K. k. Staats-Oberrealschule in Laibach. Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes 1852-1902. '.A., Die Stiftungstafel in der Eingangshalle. Geschichte der k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach. Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes verfaßt von Dr. Josef Julius Binder. Herausgegeben von der Direktion. Laibach 1902. lfJuiciidrtaoVcoroi von. Iy:. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Begleitwort. Die k. k. Staats- Oberrealsch ule in Laibach, die zu den ältesten Anstalten dieser Art, in Österreich gehört, sendet anläßlich der Feier ihres fünfzigjährigen Bestandes diese Festschrift hinaus; sic soll sein eine Gedenkschrift für die vielen Schüler, welche, an der Anstalt herangebildet und erzogen, hier die Grundlagen ihrer allgemeinen Bildung gewonnen haben, ebenso für alle Lehrer, die an derselben im Laufe dieser fünfzig Jahre berufstreu gewirkt, und endlich gelte sie allen denjenigen, die sich durch Wort und Werk als Wohltäter und Förderer der Schule erwiesen haben, als ein Zeichen dankbarer Erinnerung! Laibach am 4. Oktober 1902. Die Direktion l* Der Verfasser hatte siclx, als er mit der Aufgabe betraut wurde, die Geschichte der Oberrealschule in Laibach darzustellen, den Rahmen seiner Arbeit anfänglich nicht so weit gesteckt; allein bei dem Fortschreiten derselben erweiterte sich dieser von selbst, und wenn man nun vielleicht glaubt, daß die Arbeit denn doch zu breit angelegt sei, so vermeint er dagegen, daß die Geschichte dieser Anstalt, der einzigen ihrer Art im Lande, dank den eigentümlichen Verhältnissen, unter denen sie entstand und besteht, das Bild einer besonderen Entwickelung bieten müßte, das zwar vieles mit der Geschichte der übrigen Realschulen in Österreich gemeinsam habe, aber doch wieder manche Besonderheiten enthalte, welche es der Mühe wert erscheinen lassen, daß man sich mit ihnen beschäftige. So ist es zugleich ein kleines Stück österreichischer Unterrichtsgeschichte geworden. Die Quellen fiir die Geschichte flössen ihm am reichlichsten aus den Jahresberichten der Anstalt, den Katalogen und Protokollen. Vieles verdankt er auch den Mitteilungen einzelner Amtsbrüder, wie Prof. Gnjezda und Schulrat Ziakowski, und etlicher Mitbürger, welche über die Laibacher Verhältnisse besonders aus dem ersten Vierteljahrhundert der Anstalt Bescheid wissen. So war er auch für die «Zeitgeschichtlichen Verhältnisse» auf die mannigfachsten Erkundigungen angewiesen, die er, wo die schriftlichen Quellen versiegten, bald da, bald dort eingezogen, und wofür er an dieser Stelle allen daran Beteiligten bei diesem Anlasse gleich Dank sagt. Sollten Irrtümer und Versehen Vorkommen, so bittet der Verfasser, ihn in entsprechender Weise darauf aufmerksam zu machen, und sollte jemand noch etwas zur Ergänzung Wissenswertes mitzuteilen haben, so wird gebeten, es dem Verfasser nicht vorzuenthalten, damit ein andermal gelegentlich noch davon Gebrauch gemacht werden könne. Das Gebotene aber möge freundliche Aufnahme finden, bei allen denjenigen besonders, denen die Schrift gewidmet ist. Schulgeschichtliches. ' 1. Die Geschichte der Anstalt von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart. Begriff und Name gehen ihrem Ursprünge nach ins achtzehnte Jahrhundert, in das Zeitalter der Aufklärung zurück, welches den Erfahrungswissenschaften in ihrer Anwendung auf Erhaltung und Förderung des Lehens erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden hieß. Die Anfänge aller Erfahrungswissenschaften hängen zusammen mit dem Ringen der Menschheit, die stofflichen Mittel zur Erhaltung dos Lebens durch Verwertung der Naturerzeugnisse und Ausnützung ihrer Kräfte ku gewinnen. Die Anstrengungen, diese Mittel zu gewinnen, sind auch die Quelle des geistigen Fortschrittes der Menschheit. Man beobachtete, versuchte, verglich und lernte die Gesetze kennen, nach denen uns auch die Kräfte der Natur dienstbar werden müssen. Was die Alten erreicht, haben die Griechen überliefert und hat die Renaissance, die Wiedergeburt des klassischen Altertums, zu neuem Leben erweckt. Daher auch die Erscheinung, daß die meisten Fachausdrücke griechisches Gewand haben und uns die Gelehrten des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts dieses Wissen in lateinischer Sprache überlieferten. Erst Ende des siebzehnten Jahrhunderts machte sich allmählich ein Wandel bemerkbar. Im Gegensätze zur lateinischen Schule des Gymnasiums strebte man die Schaffung von Schulen an, wo diejenigen, die bisher nur deutsche (d. s. Volks-) Schulen besucht hatten, in einer gewissen «mechanischen Schule» unterrichtet werden sollen. So entstand die erste deutsche «Realschule», die mathematischmechanische Realschule, gegründet vom Prediger Semler in Halle 1706. Zum erstenmale begegnet uns dieser Name, den der Schöpfer desselben damit begründet, daß er sagt: «sie wird so genannt, weil sie es vor allem nur mit ,Dingen' = ,Realien1 zu tun hätte». Sie unterscheidet sich aber nicht nur im Lehrziele — «zu nützlichen, im täglichen Leben ganz unentbehrlichen Wissenschaften anzuweisen» —, sondern auch im Lehrgänge, indem nach den Grundsätzen des Vaters der modernen Unterrichtsweise Amos Comenius (f 1670) «aller Unterricht sich auf Anschauung begründete«*, und vollends dadurch, daß die deutsche Sprache als Sprache des Unterrichtes in ihr Recht eingesetzt ward. Selbstverständlich war damit noch lange nicht die Form unserer modernen Realschule gewonnen. Semler, der seine Anstalt wiederholt neu eröffnete, fand auch hie und da vereinzelt Nachahmung. Allein erst das Zeitalter der * Vergl. Dr. Hans Angerer: «Der realistische Unterricht in Österreich» im XL1V. Jahresberichte der Staats-Oberrealschule in Klagenfurt, 1901, wo die Vorgeschichte ebenfalls, und zwar ziemlich breit behandelt wird. Vor- gcschiohte. Aufklärung offenbarte sieh gerade in der Betonung des Realen, des für das Leben Zweckmäßigen derart, daß sieh selbst die Universitäten diesem Zuge nicht entziehen konnten. An der Wiener Universität entsteht eine «mechanische Lehrstelle» 1757, in Prag bestand schon 1717 die ständische Ingenieurschule, später gibt es auch Vorlesungen über Bergwissenschaft (1762); dazu kommen besondere höhere Fachschulen: die nautische Schule in Triest (1754),* die Bergakademie in Schemnitz (1700), die auf Anregung des Mathematikers J. G. Wolf gegründete Real- und Handelsakademie in Wien (1770/71). Es schien, als ob Österreich im Zeitalter der Aufklärung mit Gewalt einholen wollte, was es versäumt hatte, und sich gerade auf diesem neu eröffneten Gebiete den ersten Bang zu sichern strebte. Noch lebhafter wurde dies im Zeitalter der ersten französischen Revolution; hier setzen die technischen Hochschulen an. So entstand die erste technische Hochschule Deutschlands in Prag (1806) nach dem Muster der Ecole polytechnique in Paris, dann unter dem besonderen Einflüsse des Erzherzogs Johann die ständische technische Hochschule (Joanneum) in Graz (1811), von der sich später die montanistische Abteilung trennte und nach Vordernberg (zuletzt nach Leoben, 1850) übersiedelte. Das Polytechnikum (heute die technische Hochschule) in Wien ward 1815 ins Leben gerufen, und Kaiser Franz I. legte selbst den Grundstein zu dem heute noch bestehenden, freilich längst nicht mehr ausreichenden, mächtigen Gebäude. Fünf Jahre darauf erst folgte die polytechnische Hochschule in Berlin (18‘iO). Außerdem bestanden seit 1705 die Maler- und Bildhauer-Akademie in Wien, 1766 die der Kupferstecher und Holzschneider, beide 1767 zur «Akademie» vereinigt und 1800 als «Kunstschule» (heute k. k. Akademie der bildenden Künste) bezeichnet. Die technischen Schulen hatten aber meist auch eine kommerzielle Abteilung, da man gar wohl den nationalökonomischen Wort des Handels wissenschaftlich zu würdigen wußte. Während so das Studium der für das Leben verwendbaren Erfahrungswissenschaften sich immermehr als akademisches oder Hochschulstudium ausbildete, war man auf der anderen Seite bemüht, für das gesamte Schulwesen eine gesunde Grundlage zu schaffen, und zwar auf Anregung der edelsten Vertreterin der Aufklärung, der Kaiserin Maria Theresia. Es erschien 1774 die allgemeine Schulordnung, entworfen vom Abt Felbiger aus Sagan; die daseihst gegebene Schul Verfassung unterscheidet drei Gattungen von Schulen: Trivial-, Haupt- und Normalschulen. Dreißig Jahre darauf erfolgt mittelst Dekretes der Hofkanzlei vom 10. Februar 1804 eine Veränderung derart, daß es von nun an unter Beibehaltung der Dreiteilung: Trivial-, Haupt-(Normal-) und Realschulen geben solle. Erstere auf dem Lande wie * Auch in Laibach trug man sich damals, wo der Jesuit Grtibor liier wirkte, mit dem Gedanken der Errichtung einer nautischen Schule; die schönen Schiffsmodelle des Museums verdanken diesem Gedanken ihre Herstellung. in Städten — vierklassige Haupt (Normal) schulen in jedem Kreise, mit denen die bisherigen Normalschulen zu Musterschulen, also Haupt-Normalschulen, vereinigt werden sollen und an denen auch die zukünftigen Lehrer ihre Ausbildung erhielten. Die Realschulen endlich erschienen aber als höchste Staffel des Volksschulunterrichtes, und zwar sollte je eine errichtet werden in Wien, Prag, Krakau, Innsbruck und Pavia. Wo es keine gab und örtliches Bedürfnis vorhanden war, hatte schon früher die Normalschule eine vierte Klasse erhalten, wo Zeichnen, mathematisch-technische und naturwissenschaftliche Fächer betrieben wurden, wie dies z. B. seit 1801 in Laibach der Fall war. Die Früchte dieser Schuleinrichtungen reiften gar bald, und als nach der Neugestaltung der «politischen Schulverfassung» die erwähnten fünf Realschulen errichtet wurden, da erhielten die Normal-Hauptschulen eine vierte Klasse mit zwei Jahrgängen, welche die Realschule sollten ersetzen können. So geschah es auch in Krain 1815 und blieb es bis 1849. Allein die technischen Hochschulen hatten sich mittlerweile ihrerseits Vorbereitungsschulen geschaffen, um denjenigen, die bei ihnen eintreten wollten, die nötige Vorbildung zu gewähren, wie sie die drei Abteilungen der Volksschule, selbst die fünf angeführten «Realschulen» nicht zu geben vermochten. So entstanden an den technischen Hochschulen eigene Vorschulen, die auch den Namen Realschulen führten. Anderseits brachte es oft das Bedürfnis in einer Stadt mit sich, daß die Bürger selbst an die Gründung eigener Fachschulen schritten, die man ebenfalls als Realschulen bezeichnete. Auf diese Weise waren also y.woi Gruppen von Realschulen entstanden, die mit den anderen"Realschulen, welche in das System der Volksschulen gehörten, nichts gemein hatten als den Namen. Im Jahre 1S49 zählte man deren neun. Von diesen sind fünf Vorschulen, meist mit den technischen Hochschulen verbunden: Wien (1809, die zwei untersten Klassen der Realschulen gelten als Vorschulen), Brünn (1811), Triest und Lemberg (1817), Prag (1833). Die vier anderen dienen mehr als gewerblich-technische Fortbildungsanstalten: Brody (1815), Rakonitz bei Prag (1833), Reichenberg (1837), Graz (1841). Preßburg (1846), diese zugleich die erste Realschule in Ungarn. Die Zahl der technischen Hochschulen hatte aber auch wieder zugenommen. Man zählte damals deren sechs, beziehungsweise sieben, und zwar: Prag (1S06), Graz (1811), Wien (1815), Lemberg (1841), Triest (1844), Krakau (1834), die Josefs-Industriescliule in Pest mit einer Realschule als Vorschule (1847/48); dazu kommen eine Montananstalt in Vordernberg, eine Forstakademie in Mariabrunn bei Wien, eine k. k. Ingenieur-Akademie in Wien, die Handels- und nautische Akademie in Triest (1844) und vier Kunstschulen in Wien, Prag, Graz und Krakau. Alle diese Hochschulen bedurften aber unbedingt einer Schule, welche zwischen ihnen und der Volksschule vermittelte. Diesem Bedürfnisse trug nun der bedeutsame «alleruntertänigste Vortrag» Rechnung, den Leo Graf von Entstehung der Realschulc in Laibach. Thun, der verdienstvolle Ministor für Kultus und Unterricht, am 12. Februar 1851 dem Kaiser Franz Josef erstattete und welchem am 5. März die kaiserliche Verordnung (Z. 2040), «betreffend dio Organisierung des gewerblichen Unterrichtes überhaupt und der Realschulen insbesondere», folgte. Darauf wird die Errichtung selbständiger Realschulen von drei oder sechs Klassen, mit bestimmtem Lehrpläne und Lehrziele festgesetzt. Dadurch waren nun dio Vorschulen an den Hochschulen überflüssig, dio Realschulen, dio bis dahin die diitto Staffel der Volksschulordnung ausmachten, werden aus diesem Rahmen hei ausgenommen und die zwoi Jahrgänge der vierten Klasse der Normal-Hauptschulen in die beiden untersten Klassen der Realschule urngestaltet. Damit beginnt die Realschule a/s selbständige Mittelschule, wie sie es bis heute ist. Ihre Zahl betiug anfangs achtzehn. Zwei neue gab es in Wien, eine neue, die tschechische, in Prag; vervollständigt wurden die Realschulen in Prag (die deutsche), Graz, Reichenberg, Rakonitz, endlich neu errichtet die in Brünn, Lemberg, Krakau, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Laibach, Triest, Zara, Iroppau, aber schon sechs Jahre darauf (1857) bestanden deren 40 mit 586 Lehrern und 10.478 Schülern (24 sechsklassige Oberrealschulen und 22 dreiklassige Unterrealschulen, darunter auch die in Laibach). Heute, also nach fünfzig Jahren,* zählen wir in der österreichischen Reichshälfte 107 Realschulen (21 Unter- und 8(i Oberrealschulen [darunter 65 mit deutscher Unterrichtssprache]). An Realschülern zählte man im Vorjahre 33.553 und an Lehrpersonen der Realschulen 1940. Die Schülerzahl hat vielleicht verhältnismäßig weniger zugenommen; das erklärt sich aber vielfach aus dom Umstande, daß erstlich die Volksschule in der Bürgerschule ihren Ausbau fand, zweitens daß viele Spezialschulen für das Gewerbe, besonders für das Kunstgowerbo, endlich drittens Gewerbe- und Handelsschulen entstanden sind, die früher gefehlt haben, und nun die Realschulen immermehr bloß von denjenigen besucht werden, wclche sich dem technischen Hochschulstudium widmen wollen. D.iß die krainischen Studienanstalten und vollends die in Laibach von allen diesen Stiömungen mehr oder weniger stark berührt wurden, ist begreiflich. So entspricht es ganz dem Zuge des aufgeklärten Zeitalters, daß im Jahre 1747 vom Präsidenten der Verordneten (dor Ständo) am 6. September ein Erlaß an den Rektor des Jesuitenkollegiums erging, der ihm mitteilt: Es sei unterm 17. August eine Resolution erflossen, derzufolge «die allhier studierende Jugend in Iheoria reformiert, daher der Cursus philosophicus allhier zu Laibach künftig in zweien Jahren geendigt und das dritte Jahr die Mathesis und Physica experimentalis, hauptsächlich aber dio fundamenta Euklidis traktiert werden sollen». Der Rektor entgegnet (am 10. Oktobor), daß * Nach der amtlichen Statistik im Vorordnungsblatto ffir das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht, Seite 11. er für Mathematik den P. Josef Paum garten aus Klagenfurt ordiniert habe, daß ihm aber für die Experimentalphysik die zur Anschaffung der Instrumente nötigen Geldmittel fehlten. Erst sieben Jahre darauf (1754) erklären sich die krainischen Stände bereit, zur Anschaffung von Instrumenten und Apparaten 500 Gulden und zu deren Erhaltung 15 Gulden jährlich zu bewilligen, um welche Summe etwa 50 Instrumente angeschafft wurden, von denen ein Verzeichnis (Syllabus) in lateinischer Sprache vorliegt.* — Eine andere der Förderung der technischen Ausbildung gewidmete Einrichtung bestand seit 1778 in der vom Maler und Zeichenlehrer Andreas Herlein errichteten k. k. Zeichenschule im heutigen Lyzealgebäude an der Wasserseite, die allen Studierenden und Gewerbeleuten zugänglich war, ohne daß jemand dazu verpflichtet gewesen wäre. Als aber im Jahre 1801 an der Normal-IIauptschule die vierte Klasse mit einem Jahrgange errichtet wurde, in welcher neben den Hauptgegenständen der Hauptschulen naturwissenschaftliche und technische Fächer gelehrt wurden, da wurde diese Zeichenschule mit dieser Klasse vereinigt. Das ist der Keim, aus welchem sich die spätere Realschule entwickelte. Im Jahre 1815, als Krain wieder in die österreichische Verwaltung kam, wurde, wie an anderen Normalschulen, gemäß der ‘politischen Verfassung der deutschen Schulen» vom Jahre 1804 an der vierten Klasse ein zweiter Jahrgang errichtet, und so blieb es bis zum Jahre 1849. Im November des Jahres 1849 wupden nun diese zwei Jahrgänge auf Grund dos Ministerial-Erlasses (1. Oktober, Z. 6907) unter Berufung auf die Allerhöchste Entschließung vom 16. September d. g. J. (Z. 19.439) von der Normalschule abgelöst und begannen ein gesondertes Dasein als «Unterrealschule mit zwei Klassen». Dieser Notbehelf konnte aber nicht genügen, und auf Grund der oben erwähnten kaiserlichen Entschließung ward nun im März des Jahres 1851 die Errichtung von Realschulen in den Hauptstädten mehrerer Kronländer, darunter auch in Luibacli, bewilligt. Vorher aber mußten Bedingungen erfüllt werden, an welche die Durchführung geknüpft war: Die Lokalitäten müßten von der Gemeinde beigestellt, die Kosten für deren Erhaltung sowie für Lehrmittel und Besoldung der Dienerschaft müßten aus dem Gemoindefonds oder einem eigens zu gründenden Lokalschulfonds bestritten werden. Die Lehrergehalte bezahlte dann der Staat aus dem Studienfonds. Zur Bildung des Lokalfonds wurde demselben die von den Schülern bei ihrem Eintritte zu entrichtende Einschreibgebühr oder Aufnahmstaxe von zwei Gulden und dio Hälfte des von jedem (anfangs) mit acht Gulden zu entrichtenden Schulgeldes zugewiesen, während dio andere Hälfte dem Studienfonds zuzufließen habe. Ferner wurde bestimmt: der Lokalfonds wird von * «Argo», Zeitschrift für krain. Landeskunde, von Prof. Alf. Müllner, IX. Jahrg., S. 117. Direktion Potomci 1852—1800. einer eigenen Kommission verwaltet, welche aus dem Realschuldirektor als Vorstand und aus zweien von der Gemeindebehörde zu wählenden Vertretern zu bestehen hat, die nach einem eigenen vom Ministerium für Kultus und Unterricht zu genehmigenden Statut, dessen Einhaltung durch die Landesschulbehörde zu überwachen ist, vorzugehen hat. Nun wurden die Verhandlungen eröffnet. Von einem Neubau, der zu große Kosten verursacht hätte, konnte nicht die Rede sein, wenn man die Errichtung der Realschule nicht auf Jahrzehnte hinaus verschieben wollte; endlich wurden die entsprechend erscheinenden Räumlichkeiten ausfindig gemacht, dank dem Entgegenkommen des Fürstbischofs Wolf, der die von der Theologie früher innegehabten Lehrzimmer im Lyzealgebäude für diesen Zweck überließ. Die Gemeinde verpflichtete sich zur Instandsetzung und Einrichtung, bewilligte gleich 2Ö00 Gulden zur Anschaffung der Lehrmittel und nahm es endlich auch auf sich, für die jährlichen Schulbedürfnisse aufzukommen. Somit war das Bestehen und Gedeihen der Schule gesichert, und das Ministerium bewilligte mit dem Erlasse vom 12. Juli 1852, Z. 53ß5, die Errichtung einer vollständigen Unterrealschulo in Laibach, ernannte zwei wirkliche Lehrer, den Pfarrkooperator in Woditz, Michael Peternel, der auch mit der provisorischen Leitung betraut ward, für die naturhistorischen Fächer, Raimund Pirker, den bisherigen Supplenten an der zweiklassigen Unterrealschule, für deutsche Spraeho und Mathematik; von den übrigen Lehrern der unvollständigen Unterreal schule wurde Anton - Voiska behalten für Geographie und Geschichte, ebenso blieb der Gehilfe für Freihandzeichnen, Joachim Obluk; der bisherige Zeichenlehrer Franz Huber war bestimmt, in den Ruhestand versetzt zu werden, und eine Konkurrenz für die Stelle eines Zeichenlehrers ausgeschrieben. Das f. 1). Ordinariat wurde ersucht, einen Katecheten für die Schule in Vorschlag zu bringen, der nicht nur den Religionsunterricht erteilen und an Sonn- und Feiertagen die Exhorten zu halten hätte, sondern auch für den slovenischen Sprachunterricht befähigt wäre. Das Ordinariat brachte den f. b. Hofkaplan Anton Lesar in Vorschlag, und er wurde souach im September 1852 als provisorischer Lehrer für die erwähnten Fächer angestellt. Für den Unterricht in Italienisch wurde der Professor am hiesigen Gymnasium A. Pertont, für den Schreibunterricht der Hauptschullehrer Franz Zentricli bestellt. Als Sclmldiener und zugleich Kanzleigehilfe ließ sich Franz Gerkmann verwenden, der dann später als geprüfter Lehrer an der Volksschule in Wippach Anstellung fand. Am 1. September legte Direktor Peternel den Diensteid in die Hände des Statthalters Grafen Gustav von Chorinsky ab, und damit trat die Lehranstalt in Wirksamkeit. Es erfolgte sodann die Übernahme der Lehrmittel und Einrichtungen der früheren zweiklassigen Unterrealschule, sowie der Zeichensäle und sonstigen Räume, deren Instandsetzung und Einrichtung sich so rasch vollzog, daß in der «Laibacher Zeitung» der Beginn der Schule auf den 1. Oktober 1852 angekündigt werden konnte; am 1. und 2. Oktober wurden Anmeldungen und Einschreibungen vorgenommen und am 4. Oktober, dem Namenstage des Kaisers Franz Josef I., wurde die Anstalt feierlich eröffnet. Um halb 8 Uhr morgens versammelten sich die eingeschriebenen Schüler, festlich gekleidet, in den Lehrzimmern, zogen sodann paarweise in die nahe gelegene Domkirche, wo Domkapitular, Seminardirektor und Gemeinderat J. C. Nowak ein feierliches Hochamt hielt, nach dessen Beendigung die Schüler in ein festlich ausgeschmücktes, mit dem Bilde des Kaisers geziertes Schulzimmer sich begaben. Dann erschien der Statthalter Graf Chorinsky in Begleitung des Statthaltereirates A. Grafen von Hohomvart und des Gubernialrates Domherrn Dr. Simon Ladinig, am Eingänge vom Bürgermeister Dr. M. Burger, vom Gemeinderate und vom Lehrkörper empfangen und in die Schulräume geleitet. Die Schüler sangen eine Gebethymne; darauf stellte der Statthalter die Lehrer dem Gemeinderate und den versammelten Schülern in gemessener Förmlichkeit vor, worauf Direktor Peternel das Wort ergriff: < Hochgeehrter Graf, allverehrter Herr Statthalter! Die Herzen aller Insassen dieser Provinzial-Hauptstadt, ja aller Bewohner dieser dero weisen Leitung Allerhöchst anvortrauten Provinz müssen von Dankgefühlen erglühen, wenn sie bedenken, welche nachhaltige Wohltat sie durch die eben feierlich eröffnete Lehranstalt von Seiner Apostolischen Majestät erhielten. Das Bedürfnis einer solchen lag und liegt zu klar vor aller Augen, als daß ich es erst erörtern sollte; deswegen sollen meine Worte nur den Dankgefühlen gelten, welche wir insgesamt Seiner Majestät unserem allergnädigsten Kaiser, seinem weisen Unterrichtsministerio, wie nicht minder Ihnen, hochgeborener Herr Landeschef, der löblichen Stadtgemeinde Laibach, unserem gnädigsten Fürstbischöfe, der uns wohlwollend diese schönen Lokalitäten eingeräumt hat, und allen, welche dazu mitgewirkt, im Namen der vaterländischen Industrie zollen wollen. Schon drei Jahre brausen Dampfwagen durchs Land, und vermittelnde Telegraphen durchziehen dasselbe; aber fremde Kräfte mußten jeno leiten, nur fremde Intelligenz konnte mit diesen sprechen. Bald aber soll cs anders werden! Hier in diesen Sälen soll unsere Jugend lernen, die Kräfte der Natur mit jenen des Geistes zu meistern, zu lenken und zu beherrschen. Hier soll sic in die Labyrinthe der wunderbar scheinenden Natur eindringen, darin heimisch werden. Mögen Trübsichtige anders meinen und es für unmöglich halten, unsere Jugend auf einen dem Auslande gegenüber würdigen Standpunkt zu erheben, so wage ich doch das Gegenteil zu behaupten und dieses durch Beispiele der Vergangenheit zu beweisen. Hat nicht Krain schon in der Vergangenheit Männer aufzuweisen, die jedem Ausländer an die Seite gestellt werden können? als einen Valvasor, einon Herberstein, einen Schönleben, einon Linhart, einen Zois, einen weltberühmten Vega? Warum soll es nicht einen Savery, einen Papin, einen Fullon, einen James Watt, einon Morse hervorbringen können. Es könnte vielleicht jemand einwenden, diese Anstalt sei zu untergeordnet, um solche Berühmtheiten erziehen zu können. Es ist wahr, die Anstalt maßt sich solche Erfolge nicht an; aber ihre Aufgabe wird sein, solcher Ausbildung fähige Talente aus der Dunkelheit hervorzuziehen, sie soviel, als es in ihrem Bereiche möglich, auszubilden und ihnen dann weitere Wege zu deren Vervollkommnung an technischen Instituten, woran der Kaiserstaat überreich ist, zu zeigen und sie dahin zu lenken. Und wenn einst solche Männer im Vaterlande sich und anderen durch Künste und Industrie Wohlstand und Glück bereiten, werden sie nicht mit Dank der gering scheinenden Anstalt gedenken, welche zuerst ihre Talente geweckt, geleitet und gebildet hat? Ebensowenig wird jemand in Abrede stellen wollen, daß der Handel seit jeher eino Hauptquelle des Wohlstandes in unserem Vaterlande war. Aber dieser wird und muß bei Durchführung der Eisenbahnen eino neue Form, eino andere Richtung annehmen und an Ausdehnung gewinnen. Es wird nicht mehr genügen, bloß zu verstehen, eine Ware hier zu Hause zu kaufen und sie mit Vorteil zu verkaufen, sondern der Handelsmann wird sich bei den neuen Anforderungen auch nach außen umsehen und begeben müssen, um die beste und billigste Ware liefern zu können, wenn er übrigens dem Drange der Zeit nicht wird unterliegon wollen. Man wolle nicht den Einwand machen und etwa sagen, der Krainer ist zu sehr an sein Land gefesselt, für so Großartiges nicht entschlossen genug; er wird sich nicht hinaus wagen. Ich will Sie durch Beispiele aus der Gegenwart des Gegenteiles überzeugen. Wir haben kein Institut zur Verbreitung des Glaubens; aber blicken Sie hin auf die glaubensstarken Männer, welche die Urwälder Amerikas durchdringen, die glühenden Sandwüsten Afrikas durchwandeln, den geheimnisvollen Nil schon nahe an seinen Quellen durchsegeln, um dort Gesittung und Wohlstand zu verbreiten! Wehet nicht im Innersten von Afrika an Stätten, welche noch kein Europäer betrat, neben der Fahne des Kreuzes auch die glorreiche Fahne des einigen Österreich? Sind es nicht Slovenen, sind es nicht Krainer, die sie aufgepflanzt? Ein Friedrich Baraga mit seinen sechs Gefährten (Franz I’irc, Andreas Skopec, P. Otto Skola, Ignaz Mrak, Georg Godec) an den eisigen Seen der Urwälder Nordamerikas — ein Dr. Ignaz Knoblecher mit seinen sieben Gefährten (Martin Dovjak, Johann Kocjančič, Matthäus Milharčič, Barthel Mosgan, Otto Trabant und dem Gowerbsinanno Anton Knaus) in den glühenden Sandwüsten von Inner-Afrika 1 Die meisten von ihnen haben ihre Ausbildung in eben diesen Sälen, wo wir uns jetzt belinden, erhalten. Und da einflußreicho Konsulate dort unsere Interessen vertreten, wird nicht etwa auch der intelligente Kauffahrer, vorn Verlangen, fromde Länder zu sehen und sich Vermögen zu erwerben, mit heimischen Industrie-Erzeugnissen beladen, den Glaubensboton nacheilen und dafür bisher ungekannte Schätzo Umtauschen und uns herüberbringen ? Wir stehen ja gleichsam an der Schwelle jener Länder, das herrliche Triest ist die Pforte dahin; wird nicht in der Kürze durch die Eisenbahn unsere Stadt gleichsam eine Vorstadt von Triest werden ? Jedoch alles dieses ist für den Unwissenden, für den Ungebildeten ohno Nutzen; ein unübersteigbarer Abgrund von Schrecknissen für seinen beschränkten Geist liegt ihm im Wege. Ganz anders aber steht es mit dem Intelligenten: er hört, liest die wahre Sachlage, vergleicht die Erfahrungen anderer mit seinem Wissen, erhebt sich, eilt nach den beiden Indien, nach den Goldländern und kehrt in sein Vaterland mit Gütern beladen, durch die er ringsum Regsamkeit erweckt, Glück und Sogen verbreitet. Vorgestellt habe ich zwar nur in gedrängten Umrissen die Wirkungen, welche unsere aufkeimendo Lehranstalt hervorbringen soll und muß, wenn sie sorgsam gepflegt und nach Kräften untorstützt wird. Ich gelobe im Namen des gesamten Lehrkörpers, daß wir das uns geschenkte Vertrauen durch Anstrengung aller unserer Kräfte zu rechtfertigen trachten werden — kann mich aber der Bitte nicht enthalten, daß man unser Bestreben allseitig mit Rat und Tat unterstützen wolle, damit diese neue Anstalt erhalten und gepflegt und womöglich erweitert würde. Und wenn wir mit vereinten Kräften wirken werden, so wird auch der Allerhöchste seinen Segen von oben nicht versagen, den er über unser Vaterland, seine Lenker, über Gesamt-Österreich und im reichlichsten Maße über sein Oberhaupt Franz Josef den Ersten, dessen glorreiches Namensfest wir heute in Freuden begehen, aus-schütten und erhalten möge. Gott erhalte uns lange Jahre zum Glücke und Segen der Nationen unseren heldenmütigen Kaiser Franz Josef den Ersten!» Der Statthalter richtete hierauf einige huldvolle Worte an die Lehrer, indem er sie zu eifriger Tätigkeit im Amte ermunterte, wandte sich dann an die Schüler, indem er sie gemahnte, zu genauer Folgsamkeit und regem Streben nach moralischer und wissenschaftlicher Ausbildung, alle aber, Lehrer, Schüler und Bürger, zum vereinten Mitwirken, damit Ziel und Zweck der Anstalt erreicht werde. Mit der begeisterten Absingung der Volkshymne ward die erhebende Feier geschlossen. Am nächsten Tage begann der Unterricht nach dem vorgeschriebenen Lehrpläne, wenn auch derselbe in den ersten Jahren mit Rücksicht auf die ungleiche Vorbildung der Schüler nicht gleichmäßig eingehalten werden konnte. Die Schule begann mit 204 eingeschriebenen Schülern. In die erste Klasse meldeten sich 107 absolvierte Schüler von sogenannten «Hauptschulen» des Landes, 3 Gymnasiasten, 1 Handelsschüler und 16 Repetenten der ersten Klasse der früheren zweiklassigen Realschule; von diesen bestanden 122 die Aufnahmsprüfung. In die zweite Klasse kamen die Schüler der vorjährigen ersten Klasse der zweiklassigen Realschule in Laibach (2 aus Villach), 2 Gymnasiasten, 2 Repetenten, zusammen 49. In die dritte Klasse stiegen auf die Schüler der vorjährigen zweiten Klasse der zweiklassigen Realschule, 4 aus den Nachbarländern, 2 Gymnasiasten, somit 33 Schüler. Am Schlüsse des Schuljahres verblieben 184 Schüler. Wie aus der Zahl der Prämianten (12) und Vorzugsschüler (29), denen nur 33 Schüler mit ungenügendem Erfolge gegenüberstehen, zu ersehen ist, erzielte die junge Realschule recht schöne Unterrichtserfolge, obwohl sie mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die einer Schule begegnen können, das Direktion Schnedar 1800/(51. sind die Schwierigkeiten hinsichtlich der Schulräame. Die Zimmer waren zu klein, die Kabinette so jämmerlich bestellt, daß man sich scheute, Lehrmittel anzukaufen, weil man nicht wußte, wo oder wie man sie unterbringen sollte. In dem ständischen Schulgebäude, dem sogenannten Lyzealgobäude, waren, wie aus dem folgenden Hauptstücke zu ersehen ist, so viele Schulen zusammengepfercht, daß die Realschule kaum selbst Platz fiir die Bewegung ihrer Schüler fand. Seit 1857 wurde nun auch noch eine Sonntagsschule für Gewerbetreibende und Industrielle mit der Anstalt verbunden, an welcher Lehrer der Anstalt unentgeltlich zu unterrichten hatten und die ebenfalls die Räume der Realschule benützten. Unter solchen Umständen mußte auch der Besuch leiden; dieser war in den ersten Jahren viel verheißend und stärker als der damals (185G) schon vollständigen Realschule in Rakonitz in Böhmen. Aber die Zald sank nach und nach von 204, bezw. 169,* allmählich in den ersten zehn Jahren auf 146, bezw. 125* Schüler. Es wirkte auch noch ein anderer Umstand dabei mit. Die Unterrealschule hatte solange einen zweifelhaften Wert für Schüler und Eltern, solange sich die letzteren genötigt sahen, ihre Kinder zur Fortsetzung und Vollendung ihrer Studien in die Fremde zu schicken. Obwohl übrigens der Besuch nachließ, war er (1861) immerhin noch stärker als an den Realschulen in Agram, Görz, Innsbruck, Kaschau und Krakau, trotzdem dort bereits vollständige (sechsklassige) Oberrealschulen bestanden. Die Schule hätte also verdient, daß sie seitens der Gemeindevertretung besser betreut worden wäre. Die Gemeinde raffte sich zwar hio und da zu Opfern auf, aber hinsichtlich der Räumlichkeiten war alles Klagen vergebens; immer wies man auf die ungünstige Lage der städtischen Finanzen hin. Nun war schon im Jahre 1856 ein Erlaß dos Ministeriums (14. April, Z. 5912) an den Magistrat herabgelangt, die Errichtung einer Oberrealschule zu veranlassen. Der Gemeinderat erkannte die Nützlichkeit an, bedauerte aber, wegen Geldmangels die Sache nicht in Angriff nehmen zu können. Erst im Jahre 1860 (2. August) raffte sich die Gemeinde auf und faßte den Beschluß, von 1861/62 an die Oberrealschule stufenweise ins Leben zu rufen, in ihrem Entstehen sie als Landesanstalt zu behandeln und dafür die kaiserliche Genehmigung zu orbitten. Direktor Rudolf Schnedar, welcher im August des Jahres 1860 den provisorischen Direktor Michael Peternel im Amte ablöste — welch letzterer aber der Anstalt als Lehrer erhalten blieb —, hat in soinem Berichte über das Schuljahr 1860/6) die ganze Angelegenheit in die schärfste Beleuchtung gerückt; er betont, daß nur die Ausgestaltung zur Oberrealschule die Anstalt vom Untergange retten und zur neuen Blüte bringen werde, und hat endlich mit seinem Urtoilo über die Sonderpolitik einiger Gemeinderäte nicht zurückgehalten. Leider starb der energische Mann schon im nächsten Schuljahre, 1862, so daß er nicht die Freude erlebte, seine Prophezeiung in Erfüllung gehen zu sehen. Den übrigen Teil des Schuljahres, * Diese Zahl bedeutet die klassifizierten Schüler am Schlusso des Schuljahres. Das Heim der Realschule von 1852 — 1874. Die Handelslehranstalt F. Mahr, anschliessend das Lyzealgebäude; im Hintergründe die Domkirche. vom März, beziehungsweise 2. Mai 1862 bis zum Schlüsse, verwaltete die Anstalt der Direktor des Gymnasiums Dr. Heinrich Mitteis, bis Anfang September des genannten Jahres der Gymnasiallehrer Thomas Schrey die Direktion übernahm, die er bis zum Jahre 1870 führte. Direktor Schrey, der als Mitglied des Musealvereines und der Landwirtschaftsgesellschaft in Krain mancherlei persönliche Beziehungen haben mochte, trat tatkräftig für den Ausbau ein. Nachdem der Landtag in seiner Sitzung vom 13. März 18(>3 das Anerbieten der Stadtgemeinde, ein Drittel der Einrichtungs- und Erhaltungskosten der drei oberen Klassen auf sich zu nehmen, zur Kenntnis genommen, beschloß' er, die zwei anderen Drittel aus Landesmitteln zu bestreiten. Nun konnten beim Ministerium die nötigen Schritte eingeleitet werden, welche den Erfolg hatten, daß am 5. Oktober 1863 eine kaiserliche Entschließung erfloß, welche die allmähliche Erweiterung der Unterrealschule zu einer sechsklassigen Oberrealschule und die Übernahme der diesfalls erwachsenden Auslagen für Lehrergehalte und Pensionen auf den Studienfonds gnädigst genehmigte (14. Oktober, Z. 11.015). Infolgedessen wurde am 3. November 1863 die vierte Klasse als' erste Klasse der Oberrealschule eröffnet. Die Eröffnung wurde durch einen Festgottesdienst in der St. Florianskirche eingeleitet, welchen der Probst und k. k. Schulrat Dr. Anton Jurz abhielt und dem der Landesausschuß, der Magistrat, der Gemeinderat, die Gymnasialdirektion sowie der Lehrkörper und die Schüler der Realschule beiwohnten. Darauf begab man sich zur Schule, wo Schulrat Jur/, die vierte Klasse feierlich eröffnete; — und damit nahm die Oberrealschule ihren Anfang. Das Lehrzimmer mußte aber schon in einem Nachbarhause, in dom Hause Muhr, eingemietet werden, das vor kurzem erst aus einem Einkehrgasthause in ein Schulhaus umgestaltet worden war, mit der Bestimmung, die hier seit 1834 bestehende Privat-Handelsschule, die erste dieser Art in Österreich, aufzunehmen. Von da an fand auch die Realschule Klasse für Klasse ihr Heim in diesem Hause, dessen Eigentümer über dem wasserseitigen Trakte desselben zwei Stockwerke aufsetzen ließ, welche die Zeichensäle aufzunehmen hatten In dieser Zeit (1865) wurde auch die Oberrealschule vom Handelsministerium mit Erlaß vom 13. Juli (Z. 8733/934) mit der Vornahme der Prüfung jener Individuen betraut, welche zur Bedienung oder Überwachung einer Dampfmaschine oder eines Dampfkessels sowie zur Führung einer Lokomotive oder eines Dampfschiffes verwendet werden. Die Prüfungskommission besteht seit dem 1. Jänner 1866 aus dem Oberrealsclmldirektor und aus dem von der k. k. Landesbehörde als Prüfungskommissär bestätigten Professor der Anstalt Emil Ziakowski, der bis heute dieses Amt versieht. Das Kriegsjahr 1866 brachte mehrere Erlässe, welche den Schülern, die freiwillig auf die Dauer des Krieges in das Heer eintraten, besondere 2 Direktion Schrey 1862-1870. Seehs- klassigo Ober- realschulo. Unter- stützungs- verein. Maturi täts-Prüfungen. Begünstigungen ausnahmsweise gewährten. Im Jahresberichte über das Schuljahr 1867 finden wir wieder eine drastische Schilderung der Übelstände, unter denen die Anstalt wegen der Beschränktheit der Räumlichkeiten litt, und welche Supplent J. Opi verfaßte und Direktor Sclirey veröffentlichte. Freilich vergebens! Die Anstalt mußte in dieser drangvoll fürchterlichen Enge noch neun Jahre eingepfercht bleiben, bis sie durch die Großherzigkeit der Sparkassedirektion erlöst wurde und das heute von ihr bewohnte stattliche Realschulgebäude bezog. Die Sparkasse war cs übrigens auch, die damals durch die ungewöhnliche Spende von 200 Gulden für arme Studierende den Gedanken an die Gründung eines Unterstützungsvereines zur Unterstützung dürftiger Schüler an der k. k. Oberrealschule zu Laibach erweckte, der dann im Jalire 1867 ins Leben getreten ist. Die Anstalt entwickelte sich während dieser Jahre ungehemmt weiter. Im Jahre 1855 ward sie zwar durch das Konkordat der Aufsicht der kirchlichen Behörden unterstellt, welche den Propst Dr. A. Jarz damit betraute, der dann als Landesschulinspektor, nach Aufhebung des Konkordats, 1869 in den Ruhestand trat. Diese dreizehn Jahre machte sich dasselbe in der Schule nur soweit fühlbar, als die religiösen Übungen und die Beteiligung an den Gottesdiensten häufiger wurden. Im übrigen fand die Oberrealschule auch seitens der kirchlichen Aufsichtsbehörden immer die entsprechende Förderung. Im Schuljahre 1868/69 wurden die Reifeprüfungen (Maturitätsprüfungen) zum Behufe des Nachweises der für das Aufsteigen in die technische Hochschule erforderlichen Kenntnisse an allen Realschulen eingeführt (‘27. Mai, Z. 3890). So unterzogen sich dann am Schlüsse des Schuljahres zwölf Schüler der sechsten Realklasse dieser Prüfung, und es wurden von der Prüfungskommission alle als reif zum Besuche einer technischen Hochschule erklärt; darunter hatten fünf Schüler den gesetzlichen Anforderungen bei der Prüfung mit Auszeichnung entsprochen. Die Schülerzahl nahm nun auch von Jahr zu Jahr zu, der Andrang zur Realschule wurde immer lebhafter, weil die Jahre des wirtschaftlichen Aufschwunges in Österreich, so trügerisch sich auch manche Hoffnungen erwiesen, dem ausgebildeten Techniker glänzende Aussichten eröffneten. So mußte im Schuljahre 1869/70 bereits die Landesregierung die Errichtung einer Parallelabteilung für dio 1. Realklasse anordnen, die am 1. Miirz 1870 eröffnet wurde; die 1. a. Klasse zählte 52, die 1. b. Klasse 53 Schüler; daß natürlich auch diese Klassen in den Räumon des Mahrschen Hauses untexgebracht wurden, ist nach dem früheren leicht begreiflich. In demselben Jahre wurde auch mit Unterstützung der Sparkasse und des Magistrats mit Beginn des zweiten Semesters die Modellierschule unter Leitung des Professors Fr. Globočnik eröffnet, welche von den im Zeichnen vorgeschrittenen Schülern der obersten Klasse und von einigen Gewerbeschülern besucht wurde. Direktor Thomas Schrey, der die Leitung der Anstalt nach achtjähriger angestrengter Tätigkeit unter solchen Umständen als drückende Last empfand, wurde auf seinen Wunsch derselben enthoben und der Professor am I. Gymnasium in Teschen, Dr. Johann Mrhal, damit betraut Direktion und am ‘28. August 1870 zum wirklichen Direktor dieser Anstalt ernannt, Die Geschäfte übernahm er aus den Händen des Oberrealschulprofessors Johann Drizhal, der bis 1. Oktober 1870 dieselben provisorisch geführt hatte. Direktor Mrhal waltete von da an bis zu seiner Erkrankung, durch nahezu 20 Jahre seines Amtes mit außerordentlicher Umsicht und Festigkeit. Es war ihm Vorbehalten, gerade die Lebensfrage der Anstalt, d. i. die Frage ihrer Unterbringung, einer gedeihlichen Lösung entgegeugeführt zu sehen. Große Freude bereitete damals die Kunde von dem Beschlüsse des hiesigen krainischen Sparkassevereines, anläßlich der Feier des 50jährigen Bestandes der Sparkasse zur Erbauung eines Schulgebäudes, zunächst zur Unterbringung der hiesigen Oberrealschule, die Summe von 120.000 fl. zu widmen, welcher Beschluß am 23. September 186!) von der Generalversammlung dahin ergänzt wurde, daß die Sparkasse das vollständige Gebäude selbst her-steile. Am 13. Oktober beschloß die Generalversammlung den Ankauf des Grundes, auf dem heute die Realschule steht. Bis 31. März 1871 waren die Pläne eingereicht, von denen der des Architekten Bellon mit dem Aufträge angenommen wurde, ihn mit den anderen vier preisgekrönten Plänen in Einklang zu bringen. Gleichzeitig bewilligte die Generalversammlung vom 4. Juli 1871 die Ergänzung des Baufonds auf 300.000, später auf 450.000 Gulden, so daß der Bau noch im Frühjahre 1871 begonnen werden konnte. Es war dies umso erfreulicher, als im nächsten Schuljahre (1871/72) Dio auf Grund der Reorganisation der Realschulen (M.