Kummer 40. Pettau, de» 3 Oktober 1898. IX. Addrqang.- Pettauer Montag-ZeiwW \>y Deutschnationales Organ für Untersteiermark. Motto: „Deutsch, frei, treu!«, V»i» für Pettou mit Zustellung in« Hau»: Vierteljährig sl. l.20, halbjährig fi. 2.40, ganzjährig fl 4.80, mit Postverjendung im Inland,: Vierteljährig st. 1.40, halbjährig fl. 2.80, ganzjährig fl. 5.60. — Einzelne Nummern 10 kr. Herausgeber nafe Schriftleiter: Jaeab Btjer, K»msch«»»cft»bt Nr. 39, I. St. Vtzrichstuude »au 1 bis 2 Uhr «»»ahme Mu Inseraten ia der Vnchtzaablu», Blanke, Haayttzla? Nr. «. Handschriften werden nicht zurückgestellt. Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge find erwünscht und wollen längsten» bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Pränumerations-Einladung zu dem mit 1. Oetober ueubegonnenen Quartal. Wir erhoffen mit dem neubeginnenden Quartal da» treue Festhalten unserer fieser und deren fortschreitende Vermehrung und werden bestrebt bleiben, da» Blatt auf seiner Hvhe zu erhalten. Ebenso laden wir die P. T. Herren zu recht häufiger Benützung unseres Blatte« öln. Da» Abonnement Kann mit jede» Monate begonnen »erden und wird anch gegen monatliche Bezahlung k 45 Kr. in pettan, i 50 Kr. aniwärts mit Postver-sendn nz angenammen. «Irichzeitig erlaube» »ir nus, alle p. C. Leser unsere« Statte» nm zefälligt Einsendung des entfallenden Abonnementbetrages hSSichst )» trsvchen. • Tie Verwaltung. Der Sieg des Gewissens. Da« Öffentliche Gewissen hat gesiegt. Die Revision de« Prozesse« Dreyfuß ist eine beschlossene Thatsache. Auf« neue werden wir den Sampf de« Rechte« sehen, nachdem wir lange ge-nug Zeugen de« ungleichen Kampfe« der Lüge gegen die Wahrheit waren und da« beispiellose Schauspiel betrachten konnten, mit welchen Machinationen und verwerflichen Mitteln eine Bande von Fälschern und Frechlingen, die mit dreister Hundeleben. „Schneeflocke" — abgekürzt Flock — da« reizend« Hündchen der Hosräthin, liegt aus dem ivetßen fttsfen in der Nähe be» Ofen«. Bot ihr steht ein kleiner, lustiger Rattler von nicht allzu-großer Eleganz, dessen Huldigungen Fräulein Schneeflocke so energisch zurückgewiesen hat. wie nur eine tugendhafte Hündin e« vermag. Leben«» klug, wie er ist, und denkend, das« er ander«wo eher reussiren werde, begnügt sich der Rattler freundlich zu wedeln und beginnt von den Rothen >u erzählen, in denen jetzt manch' arme, ehrliche Hundeseele schwebt, weil Niemand da ist, dem sie j vier Gulden wert wäre. Er bemerkt nicht, das« er Schneeflocke langweilt, die da« Leid des Leben« nicht kennt, die vornehm die besten Bissen au« dem Diner au«wählt. da« ihr fein aenng servitt zu weiden scheint. Er bemerkt nicht, das« ihr ?ell sich schüttelt vor Ekel, da er ihr erzählt, das« er heut? Morgen« zwei JTotelel«, aber nur die regierenden Knochen derselbe», gefressen hat, er weiß ja nicht, das« sie den Hunger nicht kennt — sie, deren Leib walzig geworden ist im ichlemmerischcn Wohlleben, während in seiner Haut noch ein anderer Hund Platz hat — wie seine Frau erst unlängst behauptete, al« sie ihn wegen einer Bagatelle — er hatte beim Fleischer ein Paar AugSbntger gestohlen — ordentlich beutelte. Er erzählt ihr von den reizenden Aben-leuern, die sie alle mitmachen vom Geschlechte dcr Haus-, Hos- und Wiesenhunde, die ihrer Zeele Seligkeit sind und die aus Verfolgen. Be- Stirne vor der Öffentlichkeit zu behaupte» wagte, sie kämpfe für die Sicherheit Frankreich«, über die ritterlichen Bertheidiger der Wahrheit, über Zola und den tapferen Oberst Piquart, z» triumphieren trachtete; dabei wurde sie von einer Rotte Richt«-würdiger und dem verblendeten Pöbel nicht nur, sondern sogar von der Majorität der Pariser Be-völkerung und einem großen Theile Frankreich« unterstützt. die sich alle von dem Popanz schrecken ließen, deu man ihnen vortäuschte, von oem Popanz eine« furchtbaren Kriege«, der mit einer auswärtigen, also der deutschen Macht drohe, unmittetbar vor der großartigen Weltausstellung »um Abschluße de« Jahrhundert«, die bestimmt sein soll, Frankreich in diesem friedlichen Welt-wetttampfe Über alle Rationen obsiegen zu lassen und Millionen in da« Land zu leiten. Und mehr noch al« die«, es wurde die Ma> jorität zum Kampfe gegen Recht tntd Wahrheit dadurch förmlich fauatisiect, das« man Frank-reich vortäuschte, die Revision de« Prozeffe« Dreyfuß wäre gleichbedeutend mit der Entehrung der Armee. Die Armee ist aber den Franzosen, dieser kriegerischen Nation, immer sacrosankt gewesen, ob unter dem Köaigthume, dem Kaiserreiche oder der Republik. Mit diesem schlauen Tric wollten jene Elen-den. die sich zu dem Zwecke out einander verschworen, das« ihre Schandthaten nicht aufkämen, sich selbst vor der Entehrung schützen. Aber eine Arme« kann nur dadurch entehrt werden, das« ihr solche Individuen wie ein Esterhazy, ein Henry, ein Paty du Clame, ein Landherr angehören, nicht aber das« diese entlarvt und mit Schmach und Schande bedeckt au« der Armee Luisgcjtojjcn werden. Eben die« ist der ungeheuere Irrthum, den gehren und Finden bestehen. Freilich nennt ihn die Frau einen „Gaffenhund". wenn er, zerzaust und kothbespritzt, bellend vor die Thüre kommt, nachdem er von dem rechtmäßigen Besitzer einer allerliebsten Hündin oder eine« gleichwertigen Freunde« hinauSgeprttgelt wurde, oder mit ein-geklemmter Ruthe durch die Straßen jagte — einen Schwärm hoffnungsvoller Gassenjunge» hinter sich, seine Kourage erst wieder findend an der Seite der ihm ausnahmsweise wohlgesinnten Hausmeistern!, die seine Verfolger verjagt. „Gassenhund l" Was macht er sich daran«, er, der von Wien au« allein Landpartien nach Heiligenstadt unternimmt, um eine alte Liebe aufzusuchen, der vielsach erst nach der Thorsperre heimkommt und Wien besser kennt als ein Fiaker! .Armer Kerl — sagte „Tristan", seine neueste Bekanntschaft mitleidig betrachtend — alle Salonhunde deinesgleichen, die nur vom Wagen ans die Straße kennen, welch' pfründnerisches Dasein führt ihr? Freilich kennt ihr auch den Maulkorb nicht, diese schlimmste Qual der freiheitsdurstigen Hundeseele, aber anch nicht die Freude, ihn abzustreifen, wie e« mich deS Greisler« „SchipSl" einmal unter einem HauSthore gelehrt hat. Dieser ist mein bester Freund, obwohl meine Frau be-hauptet, ich werde von ihm die ..Schoben" kriegen. Maulkorb! Lächerlich! WaS ein ordentlicher Hund ist. kennt schon den .Hand-, Patdon, Fußgrin, dcr ihn von dieser Kommunalplage befreit, die am Halse baumelnden Vorsichtsmaßregeln läuten dann lustig mit der Marke zusammen und das Herz ihreS ÜberwiiiderS klopft höher in gerechtem sich die ehrenvollen Mitglieder de« Generalstabe« zu Schulden kommen ließen, dass sie sich von diesen Spielern, Fälschern und Lügnern vor-täuschen ließen, das« deren Entlarvung den Ge-neralstab, ja die ganze Armee entehren würde. Ein unseliger Irrthum der bi« in die höchsten Kreise der Armee getheilt und hart-näckig festgehalten wurde, ja bi« heute noch die militärischen Streife nicht nur, sondern auch, wie man olle Ursache hat anzunehmen, den Mi> nister-Präsidente» Fäure, dem die Jesuiten die gleiche irrthümliche Ansicht zu suggerieren wußten, gefanaen hält. Leider aber — und da« muß zur Entlastung der militärischen Kreise Frankreich« offen eingeräumt werden — herrscht in allen Kreisen und Schichten der Gesellschaft, und nicht nur Frankreich«, sondern aller Länder, der verhängnisvolle Irrwahn, eine Körper-scdast. ein Stand werde durch die öffentliche An-ertennung. das« ein Elender in ihren Reihen lebt, der zu ihren besten Kameraden zählte, den man auszeichnete und als einen Freund prie«. geschändet. Und um dieser falschen Anschauung willen duldet man den Schurken noch ferner in den Reihen, obwohl man ihn verachtet, weil man dem Corp« oder dem Stande nicht die Schmach anthun will, das« durch da« Zugestand» ni«, das« ihm ein solche« Individuum feit. Jahre» angehört habe, in deu Anqen der Welt an seinem Ansehen oder an seiner Ehre ei» Makel haften bleibe. Man will nicht begreifen, das« kein Einsicht tiger sich der Erkenntnis verschließen könne, das« in einem Stande, dem Hunderttausend«, ja oft sogar Millionen zugehören. sich immer einige Schurken befinden werden oder Unglückliche, die sich durch Leichtsinn zu Fehltritten verleiten ließen, dass aber die größte Schandthat eine« solchen Stolze, wenn er die Leute sagen hört: „Da« ist aber ein gescheidte« Hundert!" — „Freilich" — erzählt der Rattler weiter — „freilich, bi« jetzt hat e« keiner meiner Bekannten so weit gebracht, den Maulkorb auch wieder auffetzen zu können, und die« trägt uns manchen Hieb ein. Das thut aber nicht viel — wenigsten« mir nicht — dehn ich habe zwischen dem Bücherkasten und dem Claviere einen prächtigen Winkel; dort erwischt mich Keiner. Höchsten« bohrt der kleine Heinz mit einem Pfeifenröhrl ei» wenig in mein Fell — mein jämmerliche« Heulen hilft mir dann aber auch sofort. Wa« thust ihm denn? ruft dann mein Herr, der arme Tristan hat ja weiter nicht« gethan, als sich von einem unerträglichen Zwange befreit — da« thut auch jeder ordentliche Mensch k Ja. mein Herr, der kennt mich!" Tristan merkt, da« Schneeflocke sich sür ihn zu interessieren beginnt, und lebhast geschmeichelt, fährt er fort, seine Erlebnisse zum Besten zu geben, allerdings bramarbasirt er ein wenig, aber welch' junger Mann thäte da« nicht, wenn ihm eine schöne junge Dame zuhört! Da meine Herrschaft auf dem Lande war, mußte ich der Köchin das.Hau« bewachen helfen. Kommt eines Tages ihr F*ld-webel, dem sie. gewissenlos genug, von den präch-tigen Sardinen servierte, die noch da waren. Ich, empört über diese Eigenmächtigkeit, denke mir, dass es jedenfalls besser sei, wenn jene in der Familie blieben, und fresse sie auf, etwas hastig allerdings, und erwartet nun die nächsten Folge» davon auf dem Konsoltische, zwischen dessen Nippe« ich mich vor Schlägen am sichersten fühle. Rich- '«t. ff: Wir empfehlen unser