„Fniheit, str Alle." «r. S». Mtttwoch, ». MSr, >8«S. VI» Jahrgang Die ^Marburger Aeitmn," erscheint jeden Sonntag, Miilwoch und Freitag. Preise — snr Marburg: ganzjährig k fl., hnlbjiihng L fl., vierteljährig 1 fl. 50 fr; für Austelluilk ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: i nttzjäliriti l»albjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die rin Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltunß mit Iv, bei zweimaliger mit 15», bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltnng SV kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Znr Eisschicht«! Im Hause der Ab^leordneten haben sich endli^ die nieder-österreichische» Bertteter. unterstützt von einij^en Gesinnuntisgenossen, auf-gerafft, um die Regierung daran zu malinen. welche Slelluntl sie denn endlich gegenüber den in Landtagen sowolil, als in andern Kürperjchasten laut gewoldenen Wünschen nach der Einsüljrung uniniltclbarer Reichsrath»-»vahlen und Vermehrung der Abgeordneten nehmen werde. Es hat eine geraume Zeit gebraucht, ehe diese Herren sich zu dieser That ermannten; sie mußten von ihren Landtagskollrgen erst an diese ihre Pflicht erinnert werden und sllokales jede Gemüthlichkeit von Seite der Berfaffnngstreuen ansschließen. — Die Wahlkommiffion wählte Herrn Wolf. Gemeindevorsteher von HI. Dreifaltigkeit, insbesondere darum zu ihrem Obmann, tveil er bekannt-lich beider Landessprachen seit seiner Kindheit mächtig, gewiß den Ansor« dernngen der Nationalen genügen mußte. Leider sollte es aliders kommen; nach Verlesung der vorgeschriebenen Paragraphe in deutscher Sprache wollte der Borsitzende dieselben in die slovenische Volkssprache srei übersetzen, um allgemein verständlich zu werden; dagegen protestirten aber die Herren Dr. Woschniak und Dr. Radey; fie wollten die Ber« lcsuug in der Schriftsprache. — Da die Ueberletzuug in einem Manuskripte vorhanden war. ivelches der Vorfitzende schwer zu lese« vermochte, ns^hmen die nationalen Führer keinen Anstand, im Schulmeistertone zu kamgiren ; das Anerbieten des Borfitzenden, die Verlesung durch einen anderen Herrn der Wahlkommiffion vornehmen zu laffen. wurde verworfen und so unter Lärmen, Gejohle nndProtestiren die Verlesung beendet. — Das Kommiffionsmitglied Herr Brandstätter ersuchte den Vorsitzenden, im Protokoll zn konstatiren. daß die Verlesung in untvürdiaer Weise von den Nationalen unterbrochen worden, daß sie nur selbst Schuld seieu, wenn Ne"^Wrsesung nicht nach ihrem Sinne geschehen, da fie keine Berufung in die Kommiffion annehmen wollten. Als nun Herr Dr. Woschni'ik das Wort zu einer slovenischen Rede ergieifen wollte, protestirte Herr Brandstätter nenerlich gegen diesen Bor-j^ang. da die Landcswabloidnnng genau eingehalten »Verden müsse und nach dem bisher befolgten Paragraph trete jetzt g. 40 in Anwendung, welcher die Abstimmung vorzeichnet; jede andere Einwendung, welche nicht die Zulassung eines Wahlmannes zu'n Gegenstand habe. Verstösse gegen die Würde des Wahlvorganges und m»'»ffe austteschlossen tverden. Da bis zu diesem Zeitpunkt die Berfaffungspartei sich zu einer kompakten Gruppe gesammelt hatte, das Crgebniß der Abstimmung vor« auszusehen und jede weitere Störung durch die energische Zurückiveisung d r Wahlkomm'ssion auSfichtSloS gelvorden war, entfernten sich die Mit-glieder der national klerikalen Partei, tvorans die Abstimmung in vollkom« tnen gesetzlicher Weise