JAHRESBERICHT der vom hohen k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht mit dem Oeffentlichkeitsrechte autorisirten l: fts talt ml des Dr. JOSEF WALDHERR LAIBACH. Gegründet im Jahre 1856. LAIBACH, 1891. DRUCK VON J. LSLASNIK’S NACHFOLGER. V"' V y- A v:Z : Zur Reform des fremdsprachlichen Unterrichtes. In unseren gemischtsprachigen Ländern bildet der fremdsprachliche Unterricht schon von der Volksschule an einen nicht unwesentlichen Factor. Da nun gerade in Bezug auf die Methode dieses Gegenstandes in unserer Zeit viel geleistet wurde und geleistet wird, so ist es gewiss zeitgemäss für Lehrer und Lernende, sich über die reformatorischen Bestrebungen in der methodischen Behandlung dieses Unterrichtszweiges zu informieren. Die alte Methode, wie sie früher allgemein angewendet wurde und zum grossen Theile auch heute noch, besonders in unseren höheren Schulen angewendet wird, besteht darin, dass man von der grammatikalischen Regel ausgeht, dieselbe durch verschiedene Beispiele und Sätze illustriert und einübt und so die Schüler von einer Stufe zur anderen durch die ganze Theorie def Formen- und Satzlehre hindurchführt, bis endlich nach jahrelangem Studium das Gebäude der fremden Sprache in seiner Vollständigkeit vor dem geistigen Auge des Lernenden steht. Es scheint, dass vom reinen theoretisch-pädagogischen Standpunkte aus sich gegen diesen Lehrgang nicht viel einwenden lasse. Er befolgt in gewisser Hinsicht das Princip der Lückenlosigkeit ebenso, wie den Satz: Gehe vom Leichten zum Schweren, vom Einfachen zum Zusammengesetzten. Dennoch aber bricht sich in neuester Zeit eine Methode immer mehr und mehr Bahn, welche zu der früheren gewisser-massen in geradem Gegensätze steht. Anstatt nämlich mit einfachen, inhaltsarmen Sätzchen zu beginnen, welche nur dazu gemacht sind, um die Lehren der Grammatik einzuüben, sucht sie dem Schüler gleich von Anfang an das Gebäude der fremden Sprache in seiner Vollständigkeit vor Augen zu führen, anstatt 1* trockener Regeln den Geist und die Eigentümlichkeit der lebendigen Sprache zu vermitteln. Dies erreicht sie dadurch, dass sie sofort, wenn die allerwichtigsten Vorkenntnisse, wie Schriftzeichen und Hauptregeln der Aussprache begriffen sind, von vollständigen, allerdings leichteren kleinen Sprachstücken ausgeht und dieselben in folgender Weise behandelt: Nachdem sich Auge und Ohr durch wiederholtes Lesen an das Fremdartige der neuen Sprache gewöhnt haben, wird das Stück wörtlich übersetzt und Wort für Wort besprochen. Durch freie Uebersetzung und Rückübersetzung, durch Verwendung als Dictat und endlich durch Anfertigung von Umbildungen und Nachbildungen erfolgt die weitere Einübung des behandelten Stoffes. Erst in zweiter Linie werden an der Hand des gewonnenen Materials die Regeln der Grammatik gelehrt. Welchen Fortschritt bedeutet nun diese Methode, und worin bestehen ihre Vortheile? Vom Standpunkte der Erfahrung aus ist es bereits hinlänglich erwiesen, dass sie viel schneller in den Gebrauch und die volle Beherrschung der Sprache einführt, dass sie in weit höherem Masse das Interesse und die Lernlust des Schülers weckt, dass sie also den Hauptzweck jeder Verbesserung der Methode, die Ersparung an Zeit und Kraft, erfüllt. Dies beweisen die vielfachen öffentlichen Zeugnisse über die günstigen Resultate bei Anwendung dieses Verfahrens, dies beweist auch die schnelle Verbreitung der besten diesbezüglichen Werke, auf welche ich noch zurückkomme. Es ist nun der Zweck dieser Zeilen, das, was von der Erfahrung bereits erwiesen, einer Betrachtung vom theoretischen Standpunkte aus zu unterziehen und die irrthümlichen Einwürfe zu widerlegen, welche gegen die besprochene Reform noch oft genug erhoben werden. Da sind es vor allem zwei pädagogische Grundsätze, welche sich der neuen Methode wie ein Wall entgegenzustellen scheinen. Ich meine das Princip der Lückenlosigkeit und den Satz: Gehe vom Leichten zum Schweren, vom Einfachen zum Zusammengesetzten. Man weiss ja, wie gerade diese beiden Unterrichtsgrundsätze bei jeder Gelegenheit oft ohne tieferes Verständnis citiert und breitgetreten werden. Ich will nun nicht im mindesten ihre Richtigkeit und Unumstösslichkeit anzweifeln, nur soll man sie nicht falsch anwenden oder auslegen. Dies geschieht aber sehr oft. Eine solch unrichtige Auslegung ist es nun. wenn man das Gesetz der Lückenlosigkeit auf die wissenschaftliche Anordnung und Vertheilung des Unterrichtsstoffes bezieht, anstatt auf die Art und Weise, wie in unserer Seele die Apperception der Vorstellungen und der Denkprocess