Blatt allen deutschen Geschäftsleuten zu Ankündigungen bei allerbilligsten Preisen. Elend«! nicht den allertleinsten Flecken auf der Ehre de» Stande« zurücklassen kann, und man gerade dadurch, das« man irgend einen Elenven ob« einen Leichtsinnigen der Strafe entzieht, seinen Schurkenstreich oder seineu Fehltritt vertuscht, ja wohl gar gegen jene in die Schranken tritt, welche die Unthaten aufdeckten, die Thäter ent« larvteu und sie als Berläumder verfolgten, im ge-wissen Sinne zum Mitschuldigen jene« Verächtlichen wird, ja sich eine« Verbrechen« schuldig macht, wenn man die Wahrheit bekämpft und — um die Ehre eine« Ehrlosen scheinbar fleckculoö zu erhalten. damit die StandeSehre intact bleibe, wie man irrthümlich meint — sich berechtigt glaubt, sogar die Ehre de« Angreifer«, ja seine Freiheit und sein Leben zu bedrohen. Diese« verhängnisvolle Schauspiel de« Irr-tdum« erleben wir nur zu oft. Diesen verhäng« ni«vollen, gänzlich falschen Anschauungen verdankt auch dcr berüchtigte § 19 in unserem Preßgesetzc sein Dasein und die Fortdauer seiner Existenz. Er ist ein ausgezeichnete« Mittel, alle« zu vertuschcn, zu beschönigen und als Lüge zu be-zeichnen, wo irgend die Presse eine Schurkerei, einen Fehltritt, eine Schlamperei, eine Dummheit, eine Pflichtvergessenheit, eine Schleuder« oder eine GewohnheitSsünde aufdeckt und an den Pranger vor da« Forum dcr Öffentlichkeit bringt. Mittelst dc« § 19 kann jeder Schurke, jeder Pflichtvergessene, jeoer Ehrlos? und jeder Denkfaule den Vertreter oer Wahrheit, den öffentlichen Ankläger der Lüge zeihen. Die Gesetze und ihre Organe zwingen den öffentliche», uneigennützigen, unbestechlichen Anlläger. in seinem eigenen Blattr die Wahrheit für eine Lüge und die Lüge für Wahrheit erklären zu lasse», woran nun freilich dann die Mehrzahl der Lescr auch glaubt, dcnn diese «flectieren :Hättcde»n sonst dcr Herausgeber die Berichtigung aufgenommen? Diesc naiven Leser wissen nicht, wie schwierig es oft ist, die Wohr-beit nachzuweisen; ja, das« da« Gesetz in vielen Fällen den Nachweis der Wahrheit gar nicht zu-läßt. Sic ahncn nicht, wie Schurken und geriebene dunkle Ehrenmänner es so geschickt anzustellen wissen, dass, was aller Welt bekannt ist. sic mit »recher Stirne läugnen können, und wie dic Feigheit und mancherlei Verhältnisse eS verursachen, dass Leute, die unter vier Augen allcs als wahr zugestehen, sich weigern, vor Gericht al« Zeuge gegen diesen oder jenen aufzutreten, und dass so tig getraut sie sich weiter nicht» zu thun, als mir einen wüthenden Blick zuzuschleudern, den ich mit einem erstaunten Erheben dcS linken Vor-dcrsußc« beantworte. Aber e« muß doch nicht ganz uioralisch gewesen sein, wa« ich that, denn die Vorsehung sandte mir dafür einen beschwer-liehen Magenkatarrh. Das« eS ein solcher war. erfuhr ich von einem meiner LeidenSgenofsen im Spitale. einem Windspiel, da« längere Zeit einem Apotheker gehörte und an eben derselben Krank-hcit litt, weil e« seinem Herrn einen Tigel Medikamente anZfraß. Tort lernte ich freilich erst so recht kennen, wa« Hunger ist; abcr eine« Tages kam ich über einen ftübrf mit Zmieback, der für die Patienten geweicht wurde, und den ich mit größtem Appetit leerte, woraufhin man mich al« vollständig gchcilt entließ." Tristan schüttelte sich erst vorne, dann rück-wärt«, welche Feinheit er ebenfalls von Freund SchipSl an einem Sonntag-Nachmittag hinter dem HanSgarten gelernt hatte, und — o Wunder — Schneeflocke erhebt sich, etwa« träge zwar, und versucht e«, ihm nachzuthnn. Natürlich ge-lingt derlei zum ersten Male so wenig, al« au« einem Nußknacker im Handumdrehen ein Solotänzer wird. Doch merkt der grundgcschcidtc Rattler, das« in diesem blüthenweißen, über-sressenen Seidenpintscher immerhin einige Anlagen stecken, das« weder sein Gemüth ganz verhärtet, noch seine Fähigkeiten erstorben sind. Tristan fühlt den Pädagogen in sich und beginnt seine neueste Bekanntschaft in die Gebräuche de« Hunde-leben« einzuführen. Er läuft nach der Thüre, der öffentliche Ankläger sich gezwungen sieht, auf den Kamps zu verzichten. ES gehörte daher ein ungeheuerer Muth da-zu, aber auch da« große Ansehen, da« Zola be-sitzt, um einen solchen Kampf zu wagen, bei dem er beinahe unterlag, bei dcm er eigentlich schon unterlegen ist. Aber der Muth und die Gewissen-hastigkeit Brisson« läßt ihn und die Wahrheit vielleicht endlich doch obsiegen und wir wünschen nur. das« damit in der französischen Armee und auch bei allen Körperschaften und überall, nicht nur in Frankreich die gesunde Anschauung obsiegen, das« die Selbstreinigung von Elen-de» niemals schändet, sondern nur deren Ver-theidigung entehrt, und dass man auch bei uns diesen s 19 abschaffe, der nur eine Waffe gegen die Wahrheit, aber nicht für dieselbe ist. Rundschau. ES ist unläugbar, dass der politische Horizont sich verfinstert, tven» auch eine Friedensstörung in Mittel-Europa derzeit völlig auSge-schlössen ist. Aber von Frankrcich droht eine solche, wenn anch nicht unmittelbar so doch mittelbar, wen» die dort herrschende, bedenkliche Gährung den AuSbruch »>ines Bürgerkriege« herbeiführen sollte, wobei es leicht möglich ist, dass die Militärpar-tei im Vereine mit den Chauvinisten obsiegt. Ein solcher Sieg wäre gleichbedeutend mit dem Kriege aegen Deutschland, denn ob sich dann an der Spitze Frankreichs ein Tiktator in der MaSke eines militärischen oder chauvinistischen Präsidenten etabliert, oder ein otleanistischer oder napoleo-nischer Prätendent ein vernewerte« König- oder Kaiserthnm inauguriert, jede dieser Regierungen müßte um ihrer Erhaltung willen den Revanche-krieg al« ihre oberste Ausgabe betrachten und den Kampf gegen Deutschland mit oder ohne Ruß-land wagen, auf dessen freundschaftliche Ncntrali-tät sie jcdensallS insofern rechnen dürfte, al« dieses eine Einmischung oder Hilfeleistung Öfter-reich« nicht dulden würde. Da« wäre also ein Duell, dessen AuSgang zum Heile Europa« nicht zweifelhaft sein würde. Au« dem Conflict zwischen der Türkei und den vier Großmächten bezüglich Kreta« ist der Ausdruck) einer kriegerischen Verwicklung wohl kaum zu befürchten, den» Deutschland und Öfter- hinter der er feine Frau mit der Dame des Hause« sprechen hört, und stellt sich wedelnd und schnuppernd vor ihr auf. Schneeflocke fühlt ein lebhaftes Bedürfnis, dasselbe zu thun, und rennt dann hinter Jenem her. der die Winkel abzusuchen beginnt, plötzlich zur Thüre hinausschießt und im Vorzimmer dem Stubenmädchen auf eine nicht mißzuverstehende Art begreiflich macht, dass er auf der Straße zu thu» habe. Rasch öffnet ihm die verständige Magd dic Thüre und achtet nicht, das« Schneeflocke wie sein Schatten hinter ihm drein-huscht. Dämonische Freude leuchtet a»S des Rattlers Augen. Unte» im eisige» Rege» merkt Schneeflocke freilich, dass es zweierlei ist. vornehm sich anf weichen Polstern strecken, oder in die Lachen patschen, was Tristan am liebsten zu thun pflegt. Er sührt sie durch dick und dünn, hinter dunkle, zugige HauSthore, in scheinbar zwecklosem Zick-zack, Straße auf, Straße ab. Hundebekanntschaften entrirend. anderen ausweichend, an den Läden schnuppernd, die Leute beriecheud. trabend, galop-pierend, mit eingezogener oder wedelnder Ruthe, mit lauschenden Ohren und lustigen Auge». Allcs macht Schneeflocke mit mehr oder weniger Ge-schick nach, kläfft gleich ihm die Lehrjungen an, die eben au« der Abendschule kommen und flüch-tct gleich ihm, wenn einer von den Jungen ihre Aufforderung zum Kampfe mit einem Steinwurf« beantwortet. Endlich, der weife Rattler mag ge-merkt haben, das« e« für eine erste Lektion ge-nug sei, schwenkt er in die Straße, in welcher seine Freundin wohnt. Vor ihrer Thüre halten sie, aber Du meine reich dürften der hohen Pforte zweifelsohne ein-rathen nachzugehen. Eine Ge! ^ für den Weltfrieden birgt der Staatsswich in" Chiia. wo die Kaiserin-Mutter den jungen Kaiser gezwungen hat, ihr abermals die Regierung »u überlassen, was einen ostentativen Sieg Rußland« über England und Japan bedeutet, mit denen sich leicht dic Unzufriedenen in China verbinden könnten, woraus ein allgemeiner Kriegsbrand zwischen den Colonialmächten um so leichter entstehen könnte, al» der geschickte Diplomat im Unterrock, die Schwiegermutter England« und Rußland«, die Königin von Däne-mark, welche bisher jedesmal noch einen drohenden Streit zwischen beiden Staaten zu verhindern wußte, am 28. September, morgen« um »/,v Uhr gestorben ist. Von all diesen drohenden kriegerischen Ver» Wicklungen erscheint Osterreich nicht bedroht. Um so bedrohlicher erscheint aber die Entwicklung der neueren Verwicklungen. Graf Thun plant zweifei. IoS, von den Parteien der Rechte» aufgehetzt, von Berräther» oder Kurzsichtigen berathen, einen schlecht maskierten Staatsstreich zu wagen. Der Bruch der Geschäftsordnung durch den Präsidenten Fuchs, der dem Vermittln ngSantrage, welchen Handelsminister Bärnreither nnd Gras Stürgkh ausheckten und den Herr Schwegler als Dringlichkeitsantrag allen Vorlagen vorangcstcllt wisse» wollte. geschäftsordnungSmäßigen Vorrang verweigerte, weist daraus hin, das« dic Regicrung eS nicht scheut, daS Odium der Ver-eitlung der parlamentarischen Verhandlungen a»s sich zu nehmen, um die deutscheu Parteien ja sicher zur Obstruction zu treiben und daraus hin den Reichstag zu schließen, um den § 14 an Stelle der Verfassung zu setzen und mit diesem HaudtverkSzeug des Absolutismus fortab in Ostcr-reich ungeniert und unbehindert zu regieren. Wohl habe» der Abgeordnete Bareuther und Genossen eine» Dringlichkeitsantrag zur Abschaffung des §14 eingebracht, aber das ist zu spät. Steinwender und Wolf haben da« wahre Regierung,system Oesterreich« enthüllt. E« ist dic Oligarchie, die Herrschaft einiger wenigen aristokratischen Familien, die unter parlamentarischen Formen ebenso in Oesterreich fortregiert, wie sie gewohnt war, e« unter der Herrschaft de« Ab-solutiSmu« zu