.,___ ..,.««^ 27 ^»-—---------- Frcytag den 7. Iuly 1826. Sinnen der Liebe. ^^b Sie mich Nebet, das möcht' ich gerne wissen, Könnt' ich ein jedes Icichen doch verstehen?« Soll wohl Ihr liebes Lächeln, holdes Grüßen Als traute Kunde mir entgegen wehen? — Vielleicht, — daß Ihre 'Augen mich vermissen, WülM-sie mich nicht vor Ihrem Fenster sehen? — vielleicht, — daß Sie es weiß, wen ich wohl mein», Sing' ich ein Lied an meine Holde, Eine? Und denkt Sie noch zurück an jene Stunde,, Da ich erröthend Sie zuerst erbückie, Da — wie im Flug' zum ew'gen LiebeKbunde . Mich Ihre holde Weiblichkeit entzückte? — ' ^ tlnd — wird Sie wohl, erfährt Sie einst die Kunde, Daß schon der Tod den armen Jüngling knickte, 2lv>ck Ihre5 treuen Sängers Angedenken ^lu flüchtig Thrcinchkn, eine» Geufzer schenken 7 . . Ad. ». Tschad u schlligg. Etwas über den verflossenen Winter. (Aus dem Wanderer). ! UngewöhnlichenErelgnlssen liegen immerauchunge, z wohnliche Ursachen zum Grunde, und das zwar in der ! ^l>YM'chen so wie auch in der moralischen Welt. Der vergangene Winter ist nicht sowohl als «in starker, als wegen seiner durch beynahe zwey Monath« hindurch anhaltenden, gleich strengen Kälte, aiS,,«w »Nettwindiger Winter zu betracht,«, in so fern Haß in der ganzen Zeit der Dunstkreis mit einem beständi-ll«n Nebel heoeckt war, so daß wir die Sonn»nur«in Paar Tage, zu Anfange Februars, zusehen bekommen haben. Es frägt sich daher: Erstlich, woher diese siren. ge und anhaltende Kalte? Zweytens woher dieses ' beständige und großtencheils rauhe Nebel? Herr Dr. Fischer in Kornenburg hat die Ursache» dieses strengen und anhaltenden Winters wohl schon Zroßtentheils angegeben, und seine Bemerkungen sind auch in dem, was er von der Witterung für die weiter« Jahreszeit folgert, ziemlich treffend. Allein die Gründe die er dießfalls angegeb'en, sind selbst erst wieber Wir» lungen von weit andern zum Grunde liegenden Ursa. chen. Diesen Ursachen muß eigentlich zu allererst nach< gespürt werden, wenn wir die Folgen davon richtig bestimmen wollen. Ich glaube daher durch die Beantwor« tung meiner vorhergehenden zwey Fragen, wo aus der letztern sich auch bie erster« und alles Übtige erklärt, ' dahin gelangen zu können. DieWitterung hangt von oerDisposition des Dunst. tr«ises ab, und diese wieder von gewöhnlichen oder au. ßerordentlichen Einwirkungen auf denselben, theils von der Oberfiäche der Erde selbst, theils, »o?, zeitweise«,' Annäherungen anderer Wellkörper gegen die Erbe, der» gleichen der Mond und besonders die Cometen sind. Ist der Dunstkreis der Erb« erwärmt, so haben wir Winter unb Sommer warme Witterung, und meisten« gesegnete Jahre; ist er aber erkaltet, so haben.wir Win,' ter uno Sommer talte und meistens regnerische und Mißjahr«. Die Ertalüg»mg deb Dunstkreises aber ent-steht durch «ine Nberschlvängerung, mithin Übermaß an Wasserstoff, wo-aus sich bann Eis/ Schnee, Negen, mithin häusig kalte undR^genwolken, und imWintec meistens anhaltende, rauheNedel biloel»; umgekehrt, we»,n der Dimstkreis von Wasserstoff ziemlich einteert ist, so ist die Luft Winier und Sommer warm, es gibt we» n«g Schnee, wenig kalte Wolken und kalce Winde, und trockene Jahre und heiße Sommer. So hat es im Jahr läot vom in. May an bis halben Octoder nicht gesegnet, und auch wenig ^Gewitter gehabt. Ich erlaub« mir von früheren und späceren sehr kalten und anhaltenden, und sehr warmen und frühzei. lig sich