vor sich gehen. Hier gilt es, lückenlos vorwärts schreiten, den Gesetzen der Apperception gemäss, und gerade darin besteht ja der Unterschied der didaktischen Methode von der wissenschaftlichen, dass diese nur auf die Natur des gegebenen Stoffes Rücksicht nimmt, während jene zur Aufgabe hat, den Stoff so anzuordnen und zu vermitteln, wie er von dem Lernenden am leichtesten und schnellsten aufgenommen und bewältigt wird. Wenn wir nun entscheiden wollen, ob unser neues Vorgehen im Sprachunterrichte gegen die Forderung der Lückenlosigkeit verstosse, so dürfen wir unser Augenmerk nicht sowohl auf die wissenschaftliche Gliederung des Sprachstoffes lenken, als vielmehr auf die seelischen Vorgänge bei der Aneignung desselben, auf den Verlauf der Apperception. Thäten wir das erstere, so würden wir allerdings auf grobe Verstösse kommen. Da werden gleich anfangs die verschiedensten grammatikalischen Formen geboten, noch ehe der Schüler das Schema der Declination und Con-jugation sich angeeignet hat, da werden die Sätze in der der fremden Sprache eigenthümlichen Wort- und Satzstellung vorgeführt, noch ehe die Gesetze derselben vermittelt sird. So denken diejenigen, die der Methode ein lückenloses Vorgehen absprechen wollen. Das ist aber falsch, wie ich oben bereits erwähnt habe. Wir müssen uns vielmehr fragen: „Befördert und erleichtert unsere Methode den Verlauf der Apperception, befolgt sie in Bezug a,uf diese ein lückenloses Vorgehen?“ Und hier ersehen wir bald ihre Vortheile gegenüber dem hergebrachten Verfahren. Wenn ich von den grammatikalischen Regeln ausgehe und dieselben in ihrer Reihenfolge dociere, so sind der Aneignung des zu Erlernenden sehr wenig Hilfen geboten. Der zur Einübung verwendete umfangreiche, aber inhaltsarme sprachliche Stoff wird als eine eben nicht zu umgehende Nothwendigkeit angesehen, bei welcher der Schüler froh ist, wenn er wieder einen Abschnitt auf Nimerwiedersehen hinter sich hat. Dass hiebei die Hauptsache, nämlich das wirkliche Sprechen, nicht erlernt werden kann, ist leicht zu denken. Eben so wenige Hilfen sind dem Gedächtnisse bei Erlernung der Vocabeln geboten, und so ist es nach den Gesetzen der Apperception ganz folgerichtig, dass sich das Studium zu einem höchst trockenen und langweiligen gestaltet. Nicht so bei unserer verbesserten Methode. Hier hat jedes Sprachstück, das von der ersten Stunde an den> Schüler geboten wird, Inhalt und Bedeutung, und gerade dieser Inhalt, der sich schon bei der ersten Uebersetzung dem Gedächtnisse unauslöschlich einprägt, ist es, welcher die erste, mächtige Hilfe für die Apperception bildet. Er ist gleichsam der Stock bekannter Vorstellungen, welche auf die neu eintretenden wirken. Er macht das Gebotene dem Schüler interessant, er begünstigt in hervorragender Weise das Behalten der fremden Wörter und befördert so die unverwischbare Einprägung des behandelten Stoffes. Diese Einübung bis zur vollständigen Geläufigkeit aber bildet nun die wirksamsten Hilfen zur Aneignung der grammatikalischen Eigenthümlich-keiten der fremden Sprache vor allem aber die beste Vorbereitung dazu, in der Sprache selbst zu denken und sich in derselben geläufig auszudrücken. Der verarbeitete Stoff ist gleichsam ein sprachliches Bild, welches vor unserem geistigen Auge steht, und auf welchem die sonst unverbundenen grammatikalischen Regeln zu einem organischen Ganzen zusammengefügt erscheinen und nur abgelesen zu werden brauchen. Besonders gilt dies für die Gesetze der Syntax. Dadurch aber, dass man sich gewisse Sätze, Satzverbindungen und Satzgefüge unauslöschlich einprägt, erhält man, wie Moberley sich treffend ausdrückt, Satzformen, in welche man andere Sätze gleichsam hineingiesst, ohne sich erst grammatikalische Regeln zusammensuchen zu müssen, man beginnt in der Sprache selbst zu denken und sich in derselben geläufig auszudrücken. Unter einer solch tieferen Betrachtung erscheint nun der Vorwurf eines nicht lückenlosen Vorgehens keineswegs stichhältig, sondern sie zeigt uns, dass die neue Methode vielmehr Lücken der herkömmlichen ausfüllt, Lücken nicht in Bezug auf die wissenschaftliche Gliederung des Stoffes, sondern auf den Verlauf seelischer Vorgänge, auf die Apperception. Doch gegen einen weiteren Einwurf haben wir uns noch zu vertheidigen. Wir sollen ja auch gegen die Forderung: Gehe vom Einfachen zum Zusammengesetzten! verstossen. Aber ich behaupte, derjenige, der diesen Einwurf erhebt, deutet auch den letzteren Grundsatz falsch. In welcher Hinsicht können wir denn dem Satze eine absolute Giltigkeit zusprechen ? Doch nur in Bezug auf die geistige Thätigkeit, auf das Denken und Schliessen des Schülers. Hier dürfen und können wir nicht anders vorgehen, als vom Leichtesten, Einfachsten zum Schwereren, Zusammengesetzteren. Wo es sich also ausschliesslich oder hauptsächlich um das Denken des Zöglings handelt, wie im Rechenunterrichte, da müssen wir die Regel aufs genaueste beobachten. Unrichtig aber wäre es, diese Forderung auch auf den Gegenstand, auf den Stoff des Unterrichtes auszudehnen dort, wo es sich handelt, Vorstellungen, Kenntnisse auf dem Wege der Anschauung zu vermitteln. Wie unnatürlich wäre es z. B., wenn wir im naturgeschichtlichen, im ganzen Anschauungsunterrichte von den einzelnen Theilen eines Individuums und nicht von demselben in seiner Vollständigkeit ausgehen wollten. Ein solches Anschauungsobject, ein solches organisches Ganze ist aber im psychologischem Sinne auch die Sprache, und es ist der ganz natürliche Vorgang, dass wir sie dem Lernenden in ihrer Vollendnng vorführen und dann den analytischen Weg einschlagen, um sie ihm zu vollständiger Klarheit und Geläufigkeit zu bringen. In glaube, nun hinlänglich gezeigt zu haben, dass unser Verfahren keineswegs gegen die angeführten Unterrichtsgrundsätze verstosst, dass es vielmehr auf richtiger psychologischer Grundlage beruht, dass es das oberste Princip jeder Methode: „Unterrichte psychologisch!“ aufs beste befolgt und verwirklicht. Bei verständiger praktischer Durchführung ist daher auch an den Erfolgen nicht zu zweifeln, wie es ja thatsächlich erwiesen ist. Ich sage bei verständiger Durchführung, denn dieselbe bietet allerdings grössere Schwierigkeiten und stellt höhere Auforderungen an den Lehrer. Sie verlangt nicht nur vollständige Beherrschung der Sprache, sondern auch ein tüchtiges Lehrgeschick und gewissenhafte Vorbereitung. Doch bleibt hiefür auch des Lehrers schönster Lohn nicht aus, die Freude an dem Gelingen und an den Fortschritten der Schüler. Werfen wir nun noch einen kurzen Blick auf die Entwicklung und den gegenwärtigen Stand der besprochenen Reform. Wenn wir die sogenannte Normalwörtermethode betrachten, welche gegenwärtig in der Elementarclasse von den hervorragensten Me- thodikern mit, dem besten Erfolge angewendet wird, so finden wir, dass sie ihren Ursprung in jenen Grundsätzen hat, wie sie schon vor 6 Jahrzehnten von dem bekannten französischen Pädagogen Jacotot wohl in etwas extremer Weise vertreten wurden, und welche dem pädagogisch Gebildeten unter dem Namen der Jacototschen Methode bekannt sind. Seine Anschauungen, wie sie auch von Robertson und dem Engländer Prendergast vertreten wurden, schliessen die Principien unseres modernen Sprachunterrichtes der Hauptsache nach bereits in sich. Doch gelang es diesen Männern noch nicht recht, ein praktisch durchführbares System zu entwickeln, was von Jacotot, der seine Kraft zu viel zersplitterte, wohl nicht zu verwundern ist. Die Ideen aber giengen nicht verloren und wurden in unserer Zeit von hervorragenden Männern immer mehr und mehr vervollkommt und praktisch durchgeführt. So entwickelte sich aus denselben einerseits die von Vogel, Kehr und anderen Methodikern ausgebildete Normalwörtermethode, andererseits die moderne Richtung im fremdsprachlichen Unterrichte, mit welcher wir es hier zu thun haben. Besonders haben sich gegenwärtig zwei bedeutende Werke einen Weltruf erworben, welche zwar in erster Linie für den Selbstunterricht bestimmt sind. Ich meine die Unterrichtsbriefe von Toussaint-Langenscheidt und das von einem frischeren Geiste durchdrungene, besonders für das Praktische berechnete Meisterschaftssystem von Dr. Rosenthal, Leider hält die Einführung der Methode in den Schulen noch nicht gleichen Schritt, und es befremdet einem, wenn z. B. Toussaint und Langenscheidt das in den Unterrichtsbriefen angewendete, mit einem so überaus günstigen Erfolge gekrönte Verfahren nicht auch in ihren Schulbüchern durchzuführen sich entschliessen konnten. Es hat diese Erscheinung seinen hauptsächlichsten Grund wohl darin, dass, wie schon erwähnt, für den Lehrer grössere Schwierigkeiten erwachsen, und dass man nicht gern ein Verfahren aufgibt, nach welchem man selbst unterrichtet wurde, und nach welchem man schon Jahre lang vorgegangen ist. Doch der Anfang ist bereits gemacht, und es gehen uns auch hier wie in mancher anderen Beziehung England und Amerika mit einem guten Beispiele voran, in welchen Ländern besonders das System des Dr. Rosenthal immer mehr und mehr Boden gewinnt und auch in den Schulen mit besten Erfolge angewendet wird. Auch