(Poitainh pl*f»na t gotorini.! Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — öchrtsileitung und Verwaltung: Preieniova ulica 5, Telephon Rr. 21 (tnterutban) i Bezugspreise für da, Inland: vierteljährig 40 Dia, haldjährig 80 Dw, ganz-Untündigungen werden in der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig lk0 Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Den > SO Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag j Celje» Donnerstag, den 1. September 1932 J 57. Jahrgang Nummer 69 Das reichsdeutsche Rätsel Links und rechts zerbricht man sich die Köpfe darüber, warum die Besprechung des Reichspräsi-deuten mit Hitler „ergebnislos" geendet habe, allein man ist im Lager der alten Parteien fest entschlossen, optimistisch zu sein. Nach den Wahlen hieß es, daß nunmehr jede Gefahr einer nationalsozialistischen Diktatur beseitigt sei. Als dann die Berufung Hitlers zum Reichskanzler in den Bereich der Mög-lichkeit trat, versicherte man, daß in dem Augen-blicke, in dem Hitler an die Spitze der Regierung treten würde, seine Partei zerfallen würde. Und nunmehr verkündet man wieder in allen Tonarten, daß endlich der Wendepunkt eingetreten sei, jenseits dessen die nationalsozialistische Partei sehr rasch ins hoffnungslose Nichts zurücksinken werde. Die alten Parteien, die der Alp des Nationalsozialismus drückt, gleichen verzweifelt den Kindern, die im Finstern singen, um sich die Angst von der Seele zu scheuchen. Nach den Wahlen erklärte auch die gesamte Logenpresse in strahlender Zufriedenheit, daß den Schlüssel zu der Situation das Zentrum in der Tasche habe. Diese Auffassung wäre richtig gewesen, wenn die Möglichkeit, das Reich zu regieren, an dir Bildung einer parlamentarischen Regierungs-Mehrheit gebunden wäre. Allein eben das erwies sich als Täuschung. Die Stellung des Zentrums beruhte seit der Reichsgründung auf der Möglichkeit, trotz der verhältnismäßig kleinen Zahl seiner Mandate in entscheidenden Fällen im Reichstage den Aus« schlag zu ungunsten oder zu gunsten der jeweiligen Regierung zu geben. Das Zentrum war deshalb seit dem Jahre 1371 bemüht, die Reichsregierung zu parlamentarisieren, und in dem Maße, als dieser Prozeß fortschritt, erhöhte sich auch naturgemäß der Einfluß des Zentrums, das dabei den größten Wert darauf legte, seine Koalitionsfähigkeit nach allen Seiten hin zu erhalten. Nach dem Umstürze änderte fich das. Die bisherige „demokratische" Politik de» Zentrums drängte es immer mehr zu den linksgerichteten Parteien, zumal da in Preußen sich sofort eine feste Koalition zwischen Zentrum und Sqiaidemokraten bildete, die, wenn auch nicht for-mell, so doch tatsächlich auch die Entwicklung der Hnge im Reiche und die Parteigruppierung im Reichstage bestimmte. Ob diese sogenannte „schwarz-rote" Koalition natürlich oder unnatürlich war, ist «etensächlich, wesentlich ist jedoch, daß das Zentrum sich durch seine jahrelange Bettgenossenschaft mit Marristen schwer kompromittiert und dadurch tne Koalitionsfähigkeit gegenüber den anderen ^wirklich bürgerlichen bzw. nationalen Parteien außer-ordentlich stark herabgemindert hat. Die Unfruchtbarkeit der Politik, die auf Grund dieser Koalition gemacht wurde, und die Ohnmacht der alten bürgerlichen Parteien gegenüber dieser Politik ließ die nationalsozialistische Bewegung bis zu der Machtfülle erstarken, die sich bei den letzten Reichstagswahlen in den Händen ihres Führers sammdte, nachdem der Reichspräsident