thun, denen aberjetzi, wo die Deutschen eine radikalere und schärfere Haltung einnehme». dieser parlamentarische Kappzaum unbequem ge- Güte! Wie sieht sie aus? Die zerzausten Haare schmiitztriefend, daS rothe Seidenband verloren, mit den Pfölchen jeden Tritt auf den hellen Fließen markierend. Die Magd kennt sie kaum und steht mit zusammengeschlagenen Händen vor den, Thiere, das noch nie so lustig aussah, als in feiner Verkommenheit. — Tristan wird tüchtig gescholten und muß in den Winkel — vor den Leuten muß seine Frau naturlich streng mit ihm sein, deswegen gibt's doch daheim noch etwa« extra Gute« für seine geniale Handlnng. Aber Schneeflocke! Sie steckt bald darauf bis zu den Ohren in Seifenwasfer, das sie so sehr haßt, und mnß dann, in ein Tuch gehüllt, neben dem Ofen weiter dunste». Aber Eine« ist doch ander» al« früher. Während sie sonst von verdorbenem Magen träumt, denkt sie heute an ihren abenteuerliche» Ausflug, an alle Erlebnisse desselben und an ihren Tristan. Und während sic ihrem Frauerl vor'm definitiven Schlafengehen die Pfote, und diese ihr gute Lehren gibt, denkt sie, wie schö» eS doch fein wird, wen» sie wieder an Tristan's Seite durch die Straßen traben werde Plötzlich ist der kleinen Aristokratin der Reiz der Volkstümlichkeit offenbar geworden und sie fühlt e«, das« dem trägen Wohlleben und vornehmen Zurückziehen ein thatenreiche« Dasein und harmlose Geselligkeit vorzuziehen sei. Da« kalte NäSchen unter den Pfoten bergend, träumt sie heute zum ersten Male von Wind und Wetter, die sie be-siegt, von Maulkörben, die kluge Sunde abstreifen nnd von dcr Noth dcr markenlosen Hundewclt. Auguste G r o n e r. worden ist. Wir hoffen aber, das» die 10 Willi-onen Deutsche und alle ihre Parteien und deren Führer unverbrüchlich festhalten werde» an der Forderung: Aushebung der Sprachenverordnung »nd Wiedereinsetzung der Deutschen in den vorigen stand. Das Recht darf nicht gebeugt, dem Un-rechte darf nicht der Sieg gelassen werden. Die ungeschmälerte Aufrechterhaltung de» deutschen BolksthumS, feiner Sprache und seines maßgebenden EinflußeS muß das unentwegte Ziel des deutfchen Volkes in Oesterreich bleiben, will eS nicht von den Fluthen des slavischen Meeres zer. rissen und vernichtet werden Gefährliche Bedrohung unseres Etadtschnl-ratheS. Der Stadtschulrath von Pettau beschloss im Juli d. I. von »un an keine Kinder aus fremden Schulfprengeln in die städtischen Schulen auszu-nehmen. Der Grund dieses Beschlusses war eiu rein pädagogischer. Jedermann wird einsehen, dass eine Schule mit deutscher Unterrichtssprache doS gesetzlich vorgeschriebene Lehrziel nicht erreichen kann, wenn in derselben 90 »nd mehr Schüler sind, welche die U»terrich«Ssprache nur theilweise verstehen. Weiter» erleiden die eigene» Schüler unter solchen Verhältnisse». — da die fremden Schüler, wen» einmal aufgenommen, gerade so pflichtgetreu zu behandeln sind, wie die Schüler des Schulspreugel» — bedeutenden Nachtheil, da viel Zeit, viel Mühe auf die fremden Kinder verwendet werden muss. Zu diesem pädagogischen Grunde kommt aber noch ei» nationaler, der auch schwer in die Wage fällt/ Wenn gestattet würde, dass jeder slovenische Knabe, der iu dem Schulsprengel auf die Kost gegeben wird, in die hiesigen Schulen aufg«. nomme» iverde. so würde e» ja leicht geschehen kön»e», dass man 60 und mehr •/, solcher Kinder in die Stadtschulen brächte, und die Folge wäre, dass man einfach sagen würde, weil so und foviel •/# slovenische Kinder die Stadt-schulen besuchen, so müssen zunächst slovenische Parallelclassen errichtet werden, und endlich würde man die Stadtschulen ganz slovenifieren. Die Bürger von Pettau, die mit schwerem Gelde für ihre deutschen Kinder die zwei Bildungsstätten schufen und erhalten, könnte» dann ja ihre Söhne und Töchter vielleicht durch Privatunterricht deutsch erziehen und unterrichte» lassen. Nun gegen diese Gefahr schützt unS, Gott sei Dank, der § 22 de« ReichSvolkSschulgesetzeS vom 14. Mai 1869, der lautet: „Die Aufnehme findet, die Fälle der Über« siedlung der Eltern ausgenommen, nur beim Beginne des Schuljahres statt." Ferner lautet der H 11 des Gesetzes vom 4 Februar 1870: „Kinder, welche außerhalb des Schulsprengel« wohnen, dürfen (nicht müssen) nur insoweit Aufnahme finde», als dadurch keine Uberfüllung der Lehrzimmer herbeigeführt wird." AuS § 22 ist zu ersehe», dass der Wohnort de» Eltern, nicht der t>5» Schulkindes maßgebend 'st- Daraus ergibt sich, dass wir kein fremde» Kind aufzunehmen haben, dessen Eltern nicht im Schulsprengel wohnen. Der obgenannte Beschluss scheint nun einen .Herrn aus den Windifchen-Bühel», — sei» Name und seine Stellung sei aut gewissen Gründen vorläufig verschwiege», — sehr zu erhitzen, da er sich äußerte. „ES ist eine Schw.....ei, dass der Stadtschulrath diesen Beschluss fasste; ich werd« meine zwei Buben in Pettau auf die Kost geben und wehe dem, der die Auf-»ahme derselbe» in die Knabenschule verwehrt I" Nu» der gute Mau» soll sich mäßigen, feine zwei Buben werden bei diese» Umständen nicht ausgenommen werden und sollte auch nur der Grund maßgebend sein, dass man erfahre» will, worin das .Wehe vem" dieses Manne» der That eigentlich besteht. Zeitungsrundschau. Wen» die Schwalben nach dem Süden ziehen und die Städter gesättigt von den Schönheiten der Natur, wie von den Annehmlichkeitei., aber auch ost von den Unannehmlichkeiten de» Land-leben» ihr warmes, enge» oder bequemes Nest in dem Häusermeere ihres HeimatSorteS wieder aufsuchten, da kommt bei dem modernen Cultur-menschen da» Bedürfnis und die Lust wie auch die Gewohnheit nach den Flugblättern dcr TageS-litcratur mächtig zur Geltung, den» die Zeitungen find ein mächtiger Faktor der Civilisation geworden, sie sind bis in die breitesten Schichten eingedrungen und unzählig ist die Zahl der politischen, wie Fach-, Familien' und UnterhaltungSblätter. Die Zeitungen sind dcr wahrhafte Eulturmesser und wir wollen unsere Leser von Zeit zu Zeit auf einige Erscheinungen aus der Hochfluth, mit der dic periodische Presse der Literatur alle Völker überschwemmt, besonders aufmerksam machen. 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Im gleichen Verlage erscheint eine Zeitschrift für die studierend« Jugend „Gaudeamu»", welche zahlreiche Artikel über Literatur. Kunst. Geschichte „nd Pädagogik bringt, und in welcher auch für die Unterhaltung bestens gesorgt ist. Die Zeitschrift „Internationale Literaturberichte", UKlche hervorragende Schriftsteller zu Mitarbeitern zählt, ist wegen ihrer gediegene» Artikel und Essaus ganz besonders zu em-pfehlen. DaS Blatt erscheint 14-tägig und ist »um Preise von 1 50 Mk. pro Quartal bei C. F. Müller (P. Zürner) Leipzig zu beziehen. Da« monatlich zweimal erscheinende Unter-haltuugsblatt „Modernes Leben" bringt Romane und Novellen und empfiehlt sich schon durch seineu außerordentlich billigen Preis von 50 kr. Die vorzüglich redigierte Monatsschrift „Schule »nd Ha uS", welche nu» ihren 16. Jahrgang beginnt, muß Eltern, Lehrern und Erziehern auf daS allerbeste empfohlen werden. Das ganze Jahresabonnement beträgt 2 fl. Für Schachspieler vo» großem Werte ist dic monatlich erscheinende „Wiener Schach, zeitung", redigiert von unseren besten Schach« matadoren und in jeder Buchhandlung pro Jahr um 4 fl. erhältlich. Die illustrierte Zeilschrist „Sport und Salon", ei» neues Blatt mit sehr hübsch auS-geführte» Illustrationen, dürfte Liebhaber für aristokratische Personalien und Sport interessieren. Das Journal erscheint monatlich dreimal und kostet vierteljährig 2 fl. Das monatlich zweimal erscheinende Sport-blatt „Dic R ad l erin" kostet vierteljährlich 2 Mark und dürfte durch feinen reichillustrierten Inhalt für die radfahrenden Damen von großem Interesse sein. Ern neues humoristisches Blatt „Fidele Blätter", reichillustriert, auch farbig, kann al» gutes Mittel zur Erheiterung empfohlen werden. Der niedrige Preis von 90 kr. pro Quartal macht es gewiß noch empfehlenswerter. Das monatlich zweimal erscheinende Fach« blatt „Der österreichischeKaufmann" kostet vierteljährlich 1 fl. und ist infolge seine» In-haltcS, beiouderS aber wegen seiner zahlreichen Inserate ollen Kaufleuten zu empfehlen. Die Wochenschrift „Der praktische Ratgeber imObst-undGartenbau", Frankfurt an der Oder, vierteljährlich nur 1 Mark, kann alle» Gartenbesitzern und Blumenfreunden sowie Gärtner» als vorzügliche« Fachblatt ganz besonder» empfohlen werden. „Die Wochenschrift „Die Welt im Kleinen" für Literatur und Lebe:, erscheint in Charlottenburg und kostet pro Quartal 1 Mark. Pettaner Wocheubericht. sScainn dcr Theater Saison.) Theater-director Oscar Gärtner ist bereit» eingetroffen uud wir haben ihn flugS interviewt. Bei der bckannteuZugeknöpftheit aller Theaterdirectoren in Bezug auf ihre künstlerische» WinterseldzugS-Pläne, hauptsächlich wohl darum, weil die Mehr-zahl derselben diese Feldzüge meist oft ganz plan-lo« eröffnet, schien nun diese Aufgabe äußerst schwierig. Aber wir haben sie glänzend gelött, wozu vielleicht der Umstand wesentlich beitrug, das« der Herr Director daraus brannte ..au«ge-fratschelt" zu werden, wie der Wiener zu sagen pflegt. Mit welchem Stolze zeigte cr mir seinen Munition«vorrath! Lauter Werke au« den .besten Federn", siunnbereit und ersolgverheißend Da ist die Flotte aufgestapelt, welche ganze Breitseiten von Knalleffekten abgeben und ganze Lachsalven au« dem Parterre und au« den Loge» als Echo wachrufen soll. .Hans Huckebein", .Renaissance", .Villa Gaby", .Freunde der Häuslichkeit". .Mutter Thiele", .Der Bernhardiner", „Der Liquidator", „Jugendfreunde", .Zwei Welten". .Pastor Brvse". .Neigung", „Faktotum Flitsch". ^Jn Behandlung". Großmama", und alle« da« soll von einem ausgezeichneten Ensemble esfectuiert werden. Herr Direktor Gärtner biet« da daS Repertoire einer ersten Provinzbühne und wir wissen, er hält mehr al» er verspricht; da» hat rr im Borjahre bewiesen. Es wird also eine glänzende aber kurze Saison werden, die am 15. d. M. beginnen, mit 2. Februar enden wird. Hoffentlich wird sic ihn einigermaßen für den Ausfall des Vorjahre« entschädig?