-Erl. vom 31. Mai, Z. 2431) obe'/-' eine vierte Klasse der Unterrealschule ins Leben gerufen wurde; so nahm rca,sch"io-nun zwar die moderne siebenklassige Realschule damit ihren Anfang, *— allein die Schwierigkeiten der Unterbringung derselben mußten sich darauf noch steigern. Trotzdem hatte sich jedoch die siebenklassige Realschule noch drei Jahre mit den Räumen, in denen sie eingezwängt war, so gut es ging, abgefunden. Dio Aktivierung der vierten Klasse vollzog sich aber derart, daß zu Beginn des Schuljahres der Lehrkörper entschied, welche Schüler aus der dritten Klasse gleich in dio fünfte Klasse hinüberzunehmen seien und welche in die neue vierte Klasse einzutreten haben. Dort, wo Zweifel obwalteten, entschied eine eigene Aufnahmsprüfung. Zu den Schwierigkeiten kam noch, daß während des Jahres 1871 an dem Lehrpläne wiederholt tastende Versuche gemacht wurden, um denselben hie und da den verschiedenen Wünschen politischer und nationaler Parteien entsprechend umzuformen, ob mit, ob ohne Rücksicht auf Ziel und Zweck der Anstalt. Diese Versuche waren, soweit sie Lebensfähiges enthielten, von dauerndem Erfolge begleitet, während manche Neuerung eine kurze Zeit sich 2* Das neue Realschul-gebäude. erhielt, um einer anderen Platz zu machen, bis sich endlich die richtige Form fand, wie das auch die Geschichte des Lehrplanes erkennen läßt (siehe S. 39 u. f.). Die Folge davon war eine neuerliche Verlegenheit hinsichtlich der Schulräume; so wurde die erste und zweite Klasse in zwei Parallelklassen mit deutscher und slovenischer Unterrichtssprache geteilt (8. Oktober 1871, Z. 10.456). Die deutsche Abteilung mußte wieder getrennt werden in eine solche mit Schülern, welche am obligaten slovenischen Sprachunterrichte teil-nahmen, und eine mit solchen, welche davon dispensiert waren. Dies hörte zwar im Jahre 1873/74 auf (20. September, Z. 8172), aber die Raumnot blieb doch fortbestehen. Endlich im Sommer 1874 reifte der Neubau seiner Vollendung entgegen; auch die innere Einrichtung, wofür Land und Staat nach und nach 22.000 fl. aufgewendet, war fertig, so daß im Herbste des genannten Jahres die feierliche Schlußsteinlegung erfolgen konnte. Die feierliche Schlußsteinlegung des imposanten Gebäudes fand am 14. Oktober statt. Der Minister für Kultus und Unterricht Dr. von Stremayr war, der Einladung der Sparkassedirektion folgend, am 13. Oktober abends in Laibach eingetroffen und wurde am Bahnhofe von einer Deputation der Sparkassedirektion, dem k. k. Landespräsidenten Ritter von Widmann, Landeshauptmann Ritter von Kaltenegger, Bürgermeister 1c. k. Regierungsrat Laschan und anderen hevorragenden Personen empfangen. Am folgenden Tage morgens besuchte der Minister das Gymnasium, die Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, die im Bau begriffene städtische Volksschule und erschien um 10 Uhr, geleitet vom Bürgermeister A. Laschan und dem Vizepräsidenten der Sparkasse A. Dreo, in dem geschmackvoll gezierten Flur des neuen Gebäudes, wo sich bereits die Spitzen sämtlicher Behörden, der Gemeinderat und der Sparkasseverein sowie ein sehr zahlreiches gewähltes Publikum versammelt hatte. Vinzenz Seunig, Präsident der Krainischen Sparkasse, begrüßte den Minister mit einer kurzen Ansprache, in welcher er ihm den wärmsten Dank für die Teilnahme an der Feier aussprach. Nun wurde die Widmungsurkunde* vom Sparkasse-Amtsdirektor Janeschitz verlesen, vom Minister, den Chefs der Behörden, dem Präsidenten, den Kuratoren und Direktoren der Sparkasse unterfertigt, ihr je ein Exemplar der in Laibach erscheinenden Blätter und der in Österreich gangbaren Münzen beigefügt, hierauf in einer Kapsel in das Fundament eingesenkt und mit dem Schlußsteine eingemauert, wobei der Männerchor der Philharmonischen Gesellschaft das weihevolle Lied von Kreutzer: «Der Tag des Herrn» vortrug. Die Anwesenden verfügten sich sodann in den im ersten Stocke gelegenen Festsaal, wo Sparkassepräsident Seunig das Wort ergriff: Der Sparkasseverein sei, als er im Jahre 1869 den Beschluß faßte, zur Feier seines fünfzigjährigen * Siehe Anhang Seite 166. Bestandes ein großartiges gemeinnütziges Unternehmen zu schaffen, von der Meinung ausgegangen, er könne kein besseres und dem Lande vorteilhafteres wählen, als die Erbauung einer den Anforderungen der Neuzeit entsprechenden Pflogestätte der realen Wissenschaften. Eine eifrige Pflege dieser Wissenschaften müsse ein nachhaltiges Aufblühen des Landes zur Folge haben; nichts sei für den Aufschwung der Bevölkerung ersprießlicher, als wenn tüchtig gebildete Jünger der Wissenschaft dieselbe allenthalben verbreiten und zur Wahrheit machen. Der Redner drückte die Erwartung aus, daß sich aus diesem Hause, den Intentionen des Erbauers gemäß, der Segen reicher Bildung über das Land ergießen werde, daß die aus der Anstalt hervorgehenden Jünglinge in der Zukunft in verschiedenen Berufskreisen als tüchtige Männer, als wackere Staatsbürger, als treue und aufgeklärte Söhne ihres Vaterlandes der Anstalt und dem Heimatlande Ehre machen worden. Der Redner übergab nun den Schlüssel des Gebäudes dem Bürgermeister der Stadt Laibach und betonte, daß sich die Landeshauptstadt stets als eifrige Pflegerin des Unterrichtes, als Anhängerin des Fortschrittes und der Bildung bewiesen habe; sie werde gewiß bemüht sein, daß sich die Anstalt nur im Geiste des Fortschrittes entwickle. Der Redner schloß mit dem Wunsche, die Schöpfung des Sparkassevereines möge der Gemeinde und dem ganzen Lande zum Segen gereichen. Nach ihm ergriff der Bürgermeister Laschan das Wort und betonte die liohe Bedeutung der Feier für die Stadt. Unter dem lebhaften Eindrücke der mehrseitigen Bedeutsamkeit der Schlußsteinlegung und der Schlüsselübergabe ftir die Stadt Laibach glaube er den Empfindungen des Gemeinderates und der ganzen Bevölkerung Ausdruck zu geben, wenn er sich an den Präsidenten des Krainischen Sparkassevereines mit der Bitte wende, es zur Kenntnis seiner hochgeehrten Korporation bringen zu wollen, daß sich die Stadt für den hochherzigen Entschluß zum Baue, für die grandiose Ausführung desselben und für die edelmütige Überlassung seiner Nutznießung für alle Zeiten zum tiefsten Danke verpflichtet fühle. Der Lehrkörper der k. k. Oberrealschule aber möge in den dem Unterrichte gewidmeten Räumen des Hauses seines segensvollen Berufes walten. Die realen Wissenschaften sollen den Adepten derselben Richtung Pfad und Ziel bieten für die Niederlassung im bürgerlichen Leben unter Verwertung des erworbenen Wissensschatzes. In berechtigter Hoffnung, daß es so sein werde, drückt er zum Schlüsse den Wunsch aus, es möge in diesen monumentalen Hallen die freie Forschung immerdar ihre ungestörte Stätte finden, durch diese Hallen aber auch zugleich der Hauch jenes erwärmenden Äthers allezeit wehen, der dem wissensstark gewordenen Jünglinge auch das Herz erhobt und es für Btirgertugend und Vaterlandsliebe begeistert. Der Minister Dr. von Stremayr, gab dann, das Wort ergreifend, dem Gefühle seiner Freude Ausdruck, wieder Zeuge der feierlichen Eröffnung einer der Pflege der Wissenschaften geweihten Stätte und zugleich in der Lage sein zu können, die dankbare Anerkennung der Regierung der Sparkasse für die Erbauung des Prachthauses auszusprechen. Dieser Tempel der Wissenschaften soll eine hehre Stätte werden, in welcher nicht Mnemotechnik, sondern jene Geistesgymnastik geübt wird, welche den Jüngling zum praktischen, charakterfesten Mann erzieht, ihn stählt und neben seiner Vaterlandsliebe die Anhänglichkeit an das Allerhöchste Kaiserhaus pflegt. Die deutsche Anstalt soll nicht germanisieren, wie man ihr den Vorwurf macht; sie soll bestimmt sein, den Sühnen des Landes den Weg auch über die Grenzen dos engeren Heimatslandes zu ebnen. Wie die Sparkasse sammelt und vermehrt, so sollen in der neuen deutschen Realschule geistige Schätze gesammelt werden, welche nicht nur in den engon Grenzen des Heimatslandes, sondern überall in gangbarer Münze, welche kein beschränktes, sondern ein allgemein gültiges Gepräge hat, in einer Münze, welche den weitesten Kurs hat, verwertet werden können. Nach ihm ergriff noch Landeshauptmann Dr. Ritt. v. Kultenegger das Wort und dankte ebenfalls der Sparkasse für die großartige Widmung zu Unterrichts-zwecken, worauf Herr Landesschulinspektor Dr. Wretschko das Wort nahm: ♦ Ein Schulpalast ist’s, in den wir heute einziehen. Schön und prachtvoll in seinem J3aue, geräumig und zweckmäßig in seinem Innern, in allen Einzelheiten die Fortschritte der neueren Technik dokumentierend, soll er einer Schule als Wohnstätte dienen, die bis jetzt in den bescheidensten Räumen ihr Loben zu fristen genötigt war. Gewiß, wir alle freuen uns Uber das heutige Fest; wer jedoch wie ich die Leiden der Lehranstalt, welcher dieser Bau gewidmot ist, seit zwölf Jahren genauer kennt, hat besonderen Anlaß, Uber diese glückliche Wendung in ihrem Leben befriedigt zu sein. Arm wurde unsere Schule vor etwa 20 Jahren geboren, arm in gewissem Sinne wuchs sie auf und mußte in stiller Bescheidenheit ihre jüngeren und älteren Schwestern in den benachbarten Städten als begünstigte Schoßkinder sich entwickeln sehen; die Hartgeprüfte durfte kaum hoffen, daß ihr ein entsprechender eigener Herd beschieden sei. Während nun unsere Schule unter mancherlei Schicksalen und bei karg zugemessenem Raume immermehr erstarkte und sich einem kräftigen Baume gleich immer reicher gliederte, beschloß eine Körperschaft diesor Stadt, den aufgespeicherten Nutzen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit, den Segen ihrer fünfzigjährigen Arbeit in einen Tempel für Erziehung und Unterricht umzusetzen, aus welchem für immerwährende Zeiten das Licht des Wissens und der Aufklärung hinausstrahlon soll in'alle Teile des Landes, um die geistigen Kräfte zu erwecken und zu beleben und dieselben in Arbeit und Wohlstand zu verwandeln. In der Tat, ein edler Zweck, Ersparnisse zu verwenden, eine hochherzige Absicht, dieselben so zu verwerten. Der heutige Tag wird iu der Goschichto der Realschule mit goldenen Lettern eingetragen bleiben, denn mit diesem wird ihr zuteil Raum zur gesunden Entwickelung, Licht und Luft zur Kräftigung ihres Lebens, zu ihrem ferneren Wachstum, ein großes Haus, festgeglicdert in seinen Teilen, von wohltuendem ästhetischen Eindruck in seiner Gesamtheit. Es ist so recht das Bild einer gut angelegten Schultätigkeit, die, von verschiedenen Punkten anhobend, von einem Geisto beseelt ist, den Zögling zu einem harmonisch ausgebildeten Ganzen, zur Humanität zu führen. Das gegenwärtige Heim der k. k. Staats-Oberrealschule seit 1874. Das neue Realschulgebäude, Gassentrakt längs der Vegagasse nach einer Aufnahme von 1896 . Mit gehobenem Herzen werden Lehrer und Schiller diese Hallen betreten, von wärmstem Dankgefühle beseelt gegen die Gründer des Hauses, eingedenk der Verpflichtung, welche ihnen obliegt, die in diesem Hause niedergelegten Kapitalien tausendfältig fruchtbringend zu machen. Die Zeit, die wir jetzt in Österreich verleben, fordert eine besondere Sorgfalt für Erziehung und Unterricht. Mit doppelter und dreifacher Anspannung geistiger und materieller Kräfte trachten wir auf diesem Gebiete dem Flugo der Zeit nachzueilen und nachzuholen, was unsere Vorfahren versäumt. Im erfreulichen Wetteifer suchen Regierung und autonome Körperschaften bei Anlegung von Schulhäusern den von Erfahrung und Wissenschaft gebotenen Bedingungen zu genügen; so weit der Fortschritt reicht, hat sich die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß die wertvollsten Pflanzen, unsere Kinder, der sorgfältigsten Pflege bedürfen, um den einst ihrer harrenden Aufgaben gewachsen zu sein. Als eino Merkwürdigkeit der Stadt steht das Gebäude da, welche Hunderte aus allen Teilen des Landes sinnend und bewundernd anstaunen werden; so mancher wird, belehrt durch die hier gewonnene Anschauung und begeistert durch dieses schöne Beispiel, daheim in dem engeren Kreise seiner Gemeinde ein warmer Vorkämpfer für die Verwirklichung des Ausspruches werden: ,Die Schule sei das schönste Haus im Orte.1 So möge dieses Gebäude bleiben ein Tempel wahrer Wissenschaft, ernster Arbeit und edlen Strebens; die Realschule möge, ihrer Kulturaufgabe treu, in diesen Hallen einer glücklichen Zukunft entgegensehen! In diesem Wunsche vereinigen sich die Gefühle, die mich bei unserer Feier beseelen.» Hierauf besichtigte der Minister, geleitet von dem Präsidenten des Sparkassevereines Seunig und den Spitzen der Behörden, das Gebäude in allen seinen Teilen. In der Turnhalle stellte der Realschuldirektor dem Minister den Lehrkörper vor und hielt dann an die Schuljugend, die sich das erstemal in dem neuen Gebäude versammelt hatte, eine Ansprache. Realschüler Edler von Possaner dankte im Namen der Realschuljugend und versprach, daß sie, dem Beispiele und dem Leitspruche der Sparkasse: «Arbeite,- sammle, vermehre» folgend, ihre Dankbarkeit durch Taten beweisen werde. Schließlich richtete noch der Minister einige eindringliche Worte an die Realschüler und schloß mit einem dreimaligen «Hoch!» auf Seine Majestät den Kaiser. Hiemit war die Feier beendet. Der Minister empfing noch die Direktion der Sparkasse, den Landesausschuß und Gemeinderat und begab sich dann zum Bahnhofe, wo er sich von allen Anwesenden in der herzlichsten Weise verabschiedete, dem Realschuldirektor für den Unterstützungsfonds der Realschule eine namhafte Spende überreichte und wiederholt lebhaft seinem Bedauern Ausdruck gab, die Stadt Laibach, die ihm eine sehr freundliche Aufnahme bereitete, dringender Staatsgeschäfte wegen so rasch verlassen zu müssen. Eine zahlreiche gewählte Gesellschaft versammelte sich nachmittags bei dem von den Mitgliedern des Sparkassevereines im Kasino veranstalteten Festbankett und abends in den Appartements des k. k. Landespräsidenten Ritter von Widnnwn. Der Lehrkörper der Oberrealschule machte nachmittags einen Ausflug nach Josefstal, um auch seinerseits den Tag feierlich zu begehen. So hatte denn die Realschule endlich eine eigene würdige Heimstätte; nun erst konnte sie sich zwanglos und uneingeengt entwickeln. Der Schülerandrang nahm wieder zu, so daß die vier Unterklassen auf Grund des Ministerial-Erlasses vom 30. Juli 1875, Z. 11.625, in je zwei Parallelabteilungen geteilt wurden. Auch die Kabinette und Lehrmittelsammlungen konnten sich in den bequemen Räumlichkeiten, die ihnen zur Verfügung standen, entsprechend ausgestalten lassen, und von da an sind wiederholt außerordentliche Zuwendungen seitens der Gemeinde oder des Landesausschusses dazu verwendet worden; ja vom Schuljahre 1877/78 an hat der Gemeinderat im Einvernehmen mit der Landesvertretung die jährliche Dotation zur Beschaffung von Lehrmitteln von 900 auf 1500 Gulden erhöht. Die Anstalt war im Aufblühen begriffen, und Direktor Dr. Johann Mrlml wurde in Anerkennung seiner Verdienste 1876 mit dem Titel «k. k. Schulrat» ausgezeichnet und das Jahr darauf in den krainischen Landesschulrat als Mitglied berufen. Nun machte sich aber bald darauf trotzdem eine allmähliche Abnahme in der Schülerzahl bemerkbar. Während der frühere Zudrang sich aus dem für viele verheißungsvollen wirtschaftlichen Aufschwünge erklären läßt, findet auch dieses Abebben im Schülerzufluß seine Erklärung in den traurigen Nachwirkungen, welche der plötzlich hereingebrochene wirtschaftliche Niedergang infolge des berüchtigten «Bankzusammenbruches• oder des «Kraches» von 1873 mit sich brachte. Große industrielle Unternehmungen gingen ein oder fristeten ein Scheinleben, so daß der Bedarf an geschulten Technikern nicht groß war und die Aussichten auf eine gesicherte Lebensstellung im technischen Fache geringer wurden. Von allen 50 Schuljahren verzeichnet dieses (1872/73) die größte Zahl der nach Ablauf des Schuljahres ausgetretenen Schüler (89). Diejenigen Eltern, welche sich trotzdem nicht von diesen Augenblickserwägungen beherrschen ließen, sondern ihre Kinder der Anstalt anvertrauten, hatten es nicht zu bereuen, denn langsam wendete sich doch wieder das Blatt, und so kam es, daß diejenigen, welche ihre realistischen Studien fortsetzten, bei Vollendung derselben an der Technik ausnehmend rasch in eine gesicherte Berufsstellung gelangt sind. Allein, wie schon erwähnt, augenblicklich machte sich der Umstand fühlbar in der Abnahme der Besucherzahl, welche vom Jahre 1870 an allmählich, vom Jahre 1874 an geradezu rapid fiel und erst Anfang der achtziger Jahre langsam wieder zu steigen begann. Vom Jahre 1882/83 an finden wir schon wieder eine Teilung der ersten Klasse, die mit Rücksicht auf den für Slovenen obligaten slovenisolien Sprachunterricht in eine deutsche (a) und oino slove-nische (b) Abteilung getrennt erscheint. Diese Scheidung setzte sich dann im nächsten Jahre fort, eine Einrichtung, die vom Jahre 1885/86 an schon deshalb als eine dauernde gelten mußte, weil von diesem Jahre an (laut Erl. d. M. f. K. u. U. vom 23. Juni 1885, Z. 10.637) der Religionsunterricht den slovenischen Schülern der beiden unteren Klassen in sloyenischer Sprache erteilt wird. Dieses Schuljahr 1885/86 hat aber überhaupt für die Geschichte der Realschule größere Bedeutung, denn in demselben Jahre erscheint auch der Normallehrplan in allen Klassen durchgeführt. Im Jahre 1879 war nämlich der neue Normallehrplan für Realschulen veröffentlicht worden (15. April, Z. 5607), der mit den im Jahre 1880 hinsichtlich des Unterrichtes in der slovenischen, französischen und italienischen Sprache vorgenommenen und vom Ministerium (3. Mai, Z. 10.754) gebilligten Veränderungen im genannten Schuljahre ins Leben trat und erst allmählich bis zum Jahre 1885/86 in allen Klassen der Anstalt zur Durchführung gekommen ist. Dasselbe Jahr brachte nun auch noch einschneidende Veränderungen in der Klassifikation der Sitten-, Fleiß- und Fortgangsnote (9. März, Z. 4454), die Abschaffung der Rangordnung der Schüler nach Maßgabe der Wertungsziffer ihrer Leistungen, die bis dahin in der Lokationsnummer ihren Ausdruck gefunden hatte (26. Jänner, Z. 1512) und endlich auch die Erhöhung des Schulgeldes, und zwar für Laibach mit 20 Gulden für das Halbjahr. Nun folgte eine Reihe von Jahren ruhiger Entwickelung und stetiger Zunahme der Anstalt hinsichtlich des Besuches. Im Winter 1889 erkrankte plötzlich Direktor Mrhal und wurde vom 15. Jänner bis 15. Juli beurlaubt, während welcher Zeit Professor Franz Kreminger die Direktionsgeschäfte führte. Direktor Mrlial konnte sich aber nicht mehr vollständig erholen und so wurde er dann am 19. Oktober 1889 in den Ruhestand versetzt und bei diesem Anlasse mit dem Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet, eine Auszeichnung, deren er sich nicht mehr lange erfreute, da er schon am 18. Juli 1890 für immer die Augen schloß. Indessen war schon am 29. August 1889 der frühere Direktor der Staats-Unterrealschule in Sereth, Dr. Rudolf Jwwwicz, der infolge Aufhebung jener Anstalt zur Verfügung war, mit der provisorischen Leitung betraut worden und übernahm sie am 22. September genannten Jahres aus den Händen des Professors Kreminger, der bis dahin die Geschäfte geführt hatte. Mit ruhigem Eifer ging der neue Direktor an die schwierige Arbeit, unter teil-weiser Bewahrung der Überlieferungen seines Vorgängers doch auch neue Bahnen zu beschreiten. Eine Reihe von Einrichtungen meist schulgesundheit-licher Rücksicht gehen auf ihn zurück. So eröffnete er den Realschulhof den Schülern zur regelmäßigen Benützung während der Zwischenstunde, wie bei den von ihm besonders geförderten Jugendspielen, welche der Minister Gautsch-Frankenthurn in seinem Erlasse vom 19. September 1890, Z. 19.097, empfahl und die, hierorts vom Turnlehrer Julius Schmidi eingeführt, dadurch besonders gewannen, daß im darauf folgenden Jahre an der Lehranstalt die Stelle eines Der iieuo Normallehrplan. Direktor Junowiez 1889 bis jetzt. Jugend- spiele. Das Erdbeben von 1895. Turnlehrers eigens systemisiert worden ist, für welche dann im September 1891 der Nebenlehrer für den Turnunterricht an den beiden Staatsgymnasien in Laibach, Franz Brunet, ernannt wurde. Den Bemühungen dos Direktors gelang es damals, den ärmeren Schülern auch den unentgeltlichen Besuch der Freibäder zu verschaffen und Begünstigung bei der Erteilung des Schwimmunterrichtes an der k. k. Militärschwimmschule; ferner eröffnete er denselben die Möglichkeit, sich im Winter mit Schlittschuhlaufen zu vergnügen, indem er bei dem hiesigen Bürger Franz Doberlet erwirkte, daß dieser auf seiner Besitzung in der Tirnau, dem sogenannten «Korn», einen bequemon Eisplatz schuf, der gegen eine sehr niedrige Vergütung der studierenden Jugend überlassen wurde. Von da an erscheinen auch in den Jahresberichten regelmäßige statistische Angaben über den ganzen Betrieb der Jugendspielo während des Schuljahres. Zugleich fanden in dieser Zeit einige unwesentliche Änderungen an der Lehrverfassung statt, und zwar hinsichtlich der schriftlichen Aufgaben wie hinsichtlich des Unterrichtes im Freihandzeichnen, wofür die Verfügungen des Ministeriums vom 20. Oktober 1890 (Z. 5081) und 17. Juni 1891 (Z. 9193) mit den entsprechenden Übergangsbestimmungen, die der Landesschulrat 1891 (21. November, Z. 2787) traf, maßgebend gewesen sind. Im Jahro 1894 wurde Direktor Dr. Junowicz in den Landesschulrat als dessen Mitglied berufen und vier Jahre darauf mit Allerhöchster Entschließung vom 30. November 1898 mit dem Titel eines k. k. Schulrates ausgezeichnet. Während dieser Jahre ward die Realschule von dem schweren Un- glücke, das die Stadt Laibach heimsuchte, ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen, nämlich von dem Erdbeben, das im Jahre 1895 während der Nacht vom Ostersonntag auf den Ostermontag einen großen Teil von Laibach in Trümmer legte und das an dem stattlichen Gebäude der Realschule bedeutenden Schaden anrichtete. Da auch die anderen öffentlichen Lehrgebäude Risse und Sprünge aufwiesen, vorfügte der Landesschulrat am 16. und 17. April, daß mit Rücksicht auf die derzeitige Sachlage der Unterricht an sämtlichen Lehranstalten in der Landeshauptstadt auf die Dauer von ungefähr vier Wochen sistiert wurde. Während der Zeit der Unterbrechung des Unterrichtes wurden in den Räumlichkeiten der Realschule über 200 obdachlose Personen so lange beherbergt, bis für sie die nötigen Holzbaracken errichtet waren. In diesen Tagen der Not und Verzagtheit erschien der Kaiser, nun zum drittenmale während seiner Regierung, jubelnd begrüßt von den in Laibach anwesenden Lehrern und Schülern der Anstalt, welche sich ebenfalls des kaiserlichen Besuches zu erfreuen hatte. Der Landesschulrat traf dann Verfügungen, damit die Abiturienten ihre Aufgabe erledigen konnten und die übrigen Schüler nicht ihr Studienjahr einbüßten. Für die ersteren wurde angeordnet, daß vom 4. Juni 1895 an Unterricht erteilt und zwischen dem 15. und 31. Juli die Reifeprüfungen oder, wie sie heißen, Maturitätsprüfungen, abgehalten wurden. Ferner ward bestimmt: «Für die übrigen Schüler schließt das erste Semester mit dem 4. Juni und erfolgt der Klassifikationsabschluß auf Grund der Ergebnisse der letzten Monatskonferenz vor dem Erbeben. Für Schüler, deren Noten nicht sicher festzustellen sind, wird zwischen dem 15. und 31. Juli eine Versetzprüfung abgehalten in dem Umfange des bis 15. April behandelten Lehrstoffes, wenn diese es nicht vorziehen, sich vor Beginn des nächsten Schuljahres einer Aufnahmsprüfung in die höhere Klasse, aber auch in der gleichen Ausdehnung des Lehrstoffes wie früher zu unterziehen.» In demselben Jahre 1895 erfolgten auch einige Verfügungen (M.-Erl. vom 3. Februar 181)5, Z. 9544), betreffend die Maturitätsprüfungen an Realschulen, um einen einheitlichen Vorgang der Abhaltung derselben an den Realschulen mit denen an Gymnasien zu erzielen. Während des Sommers 1895 war man nun beschäftigt, die Beschädigungen, welche das Realschulgebäude und die Turnhalle erfahren hatte, gründlich zu beseitigen und umfassende Festigungsarbeiten vorzunehmen, welche das Haus vor allen derartigen Katastrophen bewahren sollte. Mit einem Kostenauf-wande von 45.000 Gulden ließ die Krainische Sparkasse diese Arbeiten von der Baufirma Treo durchführen, bei welcher Gelegenheit auch die Turnhalle die entsprechende Erweiterung durch den Anbau zweier bequemer Umkleideräume erfuhr. Die Arbeiten wurden so weit fertiggestellt, daß die bisher gebrauchten Lehrzimmer schon Mitte September übergeben werden konnten während die anderen Umbauten, die Umgestaltung des Festsaales, der Umbau der Turnhalle noch längere Zeit in Anspruch nahmen und erst im Frühling des nächsten Jahres ihren Abschluß fanden. Aber noch einmal erschütterte ein gewaltiger Erdstoß das Gebäude, und zwar am 17. Juli 1897, der besonders an der Decke der Turnhalle seine Spuren hinterließ, sonst aber das Gebäude nicht beschädigte und den Beweis für die Gediegenheit der Sicherungsbauten, die vorgenommen worden waren, erbrachte. Das Erdbeben hatte aber für die Anstalt eine weitere, ganz unerwartete Wirkung. Unter dem Eindrücke der Wirkungen dieses Bebens faßte die Direktion, einer ermunternden Anregung des Herrn Landespräsidenten folgend, den Entschluß, zum Zwecke wissenschaftlicher Beobachtung der Erderschüt-terungen ein selbstregistrierendes Instrument an der Staats-Oberrealschule aufzustellen und trat zu dem Ende mit der k. k. Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien noch in den unruhigen Apriltagen 1895 in Verkehr. Aber erst als der Assistent dor k. k. Marine-Akademie in Fiume Albin Bclur im Jahre 1895 zum wirklichen Lehrer der Oberrealschule ernannt wurde, trat man der Angelegenheit näher. Ein schriftlicher Bericht vom 4. Februar 1897, den er an die Direktion richtete mit dem Ersuchen um Erdbel) n warte. Dritter Normallehr- plan. Errichtung einer Erdbebenwarte an der Oberrealschule in Laibach, wurde der Krainischen Sparkasse befürwortend vorgelegt, worauf diese mit Amtszuschrift von 31. März 1897 (Z. 56) für die Anschaffung eines Seismographen 700 Gulden der Realschuldirektion zur Verfügung stellte. Das war der Anfang der Erdbebenwarte, die von da an unter der Leitung des Professors A. Belar immer reicher ausgestattet und vollkommener ausgestaltet wurde, so daß sie heute als wissenschaftliches Institut ersten Ranges dieser Art bereits in der ganzen Gelehrten weit bekannt ist. Auch hier war und ist es wieder die Krainische Sparkasse, welche als die hochherzige Förderin des Fortschrittes und der Wissenschaft dort eingreift, wo Stadt und Land versagen und der Staat nur mit geringfügigen Mitteln helfen kann. Die fernere Geschichte der Erdbebenwarte gehört nicht in den Rahmen dieser Darstellung, sio findet jedoch in den geschichtlichen Beilagen ihre besondere Würdigung. Die Schule erfuhr aber in ihrer Lehrverfassung eine Änderung, als zufolge Ministerial-Erlasses vom 23. April 1898, Z. 10.331, ein neuer Normallehrplan für Realschulen veröffentlicht wurde, der den Lehrplan von 1879, welcher nun zwanzig Jahre in Übung und an dem schon mancherlei Änderung und Flickarbeit vorgenommen worden war, ersetzen sollte. Die besonderen gesetzlichen Bestimmungen, wie die eigenartigen Verhältnisse des Landes bringen es jedoch mit sich, daß auch dieser Lehrplan nicht so ohne weiteres herübergenommen wurde, sondern sich einige Änderungen gefallen lassen mußte, und daß es einzelner Übergangsbestimmungen bedurfte, bis er vollständig eingoführt war. Dieselben sind im Jahresberichte des Schuljahres 1898/99 enthalten und bedarf es keiner eingehenderen Auseinandersetzung an dieser Stelle. Das Wesentlichste findet man in der Geschichte der Lehrverfassung der Anstalt selbst weiter unter enthalten. Die Schülerzahl hatte aber in den letzten zehn Jahren stetig zugenommen. Im Jahre 1890/91 mußte die dritte Klasse, das Jahr darauf die vierte Klasse in Parallelabteilungen geschieden werden. Nur in don Schuljahren 1894—1896 blieb diese Teilung auf die drei unteren Klassen beschränkt, erstreckt sich aber, von 1897 an bis jetzt, nicht nur wieder über alle vier Klassen, sondern schon sah man sich genötigt, seit 1899/1900 dio erste Klasse in drei Parallelabteilungen (a, b, c) zu trennen, und so steht es damit bis zum heutigen Tage. Dementsprechend, aber nicht ganz im gleichen Verhältnisse, hat die Zahl des Lehrpersonales zugenommen, so daß der Lehrkörper 24 Mitglieder, darunter zwei Assistenten und einen Nebenlehrer, zählte. Ja, es ist zu gewärtigen, daß selbst in Bälde die fünfte Klasse wegen Überfüllung in zwei Abteilungeil wird aufgeteilt werden müssen. Schon werden die der Realschule, zur Verfügung gestellten Räume zu eng, so daß der Unterricht im Modellieren aufgelassen werden mußte, da es an einem Raume gebricht, wo derselbe erteilt werden könnte. Der früher liieftir benutzte Raum mußte als Zeichensaal in Verwendung genommen werden. Überblicken wir noch einmal rückschauend die Geschichte der Laibacher Oberrealschule, so werden wir nicht verkennen, daß dieselbe das Gepräge der bewegten Zeit an sich trägt, in der sie ihre erste Lebenstätigkeit entfaltete, daß dieselbe auch nicht unbeeinflußt blieb von den im Staatsleben sich geltend machenden Grundsätzen und Parteibewegungen, daß sie sich aber doch durch alle Schwierigkeiten hindurchrang, weil oben der Ernst wissenschaftlicher Arbeit, die Beharrlichkeit des erziehenden Unterrichtes und endlich die Rücksicht auf die praktischen Lebensziele der ihr anvertrauten Jugend ganz von selbst die maßgebenden Faktoren auf den richtigen Weg weisen. Was die Schule während der fünfzig Jahre der Stadt und dem Lande Leistungen geleistet, das läßt sich gar nicht mit einem Blicke überschauen, noch mit einem Satze aussprechen. Soviel aber darf behauptet werden, daß die Opfer, welche der Staat, das Land und die Stadt gebracht, die hochherzigen Gaben, welche die Krainische Sparkasse gespendet, sich an der gesamten Bürgerschaft, an Stadt und Land reichlich verzinst haben in materieller wie in geistiger Beziehung. Mehr als 750 Schüler haben in diesen Jahren als Absolventen, beziehungsweise Abiturienten, die Anstalt verlassen, mit dem Ausmaße an Bildung versehen, das sie in den Stand setzte, sich einem höheren Lebenslaufe zu widmen. Viele von ihnen haben sich entweder als selbständige Unternehmer, Fabrikanten und Großkaufleute ihren Boden geschaffen, oder als Ingenieure, Architekten, als Künstler, als Gelehrte einen Namen gemacht, und zahlreiche ehemalige Schüler sind in den Dienst des Staates getreten und haben es als Beamte oder als Offiziere zu Rang und Ansehen gebracht. Von allen diesen Schülern sind heute noch etwa 500 am Leben und erfreuen sich einer gesicherten behaglichen Lebensstellung oder gehen einer solchen entgegen; oin Teil ist selbstverständlich noch mit den höheren technischen Studien beschäftigt. Außer diesen gibt es mehrere Tausend,* welche die Anstalt vor der Beendigung ihrer Studien verlassen und mit wenigen Ausnahmen auf Grund der genossenen Ausbildung einen sicheren und ehrenden Lebensberuf erreicht haben. Auch diese ehemaligen Schüler müssen mit eingerechnet werden, wenn von den Früchten die Rede sein soll, welche die Schule getragen hat. Endlich noch Eines: Die Schule wirkt auch auf das Haus zurück, und es ist nicht der geringste Gewinn, welchen die Schule durch ihre Rückwirkung auf das Haus erzielt, und diese oft ganz unmerkbar sich vollziehenden Wirkungen dürfen nicht vergessen werden, wenn man die Bilanz prüfen will. Über alle dieso Ergebnisse wird sich die Bürgerschaft, werden sich das Schlußwort. Land und die Stadt längst ihr Urteil gebildet haben und die Oberrealschule als eine unentbehrliche Stätte der Bildung uneingeschränkt anerkennen. * Siehe Beilage «Schüler und Lehrer». Die Schulgebäude. Nach fünfzigjährigem Bestände erscheint nun «c/;e k. k. Staats-Oberreal-schule* in Laibach > nach innen und außen vollständig ausgestaltet und sicht einer stetigen ruhigen Entwickelung entgegen. Möge die Bürgerschaft ihr auch in die fernere Zukunft ein sich noch steigerndes Wohlwollen und die Behörden ihr die geeignete wohltätige Fürsorge entgegenbringen, denn was man der Schule und der Bildung opfert, zinset sich tausendfach an Kindern und Kindeskindern! 