v. Hindenburg sich entschlossen hatte, von dem System der Partei-regierungen abzugehen. Die Situation war damit vollständig geändert, denn nicht nur der Reichspräsi- dent ließ keinen Zweifel an seinem Entschlüsse auf-kommen, die ReichsregieMg nach seinem Ermessen zusammenzusetzen, sondern durch den Ausfall der letzten Reichstagswahlen war auch die Möglichkeit, eine parlamentarische Regierung zu bilden, beseitigt. Der Entschluß des Reichspräsidenten und die tat-sächliche Lage deckten einander also vollständig. Damit war die Grundlage beseitigt, in der das Zentrum seit Jahrzehnten seine ausschlaggebend« Machtstellung verankert hatte, und das erklärt auch das heiße Bemühen des Zentrums bzw. seiner Führer, trotz des scharfen Gegensatzes, in dem das Zentrum zum Nationalsozialismus steht, sich mit Hitler zum Zweck der Bildung einer neuen parla-mentarischen Mehrheit und einer Mehrheitsre-gierung zu verständigen. Die Logenpresse begleitet dieses Bemühen mit den heißesten Segenswünschen, denn so ratlos und verständnislos sie der durch den Nationalsozialismus repräsentierten Volksbe-wegung gegenüber steht, das eine merkt sie doch, daß die Bemühungen des Zentrums um eine Koa-lition mit den Nationalsozialisten der letzte Versuch sind, das parlamentarische System im Reiche zu retten. Daraus aber ergibt sich von selbst die Stellung, die der Nationalsozialismus dem gegenüber ein-nimmt. In den Kreisen der parlamentarischen Ge-schäftspolitiker ist man allerding» maßlos erstaunt darüber, daß Hitler nicht mit beiden Händen die Gelegenheit ergriffen habe, um wenigstens preußi-scher Ministerpräsident zu werden. Um dieses Un« erhörte begreiflich zu machen, erfindet man gegen-sätzliche Strömungen in der nationalsozialistischen Partei, von denen die eine sür ein Kompromiß mit dem Zentrum sei, die andere aber hartnäckig und eigensinnig „alles" verlange. Daran ist kein wahres Wort. Die Führer der nationalsozialistischen Be-wegung können mit den alten politischen Parteien nicht kompromittieren, well sie dadurch die Be-wegung, an deren Spitze sie stehen, kompromittieren, durch ein solches Kompromiß zu Vertretern und Verteidigern des parlamentarischen Systems werden würden, dessen Schädlichkeit und UnHaltbarkeit sie erkannt haben. Die Führer der nationalsozialistischen Bewegung haben keine Ursache, auf diese Weise den alten Parteien neues Leben einzuhauchen und ihnen wieder auf die Beine zu helfen. Sie wollen nicht um jeden Preis zur Macht gelangen und werden es vorziehen, lieber nicht mitzuregieren als es mit Hilfe der alten Parteien zu tun, denn mit den Millionen Wählern hinter sich haben sie genügend Gelegenheit, auch so die Entwicklung der Dinge entscheidend zu beeinflussen. Auch im Auslande fühlt man das. In die Befriedigung der Pariser Blätter darüber, daß Hitler nicht in die Reichs-regierung eintritt, mischt sich bereits ein kleiner Wer-mutstropfen. Vor die Wahl: Regierung Hitler oder Regierung Papen gestellt, wird man in Frankreich, erklärt das „Journal", naturgemäß die letztere vor-ziehen und meinen, daß man sie unterstützen müsse. Aber wenn die Regierung Papen das national-sozialistische Programm unter dem Vorwande durch-führen wollte, dadurch den Nationalsozialismus einzu-dämmen, das hieße, so schließt das Blatt, doch eine seltsame Politik treiben. Nun, so „schlimm" wird e» ja nicht werden, allein wenn das Pariser Blatt da-mit meint, daß die gegenwärtige Reichsregierung bei ihrer