7lr. 36. Sonntag am 5. Aai 1878. III. Jahrgang. Pränumeratians-Cedingungen. *ür «illi: Mit Post- ."iDiiatittfj ...—k. Versendung: . . l.iu H-ldlidnz . . . l- >,ldjjjhrig . . . Z.?u Oauv.atw . - «•- ^mi^rin . . . «.4» tonnn jiuflcOunt Einzelne Nummern 7 kr. Erscheint jeden Onmirrltuii und Sonntag Morgcns * Inserate werden angenommen l i» der ifruetitior b»* ..kiiOicr •W:*:!*". t*t-xenanff« Jit, 6 (thi'tirudmi v«„ Oojj-u • »atm««» »ehmc, Julcrmt für tu ..SiUtti [ jfeitwis" »»! St. flialft in Kirn. as> fl#;a I drdriilriidcn öl«dle» tat liimuisctitf, Jti. Ittn- , ra« iit Otaj, -t. Oppelik und 3i»ttrr 4 So«». | iii Äitii. ß. «iullc.. jtiiangl • 8-jtatur >» ] l'j idach. » -* ??eue Ausgleichs - Vereinbarungen. Die Ereignisse fdiuittn schneller. al# dies von mancher Seile »ermuthet wurde, und um nicht von ihnen übeirascht zu werden, wird ge-nachtet, in jeder Begebung gesichert und geeinigt ihrem »inprall eniq-genstehen zu können. Hüben und drüben griff in den maßgebenden Kreisen die Einsicht Play, daß diese» nur durch einen für beide Theile möglichst annebmbaren. baldigst zu Stande kommenden Ausgleich bewirkt werden kann, daher traien noch im vorigen Monate in Wien die Minister Fürst AuerSperg, de Preli«, Chlumeckq. Tißa. Szell, Wenkheim und Trefort zu einer gemeinsamen Konferenz zusammen. Die Verein« barnngen. welche in derselben getroffen wurden, sollen dahin gehen, daß die Persectionirung des Ausgleiche» jetzt unbedingt zu versuchen sei, selbst wenn e» nothwendig wäre, da« Provisorium noch um einige Wochen zu verlängern, damit die ner» einbarten Abänderungen der Ausgleichsnorlagen in den Parlamenten schnellstem« abgethan werden könnten. Da» wäre alle« recht schön, besonder« bei dem Umstände, al« e» heißt, die Differenzen wurden ausgeglichen, indem beide Theile nach-gaben, nämlich die Minister von hüben und drüben, allein da» Nachgeben der ci«> und trän«» leitbanifchen Volksvertretungen hängt von dem Aussehen der ministeriellen Aenderungen in den Ausgleichsvorlagen und von der Einsicht der Ungarn ab. Wohl ließen sich die ungarischen Minister herbei, für die vom österreichischen Ab-geortnetenhause votirten Zollansätze mit Ausnahme einer Post einstehen zu wellen und wird dieöster-reichliche Regierung die Lösung der Zollrestiwtions- frage dem Wunsche der Ungarn entsprechend de-fürworten, wohl wurden auch die Abweichungen im Bankstatute ausgeglichen, indem die Beibehaltung de« Namen» Bankgescllschaft sowie die Ernen-! nung der Bankgouverneure und die übrigen Modi» > ficationen de« österreichischen Abgeordnetenhauses ' flcceptiit worden sin.'', allein cS fiägt sich nur. ob die Abgeordneten auch gewillt sein werden, diese neuen zwischen beiden Regierungen beschlösse, nen Vereinbarungen im Fluge abzuthun. Doch, wenn keine Clauseln die abgeänderten Ausgleich»« vorlagen verunstalten, dürfte einer rascheren Be-Handlung derselben von Seite de« österei-tischen Parlamentes nicht» im Wege stehen, mögen nur die ungarischen Deputirten von ihrer Halsstarrigkeit dann eiwaS abweichen unv zur Einsicht kommen, daß CiSleitdanien noch immer die größere Last trifft. Weilers wurde in obiger Conferenz be-schlössen, daß auch die Achtzig - Millionenschuld-frage, sobald alle Differenzen in den beiden Par« lamenten ausgeglichen sind, durch eine auf Billig-keil«gründen dasir'e Mitverpflichtung Ungarns geregelt werden soll. Dadurch würde Oesterreich-Ungarn wieder eines der vielen Provisorien, an denen e« durch Jahrzehnte zu tragen halle, lo« und hätte schließlich die sehnlichst erwünschte Einig« keil und Krästigung der beiden Reich«hälften erreicht. Doch wenig Hoffnung bietet sich dar. denn in Ungarn gefällt man sich plötzlich in dem Widerstände gegen die Ausgleichsbedingungen, weil man eben gar nicht» leisten und ElSleithanien alles aufbürden möchte. Politische Rundschau. Eilli, I. Mai. Nachrichten au» London mcldcn: Die Königin iojpicirt demnächst da» complet>: erste Armeecorp». „Morning Amrttfer" ersahrt, daß die Unterhandlungen betreffs des gleichzeitigen Rückzuges wesentliche Fortschritte machen und hofft auf einen schließlich«« Erfolg. Da« Eomitv zur Organisation einer Frei« willigenarmee für den Activdicnst gibt bekannt, daß sich bereit» etwa SÜOO Mann — darunter viele frühere Officiere — in die Listen eintragen ließen. Im conservativen Elub zu Bradford hielt Minister Hardst eine Rede, in welcher er sagte, daß die Regierung auf dem Standpunkte der Verträge stehe, die ohne Einwilligung Europa'» nicht verletzt werden dürfen. Der Vertrag von st. Stefano enthalte auch nicht ein einzige» Element de» dauerhaften Frieden». Die muselmanischen und griechischen Interessen bedürfte» ebenso oe« Schutze» wie die slavischen. Englano ergriff keine kriegerischen Maßregeln, sondern nur Vorsicht«-maßregeln. Ein chauvinistische« Ministerium sei in England unmöglich, weil sich das britische Volk nur für große Principien zum Kriege ent« schließen könne. Die Regierung werde ihre bi«her beobachtete!-. Principien auch fernerhin beibehalten. Da« „Bureau Reuter" meldet au» Eon-stantinopel, 1. Mai: Dem Obercommandanten Tott-leben gelang e» nicht, betreff« de» gleichzeitigen Rückzüge» der Russen und Briten eine Verstau-digung zu erzielen. Feuilleton. Mutterliebe. Original-Novelle von Harrtet. Bon den Zinuen de« stolzen Fürstenschlosse« Worlos wehten schwarze Trauerfahne«. Weit, we.t in » Land, in den goldigen FrllhlingSmorgen hinau« sah man da» düstere Todeszeichen flackern! Nicht die Herrin von Worlof hatte der Tode«, engel in seine eisigen Arme geschloffen, doch die einzige Schwester, de« vor zehn Jahren verstor« denen Fürsten. Ein schwer geprüfte« Frauenlebeo, da« fast -zwanzig Jahre hindurch, von der Gicht gelähmt an den Rollstuhl gebannt war!