2. Die Schulräume. Zu den Bedingungen, unter welchen das Ministerium die Laibacher Realschule (1852) errichtete, gehörte auch, daß die Gemeinde die erforderlichen Lokalitäten beistelle, die Kosten für deren Erhaltung aus den Gemeindefonds und einem eigens zu gründenden Lokalfonds bestritten werden sollen. Die größten Schwierigkeiten machte gerade die Frage der Beschaffung der nötigen Räumlichkeiten. Da erbot sich der Fürstbischof Dr. Al. Wolf, die Lehrzimmer, welche seit jeher die Theologie im ständischen Schulgebäude (Lyzealgebäude) im Besitze hatte, der Realschule einzuräumen und für die Theologen Lehrzimmer im Seminar auszumitteln, welche aber die Gemeinde auf ihre Kosten einzurichten hätte. Auf diese Weise erhielt die Realschule im zweiten Stocke drei nebeneinander liegende Lehrzimmer; das vierte überließ man dom Gymnasium, wofür der Realschule im zweiten Stocke am Ende des rückwärtigen schmalen Ganges ein Zimmer als physikalisches Kabinett und das bisherige Gymnasial-Konferenzzimmer im ersten Stocke als Kanzlei überlassen wurde. Endlich überließ das Ministerium das zu ebener Erde befindliche chemische Laboratorium der aufgehobenen medizinischchirurgischen Lehranstalt samt den darin vorhandenen physikalischen und chemischen Apparaten zur einstweiligen Benützung. Als Zeichensäle verblieben die im rückwärtigen Gange im ersten Stockwerke gelogenen, von der früheren 4. Klasse der hierortigen Normal-Hauptschule (aus dem Jahre 1801) benützten drei Zimmer und zwei Kabinette. Die dabei befindlichen Lehrmittel wurden unentgeltlich an die Realschule übergeben. So gewann man die erforderlichen Lokalitäten, elf an der Zahl, und die Gemeinde übernahm es, dieselben zweckdienlich einzurichten. * Bemerkenswert ist der Wandel, den die Schule in ihrem Titel erfahren. Im Jahre 1852/53 heißt sie «k. k. Unterrealschule», im Jahre 1854 «lc. k. vollständige» und von 1857—1864 «k. k. selbständige Unterrealschule», von 1864—1871 heißt sie «k. ic. Oberreal-schule», von 1871 — 1890 «Staatsoberrealschule» urid von 1890 bis jetzt «k. k. Staatsoberrealschule». Übersichtliche Darstellung in der Belegung der Besuchszahl. Zusammengestellt von Schulrat Direktor Dr. Rudolf Juno wie*. Schtile/xa/U am./n/äm/e (/es Sc/iu//a/in’$ ” L'/tde, •• " ” noer Am 6. September erfolgte im Beisein des Schuloberaufsehers, des Domkapitulars Georg Savasclinik, durch den Schulrat und Normalschuldirektor Job. N. Schlaker die Übergabe der bei der früheren zweiklassigen (unselbständigen) Unterrealschule vorhandenen Lehrmittel und Zeichensäle, sodann durch den Gubernial-Sekretär Anton Salonion die Übergabe der neu erworbenen Räumlichkeiten. Die Übernahme des chemischen Laboratoriums konnte aber erst später vor sich gehen. Behufs Umgestaltung und Einrichtung wies die Gemeinde sogleich der Direktion den städtischen Bauinspektor Franz Pollak zu, der nach den Angaben des Direktors die Entwürfe verfaßte, die Akkorde abschloß und die Ausführung derselben leitete. Die Arbeiten gingen so rasch vonstatten, daß die Eröffnung der Schule schon auf den 1. Oktober angesetzt werden konnte. Das chemische Laboratorium konnte aber nicht benützt werden, weil es sich noch im «dirutesten• Zustande befand und die daselbst untergebrachten Geräte und Stoffe durch die mehrjährige Aufbewahrung in dem feuchten, nie gelüfteten Raume meist unbrauchbar geworden waren. Schon im zweiten Schuljahre erwiesen sich die gesamten Räumlichkeiten als unzulänglich und mußten neuerliche Umbauten im physikalischen Kabinette und in den Zeichensälen vorgenommen werden. Überdies waren in dem, wenn auch solir geräumigen ständischen Schulgebäude — dem ehemaligen Franziskanerkloster — außer der Realschule noch das von 600 Schülern besuchte Gymnasium, dann die noch stärker besuchte Normal-Hauptschule, die k. k. Studienbibliothek, die Musikschule, das Landesmuseum und die Sammlungen des historischen Vereines untergebracht, so daß die Landesregierung endlich am 21. Jänner (Z. 1070) den abermaligen Zusammentritt einer Kommission unter der Leitung dos Schulrates Dr. Fr. Močnik anordnete, um die schon seit Jahren in Verhandlung stehende Frage, ob und wie diese Lehranstalten in diesem Gebäude zweckmäßig untergebracht werden könnten, zu einer endgültigen Lösung zu bringen. Neun Jahre bestand schon die Realschule und hatte noch immer kein Laboratorium, weil die nicht heizbare ebenerdige Räumlichkeit, die dazu bestimmt war, auf ausdrückliches Verbot der früheren krainischen Stände nicht umgebaut werden durfte. Als nun Direktor Rudolf Schnedar die Leitung der Anstalt übernahm, konnte er zwar für die Lehrmittel einige Zuwendungen aus den Realschul-fondsiuteressen erlangen, aber hinsichtlich der Schullokalitäten schien jeder Versuch, Abhilfe zu schaffen, vergeblich. Glücklicherweise hatten sich die Finanzen der Gemeinde gebessert; war der Kassestand im Jahre 1856 mit 13.000 Gulden Passiven belastet, so konnte man im Jahre 1861 bereits auf 70.000 Gulden Aktiven rechnen. Ein Komitee von Mitgliedern des neuen Gemeinderates trat zusammen, man ermittelte ein Gebäude, das sich gut adaptieren ließe; indessen behandelt die Scbulsektion den Antrag des Bürgermeisters Michael Ambrosch auf Eröffnung des ersten Jahrganges der Oberrealschule, — jedoch der Referent, selbst ein Schulmann, bringt den Antrag in der Gemeinderatssitzung zu Fall. Mittlerweile lief die ministerielle Antwort auf eine Bitte des früheren Gemeinderates ein, die Realschule als Landesanstalt zu erklären; infolge dieser Antwort wandte sich der Gemeinderat mit der Bitte an den Landesausschuß, die Oberrealschule als Landesanstalt zu aktivieren. Direktor Schnedar starb aber 1862, und nun dauerte es noch ein Jahr, bis der Landtag sich wegen der Kosten der Realschule mit der Gemeinde einigte und die 4. Realklasse eröffnet wurde (1863/64). Das Schulzimmer ward in dem neben dem Schulgebäude gelegenen Mahrschen Hause eingemietet, das früher als Einkehr-Gasthaus «Zum österr. Hof» oder «Zum Bacherwirt> bekannt war. Ebenso fand dann das Jahr darauf, Schuljahr 1864/65, die 5. Klasse dort Unterkunft; allein noch mehr, auch ein Zeichensaal, das chemische Laboratorium, das Konferenzzimmer, das physikalische Kabinett und die Direktionskanzlei wurden im Mahrschen Hause mietweise untergebracht. Um eine leichtere Verbindung zwischen den Räumlichkeiten der Oberrealschule und der im Lyzealgebäude befindlichen Unterrealschule zu ermöglichen, wurde zwischen dem Mahrschen Hause und dem Schulgebäude an der Hofseite ein gedeckter Verbindungsgang hergestellt. Um aber auch für die 6. Klasse die Räumlichkeiten zu gewinnen, dio Zeichensäle und dio 4. Klasse zweckmäßiger unterzubringen, setzte Herr F. Mahr nach Übereinkommen mit dem Magistrate und dem Landesausschusse auf dem rückwärtigen Teile seines Hauses zwei Stockwerke auf, die dann im Oktober 1865 bezogen werden konnten. So waren also im Hause Mahr untergebracht: drei Lehrzimmer (4., 5.,6.Klasse), zwei geräumige lichte Zeichen-säle, das chemische Laboratorium, bestehend aus einem Lehrzimmer für Chemie, einem Schüler-Laboratorium und dem chemischen Kabinette, dann das physikalische Kabinett, das Konferenzzimmer* und die Direktionskanzlei, wofür einschließlich Beheizung, Beleuchtung und Reinigung jährlich 1800 Gulden gezahlt wurden. Zugleich wurden bedeutende Bauherstellungen im Lyzealgebäude während der Ferien 1865 vorgenommen, um derentwillen sogar der Schulschluß um 14 Tage früher angesetzt wurde. Bei diesen Herstellungsarbeiten wurden auch in den Räumen der Unterrealschule einige Übelstände beseitigt und besonders die Zeichensäle in einer dem Schulzwecke entsprechenden Weise hergestellt. Die Inneneinrichtung ließ freilich noch viel zu wünschen übrig. Allein die Fertigstellung dieser Arbeiten verzögerte sich über den Oktober hinaus, so daß das Schuljahr erst am 3. November eröffnet werden konnte. Aber schon das Jahr darauf zeigten sich so viele Ubelstände an dieser ganzen Einrichtung, daß in dem Jahresberichte über das Schuljahr 1866/67 ein weitläufiger Aufsatz, verfaßt von dem damaligen Supplenten Josef Opi (derzeit Direktor der Realschule in Klagenfurt), die ganze Notdürftigkeit Die Zeichensäle der Unterrealschule von 1852 —1874. Wiui. I ' gmufKHi !,'■£» Der rückwärtige Trakt des Lyzealgebäudes wasserseits. Die Zeichensäle nehmen den ersten Stock ein. Aufnahme von 1902,) der Einrichtung der Oberrealschule und die vollkommene Unzulänglichkeit ihrer Räume in drastischer Weise schildern konnte. Unter einem entwickelte er auch unter Berücksichtigung der Bedürfnisse einer Realschule die Bauskizze für ein solches Gebäude mit den unumgänglich notwendigen Räumen und zeigt dann, wie es im Vergleiche dazu mit den Räumlichkeiten der Oberrealschule aussieht. In den drei unteren Klassen komme auf einen der 70 Schüler 4 stiege die Zahl über 70, so müßten sie wie die Heringe eingepfercht sitzen. Bei der geringen Höhe von 9-G' sei der Luftwechsel schwierig und der Aufenthalt in den Lehrzimmern Schülern und Lehrern zur Qual. Nach dreistündigem Unterrichte müßten erst die drei Lehrzimmer eine Zeitlang gelüftet werden, wenn die Öllampen in den Abendstunden brennen sollen. Noch schlimmer sei es mit der Beleuchtung bestellt, da diese Zimmer nur 38-5 □' Lichtfläche haben, während sie mindestens 82 □' haben sollten. Das Schulzimmer der 4. Klasse im Mahrschen Hause erhalte zwar von Hof und Gasse das Licht, aber doch so bescheiden, daß an nebeligen Tagen bis über 9 Uhr die Gasflammen brennen müssen; dann könnten auch die Fenster nicht geöffnet werden: gegen den Hof nicht, weil die Zöglinge der Handelsschule in ihren Erholungsstunden zu viel lärmen, gegen die andere Seite nicht, wegen des Lärmes von der Gasse. Das in demselben Parterre gelegene Laboratorium sowie der anstoßende Hörsaal für Chemie litten unter denselben tJbeln und seien viel zu klein. Die Lehrzimmer für die 5. und 6. Klasse seien allen anderen vorauszustellen, aber ihre Größe reiche kaum noch für die Schülerzahl aus. Ein Hörsaal der Physik fehle, ebenso ein Handlaboratorium. Der Zeichensaal der Unterrealschule im ersten Stockwerke des Lyzeal-gebäudes, mit seiner Front gegen die Schulallee an der Laibach gerichtet, sei lang und schmal, habe ein Kabinett, sei seit 1865 auch mit Luftlöchern . versehen, aber mit Tischen ausgerüstet, die aus Herleins Zeiten (18. Jahrhundert) stammen müssen. Die zwei Zeichensäle im Mahrschen Hause würden entsprechen, aber ihnen fehlten die Kabinette. In einem Zimmer endlich seien zusammengepfercht Bibliothek, Naturaliensammlung, Drahtmodelle: «dort ist der Versammlungsort der Professoren und dort auch der Aufenthaltsort des Schuldieners»! Nun dauere das Provisorium schon vier Jahre; zwei Jahre laufe noch der Vertrag. Wird er in zwei Jaliren gelöst werden können? Dann wendet sich der Verfasser an die Eltern und an die Gemeinde, deren Ehrensache es sei, ein würdiges Gebäude aufzuführen, wo ohnehin das Land sich bereit fände, zwei Dritteile der Kosten zu tragen. «Drum frisch ans Werk, schnell zum Baue! Es schwinge sich der Hammer, es füge sich Stein an Stein; luftig und geräumig erhebe sich ein Haus, was geweiht sein soll der Ausbildung der krainischen Jugend!» Mit diesem 8 begeisternden Aufrufe schließt der Aufsatz. Und die Wirkung — war gleich Null. Nicht nur, daß das Pachtverhältnis erneuert werden mußte, sah man sich auch genötigt (1869/70), noch ein Zimmer im Mahrschen Hause zu mieten, weil die große Anzahl der in die 1. Klasse eintretenden Schüler die Errichtung einer Parallelabteilung notwendig machte. Da trat endlich eine entscheidende Wendung ein. Dank den Bemühungen des Bürgermeisters Dr. Josef Suppan (f 1902) beschloß der Sparkasseverein im Oktober 1869, anläßlich der damals bevorstehenden Feier des 50jährigen Bestandes der Sparkasse (4. November 1870) zur Erbauung eines Schulgebäudes, und zwar zunächst zur Unterbringung der Oberrealschule, die Summe von 120.000 fl. zu widmen. Zur Ermittlung eines geeigneten Bauplatzes und Einleitung des Baues wurde ein Komitee eingesetzt, welches die diesbezüglichen Verhandlungen leitete. Bei der Vorberatung kam man darauf, daß es zweckmäßiger wäre, wenn die Sparkasse selbst das vollständige Gebäude herstelle, welchen Vorschlag auch die Generalversammlung am 23. September 1869 annahm. Ein neues Komitee ward eingesetzt, und dieses nahm rasch die Arbeit in Angriff. Zunächst beantragte es, die in der Gradischavorstadt gelegenen Häuser und Gartengründe, die den Herren Kästner, Dr. J. Zwayer und Laurenčič gehörten, mit einem Flächenraume von 6474 m2 um den Betrag von 107.000 fl. anzukaufen, und dieser Antrag ward am 13. Oktober 1870 zum Beschlüsse erhoben. Dann wurde ein Konkurs für den Entwurf von Bauplänen ausgeschrieben und mit zwei Preisen von 1500 und 1000 fl. bedacht. Bis zum 31. März 1871 liefen 21 Pläne ein, welche eine aus Fachmännern bestehende Jury, der auch der Realschuldirektor Dr. Mrlml angehörte, unter dem Vorsitze des rühmlichst bekannten Architekten Ritter von Stäche zu prüfen hatte. Allein keiner der Pläne entsprach so den Forderungen, daß danach der Bau hätto ausgeführt werden können. Daher wurde keinem der Preis zuerkannt, wohl aber beschlossen, die Pläne Nr. 1, 2, 5 und 20 mit jo 625 fl. zu honorieren, unter der Bedingung, daß sie ins Eigentum der Sparkasse übergehen sollten, worauf auch die Einsender eingingen. Der Verfasser des Planes Nr. 2, der Wiener Architekt Bc/lon, wurde beauftragt, mit Zugrundelegung der vier Pläne, unter tunlichster Berücksichtigung der Anträge und Wünsche des Lehrkörpers einen neuen Plan auszuarbeiten, der nun diese Aufgabe zur vollen Zufriedenheit der Sparkassedirektion lösto, so daß im Monate Juli mit dem Baue begonnen werden konnte. Obwohl Herr Bellon die Baukosten auf 200.000 fl. veranschlagte, ergänzte die Generalversammlung diesen Betrag am 4. Juli lö71 auf 300.000 11. (der übrigens später noch um 150.000 fl. erhöht werden mußte), welche dom Reservefonds der Sparkasse entnommen werden sollten. So war alles vorbereitot, um einen nicht nur zweckmäßig eingerichteten, sondern auch architektonisch vollendeten Monumentalbau zu schaffen, der eine Zierde der Hauptstadt zu werden versprach. Es war auch höchste Zeit, denn auf Grund des M.-Erl. vom 31. Mai 1870, Z. 2431, wurde mit Beginn des Schuljahres 1871/72 durch Einschiebung einer vierten Unterrealschulklasse die Anstalt zu einer siebenklassigen Ober-realschule erweitert, und man wußte nicht mehr mit den Räumlichkeiten das Auskommen zu finden. Neuerdings mietete man, was man an verfügbaren Räumen im Mahrschen Hause finden konnte, wofür sich die jährliche Pachtsumme auf 2030 Gulden erhöhte. Ja, um Platz zu gewinnen, mußte die Bibliothek in der Wohnung des Professors Raimund Pirker untergebracht werden, und als dieser als Landes-schulinspektor von der Anstalt schied (1872), kam sie wieder in ein Privathaus, in das Haus Rom auf dem Polanadamm'. Noch acht Jahre, nachdem die beweglichen Klagen verhallt waren, mußten also vergehen, bis endlich die Oberrealschule ein würdiges Heim erhielt. Der Monumentalbau, im Frühjahre 1871 begonnen, ist im Sommer 1874 mit einem endgültigen Kostenaufwande von 450.000 Gulden fertiggestellt worden. Mittelst eines zwischen dem Sparkassevereine und der Stadtgemeinde Laibach geschlossenen Vertrages wurde der größere Teil des Gebäudes der letzteren zur Unterbringung der Realschule vom 1. Oktober 1874 zunächst auf fünf Jahre ohne Anspruch auf Mietzins überlassen. Die Stadtgemeinde hatte bloß kleinere Herstellungen, Reinigung des Hauses u. dgl. auf eigene Kosten zu besorgen, ferner neun Zehnteile aller Reallasten, Steuern, Gemeindeumlagen, Assekuranzen, Ausgaben für größere Reparaturen bis zum höchsten Betrage von 3000 Gulden jährlich zu tragen. Allein dieser Anteil belief sich von 1S75 1883 auf höchstens durchschnittlich 600 Gulden; nur zweimal machte er 1000 Gulden aus. Vom Jahre 1888 an zahlt anstatt dessen die Gemeinde einen Pauschalbetrag von 1000 Gulden = 2000 Kronen. Den kleineren Teil des Gebäudes hat sich der Verein zur eigenen Benützung sowie ferner das unbeschränkte Eigentumsrecht Vorbehalten. Für die innere Einrichtung widmeten Land und Stadt zusammen im ganzen 22.000 Gulden, wovon zwei Drittel das Land zu tragen hatte. Am 14. Oktober 1874 fand die feierliche Schlußsteinlegung statt, womit, kann man sagen, die Leidensund Werdegeschichte der Realschule endgültig ihren Abschluß fand. Auf einem Flächenraume von 2000 m2 erhebt sich* längs der nach dem berühmten krainischen Mathematiker Vega benannten Vogagasse, von allen Seiten frei, im italienischen Renaissancestil das stattliche Gebäude über einem länglich-rechteckigen Grundrisse. Über dem Stiegenhause wird es von einem Turmgebäude überragt, das man sich, freilich etwas sanguinisch, als Sternwarte verwendbar dachte. An dem Süd- und Westende springen zwei Risalite vor, zwischen denen sich ein schmales Vorgärtchen erstreckt, * Wio man aus den Funden boi der Grundaushebung (Badeanlage und Mosaikboden) entnehmen konnte, auf «klassischem» Boden, innerhalb des antiken Mauerzuges der römischen Militärstadt, östlich von der porta praetoria des einstigen römischen Standlagers. das durch ein Gitter von der Straße abgeschlossen ist. In der Mitte aber baut sich ein breiter Mitteltrakt in den Ilof hinein, der sich mit seinen Räumen um das groß angelegte Stiegenhaus anordnet. An den drei übrigen Seiten breitet sich der frei liegende, geräumige, nahezu einen halben Hektar große, von wenig Nachbargebäuden eingeschlossene Hofraum aus, in dessen Mitte die stattliche Turnhalle liegt. Das Gebäude enthält im Erdgeschosse die Schuldiener- und Ilausmeisterwohnung, das chemische Laboratorium mit den Arbeitsräumen, dem Hörsaale und dem Schüler-Laboratorium; im südlichen Flügel drei Lehrzimmer, zwei Zeichensäle mit je einem Kabinette und ein Kabinett besonders. Im ersten Stockwerke liegen, und zwar im Nordflügel, die Wohnung des Direktors, die Direktionskanzlei, das Konferenzzimmer, ein durch zwei Stockwerke gehender prächtiger Festsaal — leider mit schlechter Akustik —, zwei Zeichensäle, jeder mit einem Kabinette, ein Modellzimmer, drei Lehrzimmer, das geographische Kabinett und die Bibliothek; im zweiten £ i «5 : CVJ . SS m Stocke im Nordflügel das Naturalienkabinett, im südlichen Flügel das physikalische Kabinett — letzteres mit einem eigenen Hörsaale, beide Institute mit je einem eigenen Arbeitskabinette —, zwei Zeichonsäle mit je einem Kabinette, ein Modellzimmer und vier Lehrzimmer. Sämtliche Räume sind nach dem Systeme der Luftheizung* leicht zu erwärmen und in den Abendstunden durch Gas zu beleuchten. So ungefähr werden die Räumlichkeiten damals geschildert. In dieser Gestalt bekam die Realschule das Gebäude. Allein noch mancherlei war im Laufe der Jahre umzuändern und neu einzurichten. So erhielt 1876 der physikalische Ilörsaal die notwendigen verschließbaren Fensterläden, das Schüler-Laboratorium einen chemischen Herd. Manche Bauteile stellten sich als unzweckmäßig heraus; die Freitreppe verlangte die Herstellung einer ursprünglich nicht vorgesehenen Fensteröffnung; die aus wertvollem Karstmarmor aufgesetzte Attika zeigte sich höchst bedenklich für den Dachboden, dessen Trambäume vom gestauten Schmelzwasser im Winter angegriffen wurden, so daß die Attika endlich zum größten Teile abgetragen werden mußte. * Win verlautet, trügt man sicli in den Kreisen der Sparkassedirektion mit dem Ge- danken, im nächsten Jahre eine Dampfheizungtsanlago einzuführen. Die Turnhalle im Realschulhofe (nach einer Aufnahme von 1902. Da die Schülerzahl eine Zeitlang abnahm, so daß einige Lehrzimmer unbenutzt blieben, so kam dieser Umstand dem krainischen Sparkasseverein ganz gelegen, als er daran ging, eine deutsche Volksschule eröffnen zu helfen, um bei der vollkommenen Slovenisierung des Volksschulwesens, welche die in ihrer Mehrheit slovenisch gewordene Gemeindevertretung strenge durchführte, den deutschen Kindern wenigstens den Unterricht in ihrer Muttersprache, zu ermöglichen (1881). So wurden allmählich die ebenerdigen Räume im Nordflügel der deutschen Volksschule eingeräumt, während sich die Realschule in die zwei Stockwerke zurückzog, indem unter einem auch ein Modellzimmer als Lehrzimmer verwendet wurde; nur der Modelliersaal blieb ebenerdig, bis er 1899 ebenfalls von dem Sparkassevereine beansprucht wurde und nun öfters zu Ausstellungszwecken Verwendung findet. Allein die Schülerzahl nahm später wieder von Jahr zu Jahr zu, so daß nach und nach alle Klassen der Unterrealschule in Parallelklassen geteilt werden mußten und dementsprechend neue Adaptierungen sich als notwendig herausstellten. Da ward in der Osternacht vom 14. zum 15. April 1895 die Stadt von dem in aller Erinnerung bleibenden heftigen Erdbeben lieimgesucht, und dieses hatte solche Beschädigungen dem stattlichen Gebäude in seinem ganzen Gemäuer zugefügt, daß der Unterricht unterbrochen werden mußte, um die Herstellungsarbeiten vornehmen zu können. Mit einem Kostenaufwande von 45.000 Gulden ließ die Krainische Sparkasse diese Arbeiten durch die Baufirma Treo durchführen, wobei unter einem auch die Turnhalle zwei Flügelanbaue bekam, mit bequemen Ankleide-räumen, und der große Festsaal durch Einziehung einer Zwischendecke in Schulräumo umgestaltet wurde, deren man dadurch vier gewann, von denen eines der Schüler-, das andere der Lehrerbücherei zugewiesen wurde, während zwei als Lehrräume eingerichtet wurden, sowie dies auch mit dem früheren Bibliothekszimmer geschah. So verfügt denn heute die Oberrealschule an eigentlichen Schulräumlichkeiten über 12 Lehrzimmer (5 im ersten Stockwerke, 7 im zweiten Stockwerke), 4 Zeichensäle mit vorliegenden Kabinetten, je zwei in jedem Stockwerke, und ein Modellzimmer. Da nun in letzter Zeit alle Zeichensäle beansprucht wurden, mußte ein Zeichensaal, der in den letzten zwei Jahren als Modelliersaal benützt wurde, seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgegeben werden, und der Modellierunterricht hörte heuer ganz auf. Sämtliche Schulräume sind hoch und luftig, die Gänge breit und bequem. Im Jahre 1889/90 wurde dio Wasserleitung ins Gebäude eingeführt, was sich als eine wohltätige Einrichtung erwies; und im Jahre 1899/1900 veranlaßte die Stadtgemeinde die Einführung der elektrischen Beleuchtung der inneren Räume des Hauses, was in Anbetracht der immer stärkeren Frequenz der gewerblichen Fortbildungsschule in den abendlichen Unterrichtsstunden und auch aus gesundheitlichen Rücksichten von nicht geringer Bedeutung war. Die Turnhalle, über welche der Sparkasseverein sein besonderes Eigentumsund Nutzungsrecht, so wie einst über den Festsaal und heute noch über die Wohnung des Direktors und die Schulzimmer im nordseitigen Erdgeschoß gewahrt hat, wird durch Gaslicht beleuchtet. Die Halle wird außer von den Realschülern auch von den Schülern der deutschen Volksschule und in den Abendstunden mit Erlaubnis des Sparkassevereines vom Laibacher deutschen Turnvereine (in den früheren Jahren auch vom slovenisclien Turnvereine Sokol, bis dieser sein eigenes Heim erhielt) benützt, und teilt sich dieser in die Kosten für Anschaffungen und Herstellungen von Geräten mit der Realschule. Wenn wir nun berücksichtigen, daß die Schülerzahl von Jahr zu Jahr zunimmt, die vorhandenen Räumlichkeiten aber schon bis aufs äußerste ausgenützt erscheinen, die Lelirzimmer jedoch für die oberen Klassen der Realschule ebenfalls zu klein zu werden drohen, dann wird sich wohl oder übel die Notwendigkeit herausstellen, den Sparkasseverein zu bewegen, anderweitige Räumlichkeiten der Schule selbst zu erschließen, beziehentlich zur Verfügung zu stellen. Die Krainische Sparkasse hat sich ja auch sonst immer als besondere Förderin der Oberrealschule erwiesen und erst in der jüngsten Zeit in einem Nebenraume des chemischen Arbeitskabinettes die Laibacher Erdbebenwarte eingerichtet (1897/98) und im Kellergeschoß einige Ein- und Umbauten her-gestellt, welche der modernsten Ausgestaltung der Erdbebenwarte dienen sollen. Zuletzt hat sie auf dem Beobachtungsturme eine ebenfalls mit den neuesten und besten Instrumenten eingerichtete Windwarte errichtet, welche den Anfang einer Wetterwarte bedeutet (1900/01), woraus man ersieht, wie die Leitung der Sparkasse unter ihrem verdienstvollen Präsidenten Josef Luckmann sowie die Mitglieder des Sparkassevereines für alles, was Fortschritt und Bildung fördert, die richtige Würdigung besitzen und dementsprechend ihre Entschließungen fassen. So steht denn zu erwarten, daß auch die in nächster Zukunft herantretenden Notwendigkeiten ihre entsprechende Beachtung finden werden. Allein wie immer es auch werden mag, das monumentale Bauwerk ist ein ehrendes Denkmal für den Krainischen Sparkasseverein, seine Leiter und insbesondere des Mannes, den uns erst vor kurzem der Tod entrissen, des Amtsdirektors Dr. Josef Suppan. Mit innigem Danke aber möge die studierende Jugend, welche so glücklich ist, die herrlichen Räume, wie sie nicht so bald eino Realschule Österreichs zur Verfügung hat, zu benützen und in ihnen zu weilen, stets derer gedenken, die sich um diese Schöpfung und damit um die studierende Jugend selbst verdient gemacht haben. Mitteltrakt des Realschulgebäudes (hofselts aufgenommen 1902). Auf dem Turme die neue Anlage der Wind- und Wetterwarte. ' 3. Wandlungen in der Lehrverfassung. Haupt- oder Pflicht-Lehrg-egenstande. Die Grundlage des Unterrichtes, die Natur und Wesenheit einer Schule l)er ist in ihrem Lehrpläne gegeben. Dieser richtet sich zunächst nach dem Lehr-ziele, welches erreicht werden soll, und anderseits nach den Schülern, mit Lelir- denen man es erreichen will. Nach beiden Richtungen hin lagen aber bei '0,fasSUng' der hiesigen Realschule die Verhältnisse so, daß es manche Wandlungen brauchte, bis man eine passende Form des Lehrplanes gefunden hatte. Zuerst beachte man folgendes: In den Vorbemerkungen zu dem im Jahre 1849 erschienenen Organisationsentwurfe für Realschulen wird ganz ausdrücklich betont, daß sich für die Realschulen eine Unsicherheit des Zweckes fühlbar mache, einerseits hinsichtlich des Ausmaßes allgemeiner Bildung und anderseits hinsichtlich der Fachbildung, welche auf den künftigen technischen Beruf des Schülers vorbereiten soll. Der Entwurf, von den anerkannten Schulmännern Bonitx und Exner entworfen, besagt ausdrücklich, daß es bei der Neuheit dieser Schulen nicht wundernehmen dürfe, wenn sich eine Unsicherheit in der Organisierung derselben zeige, und verspricht sich erst von der allmählich gestaltenden Zeit auch die endliche Umgestaltung einer festen Organisation und eines fruchtbaren Lehrplanes. So legt der Entwurf vorläufig die Gliederung in Ober- und Unterrealschulen fest, von denen die letztere als «Bürgerschule» die Vorbildung für gewerbliche Berufsarten zu gewähren hätte, die Oberrealschule aber auf den Besuch technischer Institute wissenschaftlich vorbereiten solle. Für beide gelte aber zweitens, daß sie auch ein gewisses Maß allgemeiner Bildung gewähren sollen, und zwar — im Gegensätze zu den Gymnasien, welche sie auf die altklassische Literatur begründen — auf dem Untergründe der modernen Literatur, weil hiedurch nicht nur das Ziel allgemeiner Bildung auf kürzestem Wege erreicht werde, sondern weil diese selbst bereits eine solche Vollendung erlangt habe, daß sie Trägerin echt humaner Bildung sein und auch die Mittel bieten könne, solche zu erzeugen. Allein der Entwurf betont auch, daß nur eine vollständige Realschule (mit sechs Jahrgängen) imstande sein werde, diese allgemeine Bildung zu gewähren. Die Laibacher Realschule ist als Unterrealschule ins Leben gerufen worden, von welcher der § 4 der allgemeinen Bestimmungen des Organisationsentwurfes sagt: «Die Unterreal- oder Bürgerschule bereitet auf die Oberrealschule vor und bezweckt zugleich eine selbständige Bildung für die niederen Klassen der städtischen und ländlichen Gewerbe. Sie behandelt die Lehrgegenstände vorherrschend in populärer Woise und besteht aus drei theoretischen und einem praktischen Jahreskurse.» Letztere Einrichtung trat nie ins Loben, weil nicht lange nach der Gründung der Anstalt die Ergänzung in einer Oberrealschule in Angriff genommen wurde. Wenn also der Organisationsentwurf schon davon spricht, daß sich die ganze Organisation erst allmählich herausgestalten werde, so begreift es sich, daß der Lehrplan rücksichtlich des Zweckes und des Lehrzieles der Schüler wiederholten Veränderungen unterworfen werden mußte. Nun kommt aber auch der zweite Umstand in Betracht: die Rücksicht auf die Schüler, welche dem Ziele zugeführt werden sollen. Diese sind aber beherrscht von den örtlichen Verhältnissen, und da nun in einem Lande, wo zwei Sprachstämme nebeneinander wohnen, in den politisch und national bewegten Zeiten nach 1850 auch die Rücksicht auf die Muttersprache der Schüler bald mehr, bald weniger scharf von den Vertretern der politischen Parteien betont, die Schulbehörden nötigte, bald hier, bald dort geäußerten Wünschen nachzugeben, so darf es nicht wundernehmen, wenn man erfährt, daß der gegenwärtige Lehrplan der Staats-Oberrealschule erst das Ergebnis von jahrelangen Versuchen und mehrfachen Abänderungen ist, und erst jetzt, wie es scheint, von längerer Lebensdauer zu sein verspricht. Im ganzen sind es drei Normallehrpläne, welcho mit entsprechenden Veränderungen dem Unterrichte zugrunde gelegt wurden, der vom Jahre 1851, dann vom Jahre 1879 und endlich der vom Jahre 1898. Der erste Lehrplan ist geschaffen nach dem Organisationsentwurfe für Realschulen, festgelegt als Normallehrplan im Jahre 1851 (13. August, Z. 7953) und entsprechend den üblichen Verhältnissen umgestaltet. Die Unterrealschule zählte drei Klassen. Und es wurde gelehrt: Religionslehre (6 Stunden), Deutsch (11 St.), Slovenisch (6 St.), Geographie und Geschichte (9 St.), Arithmetik, Wechsel- und Zollkundo (11 St.), Geometrie und geometrisches Zeichnen (4—5 St., nur in der 1. und 2. Klasse), Naturgeschichte (4 St. nur in der 1. und 2. Klasse), Physik (4—6 St., nur in der 1. und 2. Klasse), Chemie (6 St., nur in der 3. Klasse), geometrisches Zeichnen (10 St., nur in der 1. und 2. Klasse), Freihandzeichnen (15—16 St., nur in der 2. und 3. Klasse), Baukunst (2 St., nur in der 3. Klasse), Schönschreiben (6 St.). Zusammen in jeder Klasse 33 Unterrichtsstunden wöchentlich. Wie man aus dem Lehrpläne ersieht, ist dem Freihandzeichnen die größte Stundenzahl zugewiesen, ein Beweis, wie sehr man den praktischen Beruf im Auge hatte. Hinsichtlich der zweiten Landessprache wird 1852/53 verfügt, daß jo nach Bestimmung der Eltern auch entweder Italienisch oder Slovenisch Pflichtgegenstand sein müsse, und schon 1856 (22. Februar) wird angeordnet, daß das Slovenische Pflichtgegenstand für jeden sei, der diese Sprache spreche. Im Jahre 1863/64 beginnt die erste Oberrealklasse, und im Schuljahre 1865/66 ist die sechsklassige Oberrealschule fertig. Im nächsten Schuljahre wird auf Grund der Verordnung vom 9. Juni 1866 (Z. 4698) ein gesonderter Freikurs in der slovenischen Sprache in zwei Abteilungen mit je zwei Stunden eingerichtet. Endlich tritt der zweite Lehrplan für selbständige Realschulen vom 21. August 1867 (Z. 3877) ins Leben, mit durchschnittlich 32 bis 34 Unterrichtsstunden wöchentlich für jede Klasse, in welchem auch bereits die französische Sprache als fakultativer Gegenstand auftaucht. Die Stundenzahl im deutschen Sprachunterrichte wird in der 1., 4. und 6. Klasse auf vier vermehrt. Das Slovenische ist obligat für die Schüler slovenischer Muttersprache. Für Nichtslovenen besteht ein Freikurs. Im Jahre 1869/70 er- scheint unter den Freigegenständen zum erstenmale auch Modellieren, wofür Stadt und Land zusammen 200 Gulden Subvention leisten. In diese Zeit (1869/70) fällt auch die Einführung der Reife- oder Maturitätsprüfungen. Man merkte aber allerorten, daß man das angestrebte Lehrziel nicht erreichen könne, wenn nicht die Unterrealschule eine breitere Basis für die drei oberen Jahrgänge abzugeben vermöchte, so wurde denn 1871 (31. Mai, Z. 2431) die provisorische Aktivierung einer vierten Unterrealklasse in Laibach beschlossen, und damit die siebenklassige Realschule — wie sie heute besteht — ausgestaltet. Ein Teil der Schüler der dritten Klasse kam gleich in die fünfte Klasse, ein Teil blieb als vierte Klasse. Damit tritt ein dritter Lehrplan in Kraft mit 25 bis 31 Unterrichtsstunden wöchentlich. Es ist im allgemeinen der Lehrplan für Realschulen in Tirol aber mit den entsprechenden Anpassungen an die Verhältnisse in Krain. Das Italienische wird Pflichtgegenstand von der dritten Klasse für alle Schüler an, und zwar wird noch in demselben Schuljahre damit begonnen, nur wird der Unterricht in zwei Kursen betrieben, für Anfänger und Vorgebildete, und der erstere wegen der großen Schülerzahl in zwei Abteilungen gesondert: a) Schüler der dritten Klasse; b) Schüler der vierten und fünften Klasse. Die vorgebildeten Schüler der Klassen drei bis sechs bilden den zweiten Kurs. Die Schüler der sechsten und siebenten Klasse, welche keine Vorkenntnisse besitzen, werden durch einen späteren Erlaß (13. Dezember, Z. 12.713) für dieses und das nächste Jahr vom italienischen Sprachunterrichte befreit. Französische Sprache ist Pflichtgegenstand von der vierten Klasse an für diejenigen, welche nicht zum Italienischen verpflichtet sind; das Slovenische ist Pflichtgegenstand für die Schüler, deren Eltern es verlangen. Aber schon nach der Verordnung vom 12. Juli 1871 (Z. 7821) ist das Slovenische für alle Schüler PHichtgegenstand, deren Eltern nicht um Enthebung ansuchen. Nach einer Weisung des Ministeriums verordnet der Landesschulrat (14. Oktober, Z. 1378), daß dio beiden untersten Klassen nach der Muttersprache in zwei Parallelabteilungen geteilt werden, die eine mit slovenischer, die andere mit deutscher Unterrichtssprache. Das Italienische wird erst von der dritten Klasse an gelehrt, Französich gilt aber als Freigegenstand. So tritt der vierte Lehrplan ein, unter Berücksichtigung der slovenischen Parallelklassen, mit ebenfalls 25 — 37 wöchentlichen Unterrichtsstunden. Infolge der Teilung der beiden unteren Klassen je in eine deutsche und sloveuische Abteilung, muß die deutsche Abteilung mit Rücksicht auf den slovenischen Sprachunterricht wieder in zwei Abteilungen getrennt werden (b, c), von denen die letztere das Slovenische als Pflichtgegenstand hat, während die erstere jene deutschen Schüler umfaßt, welche infolge Einschreitens der Eltern vom slovenischen Sprachunterrichte dispensiert sind. Derselbe Erlaß vom 14. Oktober 1871 (Landesschulrat Z. 1378) verlangt die slovenische Terminologie in allen Klassen; es schien, als wollte man damit einer Art Slovenisierung des Unterrichtes selbst die Wege bereiten; abor schon nach der Verordnung vom 2. November des genannten Jahres ist diese kein Gegenstand der Prüfung mehr für Realschüler, denen die Sprache fremd ist, und am 13. Dezember ergeht ein Erlaß (Z. 12.713), wonach das Slovenische nur obligat ist von der 3. bis 7. Klasse für Schüler, deren Eltern oder Vormünder es verlangen; dazu kommt noch im Jahre 1872 (29. Februar, Z. 529), daß der Lehrkörper die Schüler der deutschen Parallelabteilung vom Besuche des Slovenischen entheben könne. Im Jahre 1873 (20. September, Z. 8171) wird die Teilung der zwei unteren Klassen in eine deutsche und eine slovenische Abteilung aufgehoben und die deutsche Sprache durchwegs als Unterrichtssprache wieder hergestellt. Das Slovenische wird nur obligat für diejenigen, deren Eltern es verlangen, wie dies schon im Mai 1871 verordnet war. Noch im Oktober des Jahres 1873 (4. Oktober, Z. 10.729) wird die Zahl der deutschen Sprachunterrichtsstundon in der 2. Klasse und das Jahr darauf (27. Mai 1874, Z. 6839) auch in der 1. Klasse auf vier erhöht, dem Italienischen aber in der 3. Klasse eine Stunde mehr, also vier Stunden zugewiesen. So hatte denn in diesen zwei Jahren 1871/73 der Lehrplan die fünfte und sechste Umgestaltung erfahren — aber die Verordnung vom 31. Mai 1871 (Z. 2431), wonach das Französische obligat ist für alle Oberklassen, die slovenischen Schüler ausgenommen, für welche das Slovenische Pflichtgegenstand bleibt, wird erst 1876 durchgeführt. Im Oktober dieses Jahres (23. Oktober, Z. 13.741) ist das Slovenische nämlich Pflichtgcgenstand für alle Schüler, deren Eltern sich als Slovenon erklären, nur gonügt eine Erklärung der Eltern, um ebenso auch die Entlassung der Schüler aus dem slovenischen Sprachunterrichte zu erlangen. Der Eintritt ist zu Beginn, der Austritt jedoch nur zum Schlüsse einos Somosters zu gestatten. Auch tritt im Jahre 1876 (15. September, Z. 13.876) eine Änderung des Lehrplanes für Religion ein. Im Jahre 1880 (3. Mai, Z. 10.754 ox 1879) beginnt die Einführung eines neuen, also siebenten Lehrplanes auf Grund des vom Unterrichtsministerium erlassenen Normallehrplanes vom 15. April 1.879 (Z. 5607), (1er oben als zweiter Normallehrplan bezeichnet ist. Dieser ist aber, und zwar mit Hilfe von Übergangsbestimmungen, erst im Jahre 1884/85 vollständig durchgeführt worden. Die wichtigsten Bestimmungen desselben sind: a) für Schüler, deren Eltern sie als Sloveuen erklären, ist das Slovenische Pflichtgegenstand, b) das Französische ist von der 3. Klasse an Pflichtgegenstand für alle Schüler, — also nicht mehr das Italienische, wie es bisher der Fall war; — der Unterricht hat in der 3. Klasse zu beginnen und ist die Anzahl der wöchentlichen Lehrstunden in der 3. Klasse auf fünf, in der 4. Klasse auf vier anzusetzen; c) in den drei Oberklassen ist das Italienische als relativ-obligater Gegenstand zu lehren, d. h. ist Pflichtgegenstand für diejenigen, welche nicht das Slovenische besuchen; d) für die nicht slovenischen Schüler ist ein Freikurs zu errichten, wenn sich die nötige Schülerzahl meldet, und zwar in drei Jahreskursen mit drei wöchentlichen Unterrichtsstunden; e) im obligaten slovenischen Sprachunterrichte ist das Slovenische die Unterrichtssprache; f) das Turnen ist Pflichtgegenstand für alle Realschulen. Wie schon erwähnt, mußten Übergangsbestimmungen getroffen werden für das Französische, Slovenische, die Physik und Chemie, welche von nun an in der 7. Klasse nicht mehr Unterrichtsgegenstand ist (L. Sch. R. Erl. vom 29. Juli 1880, Z. 1040). Das Turnen erhielt aber in den Ober-klassen nur eine Stunde zugewiesen, weil dafür eine Stunde Religionsunterricht im Lehrpläne eingesetzt ward, während der Normallehrplan den Religionsunterricht in den oberen Klassen überhaupt nicht mehr führte. Dieser Lehrplan blieb vom Jahre 1884/85 an, in welchem er, wie schon erwähnt, vollständig eingeführt erscheint, durch 14 Jahre in Geltung. Kleinere, unwesentliche Veränderungen, die aber wieder nur mit der slovenischen Sprachenfrage in Beziehung standen, sind noch 1884/85 durchgeführt worden. So können nach dem Erlasse des Landesschulrates vom 12. Mai 1884 (Z. 601) Kinder nicht slovenischer Eltern auf den Wunsch der letzteren zum obligaten slovenischen Sprachunterrichte zugelassen werden, wenn sie die erforderlichen Sprachkenntnisse nachweisen. Und nachdem man schon früher mehrere Jahre hindurch neben dem deutschen Lehrbuche für Religion auch ein slovenisches beim Unterrichte in den slovenischen Abteilungen der unteren Klassen aushilfsweise zu gebrauchen versucht hatte, ward endlich 1885 (23. Juni, Z. 10.637) verfügt, daß in den slovenischen Abteilungen der beiden unteren Klassen der Religionsunterricht in slovenischer Sprache erteilt werde. — Weitere Veränderungen betrafen entweder nur die Methode oder aber das Stundenausmaß. So wird 1888 (26. Juni, Z. 10.819) verordnet, daß der französische Sprachunterricht auf Grund der analytischdirekten Methode nach Fetter I. T. oder Beclitel 1. St. probeweise zu erteilen sei. Eine Verordnung vom Jahre 1890 (20. Oktober, Z. 25.081) bringt Abänderungen hinsichtlich der Zahl und dem Ausmaße der schriftlichen Arbeiten; — das Jahr darauf (6. Juni 1891, Z. 11.344) wird verfügt, daß die Lehre vom Schall aus der 4. Klasse in die 3. Klasse verlegt werde und nach der Verordnung vom 9. Dezember 1891 (Z. 2487) der Zeichenunterricht in der 6. und 7. Klasse in je drei Stunden (zweimal 1 x/2 St-) und der Unterricht in Mathematik in der 6. Klasse statt in fünf von nun an nur mehr in vier Stunden zu erteilen sei, so daß nach dieser Einrichtung in der Unterrealschule auf die Woche durchschnittlich 33, in der Oberrealschule durchschnittlich 36 Unterrichtsstunden entfallen. Im Jahre 1898 endlich erfolgte die neunte Umgestaltung des Lehrplanes, und zwar nach dem Normallehrplane vom 23. April 1898, der oben als der dritte dieser Art bezeichnet erscheint. Auch dieser mußte den örtlichen Verhältnissen angepaßt werden, was besonders hinsichtlich des französischen Sprachunterrichtes durch den Erlaß des Landesschulrates vom Februar 1899 (Z. 544) geschah, indem verfügt wurde, daß der französische Unterricht erst in der 3. Klasse zu beginnen hat. Dieser neue Lehrplan ist aber erst im Schuljahre 1900/01 zur vollständigen Durchführung gelangt. Abgesehen von der Änderung, daß Geographie und Geschichte von nun an getrennt zu klassiiizieren sind, bedeutet der neue Lehrplan erstens eine unbedeutende Verringerung der Gesamtstundenzahl (225:229 für slovenische Schüler, 213:217 für deutsche Schüler) und damit eine ebenso bescheidene Verringerung in der Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden in den unteren Klassen der Realschule (106:111 für deutsche, 118:123-für slovenische Schüler). Dagegen bedeutet er auch eine Verschiebung in Bezug auf die den einzelnen Lehrgegenständen zugewiesene wöchentliche Stundenzahl: Der Religionsunterricht gewann zwei, der deutsche Sprachunterricht drei, der Turnunterricht drei Lehrstunden. Dagegen büßten das Freihandzeichnen vier, die Naturgeschiohto drei, Mathematik, geometrisches Zeichnen, darstellende Geometrie, Physik und Chemie je eine Stunde wöchentlich ein, also eine Verschiebung zu Ungunsten der realistischen Fächer, die übrigens immer noch den humanistischen gloich-kommen oder sie an Stundenzahl überragen, und zwar insgesamt mit 134 gegen 111 wöchentlichen Unterrichtsstunden, während nach dem früheren Lehrpläne das Verhältnis stand von 123 gegen 106. Dementsprechend ist übrigens auch das Lehrziel in den einzelnen Gegenständen etwas kürzer gesteckt oder sind methodische Erleichterungen, Einschränkungen der schriftlichen Arbeiten vorgesehen worden. Hinsichtlich des französischen Sprachunterrichtes sind die Schüler der Laibacher Realschule zugleich mit den Schülern der Realschulen in Klagenfurt, Görz und Triest otwas benachteiligt, weil erst von der 3. Klasse an der französische Sprachunterricht betrieben wird und weil den 28 Lehrstunden des Normallehrplanes nur 18 des Lehrplanes der Realschule gegenüberstehen, in denen fast das gleiche Lehrziel erreicht worden soll. Im allgemeinen aber bedeutet der Plan doch eine Besserung, schon insoferne, als er sich dem Normallehrplane fast vollständig anschmiegt und seine Einrichtung den Bedürfnissen der Schule besser entspricht; es ist zu hoffen, daß er eine längere Lebensdauer haben wird, als den bisherigen Lehrplänen, welche doch nur Übergangsformen darstellen, aus denen sich der neue Plan herausgestaltet hat, beschieden war ' 1 , •• Freie Lehrgegenstände. Freie Lehrgegenstände erscheinen zuerst angeführt im Berichte über das Schuljahr 1863/64. Im ersten Lehrpläne der Unterrealschule ist nämlich außer der deutschen Unterrichtssprache entweder Slovenisch oder Italienisch Pflicht-gegenstand. Im Jahre 1863/64 aber erscheint Italienisch als Freigegenstand, und Gymnasialprofessor Dr. Ahn, dessen Sprachlehre schon seit Beginn der Realschule dem italienischen Sprachunterrichte zugrunde gelegt war, wird als Lehrer berufen. In demselben Jahre werden auch erwähnt Georg Fleischmann als Lehrer für den Gesangsunterricht und Stephan Mandič als Lehrer der Gymnastik. Bis dahin haben einzelne Lehrer, so Zentrich und Pirker, von Fall zu Fall den Schülern den Kirchengesang eingeübt; Turnen oder Gymnastik lernten die Schüler anfangs überhaupt nicht und später (1863) beim Laibacher Turnvereine. Das Italienische besuchen 57 Schüler in je 6 Stunden, Turnen und Gesang je 48 Schüler mit je 3 Stunden in der Woche. Im Jahre 1864/65 kommt dazu das Französische (Nebenlehrer Karl Sclimiedl), analytische Chemie (Professor der Chemie M. Hainz) und Stenographie (Supplent Josef Opi). Im Sommer 1865/66 wurde Turnen und Stenographie nicht gelehrt, Ebensowenig in den zwei nächsten Schuljahren, bis im Schuljahre 1868/69 (Sommer) Gymnasialprofessor A. Heinrich den Unterricht in der Stenographie (System Gabelsberger) übernimmt, und im Turnen vom Schuljahre 1867/68 an von Stephan Mandič wieder unterrichtet wird. Während dieser Jahre wird, und zwar von 1866/67 an, das Slovenische als Nebengegenstand für Nichtslovenen in drei Lehrkursen gelehrt; dies blieb bis 1872/73. Im Sommer 1869/70 wird auch noch Modellieren als Nebengegenstand (Professor Franz Globočnik) eingeführt. Ausnahmsweise entfällt in diesem Jahre der Turnunterricht. Im Schuljahre 1870/71 zählt man dann schon acht Nebengegenstände: Französisch, Italienisch, Slovenisch, analytische Chemie, Stenographie, Modellieren, Turnen und Gesang. Im Jahre 1872 wird das Italienische Pflichtgegenstand, 1872/73 wird das Slovenische Pflichtgegenstand für alle Schüler, deren Eltern oder Vormünder nicht um Dispens ansuchen. 