Nummer 18. Pettau, den 5. Mai 1895. VI. Jahrgang. PettauerZeitung erscheint jeden £onntag. $rril für Petta« nrtt Zukrllmig M Hm,»: Vierteljährig ff. 1—, halbjährig ff. , ganzjährig ff. 4.— ; mit Vostversendung im Inland«: vierteljährig ff. 1.15. halbjährig ff 2.90, ganzjährig ff. 460. — Änzelae Rummern 10 fr. Schristletter: J»fef Ael»»«, v»h»h»s,«ffe 5. — Lerw»lt»»g ««d Verlage W- vl«k, 0»chq,,l>l»uq. Ha»?tpl»tz Nr. Ü. Handschristen uxrden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten» bis Areitag jeder Woche eingesandt werden. Vertretung der .Pettauer Zeitung" sür Sraz und Umgebung bei: Ludwig »o» Schö»h,ser i» Gra», Zp»rg«sse Üt. 5. Die „Freunde" des Cabinets Windischgrätz. Wenn der Herr Ministerpräsident seinen Zlbendfegen betet, so dürfte er bei dem Verse: Alle die wir sind verwandt, schütze Herr mit deiner Hand," — sich eines schweren Seufzers nicht erwehren können, denn die Freundschaft zwischen ihn« und der Hohenwart-Gruppe seiner dreibeinigen Regierungsmehrheit, scheint sehr dünn gesponnen zu sein, Die „Conservativen", — was sie eigentlich conserviren wollen, das hat unlängst einer ihrer hrrvorraaenden Mitglieder, Baron Morsey, bei der Perhandlung über die Besteuerung der Sparkassen angedeutet, — die Conservativen, welche im Sub-comitö für die Wahlreforni sitzen, wollen striken. Baron Dipauli ist aus dem Comitö getreten, weil die gleichfalls darinnen sitzenden Polen und Liberalen auch ein wenig mitreden wollten und von den politischen Freunden Dipaulis lehnte jeder seine Wahl ab. Man musste den Abgeordneten Lupul aus der Bukowina bitten, für den aus-gesprungenen Freiherr» Dipauli einzutreten; allein auch das gelang nicht, denn da mehrere Liberale vergessen hatten, bei der Sitzung zu erscheinen, so war der Ausschuß beschlußunfähig. Der Lbmann dieses geheimen Comites, Herr Hraf Caronini. hat zwar erklärt, dass er. wenn cc nicht verpflichtet wäre, die Beschlüsse des «ub-wmitt-s geheim zu halten, er die erfreuliche Nachricht gebor könnte, dass die Arbeiten in der ^ahlreform einen sehr erfreulichen Fortgang netimen, ja dass schon demnächst diese Arbeiten fo und fertig dem Hause vorgelegt würden werden, allein das stimmt schlecht mit einer Wiener Corres-lwndenz der „G. Tgpst." vom 30. April, welche llipp und klar behauptet: „Dass die Aussichten Der Arquebusier. Erzählung aus der letzten Türkennoth PettauS »«» g. FelSner. !!>i»chdnick wrliolm.) Der Büttel führte die Soldaten über den Platz in Herrn Gnffaiite's Hau«, während sich die ^alhsherren nach der Rathsftube begaben, um den Fall zu besprechen und die Gefangenen zu verhören. DaS war bald geschehe», den» die Arrestanten thaten, alS verstünde» sie kein Wort deutsch und der eine radebrechte: ,Nix Burgec, — General und Soldatenrichter. — Profoss;" — machte dann das Zeichen des HalSabschneidens und rief: »Castell, — Schloßwache, nix Burgerrichter." — liess Lchlagworte blieben nicht gauz oh»e Wirkung, denn der Sladtschreiber setzte deS Langen und Ereilen auseinander, das» erst festgestellt werden müsse, ob die Jnculpateu nicht der Militärgerichts-barkeit unterstehen, sonst wären arge Verwickelungen iu befürchten. Die Mehrzahl der Rathsherren, die unwirsch über die Störung ihrer Festtagsruhe gewesen waren, stimmten dem Syndikus bei. Die Befangenen seien gut zu verwahre», bis festgestellt >k>. ob sie unter Stadt- oder MilitärgerichtSbar-fett gehören. für das Zustandekommen der Wahlreform von Tag zu Tag sich verschlimmere." Diese CorreS-pondenz sagt ebenso trocken, dass von einer energischen Führung seitens deS Ministeriums schon deshalb nicht die Rede sein könne, weil dem Fürsten Windischgrätz alle Energie fehle, sich für irgend eines der Reformprojekte einzusetzen. Manche Anzeichen sprächen dafür, dass der Sommer oder Herbst eine bedeutungsvolle Änderung in der Regie-rung bringen wird. — Zweimal bereits wurde die endliche Fertig-stellung eine» Entwurfes der Wahlreform von höchster Stelle aus ernstlich urgirt. Jedesmal wurde ein Anlauf genommen, dein Allerhöchsten Wunsche zu entsprechen und heute stellt derjenige Theil des Hohenwart-ClubS die Arbeit ein, der sich jederzeit herausnimmt, den Deutschen und speziell den nationalgesinnten, eine Leetion in der Loyalität ertheilen zu wollen. Graf Hohenwart, der Führer dieser Partei des nackten Egoismus, welche die Wünsche der Krone genau so kalt lassen, wie die Wünsche des BolkeS, wenn diese Partei dabei auch nur ein Itüpfelchen ihrer eigenen Wünsche opfern müßte, — Graf Hohenwart. der die Wahlreformprojekte der Liberalen und der Polen in der Coalition nacheinander zu Falle brachte, hat jetzt die Fronde in seiner eigenen Partei und so ist die Verwirrung innerhalb der Coalition bis ins Maßlose gesteigert. WaS wird der Vater der Coalition jetzt be-ginnen? Seine eigene Partei im Stiche lassen, daS wird er sich überlegen; die Coalition preis-geben? DaS ist für die Conservativen nicht we-niger mißlich, den» mit jene» Fraktionen, die heute außerhalb der Coalition stehen, haben sie gar nichts gemein, als den AntiseniitiSmuS und damit allein lässt sich keine Regierungspartei schaffe». In die Opposition gehen und dort jede Herr Guffante unterdrückte seinen Zorn über solche ,Kleinigkeiten und Spitzfindigkeiten des Rathes und Ruthsschreibers und sagte kalt: »Mag'S so sein, ihr Herren. Kommt aber Unheil über die Stadt aus eurem Zögern, dann will ich die Schuld auch in anderer Schuhe schieben I Ihr Herr Stadt-schreiber Math aber, haftet für die Sicherung der Gefangenen und deS Hauses der alten Wawra Steinerin und ihres Lebens, mit Eurem Amte und Eurer Person. Nach dem Buchstaben deS Stadtrechtes mag Ener Weg etwa» der rechte sein, aber Mörder und Brandstifter halten sich nicht an die geschriebenen Articuli und sitzt Euch der rothe Hahn am Dache, werdet Ihr die Brunst nicht mit Euren Protokollen und gelahrten Sprüch-lein'löschen! Die bewaffneten Bürger aber schickt heim, das« sie sich geruhig auf'S Ohr lege», denn Gott seiS geklagt, denkt jeder mehr an seine Be-haglichkeit. als an gemeiner Stadt Nutz und Frommen! Laßt's Euch gesagt sein Herr Syndikus, kommt aus Eurem Zögern Unheil, dann seid Ihr ein gelieferter Mann, sowahr ich heute Stadtrichter vonPettau bin!" — Damit gieng der zornige Herr ohne weiteren Gruß davon. Der SyndicuS, dem der energische Handel«- ihnen nicht genehme Wahlreform zu vereiteln suchen? Mit welcher Hilfe? Etwa mit Hilfe der Zungtschechen. oder Christlich-Sozialen. "der mit den Wilden oder Schönerianern? Mit Krona-weiter und Pernerstorfer, mit Foregger, Morre, mit Hauck und Dötz? Sie denken nicht daran. Wa« sie thun ist nichts Weiler als eine Pression, welche die Ultras im Hohenwart-Club auf die Coalition ausübe«, «in