auf den Unterricht in den beiden altclassischen Sprachen die neue Methode anzuwenden, wurde bereits der glücklich gelungene Versuch gemacht. Ich weise hier hin auf das Meisterschaftssystem für Latein und Griechisch von Dr. Booch Ärkossy, welches sowohl für die Schule, als auch für den Selbstunterricht bestimmt ist. Wir wollen nur hoffen, dass auch bei uns die Reform des fremdsprachlichen Unterrichtes in immer weitere Schichten dringen und zu einer verständigen praktischen Durchführung gelangen möge. Mathias Greineeker. Lehrplan. I. Classe Religion. Die Kinder werden auf einzelne erschaffene Dinge aufmerksam gemacht und bilden sich so den Begriff «Welt». Die Erschaffung der Welt. Gott. Das heilige Kreuzzeichen: Gott in drei Personen. Das erste Elternpaar, das Paradies. Gute und böse Engel. Sündenfall, die Erlösung. Kurzgefasste geschichtliche Darstellung des Lebens Jesu mit besonderer Rücksicht auf seine Wunderthaten. Warum hat der Erlöser Wunder gewirkt? Himmelfahrt und Wiederkunft Christi. Der heilige Geist. Gebete. Das Vaterunser, der englische Gruss. Anschauungsunterricht. Anschauungs- und Sprachübungen, angeknüpft an die Gegenstände aus der Umgebung des Kindes. Benennungen von Dingen in Schule, Haus und Umgebung mit Angabe, leicht erkennbarer Merkmale (Eigenschaften und Thätigkeiten); Namen von Thieren, Pflanzen und Mineralien. Gewöhnung an lautreine und deutliche Aussprache. Lesen. Einübung der Laute und deren Zeichen in Schreib- und Druckschrift ; langsames und lautrichtiges Lesen mit Beachtung der Silbentrennung ; Besprechung des Lesestoffes. Memorieren leichter Musterstücke in gebundener Rede. Sprachlehre. Uebungen im Abschreiben einzelner Worte und kurzer Sätze. Rechnen. Das Rechnen im Zahlenraume i—20 mündlich und schriftlich. Münzen. Masse und Gewichte, soweit deren Gliederung auf der Zehn-theilung beruht. Realien. Der Unterricht in den Realien fällt hier mit dem Anschauungsunterrichte zusammen. Schreiben. Schreiben in Verbindung mit dem Sprachunterrichte. Schreiben von arabischen Ziffern. Zeichnen. Gemeinsame Vorübungen zur Erreichung eines gewissen Grades von Handfertigkeit. Turnen. Freiübungen : Fuss-, Bein-, Rumpf-, Hals-, Schulten-, Arm-, Hand-und Fingerthätigkeiten. Entwicklung und Einübung derselben nach den verschiedenen Gelenken, durch Heben und Senken, Hin- und Herschwenken und Kreisen mit Beachtung des Taktes. Hüpfen an Ort beidbeinig, zu und in Schrittstellungen, und auf einem Beine. Ordnungsübungen: Durchbildung der Reihe; Richtung, Fühlung, Stellungswechsel durch '/« Drehung, Auflösen, Wiederherstellen. Ziehen auf verschiedene Ganglinien. Bildung einer Kreisstirnreihe. Bildung eines 3—-4gliedrigen Reihenkörpers, Anwendung der Uebungen der Reihe auf denselben. Spiele: Einfache Bewegungsspiele. Gesang. Gehör- und Stimmübungen. Unterscheiden von Tönen (hoch-tief, lang-kurz, stark-schwach). Einübung einfacher Liedchen in einem dem Kindesalter entsprechenden Tonumfange nach dem Gehör und nach vorausgegangenen Memorieren des Textes. II. Classe. Religion. Das erste Haupstück (von Glauben : allerheiligste Dreifaltigkeit, Schöpfung, Erlösung, Lehre vom heiligen Geist). Das zweite Haupt-stiick (von der Hoffnung: das Gebet, Erklärung der Bitten des Vaterunsers). Die Lehre vom Busssacramente. Die letzten Dinge. Gebete: Das Vaterunser, der englische Gruss, das apostolische Glaubensbekenntnis. Anschauungsunterricht. Fortsetzung der Anschauungs- und Sprachübungen. Anschauungsunterricht im Anschlüsse an die Lesestücke und als Vorbereitung, insbesondere auf den naturgeschichtlichcn und geographischen Unterricht. Lesen. Lautrichtiges Lesen mit genauer Beachtung der Satzzeichen; Wort und Sacherklärungen. Wiedergabe des Gelesenen nach gestellten Fragen, wobei auf die Beantwortung in vollständigen Sätzen gedrungen werden muss. Memorieren von passenden Musterstücken. Uebung im Vortrage derselben, einzeln und im Chore. Sprachlehre. Planmässig geleitete Uebungen im Abschreiben ganzer Sätze und Lehrstücke (beziehungsweise Theile derselben). Ortographische Uebungen mit besonderer Rücksicht auf Dehnung, Schärfung, auf Um- und Zweilaute, Silbentrennung, der Gebrauch weicher und harter Mitlaute und Grossschreibung. Rechnen. Das Rechnen im Zahlenraume von I -IOO mündlich und schriftlich. Münzen, Masse und Gewichte, so weit deren Gliederung auf der Hunderttheilung beruht. Einfache Preisrechnungen nach Schluss. Elemente des Bruchrechnens. Realien. Der Unterricht in den Realien fällt hier mit dem Anschauungsunterrichte zusammen. Schreiben. Die kleinen und grossen