1872/75 wird Französisch nicht unterrichtet, weil es an geeigneten Lehrkräften fehlt. In den Jahren 1875—80 bleiben also fünf Freigegenstände: Analytische Chemie, Mathematik, Stenographie, Turnen und Gesang; vom Jahre 1879 an (15. April, Z. 5607) werden jedoch nur die Schüler der zwei oberen Klassen zum Unterrichte in analytischer Chemie zugelassen. Von 1894 an (19. Juli, Z. 1352) können an diesem Unterrichte die Schüler aller drei Klassen der Oberrealschule teil nehmen. Vom Jahre 1880 an wird der Turnunterricht für alle Schulen Pfliclit-gegenstand und schcidet daher aus der Liste der Freigegenstände. Dagegen wird ein Freikurs für slovenische Sprache gegründet (in drei Kursen), so daß von diesem Jahre an wieder fünf Freigegenstände gezählt werden: Slovenische Sprache (drei Kurse), analytische Chemie, Modellieren, Stenographie, Gesang (zwei Kurse). Nach dem Hingänge des Professors Anton Heinrich (im Jahre 1880) wurde Stenographie mangels einer geprüften Lehrkraft nicht gelehrt bis zum Schuljahre 1889/90, wo Direktor Dr. Rudolf Junowicz denselben wieder aufnahm. So blieb die Zahl der Freigegenstände bis zum Jahre 1897/98, von wo an das Modellieren als Freigegenstand ausfiel, da es an entsprechenden Räumlichkeiten fehlte, weil bei der Zunahme der Schülerzahl der Modelliersaal als Zeichensaal in Anspruch genommen wird. Im Schuljahre 1901 /02 (28. Oktober, Z. 30.548) endlich wurde ein Freikurs für englische Sprache mit zwei Unterrichtsstunden in der Woche durch Professor A. Nemeček eröffnet und erfreut sich einer zahlreichen Beteiligung. Der Besuch der freien Lohrgegenstände ist sich fast jedes Jahr gleich geblieben und macht etwa 0'04% des Besuches der Pflichtgegenstände aus. Im letzten Jahre besuchten den slovenischen Lehrkurs 53, den englischen 31, Gesang 55, Stenographie 49, analytische Chemie 11. Für die Stellung der freien Gegenstände im Lehrpläne wie in der Stundenordnung sowie für den Besuch und die Bewertung gelten die Vorschriften, wie sie auch an anderen Realschulen in den darauf bezüglichen Verordnungen der Studienbehörden erlassen worden sind. 4. Einige Hauptstücke des Schulwesens. Schüleraufnahme. Als die Realschule ins Leben gerufen wurde, und zwar als dreiklassige Unterrealschule, konnte jeder aufgenommen werden, welcher die 3. Klasse einer sogenannten Hauptschule mit gutem Erfolge zurückgelegt hatte, war aber überdies einer Aufnahmsprüfung zu unterziehen, woboi er in deutscher Sprache und Rechnen mindestens die Note befriedigend erhalten haben mußte. Im Schuljahre 1852/53 wird dio Bestimmung getroffen, daß Schüler der 1. oder 2. Gymnasialklasse nur in die 1. Realklasse aufgenommen werden können, weil Physik dort nicht gelehrt werde, während dieser Gegenstand schon im Lehrpläne der 1. Realschulklasse erscheint. Schüler einer zwoiklassigen (unselbständigen Unterrealschule) müssen sich einer Aufnahmsprüfung unter- ziehen, wenn sie in die 3. Klasse eintreten wollen. Wiederholt wird auf diese Aufnahmsprüfung seitens der Behörden aufmerksam gemacht. Diese Prüfungen fanden in der Regel vor Schulbeginn statt, d. i. Ende September. Die Aufnahmstaxe beträgt vom Anfang an 2 Gulden C. M.; vom Jahre 1856/57 an wird sie um 20 kr. C. M. als Bibliotheksbeitrag erhöht, welch letzteren jeder Realschüler bei der Einschreibung zu Beginn des Schuljahres zu entrichten hatte. Der geänderten Münzwährung entsprechend erhöhte sich von dem Schuljahre 1859/60 an die Aufnahmstaxe auf 2 Gulden 10 Kreuzer und der Bibliotheksboitrag auf 35 Kreuzer ö. W. Im allgemeinen blieb diese Einrichtung bis zum Jahre 1870 bestehen. Damals (14. März, Z. 2370) wurde festgestellt, daß bei der Aufnahme in die 1. Klasse ein Zeugnis der Volksschule nicht zu fordern sei, wogegen sich die Aufnahmsbewerber einer Aufnahmsprüfung zu unterziehen hätten, und zwar aus Religion mit den Kenntnissen der ersten vier Volksschulklassen. Aus deutscher Sprache haben sie aufzuweisen Fertigkeit im Lesen und Schreiben, die Kenntnis der Elemente der Formenlehre, Analysieren, Rechtschreibung und Unterscheidungszeichen. Im Rechnen haben sie sich gewandt zu zeigon in den vier Grundrechnungsoperationen mit ganzen Zahlen. Vom Jahre 1878 an (Erlaß vom 7. April, Z. 5416) wird von jedem Schüler, der in die 1. Klasse eintreten will, ein Frequentationszeugnis der Volksschule gefordert, das oigens zu diesem Zwecke ausgestellt sein muß; maßgebend bleibt aber'immer die Aufnahmsprüfung. Im Jahre 1884 (27. Mai, Z. 8019) werden einige Erleichterungen für die Aufnahmsprüfung gewährt; die Prüfung aus Religionslehre wird bloß mündlich, aus Rechnen und (deutscher) Unterrichtssprache schriftlich und mündlich vorgenommen. Von der mündlichen Prüfung kann der Schüler befreit werden, und zwar aus Religion, wenn die Religionsnote im Zeugnisse der Volksschule nicht geringer ist als gut, und aus der Unterrichtssprache und im Rechnen, wenn die schriftliche Leistung befriedigend und die Note in dem Volksschulzeugnisse mindestens gut ist. Sind Zeugnisnoten und schriftliche Prüfung ungünstig, so ist der Schüler gar nicht zur mündlichen Prüfung zuzulassen. Das Gewicht, das damit den Zeugnissen der Volksschulen beigelegt wird, entsprach eben den Fortschritten, welche das Volksschulwesen nach der neuen Volksschulgesetzgebung erwarten ließ. Diese Ordnung gilt bis heute. Als Zeit der Aufnahmsprüfung waren die ersten Tage des Schuljahres bestimmt, bis seit 1886 (L. Sch. R. 5. Februar, Z. 25) die neue, gegenwärtig bestehende Einrichtung getroffen wurde, wonach die Aufnahmsprüfungen in die 1. Klasse vom 15. bis 17. Juli oder zwischen dem 16. und 18. September stattzufinden haben. Die Aufnahmstaxe ist die gleiche geblieben, 2 fl. 10 kr., während sich der Beitrag für die Schülerbibliothek 1879/80 von 35 auf 60 Kreuzer und von 1889 an auf einen Gulden erhöhte. Vom Jahre 1895 an wird auch noch ein Beitrag zur Deckung der mit dom schulmäßigen Betriebe der Jugendspiele verbundenen Auslagen in der Höhe von 50 Kreuzern von jedem Schüler am Anfänge des Schuljahres eingehoben, so daß nunmehr jeder neu eintretende Schüler 2 Gulden 10 Kreuzer oder 4 K 20 li Aufnahmstaxe und überdies wie jeder andere schon der Anstalt angehörige Schüler 2 K für die Schülerbibliothek und 1 K für die Jugendspielauslagen zu entrichten hat. Schulgeld. Das Schulgeld beträgt anfangs 8 Gulden C. M. Die Befreiung von der Zahlung desselben vollzieht die Landesschulbehörde auf die Anträge der Verwaltungskommission des Lokalfonds. Im Jahre 1856 wurde verfügt, daß nach Abzug von 4% Einhebungsgebühren die eine Hälfte der Schulgelder in den krainischen Studienfonds, die andere aber nebst den sämtlichen Aufnahmstaxen in den Lokalfonds der Realschule fließe, dessen Verwaltung durch ein eigenes Statut vom 6. November 1855 (M.-Erl., Z. 16.299) geregelt ist. Im Jahre 1860 wird das Schulgeld auf 10 Gulden (M.-Erl. vom 21. August, Z. 16.690 C. U.) für die unteren drei Klassen und im Jahre 1863 (14. Oktober, Z. 11.015 C. U.) auf jährlich 16 Gulden für die oberen drei Klassen festgesetzt. Im Jahre 1870 (19. April, Z. 3603) erfolgte eine Erhöhung des Schulgeldes für die unteren Klassen auf 20, für die oberen auf 24 Gulden. Die Einhebung erfolgte durch einen von der Stadtkasse damit betrauten Beamten (lange Jahre hindurch bekleidete H. Hengthaler [f] dieses Amt), bis 1886 darin Wandel geschaffen wurde. Es erfolgte nämlich im Jahre 1886 (12. Juni, Z. 9681) eine weitere Erhöhung auf 40 Gulden (in Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern) jährlich, und zwar wurde verfügt, daß die Schüler binnen sechs Wochen nach Beginn eines Semesters das Schulgeld für das Halbjahr mittelst besonderer Schulgeldmarken zu entrichten haben, die, beim Landeszahlamt erhältlich und auf einem eigenen Schulgeld-Erlagscheine aufgeklebt, der Direktion zur Kontrolle vorgewiesen werden. Die Befreiungen von der Zahlung des Schulgeldes worden dahin ergänzt, daß vom Jahre 1872 (21. Februar, Z. 1406) an auch Befreiungen vom halben Schulgelde gewährt werden können. Im Jahre 1878 (4. Septomber, Z. 17.721) wird verfügt, daß die Befreiungen nur solchen Schülern gewährt werden können, welche außer einem guton Fortgang auch die erste oder zweite Note aus Sitten und Fleiß aufzuweisen haben. Im Jahre 1890 wird es auch Schülern der 1. Klasse ermöglicht, Schulgeldbefreiungen zu erlangon. Mittellose Schüler dieser Klasse bewerben sich acht Tage nach der Aufnahme um die Stundung des Schulgeldes, welche auf Grund eines durchschnittlich befriedigenden Studienerfolges während zweier Monate gewährt wird, und falls das erste Semester von diesen Schülern mit gutem Erfolge geschlossen worden, zur Befreiung derselben von der Zahlung des ganzen Schuldgeldes führt, ohne daß eine neuerliche Bewerbung notwendig ist. Der Realsehul-Lokalfonds. Wie schon erwähnt, ist die Gründung der Realschule seitens der Staatsverwaltung im Jahre 1852 davon abhängig gemacht worden, daß ein eigener llealschul-Lokalfonds gebildet werden solle, der für die Erhaltung der Schullokalitäten, Lehrmittel und die Bezahlung der nötigen Dienerschaft aufzukommen habe. Um dessen Entstehung zu erleichtern, wurde demselben die Einschreibgebühr (Aufnahmstaxe), welche die Schüler bei ihrem Eintritte zu erlegen haben, sowie die Hälfte des zu entrichtenden Schulgeldes zugewiesen. Die andere Hälfte fließt in den krainischen Studienfonds, welchen der Staat verwaltet, der dafür die Gehalte und Pensionen der Lehror auf sich nimmt. Auch wurde gestattet, daß die Verwaltung dieses Lokalfonds einer eigenen Kommission zugewiesen wird, welche aus dem jeweiligen Ilealschuldirektor als Vorstand und aus zwei von der Gemeindebehörde zu wählenden Mitgliedern zu bestehen und nach einem eigenen vom Ministerium zu genehmigenden Statut vorzugehen hat. Das Statut wurde mit Erlaß vom 6. November 1855 (Z. 16.299) vom Ministerium, beziehungsweise von der Landesregierung (Erl. vom 13. Februar 1856, Z. 2315) genehmigt.* Es flössen in den Fonds, wie angedeutet, die Einschreibgebühren und die Hälfte des Schulgeldes, nachdem vorher die 4%igen Schulgeld-Einhebungsgebühren abgezogen worden waren. Letztere kamen dem Stadtkassier zugute, der die Einhebung des Schulgeldes zu besorgen hatte. Im Laufe der Zeit erlitt das Statut Veränderungen. Zuerst erfuhr Satz 1 eine Änderung. Mit der Errichtung der Oberrealschule 1865, beziehungsweise 1866, trägt das Land zwei Dritteilo der Laston der oberen Klassen und ein Dritteil die Stadt. Naturgemäß mußte nun auch das Land in der Lokalfondskommission vertreten sein. Dies ist aber erst mit dem Erlasse des Landesschulrates vom 29. Dezember 1874 (Z. 2131) geschehen, von wo an auch das Land seinen Vertreter in die Lokalfondskommission entsendet. Seit dieser Zeit bestellt dieselbe daher aus dem jeweiligen Direktor (Schulrat Dr. Junowicz), einem Vertreter des Landosausschusses (Peter Grasselli), einem Vertreter der Stadtgemeinde (Gemeinderat Johann Velkoverh) und einem Vertreter des Magistrats (J. 'Tomec). * Siolio Anhang S. 163 u. ff. Eine zweite Änderung trat ein, als der Staat selbst die Einhebung übernahm (1886), infolgedessen die 4°/0ige Einhebungsgebühr entfiel und sowohl dem Studienfonds als dem Realschul-Lokalfonds zugute kam. Das bedeutet also eine Änderung des Satzes 5; und seit die Realschule in einem eigenen Gebäude untergebracht ist, erscheint auch Alinea 1 des Satzes 13 überflüssig. Sonst hat das Statut keine Veränderungen erfahren. Der Realschul-Lokalfonds ist im Laufe dieser fünfzig Jahre zu einer ganz ansehnlichen Höhe gediehen. Im ersten Schuljahre flössen ihm 750 Gulden 57 x/2 Kreuzer C. M. zu, im letzten Schuljahre 1901/02 über 3500 Gulden ü. W. = 7456 Kronen. Die eingelaufenen Gelder, in pupillarsicheren Papieren angelegt, machen nach dem Rechnungsabschlüsse am Schlüsse des Schuljahres 1901/02 bereits 185.119 K 20 h aus. Die Gelder werden von dom jeweiligen Stadtkassier und dem Vertreter des Stadtmagistrats unter gegenseitiger Mitsperre in Verwahrung gehalten. Prüfungen. In den ersten Jahren des Bestandes der Realschule gab es Aufnahmsprüfungen, und zwar zu Ende September, Versetzprüfungen in der Mitte des letzten Schulmonates, Ehrenprüfungen für Auszeichnung acht Tage später und Wiederholungsprüfungen Ende September, vor Beginn des Schuljahres; endlich auch Nachtragsprüfungen in außerordentlichen Fällen, wo ein Schüler ohne Verschulden aus einzelnen Gegenständen ungeprüft blieb und die versäumte Prüfung in irgend einer Frist nachholte. Im allgemeinen sind heute noch dieselben Prüfungen in Übung, nur die Ehrenprüfungen haben seit dem Aufhören der Prämiierung auch aufgehört, 1870 (24. Juli, Z. 4877), und die Aufnahmsprüfungen für die 1. Klasse sind seit 1886, wio schon erwähnt, auf den Schluß des zweiten Semesters angesetzt, können aber auch bei Beginn des Schuljahres im Herbste abgelegt werden. Aufnahmsprüfungen in die übrigen Klassen können auch während des Schuljahres stattfinden. Dazu kamen schon im Jahre 1869 (27. Mai, Z. 11.387) die Maturitätsprüfungen, deren Einführung auf Wunsch der einzelnen Landtage als Ergänzung der Landes-Realschulordnung vom Ministerium in ähnlicher Weise wie an den Gymnasien gestattet wird. Iliefür ergeht 1872 (Ministerial-Verordnung vom 9. Mai) eine Prüfungsvorschrift, die in ihren Grundzügen sich nahezu 30 Jahro erhält. Es erfließen dann eine Reihe von Bestimmungen, welcho sich auf das Ausmaß des geforderten Wissens und Könnens beziohen und in gewissem Sinne als Erleichterungen gelten könnten, 1878 (18. Juni, Z. 9645). Im Jahro 1890 (8. April, Z. 6929) wird angeordnet, daß die Abiturienten einos Landes gleichzeitig die schriftliche Reifeprüfung abzulegen hätten und ihnen ferner sechs Wochentage vor der mündlichen Prüfung freigegeben werden sollen. Im Jahre 1892 (20. Mai, Z. 25.270) wird die Übersetzung aus dom Deutschen in das Italienische erlassen, ferner im Jahre 1895 (3. Februar, Z. 9544, bezw. 9511 ex 1894) ein einheitlicher Vorgang mit den Maturitätsprüfungen an Gymnasien festgesetzt und im Oktober (25. Oktober, Z. 23.929) hinsichtlich der Zuerkennung der Auszeichnung auf die Weisungen zur Führung des Lehramtes an Gymnasien verwiesen. Endlich erfolgt 1899 die Erlassung einer neuen Vorschrift für die Abhaltung der Maturitätsprüfungen an Realschulen (7. April, Z. 9452), welche nun bis heute in Geltung ist. Klassifikation. Wer in den Katalogen aus den ersten Jahren der Realschule blättert, wird in den einzelnen Klassifikationsrubriken die mannigfaltigsten Abstufungen der Klassifikationen finden, wie sie ja auch in den fünfziger Jahren an allen Mittelschulen gang und gäbe waren. Wendungen, wie: «gerade noch kaum genügend, — außerordentlich befriedigend — minder genügend» finden sich häufig, meist auch mit einer besonderen Urteilsbegründung versehen. Allein auch in der Gesamtklassifikation unterschied man, den großen und den kleinen Eminenzen entsprechend, große und kleine 1. Klasse mit Vorzug. Dem machte der Erlaß vom März 1866 (Z. 4634) ein Ende, wonach für Sitten: musterhaft, lobenswert, entsprechend, minder entsprechend, nicht entsprechend, — für Fleiß: ausdauernd, befriedigend, hinreichend, ungleichmäßig, gering, — für den Fortschritt in den Gegenständen: ausgezeichnet, vorzüglich, lobenswert, befriedigend, genügend, nicht genügend, ganz ungenügend, als Klassi-fikationsbezeiclinung festgesetzt worden sind; die bis dahin auch übliche Klassifikation der «Aufmerksamkeit» hört von da an ebenfalls auf. Als Ergänzung dazu wird mit 10. April 1867 (Z. 2775) angeordnet, daß die beiden ersten Prädikate in Sitten und Fleiß für die Erlangung der Befreiung vom Schulgelde unerläßliche Vorbedingung sind. Im Jahre 1879 (18. Jänner, Z. 768) wird die Zuerkennung der 3. Klasse verlangt, wenn die Hälfte der Noten nicht genügend ist; eine ganz ungenügende Note zählt in diesem Falle für zwei nicht genügende. Nachdem der Turnunterricht Pflichtgegenstand geworden, mußte mit Rücksicht auf die verschiedene körperliche Veranlagung der Schüler natur-gemäßerweise 1879 (30. April, Z. 4714) angeordnet werden, daß eine nicht genügende Note in diesem Gegenstände bei der Bestimmung der Fortgangsklasse nicht einzurechnen sei. Im Jahre 1886 (26. Jänner, Z. 1512) wird verfügt, daß die Rangordnung der Schüler nach einer den Leistungen der Schüler entsprechend abgestuften Lokationsnummer aufzuhören habe. Eine Verfügung, welche weder Schüler, noch Eltern vollständig befriedigte und nach Meinung vieler erfahrener Lehrer eine Lücke klaffen läßt, die früher oder später durch eine andere Einrichtung geschlossen werden dürfte. In demselben Jahre (9. März, Z. 4452) 4* wird auch wieder die Klassifikationsnote geändert. In der Bewertung des sittlichen Betragens entfällt die Note «musterhaft», aus der Stufenleiter der Fortschrittsnoten verschwindet das «ausgezeichnet» und «vorzüglich» kommt an erster Stelle zu stehen. Diese Verfügung ist bis heute in Geltung. Einige Erleichterungen in der Zuerkennung der «Fortgangsklasse mit Vorzug» treten 1892 (5. November, Z. 24.035) ein, wonach den Noten «vorzüglich» und «lobenswert» im Freihandzeichnen das gleiche Gewicht zukommt wie in den übrigen Gegenständen, dagegen die Note «genügend» die Zuerkennung der Vorzugsklasse nicht verhindert, wenn die Klassifikation in den anderen Gegenständen eine solche gestattet. Hinsichtlich dor nicht genügenden Leistungen im Freihandzeichnen gilt die Bestimmung des alten Organisationsentwurfes für Gymnasien und Realschulen vom Jahre 1849, wonach der Lehrkörper in jedem einzelnen Falle zu beurteilen habe, ob mangelhafte Leistungen eines Schülers in diesem Fache bei Tüchtigkeit in den übrigen Gebieten das Zurückbehalten desselben in dor niederen Klasse zu begründen geeignet seien oder nicht. Schulzucht. Im zweiten Jahre des Bestandes der Realschule wurde dem Lehrkörper aufgetragen, auf Grund des für die Gymnasien von Steiermark, Krain und Kärnten geltenden Disziplinargesetzes für Gymnasien ein Disziplinargosetz für die Realschule zu entwerfen, beziehungsweise zu beraten, ob und unter welchen Modifikationen jenes an der hiesigen Realschule einzuführen wäre. Der Lehrkörper unterzog sich dieser Aufgabe und entwarf das «DisziplinargesotrAüv die kaiserlich königliche Unterrealschule zu Laibach», welches das Ministerium für Kultus und Unterricht 1854 (18. Juli, Z. 4002) genehmigte. Um den milden Geist zu kennzeichnen, der das ganze Gesetz beherrscht, seien aus dem Vorworte zu den Satzungen folgende Sätze angeführt: «Kann schon der Unterricht der Schulo ohne Überwachung und Regelung der häuslichen Tätigkeit der Schüler nicht gedeilion, so gilt dieses umsomehr von der religiös-sittlichen Ausbildung. Hierin kann die Schule nur ergänzend und vervollkommnend einwirken; der entscheidende Einfluß bleibt immer der häuslichen Erziehung Vorbehalten. Es würde wenig nützen, in der Schule Frömmigkeit, Sittlichkeit, Treue und Gehorsam gegen göttliche und bürgerliche Gesetze zu lehren, wenn nicht auch zu Hause durch Aufsicht, Lehre und Beispiel dasselbe geschieht, wenn nicht auch die Eltern den Anordnungen der Schulo ihre volle Beachtung zuwenden ...» «Das vorliegende Disziplinargosetz bezweckt durchaus nicht, der Jugend jedes Vergnügen zu untergraben und ihr durch beständige Anstrengungen ihre schönsten Jahre zu verbittern; es zielt vielmehr dabin ab, den Scbiiler nur für wahre, aus getaner Berufspflicht entspringende Vergnügungen empfänglich zu machen und nur solche Unterhaltungen von ihm fern zu halten, welche auf seine Pflichterfüllung störend einwirken müßten. Daß die Schüler einer angemessenen Erholung bedürfen, kann wohl niemand besser einsehen, als gerade der Lehrer, der den größten Teil des Tages ihre Mühen teilt und mitempfindet.» Das Disziplinargesetz gliedert sich in sechs Hauptstücke: I. Allgemeine Verhaltungsregeln; II. Verhaltungsregeln in Bezug auf den Schulbesuch; III. Verhalten vor, bei und nach dom Unterricht; IV. Verhalten beim gemeinschaftlichen Gottesdienste; V. Verhalten außer der Schule und zu Hause; VI. Besserungsmittel und Strafen der Realschule. Im allgemeinen decken sich die Bestimmungen mit den heute geltenden, nur fällt uns unter den Strafen auf, daß die körperliche Züchtigung mit Rutenstreichen bei schweren sittlichen oder Disziplinarvergehen oder bei Widersetzlichkeit eintritt. Ein Erlaß vom Jahre 1859 (14. Juli, Z. 10.249) verfügt, daß die körperliche Züchtigung durch den Schuldiener in Gegenwart des Direktors und des Klassenlehrers oder eines anderen von der Direktion zu bestimmenden Mitgliedes des Lehrkörpers zu geschehen hat. Im Jahre 18G4 wurde eine neue Disziplinarordnung, welche mit der Eröffnung der Oberklassen ins Leben getreten ist, vom Staatsministerium bestätigt (31. März, Z. 2812 C. U.). Das Disziplinargesetz erfuhr dann noch mehrere Umgestaltungen, die letzte im Jahre 1874 (8. Juli, Z. 8784), welche nach den Vorschriften für Mittelschulen in Böhmen ausgearbeitet war und unter dem Titel Disziplinarordnung für die Schüler der Staats-Ob erreal-scliule in Laibach in 30 Paragraphen die einschlägigen Bestimmungen wiedergab. Die Strafe der körperlichen Züchtigung ist darin nicht mehr zu finden. Diese Disziplinarordnung erschien aber nach 25 Jahren auch schon in manchen Punkten veraltet, und so nahm der Lehrkörper im Sommer 1902 eine von einem eigenen Ausschüsse ausgearbeitete Schulordnung für die Schüler der Staats-Oberrealschule in Laibach an, welche der schulbehördliohen Genehmigung harrt. Während der fünfzig Jahre ist es aber wiederholt vorgekommen, daß einige Verschärfungen der Disziplinarordnung eintraten oder einzelne Bestimmungen besonders eingeschärft wurden. Es war dies meist in den unruhigen Zeitläuften politischer Parteistreitigkeiten der Fall, wo sich die Schuljugend, durch die halbverstandene Lektüre politischer Parteiblätter erhitzt oder gar durch persönliche Einflüsse verlockt, nur zu gerne verleiten läßt, sich in den Männerkampf der Tagespolitik einzumischen und nach jugendlicher, übermütiger Art mitzutun. So wird 1864 im November seitens der Landesregierung (Z. 1596) auf einen Erlaß des Unterrichtsministeriums vom Jahre 1849 verwiesen, welcher die Teilnahme von Schülern an von Nichtschülern gegründeten Vereinen in Erinnerung bringt. Im Jahre 1867 sieht sich die Landesregierung bewogen (30. März, Z. 2519), den Realschülern den Besuch der Landtagssitzungen zu verbieten; im Jahre 1869 (24. Juni, Z. 859) wird die Beteiligung an Tabors (öffentliche Versammlungen im Freien) oder ähnlichen Zusammenkünften, ferner hei «politischen oder eine nationale Parteistellung einnehmenden Vereinen» und endlich das Tragen politisch - demonstrativer Abzeichen strengstens verboten. Im Jahre 1873 (6. November, Z. 1924) wird diese Verordnung wieder besonders in Erinnerung gebracht. Ähnliche Bestimmungen erflossen in den Jahren 1897 und 1898, welche nicht nur das Tragen von Farben, Blumen als Kennzeichen politischer oder nationaler Parteien, Abzeichen (Kornblumen oder Lindenblüten) verboten, sondern auch die demonstrative Begrüßung mit dom Heilrufe als ungehörig bezeichneten. Einzelne dieser Bestimmungen, betreffend das Tragen von politischen oder nationalen demonstrativen Abzeichen, sind in die neue Schulordnung naturgemäß aufgenommen worden. Noch eines soll nicht unerwähnt bleiben. In den ersten Jahresberichten finden wir auch immer ein Verzeichnis der Requisiten, welche jeder Schüler dieser Unterrealschule außer den vorgeschriebenen Lehrbüchern im Laufe des Jahres notwendig braucht, wobei die Eltern besonders auf die Reißzeuge aufmerksam gemacht werden. Nicht weniger als 19 Gegenstände sind verzoiolmet und an der Spitzo prangt ein Tintengefäß aus Horn mit metallener Spitze, «weil andere in der Schule nicht geduldet werden». Welche Erinnerungen worden da wohl im alten Schülerherzen wach. — Im übrigen wäre die jeweilige Aufnahme einer solchen Liste besonders den Eltern heute ebenfalls noch recht erwünscht. Gottesdienst, religiöse Übungen und Schulfeste. Da dio Schüler der Anstalt fast ausnahmslos dem katholischen Bekenntnisse angehören, so haben die gottesdienstlichen Gepflogenheiten, die sich im Laufe der Jahre herausbildeten, fast nur Bezug auf dio betreffenden Einrichtungen der katholischen Kirche, die auch dio religiösen Verpflichtungen der Schüler im Vereine mit der Schulo bestimmt und überwacht. Daß auch in diesen Dingen sich nicht alles gleich geblieben, sondern mancher Wandel geschaffen worden ist, wird nicht unbegreiflich erscheinen, sobald man bedenkt, daß sich gerade auf diesem Gebiete die verschiedenen Strömungen bemerkbar machen, welche das öffentliche und gesellschaftliche Leben in diesem Zeitalter abwechselnd beherrschen. Vom Jahre 1852 an wird das Schuljahr mit einom heiligen, Geistamte in der Domkirche begonnen und mit einem Dankamte ebenda geschlossen. Nach dem Dankamte fand in den ersten Jahren 1853—1860 auch die feierliche Prämienverteilung im Boisein der Spitzen der Schulbehörden meist in den Schießstättsälen, und zwar für alle Mittelschulen von Laibach gemeinsam, statt Und darauf erfolgte die Zeugnisverteilung, so wio heute noch der Brauch ist, in den einzelnen Klassen durch den Klassenvorstand. Vom Jahre 1861 an vollzog sich auch die Prämienverteilung in der Schule, bis sie im Jahre 1870 gänzlich eingestellt wurde. \ Ferner hatten die Realschüler gemeinsam mit den Normal- und Gymnasialschülern täglich einer Scliulmesse um halb 8 Uhr früh in der Dom-kirche beizuwohnen. Der Sonn- und Feiertagsgottesdienst mit Exhorte wurde für die Realschüler schon damals in der Filialkirche zu St. Florian ab-gehalten und beteiligten sich daran auch die Schüler der Handelslehranstalt F. Mahr; ebenso wurden dort die geistlichen Exerzitien in den drei ersten Tagen der Karwoche abgehalten. Auch an den öffentlichen Bittgängen am Markustage und in der Bittwoche sowie an der Fronleichnamsprozession war die Schule beteiligt. Fünfmal während des Jahres empfingen die Schüler die Sakramente der Buße und des Altars. Nach dem Konkordatsjahre 1855 wurden diese Verfügungen dahin erweitert, daß die österlichen dreitägigen Exerzitien um halb 8 Uhr früh vormittags und um 5 Uhr nachmittags begannen und sich an denselben, wie an der Beichte und Kommunion, auch alle Lehrer der Anstalt beteiligten. Ganz besonders stand das Jahr 1856 unter dem Einflüsse einer erhöhten religiösen Stimmung; damals nahmen nämlich Lehrkörper und Schüler auch wöchentlich je einmal im Monate Mai an der Mai-Andacht zu Ehren der unbefleckten Empfängnis Mariens teil, welches Dogma mittelst Zuschrift des f.b. Ordinariats vom l.März 1855 auf Grund des apostolischen Sendschreibens Papst Pius IX. vom 8. Dezember 1854 der Anstalt amtlich verlauthart worden war. Auch auf die Privatschüler erstreckten sich diese Verpflichtungen. So verlangt das Ministerium mit Erlaß vom 9. Juni 1858 (Z. 9653), beziehungsweise die Landesregierung mit Erlaß vom 19. Juni d. g. J. (Z. 11.612), daß ein katholischer Privatschüler, der an einem Gymnasium oder an einer Realschule seine Prüfung machen will, sich vor derselben nicht nur ausweisen müsse, daß er durch einen vom betreffenden Bischof speziell dafür ermächtigten Priester in der Religion unterrichtet wurde, sondern daß er auch hinsichtlich der religiösen Übungen seine Pflichten erfüllt habe. Endlich begann in jener Zeit auch die Gepflogenheit, am Tage des hl. Aloysius, d. i. am 21. Juni, Schüler und Lehrer zu einem religiösen Ausfluge zur Muttergotteskircho auf dem Rosenbachberge zu vereinigen, wo nach Anhörung einer hl. Messe unter gemeinschaftlichen Spielen und frohen Gesängen der Tag verbracht wurde. Vom Jahre 1861 macht sich jedoch schon ein gewisser Wandel bemerkbar. Vom Jahre 1862 an worden die Lehrer nicht mehr zur Teilnahme an den religiösen Übungen herangezogen; sonst bleibt sich alles gleich, nur wird das Aloysiusfest im Jahre 1865 bloß in der St. Florianskirche begangen und die Schüler nur mehr viermal (von den Jahren 1866 bis 1869 wieder fünfmal) jährlich zur Beichte und Kommunion verhalten. Den Lehrern wird aber im April 1869 nur die Überwachung der Schüler beim Gottes- dienste zur Pflicht gemacht und wird dies auch in der Verordnung vom 5. April 1870 betont, worin endgültig festgesetzt erscheint, daß die Realschüler nur dreimal, und zwar am Anfänge und zu Ende des Schuljahres und zur österlichen Zeit, die hl. Sakramente zu empfangen verhalten werden. Trotz dieser Verfügung blieb es aber bei dem fünfmaligen Empfange, bis im Schuljahre 1872/73 das f. b. Ordinariat den Beschluß des Lehrkörpers, daß die Realschüler nur dreimal zum Empfango der hl. Sakramente geführt werden sollen, mit Erlaß vom 12. Februar 1873, Z. 184, zur Kenntnis nimmt. Diese Ordnung besteht bis heute. Die österlichen Exerzitien blieben auch noch in Übung bis zu dieser Zeit. Von da an hörten sie auf und wurden auf Anordnung der Direktion, ohne daß der Lehrkörper Gelegenheit bekam, sich zu äußern, zu Ostern des Jahres 1900 wieder aufgenommen, so zwar, daß liiofür im Sinne des be-* treffenden Ministerial-Erlasses die zwei ersten Tage der Karwoche in Verwendung kommen sollten. Im Juni 1870 hört die Gepflogenheit des Schulgebetes vor und nach dem Unterrichte auf, es bleibt aber für den Beginn und Schluß der Religionsstunde in Übung und wird es heute noch so damit gehalten. In demselben Jahre wird der Beschluß des Lehrkörpers, am Markustage und an den Bittagen regelmäßig Unterricht zu halten und von dem Besuche der wochentägigen Schulmesse abzusolien, vom Landesschulrate mit Erlaß vom 18. Mai, Z. 3232, genehmigt. Im Sommer 1871 wird zum letztenmalo das Aloysiusfest mit einer Prozession der Realschule auf den Oberrosenbachberg gefeiert, an welche sich nach dem Gottesdienste eine lebhafte Unterhaltung auf der Drenikshöhe anschloß. Vom Jahre 1874 an wird das Aloysiusfest dadurch ersetzt, daß an diesem Tage, statt wie bisher am Tage vor Christi Himmelfahrt, die Zöglinge, welche zum erstenmale die Kommunion empfangen, zum Altaro geführt werden. In demselben Jahre erschien auch ein Erlaß (7. Februar, Z. 8684), wonach die Unterrichtszeit durch die Boichttage nicht verkürzt werden solle; allein mit Rücksicht auf die Schwierigkeit der Durchführung ist dann im Jahre 1880 (M.