die beiden anderen Re-gierungSparteien im letzten Momente zur Nach-giebigkeit zu zwingen, indem sie dieselbe« vor die Alternative stellen, entweder die Wahlresorm wird in unserem Sinne erledigt oder wir treten au« der Coalition nnd dann gibtS auch nicht die nöthige Zweidrittelmajorität für eure Projekte! Nun, für die Wahlreform, wie sie über« Haupt geplant ist, wen» man sie nach dem. wa« bisher darüber in die Öffentlichkeit gelangte, be-urtheile» will, ist'S das größte Unglück noch lange nicht, wenn sie die froudirenden Clerikalen des Hohenwartc'ubs zu Falle bringen, denn befrie» digen wird sie überhaupt niemanden, an, aller-wenigsten aber diejenigen, für welche sie eigentlich geschaffen iverden soll und geschaffen werden muss. Im Gegentheile, je länger man damit zögert, je länger man denen, die heute »och immer von der Gnade der herrschende» Parteien abhängen und sich von den politischeu Brosamen begnügen müssen. welche vom Tische der am Ruder be-findlichen Reichen fallen. — mögen dieselben Liberale oder Conservative heißen, um desto ra-dikaler wird die Wahlreform werden, wenn sie ihnen erst nicht mit Gewalt abgerungen werden muss, — denn das wird gar nicht nöthig sei«, — sondern einfach diktirt werden. Die Sozialdemokraten reiben sich bereits ver^ gnügt die Hände über die zunehmende Consusion und organisiren fieberhaft die infolge dieser Con-fusion ihrer Partei zuströmenden neuen Anhänger Herr, einer der reichsten und einflußreichsten im Lande, scharf auf die Finger sah. seit er Stadt-richter war. sagte sich, dass er sich dieseSmal in seinem passiven Widerstande nicht sehr glücklich hinter dem todten Buchstaben deS Stadtrechle« verschanzt habe. Die Aufg.ibe. für die Sicherheit der Gefangenen zu sorgen und für die Sicherheit der alten Steinerin, die eine Verwandte deS ehe-maligen StadtrichterS Christoph Zteiner war. der ihm vor dreißig Jahren manches Gute gethan zu seinem Fortkommen, war eine harte Nns« für Herrn Michael Math und er verwünschte seine Voreiligkeit, zu welcher ihm sein Neid gegen den stolzen Kaufherrn verleitete. Diese« Gefühl wandelte sich in Angst, alS der Wachtmeister der Rumor-wache meldete, dass die Alte bewußtlos in'«Heiligen-geist-Spittel gebracht worden und das« es mit ihr wahrscheinlich Mathäi am letzten sei. Das Haus, in dem die Räuber offenbar nach Geld suchten und als sie keines fanden, die Alte gräulich folterten und tormentirten, werde von einem der Stadt-knechte bewacht. Um nun die Scharte so viel al« angieng au«-zuwetzen, faßte der Syndicu« ein zweite« Schriftstück über diesen ganzen Vorfall ab, in welchem der Arque- zu sestgeschlossenen diSziplinirten Massen. Sie könne» es heute schon, ohne aufzuschneiden, be-Häupten, dass ihnen ein gewaltsamer Umsturz der bestehende» Ordnung nicht mehr nothwendig sei, um ihr Ziel zu erreichen. Sie werden den zer-fahren?», nm elender Parteiinteressen wegen sich gegenseitig aufreibenden, sich gegenseitig entweder die Macht oder den Profit abjagenden Elementen der hetttigen bürgerlichen Gesellschaft eines Tages ein» fach zurufen: „Jetzt, entweder — oder!" und das ..Entweder" wird eine Wahlreform bedeuten, die jedenfalls eine sehr gründliche sei« bürste. Die Sonn-und FeiertagS-Ruhe. Am 1. Mai tritt daS neue Gesetz über die Sonntagsruhe in Wirksamkeit. Als Grundsatz wird aufgestellt, das» die Sonntagsruhe spätesten» »m fi Uhr morgens eine» jeden Sonntage» gleichzeitig für die ganze Arbeiter-schast eines jeden Betriebes zu beginnen und mindestens 24 Stunde» zu dauern hat. Bon dieser Verordnung werden jene Ge> werbe ausgenommen, bei denen eine Betriebs-uuterbrechuiig unthunlich oder der Betrieb im Hinblicke auf die tägliche« oder an Sonntagen besonder» stark hervortretenden Bedürfnisse der Bevölkerung oder de» öffentlichen Verkehr» er-forderlich ist. Jedoch auch für die Arbeiter dieser Gewerbe wird eine Ruhezeit angeordnet, die je nach den Gewerben verschieden eingetheilt wird, bald als Ruhetag an jedem zweiten Sonntag oder an einem Wochentage oder je sechsstündige Arbeite-zeit an zwei Wochentagen. Mit größerer oder geringerer Einschränkung ist die Son itagsruhe gestaltet in folgenden Werken: in Klenganstalten, in See-Salinen, in der Emailgeschirr-Erzeugung, in Kalk-, Cenient-, Magnesit- nnd Gipsbrennereien, in der Thonwaren-Industrie, in Glashütten, in der Kohleustift. Erzeugung für elektrische Be-leuchtung, in der Holzstoffgesäß-Erzeugmig, in DaruireinigungSanstalten. in Bleichereien, in Färbereien, in Zeugdrnckereien, in der Holzstoff-, Pappe- und Papier-Erzeugung, in der Erzeugung von Cellulose (an» Holz. Stroh ic), in Mälze» reien und Brauereien. in Hopfendarren und Hopfenschweseleien, in der SucniS- (Süßholzsast-) Erzeugung, in der Syrup- und Traubenzucker-Erzeugung, in Cichorien-, Rüben- und Obstdarren nnd der Conservenerzeugung. in Weinkellereien, in Spiritusbrennern und Raffinerien, in der Preß-Hefe-Erzeugung, in der Essig Erzeugung, in der Erzeugung nnd dem Verschleiß von Sodawasser, in der ttunsteiS-Erzengnng, in der Erzeugung chemischer Producte, in der Fett-Judustrie, in Mineralöl - Raffinerien, in der Leuchtgas- und Wassergas'. Erzeugung. in der Photographie, in Eentralanlagen zur Erzeugung und Abgabe elek- busiere und besonders des jungen Rottmeister» mit überschwenglichem Lobe gedacht war und dieselben zu einer Belohnung seitens der Stadt empfohlen wurden. Dieses Schriftstück schickte er zur Unter-schrist zu allen RathSherren nnd Geschworne». um e» bei der nächsten Gelegenheit dem erzürnten Stadtrichter vorzulegen. Der sollte daraus ersehen, wie sehr sich Herr Michael Math bemühte, seine» Intentionen gerecht zu werden. V. Währenddessen waren die Arquebusiere und besonders ihr junger Rottmeister Gegenstand ganz besonderer Herzlichkeit im Hause deS Stadtrichter», dem da» offene und dabei doch hochanständige Wesen Gerds sehr wohl gefiel. Gerd verstand zu erzählen und wa« er erzählte war interessant genug. Er war der dritte Sohn des reichen Haarlemer Handelsherrn Jan van der Keerkbrook und da das große Geschäst nicht zersplittert werden sollte, war der Erstgeborne zum Nachfolger des Vaters in Haarlem bestimmt, während der Zweitgeborne die dem Hanse Keerkbrook gehörige Rhederei in Amsterdam übernehmen sollte. Der eine war zum Handelsherrn, der zweite zum Seemann erzogen. trische» Stromes, in Centralheizungen mit Dampf ohne Wasser und bei der Öffentliche» Beleuchtung. In Ziegeleien, Kalkbrennereien, in der Thon-warerindus rie und in der Holzstoffgefäßfabrikation: Rasttag entweder jeder zweite Sonntag, wenn der Betrieb an Sonntage» durch sechs Stund?» unter-brochen oder eine Reserveschicht an Sonntage» ein-geschoben werden kann; eventuell 18-stü«dige Ruhezeit