«, was freilich nur dann möglich fein wird, wenn sich das Publikum zahl-reich an dem zu eröffnenden Abonenncment be» (heiligt, das die einzige materielle Bürgschaft sür den Erfolg der Direktion ist. Seine ausgezeichnete Theaterführnng wie feine Persönlichkeit als Künstler und Mensch dürfen ihn sicher darauf rechnen lassen. (pkUaucr veutschrr Turnverein.) DaS regelmäßige Turnen beginnt am 3. Oktober in der Turnhalle der städtischen Knabenschule. I. Abtheilung und alte Herren-Riege. Montag und Donnerstag von 6 bis 7 Uhr abends. N. Abtheilung und Stammriege Montag, Mittwoch und Freitag von 8 bis 10 Uhr abends. Anmeldungen werden in der Turnhalle und bei Herrn Emanuel M a u r e t t e r entgegengenommen. «itt »eruugliicktrr Lustfchiffer.) Die seit einigen Tagen hier weilenden Athleten und Lust-ichiffer I. K. Petri MrS. H a r i n g ließen Sonntag Nachmittag um 5 Uhr während einer Vorstellung einen Ballon steigen, der statt des Korbes nur ein Trapez hatte, auf dem sich Herr Haring producierte. Der Ballon stieg rasch empor, sank aber ebenso rapid und unglücklicherweise in die Drau. Der Luftschiffer sprang vom Ballon in'« Wasser circa 10 Schritte vom Ufer und rettete sich glücklich an'S Land. Der Ballon jedoch trieb eine Strecke stromabwärts, füllte sich bald mit Wasser und sank in die Tiese, woraus er erst des andere» Tags durch Pionniere stark beschädigt hera»Sgenommen wurde, was nur durch die Güte des Herrn Platzcommandanten Major Ritter von K r a u t w a l d möglich war. der mit bekannter Leutseligkeit die Verwendnung der Pionniere zu dieser Rettungsaktion gestattete. (Uugliicksfall.) Josef M a r k o v i 0, Man-rerlehrjunge. welcher beim Bau deS Gaswerke« beschäftigt war. ist durch eigene Unvorsichtigkeit 5 Meter hoch herabgestürzt nnd hat sich hiebei einige Coiitusionen zugezogen. Derselbe konnte in häuslicher Pflege belassen werden. (Ardlicht Binder.) Der Winzer Krai» z de« Herrn Kaifer in Pettau. hat eine goldene Uhr gesunden und durch seinen Herrn beim Stadt-anite deponiert. Der Verlustträger hat sich bereits Gemeldet. — Ebenso hat der Lehrling Johann loleuz eine Taschenuhr gefunden und beim Stadtamte hinterleg». Der Verlustträger wird auf« gefordert, sich dafelbst zu melden. l/tuerbereitschust der freiwilligen Feuerwehr.) Für die laufende Woche hält der I. Zug und die l. Rotte Feuerbereitschaft. — Zug«-führec Lorcntschitsch, Rottsührcr Martschitsch und 8 Man,.. Feuermeldungen sind auf der Central-station in der SicherheitSwachstube im Rathhau» zu mache». Vermischte Nachrichten. (A»»Ztich>»»g.) Laut Mittheilung des Aller-höchsten OberstkämmereramteS vom 10. August l. I. haben Seine k. u. k. Apostolische Majestät das vom Lapellmeister des AdclSberger Musik-vereine« Herrn Philipp E m e r s ch i t s ch über-reichte Manuskript eine« HuldigungS-Chore« Huld-reichst anzunehmen und anzubefehlen geruht, dass ihm für feine hicdurch bekundete loyale und pa-triotische Gesinnung der Allerhöchste Dank bekannt-gegeben werde. (Österreichische Jubiläums- Vdft-^o»strlt»»g.) Die eingetretene allgemeine Trauer um die da-hingegangen? geliebte Herrscherin, weiland Kaiserin Elisabeth, hat dic Leitung de« Pomologenvcreine« in Leechwald bei Graz veranlaßt, die für den ersten October in Aussicht genommene Eröffnung der Jubiläums- Obst-AuSstellung bis in den November zu verschieben, wo dieselbe dann in einem entsprechenden Raume im Innern der Stadt Wien stattfinden wird. Nähere Mittheilung be-treffs Zeit und Ort der Ausstellung wird recht-zeitig durch da« Organ des Vereines und die Zeitungen veröffentlicht werden. (ttrrein Sitimark.) Unterstützungen sind verliehen worden: einem GewerbSmanne in Kärnten 60 fl. (Darlehen), der Gemeinde Tröpn-lach in Kärnten für die dortigen Abbrändler 300 fl.. einem Grundbesitzer in Untersteicr ein Darlewn von 50. einem anderen ein solches von 1000 fl.. einem Grundbesitzer i» Untersteier für seine zwei Söhne ein Stipendium von 70 fl. — Spenden haben gesandt: Fl. Pojatzi (Zündhölzchenertrag in den Monaten Juni, Juli und August) 750 fl. 76 kr.. Anton A. Schmarz (aus dem Verkaufe von Südmarkgegenständen) 8 48. Vorschußverein in Pettau 25 fl.. Gemeinde Pa-ternion 5 fl., Dr. B«rz6 in Graz statt einer Kranzspende für BiSmarck 10 fl.» Theod. ßm-berg (Sammlung bei einer deutschvölkischen Hoch-zeit) 3 35, Oberingenieur Hainzer in Klagenfurt 1 fl., Deutsche Tafelrunde i» Pola 6 fl., medi-zin. Tischgesellschaft i» JaklS Bierwirtfchaft zur Universität in Graz 8fl., Dr. Schuster von der chirnrg. Klinik in Graz 5 fl.. die Ortsgruppen: Knittelfeld (aus den Sammelvorrichtungen) 26 fl., Gratwein 2 60, Krieglach 40 39, ArnfelS (Spende de« Freiherrn v. Wucherer) 5 fl., Frauenort«-gnippe Leoben 83 fl.. Han« Groß in Graz von einer Frühschoppengefellschaft 120fl. —Gründer: Ortsgruppe Klaaenfurt des Verbände« alter Burschenschafter, die Herren Rufso und Adalbert Hermann in Pörtschach. — Von den Ortsgruppen: ihre gründenden Versammlungen hatten: Frauenortsgruppe Brück am 27. v. M., Guttaring in Kärnten am 18., Taxeabach und Pongau (BischofShofen) in Salzburg am 24. und 25. d. M. Demnächst findet die gründende Ver-sammlung der Ortsgruppe St. Michael (Salz-bürg) statt. Die Ortsgruppe Bad Neuhau« hatte am 4. d. M. ihre Jahresversammlung. Feste veranstalteten Gmunden und Köflach. Überreicht sind die Satzungen der Ortgruppe Fehring in Steier-mark, nngemeldet ist die Ortsgruppe Scheibbs. — Stellen find angeboten: für 1 Lehr-ling in einem Gemifchtwarengefchäst, für 1 Schnei-denehrling. — Stellung fuchen: 1 Lehrling für eine Gemischtwarenhandlung, 1 Hand-lungSgehilfe (CommiS), der sich mit den Seinen in der bittersten Noth befindet und bereit ist, jede paffende Stellung anzunehmen. (Ein Erfala auf dem Eebiete See thirr-schütze«.) Wie d«r Eentralleitnng deS österr. Bunde« der Vogelfreund« von einigen Mitgliedern der genannten Corporation aus Sarajewo. VareS, Banjaluka und anderen Orten des OccupationS-gebiete« mitgetheilt wird, belustigt man sich in Jlidöe nunmehr mit dem Schießen auf Thon-tauben und Glaskugeln. Die« ist sehr erfreulich und alle wahren Thierfereunde werden e« dem wackeren Bunde der Bogelfreunde nicht genug danken können, das« ec in rastloser Energie da« abscheuliche Schießen auf lebende Tauben in Jlidöe abgestellt hat. Ein großes Verdienst hat sich die Bundesleitung auch dadurch erworben, das« sie bei ihrem Congrestfeste zu Graz da» Schießen auf Thontauben und Glaskugeln vorgeführt hat. Wie wir hören, wird sie bei kommenden ®e[{. genheiten nicht unterlaffen, auf diese Weise für die Idee» de» ThierschutzeS Propaganda zu machen. (Coütltiuausstelluug fiir Forstwirtschaft out Holihaudel »er pariser Weltausstellung 1900.) Der Handelsminister hat ein Special-EomitS eingesetzt und ihm die Ausgabe übertrafen, die gesammte Forsmurtschalt und Holzindustrie Österreichs in der WeltauSftelluug in Paris durch ein Eollektivexposition zur Darstellung zu bringen. Einer der wichtigsten Punkte deS Programmes, welche« mit Berücksichtigung des Grundsätze» aus-gestellt ist, das» EinzelauSstellungen in Paris durchweg» ausgeschlossen sind, eiithält den Bor-schlag, ein vollständiges Bild deS Stande» der Sägewerksindustrie. Holzindustrie i. t. S. nnd deS Großhandels vorzuführen, und zwar soll diese« Ziel durch Ausstellung einer großen Karte der diesseitigen Reichshälfte, in welcher die Be-walduttgsverhältniffe und die Hauptcommunica-tionSmittel ersichtlich geinacht sind und jeder ein-»eine Sägewerk», uud holzindustrielle Betrieb, sowie die großen HolzhandelSbetriebe an ihren Standorten mit einer deutlichen schematischen Bezeichnung de« Motors und der Betriebs«»,, richtung, bezw. d«S Umfanges deS Handelsbetriebes eingetragen sind, erreicht werden. ES wird ferner beabsichtigt, diese Karte in kleinerem Maßstabe vervielfältige» zu lassen und ein Exemplar der-selben jedem Interessenten unentgeltlich zur Ver-fügung zn stellen. Durch ein Verzeichnis, in welchem länderweise alle erwähnten Betriebe in alphabetischer Reihenfolge aufgezählt und mit allen näheren Merkmalen nachgewiesen rverden, foll diese Karte eine überaus zweckentsprechende Ergänzung erhalten. Die Grundlage für Karte und Verzeichnis foll dadurch gewonnen werden, dass von Seite jencS Comites entsprechende Eirculare und Formulare den P. T. Interessenten mit der Bitte zugestellt wurden, deren Rubriken genau auszufüllen und an die Adresse jene« EomitSS einzusenden. Dasselbe hat nun den ursprünglich für den 31. August festgesetzten Termin bis 15. October verlängert, um desto sicherer zu sein, das» wirklich von Seite aller Interessenten jener Aufforderung Folge geleistet werd«» könne, da da» Ergebnis der Veranstaltung doch nur bei wirtlicher Vollständigkeit allen Au-orderungen und den mit der Publication ver olgten Zielen entsprechen würde. (Sdstmarkt iu Sr«).) Um vielfachen An> fragen zu begegnen, theilen wir mit, dass für de» am 2. bi» einschl. 5. October stattfindenden Obst-markt da» Obst in Wägen. Karren, Milchwägen, Kopfkörben ic. zugebracht werden kann, und gilt nur die Beschränkung, das» Obst unter 5 Kilo nicht verkauft werde» darf. Auch kann an allen diesen Markttagen verkauft werden. Die Verzehrn ngs-straet für daS zum Obstmarkt bestimmte Obst sowie Obstwein ist für die Zeit vom 30. September bi« einschl. 