verlierenoen Wintern und den darauffolgenden Sommern nur einige Beyspiele anzuführen. Vom Jahr »784 bis »>M sing der Winter schon frühzeitig an, und das Eis in den großern Flüssen ging »rst mit Anfang April; der Winter war außerordentlich start und der Sommer darauf kalt. Im Jahre »7^6 war der Jänner so warm, daß altere Personen und Kinrer bloßfüßig über Feld von einem Orte zum andern gingen, die Bauern ihre Felder pflügten, und sogar in «inigen Gegenden die Bäume blühten und Maykäfer gesehen wurden; der Sommer darauf war warm und segenreich. Vom I^hr »798 bi< 1799 sing die Kalt« jchsn zeitlich im Herbste an, war zu Weihnachten grim» mig, da« Eis in der Donau ging erst mit Ende März und die Überschwemmung war ein« der größten in Wien ; im Monath März waren wir in «inen beständigen Ne« bel gehüllt, und hatten nachOstern noch häusigen Schnee; ben Sommer überdeckten den Gesichtskreis immer kal« te Wolken, und kaum gab es zehn Tage, an denen sich die Sonne sehen ließ. Im Jänner »LoH waren dle angenehmsten Frühlingstage , so daß die Baum« an« singen auszulchlagen, di« Bauern die Felder pflügten, und aller Orten Sommerarheiten verrichtet wurden. Ein Ziegler (Zieglertyinhaber) in Wien. M. S., ließ «nf seinem Ziegelfchlag/400a Stück neue Ziegel machen, um sagen zu tonnen: «r habe einmahl imMonath Jänner diese Arbeit, durch die warne Witterung begünstigt, verrichten lassen können. Die Ziegel gingen zwar durch bi« später einfallende Gefrier zu Grunde, allein das Jahr wareinesder fruchtbarsten. Das Jahr iLs>5, dem «in Comel zuvor ging, war so kaltund regnerisch, daß »i» Tr»uben nicht reif wurden. Wenn nun bie Ueberschwängerung des Dunstkreis«! mit Wasser, die Ursache von starken und lang anhalten» den Wlnlern, rauhen Nebeln in denselben und tanN von kalten und nassen Sommern ist, so frägt sich nun, woher diese Überschwängerung 5 Woher das so groß« Übermaß von Wasserstoff? — Diese Frage läßi sich vielleicht durch den Eintritt und einen längeren Auf» enthalt der Cometen in unserer Himmelisphäre erklären. Di« Comettl, haben die Elgensch^fi, als feuchtt Körper, und vorzüglich mittelst ihrem aus Wasserstoff bestehenden und nachschleppenden Schweif, den Dunste kreis eines plal,etischen Körpers, in dessen Sphäre sl« «mtreten, so sehr mit Wasserstoff zu schwängern, daß sie, im Fall sie sich eine längere Zeit, wieder im Iah« r« «UZ,, aufhalten, denselben überschwängern, wäh« rend bey dem Aufenthalt einer kürzeren Zeit die Fol< gen weniger nachcheilig für den betreffenden Planelen sind. Der Comet vom Jahre 161, war drey Monath« in unserm Gesichtskreise, war einer her größte,, un0 hat durch diesen langen Aufenthalt und seine Nähe bey der Erd« den Dutlsttrei» derselben so seh? mit Wasserstoff gfschwängect', daß wir im Jahr« darauf schon ein nasses und kaltes Jahr, und bis auf ,617 beynahe lautet Mißjahr« hatten, welchen in einigen Provinz«,, der öster' rcichischen Monarchie eine wirtliche Hun^ersnoch folgt,- Ich glaube meinen Beobachtungen zufolge auch nicht zu irren , wenn ich die große und anhaltende Käl< te den beständigen und ununterhi ochenen rauhen Nebeln in dem vergangenen Winter und nun auch das spät«, regnerisch« und kalte Frühjahr dem langen Daseyn de< im Iuly vorigen Jahres in unsere Himmelsphäreemge« tretenen und den 2a. April d. I. erst ausgetretenen großen Cometen zuschreibe, der eben durchsein Daseyn und seinen langen Aufenthalt, mittelst seines große« zehn Millionen Meilen*) langen, aus Wasserstoffb<» stehenden Schweifes den Dunstkreis unserer Erb« abel«' '), Herr Hauvtmünn v. V'fla w Josephstadt, welcher l"l» Lauf' dieses Eometcn vom. »9. Iuly y. I. bis 20. April '^d.