mit Schichtwechsel. — In de» Gerbereien ist die SonntagSarbeit »ur durch höchsten« zwei Stunden von Mai bis September bis 9 Uhr vormittags gestattet. — Für Wassermühlen von Juli bis Oetober die nöthigen Arbeiten, Rastzeit: entweder jeder zweite Sonntag oder Reserveschicht am Sonntag oder 18stündige Ruhezeit mit Schicht-tvechsel. Den Mühlen ist Mehl- und Brot-versandt mit eigenen Fuhrwerken während den für den Handel mit Lebensmittel bestimmten Stunden nnd Montag» von 3 Uhr morgen» gestattet. Den hiebei beschäftigten Arbeitern ist eine 24-stündige Rnhezeit am darauf folgenden Sonntage oder an einem Wochentage oder je sech» Stunden Ruhe an zwei Wochentagen zu gewähren. Die Feststellung der erforderlichen Ausnahmen von der Vorschrift der Sonntagsruhe hinsichtlich der folgenden Gewerbe wird de» politischen Lande»-behörden übertragen: Naturblumenbinder und Händler; Friseure, Raseure und Perückenmacher, Bäcker. Zuckerbäcker, Kuchen- und Mandoletti-bäcker, Fleischhauer, einschließlich der Pferdefleisch-Hauer und Wildprethändler; Fleischselcher und Wursterzeuger, Molkereien, Milchmaier und Milch-verschleißer. Die Vorschriften über die Sonntagsruhe im HandelSgewerbe finden anch ans den dem Pro-ductionSgewerbe zustehenden Verschleiß feiner Waren, soweit dieser Verschleiß nicht besonder» geregelt wird, ferner auf das Feilbieten im Umherziehen. anf den Marktverkehr Anwendung. Ohne jede Einschränkung ist die Sonntag»-arbeit gestattet in Omnibus- und Stellwagen-Unternehmungen, im Lohnfuhrgewerbe für Per-fonentranSport. in der Vermietung von Personen-tranSportmitteln (Reitthieren. Booten n. f w,> im Schiffergewerbe auf Binnengewässern, bei Leichen-bestattungS-Unternehmungen. bei Unternehmungen für öffentliche Dienste, in der Güterbeförderung, im Gast- und Schankgewerbe und in Badeanstalten. Dann: die an den Bewerbelokalen vorzunehmenden Säuberung», und JnstandhaltungSarbeiten; die erforderliche Bewachung der BetriebSanlaqen; die Arbeiten zur Vornahme der Inventur und zwar einmal im Jahre; unaufschiebbare Arbeiten vorüber-gehender Natnr. welche entweder aus öffentlichen, insbesondere sicherheitS-polizeilichen Rücksichten ?in Nothfällen vorgenommen werden müssen; die per-sönlichen Arbeiten de» Gewerbeinhaber«, insoweit dieselben ohne Verwendung eine» Hilfsarbeiter» und nicht öffentlich vorgenommen werden. Gewerbetreibende, welche Arbeiter an Sonn- Gerd wollte Soldat werden, ein Wunsch, der dem alten Keerkbrook so viel Abscheu einflößte, dass er den unbändigen Jnngen in die Klosterzncht nach Gent schickte Faul war Gerd nicht unter den frommen Brüdern und seine Wißbegierde ward ebenso aepriesen wie sein unbändiger Sinn beklagt. Zum Pfaffen tangte er nicht, aber noch weniger zum rohen, gemeinen, unwiflenden Krl-^'nechte. Er hoffte indessen. das« ihm seine B.ldung rasch vorwärtsbringen und sein Name dieses Vorwärt»-kommen fördern würde. Da» schrieb er seinem Vater. Die Antwort darauf war die, das« Gerd Priester werden müsse und sofort al» Novi,e ein-gekleidet werden solle. Da» entschied, denn seine« Vaters starren Willen kennend, wusste er. das« jede« Sträuben daaegen umsonst sei. So floh er heimlich an« dem Kloster, verschaffte sich von einem alten Geschäftsfreunde seine» Vater» zweihnndeit holländische Dukaten anf Rechnung feine» einstigen Erbe« und ließ sich von Werbern abfassen, um wenigsten« die Hälfte seiner Schuld auf fremde Schultern zu wälzen. Da» sei seine LebenSgeschichte bis jetzt. Ob er im bevorstehenden Türkenkriege sich ein OfficierSpatent heranShanen oder ob eine Türkeukugel daS Leid sühnen werde, da» er seiner tagen zu Reinigung»- nnd ÜberwachuugSarbeiteu verwenden, sind verpflichtet, ein Verzeichnis an. zulegen, in welches für jeden eiuzelnen Sonntag die Namen der beschäftigten Arbeiter, der Ort nnd die Dauer ihrer Beschäftigung, sowie die Art der vorgenommenen Arbeit einzutragen sind. Diese» Verzeichnis ist auf Verlangen der Gewerbebehörde, sowie dem Gewerbeinspector vorzulegen. Bezug-lich dieser Arbeite» ist der Gewerbeinhaber über-die» verpflichtet, von der Vornahme dieser Arbeiten noch vor Beginn derselben an die Gewerbebehörde die Anzeige zu erstatten. Wenn die Nothwendig-keit de» Beginnes oder der Fortsetzung einer solchen Arbeit erst am Sonntag eintritt, so muss die Anzeige spätesten» sofort nach Beendigung der-selbe» an die Gewerbebehörde erstattet werden. Diese Anzeigen sind stempelsrei. Die Aufgabe der Anzeige bei der k. k. Post gilt als Erstattung der Anzeige an die Gewerbebehörde. In beiden Fällen hat die Gewerbebehörde zu prüfen, ob die gesetzlichen Voraussetzungen zur Vornahme dieser Arbeiten vorhanden sind. Sofern diese Arbeiten die Arbeiter am Bc-suche deS Vormittag»-Gottesdienste» hindern, sind die Gewerbe-Jnhaber verpflichtet, jedem bei diesen Arbeiten beschäftigten Arbeiter an dem nächst-folgenden Sonntage jene freie Zeit zu lassen, welche ihm den Besuch des VormittagS-Gottes-dienste« ermöglicht. Wenn diese Arbeiten länger al« drei Stunden dauern, ist den Arbeitern inindesten« eine vierundzwanzigstündige Ruhezeit am darauf folgenden Sonntage, oder wenn die» mit Rücksicht aus den Betrieb nicht möglich ist, an einem Wochentage, oder je eine sechsstündige Ruhezeit an zwei Tagen der Woche zu gewähren. Uebertretungen der Bestimmungen dieser Ver-ordnung sind nach den Strasbestimmungen der Gewerbeordnung zu ahnden. Diese Verordnung tritt gleichzeitig mit dem Gesetze vom 16. Jänner 1895 in Wirksamkeit. Die Verordnung vom 27. Mai 1885. vom 30. Juli 1885. vom 21. September 1885, vom 21. September 1885, vom 12. Mai 1894 und vom 21. August 1894 treten anßer Kraft. Speziell beim HandelSgewerbe in allen Orten unter (5090 Einwohnern (daher auch Pettauj gelten im allgemeinen nachstehende Bestimmungen: 1. Die Sonntagsarbeit ist in den Handels-gewerben durchwegs von 7 Uhr früh bi» 3 Uhr nachmittag» zugestanden. Doch dürfen in diesen Handelsgewerben die Hilfsarbeiter nur höchsten» in der Dauer vo» sechs Stunden verwendet werden. An nachstehenden Sonntage» wird der Be-trieb der HandelSgewerbe sogar von 7 Uhr früh bi» 5 Uhr Nachmittag» gestattet, und zwar: An dem Sonntage, der mit dem Feste de» Landespatrons zusammenfällt, an alle» Sonntagen in der Fastenzeit, an Sonntage», auf welche ein Jahrmarkt, eine Kirchweihe. die Firmung oder eine Mission fällt. herzlieben Mutter angethan, — denn sein Vater würde solche« Leid kanm verspüre». — da« stehe in Gottes Ha»d. Frau Guffante. welche unter Begleitung zweier Knechte aus dem Hause Marenz bereits heimgekommen war. als »hr Eheherr noch im Rathhause gewesen, schüttelte ein über das andere Mal den Kops, al« sie im Nebenzimmer nicht nur auf die Geschichte Gerd van der Keerkbrook lauschte, sondern