6. October beim Einbruch in die Stadt Graz sowohl am Bahnhof, wie bei den Landlinien zu hinterlegen und werden hiefür Depofiten-Bolleten mit dem Vermerk .Für den Obstmarkt" ausgegeben. Die VerzehrungSsteucr >vird bei der Wiederausfuhr de« allenfalls uumrkaun gebliebenen Obste« au« der Stadt » dergleichen Höbe bei sämmtlichen Verzehrungssteuerämtern rückvergütet. Alle die vielfachen welche durch diesen Obstmarkt tutjes* ftafcacsufrr geboten werden, lassen erhoffen, toi}« tat Warft ein sehr bewegte« Leben bieten werde Gelingt es nicht schon am ersten Tage, da« Obst zu einem entsprechenden Preise an Mann zn bringen, w erübrigen immerhin noch 3 Tage, da» Obst ver-kaufen zu können. Für die Eonsumenten bezw Hausfrauen ist der Obstmarkt die günstigste Ge-legenheit, ihren Bedarf am Obstmarkte zu decken. Unser bi»heriger Obstmarkt war mit der Sorten-wähl sehr beschränkt, da feinere« Taftlobst nicht zu erholten war, außer in einigen Delikatessen- Handlungen. Mm diesen Übelstän5en segnet der Obstmorkt. lScholoereingpoKKarttn.) Angeregt durch den ungemein raschen Absatz, den die SchulvereinS. Postkarten gefunden haben — innerhalb weniger Monate wurden 50000 Stück abgesetzt —, gibt die Hauptleitung nunmehr neue Postkarten heran», deren künstlerischer Entwurf von Maler Rössler allgemeinen Beifall finden wird. Diese in Licht-druck hergestellten Postkarten werden von der Leitung de« deutschen Schulvereines (Wien l.. Bräumerstraße S) an Ortsgruppen. Vereine und Wederverkäufer in Packeten zu 100 Stück zum Preise von 3 fl. versendet. Im Einzelverschleiß kostet das Stück 5 kr. Der Reingewinn fällt dem Deutschen Schulvereine zu. Liaber Better! Das is jetzt a ziemli lange Weil her. das« i Dir nöt g'schriab'u hab. Mein Gott, e« hat ein'm ja förmli d' Red verschlag n. 'S Denken is an steh'» bliab'n und 'S Herz iS so voll Lad und Schmerz g'west, da« ma kan ander» Ge« danken hat a'habt. al«: „I« denn mögli?" — Du wai^t schon, was i man. Und wann fast db ganze Welt d'rüber entsetzt war. wia i» 'S nacher erst für an Österreicher oder gar für an Weaner g'west, der zeitlebens stolz war auf seine Kaiserin und dem 'S Herz allerweil vor Freud' no' amol so stark g'schlagen hat, wann er von ihr was Gut's und Liab's g'hört hat. und ma hat halt ollerweil von der hohen Frau nur lauter Schön'S und MelS gehört, und da i» 'S a ka Wunder, dass ganz Osterreich vor Schmerz und Zürn laut auf-g'schrien hat und dass jeder Österreicher da» tiefe Herzenslad mitfühlt, wa» unser'm armen Kaiser g'rad für sein Zubeljahr aufg'hob'n word'n iS vom Schicksal, da» alle Freud bei ihm und bei un» alle der'schlag'n hat. Na. i muaß überhaupt eing'stehn, das» i, trotzdem i mi recht g'freut g'habt hab', mein Weanerstadt noch '/«Jahr wieder z'seg'n, do nöt gar so a große Freud und a Vergnügen d'ran g'funden hab, als i glaubt hab, dass i hab'n wer'. Im Gegentheil! I hab' mi vielmehr gift, das« ma beinah' die Gall' überg'laufea i». — I bitt Di, wia schaut'S in derer Weaner» stadt auS? Dö stinkende Wean, g'stunken hat's — was wahr is. i» wahr — oft unfinni. aber schön war'S mit ihre grün' Böschungen und Akazie»-bäum', dö. wanns blüth hab'n, wenigsten» a zeit-lang mit ihren guten G'ruch den G'ftonken nöt aufkommen lassen. Und dö schön Anlagen vor der Technik und bei der Hcumarktkasern und der Kinderpark. wer wär' denn da nöt gern spazier'» gangen? Und jetzt i» alle» a wüstes Sand-, Schotter- und «taubmeer. als waiin ma die KetSkemeter Haid' Pacht hätt', oder a Stückl Sahara in Wean anlegen wollt. Und draußt iu Hütteldorf erst? > Die schöne Au. in dcr ma vom Auhos bis nach Mariabrunn hat gehn könna. wo da» Ban-kerl im Hassten Schatten war. das« ma si' am Haßesten Summertag in der Kühl'n dort hat erquicken könna, hab'nS ganz wegrusiert. Schotter nix al» Schotter. Und ganz unnöthig a no dazu! Dort geht kan Geleis und steht ka» Hau». Nur das» ma. wann ma vom Auhof nach Weidlingau ijeh'n will, steh n bleibt und sagt: „Durch dö Schottersahara soll i? — Um kan Preis!" Und die Brigittenau hab'n« grad so herg'richt. Dort, wo vor a paar Jahren beim Bahnhos. beim Rußdorfersporn, dö schönsten Auen bis zur Reichs-drucke» g'wesen sau. nix al« Schotter, auf den dö Suna aberbrennt. Und a ganz unnöthig all« au«g'rod't. Alle dö Herrn Bauräth' und wer sonst da mit gerathen und mitthan hat, muß in sei» Herzen und in sein Kopf a nix al« Schotter hab'n, sonst hätten» unser schön« Wean nöt so verschandeln und dö letzttn schön grün Platzerln vom Erdboden vertilgen könna. Statt wa» GrünS stacht ma jetzt i» Wean fast alles schwarz. In allen Taschen iS schwarz, weil KanS a Geld im Sack hat. alle Augenblick kommt ma zu an großen Neubau, bei dem a Schwarzer heraus-oder hineinschlupft, denn das werden lauter neue Klöster. Unser großer Kaiser Josef hat die Schwarzen austrieben und so viele Klöster ausge« hoben und unter dem schönen Karl, dem neuen Herrn von Wien, kommen immer mehr Schwarze herein und erstehen allerweil mehr Klöster. Und wann ma in a Gemeinderaltiss^ung geht und hört die g'schwollenen, heuchlerischen Rede» von alle dö in- und auswendig schwarzen Barriere-stöck-Gemeinderäthe. von Lueger« Gnaden, so könnt ma schwarz werden vor Gall uud ma könnt'S gar nöt begreifen, dass dö an an Tag so viel Dumm'S z'sam'plauschen können, wann'S nöt in ihre Köpf so schwarz und so leer wär. A neuche Gasbeleuchtung, dö so viel Millionen 'kost hat. hat der Herr von Lueger um jeden Preis herg'stcllt, dafür möcht er jetzt um jeden PrnS die Erleuchtung schou bei die Kinder ver-hindern, damit die Jungen no dümmer werde» als ihre Alten san und dö Millionen au dS Schulen ersparen, damit er dafür Kirchen und Klöster bauen kann und durch der Gunst der Herren Schwarzen zu Titel und Orden kommt. Und das christlich-sociale Wien, der dumme Kerl von Wean, mit'n Brettl vor'n Kopf und die Kerz'lweiber von Wien hängen dafür sein Bild in aner Wallfahrtskirchen auf! Pfui Teufel, Wean, schäm Di! Für heut hab i gnur g'schimpft ScrvuS, Dein alter Freund R a u n z e r. Wilhelm's Pflaster. Dieses ausschließlich in der Apotheke des Fran) Wilhelm in Neunkirchen (Niederösterreich) er-zeugte Plaster wird in allen Fällen mit Bortheil verwendet, in welchen überhaupt ei» Pflaster gebraucht werden soll. Besonders nützlich erweist es sich bei alten, nicht entzündlichen Leide». ». B bei Hühneraugen, Leichdornen, erfrorene« Gliedern und veraltete« Geschwüren, indem eS nach voraus-gegangener Reinigung der betreffenden Stellen, auf Tastet oder Leder gestrichen, aufgelegt wird. preis per Schachtel 40 kr., 1 Dutzend 4 fl , 5 vutzend per vutztnd 3 fl. 60 kr. Weniger als 2 Schachteln werden »icht ver-sendet und kosten bei Franco-Zusendung l fl. V. W. | Franz Wilhelm's abführender Thee lvon Franz Wilhelm. Apotheker in Neunkirchen, I iRiederösterreich, ist durch alle Apotheken zum Preise ; von 9. B. fl. 1— per Backe« zu beziehen. |(9tt fefl The» trinke« Ml, weil er z B. an I Bich«, Rhe»»»«I«»»t oder sonst einem »«riltetr« k( leidet, soll von den acht geiheilten Packet« I durch acht Tag« täglich eine« mit einem Liter! |©ajier auf einen halben Liter einkochen, den ab-I Selochten Thee durchseihen und zur Hülste früh! ei nüchtercm Mafle» und zur Hälfte abend« vorl Idem Schlafengehen lauwarm trinken. — Bei Horts „Sckigem Leide» soll der Thee beharrlich getrunken! werde», bi« da« Leiden behoben ist (wa» oft nicht! mit einem ganzen Packet« erreicht wird,) — Ist! da« tiessteckende Leiden beseitigt, so hat man dann! I blo« zeitweilig, z. B. bei Beginn der vier Jahre«.I Izeiten, ein ganze« Packet zu verbrauchen, wodurch I etwa vorhandene Krankheittstoffe mit dem Urin! und sonst durch die Unterleib«organe ausgeschieden! werden und man vor weiteren Leiden besreit bleibt. I I— Während dieser Thee-Cur ist eine strenge Diät! zu empfehlen und sind Speise» und Setrünke, die! Iden Magen beschweren, zu meiden: fette, salzige.! I säuerliche, stark gewürzte Speisen, sowie «enußl von vier und Wein sind nicht zu empfehlen, vor! I Verkühlung und Nässe soll man sich während der! aüen ei» anderes, ihre Identität veglaubigeudes Doeument alS: Tauf- (GeburtS-). HcimatSschein. Arbeitsbuch lt. und die etwa in Händen habende Widmongs-Karte, das randsturm-EnIhebnngs Crrtijirat. eventuell auch den Land-sturmmeldtblalt Coupon mitzubringen. 3. Dic im Bereiche der obigen politischen Bezirksbehörde Heimat» berechtigten abwesenden Meldepflichtigen erstatten ihre Meldung persönlich, wie folgt: a) In den im Neichsrathe vertrelenen Söniarrichru und Ländern: bei dcr Gemeindevorstehnng (Gemeindevorsteher,) Mcldainte zc. dlS Auf-enthaltorteS: b) j» den Ländern der ungarischrn Krone: bei dcr hiezu bestimmten politischen Behörde; c) in Lovnikn und irr Her)egovina: beim nächsten dortländigen BczirtSamte (BczirkS-Expositiir, Stadtmagistrat Sarajevo) des Aufeut-Halttortes; ä) ,m Limgrbiett: bei dem etwa im Aufenthaltorte oder diesem «»nächst befindlichen Militär-StationS-Commando; «) im Änslande: bei der etwa im Aufenthaltorte oder diesem zunächst befindlichen f. und t. BenretnngSbehörde (Botschaft. Gesandtschaft, Konsulat ic.) — zu dcm von dicse» Behörden angegebene» Zeitpunkt?. 4. In den im Punkte 3 c), d) uud e) angesührten Fällen kann die bezügliche Meldung *) schriftlich oder mündlich bei der brtreffenden «elSkgcllr erfolgen. 5. Landsturmpflichtige, welche sich zum Waffendienste oder zu jede», Dienste im Landsturme ungeeignet halten, haben dieS gclkgcntlich dcr Bor-stcllung (Meldung) anzuzeigen 6. Die mit Seereisebewilligungeu versehenen meldepflichtigen Land-sturmmänner können dic vorgeschriebene Meldung — zur anberaumten Zeit — mündlich oder schriftlich auch durch Verwandte. Angehörige oder Bevollmächtigte bei dcr Gcmcindcvorstehuug dcr Heimatgemrinde bewirken. 7. Kranke, deren Transportunsähigkcit glaubwürdig nachAkivieseu ist. können ihre Meldungen, unter Anschluss des LandslurmpasicS. beziehungsweise de« militärischen Entlassungs-Dokumentes (LcgitimationS-DocumenteS), bci dcr Meldestelle — zur anberaumten Zeit — durch Angehörige oder Bevollmächtigte mündlich oder schriftlich anbringcn lasscn. 