-- Auf der Straße, die zu dem Schlöffe führte, fuhr ein Reisewagen; der Herr, der in demselben saß. hatte schon mehr al« einmal den Kutscher zur Eile angetrieben und so flog denn da« Gc« fährte in rasender Schnelle dem Schlöffe zu. — Da» Antlitz de« jungen Fürsten WorlosSky zeigte eine tiefe, ja mächtige Erregung, während sein Blick unverwandt auf dem schwarzen TodeS« zeichen haftete: »O. ich komme zu spät! Anne Tante Mag« dalena, Du hast e« doch so heiß gewünscht, mich «och einmal zu sprechen!■ — Er lehnte sich tief in die Wagenecke, und seine Gedanken schweiften weit in die Vergangenheit zurück, in die glückliche, frohe Knaben- und IünglingSzeit! — Wo« für stolze Pläne, Hoffnungen und Wünsche hegte sein heiß schlagende» Herz damals — au), da« Leben hatte auch nicht den kleinsten Theil dieser Hoff« «ungen, Wünsche und Pläne in Erfüllung gehen laffen! Nun raubte ihm der Tod noch da« letzte Wesen, da» seinem tiefsten, heigesten Empfinden warme«, innige« Verständniß entgegenbrachte: Tante Mazda I Sie war ja selbst eine Deutsche, und ver-stand so de» Jüngling» Liebe zu seinem großen, edlen Volke! Urban WorlofSty war in Deutsch« land geboren, kam aber schon al« achtjähriger Knabe nach Polen, da sein Vater, der nur ein einfacher Edelmann war, alle Güter daselbst ver-kaufte, und, weil Fürstin Olga WorlofSky, die letzte ihre« Stamme» war, nach dem Wunsche ihre« sterbenden Vater«, den stolzen polnischen Fürstentitel gegen den unbedeutenden deutschen Edelmann eintauschte. — Er hatte die Treulosig-keit an seinem Vaterlande hart büßen müssen; da« fremde Volt brachte dem fremden Herrn niemal« Liebe entgegen und sein Weib, bereute e« tief, nachdem der erste Liede«rausch ver-flogen war, einem Deutschen die Hand gereicht zu haben! — Fürstin Olga setzte später ihre einzige Hoff-nung auf den Knaben; — er sollte ihrem Volke ausschließlich angehören, in ihm mußte ihrem Lande ein treuer Anhänger erzogen werden, der für Polens Ehie und Freiheit kämpfte! Ach — Urban schrieb auf der Hochschule zu L. einen Zeitungsartikel, der in seiner jugendlichen Begeisterung für Deutschland, Verrath an dem Lande seiner Mutter war. Der junge Fürst mußte sein unbesonnene« Handeln durch eine fünfjährige freiwillige Verbannung au« Polen büßen! In dieser Zeit, die er im Auslande verlebte, waren Magda« Briefe der einzige Sonnenstrahl für fein verbitterte« Gemüth! Die junge Schwester seine« Vater«, die nach dem Tode einer alten Verwandten, in da« vor-nehme Hau« ihre« Bruder« kam — weil sie schutzlos und allein in der Welt stand, da die Eltern längst gestorben — war Urban« treucftc, einzige ftreundin; sie lieble er wie eine Mutter, denn ihr Herz blieb niemals seinen Klag»« ver-schloffen! — Der Wagen fuhr jetzt durch die schattige Lindenallee dem Vestibüle de« Schlosst« zu. Der Fürst hatte sich so sehr in trübe Erinnerungen verloren, daß er erschrocken auffuhr al« laute«, kräftige« Hundegedell an sein Ohr lönte. — Er verließ rasch den Wagen; da drängte sich ein riesiger, schwarzer Hund an ihn heran: „Wolf, mein Wolf \" ©ei der Eröffnung be« conservativen Club» ,Prestor" sagte der Minister de« Innern Eroß, die Regierung sei nicht vom Kneg«geiste beseelt, bestehe nur auf der Ausrechlhaltung der Vertrüge und tra-b'e die Uebereinstimmung der Mächte her-beizufüdrcn. England werde den Krieg durtfi nicht« provociren. England« Forderungen demüthigen nickt Rußland. Der Vertrag von San Stefano sei im Ganzen verderblich, wa« England auf der Con'erenz loyal nachweisen werde. Die „Time«' melden: Die Pourpirler« zwischen London und Petersburg über Berlin haben wieder begannen. — Da« „Bureau Reuter" meldet au« Bombay: Die zweite Abtheilung der Expedition segelte nach Malta ad. Ein Brief der „Pol. Corr." meldet: Am 28. April fand in Petersburg ein groß-r Minister-ratd unter dem Borsitze dcS Czaren statt, welcher wichtige Entscheidungen traf. Unmittelbar darauf gingen Depeschen nach Wien und London ab. E» ist ziemlich sicher, daß die gefaßten Beschlüsse höchst versöhnlich und beschwichtigend sind. Die Redaction der „Pol. Corr." bemerkt hiezu. daß da« Peter«burger Eabinet in der That eine neuer-liche Initiative zu Behandlungen mit dem Von-doner Eabinet i» der Eougreßfrage ergriffen habe, welche auf weiterreichenden Zugestündnissen al« die bisherigen beruhen dürften. Au« Eonstanlinopel wird berichtet: Die Be-vdlkerung einiger Districte de« Vilajet« von Skutari (Albanien) sendet den Mächten einen Protest gegen die Annex,on durch Montenegro. — In Thracien fanden neueUich: Zusammenstöße der Russen und Bulgaren mit den Mohamedanen, statt. — Ein Theil der ruffischen Trupp.» von San Stefano geht nächster Woche auf die Be-festigungen von Tfchataldja zurück. Die Russen entsenden Verstürkungen gegen Boulair. In der italienischen Kammer erkürten der Ministerpräsident und der Minister de« Aeußcru auf eine Interpellation, daß die Gerüchte über eine Vermittlung Italien« in der Orientfrage unbegründet seien. Italien wolle sich Verwick-Jungen möglichst fernhalten. Heflerreichischer Aeicksraty. Abgeordnetenhau«. Sitzung vom 2. Mai. Zur Berathung kam da» Actien-stenergesetz. Der Paragraph 1 wurde