auch nebenbei ihr Pathenkind LiSbet nicht au» den Augen ließ, die hochroth im Gesichte und mit offenem Munde der Erzählung deS hübschen Rottmeister« lauschte. Plötzlich rief LiSbet in Thränen ausbrechend: „Ihr seid ein schlechter Mensch. Herr Arquebusier! Wer seinem Mütterlein Schmerz bereitet, kann kein Glück haben und deshalb wird — wird eine Türkeukugel — al) mein Heiland!" — schrie sie aus und schlug die Hände vor'S Gesicht. Frau Guffante sprang ihr bei, denn sie liebte LiSbet mit der Zärtlichkeil einer Mutter. — „Ei Kind, waS ficht dich an?" — sagte sie begütigend. — „Du hörtest doch wie er sich um sein Mütterlein grämt? Solches thut kein schlechter Sohn. — Verzeiht ihr. Herr Rott-meist«," — sagte sie zu diesem gewendet. — 2. »Beim Bäckergewerbe ist die SonntogSarbeit Im ganzen Land«: Die Erzeugung bis lv Uhr vormittag» und von 1V Uhr abends an; außerdem zwei Stunden während der Zeit der Sonntagsruhe zur noth-ivendig?» Vorbereitung für das Zeuggebäck. Der Verschleiß de» ganzen Tag. 3. Beim Gewerbe der Fleischhauer und Wild-prethändler ist die SonntagSarbeit gestattet: Im ganzen Laiide: Die AuSschrotnng und der Verschleiß bi» 10 Uhr vormittags. Bezüglich der SäuberungS-arbeiten wird auf Art. III. P. 1, des Gesetze« verwiesen. An Sonntagen, wenn selbe vor einem Norma-tage fallen sollten, ist die AuSschrotung und der Verschleiß auch von 3 Uhr bis 5 Uhr nachmittags zugestanden. Vereins-Nachrichten. (Vortrags-Äbrnd im Cafino ) Der Casino-Verein veranstaltete Donnerstag den 2 Mai d. I. einen Vortragsabend mit einru« reichen Programme, aus dem wir die Nr. 2, das Lustspiel „Der zündende Funke" v. F.Pailleron, Rr. 3, „Momente der Täuschung- von Herrn Anton Clarmann auS Wrslj, Nr. 5, „Deklamationen" von Frl. Justine lllarmann auS Gnu vorgetragen, dann Nr. 7 die Posse: „Ein Stillleben aus dem Lande" von (i. Juin und L. Flerx besonders hervorheben, weil sie den Abend zu einem sehr genußreichen gestalteten. Herr A. Clarmann aus Graz ist ein sehr routinirter Salon-Prestididigitateur, dessen einzelne Kunststücke ganz respektable Leistungen sind und viel Heiterkeit hervorriefen. Frl. Justine Clarmann, eine bildhübsche junge Dame, trug einen Monolog aus „Preciofa" vor, wozu Herr Direktor Schmidt den Clavierpatt übernahm. Man sieht und hdrt eS der jungen Dame an. dass sie in Vortragen wohl geschult und geübt sei. Den Vor-trag auS „Precwsa" gab sie mit Wärme und GefühlStiese und erntete reichen Beifall, der sie zur Zugabe eines anderen Vortrages „Lob der kleinen" animirte. Diese« „Lob der Kleinen", dann das spätere, „Die weibliche Wehr", beides humoristische Dichtungen, entfesselten einen Beifall, welcher wohl verdient war, denn in beiden kam, wie es scheint, der eigentliche Charakter der jungen Dame besser zum Durchbruch?: naiv, neckisch und mit einem leisen Hauche von weiblichen Ubermuth, in den einzelnen Phasen von Ernst und Scherz vorzüglich zum Ausdrucke gebracht und durch Mienen und Gebärdensprache richtig unterstützt, erwärmten diese beiden Vorträge gleich vom Anfange an die Zuhörer und entlockten ihnen schon während des Vortrages Beifallrufe, die sich am Ende in stürmischen Applaus conzentrirten. Die beiden Theaterstücke „Der zündende Funke" und — 3 — „Ein Stillleben auf dem Lande" unter der Regie des Hrn.Klerr's, — waren vorzüglich einstudirtund wurden so flott aespielt, dass man seine helle Freude daran haben konnte. Die Damen (da wir ersucht wurden von Namensnennung abzusehen. So wolle,, wir bei den Namen der von ihnen dargestellten Personen bleiben) „Leonie von Renat" und „Antoinette" in „DerzündendeFunke" leisteten Ausgezeichnete». Die junge Witwe „Leonie von Rcnat^ spielte ihren sehr schwierigen Part mit einer Sicherheit und Verve, die alle Anerkennung verdient. Köstlich, naiv und vorzüglich nuancirt war das Spiel „AntoinettenS." Dass Herr „Paul von Geran" ein ausgezeichneter Partner war, braucht keiner weiteren Begründung. In der Posse: „Ein Stillleben auf dem Lande" führte derselbe im „Rentier Baumann" den au« der Heiterkeit nicht herauskommenden Zuschauern eine charakter-komische Cabinetsfigur vor. Hier war er in seinem eigentlichen Elemente und das „nirgend zuviel", .zu dem diese iliolle manchen Schauspieler vom Fache verleitet hätte, machte seine Darstellung zu dem. was sie war, — zu einer vorzüglich ge-lungenen und in ihren Detail« fesselnden. — „Apollonia seine Frau", in Maske und Spiel gleich trefflich, schuf ebenfalls ein? prächtige Figur und war speziell in der Brief-Szene von drastischer Wirkung^ „Elise Wallner" konnte trotz ihre« flotten Spieles ihre „Antoinette" im früheren Stücke nicht vergessen machen; — sie ist eben eine zu vortreffliche Naive. DeS „Herrn von Falk" Mündel, „Mathilde", hatte ihre Rolle vorzüglich inne, obgleich wir glauben, dass ein Wechsel der Rollen zwischen „Elise Wallner" und „Mathilde" für beide Damen den Bottheil gehabt hätte, ihrem Naturell besser angepaßt zu sein. Die Herren „Negoziant Wallner", — dieser spielte besonders schneidig, — „Robett von Halden" und „Herr von Falk", fanden sich mit ihren Rollen recht gut ab. DaS eingelegte Couplet des „Herrn von Baumann" rief einen HeiterkeitsauSbruch hervor. Die Musikvotträge, trefflich auSgefühtt, litten so wie die Gesangsvotträg? das letzt? Mal, unt?r dem Ubelstande der nahen Bühnenwand, welche die sonst sehr gute Akustik deS Casinosaales arg beeinträchtigt. Alle« in allem war der Casino--Abend vom Donnerstag, — (eS wäre eigentlich schade wenn es wirklich d?r letzte dieser Saison gewesen sein sollte) vottrefflich arrangirt, ebenso durchgeführt und vollauf befriedigend sowohl für die an der Durchführung des Programms Mit-wirkenden, als auch für die Zuseher und Zuhör?r. Wochenbericht. (Las Mai-Avancement in »«ferrr Garnison.) Da«Maiavancement brachte dem f. u.k. 4.Pionnier-Bataillone nachfolgende Beförderungen. Ernannt wurden: Zum Major Herr Hauptmann und BataillonSconiinandant Johann Fitzner, unter .LiSbet ist ein kleiner ObenanS; ihr Mütterlein starb früh und so ist sie ihr ein Schutzengel und eine Heilige geblieben allzeit." — Der Soldat sah die Sprecherin an und ver« neigte sich mit der feinen Manier eines CavalierS. — „Die Jungfrau hat recht, gestrenge Frau/ — sagte er ernst — „hätte ich der Mutter sanfte Mahnungen gehört, brauchte ich nicht den Zorn deS Bater« zu tragen." — „Der Euch auch ver-geben wird, denn Ihr seid ein wackerer Mann Herr Gerd," — rief der Stadtrichter und reichte dem Rottmeister das Papier, welche« der Stadt-schreib« auf sein Geheiß auSgefettjgt hatte. Der jung? Rottmeister sah eS durch und nickte: „Seid !cho» bedankt Herr. eS wird genügen. Aber einen Gefallen wollet mir noch thun; die Arrestanten so ich Euch