ih'en Verlauf nahm. Rur einmal »vurde derselbe durch die Mittheilung gestört, daß Herr vr. Woschniak auf der Stiege einen Wahlmann am Wiedereintritt in daS Wahllokal hindern »volle, war-«us der landtSsürstliche Kommiffär sich an Ort und Stelle begab und wirklich nut dcm Waliltnanu Herrn Jakob Schormann von St. Anna, der ausgelialteu lvorden. zurückkehlte. Der gauze Wahlvorgang »st daher streng dem Gesetz entsprechend durchgesührt. ein Prol st vollkommen u»»zuläl'sig und hat daS stürmische Auftreten der nationalen Fübrer kaum einen anderen Zweck erreicht, als noch im letzten Augenblicke der Partei manchen Anhänger abtrünnig zu inachen; denn getviß »vnrde noch nie einem Untersteirer der Gebrauch der slowenischen Sprache in solcher Weise verlvehrt. wie Herrn Wolf, als er im Sinne de? K 88 der Landes»vah!ordnung den Borgang bei der Ab' stimmnng und Stimtnenzählung erklären wollte. Lermischte Rachrichteil. (Reiche Weinernten) EiN Veinba»»er aus Lano in der Lombardei schreibt an den Redakteur des „Giouruale di Agrikultura" die küh»»en Worte: Ich kenne keine schlechten Jahre, ich mache immer eine außerordentlich reiche Traubenernte, selbst in ungünstigen Iahren b0 bis V0 Hektoliter Wein vom Hektar (vb—6L österreichische Eimer vom so mußte die Eidechse den Kaffern erzählen, das Chamäleon habe gelogen. Als die Kaffern solches erfuhren, ergrimmten fie sehr über das Chamäleon und machteu Jagd, um es umzubringen. Das Chamäleon aber entsetzte sich dermaßen, daß es ganz »veiß »vurde vor Schrecken, und da es zuvor braun geivesen war, so erkannten's die Kaffern nnn nicht mehr, und es entging der Verfolgung. Seit dieser Zeit ist bei den Menschen der Tod unk» bei»n Ehainäieon der Farben»vechsel üblich geworde»». In Amerika unter den Indianern geht die Sage, den ersten Men-schen seien die Krankheiten ganz »»nd gar unbekannt geivesen. Deshalb lebten auch die Menschen Viel länger als heutzutage. Sie starben erst, iveun sie sich die Beine abgelaufen und den Schlund abgeschluckt hatten. Da konnte Einer viel auf den Füßen sein und manchen kräftigen Zug thun und lebte doch feilte zweitausend Jahre. Daß die Weiber, neben vielen andern Kalamitäten, anch den Tod ln die Welt gebracht habe,», das wird fast überall berichtet. Die Karaiben in Lüdamerika sage»», der Gott Kururuman. der die Welt jch»if. habe anfänglich nur Männer znivege gebracht. Diese lebten einig unter eiN' ander, daS Welb deS Kurnruman. die Göttin Knlimina. ärgerte fich, daß das schöne Geschlecht nicht auch auf der Erde vertreten sei. Sie ging also hin und machte Weiber. Als nun die Weiber auf der Erde erschienen. verwunderten sich die Männer sehr. „Welch' niedliche Thierchen das sind." sagten sie, „sie sehen beinahe wie tvir aus l" Und die Männer und Weiber fingen an. mit einander ein lustigeS Leben zu führen. Aber eS hielt nicht lange vor. Bald stifteten die Weiber Z'vietracht. ES gab Eifersucht und Streit, nachher auch Mord «nd Diebstahl. Uud der Gott Kur iluman ärgerte sich über den Unfug, und er führte zur Strafe Voa nun an daS Sterben in die Welt ein. Tin lvenig anders ist es bei den Grönländern gewesen. Der erste Mann, eizählt die grönländische Sage, hieß Kaliak uud »var ganz allein aus der Erde. Jhln ging's gut. denn Fische und Seehunde hatte er vollauf zu essen, und Thran konnte er trinken nachHerzeitslust. Er lebte auch viele tausend Jahre. Aber endlich bekam er Langetveile. Als er wieder >ln Winter, wo die Nacht vier Monate dauert, in seiner Hölile saß. sah er »vehmüthig seinen Daurnen an. „O Daumen," sagte er. „Du liebster von allen Fingern, ein Stück von Dir gäb' »ch darum. Joch). — Das Grhkimniß beruht auf dtm vollkommenen Reifwerden der Rlben, die im kommenden Jahre Frücht? trl,g,n sollen! iHleich beim Beginne der Weinlese folqeii t^en Weiuleseru mehrere Münner und entfernen alle übtrsliißigkn Rebkn und Schießen, nur so viel Holz lastend, als zum Fruchttraiien im nüchsitn 3c,h?e erforde»llch ist. Dle Blätter an den zu lassenden Reben düifkn lvcder abj^ebrochei» noch be-schädigt tverden ; ltiedurch kommen die Pflanzensaste den ganzen Monat Oktober dem Arnchtholze zu Gute und die vollkommen reis gewordenen Augen leid,n ganz und gar nicht von dem oft zeitigen Eintritt der gröste. — (G ei st li che W a b la i ta t o r e n. Uelicr die Betheiligung der Geistlichkeit in Ungarn an der Btil^llieivegung liegen i>l drn ungarischen Blättern gar manche Nachrichten vor .,Magy,r Ujsag" tlieilt seinen Lesern mit. daß die blutigen Exzesse im Ecseger Wahlbezirke (es blieben drei Personen todt) unter Anfühlung deS k.>tholischen Geistlichen allvort verübt worden, »vährend in der förmlichen Wahlichlacht. welche im Ko-poser Wahlbezirke vorstel und in welcher dte Anzahl der Schwerverwundeten bisher noch nicht festgestellt werden konnte, nach Mittheilungen des „Pesti Nap!o" ein protefttMtischcr Geistlicher die Fühlerrolle überiiommtN. Ueber eine, zum Olücte nicht blutige, dafür aber um so launigere Wahl, und Beichtgeschichte berichtet ^Hazank." Eine Frau kam in der Gemeinde SzAllös zur Beichte. Zu welcher Partei gehi» t denn dein Mannf war die »rsle Frage d-s Beichtvaters. Aur Linken, tvar die Antivort. „Wo-zu kommst du denn beichten, »venn sich dein Mann aus schlechtem Wege befindet, bekehre ihn znerst nach rechts und dann komm beichten." Die Frau versuchte nun ihren Mann im Sinne des geistlichen Herrn zn gewinnen, aber mit »velchcm Erfolge ist noch nicht bekannt." (Fas ch ingsfest in einer I r r e n a n st a l t.) Am Fasching-dienstag fand in der Landes'Irrenheilanstalt zu Niedernhart in Ober-österreich eine Unterhaltung statl. Es wurden nämlich zwanzig Paare der Eeisteskrankeu in den Sälen der Fraueu-Abiheilnug mit Kaffee. Arapseu und anderem Zmbih bewirthet; auch solche Jire, welche in den Abthtilungen zurückbleiben mußten, hatten Theil un der ^Vewirlhung. Die zwanzig Pane gabea sich von 3 Uhr Nachmittags bis l)alb V Uh? Abends mit großer Freude dem Tanzvergnügen hin. und es kam während der ganzen Dauer drs Festes nicht die mindeste Störung vor. Auf den Gesichtern der Irren, welche von dem als Blumcnmadchen reizend ge-kleideten töchterchen des Berivaltert der Anstalt Mlt Busensträußchen be» theilt tvurden. prägte sich innere Befriedigung und freudige ErregunL aus und alle diese bedauernswerthen Geschöpfe schieden zulejjt mit den Aus« drücken tiefempfundenen Laiikes für das ihnen bereitete Vergnügen und begaben sich mit aller Ruhe zu Bette. (Zum Rechte des weiblichen Geschlechtes auf Unterricht.) 