in der Fassung de« »u«schuffe« angenommen. Die Be-stimmung desselben bezüglich der Sparkassen, wurde in der Schwebe gelaffen und ein dieebe» züglich gestellter Antrag de« Abg. Proper, wo-nach sür Sparkassen, welche nach dem Regulativ von 1846 eingerichtet wurden, eine Begünstigung platzgreifeu solle, dem Au«schussc zugewiesen. Der Parapraph 2 wurde nebst allen im Laufe der Debatte zu denselben gestellten »mendememt« an den Ausschuß zurückgewiesen. Da« Thier umsprang in mächtigen Säxen, ein durchdringende« Freudengeheul au«stoßend, die hohe Münnergestalt! Der Lärm rief einige alte Diener^ herbei; al« sie in dem Angekommenen, den Sohn der Fürstin Olga Wor>of«ky erkannten, wichen sie zu-rück. Auch nicht ein freundliche« Wort wurde dem jungen Gebieter al« Willkommen«gruß zu Theil! Acht Jahre waren feit jener Zeit verstrichen, wo er den Zeitungsartikel geschrieben — aber die Erinnerung ist ein ewi^ nagender Wurm! Die scheuen Blicke der Diener schienen zu sagen: „Du bist nicht unser Herr uns Gebieter —denn dein Herz gehölt einem fremden Volke! Urban betrat die weite Vorhalle; kühl und frostig wehte e« ihm au« derselben entgegen. Lang-sam stieg er die breiten steinernen Stusen de« öden Traue-hose« empor; er athmete einigemal tief auf: da er sie zum letzten Male herabstieg, trauerte sein Herz um de» kaum begrabenen Bater — und heute — ach heute — e« lagen fast zehn Jahre dazwischen — kam er wieder um für immer und ewia Abschied zu nehmen von seiner einzigen, treuesten Freundin, die er je im Leben besaß 1 Ein heller Lichtschein drang iu den düstern Eorridor: er kam au« dem Todtengemache! Urban seufzte tief — tief aus — dann betrat er rasch Was hat Europa, was bat Steiermark, wa« hat speciel die Stadt Eilli von den aus dem Lrieg»fchauplatze im Oriente entstehenden Epide-mien zu befürchten, wa« haben wir dagegen zu thun ? Von vr. prossinagg. I. E« mag im ersten Augenblicke lächerlich erscheinen, wenn ein Stüdtchcn von oe» Dimen-sione» Eilli'« in einer ganz Europa bewegenden Frage sich zum Worte meldet. Aber die Sache ist keineSweg« lächerlich, sonoern im Gegentheile eine hochernste, ir befinden un« allesammt gegenwärtig in einer Situation, ähnlich den Bewohnern einer Stadt, welche nach dem muthmaßlichen Verlaufe der Dinge auSersehen ist. in wenigen Wochen einer Belagerung, einem Bombardement ausgesetzt zu werden. Der Einzelne im Städtchen, wie die Gesammtheit der Bewohner sind nicht in der Lage den Gang der Geschichte zu modificiren. da« dro-hende Beschießen abzuwenden, und wenn das Letz-»re eingetreten ist. der mörderischen Kugel zu gebieten, hier oder dort nicht einzuklagen. Wol aber kann der Verständigere schon bei Zeiten und muß der MinderverstäNdigere dann, wenn e« schon fast zu spät geworden ist, auf Mittel sinnen, wie da« unabwendbare allgemeine Unglück, zum eigenen und zum Wole Aller so viel al« möglich einge-dämmt werde. Er wird die baufälligen Stellen seines Hauses untern auern oder ganz abtragen, oder zu Defensivzwecken umgestalten, er wird brennbare oder gar explosible Körper beseitigen. Feuerlöschrequisiten in Stand setzen und fleißig probiren »c. Wer dies zu thun unterläßt, wird nicht nur selbst zu bitterem Schaden kommen, sondern im Intereffe der Mitdewohnerschaft sogar ganz energisch gezwungen werden, alle« da» zu thun, was nicht nur die eigene Haut deckt, sondern auch die Gefahr für die Nachbarschaft vermindert. Eben o ergeht e« uns auch angesichts der drohenden Invasion von Flccktypdu«, Cholera oder vielleicht gar der Pest. Machtlos müssen wir zu-sehen, wie sich alle die furchtbaren KrarikhcilSkeime entwickeln, wachsen uud ausbreiten, um endlich mit verheerender Gewalt über uns hereinzubrechen. Nud) ewigen Naturgesetzen wird die nämliche «sonne, welche un« unser Getreide reift, die Zersetzung der unbegrabenen Leichen auf den orientalischen Schlucht-selbem bewirken, Hunderte und lausende von „Bc-freiern" und „Befreiten" werden dem unmittel-baren Äiilhauche, dem Hunger und der Noth erliegen, der in geometrischer Progression sich ver-vielfältigende Ansteckungonoff wird immer weitere Kreise beschreiben, und wie so oft in vergangenen Jahrhunderten undDecennien wieder einmal einen Jammer und Elend verbreitenden Triumpszug Über die halbe Erde machen. Daß e« sich hiebei nicht etwa um muthwillig heraufbeschworene Schreckgespenster, sondern um traurige historische Reminiscenzen und Analogien den Saal und eilte zu der Bahre Tante MagdaS. — Sie lag völlig unter Blumen — hatte ihr seine Mutter diesen Liebesdienst erwiesen? Er beugte sich über da« stille, bleiche Gesicht; er weinte nicht, aber seine Züge waren so farblo«, wie da« Antlitz der Todtes, sie schienen im hef-tigsten Seelenschmerze zu erstarren. — Sin leise« Geräusch nahender Schritte drang an sein Ohr; am Eingange de« Saale« erschien eine hohe Frauengestalt, die einen Kranz, au« den ersten Frühlingsblumen, in den Händen hielt. Der Fürst trat rasch hinter die Bahre, er wollte nicht beachtet sein. Die junge Fremde hatte ihn nicht gewahrt; sie legte den Kranz zu den Füßen der Todten und ihre Hände zitterten dabei heftig, während ihr Auge mit dem »u«druck leidenschaftlicher Erregung auf der Leiche haftete! Wer war da« fremde, junge Mädchen? Urhan beugte sich weit v^r um da« Antlitz besser sehe., zu können, da stieß er mit dem Arm an einen der hohen Leuchter, die junge Fremde blickte rasch aus: „Fürst Urban Worlofsky?" sie wich von der Bahre zurück. „Wie, Sie