geliefert, gehöre» zum TrosS der Piccolominischen Reiter glaube ich. aber eS sind keine Trossknechte, deS seid gewiss. Es sind ©?i?r, di? sich in d?n Balg der Krähen steckten. Ich zweifle auch, ob man Euch daS Recht über fi? lass?» wird, obschon si? innerhalb deS Bann-kreiseS der Stadt ihre Unthat verübten." — Der Stadtrichter sah den Soldaten finster an. — Dasselbe sagte mir auch Herr Math der Stadt- schreiber; — rief er ärgerlich. — „eS sind doch keine eingeschworenen Soldaten?" — „Nein, aber sie unterstehen dein Generalprofoss nach Krieg«, gebrauch. Run seht gestrenger Herr." — sagte der Rottmeister ernst, — „bei dem Hin und Her. vom Pontius zum PilatuS, von der Schranne in den Stadtkotter, vom Stadtkotter auf die Schloßwache, von der Schloßwache in den Thurm. gibt'S Gelegenheit zu entwischen, — schüttelt nicht den Kopf Herr, — ich r?d? aus Erfahrung und w?iß waS ich w?iß. Wollt Ihr mir. wie ich bat, gefällig fein, so gebt Austrag, das« ich die Ge-gefangenen u»tersuche. Entwische» si? dann, so thun sie keinen Schade». Doch ist'« nicht für der Frauen Ohren, was ich Euch noch ferner sagen will Herr Stadtrichter; schenkt mir Gehör in Eurer Stube im G?heim?n." — Ohne ein Wort zu sagen öffnete .Herr Guffante eine Thüre, trat ein und winkte dem Soldaten, ihm zu folgen. WaS die beiden sprachen, schien weder die anderen Soldaten noch die Frauen zu interessiren, obgleich LiSbet sehr unruhig tvard. AlS der Stadtrichter wieder au» der Thüre in'S Gastgemach trat, sagte er zu seiner Gattin: — Lass LiSbet heute hier schlafen, die Soldaten thun einen Weg. d?u sie Belastung auf feinem Dienstposten. Zum Haupt-manne l. Cl. Herr Hauptmann II. Cl. Eugen Lüftner. Zum Hauptmann II. Cl. Herr Olier-lieutenant Arthur Ritter Müller von Elblein. Zum Lieutenant Herr Cadet-OfficierSstellvertreter Adolf Hiez. (Gratulation.) Anlässlich der Ernennung deS Commandanten uns?r?S PionnierbataillouS, des Herrn k. u. k. Hauptmann Johann Fitzner, zum Major, sprachen am Dienstage Vormittag Herr I. Ornig in V?ttr?tung d?r Stadt, dann die Herren Jos. Kasimir. Obmann deS Verschönerung«-und Fremdenverkehrs Vereine» und Max Ott, Obmann des Pettauer BauveniueS, bei Herrn Major Johann Fitzner vor. um ihm herzlichst zu gratulieren. Der „Mufeal-Berein" hat. toi; uu« mitgetheilt wird, dem Major seine Glückwünsche zur Ernennung schriftlich übermittelt. In allen di?s?n Gratulationen würd? ganz b?sond?rS der lebhafte» Freude Ausdruck gegeben, dass Herr k. u. k. Major Johan» Fitzner als Militärstation«-und BataillonS-Coinmaudant unserer Garnison erhalten bleibt. Wir schließen uns nicht uur den Gratnlationen, al« spontanen Ausdruck der unge-wöhnlichen Hochachtung und lebhaften Ber?hrung all?r Bürgerkreise für den Beglückwünschte» an, sondern geben hier ebenfall« der Freude über die „Ernennung deS Herr» Major« auf feinem der-maligen Dienstposten" umso lebhafter?» Ausdruck, al« in di?sec Belastung des allverehrten Commandanten unserer Garnison auf seinem Dienst-Posten, die Gewähr zur ung?trübt?» Fortdauer des herzlichen Einv?rn?hm?nS zwischen der Garnison und den Bewohnern der Stadt liegt, welches der frühere Commandant angebahnt hat und welches der jetzige so glücklich z» erhalten nnd weiterzu-entwickeln verst?ht, auf ei»? ?b?nso urban? al« ritt?rliche Weise. (Ädschirds-^kier.) Montag den 29. d. M. fand im Restaurant Schuch (Hotel Woisk) eine Abschiedsf?i?r für den ans Pettan scheidenden Herrn Robert Joherl statt, die nicht nur sehr gut besucht war. sondern auch in einer selten animirte» Weis? v?rlief, was dafür zeugt, das« der Sch?id?»de nicht »ur in dem Kreise s?in?r ?ng?r?n Fr?und? und Bekannt?n. in d?» Kr?isen der verschiedenen Vereine, denen er als ein jeder-zeit gerne thätige« Mitglied angehörte und unter seinen speziellen GeschästSgenosse», sondern auch in den weitesten Kreisen der Bürgerschaft sehr be-liebt und besonders seiner liebenswürdige» Jovia-lität wegen besonders geschätzt war. Unter den vielen und wir wollen auch gleich konstatiren, sehr herzlich?» R?d?». s?ie» jene deS Herr» Bürger-meister I. Ornig. der das Wirke» des Scheidenden als ei»?« st?t« wack?ren Bürg?rs pri?S und ihm daS b?st? Gedeihen auch auf seinem nenen LebenS-Wege wünschte und die des Herrn Lehrer« I. M?hing?r hervorg?hob?n. dessen Rede der liebenswürdigen Gattin deS Abschiednehnienden nicht mitthun kann. Herr Gerd wird ihrem Vater sagen, wo sie geblieben ist." — Die Arquebusiere trank?n ihre Hnmp?n l??r und gi?ng?n. In d?r ?isig?n Luft spürten sie plötzlich die Wirkung deS schwer?» Stadtb?rg?rS, dem si? wack?r zugesprochen und tork?lt?n. — „Geh'» wir heim Herr Rott-meist??, ich hab?, — hab? — lahm? Beine glaube ich," — lallte der eine. Gerd lachte und führte seine Schaar nach der Schranne hinüber, dort gab er dem Führer der Rumorwache ein?» Zettel und sagte halblaut: „Gebt meinen Leuten irgend ein Loch zum AuSschlafen; Se. Gestrengen hat sie tüchtig traktirt nnd be»el>elt kann ich sie nicht heimbringen." — Der Wachtmeister öffnete eine Thüre. — „Dort aus der Pritsche mögen sie raste», bringt sie hinein, ich hole de» Schlüssel zum Kotter, denn di? Vög?l sind »och da im Vagaooudenloch." — Während G?rd seine Argue-biisiere unterbrachte. holte der Wachtmeister den Schlüssel vom Büttel und gieng mit einer Laterne, Gerd voran, in den Kotter. wo die beiden Sttolche im Bock lagen. Al« sie den Rottni?ist?r ?rblickt?n, flucht?» si? laut: — „Wir sind im G?richtSbann? der Stadt nnd Ihr habt k?in Recht über u»«! Schert Euch zum Teufel" — schrie der Eine, sich galt. Herr Rvbert Joherl, der. wie bereits früher gesagt, ein eifriges »nd erfolgreich thätiges Mit-glied manch' eine« unserer Vereine war. erhielt auch seitens des OsfizierScorpS der Garnison, alS Mit-glieder des Casino-VereineS, dem der Scheidende angehörte und in dem er sich viele Mühe um da» Florireu de§ Vereines gab, lebhafte Sympathie-beweise. Möge ihm das Glück in seiner neuen Heimat so treu bleiben, wie daS Andenken, welches ihm in seiner alten Heimat Pettau ollerwegS be» wahrt sein wird. (Der Kaiser kommt nach ®raj) Se, Majestät der Kaiser hat die Deputation ans Graz, unter Führung Sr. Excellenz deS Herrn Landeshauptmanne» Edmund Gras Atlem», welche dem Monarchen die Bitte vortrug, die feierliche Eröffnung der Universität nnd deS Landes-MuseumS allergnädigst vorzunehmen, huldvollst empfangen und sein Erscheinen zu der Feier zugesagt. Die steirische Hauptstadt wird, de» sind wir sicher, den Herrscher auf eine Weise empfangen, die ihm Zeugnis gibt für die enthusiastische Verehrung, für die unwandelbare Liebe und Treue, mit welcher die Steiermark an Seiner erhabenen Person, an Seiner Dynastie und am alten Osterreich hängt, in dessen Krone die grüne Steiermark