Wiederaufbaupolitik auch die nattonalso-Mistischen Forderungen berücksichtigen werde, so wäre das eine nichts weniger als seltsame Polttik. Seltsam und überraschend allerdings für jene — und sie machen so ziemlich die ganze Welt au» — die sich daran gewöhnt haben, daß in Berlin über-Haupt nicht getrieben wird, was den Namen Po-litik verdient. Das ist das deutsch« Rätsel, vor dem die W«lt so kopffchüttelnd steht, es ist noch nicht gelöst, aber die gegenwärtige Reichsregierung scheint auf dem Wege hiezu zu sein. Politische Rundschau Inland Ein Feuerwehrgesetz in Sicht Der in Bled weilende Minister für körperliche Ertüchtigung des Volkes Dr. Dragan Kraljevic erklärte dieser Tage, daß sein Ministerium jetzt ein wichtiges Gesetz verfasse, und zwar das Feuerwehr-gesetz. Mit diesem Gesetz werde die Unifizierung aller Feuerwehrorganisalwnen durchgeführt und so eine mächtige und einheitliche nationale Organisation geschaffen werden. Ausland Ist Hitler verückt geworden? Dieser Tage machte diese Frage durch die Blätter die Runde, wobei behauptet wurde, daß der Führer der Nationalsozialisten in eine private Irrenanstalt „abgegeben" worden sei und Gregor Straßer. einer seiner „intimsten Feinde", zu seinem Nachfolge bestimmt wurde. Natürlich hat Adolf Hitler, dieser Mann strotzender Jugendkrast und eiserner Nerven, seinen Feinden den Gefallen nicht getan, ausgerechnet jetzt in einer Nervenanstalt zu verschwinden, wohl aber scheint diese Nachricht bei ihren Erfindern schon soviel Angst anzuzeigen, daß sie reif sür eine Anstalts„behandlung" sind. Reichstagseröffnung Am 30. August nachmittag« um 3 Uhr wurde der neue deutsche Reichstag von der Alterspräsi-dentin, der kommunistischen Reichstagsabgeordneten Klara Zetkin. einer Frau von 77 Jahren, er-öffnet. Trotzdem die Kommunistin eine ausgespro-chene Hetzrede hielt, in der sie den Sturz der Reichs-regierung, die Anklage des Reichspräsidenten und der Reichsminister wegen Verfassungsbruches for-derte und schließlich die Hoffnung aussprach, noch die Freude zu erleben, als Alterspräsidenten den ersten Rätekongreß Sowjet-Deutschlands zu eröffnen, verlief diese bedeutungsvolle und mit höchster Spa-nung erwartete Sitzung ganz ruhig. Zum Prafi-denten des Reichstages wurde der Nationalsozialist G öhrin g mit 367 Stimmengegen 135 Stimmen für den Abg. Loebe (Sozialdemokrat) und 80 Sttmmen für Torgler (Kommunist) gewählt. Zum ersten Vizepräsidenten wurde das Zentrums-Mitglied Esser, zum zweiten Vizepräsidenten ein Nationalsozialist oewähtt. Die greise Klara Zetkin war direkt aus Moskau gekommen. Nur mit HUfe von Krücken konnte sie sich aufrechterhalten. Ihre mit zitternder, gebrochener Stimme gesprochene Hetz-rede blieb bis auf den Beifall der Kommunisten wirkungslos. Die Nationalsozialisten waren in Uni-form erschienen. Reichskanzler v. Papen soll vom Reichspräsidenten alle Vollmachten unterschrieben Seite 2 Deutsche Zeitung Rummer 69 bekommen haben, darunter auch das Auflösung?» befrei für den Reichstag, trotzdem dieser auf der ersten Sitzung seine Arbeits sähigkeit bewiesen hat. Die Krise ist überwunden Der Präsident der Vereinigten Staaten Hoooer erklärte gelegentlich der Eröffnung der Konferenz für den Kamps gegen die Wirtschaftsdepression in Washington, an der über 200 Bankiers, Industrielle und Kaufleute aus ganz Amerika teilnahmen, dah die Weltwirtschaftskrise schon überwunden sei, weil schon alle Zeichen der Panik verschwunden seien. Zeitungskönig