kennen mich? —" „Ja!" sagte sie einfach. „Woher?" handelt, wird Jedem sofort klar, sodald er sich nur etwa« eingehender mit ver Geschichte der Epidemien beschäftigt. Ich will einiae dieSdezüg-liche Diien anführen, oh^e mich aber in weit-läufigere Erörterungen über die Entstehung«» und Vcrbreitunzewcise einzulassen, da dieselben wohl an und für sich sehr interessant sind, unserem nächsten Zwecke jedoch ferne liege». So viel müssen wir festhalten, daß alle die genannten Seuchen ihre Liebling'brutstätten. so die Ehoiera in Indien, die Pest in Unie egypten, der Flecktyphus in Irland haben, daß die -Ver« breüung derselben theil« direct vnn Mensch zu Mensch, theil» indirect durch Uebertragung auf Kleidungsstücke :c., theil« durch Zersetzung der menschlichen Desertionen uns Vergütung de« Boden«, Trinkwasser« und der Luft eben? durch jene ZersetzungSvroducte erfolgt, und daß alle die genannten Epidemien den menschlichen Verkehr«» wegen solgend, mit der wachsenden Schnelligkeit und Erleichterung der letzteren auch immer raschere Fortschritte machen. Ho brauchte die gewaltige Eho'eraepidemie. welche im Jahre 1817 in Ieffora «^ver Post< dampser, und 1867 in -t Tagen die Streck« von Rom nach Pari« machte. Im heurigen Jahre find nun wieder einmal alle Vorbedingungen zur Entstehung einer oder mehrerer Seuchen gegeben. Zwei Großmächte recrutiren ihre Riesenarmee in Brutstätten der Krankheiten, der Zusammenstoß wir» auf einem für die sofortige Au.'breitung unendlich günstig gelegenen Terrain erfolgen; alte Schlachtfelder mit halb oder gar nicht beerdigten Leichnamen werde» da« willkommene Nührmaterial liefern, kaum erloschene Epidemien wie die Pest von Bagdad werden neu aufflackern und Flüchtlinge wie TruppendiSlocationen da« Gift über Europa undf da wir sehr nahe sitzen, zunächst gewiß auch zu un« bringen. Aber — wir wollen deshalb nicht verzweifeln? Zur Beruhigung überängstlicher Gemüther will ich schon heute beifügen, daß alle die genannten Geißeln der Menschheit ihre LieblingSstätten so wie zur Entstehung, so auch zum Festwachsen und Up-pigcn Gedeihen haben, und daß Eilli eine solche Stätte nicht ist. Nichtsdestoweniger müssen wir unsere Äugen offen behalten, um in unserem ur» eigensten Interesse, den im Jahre 1866 gewonnenen und seit dem wiederholt bethätigtengesundheitlich guten ac Fortsetzung im Einlageblatt. 16 „In den Gemächern der Frau Fürstin Mutter existirt ja melr al« ein Bild von Ihnen, und die letzte Fotografie, die ich bei der Verstorbenen sah" — e« zuckte wieder um die schmalen Lippen de« Mädchen« — „ist Ihnen ganz und gar ähnlich!" Urban warf einen letzten, langen Blick auf die Leiche; da« Haupt nur leicht gegen die junge Fremde neigend, schritt er au« dem Saale; e« fiel ihm nicht m.hr ein, zu fragen, wer fie sei — so sehr beschäftigte ihn in diesem Momente die Mutter! Wie wird sie ihn empfangen? Sie halte ihm, in den langen Jahren, die er im Au«lande verlebte, wohl öfter geschrieben — doch Herzlichkeit und Liebe verriethe» ihre Briefe niemals! — Ach, Herzlichkeit uns Liebe hatte Fürstin Olga nie dem Knabe« so wenig, wie dem Iüng» ling bewiesen, und der Mann durfte am wenig» sten daraus Anspruch erheben! — Am AuSgange de« Saale« stand ein greiser Diener: „Die Frau Fürstin Mutter erwartet den gnädigsten Herrn, in ihrem Salon!" sagte er auf polnisch. Urban schritt den langen Eorridor hinab und betrat da« ihm seit frühester Knadenzeil bekannte Gemach! (Fortsetzung folgt.) Beilage zur Nr 3K. der „Collier Zeitung". Ruf der Stadt »euerding« in überzeugender Weise zu rechtfertigen. Die Mittel zur Erreichung diese« Zwecke« erheischen eine etwa« weil läufig«! e, den mir zugemessenen Raum tidtrschreitcnde Erörterung, we«-halb ich dieselbe trotz der Dringlichkeit der ganzen Sache auf einen ferneren Artikel verschiebe. GemeinderathSsiyung. Am Freitag den 3. Mai eröffnete der Bürgermeister Dr. R e ck e r m a n n bei beschluß-fähiger Anzahl der Ausschüsse die Äenieinderath«-sitzung. Zum Beginn wurde vom Schriftführer da« Protokoll der letzten Sitzung vorgelesen und dasselbe genehmigt. Hierauf erfolgte die Mittheilung der Ein. läuft, darunter befanden sich: Eine Zuschrift deS Lanbe«-Au«schusse« bezüglich der Sannreguiirung, ein Schreiben de« historischen Pereine« und de« Bolkschullehr« - Witwen -Pension« -Ausschusses um einen Beitrag, die Zuschrift der hiesigen Gaswerks-Verwaltung in Mauthangelegenheiten, der Amts-bericht de« städt. Eaffier« und Oekonomen wegen eine« schadhaften Fußboden« im Theatergebäude. Zuschrift der k. k. Bezirk«hauptmannschaft be-treff« commissionell« Erhebung der Entsumpfung der Material-Gräben an der Süd bahn; diese Schriftstücke wurden sowie noch andere minderen Belange« den betreffend«« Sektionen zugewiesen. Ferner« theilte der Bürgermeister mit. daß Theaterdirector Böhm auf da« hiesige Theater für den kommmendei, Winter verzichtet«, weil ihm die Leitung de« Theater« in St. Polten verliehen worden sei. gleichzeitig murren di« Gesuch« der Schauspitl-Dirrctoren Joses Röder und Emil Iefchek um die Verleihung de» hiesigen Theater« für die Monate November und December behandelt. Der Bürgermeister machte die Anfragt, ob dieser Gegenstand der Section zugewiesen oder ob er gleich dthandelt werden solle, indem er t>e-merkt«, daß Director Röder hier allgemein von guter Seile kennen gel«rnt wurde, worauf Ä.