Buchstaben in genetischer Folge. Nachschreiben des auf die Schultafel Vorgeschriebenen. Schreiben von arabischen und römischen Ziffern. Zeichnen. Gemeinsame Vorübungen zur Erreichung eines gewissen Grades von Handfertigkeit. Diesen folgen in der zweiten Classe Uebungen in Nachbildungen leichter dem Sachunterrichte entnommener Gegenstände. Gesang. Gehör- und Stimmübungen. Einübung einstimmiger Lieder nach dem Gehör. Turnen. Freiübungen : Erweiterung der Uebungen mit erhöhter Forde- rung nach Dauer und Mass. Schrittamten bis Schrittwechselgang. Ordnungsübungen: Einübung der einzelnen Glieder des Reihenkörpers. Gehen und Laufen im Takt und mit Gleichtritt; Windungen; Vorziehen der Reihen; Oeffnen und Schliessen je nach einer Richtung. Langes Schwungseil: Durchlaufen. Hüpfen an Ort. Springen über das ruhig gehaltene Seil. Spiele. III. Classe. Religion. Die Erschaffung der Welt. Erschaffung und Bestimmung des Menschen. Die Seele des Menschen, deren Eigenschaften und Kräfte. Die Engel. Gott der Schöpfer, Erhalter, Regierer, und Richter der Welt. Eigenschaften Gottes. Sündenfall und Erlösung. Das Leben Jesu im engen Anschlüsse an die biblische Geschichte des neuen Bundes. Lehre vom Sacramente der Firmung und der Busse. Die Gebote Gottes und der Kirche. Die christliche Gerechtigkeit mit besonderer Berücksichtigung der Lehre vom Bösen. Die Sünde. Gebete wie in der zweiten Classe. Lesen. Geläufiges und sinnrichtiges Lesen mit richtiger Betonung und voller Beachtung der Satzzeichen. Wort- und Sacherläuterungen. Die einzelnen Lesestücke werden gründlich erklärt, die Schüler in freier Wiedergabe mit Beachtung eines sprachlich richtigen Ausdruckes geübt. Memorieren und Vortragen passender Musterstücke. Sprachlehre. Fortgesetzte orthographische Uebungen wie auf der vorigen Stufe mit gesteigerten Anforderungen und mit Berücksichtigung ähnlich lautender Wörter. Uebungen in der Mannigfaltigkeit des Ausdruckes. Wiedergabe einfacher Erzählungen und Beschreibungen, erst nach gestellten Fragen, später im Anschlüsse an den Unterricht nach vorhergegangener mündlicher Vorbereitung der Aufsatzübung. Zweite Landessprache (Slovenisch) als nicht obligater Lehr- gegenstand. Anschauungsunterricht mit Hilfe der Muttersprache. Einübung der Laute und deren Zeichen in Schreib- und Druckschrift. Geläufiges Lesen mit besonderer Rücksicht auf die richtige Aussprache. Memorieren von Wörtern und einfachen Sätzen. Uebungen im Bilden von Sätzen. Kurze, leichte mündliche und schriftliche Uebersetzungen mit Anwendung der Muttersprache bereits bekannten grammatischen Regeln nach vorausgegangener Erklärung. Grammatische Regeln parallellaufend mit jenen in der Unterrichtssprache. Der oben für das Deutsche als Unterrichtssprache angedeutete Lehrgang findet in dieser und der folgenden Classe sinn-und sachgemässe Anwendung. Rechnen. Erweiterung des Zahlenraumes erst bis iooo und bis zu den Tausendsteln, später im unbegränzten Zahlenraume. Die vier Grundrechnungsoperationen mit ganzen Zahlen. Decimalien und den häufigen vorkommenden Brüchen. Schlussrechnungen. Mündliches Rechnen. Naturgeschichte. Naturgeschichtliche Individuen, insbesondere jene, welche durch Nutzen und Schaden, durch verbreitete Anwendung in der Hausund Landwirthschaft oder in Gewerben und Künsten hervorragen, werden auf Grundlage der Anschauung und mit Benützung einschlä- u giger Lesebuchstoffe behandelt. Belehrungen über den Schutz der Thiere und Pflanzungen. Naturlehre. An der Hand des Lesebuches und mit Hilfe von Anschauungsmitteln werden die einfachsten Kenntnisse aus der Naturlehre vermittelt. Geographie. Heimatkunde, ausgehend vom Schulorte. Städte, Marktflecken und Gemeinden in der nächsten Umgebung, dann des politischen Bezirkes. Allmähliches Einfuhren in das Verständniss der Landkarte. Das Heimatland: Grösse, Lage, Grenzen, Bodenverhältnisse und politische Eintheilung. Oro- und Hydrographie. Naturproducte und deren Fundorte. Industrie und Handel; Strassen und Eisenbahnen. Die Bewohner, deren Nationalität, Sitten und Gebräuche, ihre Beschäftigung. Uebersichtliche Behandlung der österreichisch-ungarischen Monarchie: Grösse, Lage, Grenzen, Eintheilung nach Kronländern mit ihren Hauptstädten. Die Producte ihrer Länder, sowie Gewerbe und Verkehr. Lebensweise und Sitten der Bewohner sind entsprechend zu berücksichtigen. Geschichte. Einfache Sagen und Erzählungen, welche sich auf den Schulort und dessen Umgebung beziehen; aus der Geschichte des Heimatslandes und der österreichisch-ungarischen Monarchie. Kleine Gallerie berühmter Oesterreicher, deren