ein leuchtendes Juwel ist. (Mit dem Nkltiinaswagrn.) Der hochbejahrte Bürger Herr Andreas Wintert gieng am I. d. M. Vormittag, wohl vom milden Wetter deS ersten MaitageS verleitet, de» Hauptplatz herab »ach der Bahnhofgaffe. um in Weiß' Gasthause ein Gla» Wein zu trinken. Hier übermannte ihn jedoch die Schwäche und er brach bewußtlos zusammen. Er wurde mit dem städtischen Rettungswagen nach seiner Wohnung gebracht. (Verkehrsstörung.) Sonntag musste der Eisenbahn Verkehr zwischen Polstrau und CSaka-thnr» wegen eingetretenen HochwasierS plötzlich eingestellt werde», da das Geleise überfluthet und die Bettung unterwaschen wurde. Den Anstren-guugcn der Bahnverwaltung gelang es, die Schäden so rasch zu beseitigen, das» der unterbrochene Ver-kehr schon Dienstag wieder aufgenommen werden konnte. Auch auf der Linie Radtersburg-Luttenberg musste der Gesammt-Verkehr wegen deS Hoch-wasferS der Mur vollständig eingestellt werden. Die dort durch daS Hochwasser angerichteten Schäden sind bedeutend und die Verwüstungen groß. (Errnischttr Zug pragerhos-ptttau-Eroß-Jlanischn) Der Sommerfahrplan aus der Linie Pragerhos-Bndapest. den wir auszugsweise ver-öffentlichen, bringt eine Neuerung, die vielen will-kommen sein dürste. ES wird nämlich vom 1. Mai d. I. ab der Gemischte Zug, welcher bisher nur zwischen Pragerhos und Pettan verkehrte, uunmehr biS Groß Kanischa. — also zwischen Pragerhof und Groß'Kanischa mit Pettau alS Zwischenstation, verkehren. hilsloS am Boden wälzend denn die Hände waren ihm nach rückwärts an die ebenfalls zurück-gebogenen Füße geschnürt. Der Wachtmeister laugte nach einer außen an der Thür hängenden Karabatsche und gebot Ruhe, während Gerd sich bückte und das WammS deS einen aufnestelnd denselben untersuchte. Er fand nichts und der Strolch lachte ihn auS: auch drr andere verhöhnte ihn, als er vergeblich dessen Kleider durchsucht hatte. Wieder wollte der Rumorwachtmeister die freche» Lästerer die Karabatsche kosten laffen, allein der Rottmeister hielt seine Hand fest: — „Lasst das Herr Wachtmeister, ich weiß wie man solche ungewaschene Mäuler stopft oder — reden macht; gebt Acht. Damit griff er in sein Koller und zog ein Messer hervor, damit näherte er sich Einem der beiden Gefangenen. Dieser betrachtete funkelnden Blicke» die blanke Mefferklinge, die der Arqnebusier seinem Gesichte näherte. — „Was willst Du? Willst Du mir die Gurgel abschneiden? Thu'S, aber zum reden wirst Du mich nicht bringen— schrie er höhnend. — „Vielleicht doch," — entgegnete Gerd kalt. — „entweder Du sagst wo Du die Papiere hast. — denn das» Du oder dein Eumpan solche habt, weiß ich, — er, der drüben, der Rote hat es gestanden oder — 4 — (Schadrostucr am Nanu.) Am 1. d. M. gegen 9 Uhr abends brach in dem au» Holz er-bauten Wirtschaftsgebäude der Frau Johanna Denkmayer, Gasthof zum .rothen Kreuz", ein Schadenfeuer aus. welches das Object m kurzer Zeit völlig einäscherte. Unsere Feuerwehr, mittelst elektrische» Alarmsignal avisirt. erschien rasch auf dem Brandplatze; ebenso die Feuerbereitschast der Garuisou. Ein Glück für die Gemeinde Rann war wohl die völlige Windstille, da daS in Flamme» stehende Object, blos durch daS Gasthaus vom Wreßnig'jchen Zimmerplatze uud nur durch die Straße von den Holzlagern einer Tischler- und einer Wagnerwerkslättr getrennt, für diese Holz-vorräth« eine äußerst gefährliche Nachbarschaft war. Von deu zahlreich die Straße versperrenden und die Bewegungen d«r Feuerwehr hindernden Gaffern, es waren deren mehrere Hundert, ließ sich kein einziger herbei, mit Hand an die Pumpiverke der Spritzen zu legen, eine Indolenz, die in der Nach-bargemcinde Raun auf die freiwillig zur Rettung eilende Fenerwehr noch viel deprimireuder wirkt, al« in anderen Gemeinden, dir nicht im entferntesten fo viele geistige und materielle Bande an die Stadt Pettau knüpfe», alS die Gemeinde Rann. Es war wie gesagt ein Glück, dass völlige Windstille herrschte; im Gegensalle wären infolge FlugfeuerS die nebenan an der Straße liegenden beiden Werk-stätteu und durch diese wohl auch andere Objecte in schwerer Gefahr gewesen und einer solchen wehrt man sicher nicht, wenn man, die Hände i» de» Taschen, zuschaut und die Arbeit dem sreiwilligen Eingreifen überlässt. (Achwrijkrhaus.) Auch im „Schweizerhause" im Volksgarten wird an der Vollendung des Baues bereits gearbeitet. Es ist zuiar sehr löb-lich, dass mit den Arbeiten nicht gehastet wird, weil bei derlei Momentbauerei von allzugroßer Solidität der Arbeit naturgemäß keine Rede sein kann; immerhin wäre etwas lebhafteres Tempo wünschenswert, weit es bei dem jetzigen reichlich bis in den Hochsommer hinein dauern dürfte, ehe das »euerstandene „SchweizerhauS" seiner Be-stiminung übergeben werden kann. (Laieaastait) Unsere Badeanstalt ist ziem-lich eingehend renovirt worden und sind die Arbeite» im Inneren vollständig, im Bassin und Freibade so weit vollendet, dass demnächst auch die Kaltbäder für Freunde der Kneippkur zur Benützung übergeben werden können. DaS Innere des Dampf- und WaiiuenbaderaumeS ist ungemein nett hergerichtet worden; desgleichen das Warte-zimmer und die Restauration, in welcher ganz besonders die Reinlichkeit auf eine Art gcvflegt wird, die manchem ähnlichen Lvcale zum Muster empfohlen werden könnte. Auch die Getränke sind stets gut uud frisch. DaS Local kann kleineren ClubS auf» beste empfohlen werden; man ist da ungenirt und ungestört. Im Ganzen ist unsere ich zeichne Dich!" — Er zog eine der Kartuschen, die in Blechhülsen an seinem Wchrgehänge hiengen, hervor, öffnete sie und schüttelte daraus tut Häuflein Schießpulver auf den Boden; dann versorgte er die Kartusche wieder sorgfältig in die Hülfe. Der Strolch hatte mißtrauisch zugesehen; er schien nicht zu begreifen. — .Die Papiere oder ich zeichne Dich, dass Du dein lebenlang ein Au»-gestoßener bist unter deinesgleichen, verfluchter Jude!" — Der Gesungene zuckte zusammen. — „Ich bin kein Jude!" — rief er trotzig. — „So. nun dann kann eS dir nur recht sein, wenn ich dir dein Christenthum aus die Stirne schreibe!" — Herr Wachtmeister, thut mir den Gefallen und ruft zwei meiner Leute, die den Schnapphahn festhalten, damit ich richtig arbeite. In einer halben Stund« hat er das .lesu» Iwnonbus »nlvator sammt dem Kreuze so schön aus der Stirne geritzt uud mit Pulver «ingeatzt, dass «s ihm di« Hölle nicht mehr von seinem Felle zu sengen vermag." —Der Wachtmeister, der bisher Angst gehabt, dass der Aruuebusier den Gefangenen mit dem Messer zu Leib« wolle, begriff plötzlich und sagt« kopfnickend: „Ihr scheint diese Kunst $u verstehen Herr, vor drei Jahren stach mir ein fahrender Künstler meinen Namen also in di« Bade-Anstalt sowohl in ihrer Ausstattung wie ihrer Einrichtung »ach. die alle nur möglichen Arten von Bädern ermögliche», eine wahre Wohl» that für die Stadt zu nennen und die jährlich steigende Frequenzziffer. — bei Conkurrenz. austasten und dem städtischen Freibade. — spricht deutlich genug dafür, daS eine solche A.istalt ein wirkliches Bedürfnis war. Dass bei alledem die Preise, selbst für eine Provinzstadt, sehr mäßige genannt werden müssen, erhöht die Beliebtheit der Anstalt in allen BcvölkerungSschichten bedeutend und ist anf die Frequenz von bestem Einfluss.