-Erl. vom 8. November, Zahl 15.905) ein voller Tag oder ein Nachmittag und der darauf folgende Vormittag zur Vorbereitung auf den würdigen Empfang der hl. Sakramente freigegeben worden. Dies gilt bis zum heutigen Tage. Die Realschule hat somit nur an jedem Sonn- und Feiertage, die Ferien ausgenommen, Sehulgottesdienst mit Exhorte, und zwar mit Rücksicht auf die große Schülerzahl in zwei Abteilungen, von denen sich die erste (die Unterrealschulo bis exkl. der 4. Klasse) von 8 bis 9, die zweite (die 4. Klasse und die öberrealsehule) von 9 bis 10 Uhr in der St. Florians-kirchc versammelt. Außerdem wohnen dio Schüler regelmäßig der Festmesse am 4. Oktober, dem Namenstage des Kaisers, und im letzten Jahrzehnte auch am 19. November, dem Namenstage der Kaiserin, bei; seit dem Hingange der hohen Verewigten im Jahre 1898 findet statt der Festmesse am 19. November ein Trauergottosdienst statt. Die Realschule hat übrigens keinen Anlaß vorübergehen lassen, die vaterländische Empfindung in den Herzen der Jugend auch durch Beteiligung an einem Festgottesdienste zu beleben und zu betätigen, wie sie auch das Andenken verstorbener Lehrer und Mitschüler nicht nur durch Teilnahme am Leichenbegängnisse, sondern auch durch die stille Feier eines Trauergottesdienstes zu ehren gewöhnt ist. Außerdem war immer der Lehrkörper bei entsprechenden festlichen Anlässen in der Domkirche vertreten, ebenso auch bei Seelenmessen nach Mitgliedern des kaiserlichen Hauses. Geschichtlich bemerkenswert ist besonders der Festgottesdienst, welcher am 26. Februar — dem Jahrestage der Verfassung — in den Jahren von 1862 bis 1865 abgehalten würde und den Bischof Dr. Widmar zelebrierte. Mit der Sistierung der Verfassung hört dieser Gottesdienst wieder auf. Die Realschüler empfangen dreimal im Jahre die hl. Sakramente, machen seit 1900 die österlichen Exerzitien mit und beteiligen sich unter Vorantragung der Schulfahne, welche schon im Jahre 1856 ihre Weihe erhalten hat, an der Fronleichnamsprozession. Dies gilt von den Schülern des katholischen Bekenntnisses. Den Schülern evangelischen Bekenntnisses erteilte der jeweilige Pfarrer der hiesigen evangelischen Gemeinde seit 1875/76 den Religionsunterricht und wohnen die betreffenden Schüler dem evangelischen Gottesdienste in der Christuskirche bei. Als Religionslehrer walteten von 1875 bis 1879 Pfarrer Otto Schack, von 1889 bis 1891 Pfarrer Aug. Knießncr, dann Volksschullehrer Jakob Philipp Uhl und von 1892 bis heute Pfarrer Hans Jaquemar. Für Schüler anderer Bekenntnisse ist hinsichtlich des Religionsunterrichtes wegen der geringen Zahl der Angehörigen derselben nicht eigens vorgesehen. Gesundheitspflege. Trotzdem wiederholt schon ansteckende Krankheiten epidemisch in der Stadt auftraten, ist die Realschule verhältnismäßig wenig davon betroffen worden und auch sonst weist die Anstalt eine geringe Sterblichkeit auf. Vielfach ist dies den vorbauenden (prophylaktischen) Verhütungsmaßregeln der Sanitätsbehörden zu danken, welche besonders in den siebziger Jahren energischo Vorkehrungen trafen. Als im Jahre 1879/80 Diphtheritis und Blattern epidemisch auftraten, verpachtete die städtische Sanitätskommission von da an die Schüler aus Häusern, wo eine ansteckende Krankheit behördlich festgestellt ist und wovon die Direktion immer zugleich verständigt wird, auf einige Zeit den Schulbesuch zu unterbrechen. Aber selbst in den Jahren 1880—1886 wird noch über diese Krankheiten geklagt und betont, wie sehr der Unterricht durch die sogenannten Kontumazierungen einzelner Schüler leide. Als aber die Blättern-Epidemie 1880 mit gesteigerter Heftigkeit auftrat, da ver-ordnete der Landesschulrat am 21. Jänner (Z. 159), daß noch an demselben Tage die Schulen geschlossen würden und der Unterricht erst am 24. Februar aufgenommen werden solle. Sämtliche Schüler wurden nachgeimpft (revakziniert) und nur diejenigen zur Wiederaufnahme in die Schule zugelassen, welche, wenn im zehnten Jahre stehend, nachwiesen, daß sie geimpft seien, oder wenn älter, das Zeugnis beibrachten, daß sie innerhalb der letzten fünf Jahre neuerlich geimpft worden seien. So kam es, daß nur ein Schüler an Blattern, einer an Diphtheritis verstarb. Im Jahre 1890 hielt die Influenza ihren Einzug in die Stadt und breitete sich bald epidemisch aus, und zwar so rasch, daß die Anstalt vom 10. bis 19. Jänner geschlossen werden mußte, weil fast die Hälfte der Schüler und Lehrer erkrankt war. Das Jahr darauf untersuchte dor Regierungsrat Mod. Dr. Fr. Keeshacher die Realschüler nach dom Zustande ihrer Augen und stellte einige Trachom-Erkrankungen fest, worauf die betreffenden Schüler sofort veranlaßt wurden, den Schulbesuch bis zur völligen Herstellung zu unterbrechen. Seit dieser Zeit sind keino Massenerkrankungon vorgekommen und blieb die Realschule dank den behördlichen Bestimmungen von den Wirkungen ansteckender Kinderkrankheiten verschont. Überdies werden auch, soweit es nur irgend möglich ist, die Erfahrungen der Schulhygiene verwertet. Die Verordnung vom 12. März 1895 (Z. 27.638), betreffend die Schulgesundheits-pflege, läßt sich zwar nicht vollständig durchführen, allein das Bestreben ist vorhanden, den idealen Anforderungen nahe zu kommen. Die Lehrzimmer werden, wie ja ursprünglich verfügt ist, in den Zwischenpausen gelüftet und die Schüler bei schönem Wetter in den Realschulhof hinabgeschickt, um sich dort im Freien zu ergehen. Die Lehrzimmer werdon öfters als früher gereinigt, was sich schon als Notwendigkeit ergibt nach der Zunahme der Schülerzahl und vollends aus dem Umstande, daß das Gebäude in den Abendstunden und an Sonn- und Feiertagen im Herbst und Winter von den Schülern der gewerblichen Fortbildungsschule benützt wird. Ein besonderes Hilfsmittel der Schulgesundheit glaubt die Behörde auch in der Pflege der Jugendspielc zu erkennen, wobei vor allem anderen nicht geleugnet werden kann, daß der längere Aufenthalt im Freien bei energischer Körperbewegung im Spiele, im Laufen und Jagen, beim Schlittschuhlaufen im Winter und beim Schwimmen im Sommer den Körper widerstandsfähiger machen und den Geist zugleich mit dem Körper zu erfrischen vermögen. Im Jahre 1894/95 wurden die Schüler auch über die mit dem Bestände von blanken elektrischen Leitungen bei Hochspannung verbundenen Gefahren belehrt, und zwar nach der Schrift Adalbert Wallenhofen: «Zur Vermeidung von Unglücksfällen und über erste Hilfeleistung*. Belehrende Tafeln sind in den Schulzimmern und in der Turnhalle aufgehängt. Jugendspiele und Ausflüge. Man hat zwar, wie aus einigen Berichten hervorgeht, seitens der Realschule verschiedenerlei Jugendspiele gepflegt und namentlich bei Ausflügen, so z. B. nach der Aloysiusmesse auf dem Rosenbachberge, die Zeit mit allerlei munteren Spielen sich vertrieben. Allein diesen Spielen fehlte die systematische Ausbildung, bis erst die neueste Zeit Wandel schaffte. Alle Jugendspiele waren als Spiele ursprünglich eine Erfindung der Jugend selbst und unterlagen daher dank der kindlichen Launo mannigfachen Veränderungen, Umgestaltungen, Willkürlichkeiten, und es fehlte nur die ordnende Hand, welche dieselben systematisch ausgestaltete und zu einem wichtigen Erziehungs- 'und körperlich-gesunden Bildungsmittel machte. So hatten schon Basedow, Gutsmuths und Jahn dio Bedeutung des Spieles erkannt, und aus dem Spiele heraus hatte sich das Turnen entwickelt. Aber nach und nach schwand das Turnspiel trotz aller Bemühungen der Turnlehrerversammlungen 1874, 1876 und 1881, wo diese an den öffentlichen Schulen eine Erweiterung der Turnzeit zur Pflege des Spieles verlangten. Das erlösende Wort sprach der Amtsrichter Emil Hartwich in Düsseldorf aus, in der Flugschrift: «Woran wir leiden» (1881). Seine Anregungen fielen auf fruchtbarem Boden; der damalige preußische Minister von Goßler unterstützte dieselben durch seinen Erlaß vom Jahre 1882, die Beschaffung von Turn- und Spiel-plätzen betreffend, so daß bald an vielen Orten, besonders in größeren Städten, Spielplätze entstanden und Gesellschaften zur Pflege des Spieles sich bildeten. Der Zentralverein der Jugend- und Volksspiele, der 1891 gegründet worden, sicherte die weitere Pflege und Ausgestaltung, um welche sich der Abgeordnete von Görlitz von Sclienkendorf und der in Görlitz wirkende Gymnasialdirektor Dr. Eitner verdient machten. Letzterer führte don deutschen Philologen und Schulmännern Anfang Oktober 1889 seine Schüler im Jugendspiele vor und erweckte damit große Begeisterung unter den Schulmännern, die sich nun für dio Pflege des Spieles an den Mittelschulen plötzlich erwärmten. Dies wirkte auf Österreich herüber, wo 1890 ein Erlaß erschien (15. September, Z. 19.097), welcher dio Jugendspiele einer besonderen Pflege empfahl. Der damalige Turnlehrer der Anstalt J. Schmidt leitete noch die ersten Jugendspiele. Im Jahre 1891, in den Ferien, wurde Turnlehrer Brunet nach Görlitz entsandt, um einen Spielkursus mitzumachen, auch die anderen Spielplätze des Deutschen Reiches zu besuchen und Erfahrungen zu sammeln. Gleichzeitig führte Gymnasialprofessor Dr. von Gratzy dio Jugondspiole am Gymnasium ein und der Stadtmagistrat von Laibach stellte für diesen Zweck eine große Wiese zur Verfügung. Im Schuljahre 1891/92 werden dann die Jugendspiele organisiert, so zwar, daß sie seit der Zeit jeden Mittwoch und Samstag Nachmittag im geräumigen Realschulhof stattfinden. Jede Klasse bildet mehrere Spielgruppen unter selbst gewählten Spielordnern. Dazwischen gibt es Ausflüge in die Umgebung. Anfangs beteiligten sich 540/0 der Schüler an den Spielen. Im Jahre 1894/95 bewilligt die Verwaltungskommissiou zur Anschaffung von Spielgeräten 600 Gulden aus dem Realschul-Lokalfonds; außerdem zahlen von da an die Schüler 50 kr. bei der Einschreibung zur Ergänzung der Spielgeräte. Allmählich steigerte sich die Zahl der Teilnehmer auf (57 %• Außerdem versorgte man ärmere Schüler mit Schlittschuhen, verschaffte ihnen unentgeltlichen Zutritt auf die Eisplätze in der Umgebung der Stadt, für den Sommer auch noch Badefreikarten, wenn sie es nicht etwa vorzogen, in einem der kleinen Gewässer, Gradaschza und Kleingraben, welche den Stadtwald durchfließen, selbst sich ihr Freibad zu nehmen. Im allgemeinen beteiligen sich mehr die unteren Klassen an den Jugendspielen; die Schüler der höheren Klassen ziehen es vor, Ausfahrten auf dem Rade zu machen oder auf den Spielwiesen Fußball oder Netzball zu spielen. Hinsichtlich der Ausflüge ist folgendes zu bemerken: In den ersten Jahren wird nur von gemeinsamen Ausflügen der Lehrer und Schüler zum Aloysiustag berichtet. Später hören sie auf und an deren Stelle treten Mai führten, entweder einzelner Klassen mit ihrem Vorstande oder Gesamtausflüge der Anstalt, welclio in den ersten Maitagen unternommen wurden. Auch einer der beiden Ferial-tage des Direktors wurde dann und wann dazu verwendet. Die Ausflüge sollten nicht nur erfrischend und erheiternd, sondern auch belehrend wirken. Aus diesem Grunde verband man gerne bei einer Maifahrt mit den gereifteren Schülern den Besuch irgendeines technischen Unternehmens, z. B. der Papierfabriken in Görtschach und Zwischenwässern oder der Eisengewerkschaften in Aßling, Weißenfels, oder des Quecksilberbergwerkes in St. Anna bei Neumarktl, der Glasfabrik und Gewerkschaft in Sagor und der in Trifail und Littai, wo die betreffenden Werksleiter in der zuvorkommendsten Weise die Ausflügler empfingen und dieselben auf die wichtigsten Einrichtungen aufmerksam machten. In den letzten Jahren hat diese Gepflogenheit eine längere Unterbrechung erfahren, woran zumeist Ungunst des Wetters schuld gewesen sein mag. Schuljahr und Ferienordnung1. Im Jahre 1852 begann das Schuljahr am 1. Oktober und dauerte bis 20. August 1853; zwischen dem ersten und zweiten Semester sind acht Tage Ferien eingeschoben. Dio wöchentlichen Ferien betragen außer den Sonntagen und den etwa in die Woche fallenden Feiertagen in der Regel zwei Halbtage. Im Jahre 1855 wird endlich festgestellt, daß außer den Sonn- und Feiertagen folgende Tage schulfrei sind: 1.) jeder Donnerstag; 2.) dor 24. Dezember; 3.) im Fasching, mit dem das erste Semester geschlossen wird, fünf Tage, d. i. vom letzten Sonntage bis zum Donnerstage; 4.) zu Ostern, von Mittwoch vor bis einschließlich Dienstag nach Ostern; 5.) vier Tage während des Schuljahres, welche der Direktor bei außerordentlichen Anlässen freigeben kann, wodurch aber keine Verlängerung anderer Ferien stattfinden darf. Die Hauptferien dauern wie bisher zwei Monate, und hat das Schuljahr am 1. Oktober zu beginnen und mit Ende Juli zu schließen. Diese Ordnung blieb in Übung durch zwanzig Jahre. Nach einer Verordnung vom 2G. März 1875, Z. 3702, wird die Dauer des Schuljahres für alle Kronländer (Istrien, Dalmatien und Rovereto ausgenommen, wo das Schuljahr vom 1. Oktober bis 11. Juli zu dauern hat) vom 16. September bis 15. Juli festgesetzt. Als Ergänzung dazu folgte die Bestimmung im Dezember desselben Jahres (Z. 19.109), daß an heißen Sommertagen der Nachmittagsunterricht nicht vor 3 Uhr beginne, der Vormittagsunterricht aber so früh als möglich angesetzt werden könne. Zugleich erfließt auch eine neue Ferienordnung, die im wesentlichen, kleine Abänderungen ausgenommen, bis heute besteht: 1.) Das erste Semester schließt am letzten Samstag vor dem 16. Februar und das zweite Semester beginnt mit dem darauf folgenden Mittwoch. 2.) Ferialtage sind außer den Sonn- und Feiertagen: n) der 4. Oktober zur Feier des Namensfestes des Kaisers; b) zu Weihnachten: die Tage vom 24. Dezember bis 1. Jänner; c) drei Tage zwischen dem ersten und zweiten Semester; d) zu Ostern: die Tage von Mittwoch vor bis Dienstag nach Ostern; e) zu Pfingsten: der Samstag vor und der Dienstag nach Pfingstsonntag; f) zwei einzelne Tage, welche der Direktor das Recht hat freizugeben, wobei aber eine Verlängerung anderer Ferien vermieden werden muß. 3.) Auch über die Verteilung der Lehrstunden wurde eine grundsätzliche Norm festgestellt; dieselbe soll so erfolgen, daß unter Freilassung von Mittwoch und Samstag Nachmittag, bei einer Stundenzahl bis 25 Lehrstunden, drei Stunden vormittags und zwei Stunden nachmittags Unterricht erteilt werden solle; bei einer Stundenzahl über 25 Lehrstunden soll drei bis vier Stunden vormittags und zwei bis drei Stunden nachmittags unterrichtet werden. Die vierte Stunde soll womöglich nicht zu theoretischen Fächern verwendet werden. Vor der dritten und der vierten Vormittagsstunde hat je eino Erholungspause von zehn Minuten einzutreten, welche die Schüler, wo es angeht, im Freien zubringen sollen. Diese Einrichtung ist dann später dahin abgeändert worden, daß vor der dritten Stunde eine Viertelstunde, vor der vierten Stunde fünf Minuten Ruhepause eintreten. 4.) Ferner wurde bestimmt, daß die gottesdienstlichen Übungen die Unterrichtszeit nicht beeinträchtigen dürfen. 5.) Aufnahms- und Privatistenprüfungen sind, soweit sie nicht ohne Beeinträchtigung des Unterrichtes während des Schuljahres vorgenommen werden können, an den Anfang oder an den Schluß der Ferien zu verlegen. Lokales Unter- stützungs- vvesen. Die angeführten Ferialbestimmungen erhielten dann im Laufe der folgenden Jahre nachstehende Ergänzungen: Vom Jahre 1876 an wird verfügt, daß der 19. November, als Namenstag der Kaiserin, vom Direktor freigegeben werden kann. Vom Jahre 1880 an (siehe S. 56) soll auch zur Zeit der Beichte, dreimal im Jahre, entweder ein voller Tag oder ein Nachmittag und der darauf folgende Vormittag schulfrei gegeben werden. Unsere Realschule entschied sich für die letztere Einrichtung, die auch seither in Geltung ist. Im Jahre 1881 (M.-Erl. vom 26. Oktober, Z. 16.464) wird auch der Allerseelentag in die Reihe der schulfreien Tage aufgenommen. Einige Jahre darauf (M.-Erl. vom 28. November 1885 und 31. Jänner 1886, Z. 540) wird auch der 19. November allgemein als ordentlicher Ferialtag festgesetzt, und nach dem Hinscheiden der unvergeßlichen Kaiserin wird im Jahre 1898 (M.-Erl. vom 6. Oktober, Z. 2310) derselbe Tag auch für weiterhin als Ferialtag bestimmt, jedoch mit dem Bedeuten, daß die Schüler an diesem Tage einer kirchlichen Erinnerungsfeier (Seelenmesse) beizuwolmen haben. Wohltätigkeit. Erst in dem Berichte vom Schuljahre 1855/56 finden wir eine auf die Unterstützung bedürftiger Realschüler bezügliche Erwähnung, indem die Direktion mitteilt, daß ein Schüler ein Slugasches Stipendium genießt und zwei Schüler bei den P. P. Franziskanern und einer boi den W. W. F. F. Ursulinerinnen die Kost erhielten; Ähnliches wird aus dem nächstfolgenden Jahre berichtet. Dazu kommt im Jahresberichte von 1858/59 zum erstenmale eine Schenkung der Krainischen Sparkasse von 100 Gulden vor, aus welcher Reißzeuge zum Gebrauche für dürftige Schiiler angeschafft wurden. Allein ebenda erscheint auch schon unter besonderer Überschrift: «Sonstige Unterstützungen der Realschüler» ein freilich dürftiger Bericht, aus dom hervorgeht, daß dio vermöglicheren Schüler aus Anlaß des im Herbste 1856 ausgeschriebenen Jubiläumsablasses den Betrag von 25 Gulden 80 Kreuzer ü. W. zur Anschaffung von Lernmittel für ärmere Schüler zusammongelegt hätten. Im nächsten Jahre erscheint der Laibaclier gewerbliche Aushilfskassevorein als Wohltäter mit einer Spende von 40 Gulden. Ebenso bescheidon sind die Unterstützungen in den nächsten Jahren, wo übrigens der Aushilfskasseverein fast alljährlich als ausschließlicher Spender erscheint. Im Jahre 1864 widmet der pensionierte Kassevorsteher Hradezky 10 Gulden, der Kaufmann E. Terpin Schulrequisiten; im nächsten Jahre mehren sich die Spenden etwas, allein erst im Jahre 1867 ging man daran, das Unterstützungswesen zu organisieren. Eine außerordentliche Spende der Krainischen Sparkasse von 200 Gulden veranlaßte den Lehrkörper (Dir. Tb. Schrey), dio Gründung eines Unterstützungsvereines für dürftige Realschüler in Angriff zu nehmen. Am 1. Mai des Jahres 1867 wird ein Ausschuß zur Schöpfung der Satzungen gewählt, der seine Arbeit rasch erledigte, so daß dieselben schon am 27. Juni (Z. 5118) behördlich genehmigt erscheinen. Ein Aufruf, in welchem besonders darauf verwiesen wird, daß es an Stipendien fehle, die eigens für Realschüler gestiftet sind, wird versendet, und am Anfang des Schuljahres 1867/68 kann der Verein schon mit einer Zahl von 90 Mitgliedern ins Leben treten. Wer einen Gulden jährlich Beitrag zahlt oder ein- für allemal fünfzehn Gulden oder einen Freitisch gewährt, erwirkt die Mitgliedschaft. Die Sparkasse spendete neuerdings 200 Gulden, die zufällig tagende Versammlung der Berg- und Hüttenmänner veranstaltete auf Veranlassung des Berghauptmannes Josef Trinker eine Sammlung, welche eine Spende von 45 Gulden ergab; Buchdruckereileiter Anton Klein liefert unentgeltlich die nötigen Drucksachen, Albert Zeschko spendete Papier, Schreib- und Zeichenrequisiten, so daß also der Verein unter den günstigsten Vorzeichen ins Leben trat. Im Jahre 1868 wurde der Vermögensstand gesichert durch die seitens des Landespräsidenten Sigmund Conrad Freiherr von Eybesfeld erfolgte Zuweisung der Freiherr von Pflügelschen Legate (1175 Gulden Einnahmen). Von da an erhielt der Verein außer den Mitgliedsbeiträgen regelmäßig alljährlich seitens der Krainischen Sparkasse 200 Gulden, welche Spende 1868 bis 1874 auf 300 Gulden erhöht, allein mit Rücksicht auf die in Aussicht genommenen und später durchgeführten Stipendienstiftungen wieder auf 200 Gulden herabgesetzt ward; ausnahmsweise wurde sie im Jubiläumsjahre 1898 verdoppelt. Seit dem Jahre 1895/96 spendet auch der krainische Landesausschuß jährlich 100 Kronen. Unter den regelmäßigen Spendern finden wir seit 1873 die Waldherrsche Erziehungsanstalt, von der viele Pflegebefohlene die Realschule besuchten, und zwar bis zum Jahre 1892/93, wo dies aufhörte; ferner ab und zu einzelne Bürger und Bürgersfrauen: Kosler, Bürger, Gnesda. Dio Buchhandlung Kleinmayr & Bamberg, dio Papierhandlungen Zeschko, Terpin, E. Mahr, TH1 haben fast alljährlich Schreib- und Zeichenrequisiten dem Vereine unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Tuchfirmen J. C. Mayer, F. X. Souvan und Hutmacher Krejči haben auch wiederholt bedeutende Preisermäßigungen gewährt. Auch Vermächtnisse kamen dem Vereine zu, so nach dom Ableben des Herrn Andreas Mallitsch (1882) dio Summe von 25 Gulden. Der ehemalige Schüler Franz Kotnik (f in Wien 1891) verschrieb 445 Gulden mit der Beschränkung auf Schüler slovenisclier Nationalität. Im Jahre 1895 erhielt der Verein aus dem Legate des Baron R. von Apfaltrern 100 Gulden, 1901 aus dem des Josef von Redange 50 Gulden = 100 Kronen. Ferner bemühte s|eh der Verein, durch Veranstaltung von Konzerten und Akademien (1875, 1877, 1880, 1882 Stipendien. und 1890) und öffentlichen Vorträgen einzelner Professoren (1807 und 1898) die in immer erhöhterem Maße in Anspruch genommenen Mittel des Vereines zu vermehren. Die Schüler erhalten teils Lehrbücher (leihweise), teils Schreib- und Zeichenmaterialien, Kleider und Wäsche je nach Bedarf und Mitteln; auch werden ihnen Freitische verschafft oder Speisemarken für die Studentenabteilung der Volksküche zugewiesen. Die Bade-Inhaberin Frau Gnesda gewährt auch durch Vermittelung des Vereines eine Anzahl Freikarten zur unentgeltlichen Benutzung der Wannenbäder ihrer Anstalt. Der Verein zählte bei Beginn seiner Tätigkeit 96 Mitglieder und ist fast immer damit in gleicher Stärke verblieben; die höchste Mitgliederzahl (115) wies er 1875/76 auf, die niedrigste (79) im Jahre 1896/97. Die Zahl steigerte sich aber wieder und zählt der Verein gegenwärtig 112 Mitglieder. Die Mitgliederliste wird seit 1883 in dem Jahresberichte der Realschule veröffentlicht. Das Vereins vermögen beläuft sich auf rund 3200 Kronen (1600 Gulden) in pupillarsicheren Papieren angelegt. Die Verwaltung führt satzungsgemäß ein Ausschuß von sieben Mit-gliedei’n, welcher sich fast durchwegs aus Mitgliedern des Lehrkörpers zusammensetzt, mit dem Direktor als Obmann, mit denen in der früheren Zeit lange Jahre hindurch aus der Bürgerschaft bis zu seinem Tode Herr Franz Eder, dann 1892/93 Dr. Jos. Waldherr bis zu seiner Übersiedlung aus Laibach noch zusammenwirkte. An den Arbeiten dieses Ausschusses waren im Laufe der Jahre besonders hervorragend beteiligt die Professoren Franz Kreminger, Emil Ziakowski und August Nömecek, welche nämlich die Aufgabe der zweckmäßigen Verteilung der Mittel auf sich hatten. Der Vereinsausschuß besteht gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern: Schulrat Dr. Rudolf Junowicz, k. k. Überrealschuldirektor, Obmann; August Nömecek, k. k. Oberrealschulprofessor, Obmannstellvertreter; Emil Ziakowski, k. k. Oberrealschulprofessor, Vereinskassier; Milan Pajk, k. 1c. Oberrealschulprofessor, Vereinssekretär; kais. Rat Johann Franke, k. k. Oborrealschul-professor; Johann Gnjezda, k. k. Oberrealschulprofessor. An dieser Stelle sei nun im Namen der unterstützten Schüler und ihrer Eltern allen Wohltätern des Vereinos Dank gesagt und der Verein allen Jugendfreunden bestens empfohlen! Wie schon oben erwähnt, bestandon von Anfang der Realschule an noch keine eigenen, für die Realschule ausschließlich geltenden Stiftungen. Wir finden zwar einzelne Schüler im Genüsse von Stipendien, meist Familienstipendien. Im Jahre 1865 gewährt die Stadt Triest zweien Schülern je ein Ilandstipendium von 100 Gulden. In den Jahren 1870 bis 1873 genießen vier, bezw. fünf Schüler eine Militärstiftung; auch andere Stiftungen werden von Realschülern erworben, so daß im Jahre 1872 bereits 17 Stipendisten, darunter fünf Militärstiftlinge, aufgezählt erscheinen. Im Jahre 1873/74 stiftet endlich die Krainische Sparkasse, die größte Wohltäterin des Landes, anläßlich des 25jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers sechs Stiftplätze und die Stadtgemeinde Laibach (Bürgermeister Regierungsrat A. Laschan) vier Stiftplätze zu je 50 Gulden. Merkwürdigerweise fanden sich anfänglich nur wenige Bewerber, so daß die Sparkasse die überflüssigen Zinsen vom Jahre 1894 an andere bedürftige Schüler verteilte und anläßlich des zweiten Regierungsjubiläums die Anzahl der Stiftplätze auf oilf erhöhte. Daß sich allmählich die Zahl der Bewerber vermehrte und nun eine so große Schar von durchaus würdigen Bewerbern sich meldet, daß der Stand der Stiftung unzureichend erscheint, ist gewiß nicht wenig bezeichnend für die wirtschaftlichen Verhältnisse der Zeit. Hinsichtlich der Stipendienbelassung gilt der Erlaß des Unterrichtsministeriums vom 22. November 1881, Z. 18.101, wonach in dem Falle, daß ein Stipendist eine Klasse zu wiederholen hat, der Landesschulrat über den Fortbezug entscheiden kann, wenn Krankheit oder Kränklichkeit den Betreffenden am Studium verhindert haben, was durch ärztliche Zeugnisse zu belegen ist. In allen sonstigen Fällen, bei schlechter Fortgangs- oder Sittennote oder Reprobierung bei der Maturitätsprüfung, endlich auch im Falle eines Wechsels der Anstalt ist die Entscheidung des Ministeriums einzuholen. Im letzten Studienjahre 1901/02 genossen 26 Schüler Stipendien im Gesamtbetrage von 4291 Kronen; bei der großen Zahl von etwa 500 Schülern wohl ein kleiner Prozentsatz. Auch liier wird es sich empfehlen, die Aufmerksamkeit hochherziger Freunde der Jugend, besonders aber einsichtiger Förderer der technischen Studien, auf diese Umstände zu lenken und zur Schöpfung von Stiftungen anzuregen. 5. Lehrmittel. Allgemeines. Aus dem ersten Berichte über die Lehrmittel (vom Jahre 1853) entnehmen wir ein recht klägliches Bild: «Übernommen von der alten zwei-klassigen Realschule 103 Nummern mit 1107 Stück, meist modrig, sehr alt und abgenützt, manche den Anforderungen sehr unvollkommen entsprechend, viele ganz unbrauchbar.» «Dann von der früheren medizinisch-chirurgischen Lehranstalt übernommen 228 Nummern, die alle durch mehrjähriges Lagern in einem feuchten Lokale sehr gelitten haben. Eisenbestandteile sind fast zugrunde gegangen.» Das sind die Anfänge der Lehrmittelsammlung. Man mußte daher an Neuanschaffungen für Geographie, Naturgeschichte, Physik, Chemie, Zeichnen, Schönschreibunterricht gehen. Auch stellten sich ein paar Wohltäter mit einigen dürftigen Geschenken ein. Allein die Mittel waren geringfügig, und nicht minder gebrach es an Räumen, die Lehrmittel zweckentsprechend unterzubringen. Die Klage über die mangelhafte Lehrmittelsammlung wiederholt sich 1854. Man verzichtet aber auf größere Anschaffungen, weil im nächsten Jahre Umbauten im Laboratorium wie im physikalischen Ilörsaale bevorstehen, nach deren Vollendung die Anschaffungen vorgenommen werden sollen. Den Grundstock der Bücherei verdankt man 1855 dom pensionierten Zeichenlehrer der Anstalt Franz Huber, der seine Büchersammlung von 200 älteren und neueren Werken in 295 Bänden und Heften der Anstalt zum Geschenke machte. Eine namhafte Vermehrung der Lehrmittel konnte endlich 1860/61 herbeigeführt werden durch die von der Gemeinde bewilligte alljährliche Dotation von 600 fl ö. W. und durch die von der Landesregierung gestattete Verwendung der Realschul fondsin teressen im Betrage von 1216 fl. 20'/2 kr. ö. W. Die naturhistorische Sammlung konnte erst 1861 angelegt werden, wobei sich Nikolaus Iloffmann, Messerschmiedmeister (f 1901), als geschickter Präparator bekundete, der gegen geringe Vergütung die Präparierung der Tierkörper, darunter von 42 Vögeln, übernahm und mit Sachkenntnis ausführte. So konnte also in diesem Jahre ein stattlicher Zuwachs an Neuanschaffungen verzeichnet werden. Die Chemie mußte jedoch vorläufig leer ausgehen, weil es überhaupt an einem Laboratorium fehlte. Im Jahre 1862/63 gewann die naturhistorische Sammlung einen bedeutenden Zuwachs durch Ankauf wie durch Schenkungen. Auch die Bücherei nimmt zu. Für das chemische Laboratorium wird endlich ein eiserner Ofen, ein Experimentiertisch und ein bleierner Ausguß angeschafft Das Jahr darauf erhielt besonders die Zeichenschule Zuwachs an Vorlagen, Bahmen und Modellen. Ebenso vergrößerte sich die historisch-geographische Lehrmittelsammlung. Endlich im Jahre 1865 wurde ein chemisches Laboratorium eingerichtet, demnach ein größerer Bestand an Lehrmitteln angeschafft, wozu der Stadtmagistrat ein Dritteil und das Land zwei Dritteile der Kosten aufbrachten. Die Gemeinde spendete außerdem noch eine Summe von 595 fl. 90 kr. für Auslagen, welche die Errichtung der vierten Klasse verursacht hatten, so daß 1866 vieles beschafft werden konnte; auch dor Zeichenunterricht wird wieder stärker bedacht. In den drei Schuljahren 1867/68—1870/71 scheint aber gar keine Vermehrung der Lehrmittel stattgefunden zu haben, da hierüber der gewöhnliche Ausweis in den Jahresberichten der Anstalt vollkommen fehlt. Mit dem Jahre 1870/71 beginnt wieder ein regelmäßiger Zuwachs vermerkt zu werden, und haben daran besonders das chemische Laboratorium und das naturhistorische Kabinett ihren Anteil. Eine namhafte Bereicherung erfuhr jedoch das Naturalienkabinett durch die Schenkung des Sammlers und Privatgelehrten H. F. Schmidt (f) in Laibach (Schischka), der 600 Spezies Land- und Süßwasserkoncliylien von Krain spendete. Als ein großer Förderer der Sammlung erwies sich auch der Pfarr-Administrator Robič. Von nun an nahmen auch das chemische Laboratorium und das physikalische Kabinett, nachdem sie in dem neuen Realschul-gebäude stattliche Unterkunftsräume und Arbeitszimmer bezogen hatten, in ihren Sammlungen regelmäßig zu. Zur Vermehrung derselben bewilligte der Landesschulrat am 12. Mai 1876 aus den laufenden Einnahmen des Realschul-Lokalfonds 2156 Gulden. Im darauf folgenden Schuljahre gewann das naturhistorische Kabinett durch eine neuerliche Schenkung des Herrn Schmidt eine reiche Insektensammlung, 160 Schachteln mit 16.000 Spezies, und eine Bücherei von 408 Bänden und 419 Heften, wofür dem genannten edlen Spender im Ministerial-Erlasse vom 12. Jänner 1877, Z. 407, Dank und ehrende Anerkennung ausgesprochen wurde. Dazu kamen auch noch Schenkungen des Musealkustos Karl Desehmann (f) und des Professors Kozina (f). In demselben Jahre erhöhte die Gemeinde im Einvernehmen mit dem Landtage die seit 1860 auf 900 Gulden festgesetzte Dotation auf 1500 Gulden, wovon jo die Hälfte Stadt und Land tragen. Von da an nahmen die Sammlungen regelmäßig zu. Im Jahre 1892/93 gründete der damalige Kustos des geographischen Kabinettes Professor Levee auch eine Münzensammlung, unterstützt durch eine Schenkung des krainischen Landesausschusses, zusammengestellt aus Dubletten des krainischen Landesmuseums. Die nun folgenden Einzelberichte beruhen größtenteils auf den Mitteilungen der betreffenden Herren Kustoden. Die Bücherei für Lehrer und Schüler. Den Grundstock der Bücherei schuf, wio schon erwähnt, 1855 der pensionierte Zeichenlehrer der Anstalt Franz lluber, der seine Büchersammlung von 200 älteren und neueren Wei’ken in 295 Bänden und Heften der Anstalt zum Geschenke machte, von denen freilich heute der größere Teil nur mehr antiquarischen Wert hat. Gleichzeitig gründete man aus freiwilligen Beiträgen der Realschüler, welche sich von 1854—1857 auf 201 Gulden beliefen, eine Schülerbibliothek. Von 1856/57 an hob man dann von jedem Schüler einen Bibliotheksbeitrag, anfangs von 20 kr. C. M., ein, eine Gebühr, die sich im Laufe der Jahre bis jetzt auf 2 K steigerte. Die Beschränktheit der Räume verhinderte eine rechte Entwickelung des gesamten Bücherschatzes; trotzdem wird er in den sechziger Jahren durch Schenkungen und Ankauf erweitert. Allein nun fand sich für die Bücherei kein Raum mehr in der 5* Schule, und so wurde sie bei Prof. R. Pirker in dessen Wohnung untergebracht, wo sie bis zu dessen Ernennung zum Laudesschulinspektor (1870) verblieb. Dann wurde sie in einem Privathause, bei G. Rom am Petersdamm, eingemietet. So blieb es bis zur Eröffnung des neuen Gebäudes. Mittlerweile war unter Leitung des Prof. Dr. A. G. Supan die Anlegung des Fach- und Zettelkataloges vollendet. In der Zeit vom Juli 1873 bis Februar 1874 wurde die Bücherei neu geordnet und in eine Lehrer- und Schülerbibliothek geteilt, die aber von einem Bibliothekar allein verwaltet wurden. Der Bericht spricht dem damaligen Schüler der 5. Klasse Ludwig Berger als Helfer des Biblio- thekars den besonderen Dank aus. Als die Bücherei in das neue Gebäude einzog, erhielt sie ein geräumiges Zimmer neben dem geographisch-historischen Kabinette (heute ein Lehr-zimmer der 2. Kl.) zugewiesen. Vom Schuljahre 1875/76 an führte Professor Franz Kreminger als Kustos die Verwaltung. Durch Ankauf u. Schenkung Deutsche Sprache und Literatur — manchesmal sind die Schenkungen wohl von etwas frag-würdigemWerte gewesen* — nahm die Bücherei zu. Die Schüler-Bibliothek zählte bei der Neuordnung 403 Werke in siebon Gruppen (Chemie und Naturgeschichte -Unterhaltungsschriften — Technische Werke und Geometrie — Nichtdeutsche Bücher — Geschichte und Geographie -Mathematik und Physik) geordnet. Dio Professor Dr. A. G. Supan in Gotha. Lehrerbibliothek besaß 356 Werke nach vier Gruppen (Mathematik und Naturwissenschaften — Geschichte und Geographie, deutsche Sprache und Literatur Pädagogik — Nichtdeutsche Werke) eingeteilt und katalogisiert. Also insgesamt 759 Werke. Leider fehlt in diesem Berichte die Angabe der Bändezahl. Im nächsten Jahre werden bereits angeführt 1633 Bände, 440 Ilefte, und vier Jahre darauf (1880) 2308 Bände und 738 Ilefte. Fünf Jahre später, im Schuljahre 1884/85, wird auch der Stand beider Büchereien getrennt aufgeführt; so enthielt damals die Lehrerbibliothek schon 1495 Bände und 1245 Ilefte, die Schülerbibliothek 1487 Bände und 348 Hefte — zusammen 2982 Bände und 1593 Hefte. Währenddes Schuljahres 1890/91 werden beide Büchereien auch räumlich getrennt und je einem eigenen Kustos zur Verwaltung übergeben. Dio Schüler- * Bei der Neuordnung 1873/74 mußten 270 Bünde und 50 Ilefto ausgeschieden worden. bibliothek blieb nun in ihrem Raume, die Lehrerbibliothek aber mußte sich in ein kleines Vorzimmer zum Zeichensaale im zweiten Stocke zurückziehen. Die Schülerbibliothek erhielt Professor J. Borghi (•)•) zur Verwaltung, die Lehrerbibliothek wurde dem Professor Dr. J. J. Binder überantwortet, der sie heute noch verwaltet. Aber auch die reiche Programmsammlung, welche in zwei Kasten des Konferenzzimmers untergebracht ist, erhielt einen eigenen Kustos in der Person des Professors Franz Keller, der sich der Mühe unterzog, die Programmsammlung neu zu ordnen, da diese aus der Lehrerbibliothek ausgeschieden wurde. Sie steht heute noch in seiner Verwaltung. Damals zählte die Lehrerbibliothek 2014 Bünde, 327 Hefte und 1 Blatt, die Schülerbibliothek 1523 Bände und 308 Hefte. Letztere verwaltete nach Borghis Abgange Professor Heinrich Pirker bis Ende des Schuljahres 1896/97, worauf sie Prof. Laharner (f) übernahm und bis zu seiner Erkrankung führte. Mittlerweile erhielten beide Büchereien auch neue Räumlichkeiten, welche durch den Umbau des Festsaales gewonnen worden waren (1896). Die Lehrerbücherei ist seit dieser Zeit in einem Zimmer neben dem Konferenzzimmer untergebracht. Im Konferenzzimmer selbst ist die Programmsammlung und liegen endlich außer den nötigen Nachschlagbüchern auch die Fachzeitschriften (17) auf, welche ebenfalls der Bücherwart (Kustos) der Lehrerbücherei zu verwalten und zu versehen hat. Die Schülerbücherei ist im zweiten Stockwerke, über der Lehrerbücherei in einem gleich großen Raume untergebracht. Die allmählich erhöhten Biblietheksbeiträge der Schüler (von 20 Kreuzer auf 35 Neukreuzer, dann auf 60 Kreuzer und [seit 1889] auf 1 Gulden = 2 Kronen) ermöglichten umfassende Neuanschaffungen und Ergänzungen, so daß sich der heutige Stand der Schülerbibliothek schon auf 2675 Bände und 490 Hefte stellt. Die Lehrerbücherei zählt mit Beginn des Jubeljahres 3052 Bände, 756 Hefte und 30 Blätter. Die Bücher, welche der Bücherwart nach einer übersichtlichen Einteilung aufgestellt hat (Zeitschriften, Geschichte, Geographie und Vaterlandskunde, Mathematik, Naturlehre und Naturgeschichte, deutsche Literatur und Philosophie, fremde Literaturen), sind in fünf großen Kasten untergebracht. Die Programmsammlung, welche jedes Jahr auf dem Tauschwege um etwa 270 Programme vermehrt wird, beläuft sich auf 10.948 Stück. Der neue, nach der Vorschrift des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom Jahre 1896 (30. Dezember, Z. 26.362) angelegte Katalog der Lehrerbücherei, welche auch die in den verschiedenen Kabinetten befindlichen Bücher umfaßt, zeigt mit Beginn des Jahres 1902/03 einen Stand von 2115 Werken in 4452 Bänden und 1426 Heften. Zählt man dazu die Bändo der Schülerbücherei, so erhält man eine Gesamtsumme von 7127 Bänden und 1916 Heften. Daß sich natürlich unter diesen auch mancher antiquarischer Ballast mitschleppt, ist begreiflich, und wird jeder Bücherwart über diese Erscheinung zu klagen haben. Allein die reicheren Mittel gestatten nun eine bessere Auslese und ermöglichen es auch, auf manche Schenkung zu verzichten, die oft nur eine Raum- und Zeitverschwendung bedeutete. Die Lehrmittelsammlung- für Naturgeschichte. Die Lehrmittelsammlung für Naturgeschichte enthielt anfänglich, wie aus dem Jahresberichte 1853 zu ersehen ist, kaum das Unentbehrlichste. Sie zerfiel in zwei Abteilungen, nämlich in die von der früheren zweiklassigen Kristallmodellen sowie einer Härteskala mit zwei Strichtafeln wurde erst der Grund für eine brauchbare Schulsammlung gelegt. Die zoologische Abteilung der natur-historischen Sammlung besteht erst seit dem Jahre 1861. Am Schlüsse des genannten Schuljahres besaß sie 42 ausgestopfte Vögel. Im Schuljahre 1877 erhielt das naturhistorische Kabinett vom Herrn Ferdinand J. Schmidt (f 16. Februar 1878), einem Manne, durch dessen ruhelose Forscherarbeit die Naturprodukte Krains bis weit über die Grenzen Österreichs bekannt geworden, eine höchst wertvolle Spende. In hochherziger Weise und mit der Absicht, den naturwissenschaftlichen Unterricht nach Möglichkeit zu fördern, schenkte Schmidt seino Insektensammlung, ein Werk jahrelanger, aufopfernder Mühe und geistiger Arbeit; ferner eine große Anzahl von Publikationen aus dem Gebiete der beschreibenden Naturwissenschaft. Die Insektensammlung, die in zwei großen Schränken untergebracht ist, umfaßt 160 Schachteln. Eine Schachtel enthält alle Gliodertiero, die in den krainischen Grotten gefunden wurden, darunter die Originalo der von Schmidt entdeckten und beschriebenen Arten. Die Büchersammlung umfaßt 408 Bände und 429 Hefte. Einen hervorragenden Platz nehmen die wissenschaftlichen Zeitschriften und Abhandlungen gelehrter Gesellschaften ein. Realschule mit Inventar vom 6. September 1852 übernommene und in die im ersten Schuljahr 1852/53 neu beigeschaffte Sammlung. Von der aufgelassenen Anstalt wurde dem naturhistorischen Kabinette nur ein Stück zugewiesen. Durch Anschaffung einer Mineraliensammlung von 300 Exemplaren, 100 St. Ferdinand J. Schmidt t In Würdigung dieser wertvollen Spende wurde Herrn Ferd. J. Schmidt von Seiner Exzellenz dem Herrn Minister für Kultus und Unterricht laut hohen Erlasses vom 12. Jänner 1877, Z. 416, die volle Anerkennung ausgesprochen. Die botanische Sammlung erhielt im Jahre 1881 durch die Liberalität des Herrn k. k. Forstrates Karl Seitner in Sarajevo zwölf Faszikel getrockneter Phanerogamen aus dem Nachlasse des Herrn Valentin Plemel, Lokalist in Karnervellach. Eine Schenkung von umso größerem Werte, da sie viele seltene Pflanzen der oberkrainisclien Alpen und zahlreiche Arten aus Unterkrain enthält; zugleich auch viele Belege zu Plemels Abhandlung: «Beiträge zur Flora Krains» im dritten Jahreshefte des Vereines des Professor Wilhelm VoD f krainischen Landesmuseums. Laibach 1862, pag. 120—164. Im Verlaufe von 50 Jahren ist die Lehrmittelsammlung für Naturgeschichte durch andere zahlreiche Schenkungen und durch Ankauf bedeutend vermehrt und dann, nach der Übersiedlung der Anstalt im Jahre 1874 ins neue Gebäude in der Vegagasse, pas-exs. Austro-Hungarica (20 Zenturien); Kryptogamen (6 Faszikel); Samen-, Früchte- und Drogensammlung 226; sonstige botanische Gegenstände 116. Für Mineralogie und Geologie: Naturstücke 923; Edelsteinnachahmungen 31; Kristallformen (Modelle) 138. Abbildungen und Karten 344; Geräte 23; technologische Gegenstände 50; Bücher 997; Hefte und Blätter 611. Das größte Verdienst um die Neuanlage und Vermehrung des Kabinettes hat sich unstreitig Professor Wilhelm Voß erworben. Wilhelm Voß, geboren zu Wien am 31. Dezember 1849, absolvierte dio technische Hochschule in Wien und wurde daselbst 1871 