Biografie und hervorragende Verdienste, bei Behandlung passender Lesestücke kurz eingereiht werden können. Erzählungen aus der alten Geschichte: Die wichtigsten Erfindungen und Entdeckungen. Schreiben. Vervollkommnung der Schrift. In deutschen Schulen kommt die lateinische, in slovenischen die deutsche Currentschrift hiezu. Römische Ziffern. Zeichnen. Der Betrachtung der wichtigsten geometrischen Körper folgen Uebungen im Zeichnen verschiedener Formen, denen die gerade Linie, der Winkel, das Dreieck und das Viereck zugrunde liegen. Anwendung dieser Formen auf Gebilde einfachster Art. Die krumme Linie. Beginn des Dictatzeichnens. Gesang. Kenntnis der Noten. Einübung einfacher Lieder nach dem Gehör und auf Grundlage des Notensystems. Turnen. Freiübungen: Schrittarten bis Wiegelaufen. Fuss- und Kniewippen ; Hüpfen; Rumpfbeugen; Rumpfschwenken; Armübungen. Dauerlauf bis 3 Minuten. Ordnungsübungen: Das Einreihungsverhältnis nach Reihen und Rotten bestimmter hervorzuheben. Die Reihenübungen des Vorjahres auch nach Rotten; Bildung kleiner Reihen durch Reihungen erster Ordnung. Fortbewegung in zusammengesetzten Bahnen; Achterzug, Schneckenzug, Schlangenzug. Langes Schwungseil. Hüpfen mit Drehen auf einem Bein, Ueber-springen des geschwungenen Seiles. Freispringen. Gerade aus, ohne Zuordnung von Beinthätigkeiten zu massiger Weite und Höhe. Stabübungen. — Wagrechte Leitern. Hangstehen; Streckhang und Hangeln mit Rist-, Speich-, Elb- oder gemischten Griffe. Beugehang mit Abstoss von Boden, Dauerhalten, langsames Senken. Senkrechte und schräge Leitern. Steigen vorlings mit Nachgreifen und Nachtretten, mit Uebergreifen und Uebertreten, gleichseitig, ungleichseitig. Stangengerüst. Kletterschluss, Schlusswechsel, Klettern an der Stange. Hang an zwei Stangen, auch mit Beinbewegungen. Turnspiele. IV. Classe. Religion. Die christliche Gerechtigkeit: Das Gute und Böse, Tugend und Sünde. Kurzgefasster Unterricht über das Sacrament der Taufe und Firmung. Ausführlicher Unterricht über das Sacrament der Busse und des Altars. Lehre vom Ablas. Gebete wie in der dritten Classe, dazu noch die drei göttlichen Tugenden. — Biblische Geschichte des alten Bundes bis zur Errichtung des Königthums. Lesen. Geläufiges und ausdruckvolles Lesen der Hand- und Druckschrift. Angabe des Inhaltes, des Gedankenganges und des Grundgedankens der Lesestücke. Wort und Sachenläuterungen. Memorieren und Vortragen geeigneter Lesestücke mit gesteigerten Anforderungen. Sprachlehre. Orthographische Uebungen mit Berücksichtigung der gleich oder ähnlich lautenden Wörter, so wie der bei der Wortbildungslehre auftretenden Formen. Die Satzzeichen und die gebräuchlichsten Abkürzungen. Einzählungen, Nachbildungen, Beschreibungen und Vergleichungen im Anschlüsse an das Lesebuch und den übrigen Unterricht nach vorausgegangener Besprechung und genauer Feststellung der Disposition. Briefe und die am häufigsten vorkommenden Geschäftsaufsätze (Bestätigungen, Anzeigen, Rechnungen, Schuldscheine, Zeugnisse, Quittungen). Zweite Landessprache (Slovenisch) als nicht obligater Lehr- gegenstand. Mündliche und schriftliche Uebersetzungen mit Benützung des Lesebuches, passende Anwendungen der in der Muttersprache gelernten grammatischen Regeln. Gedächtnisübungen. Als Aufsatz: Kleine Erzählungen, Beschreibungen, Briefe und Geschäftsaufsätze. Rechnen in Verbindung mit geometrischer Formenlehre. Verwandlung der gemeinen Brüche in Decimalen und umgekehrt. Die vier Grundrechnungsarten in ganzen und gebrochenen, in bekannten und unbekannten Zahlen und deren Anwendung zur Lösung praktischer Rechnungsaufgaben. Schlussrechnungen, Procent, Zins, und Theilungsrechnungen. Berechnung von Flächen und Körpern. Mündliches Rechnen. Naturgeschichte. Thiere, Pflanzen und Mineralien als Individuen nach ihrer Wesenheit, ihrem Vorkommen und ihrer Verwendung im praktischen Leben. Belehrungen über den menschlichen Körper und die wichtigsten Sätze aus der Gesundheitslehre: Belehrungen über die erste Hilfeleistung bei plötzlichen Unglücksfällen (z. B. Ohnmächten, Erstickungsgefahr, Blutung, Vergiftung 11. s. w.) Naturlehre. Aus allen Theilen der Naturlehre werden einzelne der wichtigsten Erscheinungen unter Benützung der einschlägigen Lesebuchstoffe besprochen. Es werden folgende physikalische und chemische Lehrstoffe abgehandelt. Zusammenhangsformen der Körper. Ausdehnung durch die Wärme; Thermometer, Luftzug und Wind. Wärmeleitung, Schmelzen, Verdampfen, Verdunsten. Wärmestrahlung, Luftfeuchtigkeit. Natürliche und künstliche Magnete; Compas. Elektricität