3n der letzten Htmptversammlung der niederöfterreichischen Landwirtttschastig'sellschaft hielt Neumann einen Bortrag ülier die Errichtung einer landwirthschaftlilhcn Unterrichtsaustalt für Fr^^uen. Der Redner erörterte die Not'^wendigkeit einer solchen Anstalt nicht blos im Äntereffe der Landivirthschaft. sondern auch d-s Gemeinwohles. Die von Neumann gestellten Anträge wurden dem Zentralausschusie zur Berathung zugewiesen und sollen in der nächsten (sußerordenllichen) Hauptversammlung zur Verhandlung gelangen. (Po st Wesen.) Das in fünf Bezirken von Niederösterreich zur Probe eingeführte System der Landpost bricht sich allmälig Bahn, da die Bedenklichkeiten des Landvolkes, welches gewöhnlich zal»e am Allhergebrachten hängt, einer besseren Einsicht Platz machen. Viele von den Bürge»meislern geben bereits die Erklärung ad. das» sie die bisher Verivendcten Gemeinde« Briestiäger durch die Landpost ersetzen werden. wenn ich nicht mehr allein in der Welt wäre!" ltaum gesagt, so fing der Daumen an zu ivachseu. Zuerst kam ein Kopf mit zwei niedlichen Aeuglein uus ihm heivor. dann sproßten auch zlvei kleine Arme ut»d Beine nach, und als das Ganze fertig war. da Iva? es e»n Mädchen so sein und zierlich, wie sich's ein Grönländer nur wünschen mng. Seit der Zeit ist der Daumen um ein Glied kürzer als die andern Finger ge. bliebt«. Der Mann aber kroch jetzt zur Winterszeit gern in seine Höhle und l^in^veilte si^ nicht mehr. Äls vollends d»,s Weib ansiug Kinder in die Welt zu setzen, da hatte der Mann eine große Freude. Die Freude aber dauerte nilit llMg. Denn die Kinder zeiglen eiuen recht gesundei» Appetit, und jedesMtU. wenn der Alte Hunger bekam, war die Schüssel schon leer gegessen. Der arme Kaliak wurde nun so moger ivie ein Häring nnd versank in tlübselige Gedanken. Das Weib aber sah ein, daß die Sachen so nicht fortgehen konnten. „Höre, Alterchen." sagte es. „mit uns ist's nus. Die Kinder nehmen überhand, und es ist Zeit, daß wir ihnen Platz machen. Wie »vollen jetzt einmal sterben l" Da hatte denn der Mann oul) nichts dagegen, und sie legten sich h»n und starben. So ist nach der Sage der Grönländer der Uod in die Welt gekommen. _ Vom Mcherlisch. „Allge«ei«e Kamilien-AettNug " Großes Anfsehen erregt die neue illnslrirte Wochenschrift, welche in Stuttgart im Berlage von HerMtMn Schönlein unter dem Titel „Allge-meine Familien Zeitung" erscheint. Nachdem ma» bisher geglaubt, daß durch die Wohlfeilheit der bestehenden derartigen Blätter die äußerste Grenze erreicht sei. stellt dieses außerordentliche Unternehmen alles Vorhandene in Schatten; denn obgleich jede Nummer 16 Seiten des größten Folie-Formats umfaßt und der gediegene Änhc'lt, die Illustrationkn von tvlrklich künstlerischer Ausführung, selbst den weitgehendsten Ansprüchen genügen, kostet diese Zeituitg vierteljährlich doch nur 18 - Silbergrojchen. das Heft also nur 6 Sgr. Nicht allein sätnmtliche Blätter Deutschlands, sondern auch aller gebildeten Völker iverden hiedurch übertroffen. Marlilltger Berichte. (Sitzung der l an dw ir tl, sch ast lichen Filiale. Echluß. *) Als die Frage, ivo die Weinbauschule errichtet iverdcn soll, an die Reihe k.un. brachte Herr Ol'. Mulls zur Kenutniß. dab aus eine Anfrage, betreffend die Eriverbung d^s Ratzerhoses entgegnet tvorden: vor der Neu-ivahl deS Prälaten könne darüber nicht verhandelt werden; der Preis ivürde sich aber eintretendenfalls auf 100.000 ft. belaiisen. Herr v. Krie-hubcr erzälzlte. d^iß das Stist für diesen Hof nur 40.000 fl. (in Silber) gejordert habe, als das Bisthum denselben kuusen wollte. Nach der Mit-theilnng des Herrn Or. Mulls ist vor der Hand auch der Burgwald nicht angeboten worden, »veil der Eigenthümer dort auf Kohlen schürfe. Dem Landesausschuß sind fünf