— Die Frequenz der Anstalt war im Monat April wie folgt: Dampfbäder 64, Wannenbäder l. Cl. 42, dto. Il.El.3l3, III. Cl. 43, VolkSdampsbäder 34, Douche 4. 'ire oder Jele einen behaglichen Lebensabend schaffte. ES ist durchaus nicht selten, das» so ein Heimgekehrter sich dann Hau» und Grund anschafft oder al« Kaufmann etablirt und in allerlei Spekulationen macht, die verschiedensten Sprachen spricht, aber kanm jemals erzählt, wie er zu seinem Vermögen kam. Das« man von den Matrosen Johann Orth'« nicht« hört, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie todt sind. (Her I- Mai) Wie die Correspondenzen mi? allen bedeutenderen Städten und Fabrikorten Österreichs melden, verlief die Maifeier der Ar» deiter im ganzen rnhig. In Graz wurde Vor-mittag eine Monstreverfammlung in der Industrie-Halle abgehalten. Nachmittag zogen die Arbeiter, viele mit ihren Familien, nach Gösting hinaus. Die Zahl derselben wird anf 14000 geschätzt; Musik und Gesang und frisches Bier sorgte für die richtige Feststimmung, die durch keinen Miß-ton »nterbrochen wurde. In Wien zogen die Arbeiter i» den Prater. Am ParlamentSpalafte dauerte der Vorbeimarsch über eine Stunde und wird die Zahl der Theilnehmer auf über 50 (XX) geschätzt. Auch in Wien verlief die Feier ruhig. DaS gleiche wird aus Prag und Trieft gemeldet, in letzterer Stadt feierten nur wenige den l.Mai. Schlimmer verlief die Maifeier in Budapest, die Arbeiter der SchiffSwerfte »Danubiu«". etwa 800 Mann, zogen in da« benachbarte Wäldchen, wa« von der Stadthauptmannschaft verboten war. Ta die Arbeiter der Aufforderung auseinander-zügelnen nicht Folge leisteten, kam eS zwischen ihnen und der Polizei zu blutigen Zusammenstößen. Da bisher auch aus Paris. Rom. Madrid und London ei» ruhiger Verlauf der Maifeier gemeldet wurde, >o hat die uugarische Hauptstadt allein die zweifel-haste Ehre, die Maifeier mit einem kleinen Kra-voll beendet zu habe». — 5 — Giftig und gefälscht. 'S ist keine bloße Redensart mehr, wenn einer in seinem Arger auSruft: „Herrgott, bin ich giftig!" — Dem Menfchen ist wirklich nicht zu traue», seit unlängst ein Gelehrter wieder ent» deckt hat. dass der nienschliche Athem ein ganz schreckliche« Gift ist. Dieser Gelehrter hat Versuche an einer großen Menge von armen Karnikeln gemacht und diese sind alle, alle elendiglich zu- 8runde gegangen. Jetzt, wie wird da« werden? tehmen wir den Fall e« sihen zwei, eine .Sie" und ei» ..Er", enge aneinandergeschmiegt im Grünen und thun, wie alle Närrischverllebten. Zuerst schauen sie sich selig lachend in die Augen. — (Der patroullirend« Flurwächter denkt sich sein Theil und schmunzelt auch.) Dann schlingen sie wie auf Commando gegenseitig die Arme um den HalS. — (Der Flurwächter bleibt stehen nnd benkidet „Ihn" heimlich.) Dann pressen sie die Schnabel mit einem Male so fest und lustdicht aneinander, dass man. — wie man so sagt, mit keiner Sauborste zwischendurch käme. — (Der Flurwächter nickt mit dem Kopfe, als habe er fo etwas vorausgesehen.) Da fällt dem Unglücklichen plötzlich ein, wie furchtbar giftig der menschliche Athem sei und er stürzt anf die beiden sich in de» siebenten Himmel Küssenden loS und schreit: „He, aushalten!" — Die .Sie" verhält sich vor Scham daS glühende Gesichtchen; der ..Er" springt auf und stellt den Wachter scharf zur Rede, wegen der Störung. Allein daS AmtSorgan schreit ihm zu: .So, sein« froh, dass ich den versuchte» Doppelselbstmord rechtzeitig verhindert hab! — Reib»'« lieber a Trinkgeld nmmal Und Sö, Tschaperl," — sagt er zu „Ihr". — „Wartens mit derer Vergifte?,i bi« verheirat fan!" — Da? hat man vo» unserem entdeckenden Jahrhundert. Giftig ist alle«! Unlängst hat sich ei» Profefior mit gefärbte Strümpf' vergiftet und ist daran gestorben. — Ja die Industrie schreitet vor. Wem da« Wasier zu kalt, der Strick zu morsch oder ein Revolver zu theuer ist. der braucht sich blos ein Paar gefärbte Strümpf' zu kaufe» bei einem der Sechskreuzerjuden, zieht sie an — und au« ist « mit ihm! — Das« sich Cassiere beim Zählen alter Gu'denzettel und Postbeamte beim Aufkleben von Briefmarken, die sie mit der Zunge befeuchten, eine Blutvergiftung geholt haben, ist eine leider erwiesene Thatsache. Deshalb wurde die Kronenwährung eingeführt, weil man beim Zählen der Silberlinge die Finger nicht abzu-schlecken braucht und für solche die Briefe schreiben müssen, hat der Staat die Postkarten ü 5 kr. er-funden. — Giftig ist heute schon allc« waS man nur in die Hand nimmt. Die Heller sind grün-spanig, die Rikel sind giftig weil die Zehner- nur für .fünf" und die Zwanzigernikel nur für .zehn" gelten; die Kronen machen einen giftig, wenn man mit dem besten Willen nicht zehn in ein normales Geldlascherl unterzubringen vermag und die Fünfer-und Zehnernoten sind nach den neuesten Forschungen mit Baccillen der gefährlichsten Art förmlich be-deckt. — Meine einzige Freud' der Kaff.»? ist zweifach giftig, behauptet Pfarrer Kneipp und wenn man zur Beschwichtigung seiner Nerven ein paar Blutorangen essen will, findet man, dass sie inwendig m't giftiger Anilinfarbe imprägnirt sind. Fleisch ist AaS und diese« ist hochqiftig, behaupten die Vegetarianer und die Fleischesser sagen: DaS lieb: Brod sei giftig, weil das Mehl mit Schimmelpilzen. Mutterkorn und sogar mit GypS vermengt werde. 'S ist zum verzweifeln! Bei der Lebensmittel-Ausstellung in Wien wurden nach der Prämiirnng siebenunddreißig verschiedene, mit Preisen auS-gezeichnete AuSstellungSobjecte al» gefälscht be-s»»den. Wem soll man da noch glauben, wenn man selbst einer AuSstellungS-Jury nicht glauben dars? 'S ist böse auf der Welt geworden und Vorsicht thut noth. Wenn bei unserer heurigen Regional-Ausstellung einer eine mit dem ersten Preisen ausgezeichnete Nutzkuh um theures Geld kauft, kann er'S erleben, dass er daheim bei näherer Untersuchung in der Milchkuh reinsten Mürzthaler Schlages, einen alten, mit einem .Reithofer'fchen Busen" gefälschten GaiSbock entdeckt. 