durch Reibung und Berührung. Gewitter, Blitzableiter, Telegraph. Wasser. Luft. Kohle. Kohlenoxid, Kohlensäure, Verbrennung, Verwesung, Gährung. Loth, Gewicht, Schwerpunkt. Einfache Maschinen. Fortpflanzung des Wasserdruckes. Communicationsgefässe. Schwimmen. Luftdruck, Barometer, Heber, Pumpen, Heroesball, Feuerspritze, Dampfmaschine. — Schall und Echo. — Ebene Spiegel. Brechung des Lichtes und Farbenzerstreuung. Das menschliche Auge. Brillen. Mikroskop. Fernrohr. Geographie. Wiederholung und eingehendere Behandlung des auf die österreichisch-ungarische Monarchie bezüglichen Lehrstoffes. — Die Erde als Weltkörper. Uebersicht der Erdtheile nach horizontaler und ver-ticaler Gliederung. — Politische Eintheilung Europas mit Hervorhebung Mitteleuropas. — Die wichtigsten aussereuropäischen Länder und Städte. Culturbilder mit Benützung der Lesebuchstoffe. — Uebungen im Kartenlesen. Die Erde als Weltkörper; die Gestalt der Erde; die mathematischen Linien am Globus und an der Karte. Die doppelte Bewegung der Erde. Geschichte. Bilder aus der österreichischen Geschichte in chronologischer Folge. Erzählungen aus der allgemeinen Geschichte, soweit dieselbe mit der österreichischen im Zusammenhange steht, oder von Personen oder Ereignissen handelt, welche für die Entwicklung der Menschheit von besonderer Bedeutung waren, unter Benützung des Lesebuches. Zusammenfassung des behandelten Lehrstoffes. Hauptgrundzüge der Verfassung, insbesondere Belehrung über Rechte und Pflichten der Staatsbürger. Schreiben. Fortgesetzte Uebungen der lateinischen und deutschen Currentschrift mit gesteigerten Anforderungen. Zeichnen. Fortgesetzte Besprechung geometrischer Körper. Combinationen gerad- und krummliniger Figuren mit Benützung regelmässiger Polygone und des Kreises. Zeichnen leichter Ornamente und Vorderansichten technischer Objecte mittelst Lineals, Massstabs und Zirkels. Gesang. Einübung ein- und zweistimmiger Lieder. Turnen. Freiübungen: Passende Verbindungen; Wechsel von Gang und Laufarten und Richtungen, Einschaltung von Zwischentritten, Schrittwechsel und Schottischhüpfen. Bogenspriezen, Hüpfen mit grösserem Drehmasse, Rumpfkreisen. Dauerlauf bis 5 Minuten. Ordnungsübungen. Reihungen zweiter Ordnung. Schwenken um gleich- und ungleichnamige Flügel und um die Mitte. Schwenkmühle, Schwenksteme. Oeffnen und Schliessen aus und zu der Mitte. Langes Sprungseil. Einlaufen und Ausspringen oder umgekehrt; Hüpfen in Hockstellung. Freispringen. Mit Anlauf und mit Drehungen beim Niedersprung. Wagrechte Leitern. Hangeln mit allmähligem Uebergange zu schwierigeren Griffarten; Armwippen zu und aus Beugehalten, Zuckhangen und Hangeln versuchsweise. Griffwechsel mit V* und 'U Armdrehung. Senkrechte Leitern. Auf- und Absteigen mit Arm- und Beinthätig-keiten. Hupfsteigen. Schräge Leitern. Steigen an der unteren Seite, Liegehang mit Arm- und Beinthätigkeiten. Stangengerüst. Klettern mit Schlusswechsel, mit Umkreisen, an zwei Stangen, Wandklettern, Beugehangübungen. Barren. Stütz-Innensitze vor und hinter der Hand im Wechsel mit Stand oder Stütz, oder mit Fortbewegung unter Aufrechthaltung des bezeichneten Stellungsverhältnisses. Schwingen fortgesetzt. Wende. Ueberdrehen aus dem Stande. Schwebebaum. Aufsteigen und Abspringen; Gehen in verschiedene Richtungen ohne und mit Zuordnung und Beinthätigkeit; Schwebekampf. Reck. Hangstand; Hang und Stütz mit Beinthätigkeiten; Griffwechsel; Schwingen. Knieliegehang. Feigaufschwung, Kniewellaufschwung. Turnspiele. Vorbereitungs-Classe für Handels- und Mittel-Schulen. i. Religion. Wie in der 4. Classe. / 2. Deutsche Sprache. Formlehre: Laut- und Silbenlehre, Wechsel der Laute, Wortarten, Wortbiegung, Rection der Redetheile. Satzlehre: Der einfache, erweiterte und zusammengesetzte Satz, Arten der Nebensätze und deren Verkürtzung, die Periode; systematische Belehrung über Orthographie und Zeichensetzung. Mündliche und schriftliche Reproduc-tionen und Umarbeitungen grösserer abgeschlossener Stücke aus dem Lesebuche. 3. Kaufmännische Correspondenz. Allgemeine Begriffe über kaufmännischen Stil, innere und äussere Form der kaufmännischen Briefe. Rundschreiben, Antragsbriefe, Erkundigungs- und Auskunftschreiben, Empfehlungs- und Creditbriefe. 4. Arithmetik. Das dekadische Zahlensystem, die Grundrechnungen mit ganzen Zahlen und Dezimalbrüchen, abgekürzte Multiplikationen und Divisionen ; Theilbarkeit, grösstes gemeinschaftliches Mass und kleinstes gemeinschaftliches Vielfaches; gemeiner Brüche; das Rechnen mit mehrnahmig benannten Zahlen. Mass- und Gewichtskunde, Geld- und Münzwesen; Mass-, Gewichts- und Münzreduction; Verhältnisse und Proportionen. Schlussrechnung, Kettensatz; Prozent- und einfache Zins-, Discont- und Terminrechnungen, Theilregel, Durchschnitts- und Allegationsrechnung. 