Anträge gemacht »vorden: der Kacherlhof bei Pettau schien der Filiale zu entlegen — die gleiche Bewandtiiiv hat eS auch mit dem Annahofe bei St. Georgen und mit dem Gute St. Jakob. Hcrr Ott in Gatschnik ivill seine Besitzung nur pachtiveise überlassen und müßten bedeutende Bauten aufgeführt wcrden — das Gut Langenthal mit einem Flächenraume vin 7S Joch »md auf 50.000 fl. geschätzt und die Plckardie mit 27 Zoch, um den Preis von 42.000 fl.. dürsten unter all' diesen Besitzungen dem Ziveckc allein genügen und ivui^de beschlossen, die-sell»en dem LandeS^usschuß zur Besichtigung vorzuschlagen; der gleiche Beschluß wurde auch hinsichtlich des Burgwaldes, des Ratzerhofes nnd des FelberhoseS gemacht. Ein Ausschuß von sünf Mitgliedern, bestehend aus den Herren : v. Kriehuber. Peika. vr. Mulls, Baron Rast und Altherr, ivird sich mit dieser Frage noch besonders befassen. — Nach einer lebhaften Verhandlung über die Aenderung deS Marburger Platzgeldlarifes wurde der Antrag des Herrn Perko angenommen: die Filiale bringt den Bericht vom 13. August 18ö4 in Erinnerung und stellt das Gesuch, die Gemeinde-Vertretung ivolle bei Festsetzuiig des neuen Tarife» — für die nächste Pgchtdaner — Vertrauensmänner de» Filiale zur Mitberathnng beiziehen. (Feier des Wahlsieges.) Am 27. Februar Nachinittag ver-sammeltcn sich die Wahlmänner der Fortschrittspartei im Kasino, wo Reden und die heimisch.n Weisen der Hohl scher» Kapelle die Unterhaltung zu einer frohbewegtcn Feier erhaben, «vährend vom oberen Ende der Tliealergasse die Böller donnerten. Alle Redner gaben ihrer Freude ül»er den Wahlsteg ledhüsteu Ausdruck und galten die Trtnksprüche dem Gciväi^lten. Herrn Bezirksobmann Seidl. dem guten Rechte, dem Fortschritte, der Zusammengehörigkeit de» Landes, dem Freuiidschasttbunde der freistnnigen Deutschen nnd Slovenen. der sr.ien Presse . . . Männer aus den verschiedenen Gegenden des Wahlkreises sprachen sich über iljre Ziele aus, verbrüderten sich und gelobten mit wärmstem Handschlag, dafür zn tvirken, daß die Partei foribestehe. sich kräftige und für ihre Zwecke die regste Thätigkeit entfalte. Abends tvar zur Feier des Tages der ärißere Schauplatz des Theaters beleuchtet und spielte die Musikkapelle vor der Aufführung stei-rische Weisen. In allen Gemeinden des Wahlkreises, wo Wahlmänner der Fortschrittspartei sich befinden, w ^r großer Jubel; am stürmischsten äußerte sich derselbe jedoch in W. Feistritz. Et. Leonhardt und Heil. Dreifaltigkeit. (Schaubühne.) König Jakob I.. der erbitterte Kämpfer gegen das „Höllenkrant" Tabak, der sogar ein gelehrtes Werk gegen das Rauchen geschrieben — ^der iveiseste Narr in England", wie Sully. der franzö-sische Minister denselben nennt — der mürrische und querköpfige Vertreter des persönlichen Regiments, der selbst die Kleider seiner Höflinge nach Pfeifen durchsucht . . . dieser König unterliegt der List eines Mädchens. Schauffert. der Versafser des vierattigen Lustspiels: „Schach dem König", war in der Walil seines Stoffes uilht minder glücklich, als in der Ausführung: die Handlung ist reich an Zügen, tvelche Heiteiteit errege« — in der Sprache weht es tvie vom Gerste des größten englischen Dichters. Die Darstellung zeigte uns leidir. daß die Kräfte der hiesigen Bühnen-gesellschast zur B.setzung nicht genügen. Die Träger der Haupleollen hielten sich wacker; mehrere Nebenrollen befanden sich jedoch in unsicheren Händen. Das Lustspiel wurde vom zahlreich besuchten ^ausebeisällig aufgenominen. (Lehrerve re in.) Heute Abend« ü Uhr findet eine Sitzung statt; Herr Stopper wird über dte Geschschte des österr eichischen Volksschulwesens und Herr Direktor Kremer über die Sprachlehre in der Bolktschule sprechen. (Aus der G emeindestube.) Morgen findet etne Sitzung des GemcindeauSschnlIes statt, in welcher eine Zuschrist wegen Aenderung der Ltatitordnung. 