u. ungarischer König Du Zeitungskönig Lord Rothermere, der bekannte Beschützer der Magyaren, behauptet jetzt in seinem Blatt „Daily Mail", dah ihm vor Iahren die ungarischen Legitimisten die Krone des HI. Stephan angetragen haben. Diese Behauptung, die man als taktlose Geringschätzung der ungarischen Krone aufsaht, hat in Ungarn bedeutende Entrüstung hervorgerufen. „Pazifisten" in der Praxis Die spanischen sozialistischen Organisationen wollten zum Zeichen des Protestes gegen die Be-gnadigung des Generals Sanjurjo sogar den Ge-neralstreik proklamieren. Vor dem Militärgefängnis, in dem der degradierte General auf seine Hinrich-tung wartete, veranstalteten eitreme Elemente Demonstrationen und verlangten die Vollstreckung des Urteils. Sanjurjo wurde in das Zuchthaus von Dueso überführt, wo die seiner,zeitige Eizellenz, mit den höchsten Orden für die Siege in Marokko aus-gezeichnet, nunmehr der Sträfling Ztr. 52 ist, der sich von den anderen Sträflingen in nichts unterscheidet. Bürgerkrieg in Brasilien Im Bürgerkrieg, der wieder einmal in Brasilen wütet, sind bisher 15.000 Menschenopfer gefallen. Das deutsche Schulwesen in Rumänien Der Unterrichtsminister der gegenwärtigen Regierung hat angeordnet, das; an allen Schulen, und zwar auch Staatsschulen, überall dort, wo eine ge-nügende Anzahl von deutschen Schülern vorhanden ist, deutsche Parallelklassen zu errichten sind und an Schulen mit deutscher Unterrichtssprache nur Lehr-fräste angestellt werden dürfen, die der deutschen Sprache in Wort und Schrift vollkommen mächtig sind. Gleichzeitig wurde verfügt, dah das Hatzfelder Untergymnasium, dem vor einigen Jahren, trotzdem es fast ausschließlich von Deutschen besucht wird, die rumänische Unterrichtssprache aufgezwungcn wurde, vom nächsten Schuljahre an wieder die deutsche Unterrichtssprache erhält. Aus Stadt und Land S. M. der König auf der Gemsenjagd. S. M. der König nützt seinen Sommeraufenthalt in Bled auch dazu aus, des edlen Weidwerks zu pflegen. Am vorigen Donnerstag erlegte er in Kamniska Biftrica drei kapitale Gemsböcke. In der Jagdbegleituna des Herrschers waren S. kgl. Hoheit Fürst Paul. Fürstin Olga, Fürstin Elisabeth, der griechische Prinz Nikolaus, der englische Gesandte Sir Henderson und der deutsche Gesandte Ulrich o. Hassell. Das Schulgeld für die Bürgerschulen beträgt zufolge telegraphischer Verständigung des Unterrichtsministeriums die Hälfte des Schulgeldes für Untermittelschulen, d. i. die Hälfte des Schuld« geldes der III. Kategorie. Vom Schuldgeld befreit sind, wie auch aus der in unserer Sonntagsfolge verlautbarten Skala hervorgeht, alle, die nicht über 300 Din jährliche direkte Steuer bezahlen. Jeder Schüler muh sich bei der Einschreibung mit einer Bestätigung über die Höhe dieser Steuern aus-weisen. Um die Bestätigung ist anzusuchen mit einer gestempelten Eingabe (5 Din) unter Vorlage eines 20 Dinarftempels. Die Bestätigungen geben aus die Steuerämter, für die Staats-, Banal-, Gemeinde- und Privatange-stellten aber die vorgesetzte Behörde, die den Gehalt anweist, bzw. der Arbeitsgeber, der die Angestellten-steuer abzieht. Ueberflüssige Investitionen. Aus Beo-grad wird berichtet: Die Regierung hat bekanntlich vor einigen Wochen die kommissarische Verwaltung beim Zentralamt für Arbeiterversicherung und seinen ilialen aufgehoben und die neue Direktion nnt der eberprüfung der Gebahrung der bisherigen Verwaltung betraut. Dem nunmehr vorliegenden Be-richte über