zum Assistenten der Lehrkanzel für Zoologie und Botanik ernannt; in dieser Stellung verblieb er bis 1871, in welchem Jahre seine Ernennung zum wirklichen Lehrer an der k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach erfolgte. Nach zwanzigjähriger eifriger Pflichterfüllung wurde er an die Realschule im viorten Wiener Gemeindebezirke versetzt; hier ereilte ihn der Tod am 30. März 1895. Als Voß im send untergebracht worden. Sie enthält gegenwärtig: Für Zoologie: Wirbeltiere .369, wirbellose Tiere 17.044, Skeletti) und Skelett-teile, anatomische Präparate und Modelle 132. Für Botanik: Herbarium Pleme-lianum (12Faszikel); Thuemen, Mycotheca universalis (23 Zenturien); Kerner, Flora Jahre 1874 nach Laibach kam, fand er vollauf zu tun. Er mußte nicht nur den Verpflichtungen eines Lehrers einer stark besuchten Anstalt nach-kommen, sondern es galt auch, da die Anstalt ein neues Gebäude bezogen hatte, ein Naturalienkabinett anzulegen, was seinem Vorgänger bei den früher sehr beschränkten Räumlichkeiten nur sehr unvollkommen möglich war. Nach mehrjährigen Bemühungen gelang es, jene hübsche Sammlung zustande zu bringen, die nicht nur eine Zierde der Anstalt ist, sondern sich mit jeder, gleichen Zwecken dienenden, messen kann. Voßens wissenschaftliche Tätigkeit bewegte sich hauptsächlich auf dem Gebiete der Botanik. Er gehört zu den kenntnisreichsten Mylcologen Österreichs. Während seines Aufenthaltes in Krain benützte er jede freie Zeit, um seine in Wien begonnenen mykologischen Studien fortzusetzen. Es reifte in ihm der Plan, zunächst durch Sammeltouren ein reiches Material aufzubringen und nach Bearbeitung desselben an dio Ausarbeitung einer «Mycologia carniolica» zu schreiten. Voß führte beide Teile des Programmes durch. Die Durcharbeitung der reichhaltigen Aufsammlungen aus allen Teilen Krains wurde' begonnen, mit Sachkenntnis, Gründlichkeit und Scharfblick durchgeführt und die interessanten Resultate inzwischen in zwangloser Folge unter den Titeln: «Mykologisches aus Krain» und «Materialien zur Pilzkunde Krains» in den Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien und in der österreichischen botanischen Zeitschrift der Öffentlichkeit übergeben. Im 31. Bande der genannten Verhandlungen schildert Voß das Leben und Wirken dos österreichischen Botanikers und ersten Erforschers Krains, J. A. Scopoli, berücksichtigt dabei in erster Linie das von Scopoli auf dem Gebiete der Mykologie Geleistete und schreitet mit dem größten Erfolge zur Deutung der von Scopoli für Krain angeführten Pilze. Im Jahre 1889 begann Voß mit der Herausgabe seiner «Mycologia carniolica», die im Jahre 1892 abgeschlossen wurde. Die Zahl der hier namhaft gemachten Pilze beträgt nahezu ebensoviel als für das mykologisch am besten durchforschte Kronland, Nioderösterreicli, in Becks Aufzählung der Kryptogamen dieses Landes, angeführt werden. Einige in Krain neu entdeckte Pflanzen wurden zu Ehren Voßens benannt. So das Ustilagineen-Genus Neovossia Kcke., Sorosporium Vossianum Thuem., Puccinia Vossii Kcke., Polyporus Vossii Kalchb., Pyrenopeziza Vossii Relim und Ramularia Vossiana Thuem. Voß hat auch einige neue Arten aufgestellt. Diese sind: Puccinia Thuemeniana, Scolicotrichium Ungeri, Cylindrosporium Uredinis, Ramularia Scopoliae und Phyllosticta carniolica. Mit der im Jahre 1894 in den Mitteilungen des Museal Vereines für Krain erschienenen Abhandlung: «Die Mineralien des Herzogtums Krain» scldießt die wissenschaftliche Tätigkeit Voßens ab, der für das Land, wohin ihn sein Beruf geführt hatte, das Ersprießlichste geleistet hat. Nach Voßens Abgang übernahm sein Nachfolger im Lehramte, der gegenwärtige Kustos Prof. J. Wentzel (Dr. der Universität Straßburg), auch die Verwaltung des Kabinettes, das er im Geiste seines Vorgängers weiter auszugestalten sich mit Erfolg bemüht hat. Das physikalische Kabinett. Im Jahre 1852 hatte das physikalische Kabinett aus dem Inventare der zweiklassigon Realschule zwei Stücke übernommen, und es mußte der damalige Verwalter derselben, provisorischer Direktor Michael Peternel, gut oder schlecht mit diesen beiden Apparaten beim Unterrichte auskommen. Schon im Jahre 1853 wurde der• Grund zu einer Lehrmittelsammlung durch den Ankauf der allernotwendigsten Apparate gelegt. In den darauf folgenden Jahren konnten aus Mangel an Geldmitteln nur wenige, ja in einzelnen Jahren gar keine Apparate angekauft werden, bis vom Jahre 1861 an durch Verwendung damalige Prof. Josef Finger, gegenwärtig Professor der k. k. technischen Hochschule in Wien, bei der Gründung dieser Sammlung die bereits bestehende Lehrmittelsammlung der Realschule mit geschickter Hand ergänzt hat. Der bereits im Jahre 18(57 in einer Programmarbeit des wirklichen Lehrers Josef Opi ausgesprochene Wunsch, für den Physikunterricht sei ein eigenes Lohrzimmer neben dem Kabinette zu verwenden, ging erst im Oktober des Jahres 1874 mit der Übersiedlung in das neue Gebäude in der Vegagasse in Erfüllung. Professor Andreas Senekovič, gegenwärtig Direktor am I. Staatsgymnasium in Laibach, der im gleichen Jahre. die Verwaltung der Lehrmittelsammlung übernommen hatte, erhielt reichliche Arbeit bei der Ordnung der Apparate in den neuen, schönen Räumen. Gleich in den nachfolgenden Jahren erfuhr das Kabinett bedeutenden Zuwachs an Lehrmitteln. Im Jahre 1877 weist die Lehrmittelsammlung einen Stand von 555 Stücken auf. Auch wurde mit dem Ankäufe einer Hobelbank und einer Drehbank samt den entsprechenden Werkzeugen ein Arbeitskabinett eingerichtet. Professor Andreas Senekovič, gegenwärtig Gymnasialdirektor in Laibach. der Interessen des Realschullokalfonds die Lehrmittelsammlung alljährlich vermehrt wurde. Als im Jahre 1873 die mit der Realschule verbundene gewerbliche Fortbildungsschule umgestaltet wurde, erfuhr das physikalische Kabinett eine namhafte Bereicherung. Besonders sei hervorgehoben, daß der Als im Jahre 1882 der pensionierte Prof. Michael Peternel mehrere wissenschaftliche Werke dem physikalischen Kabinette gespendet hatte, wurde auch der Grund zu einer eigenen Kabinettsbücherei gelegt. Im Jahre 1885 wurde Prof. Klemens Proft mit der Verwaltung der Lehrmittelsammlung betraut. Er verwaltete durch volle 16 Jahre das physikalische Kabinett, bis ihn im Jahre 1901 die Ernennung zum Direktor des Cillier Staatsgymnasiums von seinen liebgewonnenen Schützlingen trennte. Während dieser Zeit hat das Kabinett das Herrlichste an physikalischen Apparaten erhalten, so Apparate für die Versuche in der physikalischen Optik, wertvolle Meßinstrumente für die magnetischen und elektrischen Erscheinungen, Apparate für die Hertzischen und Teslaschon Versuche u. s. w. Auch sind während dieser Zeit wertvolle Schü- Der gegenwärtige Stand der physikalischen Lehrmittelsammlung, welche unter der Leitung eines ehemaligen Schülers von Direktor Proft, des Professors Karl Schmutzer steht, beläuft sich auf 450 Nummern mit 817 Stücken, die Bücherei auf 92 Bände. Alles das beschafft im Laufe von 50 Jahren mit einem Kapitalsaufwande von mehr als 20.000 K. Die Bücherei befindet sich im Arbeitskabinette. Daran stößt der große Hörsaal mit den amphitheatrisch ansteigenden Schulbänken und an diesen das Zimmer mit den Apparaten, das auch bald zu enge zu werden droht. Das chemische Laboratorium. Wie aus der allgemeinen Einleitung in die Geschichte unserer Lehrmittelsammlung zu ersehon ist, war es mit den Lehrmitteln für den Unterricht in der Chemie in den ersten Lebensjahren der Anstalt kläglich genug bosteilt. Es wurden von der medizinisch-chirurgischen Anstalt «144- Nummern chemischer Gegenstände» übernommen; in wclchem Zustande, das ist bereits genugsam geschildert. «Zwei Gasometer aus Glas mit Kupfer- und Messingfassung, eine Lampe von Lume», das sind dio ersten Anschaffungen. Das Laboratorium war in einem ebenerdigen, dumpfen Mauerloche des Lyzeal- Professor Klemens Proft, gegenwärtig Gymnasialdiroktor in Cilli. lerspenden erfolgt, besonders sei bemerkt, daß seit dem Jahre 1891 die jeweiligen Abiturienten beim Abschiede von der Anstalt namhafte Beträge dem physikalischen Kabinette für die Anschaffung von Apparaten spendeten. Die Kabinettsbücherei hat durch Ankauf sowie durch Spenden einen bedeutenden Zuwachs erfahren. gebäudes untergebracht, gegen dessen Adaptierung seitens der Stände Einsprache erhoben wurde. Mit den geringfügigen Mitteln, die zur Verfügung standen, konnte man auch nichts ausrichten, und Direktor Peternel, der zugleich auch Chemie lehrte, mußte oft tagelang als Mechaniker arbeiten, um etwaigen Bedürfnissen des Laboratoriums zu genügen und dabei auch den Schülern das Arbeitsmaterial zu liefern. So verhandelte er einmal eigens mit der Glasfabrik in Sagor, um für das Laboratorium und die Schüler billige Eprouvetten zu erhalten. Jahr für Jahr kehrt ferner die Klage wegen des Laboratoriums wieder, dem eine entsprechende Unterkunft fehlte. Dieser Umstand ließ es auch nicht geraten erscheinen, selbst bei dem Zuflusse ausreichender Unterstützungen, Neuanschaffungen zu machen. Im Schuljahre 1862/63 wird besonders bemerkt, daß der Magistrat einen eisernen Ofen, einen Experimentiertisch und einen bleiernen Ausguß angeschafft habe. Als nun die Erweiterung zur Oberrealschule erfolgte und 1863 die 4. Klasse, das Jahr darauf die 5. Klasse eröffnet wurde, da ward denn endlich auch ein Raum im Mahrschen Hause als chemisches Laboratorium eingerichtet, das aber auch, was Licht und Luft anbelangt, noch immer viel zu wünschen übrig ließ. Prof. Hainz, der damals, im Schuljahre 1864/65, den Unterricht in Chemie übernahm und das Laboratorium verwaltete, war so in der glücklichen Lage, auch mit ausreichenden Mitteln unterstützt, größere Anschaffungen zu machen, unter denen sich nun auch eine chemische Wage befand; dazu kam ein chemischer Herd und ein Destillierapparat um 243 fl. 641/2 kr.; allein desto beschränkter wurde wieder der Ilaum. Im Jahresberichte des Schuljahres 1865/66 schreibt der damalige Supplent Josef Opi u. a. über das Laboratorium und den Hörsaal für Chemie: «Beide sind in den ebenerdigen Räumen untergebracht und absolut zu klein. Der Hörsaal hat eine Fläche von 10 D0 12D'; darin befinden sich ein Experimentiertisch, ein Reagentienkasten und fünf uralte bogenförmige Bänke, welche von der chirurgischen Lehranstalt herstammen. Wenn man bedenkt, daß diese Bänke kaum länger als 13' sind, so ist jedenfalls die Frage gerechtfertigt, wie soll man dahier die 70 Schüler der 3. Klasse unterbringen? Wenn auch die Bänke so dicht als möglich besetzt werden, so müssen immer noch so viele Schüler stehen, daß jedes Plätzchen im Zimmer von ihnen in Anspruch genommen wird. Ein Hand-laboratorium besitzt die Realschule ebenfalls nicht, so daß der Professor der Chemie nur schwer und mit großem Zeitverluste eigene Arbeiten ausführen kann.» Trotzdem wurde nichts geändert. Nach dem Hingange von Professor llain/. und der kurzen Supplierung durch Franz Koči, tritt 1868/69 Professor Hugo Ritter von Perger sein Amt als Lehrer der Chemie an, der nun trotz der Schwierigkeiten mit kräftiger Hand eingriff und, so gut es eben ging, die Einrichtung des Laboratoriums verbesserte und damit ein chemisches Laboratorium nach heutigen Begriffen gründete. Eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten, meist auch in den Programmen der Anstalt ver- öffentlicht, sind daraus hervorgegangon; so z. B. 1870 «Über die Wertigkeit des Fluors». Den das Jahr darauf erschienenen «Mitteilungen aus dem chemischen Laboratorium» können wir entnehmen, wio sehr Pergar bemüht war, eine möglichst große Anzahl von Schülern in der praktischen chemischen Analyse auszubilden, obwohl er sehr besorgt ist, daß die Ministerial-Verordnung, welche verlangt, daß die Schüler für alle zu den Arbeiten nötigen Rohstoffe, Präparate und ßeagentien und Geräte aus Eigenem aufkommen müßten, die Teilnahme einschränken dürfte. Er schließt seine Ausführungen mit den Worten: «Für ein an Mineralschätzen so reiches Land, wie es Krain ist, in dem so leicht eine großartige chemische Industrie erblühen könnte, während bis jetzt Professor Hugo Ritter von Perger f k. k. Bergdirektion in Idria, für die Kraini-sclie Industriegesollschaft, ferner viele forensische (gerichts-chemische) Untersuchungen und solche für Ärzte durch-geführt. Er hat während dor fünf Jahre seiner Tätigkeit in Laibach 211 Harnanalysen, 5 Vomitus-, 2 Speichel-, 4 Blutuntersuchungen RUS-goführt; dazu noch 13 Gerichts-, 49 Versuchsreihen und 139 quantitative Analysen (Erde, Wasser, Gosteine) gemacht. Wie an anderer Stelle angeführt ist, hat Ritter von Perger im Jahre 1873 auf seine Stellung verzichtet und sich ganz den chemisch-technischen Wissenschaften gewidmet, bis er als akademischer Lehrer an der technischen Hochschule in Wien sein an wissenschaftlichen Erfolgen reiches Leben im Jahre 1901 abschloß. Sein Nachfolger im Amte an unserer Anstalt war der damalige Assistent an der k. k. Marine-Akademie in Fiume, Balthasar Knapitscli, welcher das Glück hatte, mit der Realschule in das neue, stattliche Gebäude einzuziehen, wo er einen Lehrsaal und ein Laboratorium einrichtete, das auf längere Zeit unerreicht dastand, und heute noch, trotz der mannigfachen Fortschritte, welche auf diesem Gebiete alljährlich erzielt werden, als musterhaft bezeichnet werden kann. Professor B. Knapitsch war nicht nur selbst ein Meister in seinem Fache, umfassender Theoretiker und sicherer Praktiker, sondern auch ein vollendeter Lehrer, dessen segensreiches Wirken viele Früchte getragen. Eine Reihe tüchtiger Chemiker ist aus der Schar leider fast alle Mineralschätze als Rohstoffe ins Ausland wandern, kann diese Beschränkung der Erwerbung praktischer Kenntnisse auf dem chemischen Gebiete nicht gleichgültig sein.> Ritter v. Perger hat in der weiteren Folge eine große Anzahl wichtiger umfassender chemischtechnischer Analysen für die seiner hiesigen Schüler hervor gegangen. Allein nicht nur der Schule, auch dem Gemeinwesen erwies sich sein unermüdliches Wirken förderlich. Wie fruchtbringend waren seine Arbeiten: «Die Verunreinigung des Laibacher Flußwassers bei seinem Durchlaufe durch die Stadt», ferner «Die Einwirkungen des Wassers auf Blei im allgemeinen und insbesondere die des Wassers der städtischen Wasserleitung in Laibach», endlich die Untersuchungen des Säuerlings bei Steinbüchl. Die städtische Wasserleitung in Laibach ist besonders durch ihn gefördert worden. Durch umfassende chemische Untersuchungen des Wassers sämtlicher Brunnen der Stadt hat er die Notwendigkeit dieser Schöpfung begründet und in öffentlichen Vorträgen selbst dem Laien gemeinverständlich dargestellt. Bei der Wahl des köstlichen Trink wassers, dessen sich seither die Stadt erfreut, hat er (las entscheidende Wort geführt. Zu diesen, den Gelehrten und Fachmann ganz in Anspruch nehmenden Arbeiten kamen auch noch zahl-reicheUntersuchun-gen im chemischen Laboratorium, die Professor B. Knapitsch, gegenwärtig Direktor im Ruhestände in Graz. er für alle Behörden, für Ärzte und Spitäler und für zahlreiche Private im ganzen Lande Krain ausführte. Er war als tüch- tiger praktischer Chemiker weit und breit bekannt, und selbst höhere technische Institute mußten sich zu dieser Anerkennung bequemen. Die Zeit von 23 Jahren, die er an unserer An- stalt wirkte, kann als die Blütezeit des chemischen Laboratoriums betrachtet werden. Es ist also begreiflich, daß dasselbe, reichlich ausgestattet, nicht bloß den Ansprüchen der Schule, sondern auch der Öffentlichkeit genügte, denn bis zur Errichtung der chemischen Versuchsstation in der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in Laibach, die unter der Leitung eines ehemaligen Schülers von Knapitsch, Direktor Dr. P. Kramer, steht, war das chemische Laboratorium der Realschule das einzige Orakel in den Fragen der Chemie und chemischen Technologie für Krain und das Küstenland. Als er 1896 von der Anstalt schied, um als Direktor die Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt zu verwalten, folgte ihm einer seiner Schüler, Trof. Albin Belar, der, ebenso wie er, auch früher Assistent an der k. k. Marine-Akademie in Fiume gewesen war. Die Wirkungen des Erdbebens hatten sich damals auch im Laboratorium und im Hörsaale bemerkbar gemacht, und Prof. A. Belar benutzte den Anlaß, um nicht nur die Wiederherstellung der Räumlichkeiten, bequemere Einrichtungen, sondern auch wünschenswerte Neuerungen und Verbesserungen zu erreichen. So wurde nicht nur der schon stark hergenommene Fußboden durch einen neuen, besseren ersetzt, sondern es erfolgte aucli eine Rekonstruktion der Herdanlagen, die Einrichtung von Wasserdruckpumpen, endlich Verbesserungen in der Beleuchtung der Räume. Die Kosten wurden von der Krainischen Sparkasse getragen. Die Räume, über welche seither der jeweilige Lehrer der Chemie verfügt, bestehen aus einem Studierzimmer, dem Handlaboratorium, einem Präparaten-, Geräte- und Gefäßzimmer mit Dunkelkammern, einem Wagezimmer, wo auch ein Teil der Erdbebenwarte untergebracht ist, dem großen Hör-saale mit amphitheatralischem Aufbau für die Schüler oder Zuhörer und endlich einem Schülerlaboratorium und einer Wascbkammer. Auch Professor Belar ist noch in den ersten Jahren seiner Wirksamkeit vielseitig mit Anfragen und Aufträgen von auswärts in Anspruch genommen worden, bis ihn endlich die Errichtung der erwähnten Versuchsstation entlastete und er nur noch bei wichtigeren gerichtlichen Fällen herangezogen wird. Dafür erwuchs ihm durch die Errichtung der Erdbebenwarte eine ganz neue Last, die ihn später noch viel mehr in Anspruch nehmen dürfte. Indessen blieb ihm so viel Muße, um auch eine theoretische chemische Studie zu veröffentlichen: «Das periodische Gesotz und das natürliche System der Elemente.» Mittlerweile hat auch während der sechs Jahre seiner bisherigen Wirksamkeit die Lehrmittelsammlung bedeutenden Zuwachs erhalten; eine große technologische Sammlung, ferner eine Mineralien- sowie Erz- und Hüttenproduktensammlung sind angelegt und dem Laboratorium oinverleibt worden, so daß also auch in dieser Beziehung das chemische Laboratorium den Unterrichtszwecken vollständig entspricht. Die geographisch-historische Lehrmittelsammlung1. Die bescheidenen Anfänge dieser Sammlung beständen in den aus der früheren zweiklassigen Realschule mit Inventar vom 6. September 1852 übernommenen Lehrmitteln, dx-ei Nummern in 66 Stücken, wozu dann angeschafft wurde: ein Globus von Jüttnor mit 1 Schuh Durchmesser, ein Lunatellurium von Schöninge mit 21/» Schuh Durchmesser, Wandkarten von Europa und Mitteleuropa aus dom Schulbücherverlage. Langsam vermehrt sich die Sammlung durch Ankauf und Schenkungen. Im Schuljahre 1860 begann der Bezug von Petermanns geographischen Mitteilungen, welcho jedoch der Bücherei zugewiesen wurden; im Jahre 1864 bereichert sie sich durch dio Anschaffung der Kiepertsehen Schulwandkarten und deren von Sydow. Dann trat wieder eine Ruhepause ein, und nur unbedeutender Zuwachs ist, und auch der nicht einmal in jedem Jahre, zu verzeichnen. Erst als die Dotation für dio Lehrmittelsammlung erhöht wurde und überdies die Realschule in das neue Gebäude übersiedelte, wo auch der geographisch-historischen Lehrmittelsammlung ein eigenes Kabinett zugewiesen werden konnte, da erfuhr die Sammlung ihren regelmäßigen Zuwachs an Lehr- mitteln. Der bekannte Geograph Dr. Alex. G. >Stipan, welcher damals an der Realschule als wirklicher Lehrer wirkte, entwarf den Plan zu der Sammlung, deren Stand zum erstenmale im Jahresberichte auf das Schuljahr 1876/77 veröffentlicht wird, und zwar mit 58 Wandkarten, G Atlanten, 3 Globen, 2 Tellurien, 11 plastischen Karten, 5 geographischen Bildern und 8 Bänden geographisch-historischen Inhalts, wozu schon im nächsten Jahre 10 Wandkarten und 31 historische Bilder kamen. Damals verwaltete, schon seit Dr. Supan von der Lehranstalt (1877) abgegangen war, Prof. Georg Kozina das geographisch-historische Kabinett, das nun auch hinsichtlich der historischen Lehrmittel regelmäßig bedacht ward. Als nun Prof. Kozina das Zeit- liche segnete, gelangte die Verwal- tung des Kabinettes in die Hände des Prof. Franz Levee, der sie vom Jahre 1879 bis zu seiner Ernennung zum Di- hat. Jedes Jahr war nun ein neuer Zuwachs zu verzeichnen. Unter den Besonderheiten des Kabinettes ist zu erwähnen die «Karte von Krain», gezei ch- rektor der Lehrer- net von Florijančič bihlungsanstiilt, bis 17 H, welche zu den 1901, also durch ältesten kartogra- 22 Jahre, führte. phisehen Leistun- Ihrn folgte dann ' gen Krains gehört. in der Verwaltung " *... Beachtenswert sind Prof. Milan Pajk, Professor Franz Levec, dann mehrere Seidel-diese auch noch gCgeriwärUg »‘«''tor der Lehrerbildungsanstalt teilliciten, Welche in Laibach. gegenwärtig inne ehemalige Schüler von ihren Reisen in Ostasien der Anstalt widmeten, u.a. mehrere chinesische und japanische Druckschriften (so eine chinesische Fibel), eine chinesische Original - Opiumpfeife. In den letzten Wochen des verflossenen Schuljahres erfuhr das Kabinett eine namhafte Bereicherung durch den Ankauf einer geographischen Produktensammlung (Firma Schanfuß in Meißen), wie sie bisher keine andere Scliulo in Krain besitzt. Durch Ankauf wie durch Schenkungen ist der Stand der geographisch-historischen Lehrmittelsammlung in den letzten Jahren bedeutend erhöht worden. Nach dem Jahresberichte des letzten Schuljahres umfaßt sie 135 Wandkarten, 12 Reliefkarten, 19 Atlanten, 8 Pläne und Handkarten, 95 historische, 183 geographische Bilder, 3 Globen, 2 Tellurien, 160 Bände, 12 Hefte. Der Münzensammlung, welche Prof. Levee 1892 angelegt hat und die 345 Stücke zählt, ist bereits oben gedacht, und ist nur hinzuzufügen, daß sie sich in einem eigenen Schaukasten auf dem Gange befindet, so daß die Schüler sie ebenso wie die erwähnte PrDduktensammlung bequem besichtigen können. Lehrmittelsammlung1 für das Zeichnen. Als die Roalscliulo bei ihrer Gründung die Lehrmittel der zweiklassigen Realschule übernahm, da war darunter die Lehrmittelsammlung für das Zeichnen noch am besten bestellt. Man findet angeführt Zeichnungsvorlagen für Freihandzeichnungen 25 Nummern mit 536 Stück, für Zirkelzeichnungen 16 Nummern mit 176 Stück, für Zeichnungen gemischter Art 11 Nummern mit 175 Stück; dazu kommen Reißzeuge, Zcichnungsrequisiten und geometrische Instrumente, freilich alles in einem recht wenig entsprechenden Zustande. Da der Zeichenunterricht einen Hauptbestandteil des Lehrplanes ausmacht, ist es nicht zu verwundern, daß man daher vor allem darauf bedacht war, Lehrmittel für das geometrische wie für das Freihandzeichnen zu beschaffen, und so finden wir denn, daß jedes Jahr neuo Bereicherungen dieser Sammlungen aufzuweisen hat. Ankauf und Schenkungen vermehrten dieselbe. Anfang der sechziger Jahre mußte man wieder mehr den anderen Sammlungen zuwenden; nun erscheint 1862/63 der Hillardsche perspektivische Zeichenapparat als Lehrmittel für geometrisches Zeichnen auf der Liste der Neuanschaffungen, und das Jahr darauf 40 Stück Rahmen und Modelle von Gewölben. Im Schuljahre 1865/66 war der Zuwachs wieder bedeutender, weil die Ausgestaltung zur Oberrealschule eine Vermehrung der Sammlung unbedingt forderte. In den Jahren 1867/68 —1870/71 sind überhaupt keine Ausweise über einen Zuwachs an Lehrmitteln veröffentlicht, dagegen erfährt im Jahre 1870/71 die Sammlung ganz besonderen Zuwachs an Lehrmitteln für das geometrische Zeichnen, dann vermehrt sie sich wieder, und zwar 1875—1877, so daß damals bereits ausgewiesen werden 200 Stück Vorlagen verschiedener Autoren, 88 Gips-, 52 Draht-, 15 Pappe- und 45 Holzmodelle und 15 Apparate. Auf Grund der Ministerial-Verordnung vom 10. Dezember 1879 (Z. 18.774) beginnt im Schuljahre 1879/80 der Ankauf von Gipsmodellen nach den vorgeschriebenen Serien; die nächsten Jahre sind dann etwas sparsamer, bis sich die Sammlung von 1892/93 an wieder vergrößert, und zwar durch Ankäufe und Schenkungen, welche Vermehrungen nun jedes Jahr, mit Ausnahme des Schuljahres 1897/98, wieder verzeichnet werden. Unter den hervorragenden Stücken sind während dieser Zeit zugewachsen: die Kaiserbüste von Natter und die Hermesbüste nach Praxiteles; in Originalgröße. Der heutige Stand stellt sich mit Beginn des Schuljahres 1901/02 folgendermaßen dar: 11 Vorlagewerke. — Modelle: I. Serie: A. 12 Stück; li. u) 29 Stück; b) 28 Stück; c) 346 (kleino). — II. Serie: 13 Stück. — III. Serie: A. 7 Stück; B. 7 Stück. — IV. Serie: a) 7 Stück; b) 12 Stück; c) 7 Stück; <1) 18 Stück; o) 15 Stück. — V. Serie: A. 29 Stück; B. 8 Stück; C. 27 Stück; J). 8 Stück. Der größte Teil dieser Sammlung ist im Modellzimmer des ersten Stockwerkes, die Zeichenvorlagen in eigenen Rahmen an den Wänden der Zeichensäle untergebracht. ' Die Erdbebenwarte. 6. Die Erdbebenwarte. Die Erdbebenkatastrophe, welche in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1895 das Krainer Savebecken und insbesondere die Landeshauptstadt Laibach heimsuchte, veranlaßte die Direktion der k. k. Staats-Oberreal-schule dom allgemein gewordenen Bedürfnisse nach einer wissenschaftlichen Beobachtung dieses unheimlichen Naturphänomens gerecht zu werden und über Anregung des Herrn Landespräsidenten Baron Viktor Hein die Aufstellung selbstregistrierender Erdbebenmesser im genannten Institute zu beschließen. Zu diesem Zwecke wandte sich dieselbe an die k. k. Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien, welche in zuvorkommendster Weise eine Anzahl von Werken mit näheren Beschreibungen derartiger Apparate einsandte. Nichtsdestoweniger blieb die Gründungsfrage in Schwebe, bis der Assistent der k. u. k. Marine-Akademie in Fiume, Albin Belar, im Jahre 1896 zum wirklichen Lehrer an der hiesigen Anstalt ernannt wurde. Derselbe, welcher sich als ehemaliger Schüler des Prof. E. Sueß bereits mit seismologischen Studien eingehend beschäftigt hatte, trat in einem schriftlichen Berichte vom 4. Februar 1897 an die Direktion mit dem Ersuchen um Einrichtung einor Erdbebenwarte an der Staats-Oberrealschule in Laibach heran, welches der Krainischen Sparkasse befürwortend vorgelegt wurde. Dio Krainische Sparkasse, die sich auch in der späteren Zeit des Bestandes der Warte als hilfsbereite Gönnerin und Förderin desselben erwies, stellte in munifizenter Weiso einen namhaften Betrag zur Gründung dieses wissenschaftlichen Institutes zur Verfügung und ermöglichte es zunächst durch Gewährung eines Beisestipondiums dem späteren Leiter, Professor Albin Belar, eine Studienreise nach Italien, dem Lande der fortschrittlichsten Organisation des instrumentalen Erdbeben-Beobachtungsdienstes, zu unternehmen, um da die eingehendsten Studien für die geplante Einrichtung einer Warte in Laibach zu machen. Am 18. September 1897 wurde hierauf der erste Apparat, ein Klein-wellenmesser nach dem Systomo Vicentini, ausgeführt unter der Leitung des Erfinders im physikalischen Institute der Universität zu Padua, im Apparaten-, bezw. Wagzimmer dos chemischen Laboratoriums an einer günstig gelegenen Hauptmauer montiert. Ein zweiter, dem ersten ähnelnder Wellenmesser mit geringerer Vergrößerung wurde Mitte Jänner 1898 und ein Horizontal-Doppelpendel nach Grablovitz, abgeändert nach Belar, Ende März desselben Jahres aufgestellt. Beide Instrumente hat über Anregung des Professors A. Belar dio Maschinenfabrik G. Tönnies unentgeltlich ausgeführt und der Erdbebenwarte gewidmet. G Gleichzeitig mit letzterem Apparate kam auch ein kleines Horizontal-Doppelpendel zur Aufstellung, welches die Firma A. Samassa ebenfalls kostenlos in den Dienst der Wissenschaft stellte. Zur Zeitregistrierung wurden eine mit sämtlichen Apparaten in Verbindung stehende elektrische Uhr, sowie ein Schiffs-Chronometer angeschafft, zu welchem Zwecke der Ilealscliullokalfonds einen entsprechenden Betrag widmete. Im September 1898 wurde ein Instrument zur Messung der vertikalen Komponente nach Professor Vicentini und Dr. J. Pacher unter persönlicher Leitung des letzteren aufmontiert, nachdem die Krainische Sparkasse neuerdings durch ihre Munifizenz diese Vervollständigung der Warte ermöglicht hatte. Da jedoch die mehrjährigen Erfahrungen mit den bisherigen Instrumenten zur Erkenntnis geführt hatten, daß dio bereits aufgestollten Apparate nicht genügend hinreichten, die verschiedenartigsten seismischen Bewegungen aufzuzeichnen, trat im Laufe des Jahres 1899 an die Leitung der Warte die Notwendigkeit heran, an eine Erweiterung, respektive Ergänzung dos Instrumentals zu denken und insbesondere durch die Verlegung neuer Apparate in die Kellerräume des Gebäudes dio Beobachtung auch der unbedeutendsten Bodenerschütterungen zu ermöglichen. Bereits in den Monaten Juni und Juli wurde mit der Herstellung der dazu bestimmten Kellerräumlichlceiton begonnen, und cs kamen daselbst zwei größere und ein kleineres Steinpostament, in den natürlichen Schottergrund H/2 m tief auf Betonsockel aufgesetzt, zur Aufstellung. Die probeweise Einstellung eines Instrumentes hatte jedoch erwiesen, daß sich der Kellerraum infolge zu großer Feuchtigkeit nicht eher zur dauernden Aufstellung von Instrumenten eignet, bevor nicht gründliche Umänderungen behufs Trockenlegung des Raumes vorgenommen worden sind. Behufs Ermöglichung dieser notwendigen Arbeiten wandte sich der Leiter der Warte, Prof. Albin Belar, in einer Denkschrift abermals an dio Krainische Sparkasse, welche auch die Kosten für dio Aufstellung der Steinpostamente getragen hatte, und das um die Gründung und den Bestand der Warte so hochverdiente Geldinstitut leistete auch diesmal, nach anfänglicher Weigerung, im April 1900 dem Ansuchen Folge, worauf sofort mit der Herrichtung und Trockenlegung des Kellerraumes begonnen werden konnte. Gleichzeitig wurden die Herstellungsarbeiten im turmartigen Aufbauo der Realschulo begonnen, wo diejenigen moteorogischon Instrumente und Apparate zur Aufstellung gelangen sollen, dio als Hilfs- und Kontroll-apparate zur Ergänzung und Erweiterung der seismischen Beobachtungen dienen können. Schon zu Beginn des Jahres 1901 wurde der erste dieser Apparate, ein beständig registrierender Dynes-Winddruckmosser, in den Dienst gesetzt. Zu Beginn des Jahres 1902 wurde in einem zu diesem Zwecke errichteten Nebenraume des bereits fertiggestellten Kellers ein von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien der Warte gewidmetes photographisch registrierendes, dreifaches Horizontalpendel aufgestellt, und sind bereits mehrere andere Apparate teils fertiggestellt, teils in Arbeit, denen ebenfalls der Platz in diesem neuen Abteil der Warte angewiesen wird, so daß die Warte, was ihren instrumentellen Bestand anbetrifft, schon heute den Anforderungen eines fortschrittlichst eingerichteten seismischen Institutes entspricht. Seit 5. April 1900 besteht ferner an der Warte eine vollständige Telegraphenstation zum Zwecke direkter telegraphischer Zeitsignalgebung von der Triester Sternwarte aus. Das hohe k. k. Handelsministerium hatte in Ansehung der Wichtigkeit der exakten seismischen Forschung den unentgeltlichen telegraphischen Verkehr mit dem genannten Observatorium gestattet, und war es abermals die Krainische Sparkasse, welche großmütig die zur Errichtung der Telegraphenstation notwendigen Geldmittel bewilligte. Als Leiter der Erdbebenwarte waltet seit ihrem Beginne der geistige Begründer derselben, Professor Albin Belar, dessen nie erlahmendem Eifer es vor allem zu danken ist, daß die Erdbebenwarte in Laibach heute nicht nur den ersten Rang unter den gleichartigen Instituten Österreichs einnimmt, sondern auch, trotz des erst fünfjährigen Bestandes, sich in den europäischen und außereuropäischen Fachkreisen eine geachtete Stelle errungen hat. Die Warte, deren Leiter von der Erdbeben-Kommission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in der Sitzung vom 19. Jänner 1899 das Amt eines Referenten für Erdbeben in Dalmatien übertragen wurde, steht mit allen hervorragenden einschlägigen Instituten des Kontinentes sowie überseeischer Länder im Schriftenaustausch, und es ist ihr besonders in letzter Zeit gelungen, einen großen Beobachterkreis, worunter namentlich die Tagespresse zu erwähnen ist, behufs Mitteilung makroseismischer (persönlicher) Wahrnehmungen zu interessieren und der Forschung dienstbar zu machen. Seit dem Jahre 1900 werden allmonatlich Berichte über die seismischen Beobachtungen von der Warte herausgegeben und an verwandte Institute des In- und Auslandes versendet. Im April 1901 begann eine von Professor A. Belar herausgegebene Monatsschrift «Die Erdbebenwarte» zu erscheinen, welche einerseits genannte Mitteilungen in einer Beilage «Neueste Erdbebennachrichten • weiterführt und unter dem Titel «Monatsmitteilungen» in chronologischer Reihenfolge die genau analysierten Aufzeichnungen der Warte sowie dio Angaben der bekanntesten in- und ausländischen Institute und makroseismischen Beobachtungen zusammenfaßt, anderseits Abhandlungen übor alle Gebiete dieses Wissenszweiges, besonders der exakten Forschung aus den Federn bekannter Fachmänner bringt. Die Leitung der Warte war bereits auch des öfteren in der Lage, ihr wissenschaftliches Gutachten, besonders in Bezug auf die Einrichtung und Vor- geschichte. Aufstellung der Instrumente, abzugeben, und wurden unter anderem zwei in Laibacli verfertigte Apparate unter der Leitung des Professors A. Belar in Oberleutensdorf in Böhmen und Tollinggraben bei Leoben, behufs Verwendung im montanen Beobachtungsdienste, aufgestellt. Und so ist es einerseits dem opferwilligen Entgegenkommen der Krainischen Sparkasse, dem hohen k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht, dem Roalschullokalfonds und in letzter Zeit insbesondere der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, anderseits dem Arbeitseifer des Leiters der Warte, Professors A. Belar, zu danken, daß auf einem der seismisch interessantesten Gebiete Österreichs eine mit den neuesten Hilfsmitteln aus-gestattete Beobachtungsstelle geschaffen wurde, die, ein nicht unwichtiger Knoten in dem die Erde umspannenden exakten Beobachtungsnetze, eine tätige Kraft in den Dienst dieser jungen, aber viel versprechenden Forschung stellt. Diese so umfangreiche Ausgestaltung, wie sie das Institut nach kaum fünfjährigem Bestände aufweist, die bei dem raschen Gange des Fortschrittes auf diesem Gebiete noch immer nicht als vollkommen abgeschlossen betrachtet werden kann, macht es zu einem Körper, der sich kaum auf die Dauer in den Rahmen der Realschule einfügen lassen wird, umsoweniger als der gesamte Beobachtungsdienst allein eines Mannes ganze Kraft in Anspruch nehmen dürfte. 