14 UnterstützungSgcsuche. 6Bansachen. eine Grundablösung zur Verlängerung der Kaiierstrape u. s. tv. zur Verhandlung kommen. Wegen dringender Mittheilungen uird Berichte tonnten wir diesen Schluß erst heute bringen. Anm. d. Red. Letzte Post. Der «Shrische LandeSanSschuß hat der Regierung seine Bedenken gegen die BerfassungSmäßigkeit der Verordnung, betreffend die Tchulaufficht kund gegeben. In Tirol steigt die Bewegung gegen die Tchnlaufflchts Ber ordnung. In Frankreich find für den Tommer drei große UebungSlager in Ausficht gestellt. Gwgesaudt. Dem unbekannten Gegtler des Knödelfest es! Riesenknödel taugen nicht für zarteNatureii. sondern nur für starke Mägen. Gehört der Gegner zu den Ersteren. so hätte er sich durch meine Einladung in seinem Gesühle und Geschmacke gar nicht sollen bc-irren lassen ; gehört er a1»er zur Sekte der Knödelesser. so wäre es ihm ja frei gestanden, anch den vierten Knödel zu bcz^ihlen. weiin er eine Knödel-prämie verschmähte; es erscheint daher seiiic Sentimentalität nur in lächer-licher Weise zur Schau getragen und der Ausspruch höchst unberechtigt, daß dntch einen ganz und gar unschädlichen Spaß der Ruf eir^es Gasthauses beeinträchligt wird. Wenn der Hei^r Kritikus leichtere Speisen wünscht, rilleiifalls spanische Winde, so kann er auch mit diesen bedient werden. Von der Veranstalterin der Riesenknödelpartie. Geschäftsberichte. Marburg. 27. Kebr. sWoch en marktSbericht.) Weizen fl. 4.10, Korn fl. 2.75, Gerste p. 2.6V, Hafer fl 1.80, KiikuruP fl. 2.SV, Heiden fl.2.8V, Hirsebrein fl. 4.—, Erdäpfel fi. 1.— pr. MeKkn. Rindfleisch 25 kr., K^ilbtteisch 26 tr., Schwein« sieisch inna 26 tr. pr. Pfnnd. Holz, hart L6" fl. V.—. 18" fl. 0.-», detto weich 30" fl. o.—, 18- fl. 0.— pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.70, weich fl. 0.k;0 pr. Mehen. Heu si. 1.30, Stroh, Lagtr« fl. 1.10, Stren- fl. 0.70 pr. Centner. Gingesandt. Dem Hause Vottenwieser ^ Co. in Hamburg stehen für die dem-nächst beginnende Gewinn Verloosung zahlreiche Bestellungen zu. Genannte Firma kann wegen sofortiger Ausführung der Austrage, soivie promptrr Uebermittlung der amtlichen Ziehungs-Listen angelegentlichst empfohlen werden und machen wir diejenigen, welche bcabsichtigen sich an ^em er« wähnten Unternehmen zu betheUigen, auf die im heutigen Blatte stehende Annonce des obigen Hauses besonders aufmerksam. Kit k. k. priv. östtrr. Hypsthrken-Aalik i» Vita (Wipplingerstraße Nr. 30). welche ihren geschäftlichen Wirkungskreis nur auf die im Rcichsrathe der-tretenen Königreiche und Länder ausdehnt, belel)nt Häuser und Grundstücke mit Ausschluß industrieller Etablissements. Darlehenswerber wollen ihre gehörig Velegten Gesuche, die einer raschen Erledigung zugeführt werden, in de» BureanS der Anstalt einbringen, woselbst auch auf briefliche und mündliche Anfragen die nöthigen Auskünfte ertheilt, und auf Verlangen die Statuten ausgefolgt werden. (533 EiilMi» z«r ThriNhwt «m MeD, welches Sonntag den 7. März 18^9 um 1'/» Uhr Nachmittag im Easin0'Gpeisesaale zu Ehren des neuerwählten LandtagS-Abgeordneten Herr« Konrad Teidl, k. k. Hauptmann in Pension, Obmann der Bezirksvertretung von Marburg u. s. w., stattfindet. 