die Ergebnisse dieser Ueberprüfung ist zu entnehmen, daß im Laufe der letzten drei Jahre Investitionen in der Höhe von 80 Millionen Din gemacht wurden, die überflüssig und für die Ge-schäftsgebahrung der Anstalt schädlich waren; die Zahl der Ruheständler bei der Anstalt und ihren Filialen wurde auf 220 mit jährlichen Bezügen in der Höhe von 4 Millionen Din erhöht. Neue ZS-Parastempel. Dieser Tage wur-den die Stempel der neuen Ausgabe zu 25 Para in den Verkehr gesetzt. Bequem. Der Kassier der französischen Firma Batignol in Beograd, die die Entwässerungsarbeiten an der Save und an der Donau durchführt, vergah am 25. August abends, als er die Kanzlei verlieh, die Kassa abzusperren. Ferner vergah er auch noch, die Schlüssel aus der Kanzleitür zu ziehen. Wer nun glaubt, dah sich diese bequeme Gelegenheil niemand zunutze machte, irrt sich. Selbstverständlich fand sich ein Wohltäter, der durch die unversperrte Tür in die Kanzlei spazierte, dort die unversperrte Kassa öffnete und mit 254.000 Din im Sack wieder von der Bühne abtrat. Auf den vergehlichen Kassier fällt kein Verdacht, weil die von ihm erlegte Kau-tion viel gröher ist als die genannte Summe. Der jüngste Habsburgerfprosz. 2n Mödling bei Wien fand am 30. August die Taufe des Sohnes des Erzherzogs Anton von Habsburg und der Er,Herzogin Jlcana, Prinzessin von Rumänien, statt. Taufpate war der Eikönig Alfons von Spanien; an den Feierlichkeiten nahmen teil Königinmutter Maria von Rumänien, Exkönigin Elisabeth von Griechenland, Prinz und Prinzessinl Elias von Parma usw. Der Prinz, ein Neffe un-serer Königin Maria, erhielt den Namen Stefan. »allen-, Nieren- und Blosensteintranke, sowie Leute, die an übermSbtger HarnsäurebUduna und Gichtaniallc» leiden, regeln durch Gebrauch dei natürlichen »Franz-Joses" -Bitterwassers ihre träge Darinverrichtung, Männer der ärztlichen Praxis haben sich überzeugt, daß das Franz-Zosef-Wasser ein sicheres und äuherst schonend wirkendes, sali nische» Abführmittel ist, so dah es auch bei Prostatahyper-trophie einpsohlen werden tarnt. Das Franz-Zosef-Bitterwasser ist in Apotheken, Drogerien und Speierechandlungen er-HÄtlich. Celje Die Steuerverwaltung in Celje ver-lautbart: Im Sinne des Artikels 29 der Vorschrift über die Sicherung und zwangsweise Eintreibung der Steuern vom 19. Dezember 1928, Rr. 166.000, Amtsblatt Rr. 32 vom 23. Jänner 1929, Stück 8/1929, werden alle säumigen Steuerpflichtigen hiemit aufgefordert, die rückständigen Steuern einzu-zahlen: dies sind die am 15. August zur Zahlung fällig gewordenen a) Dreivierteljahrsraten der Gebäudesteuer (zgradarina), der Erwerbssteuer (pri-dobnina), der Rentensteuer (rentnina), der Gesell-schaftssteuer (druzbeni davek) der Junggesellsteuer, der Umsatzsteuer und der Krüppelsteuer (vojnica), sowie b) die Halbjahresrate der Grundsteuer (zemlja-rina), spätestens in 8-tägiger Frist vom 29. August bis 5. September, sonst wird ohneweiters das Erekutionsverfahren durchgeführt, und zwar mit Pfändung. Die Pfändungsiosten betragen 2 % der Steuerschuld oder wenigstens 10 Din in jedem Falle. Ueberdies ist in jedem Falle für die Auf-schreibung die Taxe nach Tarifpost Rr. 79 des Tcuegesetze» im Betrage von 5 Din zu zahlen. Ueberprüfung der Gewerbvautomo-bile. Am Freitag, dem 2. September, findet ab 8 Uhr früh vor der städtischen Garage die Ueber-Prüfung aller Motorfahrzeuge statt, die dem erwerbs-mäßigen Transport oyn Personen dienen (Auto-busse und Tarameter). Brand