8. Dic schriftliche» Meldungen, welchen der LandstnrmpasS. be-ziebungSwcise daS militärische EutlafsungS Document oder — »ach de» Bestimmungen dcS Punktes 2 — ein anderes LegitimationS-Docnment und eventuell der etwa in Händen habende Landsturmmeldeblatt-Eoupo» beizuschließen ist. haben alle im Landsturmmeldeblatte vorkommende» Daten zn enthalten. Zu den schriftlichen Meldungen könneu auch „Land-sturmineldeblätter" benützt werden, welche bei der Genieindevorstehung des AufenthaltorteS unentgeltlich bezogen werden können. (§. 7 der Vor-schrift, betreffend die Meldepflicht von Landsturmpflichtige».) Landsturmpflichtigc, welche mit Widmungskarten, beziehungsweise mit Landsturm-Enthcbnngö Certifieate» betheilt oder ohne solche. alS Eisenbahn- oder Dampfschiffahrt-Bedienstete. vom Landsturmdienste ent« hoben sind, haben die« in der schriftliche» Meldung anzuführen. 9. Die »ach den Ländern dcr ungarischen Krone heimatzusländigen Landsturmpflichtige», welche der Meldepflicht gesetzlich unterliegen und sich in dcm im ReichSrathe vertretenen Königreichen und Ländern auf-halten, haben sich analog den in dirjrm Staatsgebiete heimatberechtigten Landsturmpflichtigc» zu mcldc». 10. Bon der Vorstellung«- (Melde-) Pflicht — »ach dem eingangs cnvShntkn Gesetze — sind nur die als „waffcnunfähig" erkannten Land-slurmpflichtigcn enthoben, bei welchen die Nichteignung zum Waffendienste im Landsturme, im Landsturm paffe — oder anderweitig — bestätigt erscheint. (§. 9 der Landstiirmmelde-Borschrift.) 11. Mcldepflichtige Landsturmpersonen, welche die vorgeschriebene Borstellung (Meldung) nicht zeitgerecht erstatten oder dieselbe ganz unter« lassen, begehe» eine Übertretung und verfallen einer Geldstrafe von 2 bis zu 100 Gulden. Atadtamt pettaa, am 27. September 1898. Der Bürgermeister: Josef Vrnig. Anmerkung •) Meldung sanimt deren Beilagen zu lind stemvel- und portofrei, wenn sie (aus dcr Adresse) die Bezeichnung: »Über »«tliche enthalten MM WWKMWWAAWMWW Danksagung. Bon, ticsstc» Scherze gebeugt über den so unendlich schweren Berlust, den ich durch daS allzufrühe Hinscheiden deS vielgeliebten Gatten, des wvhlgcbornen Herrn Johann N e i d, Cfer-Offieiat der Siiddahn, erlitte» habe, bin ich außer Stande, Allen einzeln zu danken, daher ich auf diesem Wege für die viclc» Bcwcisc entgegen-gebrachter Antheilnahme, für die prächtigen Kranzspenden, so-wie für dic ehrende zahlreiche Begleitung des unvergeßlichen Verewigten zu seiner letzten Ruhestätte, Allen meine» tiefst« gefühlten, wärmsten Dank zum Ausdruck bringe. Die tieftrauernde Gattin. 1 Ciavier für Anfänger oder einen Weingarten geeignet, ist wegen Abreise billig zn verkaufen. — Anzufragen bei Frau Bader, Hauptplatz Ar. 4 Mnsikalie.ii- Kataloge Klavier Harmonium Violine Cello Zither Kammermuiik Orohester Guitarre Lieder Humoriniika Chöre Duette, Terzette Studlenwerka etc versende gratis und franco. OTTO Masltverlag d. Sortlmept WIEN, Y1. 2, Martahilfarstruse 91. Danksagung. iiir die zahlreichen Leileidskuudgebnngen. welche uns anläßlich des Ablebens unserer nnoergeklichen Mutier zugekommen lind, sprechen wir alle« /rennten und Sekannten den her)lichsten Dank ans. Geschwister Ketdl. — 8 — r Eckte* Weinessig. Stet* frtech gebrannt*« Ctfee. r Feinstes Aixer- und Tafelöl. F. C. Schwab J ß Je t £ -L co QO .8 S5 -Z Q3 £ »L i Kleie, Futtermehl und Hülsen fruchte. LKchter HBltan-FeffcenkafTee. , (JACAO UND CHOOOLADKN. |__ Tafelspeck, Speisefette. „z«r goldenen Kugel" P E T TAU. 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Rupentrin Monticola und Vitis Solonis. 3. Eine grössere Anzahl von Schnittreben von den eben genannten drei l.'nterlagssorten. ad I. 60.000 Stück Veredlungen werden an unbemittelte, besonders berücksichtigungswürdige Wcingartenbesitzer, welche ein unverzinsliche* Darleihen erhalten habe», unentgeltlich vertheilt. 100.000 Stück Veredlungen sind zur Abgabe an unbemittelt« oder minderbemittelte Weingartonbei^er um den ermäsaigten Preis per HO II. für 1000 Stück bestimmt. Der Rest wird um 120 II. per 1000 Stück an jeden Besteller abgegeben. ad 2. Von den Wurzelruben werden 100.000 Stück an Unbemittelte unentgeltlich vertheilt. Der Rest wird an unbemittelte und minder bemittelte Besitzer um den ermäxsigten Preis von 7 fl. für 1000 Stück abgegeben. An wohlhabende Weingartenbesitzer werden Wurzelreben nur nach Befriedigung des Bedarfes an I In- und Minderbemittelte abgegeben und behält sich der Landes-AunnchusM bei dienen Abgaben die Preisbestimmung vor. ad 3. Die SchniUreben werden zur Hälfte unengeltlich, zur llttlfte um den ermäanigten Preis per » II. für 1000 Stück je nach den VcrmOgenaverhältninsen der Bewerber abgegeben Alle dleise Kebea werden «ar an .iteierniärklnehe Besitzer, deren Wein gärten li als verseurht erklärten Gemeinden gelegen sind, abgegeben Rebenhändler sind vom Bezug« obigen Materials* ausgeschlossen Die Preise verstehen sich ab Anlas« (Veredlungen und Wurzelreben grössten-theils ab Centralrelnchule in Unterrann bei Pettau) und werden etwaige Ver-packungs- oder Zufuhrkosten besonders berechnet. Bestellungen auf Veredlungen zum vollen Prc»e per 120 fl. und auf Wurzel-reben zum Handelspreise sind directe beim steierm. Landen-Aussehusse, hingegen Bestellungen, unentgeltlich oder um ermltssigtcn Preis auf Veredlungen. Wurzel- oder Schnittreben nur bei der zuständigen Gemeinde, iu welcher die BestellbAgen aufligen werden, einzubringen. Alle nickt In angegebener Welse Ms spätesten« 20. Oetoker d. J. eingebrachten Bestollangen werden nicht berücksichtigt. Hei jeder Bestellung ist genau anzugehen: der Name. Wahnort nnd $Uad des Bestellers, die NUnergemeinde, In welcker dessen Weingarten liegt nnd die gewlnnehte Kebsarte: fälln lieben anentgeltliek «der nn einen ermäanlgton Preis gewlmeht werden, ist aneb die RenUtlgang der BertteksiehtignngswIlrdigkeU ven Seite des Ueaelndeamtos belinsetzen. Mit 20. October I. J. bahnn dic tiemeindevorstelier die Bestellung an den Bezirks-Ausschuss behufs Vidierung der gemeindeJtmllirlien Bestätigungen und Vorlage an dun Lundes-Ausschuss einzusenden. Die Abgabe von Veredlungen erfolgt soweit als thunlich schon in diesem Herbste — und wird bei derselben jedem Abnehmer eine, die sachgemäße Pflanzung und etwaig« Überwinterung betreffende Belehrung eingehändigt werden Oral, im Monate September IBttB. Vom atoiormärkiaohon Landoa-Auaaohusfl«. Gute,frische Milch _verkauf! Rosa Blanke, Hauytplatz._ _Badeanstalt in Pettau._ Wegen KeHtwlreinigung und Kesaelprüfung bleibt die Anstalt um 3. und 4. October 1898 geHchlosMon. _Pettauer Bauvere8n. Klosterneuburger Mostwagen von A. W, v. Bnbo und .1. Wagner, von 40 kP. »ns-wiirtH, sind stets vorriithig bei JOS« GSPALTL, ÜoIdarlM'ittM' uud Optiker. V piri z»samme». — Endlich flog ein rosenroter Hauch über die Lagune, der Markus-Platz erwachte, von allen Seiten her ergoß sich eine nach Taufen-den zählende Menge, auf dein umwogten Platze stimmte die Musik kapelle ihre Instrumente, zu Hunderte» standen auf einmal Stühle und Tische anfgeschlagen, Lichter blitzten überall ans, ei» bläu-licher, märchenhafter Dust umspielte die Piazzetta, die Lagniic »nd die Inseln, welche von Lichtern, ivic von schwankenden Sternchen umfnnkelt waren, die Stunde des Markusplatzcs war gekommen. Eins vermißte ich, einen Stegreifdichter, der, wie in alte» Zeiten, den Marmorstein der Paläste zum Lebe» erweckte nnd Märchen »nd Wunder erzählte, wie man sic hier, besonders im bläulichen Lichtgeflimmer der venetianischen Nacht, geneigter wäre zu glaube», als ans irgend einer, wenn anch noch so glänzend drapierten Bühne. Venedig mit seiner Piazza, seiner PiaMtta. den ans dunkelblauer Laguuenstut schwimmende» Gondellichtern «nd den weiften, bieg-samen Gestalten der Gondeliere, Benedig ist selbst ei» Märchen, in dem einem nicht» zu wunderbar erscheint. Dem Lächeln des nnglänbigen Lesers ist leicht begegne». Obwohl ich kein Märchen erzähle» gehört, hab' ich selbst ein Wunder erlebt. Doch vorerst spürte ich nur die erhitzte Lnft. die sich mit den, Untergang der Sonne wenig abgekühlt hatte »nd wir eine Wolke über dcm ganzen Platze, besonders aber in den Kolonnaden stand. Auch mein Zimmer war kanm kühler geworden, als ich es spät ailssnchte. Schwache Naturen mußten unfehlbar bei einer solchen Hitze leiden. Ich dachte sie mit Würde zu verschlaien. 0 weh! Das hieß, die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Moskitos spielten den Wirt nnd ich hatte die Rechnung zu zahlen ans Heller und Pfennig mit meinem süften Landratteublnt. »lein Wehren half — „und folgst dn nicht willig, so brauch' ich Gewalt". An- Entdeckt. ______Vc»rila»,r Rov«Ilc von g. Vonnet. s»a<»i>r. »«>>., (JWÄ?»