-R. Negri den Antrag stellte, e« möge dem letzt«en da« Theater verliehen werden, was angenommen würd«. Die Zuschrift der Feuerwehr wegen Ver-kauf einer Spritze alten System» Ist d«r 3. Section zugewiesen worden und hierauf folgten sanitär« Angelegenheiten. Auf der Tagesordnung stand ein Bonrag de« Berichterstatter» der l. Secuvn, da aber dersclbe verhindrrt war, der Sitzung beizuwohnen, so be, richtete der Referent der Finanz-Seclion, Dr. Langer, über die Rechnung der Gasanstalt. Es entspann sich wegen vrr Eontrolle de» Gusver-brauche» eine Debatt«, an welcher sich dir G.-R. S t e p i s ch n e g g. di Centa, 5>. Langer und der Bürgermeister beiheiligten, und wobei G.-R. Stepischnegg den Änkrag stetste, e« möge eine Controlle über den Gasverbrauch eingeführt werden und es habe hierüber, wie dieses zu be-werkstelligen sei, die Finanz-Section zu berathen. Dieser Antrag, wie jener der Auszahlung der Grldrr, wurde angenommen. Schließlich erfolgten die Wahlen des Abgeordneten der Gemeinde für die Regional-AuSstellung. Dieselbe fiel auf Herrn G.-R. Stepischnegg für Dr. Langer, welch letzterer dem Au«schnße der kandwirthschaft-liche» Filiale angehört; die zweit« Wahl entfiel, weit Fritz Mathes bereit« gewählt war, und al« ein Mitglied in die 5. Section wurde Herr ,Dt. Prossinagg gewählt. Da hiemit die Tagesordnung erschöpft war, wizrte die Sitzung aufgehoben. Klcme Chronik. Cilli. 4. Mai. , z ab-zuhalten. (C»nverfationsabend.) Am Mittwoch den K. Mai veranstaltet der Casinoveiei» in sünea Lokalitäten einen Eonoe snionsabend. bei welchem der neue Eonceriflügel von Böscndorser zum ersten Male in Verwendung gelangt. Derselbe ist nach seinem innern Gehalte ein prachtvolle« Instrument, aber auch die äußere Ausstattung ist nicht minder glänzend, denn derselbe ist au» Palisandeiholz und repräseiitirt nach dein AuSspcuche von Sachver« ständigen einen Werth von 100O fl Der Anfang ist präcise um acht Uhr Adend«, und man erschtint dabei in einfach« HauSioilette. (Theater.) Am 1. Mai eröffn te Herr Iofef R ö d t r, dcr bisher als Schauspiel« >inc< Regisseur unter Böhms Direktion sich die Anerkennung des hiesigen PublicutnS eiworl.cn hat, ftiti Debul al« Direktor unter Vorführung von zwei neuen Mitgliedern. Gegeben wurden drei kleine, recht amüsante Pieren, u. z., zum ersten Male R. Hahn'S Lebensbild „Im Vorzimmer Sr. Excellenz-: In demselben wirkte» beim» bekannte Darsteller, von denen sich Herr in doppelter Beziehung den ihm ertheilten Veisall verdiente. In erster« Linie für die Führung der Regie und zweiten» mit seinem t'ohnschrciber Je-remia« Knabe. Die Persönlichkeit des alten Schrei-berS, die Mimik, die Wärme und Innigkeit de« Vortrage« waren derart, daß ihnen, nur di« auf da« zu schnelle Tempo de« Dialoge«, die gerechte Anerkennung nicht versagt werden kann. Auch Herr Linde stellte in Jean, den von Arroganz ange-hauchten ad« dennoch theilnaaSvollen Diener de« Minister«, tinen wirksamen Eharoct« dar. Herr Röder (Minist«) und Frl. Sachse (Gouvernante) vrrvollständigte« da« Ensemble mit der ihnen ge-wohnten Schauspi«l«r>Rout!ne. In der Soloscene von O. F. Berg »Ein hungrig« Prac ikant" brachte dcr neucngagirt« GcsangScomikcr Herr Wohlmuth durch seinen Praktikanten ein» der vielen Wiener Volksfiguren recht wirksam zur Geltung, und mang sich durch ein Zeit-Couplet Applaus. £ en Schluß der Vorstellung bildete Bittner'« ein-actigc Posse „Die gebildete Köchin", in welcher Frl. Röder (Thekla) sich al« vorzüglich geschulte Localsüngeri» dem Publicu-n vorzustellen verstand und im Bereint mit Htrrn Wohlmuth (Holauns Kipfelkoch) die Zufchautr vollkommen zufrieden zu stellen wußte; gcradtju überraschend war Frl. Röd«'« Liederrqclu«, darunter: „ES war einmal ein Kupferschmied" und „Der Burgel ihr Jodler", dann nicht, minder annehmbar «schienen Herr» Wohlmuth'« ÄesangSvorträge. — Donnrr«tag den 2. Mai darauf, brachte die neue Direktion Winter-feidS einaktige« Lustspiel „Weiberthiänen" u. s. ». Hr. Röd« (hon Stein), Frl. Sachse (Clotilde), Hr. Linde (Jean) und Hr. Robert (Alb«t von Roden) entwickelten mit vereinten Kräften zur allgemeinen Zufriedenheit eine recht gelungene Bor-stellung, wobei bemerkt werde» muß, daß Frl. Thalheim, welche sich hier schon einmal unter einem and«n Namen vorgestellt hatte, al« Bertha im günstigsten Lichte zeigte, und c« muß gesagt werden, daß solche Rollen ihrer Individualität ganz entsprechen. Die darauffolgende Müller'sche Operette „Der LiebeSzauber" lieferte den Beweis von dem rechtschaffenen Willen der Direktion, nur Schönes und Gute« dringen zu wollen. Da« Zu-lammenwirten der Darstellenden Fr. Röder-Kropp (Rö«chen), Frl. Röter (Peter), Frl. Sachse lGretchen), Hr. Wohlmuth (Pankratiu»), Frl. Thalheim (Brigitte) und H«r Linde (Conrad) ist durchaus zu loben. Der musikalische Theil, d. h. die Gesangs vortrage befriedigten durchaus, den» von geradezu eminenter Wirkung war ein Duett von Fr. Röder-Kropp und Frl. Röder, und eine Arie der erst«eo. Herr Wohlmuth ab« konnte an diesem Abende besonders zeigen, daß er ein guter Komiker ist. Da» Publikum versagte an keinem Abend seinen Beifall. «Einstellung der Waffenübungen.) Um die Ausbreitung d« epidemisch auftretenden egyptifchen Augenkrankheit hintan zuhalten. ist die Abhaltung der Wasfenüdnnge» mit den dauernd Beurlaubten und Reservemünnern in den Sta-tionen Marburg und Graz während der Früh-jahrSpcriode sistirt worden. Vermißt) Die SchmitdStochter Katharina F e r l e s ch au« Staroschin;«! ging am !