145) Das Comite.. Die Karten wollen gefälligst bis längstens Donnerstag den März im Comptoir diescS Blattes in EmpftNlg genommen werden, da für die Sicherstellung der Vorbereitungen zu dieser Zeit die Vormerkung geschlossen werden muh. Färberei - Anzeige. Endesgefertigter erlaubt sich dem hohen Adel und ?. I. Pub-likum bekannt zu geben, daß er seine ganz neu eingerichtete Keinen- uuÄ olleii-Mrdvrei mit Anfang März 1869 in Marburg, Kärntnergasse Nr. 215 in Betrieb seßen >vird. Alle Gattungen Stoffe, besonders Seide, tverden aufs Beste mit den schönsten und neuesten Karden gefärbt, sowie auch die neuesten Drnckmuster in jeder gewünschten Farbe auf alle Gattun-gen Stoffe gedruckt, und wird Gefertigter stets bemüht sein, durch prompte und billige Ausführung geehrter Aufträge sich daS Ver» trauen seiner k. Kunden zu eriverben und zu erhalten. Ferner werden alle Gattungen Stoffe, Damen» und Herren-kleider geputzt und appretirt. Um gütigen Zuspruch bittet hochachtungsvoll 14«) Mrdrich HoffWi», Knnst» und Seidenfärber. ! Ich beehre mich hiemit öffentlich bekannt zu geben, daß mir! die Gentral-Ageiltschaft der BnficherungS Gesellschaft ^ in Tritst ! llio tisupt Agsnt8oliaft filr Norbusg unil Umgebung Überträgen l)at. und empfehle mich dem geehrten ?. Publikum^ zur Aufnahme nachstehender Bersicherungkn gegen Verbrennen, unter! Znsicherung der nur möglichst dilligen Prämien und prompten Schadenzal^lungen: a) für Gebäude oder einzelner Theile derselben. i d) für Möbel, Wäsche. Kleider. . ! ! e) für Waarenlager und deren Einrichtung. ! ! 6) für Maschinen, gabriks- und Gewerbegeräthschaften. ! ! e) für Wirthschafts. und Futtervorräthe, Getreide zc. ze. ^ ! Gefällige Versicherungsanträge werden sofort entgmengenommen! und jede Aufklärung und Information mit größter Bereitwilligkeit! ^ertheilt. ^130! l Marbnrg den 20. Februar 1869. ! ! Mühlgasse Rr. 63, im 1. Stock. ! Heu-Berkanf. (144 Heu, folvie auch Grummet, süßeS, bester Qualität, beiläufig 1000 Centner. ist in der Rühe von Cilli billig zu verkaufen. Anzufragen in Herrn Eduard Jeretins Buchhandlung iti Cilli. Ein Zimmer (143 mit der Ausficht anf die Gasse, sammt Sparherdküche und Holzlege, ist eingerichtet oder auch uneingerichtet. Ende März zu vergeben. Nähere Auskunft wird ertheilt bei I. Tauchmann, Pichs Kaffeehaus gegenüber. Z. 1528. ^ Edikt. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg tvird bekannt gemacht: Es sei ilber Ansuchen der Erben deS am 18. Sept. 1868 verstorbenen Hausbe« stpers Kaspar Denk die Versteigerung der in der Grazervorstadt in Mar-bürg (Blumengasse) gelegenen, auf 8641 fl. f.eschätzten Realität Urb. N. 723 und 725 aä Burg Marburg nach den beim Herrn k. k. Notar Dr. Matthäus ReiseV^einzuseliendkN LizitationSbedingnissen bewilliget und hie-w die Tagsaßung am Orte der Realität auf den >8. Marz 1869 Bormittag von 11—12 Uhr mit dem Anhange angeordnet, daß diese Realität nur um oder über den SchähungSwerth hintangegeben werden wird. Das Vadium beträgt 10°/^ des Ausrusspreises. Marburg am 4. Februar 1869. einlizitation (I3S in Lnttenberg, Haus-Nr. 14, am T. MSrz RSSS, wobei 35V» Startin vorzügliche 1868er Eigenbauiveine von den Gebirgen Kummersberg und Gomilla in