in Trnovlje. Am 29. August um 20 Uhr 45 wurde die Frw. Feuerwehr Celje zu einem Feuer nach Trnovlje gerufen. Das Wohn-Haus und der Stall der Besitzerin Maria Pecar in Trnovlje Rr. 33 stand tn hellen Flammen. Nebenstehende Objekte waren vom Feuer stark be-droht. Da der Hudinjabach fast zwei Kilometer ent-fernt ist, waren die eingetroffenenen Feuerwehren von Trnovlje, ökofja vas, Gaberje und Celje — Babno verblieb in Reserve — nur auf die nächst-gelegenen Brunnnen angewiesen, welche gerade knapp soviel Wasser gaben, dah damit die Räch-barobjekte geschützt werden konnten. Das Feuer griff so schnell um sich, dah es der Besitzerim beim Bemerken des Brandes nicht mehr möglich war, das Vieh aus dem Stalle zu befreien. Eine Kuh und ein Kalb muhten notgeschlachtet werden. Der Gesamtschaden dürfte gegen 50.000 Din betragen, dem eine Versicherung von nur 8000 Din gegen-übersteht. Das Feuer wurde angeblich gelegt, da die Besitzerin behauptet, den Brandzeger noch weg- laufen gesehen zu haben. In der allgemeinen Ver-wirrung sei es ihm möglich gewesen zu entkommen. Für die Aufhebung der obligaten Ver-sicherungen der Autobusreisenden. Am 23. August fand im Sitzungssaal der Städt. Sparkasse in Celje eine Konferenz der Vertreter der Autobus-Unternehmungen von Maribor, Ptuj, Celje und Äitanje statt. Da durch die obligate Versicherung der Autobusreisenden den Autobusunternehmungen eine neue schwere Last auferlegt wird, die man nicht durch Erhöhung der Fahrpreise abwälzen kann, wurde an den Herrn Handelsminister Ivan Mohoric ein Telegramm abgeschickt, in dem dieser um die Aufhebung der bezüglichen Versicherungsvorschrift gebeten wird. Im Telegramm heiht es, dah diese Vorschrift in technischer und materieller Hinsicht unmöglich und unausführbar sei. Sie würd« den sicheren Ruin der schon jetzt passiven Autobus-Unternehmungen zum unabsehbaren Schaden der betroffenen Gemeinden und des Fremdenverkehrs bedeuten. Zu unserer Notiz über die Hunde-tontumaz, die wir vor kurzem veröffentlichten, er-hielten wir aus Trbovlje nachfolgende Zuschrift: Gewih, es ist sehr lobenswert, ein Tierfreund zu sein und sich, öffentlich an das Mitleid für die „armen Hunde" appellierend, dafür zu verwenden, dah denselben in den heihen Sommertagen Er-Ieichlerungen verschafft werden. Leider sind es aber nun gerade die Hunde, die in den heihen Sommer-nächten vielen Menschen den Schlaf rauben und sie mit ihrem stundenlangen Gebelle zur Ver-zweiflung bringen. Die Hundebesitzer, die rücksichts-los genug sind, durch ihre Tiere ihren Mitmenschen monatelang die Ruhe zu stören, verdienen mehr als bloh den „schärfsten Tadel". In unserem Orte zahlt man den lächerlich geringen Betrag von 5 Din jährlicher Steuer für einen Kettenhund. Natürlich, wer es nur halbwegs kann, schafft sich einen Kettenhund an, der dann bei Sonnenhitze. Regen und Schnee sein Wesen treibt. Es ist be-greiflich, dah ein Tier, immer an der Kette, mag dieselbe noch so lang sein, äußerst gereizt und böse wird und dann oftmals scheinbar ohne Grund stundenlang heult. Geht Sonntag der Hunvedesitzer mit Sack und Pack seinem Vergnügen nach, läht er natürlich seinen Hund als treuen Wächter seines Misthaufens zurück und da hört das Geheule dann überhaupt nicht auf. Wann wird endlich in dieser Hinsicht jenen gequälten Menschen Hilfe zu teil, dah sie wenigstens ihre Nachtruhe eines Hundes wegen nicht werden opfern müssen? Man möge es endlich berücksichtigen, dah nicht