>. Jänn« d. I. in die Kollo» zu einer Hochzeit und kehrte nicht mebr zmück. Einige Tage »ach der Hochzeit soll diese» München in Gesellstiaft eines unbekannte» Weibe« auf der .ilten R «äisstraße gesehen worden sein, und hu uiau von derselben bis hev e noch keine Spur. (Einbruch ) Der Gnindbefltzerssoh» Florian E s ch au» Hedenstleit b i Gonol'itz wird steck.rieflich verfolgt, weil er iu Gescllschajt eines Unbekannten bei Simon Siaschun zu Gabrole eingebrochen und Leoens-mtiel, Kleider, Wasche u. s. w. entwendet hat. Nickt Sell'stmord sondern Raub-mord ) Die „Marburger Zeitupg" berichtet: Im Burglvalde bei Mardnrg wurde am 19. April ei» Todter aufgefunden, welcher mit abgerissenem Stricke un den Hal» ui einem Graben lag und glaubte man, daß ein Selbstmord stattgehabt. Nun aber stellt sich heraus, daß ein Raubmord verübt worden ist. Der Todte. Johann Deschman» von Stop, GerichUdezirk Egg in Krain. wurde am letzten Samstag auSgcgrabcn und von feinem Schwager, der von Laibach hierher gekommen, mit all« Bestimmtheit «kirnt. D'schmann hatte zu Graz als Bück« in Arbeit gestanden, hatte seine Verwandten in Laidach besucht und war bei der Abfahrt nach Graz im Besitze von 600 fl. (zwölf Banknoten zu je fünfzig Gulden). Der Thäter, Bäcker I. von KranichS'eld, befindet sich bereit« in gerichtlicher Haft; er hatte bedeutenden Aufwand gemacht, mehrere „Fünfzig«" wechseln lassen und Verdacht erregt. weShalb er von der GenSdurmerie festgenommen wurde. (Wie anders wo.) In Karlsbad h«rschle bisher noch der uralte Brauch, Kundmachungen a u S t r o m m e l » und ausrufen zu laffe«. Damit ist es nun auch vorbei. Die Gemeindevertretung erinnerte sich daran, daß ja auch Karlsbad schon so weit von der Cultur beleckt sei, um Kundma-chungen dcn Journale» und Placattafeln überlassen zu können und somit werden die Trommler außer Activität gesetzt. (Steuer-Erträgniß.) Die direkten uich indirectcn Sieuer» «gaben, wie die „Pol. Eorr." meldet, im ersten Quartale ein um 1,120.000 fl. höh«es Reincrtlägniß a<« in derselbe» Periode de« vorigen Jahre«. (Die Pariser Weltausstellung) wuide am l. Mai dur» hundert Kanonenschüsse feierlich eröffnet. Dcr Präsident Mac Mahon, die Minister, Senatoren, Deputaten und da« diplomatische Eorp« versammelten sich um 2 Uhr im Palais Tro.ad<5ro, wo die Lorstellung der Ausstellungscommisfion und der Präsidenten der ausländischen Sectionen (worunter sich die Prinzen von Walc« und Amadeu« befanden) erfolgte. Nach einer Ansprache de» Handtl«minister« erklärte Mac Maljon die Ausstellung für eröffnet. (5» folgten daraus enthusiastische Rufe: E« lebe die Republik! E« lebe Frankreich! Mac Mahon und ein zahlreiche« Gefolge durchschritten hierauf die «uestellung«iäume. Trotz de« abwechselnden Re. gen« war die Menschenmenge eine ungeheuere. Die meisten Häuser waren beflag.it. Der Fremdenzufluß ist massenhaft. * Wege» Raummangel erscheint der Schluß der Erzählung „Ein Fund" im nächsten Blatte. Landwirtschaft, Handel, Industrie. <9teue Firma.» Im Handelsregister des k. k. Sreisgerichie« Eilli ist die Einzelfirma „Julius Tognio" Handel mit ^ande«erzeugnissen zu Pettau eingetragen worden. und Viedmärkte) vom 6. bi« 12. Mai 1878. Am 6. Marburg, Jahr- und Biehmarkt; Rann, Jahr und Biehmarkt; Pol« sterau, Bez. Frieda», Jahr» und Biehmarkt. — Am 8. Felddorf, Bez. Dracbenburg. Jahr- und Biehmarkt. — »m 10. St. Primu» bei Eilli. Jährn, n lt. Am 12. Momprei«. Jahr- u»d Biehmarkt; Windifchgraz, Jahr- und Biehmarkt. (Mehlexport.) Der Mehlexpon nach Trieft und von ta nach Brasilien ergibt folgen« de« Resultat: In den Monaten Jänner, Februar und März. Metercentner na.? Trieft 140-278 und von da nach Brasilien 16.814. «Wiener frucht- und Meblbörs» vom 4. iWai.) lvriA'Telg.) Äa» noiir« per 10'» Äilo= giamm: ©r i l e n Banaler von st —. - —- I'ii'ifi Üün sl —----, Theiß MiiKien von fl 111.70— 13 35, Elovatischer von st. 1!---1 btc. schw. von It. 11.70—12.»5 • Marchseldkr von jl l••*.*<> I S.'JO. Wala chjsch.r von it. Il.10-ll.-i'., Uiam« pro Herbst von jl. ll.lft—11.12'/r9t Ostfit n Ziviler und Pesi,rl'i»d>'n v^n st. 8.75,—,'.10. «lonalis^-r vji it. l'i.-iU.—10.4<>, Andere? ungarischer von ü. > — 'J von ll. . (SJe rst t «iooßliidK von jl. in.-- !«> «>. tt'erun^ariiche von st >t.'>0—'. I'1. Ceiteveichlfd « von fl —9,'K>, ^ut!ct(V-'rfte von fl- 7.—7.0*'— 3R o i « Nanatcr oder Tbeib van sl. ----- . Internationaler von jl. ----—, Cinquanii» von fl '> aus £iel'«uu«i pro Frülijabr von fl. —. Haser ungarischer M-rcantit aonj fl. 7.— 7.1», dto. flemiterl von st 7.61»—7.90 Böhmische »der Mabrischer von fl. . —, U'aiice pro FcNhjahr von f!. 7 30—7.2-Y Rep» Rlldser Juli - August von fl. —.---.—, Kohl Augusl-Septemder von st. —-— -.—. Hälfen flüchte Haidekorn von fl. 8.—-8.75. Linsen von fl. 12.--19.—. Erbsen von fl 10.--15.—. Bohnen von jl. 12.--I ».50. Rüb « öI: Wofltmrt prompt von fl. -4-">.7.r>—Ki.'.'ö. Pro Jünner, April von fl —------ Pro September, December von st —.—-.—. SpirituS: Roher prompt von fl. 33.— —3!!.'2.V Jünner, April von fl. —.--Zliai, August von fl- -.---.—. Weizenmehl per 100 Kilogramm: Nummero 0 von st. 21.--25.—, Rummera 1 von fl. 23---21.—, Nummero 2 von st 2U--22.—, Nummero 3 von fl. 18.50—19.50. Roggenmehl pr- 100 Kilogramm: Nummcio 1 von st. 10.50—18.—, Nummero 2 von fl. 13.50—15.—. Gourse der Wiener Aörse vom 1. Mai 1878. Goldrente...........71.46 Einheit!iäie Staatsschuld in Noten . . 60.65 „ „in Silber . 64.30 1860er Staat« Anlehenslose .... 111.75 Bankaclien...........791.