?dig hatte seine heiftcstcn Tage. Die Sommersonnengliit MF E brütet? schwcr über den blendend hellen Häuserinassen nnd senkte sich sogar über die schattigsten Kanäle, deren Rlut der Strahl der Gestirne selten anders trifft, als wenn sie ihn senkrecht herabsenden. Der Platz von San Marco glich mit all feilten Herrlichkeiten an Baudenkmälern, geschichtlichen Er-innernnge» »nd Kolonnadenläden einer leergebraunten Stätte, der, mit Ausnahme der geflügelten Bewohnerinnen, der Tauben von -au Marco, wie einem verzauberte» Reiche nichts Lebendiges zn nahen wagte, und tauchte dennoch eine menschliche Gestalt ans, so konnte man gewiß sein, daft sie ebenso schnell verschwunden war, entweder in einem Easi, um sich an Gefrorenem zn erholen, oder in einer Gondel, um draußen frische Lnft zn schopsen. Aber auch die Lagune war heiß überhaucht und bot keine er-wünschte Kühlung. Dem Gondelier, der das Ruder müde regierte, rann der klare Schweiß von der Stirn. Kein Lüftchen streifte er-irischend vorüber. Gläsern erschien der mattblaue Wasserspiegel, und wie wunderbare Traumgebilde erhoben sich die Inseln San Lazaro, San Angela, San Spirito und die andern mit ihren grellen, rötlichen Mauer- und Häusermassen leblos ans der regnngS-losen Lagune. Alles umslirrt von der durchglühten Luftmasse, die jeder Be-weguug Einhalt gebot, verzaubert von den Glutgeistern, die von der Spitze der Kampanile von San Marco bis unter das letzte Gondelverdeck ihren sinnlosen Tanz aufführten. Man wunderte sich, daß unter den Hämmern der beiden Vulkane, die auf dem Turm von Orologio die Stunden schlagen, nicht die Flammen hervorloderten. Halbgebraten war ich mit ber Bahn in Venedig eingettossen, ahnungslos, daft die Pfeile des Helios minder empfindlich seien, als die Stacheln der Moskito», die mit Blntdnrst darauf warte», sich, wenn der blaue Nachtduft alle» wundersam einhüllte, ans den wehrlosen Fremdling zu stürzen. Mich, wenn ich an einen Ort gekommen bin, um ihn kennen zu lernen, der Hitze wegen mit Stubenarrest z« belegen, wie ein Engländer, dem e» ans weiter nichts ankommt, als .dagewesen zn sein', ist nicht meine Liebhaberei. Deshalb lieh ich dem Fremden-"ihrer des Hotels, einem Deutschen, mit dem vertrauliche» Name» .Herr Bruder', Gehör, in meinem lieben Herzen gewiß, daß fetu uoh ihm begehrter Rat mir selbstlos, ohne klingende Zugabe, den-noch aufrichtig gegeben wiirde. Seine gesprächige Gesellschaft — ich weiß nicht, ob er sie zn meiner Abkühlung, oder »m nach homöopathischer Art Hitze mit Sitze zu vertreibe», für unnmgSng-lich nötig hielt — lehnte ich für den ersten Gang ab. Ich wollte mir keine Eindrücke machen lasse», sonder» sie selbst gewinnen, llnd fürwahr, jede» eifrige Wort würde ihm oder mir einen Schweißtropfen gekostet haben. .Heute nicht, morgen oder übermorgen — wir habe» Zeit für gemeinschaftliche Wanderungen,' bedeutete ich ihm. .Diesmal lassen Sie nicht» weiter mitgehen als Ihren Rat. Auf der Lagune —» ..Wie im Backofen, mein Herr!' .lind auf dem Marknsplay keine Seele." „C, wenn Sie Menschen sehe» wolle», i» der ..Merceria' — dies ist die Verkehrs- und Handelsstraße vo» Venedig — aber ich rate zu Sau Marco, da haben Sie es kühl.' .Wirklich? Also einen Punkt giebt e» doch, wo man nicht zer- I stießt? Das ist charmant. Auf Wiedersehe»!' Der Herr Bruder sank mit schweren Augenlidern aus seine Rohr-dank znrück, ich schlenderte erwartungsvoll nach San Marco, Über 158 Morgen war ich jämmerlich zerstochen und derart überwacht, al» hätte ich dir Nacht durchschwärmt. Ich fühlte mich wie zerschlagen. Dir Beutrn brannten giftig, allrs an mir war Müdigkeit. Wa» blieb übrig, als das Brnäumtc nachzuholen und bis in den Mit« tan hinein zn schlafen? Erst am Rachmittage, als ich mich dnrch Räucherkerzen in volle Kriegsbereitschaft gegen meine Blntfeindr gesetzt hatte, trat ich wieder an. nnd zwar zvg es mich diesmal anf die Lagune hinaus, als hätte dorr, trotz Herrn Bruder, alle Onal und Hitze ei» Ende, meinetwegen anch, als wären anf der glatten, endlosen Wasier-slächr Lffrnbarungen zu erwarten, dic die heißatmige Stadt, trotz aller Wasserstraßen nnd Gasse», versagte. Bequem ausgestreckt lag ich in den Lederkissen» die Gondel gehört eng zur Geschichte Bene-Vigs, und eine au Abenteuer» reichere Geschichte, al» dic Beurdig», giebt es wohl kaum. Das Geheimnis bildet überall den Einschlng in ihr Gewebe, »nd eine solche dunkle, vor» überdeckte Gondola iü das Bild des Grhrimiiisses. Geräuschlos gleitet sic über dcni Wasser hin. windct sich durd» die Wasserstraßen der marmornen Stadt, legt nnvrrmrrkt an der Treppe des Palazzo» an, oder schnellt wei-ter, wie ein Traum, ein Nachtvogel, aus dessen Schwinge» Geheimnisse nnd Aben-teuer siirgcn. An den In-sel» San Gi-orgio. Mag-giore »nd Gindecca glittc» wir lautlos vor-übcrinsgreic hinaus. Nie habe ich den vergleich ei-»es stillen Wasicrs mit einem Spie-gel so er-staunlich zu-«reffend gesunde», wie bei der La-gttue. Die mattblaue Flut schien ei» ttnabsrh-barer Spie-gel zn sein, nnd wie an» Glas anf» zierlichste gc-formt, hoben sich dir In-sel» mit ihre» Gebäuden feenhaft in dir Höhe. Tirse silberne Helle drs Tons, dicics Glasartige der Lagnnenbilder ist unvergleichlich in seiner Weise Mit ruhigem Behagen ließ ich meine Blickr hinansschwciscn. Dir träumerische Stille ward durch nichts unterbrochen, als dnrch die Erklärungen des Gondrlirrs, dir er, de» leiir» Schwiiigimgr» des frei gehaiidhabte» R»drrs mit dem ichmirgsame» Leibe sol-gend, mir unausgcsordrrt von dirsrni nnd jrncm ,mb. was in Sicht kam. Er liatrr eine wunderschöne Gestalt, die, a»s de»> hintersten Brett der Gondel, wie schwebend, sich in ihrem wrißrn Anzug aufs vortrilhafteste hervorhob. Bei dicicu Lcnleu ist alles Leichtigkeit »»d Ebenmaß, dic wir unter uilsrrcm nordischen Himmel, bei den schweren Arbeite», die er dr» meisten auferlegt, vergebt>is suche». Er ivischtr sich häufig dr» rinnenden schweiß von der stirn, was mir. da er selbst in dcni süßr» Nichtsthnn ans meinen Poren draug, rittigrs Mitleid cnoeckte uud de» Gedanke» nahe lrgte, an einer Insel halten zn lassen Ich wählte dazu Sa» Lazaro »lit seinem armenischrn Mechi-taristenkloster, das i» der Nähe wie ein steinerncs Märchc» braun aus der Flut emporstieg. Lleandergrbüsche nnd Mugnoliciibäume nmbliihte» es scharlachrot und schiicewriß, während rs sich in tiefer Stille, trnnkrn von eigener Schönheit, an seinem Spiegelbild ans der Lagune ergötzte Ich war wahrlich gespannt, ob das Innere mich mit demselben ttt Tom in Liibrck, (UVit Tkxl > Banne festhalten werde, den der Klosterfrieden über die spiegelndc Flut verbreitete und mit dcm er mich, ohne mir absonderliche Er lebnisse iu Aussicht zu stelle», magisch gefangen nahm. Man er wartet von einem Kloster nicht, daß es i» eine Spannung ver-setzt, wie sie sonst außerhalb seiner stille» Mauer» und seines ge regelte» Lebens vorkommt. Eine Bibliothek mit »ralten, seltenen Handschriften, eine Druckerei, die die Mönche oder ihre Schüler bedienen, die Erinnerungen an Lord BhroiiS portische» Aufenthalt sind ebe» so viele Anziehungspunkte, die jedoch nichts weniger vermuten lasse», al» daß in diesen ernste» Zaubert» eis sich ein andrer hineinwagt, dr» dic lante Welt mit ihren Herzensange-legcnheitcn launig hcrübcrspielt. Ein berauschender Blütenduft umwogte da» süße, kleine Ei-land, das, in Licht und Wasser badcud, eine dcr Perlen dcr La-gnnc ist. Und drüben die Königin der Mccre, die schimmernde» Marmvrglicdcr vom lcichtc» Hauch der Fluten umhüllt, die ihre» fürstliche» Fuß kosend umspielen. Die Aufmerksamkeit war in mir geteilt zwischen hüben und drüben, al» da» Knistern eine» Gewände» und der Ton einer Franenstim-mc au mein Ohr schlug. Wir wa-ren in dem kleinen, um-mauerten Klosterhafeu angelangt, die Gondel fuhr gerade an der Was« sertrcppe au, wo ein ande-rc» Fahrzeug zur Abfahrt bcreitlag. — Eine Dame, von der Ea-mcriera oder auch Gescll-schaftcriuun-tcrstützt, >var im Begriffe, cinznstcigcn, nnd hatte bereit» den Fuß auf die Schiffsbau? gesetzt, als nnscrc Blicke sich trafen. Sie zuckte merklich zu-sammen. die Rede blieb unvollendet, mit einem kaum »»ter-drückte» Schrei glitt sie i» ihre Gondel, indrm ihr der Schleier, der dir «tirn verdeckte, über das Gesicht fiel »nd sic sich wie vor etwas Entutzlichrm hastig abwandte. Ich muß gcftchc», dir Scene wirkte in hohem Grade peinlich ans mich. Was hatte da« zn bedeuten? Ich erinnerte mich nicht, der Dainc frühcr bcgcguct zu fein. Was erregte sie so ausnehmend? Anch drm Pater im schwarzen Talar, den um die Hiütcn cine schnür zusammenhielt, crschicn offcnbar dcr Zwiichciisall seltsam genug. Mit einer etwas verminderten Höflichkeit, die jedoch schnell in einen grwandtr» Untcrhaltungsto» umschlug, empfing mich der Pater mit feinen ungemein klugen »»d bewegliche» Augen und leitete mich, während die fremde Gondel über das Wasier flog, zunächst in das elegante Wartezimmer. Hier hingen nnd stände» Lelgemälde, von der Hand knnstgriibter Klosterbrüder, in buntem Gemisch umher, so viel ich bemerkt?, verschiedene Bhronköpse darunter. Ich sah noch immer vor mir dir Dame in Schwarz mit den feine» Gesichts-ziige» nnd ihr Ziiiaulmeusahren, als unsere Blicke sich von nnge-iähr kreuzte«. Es kou»tc keinen undankbareren Betrachter drr Gemälde gebe», als mich. Wünschte dcr Pater, ich möchte mir eins davon auswählen, oder hielt er meinc Gedanke» dnrch den klcincn Burfall für verwirrt genug, um sich langsam in Ruhe wieder zn ordnen, er ließ mich an die zehn Minute» allein vor bunter Leinwand, ans der leider für meine Erinnerung so wenig Inhalt zu finden war. wir iu meinem Kopse. „Es hat eine Per-«ftfesimst stattgefunden, sie hat dich fiir riiiru ander» gehalten,' 'stte ich mir. um dir unbehagliche Ungewißheit loszuwerden. TaS Trostmittel reichte nicht weit. Wir waren im« zu uah, >ir streiftr» uns fast, so da« ein Irrtum ausgeschlossen schien. Leider hatte ich dir Abzeichen ihrer Gondeliere außer acht ge 'üen. Auf diesem Wege war also nicht« zu erfahren. Alter halt, ii» Freut« rtibuch de« 'tlosterö, Si .irrlich stand ieiteinerhal-i'cit Stunde 'irRameda-i in. Ich erwartete mit lliigediildden 1>ater. der denn auch iitb(irf) her« beihnichte. meinen Fiih-icr abzuge-i eu. Er machte ei» nuge-mein ver« qilügteS Ge-'icht. Viel-leicht, das; e« der Signore gefallen hatte, die front« mc »nd ge-lrhrtr Brn-derschaft mit einer reichen Gabe zn bedenken. oder einen bedeu-teiide» A»> kauf vouBil-chern und ^tinstgegen-ständen z» machen. Ich hatte da« Ge^ fühl, tiou ihu« i'ttuo« furz und ober-tliichlidi bedient zn tver-deu.im k»' tge haspelte er. übrigen« in vorzüglichem Französisch, da« Aller-niltigste ab, trollte immer eilfertig vor mir her »nd flog mit fei-nett Finger» nur so hin über Foliaii-ten »»dünnst schätze, die ich ihm eiu andermal nicht so willsährig gesche»krhäl-te. wie heute, wo mir ei» Rame»«z»g im Fremdeubuche mehr wert war. ,,?ir«, mein .wir, ist endlich da« ^ibliothekzimmer. in wrlchem Lord P»ron arbri tete, Sie srhr» über der Thür sei» Porträt," schloß der eilfertige, klngblickcude Pater, iudeill er eine bedrnisamr Haudbeweguiig »ach dem Fremdeilbilchc machte, da« ans dr», grsinrtt Tii-Ite ofir» lag. Ich meinte, eine» ironische» >iug »m seine Mnudwiickcl zutfeu zu sehen, als ich da« V«ch enttänscht znrückichob. Die Damen hattrn sich nicht eingezeichnet. Roch ein Gang i» die Druckerei de« Klosters, durch dr» klrinen Iviltft Cttn von sM!t T."rt.