alle Menschen von so robuster Konstitution sind und ruhig schlafen können bei noch so starkem Radau. E. K. Nächtliche Ruhestörung tn Gaberje. Sonntag nachts zog eine gröhere Anzahl von jüngeren Leuten mit Herrn H. heimwärts nach Gaberje. Beim Abschiednehmen stimmten sie aus der Strahl ein betäubendes Geheul an und brüllten: „Zivio (sportni klub! Dol z Nem-curjem!" Wir meinen, dah die jetzige Zeit viel zu ernst ist, als dah die Nachtruhe der Bevölkerung durch derlei lächerliche Demonstrationen gestört werden mühte. Ganz abgesehen davon, dah Herr H. es durchaus nicht verschmäht, sein Brot bet einem deutschen Dienstherrn zu verdienen! Unalücksfälle. Der 17-jährige Gymnasiast Borut Marinsek, Sohn des Direktors der Handels-schule in Celje, fiel am 25. August so unglücklich, dah er sich den linken Arm im Handgelenk brach. — Der 25 jährige Taglöhner Jakob ^loznik aus Zrece bei Konjice wurde am 24. August von einem Pferde in den Bauch getreten und schwer verletzt. — In Hum na Sotli brach sich das dreijährige Besitzerstöchterlein Stephanie Podkrasek beim Fallen das rechte Bein. — Der 20 jährige Besitzerssoh» Franz Krajnc aus Slivnica bei Celje wurde dieser Tage, als er um 3 Uhr früh beim Besitzer KincI in St Jurij a. d. Sdb. mähen ging, von mehre-ren unbekannten jungen Leuten überfallen, oon denen einer auf ihn schoh. Krajnc fiel, in die Brust und in den rechten Arm getroffen, bewuhtlo» ju Boden. Die rohen Angreifer sucht die Gendarmerie, Krajnc wurde in das Allg. Krankenhaus noch Celje gebracht. — Am 29. August fiel auf der Strahe bei der Ziegelei Unger Ullmann der frühere Besitzer Martin Pristovöek aus Sp. Hudinja vom Wagen, wobei er empfindliche Verletzungen am Kopfe erlitt; das Rettungsauto überführte ihn Nummer 69 Deutsche Zeitung Seite 3 und einfach wie das A B C Rodion in kaltem Wasser auf 3EK0CHE die Wäsche darin 20*30 Minuten ^SCHWEFE erst worm, dann kalt bis klares Wosser bleibt JA O-ill sofort ins Spital. — Dem 26-jährigen Besitzers-söhn Alois Hunski aus Poljanska loka bei Konjice ging am 28. August beim Reinigen ein altes Ge-wehr los: die Kugel durchbohrte ihm beide Beine; im Allg. Krankenhaus in Celje, wohin er über-führt wurde, zog man ihm das Projektil aus dem Bein. — Der 59-jährige Besitzer Martin Rehar aus Zalog bei Petrovie fiel am vergangenen Mon-tag gegen 8 Uhr abends auf der Straße vom Wagen und brach sich das linke Bein. Den Mann traf dieses Unglück umso schwerer, als ihm das rechte Bein ohnedies schon fehlt. — In Loka pri Husmu wurde am vergangenen Sonntag 'der 45* jährige Besitzer Franz Äornik von einem andern Bauern mit dem Messer am Kopf bearbeitet! er muhte in das Spital nach Celje überführt werden. Todesfall. Am 29. August starb im Allg. Krankenhaus der 22-jährige Ardeiter Joze Krivec aus Veliko öirje bei Zidani most. Stadtkino. Heute Donnerstag ist da» Kino geschlossen. Morgen Freitag, 2. September, Eröffnung der neuen Saison mit dem berühmten Tonfilm „Sieg der Liebe"; in der Hauptrolle Hans A l b e r s. SoStanj Todesfall. Am Samstag, dem 27. d. M^ begrub man in Sostanj wieder einen der verdienst« vollsten Männer. Herr Schuldirektor Alois Trobej ist nach längerem schweren Leiden im 72. Lebens-jähre verschieden. Der Verstorbene war lange Jahre als Oberlehrer und Schuldirektor in den (Semein-den ncm«8«bfr und Schriftleiter; ssrmi. Schaun in (Mj<. — Itudt und Verlag: vereultduchdruckerei in tfeljt. Für die Druckerei verantwortlich: Guido Schidlo in Celje.