'S ist arg! Alles giftig, alles gefälscht und am Glanz hergerichtet! Da steht im Herbst ein Prachtbau fertig Alles hochsolid und elegant; hält sicher aus Jahrhunderte hinaus. Ja Prost, im Winter fallen die Gesimse herab, im Frühjahr senft sich da» Trottoir und im Sommer trocknen Thüren und Fenster gerade so weit ein, dass die Bewohner aus dem Reißen nicht mehr herauskommen. Die ganze Solidität ist gefälscht und der Hausherr ist — giftig. Giftig ist das eine, gefälscht das andere oder auch beides zugleich. Ach er hat so ehrliche treue Augen, dass e» ein Verbrechen wäre, ihm nicht zu glauben; er verlangt ja nicht« al« Liebe und nur Liebe! Keine Mitgift, keine Ausstattung, selbst die Schwiegermutter will er auf den Händen tragen! Falsch, grundfalsch! — warum? — Weil e« einen solchen überhaupt nicht gibt unter dem Männervolke! Giftig wie eine Viper! Alle» falsch an ihr, vom Herz angefangen bi« zum letzten Stockzahn! Unecht ihr süßes Kosen; unecht die Farbe ihrer wundervollen Flechten; falsch ihr Küssen, falsch die Rosen ihrer Wongen; — falsch und giftig ihre Thränen, ihr schwärmerischer Blick — alles — alles! — Ist da« nicht entsetzlich? — Oh ja, e« wäre entsetzlich, aber — solche gibt e« Gott-lob auch nicht! P. Einladung zur Gründling eines Mnsik-fonds siir Platz- nnd Parkmusiken. Einem vielseitigem Wunsche nachkominend beabsichtiget der FremdenverkehrS-AuSschuß, behuf« öfterer Veranstaltung von Park- und Platzmusiken »c. einen eigene» Musikfond zu gründen, welcher a) durch jährliche Spenden und b) durch jährliche bestimmte Beiträge erhalten werden soll. Die jährlichen Beiträge wurde» per Person mit fl. 1. für Familie bi« 3 Personen mit fl. 2 nnd für Familien vo» mehr al« 3 Personen mit fl. 3 festgesetzt. Die Parkmufike» werden abwechselnd im Stadtpark am Drauquai und im VolkSgarten veranstaltet und erhält jeder Beitrag«leistende eine * JahreS-EnthebungSkarte zum freien Eintritt zu alle» auS dem Fond veranstalteten Festlichkeiten. ES ergeht hiemit an alle Musikfreunde die höflichste Bitte, unser Bestreben durch zahlreich« Beiträge zu unterstützen. Die Beiträge werden mittelst eineS SammelbogenS eingehoben und bitte» wir alle jene P. T. Musikfreunde, welchen au« Bersehen der Smnmelbogen nicht zugestellt werden sollte, sich gefälligst beim Schriftführer de« Fremdenverkehrs-Ausschusses, Herrn Max Ott, zu melden. DaS erste Concert soll am 12. Mai d. I. veranstaltet werden. Hochachtungsvoll für den ^remdea-VerkrhrsÄusschus« de« Verschönerung«- und ^rrmdkuverkehrs-Vereine» pettau Max Ott, Job. Qspaltl, Hchrliliührn, Cfrmanit. Gedenket bei Wetten, Spielen und Testamenten des jlettaner Verschönerung«- und Fremdenverkehrs-Vereines. JJT Flechteilkranke 5J trockene, nÄssende Schiippenslechten und das mit diesem Übel verbundene, so unerträglich lästige „Hautjucken" heilt unter Garantie selbst denen, die nirgend» Heilung fanden „Dr. Hebn'« Flechientot." Preis 6 Gulden öst. W. gegen Voreinsendung, worauf zoll- und postfreie Zusendung erfolgt. Bcxug: St. Marien-Drogerie Hantig (Deutschland.) — 6 — m SR können Sie Sofort /S -J wenn Sie sich cKatljen! Prof. A. L. Hickmann's Taschen-Atlas Vorräthig- in der Buchhandlung- "W. Blanke in Pettau. jede Auskunft ertheilen, jeden Streit schlichten, jede Wette gewinnen, wenn Sie sich PETTAU, WILHELM BLANKE, PETTAU. Buchhandlung empfiehlt «ich zur Besorgung aller Journale, Zeitschriften, Lieferungswerke, Bücher zu den Original-Laden-preisen ohne jedweden Aufschlag für Porto u. dg. 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Hochachtungsvoll Laura und Robert Joherl. 31 o| o| o| o| o| r>\ o| e>| o| o| o| o| o| o| e>| o) o| o| e>j o| o| o| © von bester Qualität zu verkaufen. Anzufragen in der Expedition. 2 engl. Zuchtschweine, 8 Monate alt, Sickin und Eber, zu verkaufen bei Simon Mayer in Pettau. Visite-Karten in Buchdruck oder Lithographie feinst ausgeführt, liefert billigst die Buchdruckerei W. Blanke. Än »o»cen in ollen ZeMarftn oml Facfcieltachriflen, CoarafcflcJitr ele. beeorgt raech und luverllUiig i« den Torthai hafleeten Be dinftingen die Annoncen-Expedition von Hnitolf Mo»i , dieselbe liefert Koetenenachl*«», Entwürfe für «weckmie-■l|u und gc .chmack\olle Anxei.rn, towie ln.crUone-Tensn kMMslil. EÖTJLd.Olif 2v£oss© Wien I., Seilerstätte 2. Prag, Graben 14. Berlin, Breda«, Druden. Freskfurt s. Hamberj, ««In. Lelpilg, BsfSeSurg, MUncken, Nil raber,, Stjttjirt, Illrlch. 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Friedau-Petftau - Pragerhof -tiraz. Stationen Pert.-Zug Gem.-Zug VM K.fiitotM Schnellzug Per»-Zug Friedau ah 4*» nachm. 12" mittags 1" nachts &♦' früh Pettau »d 5« .. l" .. 1" nachm. L- .. (9chmw»g) 4- .. f-Petii 2» .. 7" tt — sn Pragerhof ^ 6U abends «" .. 2" .. L« .. 750 ^ | 8I# vorm. Ank. in Graz Graz-Pra 9" nachts igerho 4» früh W»»k'rlei 10" .. lau. Stationen Schnellzug Pers.-Zug ii Gem. Zug Pers.-Zug Graz »b 1" nachts 6« früh 10"vm.G.Z.j| . , 4- nachm. 12" mt. S.-Z| Pragerhof ™ »" .. »- .. 8" morgens 9" vorm. 2" nachm. 3» nm. G. Z. 7" abends »" .. Pettau »l> 3«» .. 10" ., 404 nachm. 8« .. Friedau «n 4<« morgens 10" „ 4" nachm. n Uhr M Min. Oroa- tvanl«eJi»)| .. ersten.vertraulichen" >oky in dieser Sache, auch gemacht hat. hätte den ungarischen enn der österreichische marck hieße. — trotz fliegen gemacht. Nebensache, denn die chtet! ist'«, welch« S den Hintergrund drängt, arischen Größenwahn >af» es uns Eislei-blendet. >ik Demission seines angenommen hat, dschreiben gerichtet: ?> ollsten Vertrauens 'end einer langen reuen und erfolg-rtdauer ich Wert ch mich nicht be» Bitte um Eut-infamer Minister von Paris und Berlin gleichzeitig berübergcrufen werden nach Österreich über das Verbleiben des Grafen Kalnoky in seinem Amte? Ja auf russischer Seite geht man sogar soweit, den Grafen Kalnoky als diejenige Person zu bezeichnen, welche allein imstande ist, die guten Beziehungen zwischen beiden Reichen aufrecht zu erhalten! Wer stellt dem Baron Banffy einen solchen Befähigungsnachweis für sein Amt aus? Die Linke des ungarischen Abgeordnetenhauses hat es ihm vor wenigen Tagen ausgestellt, indem der Sprecher in offener Sitzung dem Herrn überhaupt jede Befähigung für seine Stelle absprach! Wer ihn hält, das sind die Juden und der den Juden tributpflichtige Theil des AdclS und die jüdisch-liberalen Zeitungen der Länder der h. StefanSkrone. Und diese Sorte erstecht sich neuerdings zu frondiren, wie sie unter Wekerle frondirte, weil der Monarch feinen Minister des Äußeren nicht ziehen lassen will und ihm seiner, von aller Welt als vorzüglich anerkannten Dienste wegen belobt! — Was liegt daran, wenn zehn magyarische Ministerpräsidenten flöten gehen? Wenn damit die Stabilität der äußeren Politik des KaiserstaateS. seine geachtete Stellung und die guten Beziehungen zu den Rachbarstaaten aufrecht erhalten werden? Keine eiSleithanifche, aber auch keine kroatische. Aranz Josef." tumnni(