> koloiinadenumschlvssenen Klostergarte» voll südlicher Pracht, in bad Refektorium. wo eben zn Mittag gedeckt lvvrdc» und auf irdeiit Platz ei» schälchr» mit schwellrndrn Kirsche» prangte, dann ent« lies: mich der Pater mit wrltutiiuuischrr Perbruguug: ri» paar Kleinigkeiten, dir ich augekansr, unter dem Arme, saß ich aber-mal« in mntter Gondel. „Wohin nun, Ziguore?" fragte mich der Goudelier. Unschlüssig blickte ich mich ans dem weiten, reg- uugsloseti Wasserspiegel um. „ilaitip tet Ihr dir Gondola mit der Signora vorher ?" fragte ich. statt zu e i nrm Entschlus; zu kommen. Er nickte lebhaft. .Ja wohl, dic Gondola gehörte —" Er uauutr mein Hotel. .Sir sind dort hinaiis-grsahreii," setzte er hinzu »ndwieSuach dem Lido. .Gut, »ach dem Lido!" befahl ich. ohne mich ztt besinnen!" Je ehrr mir Ansklä-rnitg lourde, desto brssrr. Dir Sache diinktr mir wir ein Spuk am helle» Tage. ^rl> bniudjtc sei nrGespenstrr z» scheuen, sie sollten mir Rede ftdicn nnd uiiit die Maske fallen lassen. .Also wir wohnen in ei» und dem-selbe» Ho-tel," duchie ich. .Um so sicherer wer-deichhosfeut« liil) öiio Rö tiiic erfahren, fall« wir»»« ans dem Lido nicht begeg-ne«, das Ge heimnis soll entdeckt wer- den!" ?ie Lagune flimnirrtr i» der Mittagssviinenglnt, Venedig, die Inseln. alle«, wa« sich iiücr dem Wasser erhol), erschien wie krtistalleu. al« hätte sich ihm elioa« von dcr Ralur der Lagune »tit-geteilt. Iri) dürstete »ach dem Anblick uud Hauche dr« Meeres, da« jenseit« dr« Lido meine Scliläseu kühlen sollte, nach einem Bade in seiner Flut, ob ihr auch die erwünschten Wellen sehltcn. Hinter nu« schaukelte ein Tampsschisf. daS eine volle Meiischculadiiiig von Venedig herüberbrachte, lauter meerdurstige Menschenkinder. l?vrii>P»«i» fo(at.) 160 +■ Äßrrn blühen schon im Dariea Allein bli»h»n schon Im Garte». Zchwächcr trifft der Sonncnpfcil Blnnieu, dir den Tob erwarten iiirrt) do« ,"5tofir« Henkerbeil. Brauner dunkel« langst die Heide, Blätter zittern durch die L»ft. Und e« liege» Wa!d und Weide Unbewegt in blauem Tust. Pürsich an dcr Gartenmauer, Kranich auf der Winterflncht. derbste« Ar»uden. Herbste» Trauer, Welke Rosen, reife Frucht. «etlev jsreiherr v. Villener-n. UW sMZ »IE®IEIR, Dcr Dom in Liideck. Der Dom liegt freundlich da unter den hoben B.lumen dr» Kirchhof«. Leid« Ist aber sowohl da, Aeiißerc wie auch da« Inner« der Kathedrale durch di» pietätlose und rohe Umgestaitnng der ur-(pistitfllichfn rumänischen Pfeilerbasilika in eine Hallenkirche arg verbaut. TU ncncrding« restaurierte Eingang»halle an f« Rordseitc. da» Paradie». nennen Uunstveesländige ein „Juwel dr» Ueber-flniig«iiil»". Natürlich ist alle» Back. lleinrohbau. abgesehen von Säulen und Ornamenten. Da» Inner« ber Kirche enthält wenigsten» im einzelnen manche» •rckjOne und Interessante, wie die Kanzel, da« reiche und große Trlnmphkreiiz. einen uuschäpbarenAltarschreinvonHanlMem-ling. Grabkapellen, Bronccgrabplatten, altertümliche« Gestühl, Epitaphien, Krön-lcnchter u a. m. A» die Südseite der tlirchc lehnt sich an Stelle von ehernali-HO, Stiit«gcbäuden. deren Kreuzgängc znm Teil noch erhalten sind, da« neue M,,s«nm. Da« bedeutende Architekturbild spiegelt sich in dem Wasser dr« Miihie». Icich«. In dem großartigen Gebäude be-ündeu sich natur- und tulturhislorisch« iZammlungen, ein Handel»- und G«. wcrl'cmuscui», lüb«ckischc Altcrtümer, Ge-mülde und Skulpturen. Fürst Otto von BiSmarck Slm .1». Juli d. I. verschied der frühere Reich». kanzler Fürst Bitmarck in einem Alter von über 8.1 Iahren auf seinem Schloß« Fricdrich«ruh, nachdem ihm seine Gattin t>vr fünf Jahren im Tod« vorangegangen ist. Er wurde am l. April 1816 ans dem Familiengnt Schduhausen geboren. Sein Vater war der Rittmeister o. D. »arl Wiih. Ferd. v. Bi»marck, seine Mut-»er eine Tochter de» Geh. kabinetl»rat» Menken. Stach beendetem Rechtlstubium wurde er 183f> An«kuitator, dann Resc-»endar bei der Regierung, di» «r 184 i di« Verwaltung vo» Tchünhausen übernahm und außerdem al» T«ichhauptman» sich bethätigte. 184« wurde er »um Abgeordneten dcr Ritterschast de» Kreise» Ierichow für den sächsische» vrovinziallandtag gewählt, «l» solcher nahm et > 847 und >848 an den Verhandlungen de» Bereinigten Landtag» in B«rlin teil. Er wnrd« I84V nach Auslösung der Nationalversammlung In» preußische Abgeordnet««hau» gewählt »nd beteiligte sich 1850 am Erfurter Parlament! im Mai 1861 ist er zum ersten Legaiion»sekr«tär bei der preußischen Bunde»-rtcfaubi !>ast in Frankfurt a. M. berufen worden und war bereit» drei Monate später Vund«»gesandt«r. I8ü» wnrde er al» Gesandter nach P?I«r»burg geschickt. I^tiü ging er al« Gesandter nach Pari». Aber noch im selben Jahre erfolgt« sei»« Berufung »ach Berlin ,nr Leitung der Staat»gcsch«f»c. Bilniarck wurde am 8. Oktober definitiv mit dcr Ministerpräsidentschoft und d«r Leitung dtr »n«w>1r»gen Angelegenheiten betraut. Rcunzchn Jahr«, bi» zum IS. März l HO«, hat ffürst Bi»marck die Rcich«geschäftc geleitet. Seine Verdienst« sind in den !age«zeit»ngen aujführlich geschildert worden, so d»& wir un» daraus b^ichriinken, ein wohlgelungene» Porträt au» den letzten Jahren de» Alt-reichskanzler», der sich namentlich um die Einigung Teutschland» so verdient »ein,ich» »al. unseren Les«rn vor Auge» zu führen. '•U'm dcr Medizin. Patient! »Aber. Herr Tuktor, davon had' iih ja nie etwa« (i«l»iifit, daß ich n Hcr,scbler hab'!" — Arzt: .Seh n Sie, wie ,»»! e» ist. das, Sic sich rechtzeitig an einen Ant gcivandt haben? Sie Hütte» ivoniSglich immer lustig weitergelebt und wären n alter Mann geworden, ohne auch nur zu ahn«», iva« Ihnen eigentlich fehlt!" »ciierlruinpft. Mutter seinem Studenten dic Lieb«n»w«rdigkeit ihre« ISckiterchen« prciicnd»: »vor kur»em hat sogar meine Nein» Ella ein fremde» Kätzchen mit der Flasche großgezogen!' — Student: .Wenn Sie wlißtrn. Vexierbild. % friH* m gnädige Frau. wie viel Katcr Ich schon mit d«r Flalche großgezogen habe Z würden mir Terarlige« nicht »r>ähl»n!" Di« Lehrer vor hundert fahren. Wie eine Verordnung de« M»rkgr»fc>-vo» Baden au« dem Jahre I7!>> zeigt, waren damal« die Lehrer nicht am Rosen gebettet. 8« wurde denen dcr Unterklasse» de» Gymnasium illuxtrc füiBie denen der voik«sch»ien Karltruhe» verboten, vor den Hiluser» der Sta^i Weihnacht»lieder zu stngen und Trinkgelder dasür zu heische». Di«!e Trint gelder wurde» dnrch stet«» Singen von fi—10 Uhr abend« erworben und liiu beten einen Teil der Lehrerbesoldung. Für den Wegfall der so «rsungcnen Trinkgelder stellte aber die Regierung eine angemessene Entschädigung au« dc> markgräslichen Kassa in «»»sich«. Z,. Tochter deS HanseS. .Ich will Ihnen helfen, Marie.' — lliichi» »Rein. »ein. Fräulciiiche», ich hab« heut« zu vl«l z» thun." Der Violinfvicler Zalomon», welcher dem Ndnigc von Engsand, Georg III.. Unterricht gab. sagt« «Inst zu seinem königliche» Schüler: .Die violinspieler werden eingeteilt In drei Klasse»: zur ersten »lass« grhSren die, welch« gar »ich« spi«l«n können, zur zweite« Klasse gehdien die, welche sehr schlecht spieicn, und zur dritte» Klasse gehdren endlich die, welch« gut spielen : lliv. Majestüt habe» sich schon bi» zur zweiten Kiass« einporgesch»vung«n.' St. EingcgangcN. bau«herr: .Haben Sie kein Buch über Anstand, gute Gewiß, z. B. hier. ,Der gute Ton in alle» Lebenilagen'.' — Hau»hcrr: ,R>>, dann lesen Sie da» mal durch und dann nehmen Sie nächsten» den Hut ab, wenn Sie in» Zimmer treten 1" Abgeholfen. Dam«: »Ich gebe Bett lern nie etwa» aus der Straße!" — Bettler: ,Ra. Gott, ick komm' ooch in Ihr« Wohnung! Wo wohnen Sie denn V Sitten «. — Kolporteur: mrinniiqigta &et Sei doch nicht s« tninrl», Ofrnm«, Dein (kniil Ist ja schon du!" Spargel im Herbst säen. (f( wiid bi»her meisten» noch an dem Grundsätze festgehalten, da« di« Spargel im Frühjahr g«s»et werd«n muß. Ich hab« nun — so schrribt ein Leser der .Allg. Ztg. für deutsch» Land- und Forstwirte' — ge-rad« entgegengesetzte Erfahrungen ge-macht, vor einigen Jahr«n b«merktc ich auf einem abgelegenen Bcete Im Früh, sahr eine Menge ausgehender Spargel-pflanzen; ich «ri»n«rte mich, daß im Herbs, vorher abgeschnittene Spargelstengel bor» gelegen hatte». Daneben sorgfältig au», geführte neu« Frühsahrlsaat kam viel später all j«ne. Der folgende Herbst zeigte den Unterschied »och viel deutlicher. Sicheln sind schädlich für das Rind vieh. S« stellen sich nach dem Genusse Ap-petitvertust, Geschwür« im Maul« ic. «in. Reinigung von Fässern. Sine gründ-(ich» Reinigung der FSss«r, In welchen Branntwein ausbewahrt wurde, ist nicht leicht zu erzielen, da die Dauben von dem Branntwein zu stark imprägniert erscheinen. Man versuche de»halb fol-gende Reinigung»methode: Da» betreib sende Faß wird mit dünner Kalkmilch im Innern vollständig vom Kalk überzogen au«geschweist, so daß da« Faß . J______________^ wi'd. Räch ein paar lagen wird dcr «alkiiberzug mittelst Wasser abgewaschen. da« Kalkwasser entfernt und jetzt da» Faß ordentlich au«gedtmpft, schließlich mit kaltem Wasser au«g»spiilt. »lgei>d« vezeich-»unaen tnlsiehe»! >> >z-ne englische «rasi «in »>>»nlichee«»en«ral. I> «in vfllzier de» Lützoi». ichen strcicorp«. «l «in ber!U»»trr niedcrländtichee «enreinallr. S) »in männlicher «am«. «in pol. nischer lau». 7> «in «nme melzrerer Papste. k> «ine «ladt lim B»dcnsee. — Kind die rlch- tlfl qeliinven. s» bezeichnen die U«uch!»»ben der vier-ren nnd iievcnle» ilirihe vvn oiien nach unten ge-teien zmei Stüdle im Grohderzoaium Boden, ie zn veiinienixnven Vu ' t 1 f, » f, I g, 2 1, I II, I I. » b. I i. «n sind! I a, i h, k, I in, 1 b, I », I r, 1 v Auslösung aus voriger Rnmmer: Maleu>. K.uacnie, I-ondon, eiu»c». Drelvea. Helgoland Norderneq. VIUc Rechte »,r»edaiien. 'iUioiil.iiinilirlif iBidnfitoii von llinft Pi. iller. aevriickl nnd !ierau«i,-,,cden «un otreiner » HUIIIet >n Siuttgan.