— Credilactien...........203. London............122. Silber ............100. Napoleond'or.......... 9. k. k. Miiuzducatcn........ 5. 100 Rcich«»iark.........60. Zur Erha 1 tunq der Gesundheit! Die Nothwendigkeit und Wolthätigkeit einer rationellen „Blutreinigungs>Cur im Frühjahre' für den rnenich-tichen Organismus ist von den gröhln Aerzten aller Zeilen anerkannt worden. Und doch beachten so viele diese Nothwendigkeit nicht- Heder Mensch fühlt den. Einfluß de» Arüriiahres in seinem Körper? man wird abgespannt oder ausgeregt, das Blut pulstet heftiger, Biete, die das übrige Jahr hindurch gesund sind, fühlen sich im Frühjahre unwohl. Es stellen sich hausig Blut-ivallun ^en. Ohrensausen. Hämorrhoiden ein; Gichtkranke, die die ganze Übrige Zeit' ohne Schmerzen sind, im 25 85 20 83 81 .55 ju dick, enthalt zu viel Faserstoff uud Harnsäure (Ur jache ver Gicht! oder es enthalt andere scharfe Stoffe, d e sich als HautauKschläge und Flechten offenbaren. Schleimmaffen, überflüssige Galle (Ursache der (Neid-sucht) und andere Produkte krankhafter Prozesse sind im Körper angehäuft und im Frühjahre sticht die Natur alle diese fremden Stoffe, die oft lange unbemerkt im Innern schlummern, auszustoßen. Pflicht eines jeden ist es, ob er gesund oder krank ist, dieses heilsame Be-streben dcr Natur rechtzeitig durch eine rationelle Blut-reinigung« Cur tu unterstützen, sollen nicht diese Stoffe im Korper zurückbleiben und die Ursache schwerer Er-krankungen werden. Das kräftigste und bewährteste Mittel hiezu bleibt die von allen Aerzten der Welt al» das beste Blutreinigungsmittel anerl annte „Sarsavanlla" und die bequemste und wirksamste Form^ dieselbe zu nehmen, der verstärkte zusammengesetzte SariapariUa-Syrup von I. Herbabny. Apotheker zur Barm Herzigkeit in Wen, >11.. Kaiserstraße SO". Dieser Syrup enthalt alle wirksamen Bestandtheile der Earsaparüla und vieler gleich vorzüglicher Mittel in concentrirtem Zustande, und wirkt dabei erstaunlich rasch, auflösend, milde und schmerzlos. Die mit der Sarfaparilla ee= tielten Erfolge find weltbekannt, daher können wir auch > Herbabmss verstärkten Sarsaparilla-Syrup, da er zugleich auch billig ist (> Flae. 85 kr.), nur wärmsten« empsehlen. Um ihn echt zu belommen. verlange man siel» ausdrücklich, I. Herbabny'S verftärtten isarsapa-rilla-Syrup. Derselbe ist vor räthig in Eilli bei I. Xiipscrichmied- Z. 5807. Edict. Vom k. k. städt. beleg. Bejirk«gerich!e Cilli wird über Bewilligung de» k. k. Bezirksgerichte« Marburg l. D.-U. dto. 8. April 1878. Z. und 3802 der freiwillige verstcigerung«weise Ber» kauf der in dem Perlaß dcr zu Marburg am 11. Oktober 1877 al« Be;irkSamt«-Adjuncten«. Witwe ohne Testament verstorbenen Frau Anna Moser, geb. Perger, gehörigen im Äruschovchberge der Steuergemeinde Saoech ober dem Schlosse Gutenegg beim Bade Reuhau« gelegenen au» einem mit l Zimmer, l Küche. 1 Speisekammer, 1 Laube und Preßlotale sammt Press», 1 Knhftalle und Holzlage, dann 2 gewölbten kellern verfeheuen Wohnhause, dann aus Rebengrunde . . 2 Joch 900 j^jtklftr. Wiese mit Obst . — „ 640 „ Acker .... — „ 67? . Hochwald . . . 1 » 645 w Bauarea . . . — „ 15 zusammen mit 4 Joch 1277 Qftlftr. bestehenden Weingarten-Realität Berg ?ir. 15 ad Gutenegg und Berg ilta 23 ad Raben«berg, sowie der besonderen jedoch mit Erster verbundene» aus 6 Joch bcstcdrnvr» Hochwaldiwq. vomicil Nr. 82 ad Gutenegg. in loco der Besitzung am 15. Mai Vormittag zwischen 9 und 12 Uhr gegen Erlag eines Badium« von 170 fl. vor» genommen werden. Ein Biertel de« Meiftbote« ist sogleich, der Rest in einem Jahre zu bejahten. Die Bedingnisse können hier, bei Herrn Dr. M»ll<\ f. f. Notar in Marburg, und bei dem k. k. Be> zirk«gerichte Marburg 1. D.-U., eingesehen werden, «illi, am 20. April 1878. Stuchey. Chronischer Magen- und Oarmkatarrh auch «verschleim»» Siede»- nne s Z»»»e. littet Ta »er Vt«aen fchmcTA, «ch»*»»«'. «l»hi,n«en. *5?^, tirnn«. Durch ein b^hri nicht »rtaflirt««, find teS>\lt\4> mMich. Vh in B « ro«b« »ur «"«irti bft Writn ttjU A jfMüCU «"rde», doch --rpsehi« >« dewg-n», ,°«««> »>»-»" >»><« .TJS 2^1 an Mc wenden |U ®o«ni. Ktm tua auMcilftt Orte d» »-♦» 3«4" UlMnW Pulxnl wieder ,» »»» de««« vftttrriur t'ofrttag bb! yy« tii «rochtti« »»,«» and DtrnkiUrrh, IM Se«» Widert »eilend« au, Wunsch fTfcnc» and Ittiii Heide * '• *• ^ t«chi-»wi,4»iSei-,) efttiallS »r «-»«»- «»d Die QntxnrtchMte nxchr «ch gritai, ba| Herr U. «n mtr rin reine» Wunder groixft b«t. tnkai ich wl i> Jahren «" Magen- a. Darmkatarrh l-iden« Wf, «velche« Uedei Her» ?- »ach »n»»dlig »ieien v°r-il^eg»nsen«» u»d »er» aebiich .|o. Fnailik» » lei.chtnano. -dt k. Itrc.: Fr«» Ann» T1»b u f.» w»ul Mt M< Unterschrift: (tä) Der Setrefr H«IL Um (ttcsQ. »l. 3»»i >»". i eno, iunjWfw*. » ww I mid|»UI|« Stuhl Mtn»ri«»rte rch die Piche brt »Sit»»4 ,-h°b«> Belnald Wa Niederlage für Eissi und Amgeöung 3^ ^ Rechnungs-Abschluss der Sparcasse der Stadtgemeinde Cilli H. Artlva B An Cassa-Conto. Vorrath an Barem pro 31. December 1877 ......... An Effecten-Conto. Vorrath an Effecten per 31. December 1877 ........ ▲ An Realdarlehens-Conto. Mit Schlugt des Jahres 1876 verblieben Darlehen auf Realitäten Im Jahre 1877 wurden zugezält an............ . »> und rstckgezahlt, darunter per Saldi von ... •...... An Wechsel-Conto. Portefeuillestand Ultimo December 1876 .......... Im Jahre 1877 wurden Wechsel escomptirt......... und eingelöst von................... Portefeuillestand mit Schluss des Jahres 1877 ....... An Pfänder-Belehnungs-Conto. Mit Schluss des Jahres 1876 verblieben an Darlehen auf Pfänder Im Jahre 1877 wurden gegeben an............ und rückbezahlt darunter per Saldi von........... Verbleiben mit Schluss des Jahres 1877 ........... An Gasanstalt-Conto. Darlehen als Betriebsfond mit Bewilligimg der hohen k. k. Statthaltern aus dem Reserve-Fonde zu entnehmen........ An Universal-Activ-Zinsen-Conto. Mit Schluss des Jahres 1877 verblieben ZinsenrQckstände von 'Hypotheken...............\ . . . , Wechseln................. \. . . , Pfändern............. An Effecten-Zinsen-Conto. Mit Schluss des Jahres 1877 an den Effecten hastende Zinsen . . An Protestspesen- und Vadien-Conto. Mit Schluss des Jahres 1877 ausständige Vadien....... . » , , , Protestspesen . . . . . Hart. fl. kr. 1029 1138962 10 13 30430 51 1042 1169392 Kl 88 121077 78 ; 1019 428 241339 08 [1362 681814 78 1790 923153 86 ' 1457 742146 35 333 99 33031 11495 132 44526 - j 51 18314 - 1 81 i[ | | 60782 23 1634 24 912 76 7810 20 78- — | am SchlüHse des 13. Ue»chJifNjjthres 1877. ii n -« - O o ii t o. 2«) I PhmhIV« fl. 31906 56223 1048314 181007 J" 967, 75 83 26212 10000 63329 1734 7888 » «. Artlva 1427616 22 12 20 597, P«rt (I Per Interessenten-Conto. Mit Schluss des Jahres 1876 verbliebene Interessenten-Einlagen . hiezu Error vom Jahre 1866 auf 1867 ..........\ Im Jahre 1877 wurden eingelegt, darunter neue Einlagen von . . Au 5$ige Interessen wurden zugeschrieben Ende Juni 1877 . . . , , , , , , December 1877 . Zusammen. . . . Dagegen wurden pro 1877 Interessenten-Einlagen ausbezahlt darunter per Saldi...................... Stand der Gesammteinlagen Ende December 1877 . . . . Per Universal-Passiv-Zinsen-Conto. Vorhinein för das Jahr 1878 empfangen Zinsen u. zw. von Hypotheken......*............. , Wechseln.................... . Pfändern.................... 5406 1497028 305 1236 438104 32010 _31319 I kr jl 65 96 I.T5V, 42 91 kr. 6642 1303 1998769 297, 584031 72 1414737 5330 57'.', 5214 1199 134 Per Reserve-Fond-Conto. Outschrift des Gewinnes pro 1877 mit 60 90 91 6549 0329 41 61 1127616 597, liilanK-Couto drs Howerve-Fondes. PMMBII» An Effecten-Conto. Effecten-Vorrath mit Schluss des Jahres 1877 ......... An Gasanstalt-Conto. Ankaufspreis, respective Anlage-Capital der Gasanstalt...... An Effecten Zinsen Conto. Mit Ultimo December 1877 verbliebener Zinsenrückstand..... An Cillier Sparcasse. G uthaben an die Sparcasse für Zuschreibung des Gewinnes pro 1877 CILLI, de« 31. December 1877. •». . fl. kr. kr. 94494 |467, 36000 5103 , 46 6329 ; 61 141927 537, Per Reserve-Fond-Conto. Am Schlüsse des Jahres 1876 betrug das eigenthümliche Vermögen des Reserve-Fondes.................. Reinerträgniss dieses Fondes pro 1877 ............ Zuschreibung des Gewinnes aus der Spareassagebahrung pro 1877 Reines Vermögen des Reserve-Fondes Ultimo December 1877 . . fl. 127250 8347 6329 kr 177, 75 61 fl. kr 141927 537, 141927 537, Die Direction: Franz Zangger. Franz Bahr. Anton Ferjen. Dr. Carl Higersperger. Johann Kreltzherger. Anton Wretsehko. Max Stepischnegg. Carl Traun. Die vollkommene Uebereinstimmung der vorstehenden Bilanz mit den Büchern und Belegen der Cillier Sparcasse bestätigen die Rechnungs-Revisoren: Dr. Edmund Langer. Kitter v. Kesiugen. CASINO-VEREIN IN CILLI. Mittwoch den 8. April ßonrersadonsabenil mit Tanz, wozu die P. T. Vereins-Mitglieder höflichst eingeladen werden. Des reichhaltigen Proganimes wegen der Anfang präc. 8 Ui r Abends, 'i 3ül)iuintliri)r Amrigr. Bethre mich hiemit anzuzeigen, dass ich vom Sonntag den 5. bis incl. Samstag den II Mai in Cilli Hotel .weisser Ochs* von 9 l hr Früh bis 5 Uhr Nachmittags in der /.nhnheilkundc und Zahntechnik ordiniren A. Paichel 196 Zahn»r-'» Kleesamen und ersucht um [ kamt in grösseren Posten bemusterte Preise die Samenhandlung- zar blauen Kugel 4*1 IK. Kuli Ihm. A^i-ikii. Ein eiserner Rollstuhl * zum Selbstfahren eingerichtet, au» der Fabrik des k. k. Hoflieferanten Kudolf KiUchelt in \\ ien, wenig gebraucht und fast ganz neu ist billig zu verkaufen. Auikunst j. d. Exp. d. Bl. 2 Zimmer im I. Stock sind vom 1. Juni an zu vermiethen Grazergaase-87. bewiesene Theilnahme ihren innigsten Dank auszusprechen. CILLI, am 2. Mal 1378. Die trauernd Hinterbliebenen Tdegrafle - Unterricht nnd Duinen ertheilt ein k k. TeUprafun - OfficiaL Auskunft io d.'r Admin. <1. Bl. 103 7i1 upphllfpr p'ne halbge leckte Kalesche Zlli I Ui MlliOIl und zwei neue Sclihtten. billig, Graxergasse 87. i,. Das Districts-Commissariat der 11 prif. Wechsels. Grazer Brandsclia(ieii-7er-wMnmMM ISA | befindet sich in Cilli, Herrengasse 125. THE SINGER MANUFACTURING C° NEW-YORK. I m etwaigen Missverständnissen vorzubeugen, beehren wir uns ergeben«! anzuzeigen, dass die seit Jahren von den Herren G. Schmidl & Comp. in Cilli innegehabte Niederlage unserer Original-Singer-Nähmaschinen in unveränderter Weise auch ferner dort fortbesteht, wenngleich wir auch jüngster Zeit dem Herrn Carl Krisper dort unsere Maschinen zum Wiederverkaufe geliefert haben. 203 3 o Central-Niederlage für Stld-Steiermark der ÄKÄWr? Original Singer, Elias lliiwe n. bei •11 - /• ~ fjae m» G. SCHMIDL & COMP. IN CILLI Tuch-, Girat-, Hanüfactr 4 BMeiara-GeicMIt empfehlen zur Saison zu sehr billig gestellten Preisen: Das Neueste für Damenanzüge in Schaf'woll-, Leinen- und Waschstoffen. 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