Halbgebinden, abgezogen, verkauft werden. NteueKe Grfindnng Die von Sr. Maj. dem Kaiser von Oesterreich laut Reskript Rc. 18024/1908 mit einem auSschl. Privilegium bevorzngte ?vlitur»(Komposition ist änßerst beachtenSiverth für Tischler, Drechsler nnd Holzarbeiter zum Fertig, voliren von neuen Möbeln und Private ,c., zum Alifpoliren von alten und abgestandenen, oder solchen Möbeln, wo da» Oel hervortritt. — Durch diese Com-Position wird daö zeitraubende und fostspielige Kertigpoliren du^ Spiritus Bn^lich beseitigt, da durch Anwendung einiger Tropfen in wenig Minuten ein Tisch oder Kosten fertig polirt ist; und kann bei einem mit dieser Compofition polirten Gegenstand da« Oel nie hervortreten. Alte nnti abgestandene Möbel können durch einfaches Reiben mittelst eines befeuchteten Leinwandlappens über-politirt werden nnd erhalten einen Hochglanz, welcher dnrch das Politiken mit SpiritnS nie erzielt werden kann. — Mit einem Aläschchen dieser Compofition kann Jedermann in einigen Stunden eine complette Zimmereinrichtung renovir en. Haiipt-Depot: F. Müller, Wie», VI. Bezirk, Hirschengasse 8, wohin die schriftlichen Aufträge erbeten, und gegen Sinsen dnng deS Betrages oder Nachnahme prompt effettnirt werden. Preis: 1 gr. Alaeou 85 kr., 1 kl. Klar. 60 kr. Emballage per Vestellnng 10kr. Welliger »vie 2 Flacons können nicht versendet lverden. „Bon der Direktion des polytechnischen JnstitnteS in Breslau." Breslau, 5. März 13K7. Sehr geehrter Herr! Bor einigen Tagen wnrde mir eine Probe Ihrer Politnr» Compofition übergeben mit dem Trsnchen, selbe einer genauen chemischen Analyse ihrer Bestandtheile zu unterziehen. Ich l)abe diese Probe einer genanen sowohl nalitativen als quantitativen Analyse unterworfen und deren zweckmäßige nsommensepung für völlig gut befunden le. ic. (77 Ihr ergebenster Dr. Werne r, Direktor des polytechnischen Institutes in Breslau. der der Gin Lehrjunge, sich mit guten Schulzeugnisien ausweisen kann, findet Aufnahme Buchdrnckerei des E. Janschiß. IN '/« Million Mark »»»» II» ««« «w««»»»»«» nlS Hauptgewinn, überhaupt aber AI.4OO Gewinne von Silber gnlden 17S.000, 105000, 70.000, 3S.000, 21000, 14.000» 10.S00 :c. Zt. bietet die vom Staate Hamburg errichtete und garantirte große StaatsgewinN'Berloosung. Die Bethriligung kann um so mehr empfohlen werden, als gerade bei diesem Unternehmen über die Hälfte der Loose im Lauf der Ziehungen mit Gewinn erfcheinen müssen und beträgt die lKinlage ju der schon am 14. dieses Monats stattfindenden Ziehung für Ganze Origtnal-Loose nur si. 4 — halbe si. 2 — und viertel Loose si. 1. Die unterzeichnete mit dem Verkauf beauftragte Großhandlungs Firma wird geneigte Aufträge gegen Einsendung des Betrages in Banknoten sofort ausführen und Verloosungs Pläne gratis beifügen, ebenso amtliche ZiehungS Listen nach jedesmaliger Ziehung den Loos Inhabern prompt übermitteln. Wir versenden die Gewinne nach jedem Orte oder können solche auf Wunsch der Theilnehmer durch unsere Verbindungen in allen Städten Oesterreichs auszahlen lassen ; man genießt somit durch den direkten Bezug alle Vortheile. Da die noch vorräthigen Loose, bei den massenhaft eingehenden Aufträgen, rasch vergriffen sein dürften, so beliebe man sich baldigst und direkt zu lveuden an ^138 Vottenwieser äi Co. Bank- und Wechselgcschäft in Hamburg. lverantwortlicher Skedaktenr: Kranz WieSthaler. 2. ist. 6. Druck uud Verlag von Cduard Ianschitz in Marburg.