7. Die gewerbliche Fortbildungsschule. Schon seit den dreißiger Jahren wurde verschiedentlich für eine den Bedürfnissen der Gewerbsleute entsprechende wissenschaftliche Fachbildung Fürsorge getragen. So erteilte den Lohrlingon der technischen Gewerbe, sowie auch den Gesellen, jeden Sonn- und Feiertag, vor- und nachmittags, der Professor der Physik am früheren Lyzeum, Johann Kersnik, Unterricht in Rechnen, Geometrie, Physik und Mechanik und bezog dafür eine Remuneration von 200 Gulden aus dem Studienfonds. Als er im Monato Juni 1850 starb, hörte dieser Unterricht auf. Im Zeichnen erhielten die Gewerbsleute den Unterricht in der Zeichenschule der früheren 4. Klasse der Normal-Hauptschule, aus der sich 185*2 die selbständige Unterrealschule entwickelte, die dann auch diesen Untorricht übernahm. Derselbe wurde erteilt jeden Sonn- und Feiertag von 8 bis 12 Uhr. Der Zeichenlehrer orhielt oine jährliche Remuneration von 50 Gulden aus der Kasso des Stadtniagistrates. Zu Beginn der Geworbeschulo unterrichtete an dieser Zeichenschule der Zeichenlehrer Joachim Oblak. Außerdem aber bestand eine Zeichenanstalt, reich versehen mit technologischen Werken und den Bedürfnissen entsprechenden Zeichenvorlagen, in der Salendergasse Nr. 195 (heute Nr. 3, Haus der landwirtschaftlichen Gesellschaft), welche von der am 1. Jänner 1838 zu Laibach ins Leben getretenen Delegation des innerösterreichischen Industrie- und Gewerbevereines in ihren eigenen Lokalitäten errichtet wurde. Im Jahre 1853 gestaltete sich die Delegation zu einem selbständigen Industrie- und Gewerbeverein für Kraiu um und hat auch in dieser Gestalt das Unternehmen mit Begeisterung gefördert. Diese Zeichenschule stand den Gesellen aller Gewerbeklassen an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 12 Uhr vormittags offen. Die Leitung hatte der fachkundige Zimmermeister Georg Palik, der sie aber, mit Borufs-geschäften überbürdet, Ende Dezember 1844 niederlegte, worauf der Zeichenlehrer Joachim Oblak mit Beginn des Jahres 1845 das Amt auf sich nahm, u. zw. unentgeltlich; dio Delegation gewährte im später 50 fl. Remuneration. So wirkte denn Zeichenlehrer Oblak in beiden Zeichenschulen an Sonn-und Feiertagen von 8 bis 10 Uhr in der Realschule, von 10 bis 12 Uhr in den Lokalitäten des Industrie- und Gewerbevereines von 1845 au bis 1854, bis die neue «Gewerbeschule für Handwerker und Industrielle in Laibach» ins Leben gerufen wurde und beide Schulen ersetzte. Der Gedanke, solche Schulen ins Leben zu rufen, ist schon in dem durch die kaiserliche Verordnung vom 2. März 1851 genehmigten Vortrag des Ministers vom 12. Februar des angeführten Jahres ausgesprochen, und wurde dabei betont, daß sobald der Unterricht an den neuen Realschulen geregelt sein wird, auch Abend-und Sonntagsschulen für Gewerbetreibende an diesen Realschulen eröffnet werden müßten. Nachdem nun die Realschule 1852 ins Loben gerufen war, erging im Jänner 1854 der Auftrag an dio Direktion, im Sinne der erwähnten Allerhöchsten Entschließung für die Einrichtung einer Sonntagsschule für Handwerker Vorsorge zu treffen. Am 14. April konnte der am 4. März eingereichte, aber nach den Wünschen der Handels- und Gewerbekammer umgestaltete Lehrplan bereits vorgelegt werden; aber er wurde im Aufträge der k. k. Landesregierung vom 29. August, und zwar unter Einhaltung der Grundsätze, welche der U. M. Erlaß vom 21. August 1854 (Z. 7953) enthält, vom Direktor, dem Lehrkörper, zweien Abgeordneten dos Stadtmagistrats und zweien Abgeordneten der Handelsund Gewerbekammer am 23. Dezember neuerdings durchberaten und am 8. Jänner 1856 zur Genehmigung unterbreitet, welche dann am (i. März 185G (Z. 2385) herablangte. So tritt also mit dem Jahre 1856 dio gewerbliche Fortbildungsschule als «Sonntagsschule» ins Leben. Der Unterricht wird noch in demselben Jahre eröffnet, und zwar als sonntägiger «Unterricht für Gewerbetreibende und Industrielle». Von den organischen Bestimmungen, die im IX. Kapitel zusammengefaßt sind (enthalten im Jahresberichte 1855/56), seien die bemerkenswertesten angeführt. Vor allem gliedern sich dio Unterrichtsgegonstände in drei Gruppen: A. Allgemeine, jedem Gewerbetreibenden notwendigen Kenntnisse (Aufsatz, Rechnen, Goschichte dor Gegenwart. Geographie), B. Kenntnisse cler Gewerbsleute, wolche sich mit Darstellung der Formen befassen (Geometrie, geometrisches Zeichnen, Baukunst, Bauzeichnen, Freihandzeichnen in Verbindung mit Modellieren, architektonische Verzierungen), C. naturwissenschaftliche Kenntnisse (Naturgeschichte, Physik, Chemie). Die Unterrichtssprache ist im allgemeinen die deutsche; wenn notwendig, sollen Erklärungen auch in slovenischer Sprache gegeben werden. Am Schlüsse eines jeden Jahres findet eine öffentliche Prüfung statt, auf Grund deren öffentliche Zeugnisse ausgestellt werden. Die Aufsicht führt der Direktor, der auch den Hauptkatalog führt, dann die Lehrer, welche Handkataloge haben, und der Stadtmagistrat sowie die von der Handels- und Gewerbekammer bestellten Mitglieder. Mindestens jedes Vierteljahr einmal finden Beratungen dieser Faktoren statt. Vom nächsten Jahre (185(5/57) an wird der Unterricht am 11. oder 12. Oktober begonnen. Als Lehrer wirken: Raimund Pirker für Gegenstände der Gruppe A — Joachim Oblalc und Ferdinand Kosmatsch für die der Gruppe B, — während der Direktor Peternel die Gruppe C übernahm, der später auch die beiden Gruppen A und C vereinigte. Den Zeichenunterricht besuchten 115 Schüler: 32 Gesellen, 83 Lehrjungen, darunter 35 Tischler, 12 Maurer, 10 Schlosser und 9 Zimmerleute. Der Unterricht wird an Sonn- und Feiertagen, mit Ausnahme der hohen Festtage und der Ferien, in der Zeit von 8 bis 10, beziehungsweise 11 Uhr erteilt. Die Besucher der naturwissenschaftlichen Fächer (43) werden von 10 bis 12 Uhr unterrichtet. Die Schulaufsicht führten seitens der krainischen Handels- und Gewerbe-kammer deren Mitglieder, die Herren A. Czerny und J. Scliwentner. In den nächsten Jahren bleibt sich das Verhältnis der Besucherzahl ziemlich gleich, nur finden wir jedes Jahr die Anmerkung, daß der Besuch in den Wintermonaten weitaus fleißiger war als in den Sommermonaten, und ganz besonders seitens der Gesellen. In dem Jahresberichte des Schuljahres 1857/58 sieht sich die Direktion bereits genötigt,,die Meister aufmerksam zu machen, sich um den Fortgang ihrer Lehrlinge mehr zu bekümmern, «damit dieser von den Lehrern mit so großer Mühe unentgeltlich erteilte Unterricht reiche Früchte trage». Auch erscheint es notwendig, wie aus dem Berichte hervorgeht, daß den zumeist armen Schülern Lehr- und Lernmittel, Papier, Bleistifte, Reißzeuge unentgeltlich beschafft würden, weshalb sich die Direktion an den oft bewährten Wohltätigkeitssinn der Bewohnerschaft von Laibach wendet. Dies hatte zur Folge, daß im nächsten Jahre dio Direktion des Laibacher Aushilfskassen-vereines die Summe von 104 Gulden C. M. als Ergebnis einer Sammlung unter den Mitgliedern und dann die nächstfolgenden Jahre immer 100 Gulden zu diesem wohltätigen Zwecke widmete; die Leitung der Gewerbeschule mußte die erste Spendo fast ausschließlich zur Beschaffung von Reißzeugen verwenden. Mit Beginn des Schuljahres 1858/59 wird eine Abteilung für deutsche Aufsatzlehre, Rechnen und Geographie eröffnet (10 bis 12 Uhr vormittags), in welcher Raimund Pirkcr den Unterricht im Deutschen und im Rechnen, Wilhelm Ivukula den in Geographie übernahm. Im Jahre 18G0/61 erhält der Zeichenlehrer Joachim Obluk vom Stadtmagistrate eine Remuneration für seinen Unterricht an der Gewerbeschule in der Höhe von 105 Gulden C. M. Die Zahl der Zeichenschüler hatte sich aber auch schon im Jahre 1860 auf 130 vermehrt, so daß die Räume kaum ausreichten. Direktor Schnedar, welcher im Schuljahre 1860/01 die Leitung übernimmt, erkennt das Ungenügendo oder Unzureichende der bisherigen Organisation dieser «Sonntagsschule für Handwerker», wie sie damals heißt, und spricht sich im Jahresberichte folgendermaßen aus: «Die Gewerbeschule sollte aus zwei Abteilungen bestehen, einer vorbereitenden oder vorbildenden für alle Schüler, und aus Fachabteilungen, die durch die Ortsverhältnisse bedingt werden. Dabei reiche man aber mit den Sonntagsstunden nicht aus, weshalb auch die Abendstunden an Wochentagen zum Unterrichte herangezogen werden müßten. Dies bedeute aber wieder eine außerordentliche Belastung der Lehrer, wozu sie ohne Entschädigung nicht verpflichtet worden könnten. Die Gemeinde müßte dafür aufkommen». Indes starb aber schon im Mai 1862 Direktor Schnedar, und es dauerte noch mehrere Jahre, bis wenigstens ein Teil seiner Ideen verwirklicht wurde. Die Zahl der Schüler stieg im Schuljahre 1862/63 auf 285 Schüler, und im September dieses Jahres beschloß die Handels- und Gewerbekammer unter die Lehrer 200 Gulden zu verteilen. Die Stadtgemeinde steuerte ebensoviel bei, so daß auf jede sonntägliche Lehrstunde eine Jahressumme von 50 Gulden als Entschädigung kam. Ebenso widmet von nun an die genannte Kammer jährlich 50 Gulden zur Beschaffung von Schreib- und Zeichenrequisiten für die ärmeren Schüler, welche unter Intervention der Kammerräte Schwentner und Strzelba zweckentsprechend verteilt wurden. In den darauf folgenden Jahren ging die Besucherzahl wieder zurück und schwankte zwischen 100 und 140 Gewerbeschülern. Nichtsdestoweniger mehrten sich die Mittel; so spendet der Bürger J. Horak 1868 die Summe von 10 Gulden ö. W. zur Anschaffung von Prämien, die Krainische Sparkasse von 1869 bis 1872 jährlich 200 Gulden ö. W. zur Anschaffung von Requisiten. Endlich im Schuljahre 1872/73 erfolgte (die zweite Änderung) die Neuorganisation der Gewerbeschule als gewerbliche Fortbildungsschule (U. M. E. vom 20. September, Z. 10.867). Im Laufe des Schuljahres 1871/72 beschäftigte sich der Lehrkörper unter Zuziehung von Sachverständigen aus dem Gewerbestande in mehreren Konferenzen unter dem Vorsitze des Direktors Dr. Mrhal mit der Frage der zweckmäßigsten Einrichtung der Gewerbeschule. Man kam auf (len Gedanken, welchen seinerzeit schon Direktor Schnedar geäußert, und es wurde beschlossen, nach dem Vorbilde anderer gewerblicher Fortbildungsschulen, das Fachschulsystem nach Fachgruppen, wie sie den örtlichen Industrieverhältnissen entsprechen, jede Fachschule mit zwei Jahrgängen einzuführen. Da aber erst von einer Durchführung des Volksschulgesetzes erwartet werden durfte, daß sich dio Zöglinge mit entsprechender Vorbildung einfinden, so wurde auch ein Vorbereitungskurs eingerichtet, der den Lehrlingen die elementarste Vorbildung beizubringen berufen sein sollte, bis endlich dio Wirkungen dos Volksschulgesetzes einen solchen Kurs überflüssig machen würden. Der in dieserWeise ausgearbeito Organisationsplan wurde der Vertretung der Stadtgemeinde Laibach und von dieser den Ministerien für Kultus und Unterricht und für Handel zugleich mit dor Bitto um Gewährung einer Staatssubvention überreicht. Der Minister für Kultus und Unterricht genehmigte die Grundzüge der Reorganisation sowie das Unterrichtsprogramm und bewilligte einen Gründungsbeitrag von 2000 Gulden zur Ausstattung mit Lehrmitteln, und zur Deckung dor Regie und anderer alljährlich wiederkehrender Auslagen einen weiteren Jahresbeitrag von 2000 Gulden, und zwar aus dem Budget dos Unterrichtsministeriums, bis zu dem Zeitpunkte, wo dio Art und Weise der Aufbringung dieses Kostenaufwandes durch ein Landesgesetz festgestellt sein wird. Die Stadtgemoindo Laibach aber hat sich damals durch eine rechtsverbindliche Erklärung zur jährlichen Zahlung eines Beitrages von 500 Gulden verpflichtet. Im Monate November 1872 wurde die Reorganisierung durchgeführt, jedoch nur die ersten Jahrgänge der Fachschule eröffnet. Es wurden in den Vorboreitungskurs eingereiht 130 Zöglinge — in die Maschinenfachschule (für Schlosser, Drechsler, Kupferschmiede, Modelltischler, Maschinenwärter) 44 — in die Bauschulo (für Maurer, Zimmer-leute, Bautischler, Steinmetze) 12 — Zeichnen und Modellierfachschule (für Tischler, Gelbgießer, Schneider, Schuhmacher u. s. w.) 53 — in dio chemische Fachschule (für Färber und Gerber) 15 Zöglingo. Der Unterricht wurde von den Lehrern der Oberrealschule gegen angemessene Entschädigung erteilt. Zu Anfang des Schuljahres meldeten sich bereits 398 Lehrlinge, von denen aber 243 zurückgewiesen werden mußten, da sie nicht einmal soweit des Lesens und Schreibens kundig waren, um den Vorbereitungskurs besuchen zu können. Für Lehrlinge mit so geringor Vorbildung errichtete dann die Stadtgemoindo mit Genehmigung dos Landesschulrates (7. März 1874, Z. 260) eino besondere Vorbildungsschule — in den Räumen der Volksschule in der Zoisgasse —, an welcher ausschließlich Lehrer der hiesigen Volksschulen den Unterricht besorgen. Während der nächsten zwei Jahre erfährt die Bauschulo eine Unterbrechung, weil sich dafür zu wonig Zöglinge meldeten. Dagegen erhält die Schule wieder eino namhafte Spende, indem nämlich der Landesausschuß von dem anläßlich der kaiserlichen Jubelfeier vom krainischen Landtage für Gewerbeschulen in Krain gestifteten GOO Gulden, für das Jahr 1874, gleich 400 Gulden der gewerblichen Fortbildungsschule mit der Bestimmung zuwies, daß die eine Hälfte zur Beschaffung von Schulrequisiteu für ärmere Zöglinge und die andere zur Anschaffung von Lehrmitteln, Modellen und Maschinen verwendet werden solle. Eine Änderung in der Unterrichtsordnung trat im Schuljahi-e 1874/75 ein. Man machte nämlich seit Jahren die Beobachtung, daß trotz des fleißigen Besuches in den Herbst- und Wintermonaten der Besuch im Frühjahr und Sommer wieder nachließ, einerseits weil da die Arbeitszeit verlängert wird, anderseits weil die Zöglinge von ihren Lehrherren an entlegenen Orten außerhalb Laibach verwendet wurden. Es wurde demnach bestimmt (11. Oktober 1874, Z. 2315), daß die Unterrichtszeit an den Wochentagsabenden auf die ersten sieben Monate beschränkt bleibe, dafür wurden aber die einzelnen Lektionen während dieser Zeit an den Wochentagen um je eine Viertelstunde verlängert. Von da an wird Ende April der Abendunterricht geschlossen. Das Schuljahr selbst begann mit dem ‘20. September und dauerte bis 9. Juli. Die letzten zwei Monate aber gab es nur eine Sonntagsschule. Diese Ordnung erhielt sich bis zum Jahre 1883. Die Schülerzahl bewegte sich stufenweise auf und ab zwischen 130 und 170. Die Einkünfte betrugen durchschnittlich 2500 Gulden, welcho durch Zuschüsse aus dom krainischen Landesfonds bald um 400, bald um G00 Gulden vermehrt wurden, so daß sich die Einkünfte zwischen 2500 und 3100 Gulden bewegten. Mithin konnten nicht nur die Zöglinge reichlich mit Requisiten ausgestattet, sondern auch die Lehrmittelsammlung entsprechend vermehrt werden. Überdies hatte die Handels- und Gewerbekammer von den Beiträgen, welche das Spezialkomitee der Pariser Weltausstellung im Jahre 1868 zum Ankaufe von Mustern und Modellen gesammelt, sowie aus den von der k. k. Zentralkommission in Wien für das Land Ivrain zu demselben Zwecke ausgesetzten Mitteln um den Betrag von 865 Gulden Maschinen und Modello angekauft und sie der Gewerbeschule ins Eigentum übergeben. Um Lernbegier und Wetteifer noch lebendiger zu machen, hat das Ministerium im Jahre 1881 (10. März, Z. 18.037 de 1880) für drei begabte Gewerbezögliuge, beziehungsweise Gehilfen, drei Stipendien von je 300 Gulden ausgesetzt, damit sie ihre Studien an der Gewerbeschule in Graz fortsetzen könnten. Das Jahr darauf begründeten die Stadtgemeinde und der Landtag jo ein Stipendium von 250 Gulden und die Sparkasse eines von 300 Gulden für bogabte, junge Gewerbetreibende, um ihnen den Besuch einer Staatsgeworbeschulo zur Aneignung einer tüchtigon Fachbildung zu ermöglichen. Im Jahre 1883 wurde die bestehende Lehrverfassung und Organisation der gewerblichen Fortbildungsschule nach dem vom Unterrichtsministerium (24. Februar, Z. 3674) aufgestellten Normulstatut entsprechend den Durchführungsbestimmungen, welche noch im April desselben Jahres (5. April, Z. 6405) herabgelangten, (zum drittenmale) abgeändert. Die Grundsätze, nach denen hiebei vorgegangen werden sollte, sind: Erstens, daß das Ministerium nur Subventionen — nicht über den dritten Teil des Erfordernisses — gewährt, wenn von den übrigen Faktoren, Gemeinden, Gewerbevereinen, Gewerbe- und Handelskammern, durch bestimmt zugeführte Beträge der Rest gedeckt — ferner, wenn die zur Verfügung gestellten Räume entsprechen, der Lehrplan dem Normalstatut angepaßt ist und der Unterricht von hiezu geeigneten Lehrkräften erteilt wird. Von dieser Subvention ist ein Fünftel oder mindestens ein Zehntel zur Anschaffung von Lehrmitteln, das übrige zur Bestreitung der laufenden Auslagon zu verwenden. Hienach folgen die Grundzüge eines Lehrplanes für gewerbliche Fortbildungsschulen, der übrigens dem bis dahin in Übung gewesenen ziemlich gleicht. Eine Verschiedenheit liegt nur darin, daß die Schüler von nun an in drei Fachgruppen zu teilen sind, und zwar Arbeiter 1.) dor Baugewerbe — 2.) der Gewerbe mechanisch-technischer Richtung — 3.) anderer Berufszweige, besonders der Kunstgewerbe; danach richtet sich besonders der Unterricht im Zeichnen. Neu ist ferner die Bestimmung, daß zum Be-hufe der unmittelbaren Beaufsichtigung und ökonomischen Verwaltung im Orte selbst ein Schulausschuß einzusetzen ist, der aus mindestens fünf Mitgliedern besteht, dessen Obmann in der Regel der Bürgermeister oder Gemeindevorsteher des betreffenden Ortes ist, während die übrigen Mitglieder von jenen Faktoren ernannt und erwählt werden, welche in regelmäßiger Weise zur Erhaltung der Schule beitragen. Hinsichtlich des Schulbesuches wird auf die betreffenden Verordnungen (§ 95 der Gewerbeordnung) vom Jahre 1859 (dem entsprechen heute § 75 a und § 100 der Ordnung vom Jahre 1885) verwiesen und der Schulausschuß damit betraut, alljährlich die Liste der Lehrlinge zusammenzustellen, den Schulbesuch zu kontrollieren und die Lehrherren von Vernachlässigung seitens der Lehrlinge in Kenntnis zu setzen. In den Ausführungsbestimmungen wird auch über die Remuneration der an der Fortbildungsschule wirkenden Lehrer bestimmt. Da die unmittelbare Beaufsichtigung und ökonomische Verwaltung von da an der Schulausschuß besorgte, so wurde auch gleich an dessen Zusammenstellung geschritten und noch im Schuljahre 1883/84 in denselben folgende Herren berufen: Gymnasialdirektor und provisorischer Mittelschul-inspektor Jakob Smolej und Regierungssekretär Friedrich Pfetterer als Vertreter des Ministeriums für Kultus und Unterricht hiezu bestimmt; kaiserlicher Rat Johann Murnik als Vertreter dos krainischen Landesausschusses, Baumeister Philipp Zupančič als Vertreter der Handels- und Gewerbekammer, Buchdruckereibesitzer A. Klein und Handelsmann Michael Pakič als Vertreter dos Gemeinderates. Obmann dieses Ausschusses ist nach der Verordnung der Bürgermeister P. Grasselli oder dessen Stellvertreter J. Vončina. Die neue Ordnung räumt auch dem Ministerium die Oberaufsicht ein, und in der Tat ist seit dieser Zeit die gewerbliche Fortbildungsschule wiederholt im Aufträge des Ministeriums inspiziert worden. Im Jahre 1882 durch den Grafen Attems als Mitglied der Zentralkommission für gewerblichen Unterricht; im Jahre 1886 durch Professor Julius Kitter v. Siegl, der die Anstalt auch 1889 besichtigte, während in demselben Jahre Professor Kneschiiurek den slovenisch-theoretischen Unterricht besuchte, worauf beide Genannten, 1891 zu Regieruugskommissären ernannt, bis 1895 die Inspektion führen, in welchem Jahre Prof. J. Vesel von der k. k. Fachschule und Franz Levee (damals Realschulprofessor, gegenwärtig Direktor der Lehrerbildungsanstalt) als ihre Nachfolger ernannt wurden, die heute noch dieses Amtes walten. Der vollständige Lehrplan, der sich nun aus dem Lehrpläne von 1883 mit den Veränderungen von 1884 (14. September, Z. 12.564) herausbildete, ist im Berichte über das Schuljahr 1885/86 enthalten. Hiezu kamen noch Veränderungen im Jahre 1891 (2. Oktober, Z. 9174). Danach gliedert sich die gewerbliche Fortbildungsschule von nun an in drei Klassen. Die erste Klasse (wegen der großen Schülerzahl in zwei Parallelklassen geteilt) ist die Vorbereitungsklasse, die zweite und dritte Klasse sind nach den drei Gruppen, Kunst- und Kleingewerbe, mechanisch-technische Gewerbe und Baugewerbe, geteilt. Auf die erste Klasse kommen wöchentlich acht, auf die beiden anderen Klassen wöchentlich je neun bis zehn Unterrichtsstunden. In der dritten Klasse wird außer dem betreffenden Fachzeichnen (wöchentlich drei Stunden), Unterricht im Geschäftsaufsatze, im gewerblichen Rechnen und nach freier Wahl Modellieren, Physik (Experimentalphysik jener Partien, die für das Gewerbe von Interesse sind) und Chemie unter steter Berücksichtigung des gewerblichen Lebens und auf Grund des Experiments in zwei Jahrgängen erteilt, und zwar werden in der ersten Abteilung die Metalloide, in der zweiten die Metalle behandelt. Der Unterricht wird an den Wochentagsabenden von halb 8 bis 9 Uhr, an Sonntagen von 8 bis 12 Uhr vormittags von den Mitgliedern des Lehrkörpers der Oberrealschule erteilt. Der Abendunterricht dauert, wie nach der früheren Ordnung, vom 16. September bis 15. März, der Unterricht an Sonntagen bis zum 25. Juli. Die Einkünfte vermehrten, sich, seit auch eine Unterstützung aus der krainischen Franz Josef-Stiftung zufloß, so daß sich die Einnahmen von 3100 Gulden auf 3800 Gulden und im letzten Jahre schon auf 7710 Kronen belaufen, wobei noch bemerkt werden muß, daß die Gemeinde überdies auch Beheizung und Beleuchtung der Schulräume beistellt. Die Schülerzahl ist seither in Zunahme begriffen; sie ist im Laufe der neunziger Jahre sogar von 192 auf 301 gestiegen, hat aber wieder eine Herabminderung auf 275 Schüler erfahren; der Besuch seitens der Gehilfen hat fast ganz aufgehört, wie leicht erklärlich, da ja die meisten Gehilfen schon aus den gewerblichen Fortbildungsschulen hervorgegangen sind und deshalb wenig Interesse haben, den Unterricht zu wiederholen. Der gesteigerten Schülerzahl entsprechend hat auch die Lehrerzahl zugenommen ; im Jahre 1890/97 müssen bereits auswärtige Lehrkräfte, Lehrer der städtischen Volksschulen oder der k. k. Fachschule für Holzindustrie, herangezogen werden. Im Jahre 1900/01 bestand der Lehrkörper schon aus 19 Personen, darunter 12 auswärtigen Lehrkräften; im letzten Schuljahre aus 17 Mitgliedern, darunter 9 auswärtigen. Mittlerweile hat aber 1901 der Lehrplan von 1883/84, beziehentlich 1885/86 und 1891, eine neuerliche (die vierte) Abänderung erfahren, wolche auf Grund der Verfügungen des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 5. Dezember 1898 (Z. 32.170), durch den Erlaß der k. k. Landesregierung vom 22. September 1901 (Z. 13.679), angeordnet wurde. Die wesentlichen Änderungen am bisherigen Normative sind folgende Bestimmungen: 1.) Die Fortbildungsschule besteht aus einem Vorberoitungskurso uud aus drei Klassen und ist mit der k. k. Staatsrealschule in Laibach in Verbindung. (Alinea 1 dos § 2.) 2.) Lehrlinge, welche die Vorkenntnisse nicht besitzen, werden dem Vorbereitungskurse oder den an den Volksschulen bestehenden Vorbereitungskursen zugewiesen. (Alinea 2 des § 12.) 3.) Das Schuljahr beginnt am 1. Oktober und endigt am 30. April. 4.) Der Unterricht findet statt: Sonntag von 9 bis 12 Uhr vormittags, Montag, Dienstag, Mittwoch 7 bis 8 Uhr abends. In den nicht obligaten Fächern Physik und Modellieren (Chemie wird seit 1898 nicht mehr gelehrt), Donnerstag und Freitag von 7 bis 9 Uhr abends. Die Unterrichtseinteilung gibt aber folgendes Bild: Im Vorbereitungskurse wird in 9 Stunden wöchentlich Losen, Schreiben, Rechnen, Zeichnen gelehrt. In der ersten Klasse der gewerblichen Fortbildungsschule wird gelehrt elementares Freihandzeichen, geometrisches Zeichnen, Geschäftsaufsätze, gewerbliches Rechnen. In der zweiten Klasse der gewerblichen Fortbildungsschule wird unterrichtet im projektivischen Zeichnen mit Wiederholung der Flächen- und Körperberechnung, dann im Zeichnen nach den drei Gewerbegruppen, im Geschäftsaufsatz und im gewerblichen Rechnen. In der dritten Klasse der gewerblichen Fortbildungsschule haben die drei Gewerbegruppon jo sechs Stunden Zeichenunterricht für ihr Gewerbe, dann Unterricht im Geschäftsaufsatze und in gewerblicher Buchführung. Die Zeiteinteilung ist derart getroffen, daß in jeder Klasse, sowie im Vorbereitungskurse, neun Unterrichtsstunden auf die Woche kommen, von denen der größere Teil auf das Zeichnen entfällt. Für die beiden Freigegenstände, Physik und Modellieren, sind je zwei Stunden in der Woche festgesetzt. Auch hinsichtlich der Unterrichtssprache sind besondere Verfügungen getroffen. Der Unterricht soll nämlich tunlichst mit der Muttersprache (slov.) beginnen, dann aber der deutschen Sprache immer mehr Spielraum gewährt werden, so daß die Schüler beim Verlassen der Anstalt die auf ihr Gewerbe bezugnehmenden Kenntnisse womöglich in beiden Landessprachen sich angeeignet haben. Im Vorbereitungskurse ist die Unterrichtssprache bei allen Gegenständen slovenisch, in den übrigen Klassen beim Zeichnen durchweg deutsch, in den übrigen Gegenständen deutsch und slovenisch. Die letzten Weisungen des Ministeriums betreffen endlich die Rücksicht, die von nun an beim Unterrichte an gewerblichen Anstalten auf die Fortschritte der heutigen Gesundheitslehre und in den Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen zu nehmen sei, damit schon im Woge der Schule alles gefördert werde, was zur Herbeiführung günstiger Gesundheitsverhältnisse und zur Verhütung von Unfällen in gewerblichen Betrieben dienen könne. — Im Schulausschusse befanden sich im letzten Schuljahre nachstehende Mitglieder: Johann Hribar, Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach, als Vorsitzender. Dr. Robert Praxmarer, k. k. Landesregiorungssekretär, Vertreter der Unterrichtsverwaltung. Julius Springer, k. k. Fachschulprofessor, Vertreter der Unterrichtsverwaltung. Johann Murnik, kaiserlicher Rat und Landesausschußmitglied, Vertreter des Landesausschusses, Stellvertreter des Vorsitzenden. Dr. Rudolf Junowicz, k. k. Realschuldirektor, Vertreter der Handels- und Gewerbekammer, Kassier. Johann Subic, k. k. Direktor der kunstgewerblichen Fachschule, Gemeinderat, Vertreter der Stadtgemeinde. Jakob Kunc, Schneider, Vertreter der Gewerbetreibenden. — So wünschenswert es nun wäre, einzelne auf den Stand dieser gewerblichen Fortbildungsschule bezüglichen Fragen zu erörtern, so läßt sich dies schwor tun, weil es an einer gleichmäßig geführten Statistik darüber fehlt. Soweit man nun aus den Jahresberichten ersieht, kann man sich wenigstens ungefähr über die Stärko der Besucher unterrichten. Wir erfahren die Zahl der Zöglinge, und zwar jedesmal, die Jahre 1871—1875 ausgenommen, die Zahl der Gehilfen neben jenen der Lehrlinge. Es fehlen freilich ebenso wie für die Mittelschule geführte Angaben, und man ist daher nur auf Durchschnittsberechnungen angewiesen. Wenn wir nun festhalten, daß jeder Zögling durchschnittlich zwei Jahre (einige auch nur ein Jahr, manche auch alle drei Jahre) unsere gewerbliche Fortbildungsschule besucht, so kommen wir darauf, daß im Laufe der 46 Jahre ihres Bestandes 312 Gehilfen und etwa 3880 Lehrlinge dieselbe besucht und hier ihre Ausbildung erhalten haben. Hinsichtlich des Lebensalters der Zöglinge bemerken wir, daß die Altersgrenzen durch das 13. und 43. Lebensjahr (1888) gegeben sind. Nach der Muttersprache zählt man in den letzten Jahren unter den Besuchern der Fortbildungsschule 82° 0 Slovenen, 17% Deutsche. Der Rost fällt auf andere Sprachstämmo. — Nach der Religion bekennen sich 99°/0 als Katholiken. — Was nun die Gewerbe anbelangt, denen die Zöglinge angeboren, so mangeln darüber genaue Aufzeichnungen. Nur in den Jahren 1856—1860 wird es ziemlich ausführlich vermerkt. Die Aufzeichnung des Jahres 1860 sei herausgehoben. Demnach zählte man 1 Bäcker, 1 Brauer, 4 Buchbinder, 6 Büchsenmacher, 12 Buchdrucker, 1 Drechsler, 2 Goldarbeiter, 9 Gürtler, 5 Hafner, 7 Kleidermacher, 1 Kürschner, 4 Maler, 7 Maurer, 5 Messerschmiede, 1 Orgelbauer, 5 Riemer, 4 Sattler, 22 Schlosser, 3 Schmiede, 5 Schuhmacher, 6 Spengler, 3 Steinmetze, 10 Tapezierer, 33 Tischler, 3 Uhrmacher, 3 Vergolder, 6 Wagner, 6 Zimmerleute. Am stärksten ist also das Baugewerbe und sonst gleich stark das Kunstgewerbe und die Mechanik vertreten; an dritter Stelle stehen die Erzeuger von Bekleidungswaren. — Von dem gleichen Jahre an fehlen die Angaben über die gewerbliche Fachzugehörigkeit der Zöglinge bis zum Schuljahre 1889/90. -Von da an wird sie in der früheren Form weiter angeführt, bis zum letzten Schuljahre 1901/02, wo eine andere Art der Fachstatistik beginnt. Ein Vergleich mit der Statistik vom Jahre 1860 zeigt, daß sich übrigens das Verhältnis fast gleich geblieben ist. Von 242 Zöglingen gehören 82 zum Baugewerbe, das also wie oben mit dem stärksten Prozentsatz vertreten ist, dann folgen 66 Angehörige des Kunstgewerbes und 63, welche zum mechanischtechnischen Gewerbe zählen; 27 endlich beschäftigen sich mit der Bekleidungsund Textilindustrie. Der geringste Prozentsatz entfällt wie oben auf die Gewerbe für Nahrungs- und Genußmittel (1 Lehrling), der Rest (3 Lehrlinge) verteilt sich auf andere Gewerbegruppen. Uber den Schulungs- und Bildungserfolg der Schulo sind statistische Angaben nicht veröffentlicht. Soweit die Kataloge ein Urteil gestatten, verlassen etwa 70 °/0 der Schüler mit verhältnismäßig gutem Erfolge die Schule. Wenn wir die Grundzüge der organischen Bestimmungen betrachten, mit denen die gewerbliche Fortbildungsschule als Sonntagsschule seinerzeit ins Leben gerufen ward, und sie mit den neuen Lehrverfassungen vergleichen, dann bemerkt man, daß dieselben zwar eine gewisse Verwandtschaft zeigen, die sich eben aus der Bestimmung und dem Zwecke dieser Schulen erklärt, indem nämlich das Zeichnen den Kern der ganzen Unterrichtsordnung abgibt; während aber die älteren organischen Bestimmungen, außerdem neben Lesen, Schreiben und Rechnen doch auch Naturgeschichte und Naturlebre — dio, freilich für die Zwecke des Gewerbes zugeschnitten, in der Hand eines Lehrers vereinigt waren — an diesen Kern reihen, sind dieselben aus dem neuen Lehrplano ganz verschwunden, und als kümmerlicher Rest sind zwei Stunden Physik als Freigegenstand übrig geblieben. Es dürfte aber einmal eine Zeit kommen, wo man doch wieder auch hierin Wandel schaffen wird; vorläufig ist wenigstens ein fester Rahmen gowonnen, innerhalb dessen sich die gewerbliche Fortbildungsschule entwickeln kann und wird, um sich wahrscheinlich, früher oder später, gänzlich aus dem Verbände mit der Realschule loszulösen. Zeitgeschichtliches. 8. Die Schulbehörden. Die Minister für Kultus und Unterricht 1852 —1902. Die Geschichte der Laibacher Oberrealschule trägt, wie schon wiederholt bemerkt, auch die Spuren der fünfzig Jahre innerer Entwicklungsgeschichte des österreichischen Staatswesens an sich, und es ist begreiflich, daß dem so ist. Als die Realschule gegründet wurde, stand Österreich schon wieder im Zeichen des Absolutismus. Selbst die im März 1849, entgegen den Bemühungen des Kremsierer Reichstages, aufgezwungene konstitutionelle Reichsverfassung ward am 31. Dezember 1852 auch schon aufgehoben, und das Ministerium Bach hatte die Aufgabe, den Staat mit absoluter Gewalt zu zentralisieren, wobei es sich der Mitwirkung der Hierarchie, die durch Erzbischof Rauscher vertreten war, versicherte. Diesem Ministerium gehörte auch der erste «Minister für Kultus und Unterricht»* Graf Leo Thun an, der noch aus dem Konstitutionsjahre (24. Juli) 1849 stammte, und, unbeschadet seiner politischen Neigungen, die ihn den kirchlichen Kreisen nahe brachten, als feinsinniger, hochgebildeter Mann rühmlichst bestrebt war, das Unterrichtswesen in Österreich von Grund auf neu zu gestalten, und zwar im Sinne der Aufklärung und des Fortschrittes. Seine Unterrichts- und Disziplinarordnung für die Universitäten, die das Prinzip der Lehr- und Lernfreiheit anerkennt, sein Organisationsentwurf für Mittelschulen, welchen der aus Berlin berufene Pädagog Bonitz im Vereine mit dem österreichischen Gelehrten Exner 1849 schuf, welcher den auf die Realschule bezüglichen Teil ausarbeitete, bedeuten einen gewaltigen Fortschritt auf dem Gebiete des österreichischen Unterrichtswesens. Mit dem Vortrage des Ministers am 12. Februar 1851, dem die kaiserliche Verordnung vom 8. März d. J. folgte, welche auch die Errichtung einer Realschule in Laibach billigte, hebt das moderne Realschulwesen in Österreich an. Wie weit das Konkordat das Schulwesen beeinflußte, ist bereits angedeutet. Graf Thun blieb auch Minister, als das Ministerium Bach durch das Ministerium Goluchowski abgelöst wurde und das Oktoberdiplom von 1860 die konstitutionelle Mitwirkung der Völker in Anspruch nahm. Erst als Goluchowski dem Minister Schmerling Platz machte, da * Ein eigenes «Unterrichtsministerium» bestand seit 23. März 1818 und verwaltete es Freiherr v. Sommaruga bis zum Juli, wo es der Minister des Innern Freiherr v. Doblhoff mit übernimmt. Seit 9. Juli 1849 sind diesen Ministerium auch dio «Kultus-Agenden» zugewiesen, und es heißt von da an «Ministerium für Kultus und Unterricht». dankte auch Graf Thun ab. Nun erst begannen die Bewegungen, welche den Staat zwischen den Strömungen von Föderalismus und Zentralismus hin und her warfen. Es ist eine Zeit, wo sich infolgedessen auch die Ministerien rascher ablösten. Das Ministerium für Kultus und Unterricht wird aufgehoben und wieder mit dem Staatsministerium vereinigt, bis es am 3. März 1867 durch eine Allerhöchste Entschließung wieder errichtet wird. Dem Ministerium Schmerling folgte 1865 das Ministerium Belcredi, welches die Fobruarverfassung sistierte und bis 1867 wieder absolut regierte. Anfang Februar 1867 wird Baron Beust Ministerpräsident, am 30. Juni Reichskanzler und zugleich Graf Taaffe Ministerpräsident-Stellvertreter. Der neue Justizminister Ritter von Uye verwaltete damals auch das wieder erstandene aber verwaiste Unterrichtsministerium, bezw. Ministerium fiir Kultus und Unterricht. Es folgte nun der Ausgleich mit Ungarn und am 21. Dezember die Dezembergesetzgebung mit den vier neuen Staatsgrund-gesetzen, und am 31. Dezember 1867 begann das Bürgerministerium mit Fürst Karl von Auersperg als Vorsitzendem. Diesem Ministerium gehörte als Unterrichtsminister an Leopold von Hnsner, dessen Verwaltung wieder von tiefgehender Bedeutung für das Unterrichtswesen werden sollte, indem er das Schulwesen der Konkordatsaufsicht der Kirche entzog und das Volksschulwesen — wie es in seinen wesentlichen Grundzügen heute besteht — organisierte und so sicherte, daß selbst die Schwankungen der nächsten Jahre keine wesentlichen Änderungen herbeiführten. Leopold von Hasner blieb vom 31. Dezember 1867 bis 15. Jänner 1870 Unterrichtsminister und hat sich während dieser Zeit unvergängliche Verdienste erworben. Als er 1870 den Vorsitz im Ministerium übernehmen mußte, trat Dr. Karl von Stremayr ins Ministerium für Kultus und Unterricht, überließ es aber auf kurze Zeit (12. April bis 30. Juni 1870) unter dem Ministerium Potočki an Josef Tschabuschnigg, um es dann vom Juni 1870 bis 7. Februar 1871 zu führen; dann löste ihn, unter dem Ministerium Graf Franz Hohenwart, Dr. Jireczek ab (7. Februar 1871 bis 8. Oktober 1871) bis wieder die liberalzentralistische Richtung den Sieg davon trug und unter dem Ministerium Fürst Adolf Auersperg Karl von Stremayr neuerdings das Unterrichtsministerium übernahm, das er vom 28. November 1871 bis 18. Februar 1879, also durch nahezu acht Jahre, verwaltete. Es ist die Zoit rascher Entwickelung des Mittelschul-wesens, besonders des Realschulwesens. Seiner Verwaltung gehört der erste Normallehrplan an. Der Minister selbst hat unsere Schule mit seinem Besuche beehrt, und zwar als er zur Feier der Grundsteinlegung des neuen Realschulgebäudes in Laibach am 14. Oktober 1875 erschien. Unter dem Ministerium Taaffe (12. August 1879 bis November 1891) gab Stremayr das Unterrichtsministerium an Siegmund Conrad von Eybesfeld ab, der es von 1879 bis 1885 verwaltete, während welcher Zeit die kirchlichen Parteien die Schulnovelle von 1883 durchsetzten, welche eine Herabminderung der Schulpflicht ermöglichte, worauf Freiherr Paul von G autsch-Frankenthurn berufen ward. Acht Jahre (1885 — 1893), solange wie Stremayr, blieb Freiherr von Gautsch Minister für Kultus und Unterricht und hat während dieser Zeit eine Reihe von Reformen eingeführt, welche meist an den deutsch-österreichischen Mittelschultagen in Wien vorbereitet wurden, aber nicht immer allgemein befriedigten. Freilich handelte es sich nicht um tiefgehende grundsätzliche Fragen, sondern meist um neue Formen, oder um solche, die vereinfacht wurden sollten; so gehört unter anderen hieher die Beseitigung der Lokation, die Vereinfachung der Klassifikation. Ganz wesentlich griff dagegen der Minister in der Frage der Schulhygiene ein, und besonders war es das Gebiet der Jugendspiele, auf dem die Anregungen und Bestrebungen des Ministers große Erfolge erzielten. In diese Zeit fällt auch die neue Uniformierungsvorschrift für die Beamten, die nun auf die Mittelschullehrer ebenfalls Ausdehnung fand. Während seiner Verwaltung wurden ferner wiederholt außerordentliche Inspektoren an die Mittelschulen entsendet. So erschien 1887 der k. k. Ministerialrat Dr. Erich Wolf, der am 18. und 19. Jänner des genannten Jahres dem Unterrichte in allen Klassen beiwohnte und die Lehrmittelsammlungen besichtigte. Unter dem Ministerium Windischgrätz verwaltete Stanislaus v. Madeyski vom 11. November 1893 bis 19. Jänner 1895 das Unterrichtsministerium, dann folgte das Ministerium Badeni, unter welchem es wieder Freiherr v. Gautsch übernahm (20. Oktober 1895 bis 28. November 1897), und als dieser selbst Ministerpräsident wurde, gab er es an den Grafen Vinzenz Baillet-Latour (28. November 1897 bis 7. März 1898). Dann kam das Ministerium Thun (7. März 1898 bis Ende September 1899), unter welchem Graf Bylandt-Rheidt zur Verwaltung des Unterrichtsministeriums berufen wurde, bis endlich unter dem Ministerium Graf Clary-Aldringen Dr. Wilhelm Ritter v. Härtel das Unterrichtsministerium übernahm, das er bis heute, trotz zweimaligen Wechsels des Ministerpräsidiums (Clary, Wittek und v. Körber) verwaltet. Der Minister ist selbst aus dem Lchrstande hervorgegangen und erschien so am geeignetsten, die Schule vor den wechselnden Einflüssen der politischen Tagesströmungen zu bewahren und einer gedeihlichen Entwickelung zuzuführen. In die Zeit seiner Verwaltung fällt die Schaffung dos zweiten Normallehrplanes für Realschulen im Jahre 1899. Statthalter und Landespräsidenten von Krain. Als Vorsitzende der Landesschulbehörden können die Landeschefs jederzeit einen bestimmenden Einfluß auf das Schulwesen im Lande nehmen, wie es auch geschehen ist, und daher muß auch ihrer in einer geschichtlichen Darstellung gedacht werden. Zur Zeit als die Realschule ihren Anfang nahm, war Gustav Graf C/iorinsky Statthalter von Krain, der auch an der Gründung der Anstalt 7* lebhaftesten Anteil nahm und, hei der Eröffnungsfeier anwesend, mit ermunternden Worten Lehrer und Schüler begrüßte. Nach seinem Rücktritte am 15. November 18G0 wird die selbständige politische Landesstelle in Laibach aufgelöst und Krain durch die Statthalterei in Triest verwaltet. In Laibach verblieb nur eine Zwischenstelle, welche zwischen den Bezirksämtern und der Statthalterei vermittelte. Diese Amtsstelle hatte, mit dem Titel k. k. Landeshauptmann, Karl Graf Hohenwart, der spätere Ministerpräsident, inne. Allein schon am 25. April 18(> 1 wurde in Laibach wieder eine selbständige Landesregierung ins Leben gerufen, an deron Spitze Dr. Karl Ullepitsch Edler von Krainfels gestellt, mit dem Titel Solar, der an Stelle Holzingers die humanistischen Fächer beaufsichtigte. Dr. Wretschko wie der hochw. Herr Solar erfreuten sich dos Vertrauens dos Lehrkörpers, der sich wiederholt in verschiedenen amtlichen und außeramtlichen Gelegenheiten mit Erfolg an sie wendete. Im Jahre 1877 (25. Mär/, Z. 4731) berief das Ministerium den Landesschulinspektor Wrctschko nach Wien zur Dienstleistung für Niederösterreich; er hinterließ ein ehrendes Andenken. Der Jahresbericht enthält darüber folgende Äußerung: «Herr Dr. Matthias Wretschko hat sich während seiner achtjährigen Amtstätigkeit als Landesschulinspektor für die realistischen Fächer durch seine rastlose und energische Förderung der Interessen der Schule bleibende Verdienste um diese Lehranstalt erworben; er stand dem Lehrkörper mit seinen reichen, aus vieljähriger Schulerfahrung geschöpften Kenntnissen als stets bereitwilliger Ratgeber zur Seite und wurde von allen, welche Gelegenheit hatten, mit ihm näher zu verkehren, wegen seines offenen und ehrenwerten Charakters verehrt.» An seinerstatt wurde der Landesschul-inspektor für Volksschulen R.Pirker mit der vorläufigen Führung der betreffenden Geschäfte betraut, bis durch kaiserliche Entschließung vom 30. September 1877 der Direktor des Gymnasiums in Görz, Dr. Johann Zindler, zum Landesschulinspektor ernannt und ihm vom Ministerium am 3. Oktober (Z. 1(5.150) die Aufsicht über die realistischen Fächer an den Mittelschulen in