-I. genau beschrieben hat, dcmcrtee, daß der Schweif desselben am n. Octuber v. I. eme llänge von mehr als zehn Millionen Meilen betragen und i„ der Fol< g< immer noch mehr an Größe iugenvmmen habe. mahls mit so viel Wasserstoff überschwällgert, daß die. s»r dadurch nicht nur äußerst erkaltet, sondern auch zu lauter Nebel,, Schnee» und Regenwolken qualisicirt wurde, wodurch wir in diesem Frühjahr mit Anfang May noch Schnee und ortwtls« sehr viel Schnee, mit halben May einen Reif halten, und nicht nur im heu, rigen Jahr einen nassen und kalten Sommer, sondern vielleichl mehcere Jahre nach einander, nasse und kalte Jahre, und eben so viel« wenig gesegnet« Iah« be« lvmmen werden. Es ist möglich, daß wir im laufenden Jahre viel« Heu- und Kornerfechsung erhalten; denn es ist gut«n« gebaut worden, und die Felder und Wiesen sehen voll» ständig darnach aus' es kann aber seyn, daßHeumid Korn vor lauter Negenwetter nur schlecht eingebracht wer« den. Für ei» auch nur mittelmäßiges Weinjahr würde ich schon vollends alle Hoffnung aufgeben ; denn bieKäll« ln, May hielt sür's Erste schon den Trreb zurück/ und füi's Zweyle, wenn im Iuny schon keine Relft erfol» gen, so we'tzen die kalten Winde, die regnerischen Tag« die Bluthezeil verderben, und der nasse, kalte Sommer überhaupt den Wachsthum und die Zeiligung deeselben verhindern. Eben so ist, was den Körnerbau betrifft, zu be« fürchten, daß der Hafer schlecht zeitig, und von dem sogenannten Milchihau verdorben werde, deßgleichen wegtll des vielen Regens die Wlntersaat schlecht a„ge. bauet, und weil zu vermuthen ist, daß der künftig« VLinter auch frühzeitig ein und spat aublreten, milhin auch dadurch die Wintersaat noch leiden werde, darum «in Mißjahr für das künftige Jahr zu befürchten sey, Mithin Vors«chismaßregeln, «in« Theurung zu verhin« dtrn, nicht zu versäumen wären. W»r müssen die Alten nicht verachten; ihre Beo« bachtungen sind meistens richtig und durch Erfahrung er. probt. Die Erscheinung eines Cometen war ihnen immer «ine Anzeige von folgendenStrafgerichten Gottes durch Hunger und Krankheit. So ging den Mißjahren und berHungersnoth von »770 bis 1772 ein Cowet, den Jahren »Lob, ,L»5 und »82», wo der Wein nicht zeitig wurden., immer ein Comel voraus; wag ihre Erscheinung weittrs für Fol. 2«n hat, ist schon gesagt worden. Wir müssen daher den Eintritt eines Comtten in unsere HiminelSsphäre immer ausden Fall für eine auf unsern Erdball nachcheilig einwirkende Erscheinung be« trachten, wenn er sich eine längere Zeit aufhält, und mit einem großen Schweif versehen ist; und das zwar nicht aus moralischen, sondern aus physischen, mithin ganz natürlichen Ursachen; obschon ihr« Erscheinung in anderer Art für die Einwohner dadurch wieder wohl» thätig seyn kann, baß. wenn bey zu vieler Entleerung des Dunstkreises von Wasser, wo alsdann sehr trocken« Jahre folgen, dieser durch den Cometen wieder mit dem nöthigen Wasser geschwängert und versehen , wenn nur nicht überschwängert werde, welcher letztere Umstand allein der nachtheiligt seyn kann. Wim, im Monath May ,626. Lorenz Neif, Unternehmer der Übersetz, und Copir» Anstalt in Wien. Herr und Meister. Mnster nannten sich sonst die Handwerker; ietzt