben Million schwankt. Deutschland steht heute unter den kontinentalen Jahrhunderts die Börsenspekulationen insbesondere die Kreise der wohlhabenden Kaufmannschaft erfaßten, blieb Verderber allen Versuchungen zur Teilnahme an Börsentransaktionen unzugänglich. Auf alle verlockenden Anerbieten zum Einheimsen großer Gründergewinne hatte Verderber nur die eine Antwort: „Ich habe kein Vertrauen; die Unternehmungen sind wie ein Haus, das auf Sand gebaut ist. Sucht man dann nach dem Fundament desselben, so stürzt das Gebäude ein." Es ist wohl bezeichnend, daß Verderber, der in jener Zeit des volkswirtschaftlichen Aufschwunges schon über einen großen Besitzstand von Wertpapieren verfügte, nicht eine der später völlig entwerteten Aktien besessen hat. Allein auch an der Entwicklung des städtischen Gemeinwesens hat Thomas Verderber regen Anteil genommen. Die Einführung eines Wochenmarktes, die Gründung der Sparkasse, der städtischen Feuerwehr, sowie alle gemeinnützigen und wohltätigen Einrichtungen fanden stets seine ausgiebige Unterstützung. Unter seinen Mitbürgern nahm er eine geachtete Stellung ein. Er gehörte dem Ausschüsse der Sparkasse seit ihrer Gründung an und war nach dem Tode des erstgewählten Präsidenten bis an sein Lebensende mit dieser Funktion betraut. Auch Mitglied der Stadtvertretung war er bis zu seinem 90. Lebensjahre. Verderber ist unvermählt geblieben. Auf die Frage, wie es so gekommen sei, erwiderte er stets, er habe keine Zeit gehabt, an das Heiraten zu denken. Übrigens war er ein streng gläubiger Katholik, ein gerader, biederer Charakter. Frommen Gemütes, erfüllte er seine Christenpflichten bis zu seinem Tode mit der größten Gewissenhaftigkeit. (Schluß folgt.) Staaten Europas mit der Zahl der Großstädte weitaus an der Spitze. Ein richtiges Bild der städtischen Entwicklung gewinnt man freilich erst, wenn man die Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern mit heranzieht, da besonders die große Klasse zwischen 80.000 bis 100.000 sehr stark besetzt ist. Die Zahl der Städte mit mehr als einer halben Million Einwohnern hat sich in Deutschland auf sieben erhöht. Vor zehn Jahren gab es in Deutschland nur zwei Städte, nämlich außer Berlin noch Hamburg, mit mehr als einer halben Million Einwohnern. Hamburg hat die halbe Million erst im Jahre 1895 erreicht, und Berlin hat erst im Jahre 1860 die erste halbe Million überschritten, war also damals so volkreich wie setzt Breslau ist. Den 47 deutschen Großstädten mit mehr als 100 000 Einwohnern stehen gegenüber 41 im Jahre 1905, 33 im Jahre 1900, 28 im Jahre 1895, 26 im Jahre 1890, 14 im Jahre 1880 und 9 bei der ersten Volkszählung im Reiche am 1. Dezember 1871. Berlin hatte damals 110.000 Einwohner weniger als jetzt in Hamburg gezählt sind. Im ganzen haben die Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern in veu letzten fünf Jahren um IV2 Millionen Einwohner zugenommen. Auch die Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern haben meist ihre Volkszahl vermehrt. Von den kleinen Orten zeigen manche nur ein geringes Wachstum oder einen Rückgang und auf dem platten Lande hat vielfach, besonders im Osten, die Bevölkerung nicht unwesentlich abgenommen. Das ist in Ziffern ausgedrückt die Erscheinung von dem in Verbindung mit der Landflucht zu Tage tretenden Wachstum der Städte. Die Übervölkerung der Großstädte ist eines der gefährlichsten sozialen Übel. Der Zug in die Stadt ist nichts anderes als die Flucht vom Lande, welche ebenfalls eine sehr gefährliche Krankheit des sozialen Körpers ist. Die Landflucht, schrieb erst vor ein paar Wochen Abg. Dr. Schöpfer, übervölkert die