5. Geometrie. Die geometrischen Gebilde in der Ebene, Linien, Winkel, Dreieck, Viereck, regelmässiges Viereck, Kreis, Elipse ; Elemente der Planimetrie und Sternometrie. Berechnung der einfachen Flächen und Körper. 6. Geographie. Die nöthigsten Vorbegriffe aus der mathematischen, physischen und politischen Geographie. Kurze Uebersicht der 5 Erdtheile. Die öster.-ungar. Monarchie mit besonderer Berücksichtigung der Verfas-sungsverhältoisse, Oro-Hydrographie und der Handelsverhältnisse. 7. Geschichte. Uebersicht der Geschichte des Alterthums, des Mittelalters und der Neuzeit mit besonderer Hervorhebung der vaterländischen Momente. 8. Naturgeschichte. Weckung und Belebung des Sinnes und der Liebe für Bekanntschaft mit den wichtigsten Körpern in den drei Naturreichen: Thiere, Pflanzen und Mineralien als Individuen nach ihrer Wesenheit, ihrem Vorkommen und ihrer Verwendung im praktischen Leben. Kenntnis des Wichtigsten über den menschlichen Körper und dessen Pflege. 9. Physik. Allgemeine Eigenschaften der Körper, Wärme, Statik und Dynamik fester, tropfbarer und ausdehnsamer Körper; das Wichtigste aus der Akustik, des Magnetismus, der Electricität und Optik. 10. Einfache Buchhaltung. Begriff und Theorie der einfachen Buchhaltung. Bearbeitung eines einmonatigen Geschäftsganges mit Beschränkung der Waaren-geschäfte. Abschluss. 11. Wechsellehre. Unter Zugrundelegung der österreichischen Wechselordnung. Begriff, Eintheilung und Erfordernisse der Wechsel. 12. Schreiben. Wie in der 4. Classe und Rundschrift. 13. Zeichnen. Combinationen gerad- und krummliniger Figuren mit Benützung regelmässiger Polygone und des Kreises. Zeichnen einfacher Ornamente. Darstellung der Vorderansichten technischer Objecte mittelst Lineals, Massstabes und Zirkels. Dictat- und Gedächtnisszeichen. Freihandzeichnen nach Vorlagen. -----O030*------- Der Unterricht in sämmtlichen Klassen wurde von 19 Lehrern und Professoren ertheilt. Chronik. Das Schuljahr wurde am 16. September mit einer stillen heiligen Messe in der Domkirche eröffnet; den nächsten Tag wurde der regelmässige Unterricht in allen Classen aufgenommen. Von den Erfolgen des katholischen Religionsunterrichtes überzeugte sich durch zweimaligen Besuch der Hochwürdige Herr Canonicus Andreas Zamejic, Inspektor für den katholischen Religionsunterricht an den Volksschulen in Laibach. Der Herr k. k. Landesschul-Inspector besuchte am 8. April die Anstalt. Ferialtage waren: Sr.Majestät des Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin Namensfeste, die Weihnachstferien vom 24. Dezember bis 1. Jänner, die Osterferien vom 24. März bis 1. April, die Pfingst.ferien vom 16. bis 20. Mai. Am 7. und 8. Juli inspicirte der Herr k. k. Bezirksschulinspector die Schule der Anstalt. Mit dem üblichen Dankgottesdienste und der Vertheilung der Zeugnisse wurde am 15. Juli das Schuljahr geschlossen. Das nächste Schuljahr 1891—92 beginnt am 15. September und die Aufnahme der Eleven findet von nun an täglich statt. Statistische- Uebersicht 1. Zalil der Schüler. Volksschule $ * C/5 0> «J 72 ? « a> S c 0) fl '53 ci fl s >> o Handel Lehransl 'S > 0h 1 ei CO N Am Anfänge des Scliuljares . Im Laufe des Schuljahres ein- — 1 4 15 10 2 • 11 2 48 getretten ■Im Laufe des Schuljahres aus- “ 1 4 1 “ Sun irae 6 54 getretten Am Schlüsse des Schuljahres 1 1 1 1 1 1 6 sind verblieben 2. Religionsbekenntnis. 1 3 18 11 2 2 10 1 48 Katolisch — 1 3 16 7 1 2 5 1 .36 Israelitisch — — — 2 2 1 — — — 5 Griechisch — — — — 1 — — 5 — 6 Evangelisch 3. Alter. Am Schlüsse des Scliuljares 1 1 standen im 7. Lebensjahre — «S. « ♦ 9. — 1 1 2 ♦ 10. — — 1 2 — — — — — /3 « 11. — — 1 3 1 — — 6 « 12. — — — 6 — — — - 6 « 13. — — 4 1 — 1 — 6 « 14. « — — — 2 2 1 1 _ 7 « 15. — — — 1 6 — — i 1 9 « 16. — — — — 1 — — 4 — 5 « 17. — — — — — — — — — — ♦ 18. « 1 2 — 2 « 19. 1 2 3 Nach dem Geburtslande Aus Krain...................................... 7 „ Kroatien.....................................4 „ Küstenland..................................IG „ Mähren...................................... 1 » Tyrol....................................... 1 „ Ungar. Litorale..............................4 „ Dalmatien . •............................... 0 „ Italien..................................... 3 „ Serbien..................................... ä „ Türkei...................................... 1