wollen sie alle Herren heißen; denn die meisten Men< schen hallen sich für Goiter auf Erden. Ober geschieht es etwa aus Bescheidenheit, daß jetzt der Kleiber.Ver-fertiger kein Schneidermeister, d«r Lehrer tein Schul» Meister mehr Heisien mag s Will zener «twa zu erkenne» geben, baß er die Kunst, Kleider zu machen, nicht mehr so gründlich erlerne und so gewiffenhafl treibe, wie unsere Väter; oder will der Lehrer dadurch oerra« then, daß «r nicht sp viel gelernt habe, und minb«» meisterhaft die Kinder zu führen und zu unterrichten verstehe, als unsere Välel? Alle Achtung vor unsern Vätern! Es gab unter ihnen gute Schneidermelst«» und gute Schulmeister; aber beybeKünste, die Schnei» berkunst und die Erziehungskunst, habe« in unserer Zeit so bedeutende Forlschrille gemacht, daß vielleicht tn« Kitidervirferliger und die Lehrer unserer Zeit Recht haben/ sich mehr «inzubilben, als unsere Väter, liNl?" statt bes TiltlS Meister, den Tltel Herr annehmen, ltt» anzuzeigen, da der Herr doch über oe« Meister steh», daß wir über die Kunst und über die Künste nicht nur die Meisterschaft, jonte-.'N sogar die Herrschaft erlangt hab«n. Mit einem Worte: der Srol^ ist es, welch«? nicht-M»ist«r, sondern Herr heißen will. Mai, muß "ichc o,rk«„i,e„, daß Schneider, Mei» ster sowohl als Schul'Meister, womit wir sämmtliche Meiler umfassen wollen, welche in ihltr Kunst keine Meister wäre"/ entweder durch lächerliche Anmaßung yder Niedrigkeit den Titel selbst lächerlich und nichts, »,deutend gemacht haben; so, baß die Schwaben den Abdecker schlechtweg den Meister nenne». Doch bleibt «« immer ein Schwabenstreich, sich des Titels: Mei, Je« zu schämen, wie das hellte meist unter den Hand» werkern geschieht. Oder schämen sich etwa die Hand, werker, Handwerker zu heißen"! Das ist freylich «in besonderes Zeichen unserer Zeit; es entspringt daraus d2< Drängen so vieler oft unberufenen Menschen zu b „Ich weiß, was Euch zu mir führt, meine Frauen," sagt ihnen MabomtlZ Jünger. „Hier sind 2o Franks fü» di< griechischen Weiber; hier 20 Franks füc die Kinder; auf die griechischen Manner — wartet dieß! "Hier schwang er einen kostbaren Dolch. Beym Anblick de< blitzenden Tooeswerkzeua.es schauderten unsere Griechen» freundinnen, machten sich schleunigst in ihren Wagen, und kamen so erschöpft nach Haus, daß sie für diesen Tag ihr Geschäft nicht mehr fortzusetzen vermochten. Hr. Hayden, Arztzu Baltimore, hat «in Versah, ren«ntd»ckl, um di« Haute vermittelst einer Holzessig» operali«n zu^gurben. Vermöge oieses Verfahrens werden die Thi,thaute, ungerechnet die zuck Stampfen und Schaben nöthige Zeit, in «in zum Verbrauch gutes Leber in einer Z«it von nicht m,hr al< »5 Stunde» u-ngeschsssen. Eine Fr«u in Vaint, Genie. ?a"al war auf den» Puncte nieo»r^ulommen. DerDocior Mo>nain wird aus Lyon zur Hül!'« gerufen; man sagt ihm aber bey sein»» Ankunft, die junge Frau sey gestorben und bereits b«< »rdigt. Erschreckt über diese Eile, laßt der Arzt den Körper «usgraben, und findet ihn noch w«rm. Allee Aa» «irengungen ungeachtetgelingt es ihm indessen nicht, di« Frau in's Leben zurück zu rufen. Er versuchte darauf, das Kind zu retten, und siehe da, dieser Versuch wir» mit glücklichem Erfolge gekrönt; das Kind waid gerettet und lebt. — Wieder eine neue Aufforderung, sich mit d«n Beerdigungen nicht zu übereilen. Auflösung der Charade in Nr. 26: Roßhaar. Gedruckt bey Iftnaz Aloyb <5dl»n von Klcinmayr.