Steiermark, Kärnten und Krain mit dem Amtssitze in Graz zugewiesen wurde. Zwei Jahre darauf (!). Jänner 187!), Z. 38ti) wird Landesschulinspektor Job. Šolar in gleicher Eigenschaft nach Zara versetzt und die Aufsicht über die humanistischen Fächer an Mittelschulen dem Landesschulinspektor Dr. Ernst Gnad in Triest übertragen. So hatte nun die Realschule einen ihrer Aufsichtsführenden in Graz, den anderen in Triest; das konnte nicht von langer Dauer bleiben, und daher ward denn noch in demselben Jahre (am 28. Oktober 187t), Z. 16.770) vom Ministerium dem Landesschulinspektor Gnad die Inspektion der Mittelschulen auch hinsichtlich der realistischen Fächer übertragen. Dr. Gnad blieb während des Schuljahres 1879/80, ließ sich aber von dieser Verpflichtung bald entheben, worauf Landesschulinspektor Zindler bis März 1881 mit der zeitweiligen Inspektion über die gesamten krainischen Mittelschulen betraut ward. Dann aber ward von Seiten des Ministeriums (21. März 1881, Z. 877) dem Gymnasialdirektor Jakob Smolej die provisorische Führung des Inspektorats für alle Mittelschulen in Krain übertragen, allein er wurde erst später, und zwar nach dem Tode des Landes-schulinspektors für Volksschulen Raimund Pirker (f 21. September 1884) durch kaiserliche Entschließung vom 7. Dezember 1884 zum Landesschulinspektor ernannt und übernahm dann dio Inspektion sämtlicher Schulen, Volks- und Mittelschulen des Landes. Die mannigfachen Umgestaltungen, welche der Lehrplan in dieser Zeit erfuhr, und die den vielseitig geäußerten oft entgegengesetzten Wünschen gerecht werden sollten, sind größtenteils soin Werk. So waltete Jakob Smolej seines Amtes bis /.um Oktober 1896, also neun Jahre, und hat die schwierige Last mit ungewöhnlicher Ausdauer getragen und sich während dieser Zeit bei Lehrern uud Schülern eine besondere Beliebtheit erworben. Man veranstaltete daher anläßlich seines Scheidens aus dem Amte am 18. Oktober eine ehrende Kundgebung seitens der Realschüler, die dem Gefeierten ein Ständchen brachten, und der Lehrkörper der Realschule überreichte ihm, in Gemeinschaft mit den Lehrkörpern beider hiesiger Gymnasien, zu welchem sich auch ein Vertreter des Gymnasiums in Gottschee gesellte, am 30. November im Konferenzzimmer des Gymnasiums, wo er früher so viele Jahre als Direktor gewaltet hatte, ein Stammbuch mit den Bildnissen sämtlicher Mittelschullehrer von Krain. An seinerstatt wurde der Gymnasialdirektor Josef Šaman zum Landes-schulinspektor ernannt. In die Zeit seines Inspektorats fiel die Erdbebenkatastrophe, welche dem Landesschulrate und insbesondere dem Landes-schulinspektor mannigfache Aufgaben auferlegte, weil die Störungen im Unterrichte und die daraus sich ergebenden Schäden ohne Uberbürdung von Schulen und Lehrerschaft auf das Geringste eingeengt werden mußten. Nach zehnjähriger Amtstätigkeit erhielt er am 15. Oktober 1900 die erbetene Versetzung in den Ruhestand, indem ihm aus diesem Anlasse gleichzeitig mit kaiserlicher Entschließung taxfrei der Titel eines Hofrates verliehen wurde. Eine Abordnung des Lehrkörpers beglückwünschte den Geehrten zu dieser wohlverdienten Auszeichnung, indem sie zugleich den Dank aussprach für sein bisheriges Wirken und sein Wohlwollen, das er stets dem Einzelnen wie der Gesamtheit der Lehrer gegenüber an den Tag gelegt hat. Am 15. Oktober 1900 ward der Direktor dos Cillior Staatsgymnasiums, Peter Končnik, zum Landesschulinspektor ernannt, der bis heute seines Amtes waltet, das ihm aber dadurch etwas erleichtert worden ist, daß für die Inspektion der Volksschulen ein eigener Inspektor in dem bisherigen Direktor der Lehrerbildungsanstalt Franz Hubad ernannt wurde. b) Aufsicht über den katholischen Religionsunterricht. Zur Zeit, als die Realschule ins Leben gerufen wurde, stand der Diözese Laibach Exzellenz Fürstbischof Wolf vor, welcher bis zu seinem Tode am 17. Februar 1859 das Bistum verwaltete. Er bestellte anfangs zum Ordinariats-kommissär für den Religionsunterricht an der Realschule den Spiritual des fürstbischöflichen Knabenseminars Georg Voh/, und noch in demselben Schuljahre (5. April 1853) den Domkapitular und Direktor des fürstbischöflichen Knabenseminars Dr. Johann Chrysostomus Pogačar, welcher bis 1865 die Aufsicht führte und mehreremale während des Schuljahres nicht nur die Schule besuchte, sondern auch bei besonderen Anlässen, wo die Realschule einen Festgottesdienst zu begehen hatte, denselben abhielt. Indessen war der k. k. Oberhofkaplan und Direktor der höheren Bildungsanstalt für Weltpriester zum hl. Augustin in Wien, Dr. Barth. Widmar, zum Fürstbischof ernannt, der am 26. Juni 1880 sein Amt antrat. Es ist schon an einer anderen Stelle hervorgehoben worden, daß er seit dem Inslebentreten der Februarverfassung bis /Ai ihrer Sistierung alljährlich am 26. Februar ein feierliches Hochamt hielt, an welchem sich auch der Lehrkörper beteiligte. Als er im Jahre 1876 auf sein bischöfliches Amt verzichtete,* folgte ihm Dr. J. Chr. Pogačar selbst, der nun bis zu seinem am 25. Jänner 1884 erfolgten Tode der Diözese Vorstand. Als sein Nachfolger im Amte eines fürstbischöflichen Kommissärs wurde ernannt der Domherr Dr. Heinrich Pauker Edler von Glanfeld, der dieses Amt auch unter dem Fürstbischof und späteren Kardinal Dr. Jakob Missia,** der am 11. Dezember 1884 seinen Einzug hielt, bis zum Jahre 1885 bekleidete. Es folgte ihm der Domkapitular und päpstliche Hausprälat Dr. Andreas Čebašek, der durch dreizehn Jahre die Inspektion führte und bei Schülern und Lehrern infolge dieser langjährigen Amtstätigkeit und dank seinem Wohlwollen ein ehrendes Andenken hinterließ, als er am 17. Jänner 1898 das Zeitliche segnete. Von da an hat sich der Fürstbischof Dr. Anton Jeglič, welcher dem Kardinal Missia auf dem Laibacher bischöflichen Stuhle am 22. Mai 1808 gefolgt ist, die Inspektion des katholischen Religionsunterrichtes und der religiösen Übungen selbst Vorbehalten und im Falle seiner Verhinderung oder seiner Abwesenheit den Generalvikar und Kanonikus Johann Flis als Stellvertreter bestimmt. Bis jetzt hat meist der Herr Fürstbischof selbst die Inspektion vorgenommen. c) Aufsicht über den Zeichenunterricht an der Realschule und der gewerblichen Fortbildungsschule. Die große Bedeutung, welche der Zeichenunterricht für die beiden Anstalten besitzt und die auch schon in dem Ausmaße der größeren Zahl von Unterrichtsstunden ihren Ausdruck findet, hat die Unterrichtsverwaltung schon früh bewogen, den Zeichenunterricht durch eigene fachmännische Inspektoren überwachen zu lassen. So wurde im Juli 1876 Professor August Rößler vom Kommunal-Obergymnasium zu Mariahilf in Wien als Ministerial-kommissär entsendet; er hat am 27. März des genannten Jahres die Anstalt besichtigt und beide Schulen einer eingehenden Prüfung unterzogen. Im Jahre 1879, am 11. und 12. Juli, besuchte Schulrat Josef Grandauer als Ministerial-Kommissär die Schule, zwei Jahre darauf (1881) wird der Direktor der Staatsgewerbeschule in Graz, Karl Laužil, mit dem besonderen Aufträge nach Krain entsendet, den Zustand der gewerblichen Fortbildungsschulen im Lande zu erheben; er hat am 27. März des genannten Jahres die gewerbliche Fortbildungsschule besucht. Im Jahre 1889 endlich ernannte das Ministerium für Kultus und Unterricht mit dem Erlasse vom 22. Jänner, Z. 1047, zu Regierungskommissären für die lnspektion der gewerblichen Fortbildungs- * Gestorben in Krainburg am 19. Mai 188:!. ** Gestorben in Görz am 24. März 1902. schulen in Krain die Professoren der Grazer Staatsgewerbeschule J. ß. v. Sieg], für den Zeichenunterricht, und Fr. Knesclmurek, für den in slovenisclier Sprache erteilten theoretischen Unterricht, welche beide schon früher als a. o. Regierungskommissäre die Schule besichtigt hatten. Die Ernennung ward nach Ablauf von zwei Jahren immer wieder erneuert; so waren sie bis 1895 als solche tätig, in welchem Jahre (8. April, Z. 2288) an ihrer Stelle der Professor der k. k. gewerblichen Fachschule in Laibach Josef Vosei (für das Zeichnen) und Realschulprofessor (gegenwärtig Direktor der Lehrerbildungsanstalt) Franz Levee (für den theoretischen Unterricht) ernannt wurden, die mit wiederholter Erneuerung ihrer Ernennung bis beute als Regierungskommissäre die gewerblichen Fortbildungsschulen dos Landes unter Aufsicht haben. Im Jahre 1892 ward aber endlich ein ständiger Fachinspektor auch für den Zeichenunterricht an Mittelschulen, Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten in Krain ernannt und der Professor der Staatsrealschule in Salzburg, Hermann Lukas, vom Ministerium mit Erlaß vom 19. Oktober 1892, Z. 5241, mit diesem Amte auf drei Jahre betraut. Nach Ablauf dieser Frist wurde seine Amtsbefugnis auf weitere drei Jahre, dann im November 1898 (Z. 24.288) bis zum Schlüsse des Schuljahres 1900/01 ausgedehnt. Im Jahre 1901 (15. Juni, Z. 18.111) ist Schulrat Professor Lukas auch für eine vierte Funktionsperiode ernannt worden, so daß der Zeichenunterricht der Anstalt heuer bereits das elfte Jahr unter seiner besonderen fachmännischen Aufsicht steht. 9. Die Erhalter der Anstalt. Landtag- und Landeshauptleute. Mit Rücksicht auf den Umstand, daß das Land zwei Dritteile der Lasten zu tragen hat, welche die Erhaltung der Realschule verursacht, geziemt es sich auch wenigstens der Persönlichkeiten zu gedenken, welche, an der Spitze des Laudesausschusses stehend, mehr oder weniger entscheidend in die Angelegenheiten der Realschule, soweit sie deren Ausgestaltung und Erhaltung betrifft, eingreifen konnten, das sind die Landeshauptleute. Freilich in den ersten Jahren des Bestandes gab es noch die alte Ständeversammlung, und der damalige Landeschef war zugleich Vorsitzender des Landesausschusses. Derselbe gestattete bei dem Inslebontreten der Unterrealschule die Benützung des (seit 1788) ständischen Schulgebäudes, d.i.des Lyzealgebäudes, soweit eben Zimmer noch verfügbar waren. Die Hauptlasten der Unterrealschule trug die Gemeinde. Erst als es galt, die Unterrealschule zur Oberrealschule auszugestalten und die Gemeinde sich wirtschaftlich zu schwach fühlte, da trat man an das Land heran und wandte sich nach einem Beschlüsse vom 3. August 18(>0 an das Staatsministerium, die zu aktivierende Oberrealschule als Landesanstalt zu erklären. Nachdem das Ministerium aber vorher zu wissen verlangte, ob das Land wirklich die Erhaltungskosten auf sich nehme, so wandte sich der damals neu gewählte Gemeinderat an den Landesausschuß mit dem Gesuche, die Oberrealschule als Landesanstalt zu aktivieren, wogegen sich die Stadt verpflichtete, ein Drittel der Kosten auf sich zu nehmen. Mittlerweile war aber auf Grund der Februarverfassung die alte Ständeversammlung beseitigt, und der Krainer Landtag, dessen Abgeordneten aus den Kurien der Landgemeinden, Städte, Märkte, Handelskammer und Großgrundbesitz gewählt waren, trat in seiner neuen Zusammensetzung am 6. April 1861 zusammen. Der erste Landeshauptmann, Anton Freiherr von Codelli, ward am 3. April 1861 vom Kaiser ernannt; nach dessen Enthebung iin November 1866 folgte Dr. Karl von Wurzbuch und als dessen Stellvertreter Dr. Josef Suppan. Es war in der ersten Landtagsperiode (1861- 1867), wo der Landtag am 13. März den Beschluß faßte, das Anerbieten der Stadtgemeinde Laibach, von den Errichtungs- und Erhaltungskosten der drei Jahrgänge der zu errichtenden Oberrealschule in Laibach ein Drittel zu übernehmen, anzunehmen, und wo beschlossen wurde, die übrigen zwei Dritteile dieser Kosten aus Landesmitteln zu bestreiten, so daß dann die Gemeinde beim Staatsministerium die erforderlichen Schritte einleiten konnte, um die Bestreitung der Lehrergehalte aus dem Studienfonds, dann die Bewilligung des Eröffnens des ersten Jahrganges der Oberrealschule mit Beginn des Schuljahres 1863/64 zu erwirken. Von da an hat sich das Land jederzeit bereit gezeigt, die Interessen der Oberrealschule nach Tunlichkeit zu fördern und die notwendigen Mittel zu bewilligen, wie dies aus der gesamtgeschichtlichen Darstellung hervorgeht. Es folgen sich dann die Landeshauptleute in der zweiten, dritten und vierten Periode 1867—1871 Dr. Karl von Wurzbach (Stellvertreter Dr. Etbin Costa und dann Fidelis Terpinz, beziehungsweise Peter Kosler); in der fünften Landtagsperiode 1871 —77 Alexander Graf Auersperg, der aber schon am 27. Juni 1872 zum Landespräsidenten ernannt wird, worauf Dr. Friedrich Ritter von Kaltenegger an seine Stelle tritt. In dieser Periodo hatte der Landtag die großen Auslagen zu bewilligen, welche die Einrichtung des neuen Realschulgebäudes und die Vermehrung der Lehrmittel verlangten. Dr. Ritter von Kaltenegger blieb auch in der nächsten, der sechsten, Periode 1877 —1883 einige Zeit Landeshauptmann, bis er 1881 auf eigenes Ansuchen enthoben und an seinerstatt Gustav Graf Thum ernannt worden ist; Stellvertreter waren Dr. Johann Ritter v. Blciweis und Peter Grasselli. In diese Zeit fällt die Neugestaltung der gewerblichen Fortbildungsschule. Der Landtag genehmigte ferner je ein Stipendium von 250 Gulden jährlich an tüchtige Absolventen der gewerblichen Fortbildungsschule zum Besuche einer höheren Staatsgewerbeschule. Während der darauf folgenden Landtagsperiode starb Graf Thurn am 23. Juli 1888, worauf Dr. Josef Fok/ukar die Ernennung erhielt. Peter Grasselli blieb Stellvertreter. In der achten Landtagsperiode 1889 —1895 wurde nach Dr. Poklukars Heimgänge 17. März 1891 am 30. Juli Otto Detelu ernannt, der später in den Adelsstand erhoben wurde. Als Landeshauptmann-Stellvertreter erscheint Maria Otto Freiherr von Apfaltrern. In der neunten Landtagsperiode 1895—1901 blieb Otto Edler von Detela an der Spitze. Als Stellvertreter waltete bis 16. Dezember 1895 Leo Graf Auersperg und nach diesem Leopold Freiherr von Lichtenberg. Edler von Detela und Freiherr von Lichtenberg sind auch in der zehnten Landtagsperiode — wo der Landtag nach der geänderten Wahlordnung vom Jahre 1898 gewählt worden ist — durch kaiserliche Entschließung wieder zu ihren früheren Ehrenstellen berufen worden, die sie bis heute innehaben. Was der Landtag in den letzten zwanzig Jahren zur Förderung der Realschule getan, geht aus der schon erwähnten allgemeinen Darstellung d»r Geschichte dieser Anstalt hervor. Die Realschule und gewerbliche Fortbildungsschule erfreuen sich Jahr für Jahr der möglichst weitgehenden Unterstützung des Landes, das noch selten einem darauf bezüglichen Antrage seine Zustimmung versagt hat. Gemeinde und Bürgermeister. Die Gründung der Realschule war, wie bekannt, nur möglich, wenn die Gemeinde die nötigen Räumlichkeiten beistellte und die gesamten Ein-richtungs- und Erhaltungskosten der Schule auf sich nähme; und als die Erweiterung zur Oberrealschule erfolgte, da mußte die Gemeinde für die oberen Klassen wenigstens ein Drittel der Kosten auf sich nehmen, wenn das Land die übrigen Kosten der Einrichtung und Erhaltung tragen sollte. Ganz ein ähnliches Verhältnis besteht streng genommen seit 1873 auch hinsichtlich der gewerblichen Fortbildungsschule, für welche der Staat die große Subvention abhängig gemacht hat von einer rechtsverbindlichen Erklärung der Stadt, sich zu einem jährlichen Boitrage von (anfangs) 500 Gulden zu verpflichten. Die Rücksicht auf diese Umstände rechtfertigt es, daß auch der Männer gedacht wird, welche in diesen 50 Jahren an der Spitze des Gemeinwesens der Stadt Laibach standen und wiederholt in das Geschick der Realschule fördernd eingegriffen haben. Die Stadt Laibach hat ihr eigenes Stadtrecht (Statut) aus dem Jahre 1850, wo noch dio Grundsätze maßgebend waren, welche im Gemeindegesetze des Ministers Grafen Stadion vom März 1849 ausgesprochen sind. In dem Gründungsjahre der Realschule stand an der Spitze dos Laibacher Gemeinwesens der freigewählte Bürgermeister Dr. Matthias Burger, der sich um die jugendliche Schöpfung sehr verdient machte. Vielen Schwierigkeiten innerhalb des Gemeinderates begegnete sein Nachfolger Michael Ambrosch (1862—1864), der es wenigstens durchsetzte, daß die Realschule zur Oberreal- schule erweitert worden ist. Nicht lange darauf, am 25. April 1864, segnete er das Zeitliche, und die gesamten Realschüler, geführt von ihren Lehrern, gaben ihm auf den Weg zur letzten Ruhestätte das Ehrengeleite. Ihm folgte Dr. Etbin Costa, der während der fünf Jahre seiner Amtstätigkeit nicht vermochte, eine gründliche Besserung der äußeren Verhältnisse der Anstalt durchzusetzen. Seinem Nachfolger, Dr. Josef Suppan (1869—1871), gelang es dagegen, die Direktion der Krainischen Sparkasse zu dem hochherzigen Entschlüsse zu bewegen, ein Kapital zum Baue eines neuen Realschulgebäudes zu stiften, welcher Bau während der Zeit, da Karl Deschmann Bürgermeister war (1871 — 1874), fertiggestellt und unter dessen Nachfolger, Regierungsrat Anton v. Laschan, feierlich eröffnet und der Stadtgemeinde auf fünf und dann auf weitere fünf Jahre zur unentgeltlichen Benutzung übergeben wurde. Acht Jahre waltete A. v. Laschan als Bürgermeister und hat mit großer Aufmerksamkeit und Sparsamkeit die Vermögensverhältnisse der Stadt so gebessert, daß sie leicht die Lasten tragen konnte, welche auf sie für die Einrichtung, Ausstattung und Erhaltung der Realschule entfielen. Unter ihm gründete die Stadtgemeinde die vier Stiftplätze für Realschüler. Im Jahre 1882 folgte ihm Peter Grasselli, unter dessen Verwaltung zwischen der Gemeinde und der Krainischen Sparkasse der Mietvertrag abgeschlossen wurde, wonach die Gemeinde gegen einen Zins von 1000 Gulden die gesamten Räume det' Realschule, einige Zimmer, welche sich die Sparkasse vorbehielt, ausgenommen, zur freien Benutzung übernahm. In dieser Zeit erfolgt auch die Einführung der Wasserleitung in das Realschulgebäude, welche die Stadt auf ihre Kosten durchführen ließ. Im Jahre 1896 wurde Johann Hribar zum Bürgermeister gewählt, der bis heute dieses Amt bekleidet. Während seiner Verwaltung wurde an die Stelle der Beleuchtung mit Gas, die bis dahin in den Räumen der Realschule in Verwendung war, die Beleuchtung mit elektrischem Lichte eingeführt (1899), wozu das städtische Elektrizitätswerk die Leuchtkraft liefert. 10. Lehrer und Schüler. A. Die Direktoren. Michael Peternel (geb. 22. November 1808, Direktor von 1852 —1860, Professor bis 1874, f 6. August 1884). Der erste Direktor der Realschulo gehört als Mensch wie als Gelehrter zu jenen eigenartigen Persönlichkeiten, die sich durch ihr emsiges Arbeiten und rastloses Streben auf allen Gebieten des menschlichen Schaffens, das sie berühren, heimisch machen und ohne Lehrmeister den Weg zur Vervollkommnung sich selber suchen, ihn auch finden, aber auch mit einem Aufwande von Zeit- und Kraftverschwendung, der den anderen, welche den gewöhnlichen Weg vom Lehrlinge zum Gehilfen und Meister durchmachen, meist erspart bleibt. Dazu kommt noch, daß Peternel mehrere Gebiete gleichzeitig beschritt, bearbeitete und beherrschte, ein Polyhistor und Polytechniker und doch Autodidakt in wahrstem Sinne des Wortes. Dabei von einer rührenden Bescheidenheit und einer Dienstbereit-schaft, welche ihn aller Welt zum Ratgeber und Helfer machte. Der anfängliche Bildungsgang, den er einschlug, führte ihn zuletzt zur Theologie. Als der Sohn wohlhabender Eltern auf dem ansehnlichen Bauernhöfe «na Lanišu» (auf der Leinbleiche*) in der Gemeinde Nova Oselica, Gerichtsbezirk Bischoflack, am 22. November 1808 geboren, besuchte er die Haupt- schule in Idria von 1818—1821, dann die in Görz 1822, wo er auch seine Gymnasialstudien begann, die er in Klagen-furt bis 1823 fortsetzte und in Laibach 1824-182!) beendete, worauf er die Philosophie (nach der damaligen Studienordnung unserer heutigen 7. u. 8. Kl. entsprechend) am Lyzeum in Lai- £ Direktor Michael Peternel f bach abschloß. Hier wurde er in das Gebiet der Mathematik und Naturwissenschaften eingeführt, hier war er Schüler dos hervorragenden Mathematikers Schulz von Straßnitzky und des Physikers Professors Kersnik, welche die Fähigkeiten und den Lerntrieb des jungen Mannes erkannten und ihn zu ihren Arbeiten bald als Korrektor, bald als Assistenten heranzogen. So hat er im Vereine mit Fr. Močnik die Ausgabe der Vegaschen Logarithmen, welche Schulz veranstaltete, durchzusehen und etwaige Fehler und Irrtümer richtigzustellen. Ebenso überließ ihm Professor Kersnik die physikalischen Instrumente des Kabinettes zur eigenen Benützung für zahlreiche physikalische Versuche. Aber auch die lebende Naturwelt blieb ihm nicht fremd, und wio er für alle neuen Erscheinungen das richtige Ver-ständis und eine reiche Empfänglichkeit offenbarte, so hat er auch auf diesem Gebiete seine Kenntnisse praktisch verwertet. So war er es, der die * Sein Großvater erzeugte treffliche Leinwand und handelte damit bis Triest. Professor Gnjezda, dem ich diese Mitteilungen verdanke, ist im Besitze eines Souvereignd’ors aus dem letzten Regierungsjahre Maria Theresias, den ihm der Selige vererbt hat, und zwar als eine doppelt wertvolle Seltenheit, erstens weil diese Münze nur einmal in den Handel kam und zweitens weil sie der Großvater bei seinem Loinenvorkaufo in Triest eingenommen hatte. ersten Knollen der Georginie oder Dahlie in seine Bergheimat brachte und dort eingebürgert hat. Merkwürdigerweise waren aber diese Studien nicht imstande, ihn von dem ihm wahrscheinlich lange vorher bestimmten Studium der Theologie abzubringen, das er nach Beendigung der Philosophie begann und in den Jahren 1831 —1835 vollendete. Zwei Monate nach seiner Priesterweihe 1835 tritt er in die Seelsorge; er wird Subsidiär in Dobrova bei Laibach, dann in Moräutsch bis 1839, hierauf Kaplan in Pölland ob Bischoflack bis 1843. Allein was er in der Philosophie gelernt, das wucherte als ein reichliches Pfund, da er die Schätze des Wissens und Könnens aus der Schule mit ins Leben nahm und weiterpflegte und im Dienste der Allgemeinheit auch verwertete. So hat er als Kaplan in Pölland im Jahre 1843, wo die totale Sonnenfinsternis eintrat, seine geängstigten Pfarrkinder darauf vorbereitet, sie beruhigt und mit ihnen den ganzen Vorgang beobachtet, indem er sie dabei wieder unterwies und ihnen alles erklärte. Als Kaplan in St. Martin am Fuße des Großgallenberges (1843 —1850) beobachtete er zuerst die Erscheinung der Elmsfeuer auf dem Großgallenberge und als Kaplan in YVoditz, wo er bis 1852 in der Seelsorge tätig war, ging er gar daran, sich durch einen von ihm selbst angefertigten Bainschen Telegraphen mit dem Kuraten von Zapoge in Verbindung zu setzen. Das Unternehmen schien aber der Behörde wahrscheinlich gefährlich — und darum ward ihm die Herstellung der Leitung behördlich untersagt! Da kam die Einladung seines Jugendfreundes und Studiengenossen, des damaligen k. k. Schulrates in Laibach Dr. Močnik* der ihn, als es sich darum handelte, der neu zu errichtenden Realschule einen Leiter zu geben, den Schulbehörden vorschlug, welcher Vorschlag auch angenommen wurde. So ward denn am 19. Juli 1852 der Kaplan von Woditz, der ein Jahr vorher schon, im Juni 1851, die Lehramtsprüfung für die naturwissenschaftlichen Fächer an vollständigen Unterrealschulen mit Erfolg bestanden hatte, zum Direktor der Realschule berufen. Und wer die Geschichte der Realschule in den ersten Jahren ihres Daseins kennt, der muß sagen, daß keine geeignetere Persönlichkeit dafür gefunden werden konnte als Peternel, um die jugendliche Schöpfung durch alle Schwierigkeiten hindurch zu retten und ganz besonders bei der geringfügigen materiellen Unterstützung, ferner bei den ganz unzulänglichen Räumlichkeiten, Schülern und Lehrern das gedeihliche Zusammenwirken möglich zu machen. Dabei schien sich seine Findigkeit zu verschärfen, sein Arbeitsfleiß zu verdoppeln, denn überall legte er gerne selbst Hand an, und oft arbeitete er ganze Nächte hindurch, um sich entweder in den Wissenschaften zu vervollkommnen oder aber um als Mechaniker mit eigenen Händen die zahlreichen Lehrmittel herzustellen, deren er als * Mofiniks Geburtsort lag uiclit weit von der Heimat Petornels, aber jensoits der Grenze, schon im küstenliindischon Gebiete. Lehrer der Physik, Chemie und Naturgeschichte bedurfte. Er war Drechsler, Tischler und Metallarbeiter in einer Person, und cs ist begreiflich, daß Gewerbetreibende, die mit ihm zu tun hatten, in Hinsicht der Ausführung ihrer Arbeiten keinen leichten Standpunkt hatten. Dabei fand er außerdem noch Zeit, zahlreichen Mitbürgern als Ratgeber in technischen Angelegenheiten zu dienen; bei Mühlenanlagen, in der Färberindustrie, bei der Zündhölzchenerzeugung ward er als Sachverständiger um Rat gebeten; ebenso zog man ihn zu Rate, als es sich um die Verbesserung der Stadtbeleuchtung handelte. Andere wieder ließen sich von ihm Pläne entwerfen für Harpfen* Tennen, Stallungen und Häuser; so ist das sogenannte Mediatscho Haus nach einem von ihm entworfenen Plane erbaut worden. Daß die Schüler von ihm begeistert waren, ist begreiflich. Bereicherte er doch nicht nur ihr Wissen, sondern förderte auch ihr Können. Zwei gut ausgestattete Meßtische standen ihm zur Verfügung, und da wurden die Schüler aucli eingeführt in die Meßkunst, indem er sie auf eigenen wissenschaftlichen Ausflügen mit der Lösung von Aufgaben der Höhen- und Feldmessung vertraut machte. Heute noch bewahren tüchtige Techniker, wie Oberbaurat Tomšič in Agram, ihrem einstigen Lehrer Peternel ein dankbares Angedenken, weil er sie wissenschaftlich und praktisch so tüchtig ausgebildet hatte, daß ihnen die polytechnische Hochschule nicht sehr viel mehr hätte bieten können. Daß er bei einer so vielseitigen Inanspruchnahme kaum in der Lage war, auch noch größere wissenschaftliche Arbeiten zu veröffentlichen, ist begreiflich. Die Jahresberichte, die er von Beginn seiner Amtsführung als Direktor bis zum Jahre 1860, wo man mit Rücksicht auf die in Aussicht stehende Erweiterung zur Oberrealschule den Prof. Schnedar aus Brünn an seine Stelle berief, sind mit peinlicher Gewissenhaftigkeit geführt, ebenso umständlich die Kataloge. Die Abhandlungen in den ersten vier Jahresberichten sind durchweg von ihm geschrieben. In seinen Andeutungen zur Vaterlandskunde von Krain (1852/53), in der geographischen Skizze des Herzogtums Krain (1854—1856) zeigte er sich als Meister auf dem Gebiete erdkundlicher Darstellung, so zwar, daß sie Prof. Siinony in Wien seinen Schülern wiederholt als Musterleistungen empfahl. In einem anderen Pro-grammaufsatze, der sich durch zwei Jahresberichte fortsetzte, «Schule und Leben, insbesondere Realschule und gewerbliches Leben», gibt er eine von ungemeiner Belesenheit und gründlicher Quellenkenntnis zeugende Geschichte * Harpfcn (nach alnl. harapha, wolil mit xapro; == Frucht stammverwandt) heißen die für die Landwirtschaft in Untcrsteiormarlc und Krain charakteristischen, meist im Felde stehenden Fruchtschoppen, gedeckte Lattengerüste, die aus 10 bis 20, in Zwischenräumen übereinander, auf zwei oder mehreren in einer Flucht stoheuden Holzpfeilern ruhenden Bohlenlatten, aufgebaut sind, zwischen welche die frische Feldfrucht geschoppt wird (Korn, Ileu u. a. D. m.), damit sic hier rascher und besser trockne. der Erfahrungswissenschaften und schildert die Bedeutung und den Wert der Realschule, welche diese Wissenschaften zur Förderung des Menschenwohles zu vermitteln habe. Dem berühmten Landsmanne Georg Freiherrn v. Vega (1754 1802) setzte er ein ehrendes Denkmal in einem Aufsatze des zweiten Jahresberichtes vom Jahre 1853/54. Er schliel.it mit dem Wunsche, daß diesem berühmten Krainer nicht weit von seiner Geburtsstätte, etwa vor dem Bahnhofe in Laase, ein Denkmal errichtet würde. Heuer jährte es sich im September, daß dieser vor 100 Jahren durch ruchlose Hand einem hoffnungsreichen Leben entrissen worden ist, aber bis heute fehlt das Denkmal. Nur die Stadt Laibach ehrte sein Andenken, indem es die mit dem Baue des neuen Realschul-gebäudes 1874 erüffnete Gasse zwischen dein Kongreßplatze und dem Deutschen Platze nach dem großen Landsmanne Vegagasse benannte. Den hastigen Bestrebungen seiner Zeit, das Slovenische nur recht bald als Literatursprache zur Geltung zu bringen, trug er im Aufträge der Regierung entsprechend Rechnung, indem er für den Schulbücherverlag eine slovenische Terminologie der Geometrie schuf (1856), zur Übersetzung des Textes von Zippers botanischen Wandtafeln die entsprechende Nomenklatur bildete (1857) und im Wetteifer mit dem Lehrer des Slovenischen und der Religion, Prof. Lesar, der sich auch in ähnlichen Arbeiten erschöpfte, noch eine Terminologie für Chemie entwickelte. Peternels letzte Arbeit findet sich in dem Jahresberichte vom Schuljahre 18G1 /62, wo er es nicht ohne Geschick versuchte, die Grundlehren der Chemie in slovenischer Sprache vorzutragen (Imena, znamenja in lastnosti kemiških pervin; Namen, Merkmale und Eigenschaften der chemischen Elemente). Vom Jahre 1860 an, wo er, wie erwähnt, die Leitung der Anstalt an Direktor Schnedar abgegeben, blieb er aber noch 14 Jahre im Dienste derselben als wirklicher Lehrer, bis er, von der Last der Jahre ermüdet, im Alter von 66 Jahren nach 24 Dienstjahren, von denen man wohl die ersten zehn Jahre als wahre Kriegsjahre bezeichnen könnte, in den Ruhestand trat. Aber schwer kam es ihm trotzdem an, von der altgewohnten, liebgewordenen Stätte seines lohramtlichen Wirkens zu scheiden, von der Anstalt zu gehen, die er in den ersten Jahren ihres Bestandes gehütet und gepflegt, gewartet und geführt mit väterlicher Sorge. Von da an zog er sich auch immer mehr auf sich selbst zurück, bei seinen geliebten Büchern und Instrumenten dio Zeit verbringend* Waren doch in seiner Bücherei die mannigfachsten Fächer vertreten, und verfolgte er aufmerksam alles, was auf den Büchermarkt kam, von Theologie und Philosophie bis zur Rechtswissenschaft und Heilkunde. In vorahnendem Geiste beschäftigte er sich auch schon mit den sozialen Fragen der Zukunft, die in ihm manche Sorgo für die kommenden Zeitalter aufsteigen ließen. So verlebte er, nur mit einem kleinen Kreise von Freunden in Berührung, * Besonders gerne beschäftigte er sicli mit Sternbeobachtungen, wobei ihm treffliche Teleskope zur Verfügung standen. noch 14 Jahre in seiner Einsamkeit; seine mäßige Lebensweise hielt ihn bis in das Greisenalter gesund, wo endlich die Organe erlahmten und die Schwäche des Alters eine schmerzliche Erkrankung hervorrief, die er mit rührender Geduld ertrug, bis ihn der Tod am 6. August 1884 von seinen Leiden erlöste. So endete ein Mann, von dem alle, die ihn kannten, rühmen, daß er unermüdlich tätig, von beispiellos praktischem Sinne, allseitig gebildet, dabei bescheiden, aber ein gerader Mann ohne Falsch, artig und höflich, aber den Komplimenten abhold, hilfreich und gefällig bis an sein Lebensende geblieben, ein Wohltäter der Menschheit, die ihm nicht immer Dank wußte. Die Anstalt aber wird seinen Namen immer mit Verehrung und Dankbarkeit nennen, und so hat denn der Lehrkörper auf Antrag des damaligen Professors Franz Levee im vorigen Jahre an den Gemeinderat der Stadt Laibach das Ansuchen gerichtet, die neu zu eröffnende Gasse, welche hinter dem neuen Burggebäude von der Herrengasse in die Vegagasse auf die Realschule zuführt, nach dem ersten Direktor der Realschule Peternel-gasse zu benennen, und der Gemeinderat hat diesem Ansuchen gern Folge gegeben. Das schönste Denkmal aber lebt in den Herzen derer, die ihn gekannt. Dr. B. Rudolf Schnedar. Die Lehranstalt erlitt im Laufe des Schuljahres 1862 durch das am 2. Mai d. J. erfolgte Ableben ihres Direktors, des Herrn Rudolf Schnedar, einen schweren Verlust. Rudolf Schnedar war am 7. April 1828 zu Brünn geboren, absolvierte einen Teil der Gymnasialstudien in Brünn, dann die technischen Studien am polytechnischen Institute in Wien und am steirisch-ständischen Joanneum zu Graz, sowie die Vorlesungen in der Architektur-Abteilung an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Vom 18. September 1849 bis 30. September 1850 war er Assistent der Lehrkanzel für höhere Mathematik und praktische Geometrie am steirisch-ständischen Joanneum in Graz, vom 1. Oktober 1850 bis Ende Oktober 1851 Assistent für die darstellende Geometrie und das vorbereitende Zeichnen am k. k. polytechnischen Institute in Wien; Ende Oktober 1851 bis 7. Jänner 1853 Supplent der praktischen Geometrie am steirisch-ständischen Joanneum in Graz, vom 7. Jänner 1853 bis 19. Oktober 1853 Assistent der darstellenden Geometrie am Polytechnikum in Wien. Mit hohem Unterriclits-Ministerial-Erlasse vom 19. Oktober 1853, Z. 10.798, wurde er zum wirklichen Lehrer an der k. k. Obor-realschule in Brünn ernannt und mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Februar 1860 zum wirklichen Direktor der hiesigen k. k. Unterrealschule befördert, in welcher Eigenschaft er am 28. August 1860 den Diensteid ablcgte und die Leitung dieser Lehranstalt übernahm. Während der Zeit seiner Lehramtstätigkeit in Brünn war Rudolf Schnedar insbesondere bei dom Baue und der Einrichtung des neuen Realschulgebäudes sowie auch bei verschiedenen Privatbauten als Architekt tätig. Als Schriftsteller erwarb er sich durch die im Jahre 1859 bereits in zweiter Auflage erschienenen «Grundzüge der darstellenden Geometrie nebst ihrer Anwendung auf Schattenbestimmung, Parallel- und Linearperspektive, für Oberrealschulen und zum Selbstunterrichte», welche vom Unterrichtsministerium als Lehrbuch für Oberrealschulen in Österreich für allgemein zulässig erklärt wurden, einen geachteten Namen. Seine Wirksamkeit an unserer Lehranstalt war leider von sehr kurzer Dauer. Nachdem er im Laufe des Monates Dezember 1861 mit der Anfertigung von Plänen für die Londoner Weltausstellung angestrengt beschäftigt gewesen war, fühlte er mit Anfang Jänner seine Gesundheit in so hohem Grade angegriffen, daß er die Schule nicht mehr besuchen konnte. Die bedeutende V erschlimmerung seines Zustandes nötigte ihn im Monate März um einen einjährigen Urlaub einzuschreiten, der ihm mit hohem Staats-Ministerial - Erlasse vom 21. März 1862, Z. 2927/195 C. U., bewilligt wurde, damit er im welcher ihm an der Spitze dieser Lehranstalt zu stehen beschicden war, hat er doch zahlreiche bleibende Denkmale seiner hierortigen Wirksamkeit hinterlassen. Die Lehrmittelsammlungen wurden sämtlich bedeutend vermehrt, insbesondere für den physikalischen und chemischen Unterricht viele wertvolle Apparate angeschafft, für die Unterbringung und Aufbewahrung derselben durch Herstellung schöner und zweckmäßiger Schränke gesorgt, für die Vervollständigung der Lehranstalt zu einer sechsklassigen Oberrealschule mit unermüdlichem Eifer Verhandlungen gepflogen und Vorschläge erstattet, und oben im Laufe des Sommers sollte die Einrichtung eines chemischen Laboratoriums in Angriff genommen werden, als er starb. Die Lehranstalt konnte ihm, da er in weiter Ferne verschieden war, nur durch Abhaltung eines feierlichen Seelenamtes die letzte Ehre erweisen, Das Bild verdanken wir dor freundlichen Gefälligkeit dor letzten Verwandten, dor Schwester des Verewigten, Fräulein Mario Schnedar, die lieuto noch in Brünn lobt. ? Direktor Rudolf Sohnedar t gewohnten Klima seiner Vaterstadt Kräftigung und Heilung finde. Leider ging seine und seiner Angehörigen und F reunde Hoffnung nicht in Erfüllung. Am 4. Mai traf in Laibach die Trauerkunde ein, daß ihn der Tod von seinem langen Leiden am 2. Mai erlöst hatte. Trotz der kurzen Zeit, während welches der Propst und k. k. Schulrat, Dr. Antou Jarz unter Assistenz der Realschullehrer Michael Peternel und Anton Lesar und in Gegenwart sämtlicher Lehrer und Schüler der Lehx-anstalt am 9. Mai in der St. Florianskirche abhielt. Thomas Schrey (Direktor vom August 1862 bis August 1870 [lebt gegenwärtig im Ruhestande zu Klagenfurt]). Geboren zu Loitsch in Krain am 21. Dezember 1830, besuchte er das Gymnasium in Laibach und widmeto sich nach Beendigung seiner Gymnasialstudien dem Lehrfaelie. Er bezog dann die Wiener Universität, erwarb sich die Lehrbefähigung für Mathematik und Physik am ganzen Gymnasium, wurde dann Supplent am Gymnasium zu Laibach, hierauf Präfekt am Theresianum zu Wien, von wo aus er als Professor an das Gymnasium in Tar-now kam (1859). Im Schuljahre 1862/63 (also vor 40 Jahren) wurde er mit der Leitung der damaligen Unterrealschule in Laibach betraut. Während seiner Direktion sind mehrere wichtige Tatsachen zu verzeichnen ge-Schuljahren 1863/64 und 1865/66 vollzog. Welche Schwierigkeiten hinsichtlich der Unterbringung der Lehrzimmer und hinsichtlich der Lehrmittelsammlung zu überwinden waren, ist aus den betreffenden Hauptstücken der Festschrift zu entnehmen. Ebenso fällt in die Zeit seiner Verwaltung die Einführung der Maturitätsprüfungen, und zwar im Schuljahre 1868/69. Seiner Verwendung ist endlich auch zuzuschreiben die Gründung des Vereines zur Unterstützung dürftiger Realschüler, der mit Beginn des Schuljahres 1867/68 ins Leben getreten ist. Alle diese Fortschritte, welche die Anstalt während der achtjährigen Direktionstätigkeit des Direktors Thomas Schrey machte, waren für ihn mit viel Mühe, Sorge und Arbeit verbunden. Daß auch wiederholt sein persönliches Eingreifen notwendig war, ist begreiflich, und daß unter solchen Umständen auch Konflikte nicht zu vermeiden sind, ist nicht zu verwundern; ebensowenig, daß sich infolgedessen eine Ermüdung bemerkbar machte, welcho Direktor Thomas Sohrey dorzeit im Huhostamlo in Klagonfurt. wesen. Dank seinem unablässigen Drängen in Wort und Schrift ward es ihm möglich, die entsprechend verpflichtenden Zusagen der damaligen Gemeindevertretung in Laibach zu erhalten, von denen die Erweiterung der Anstalt zu einer sechsklassigen Oberrealschule abhängig war, so daß sich dieselbe in der Tat zwischen den Direktor Thomas Schrey bewog, die Enthebung von seinem Amte als eine Wohltat zu betrachten. Nach einer kürzeren Erholungspause übernahm er dann die Lehrstelle für Mathematik und Physik an der Oberrealschule in Klagenfurt, wo er mit ungeschwächter Kraft bis 1895 als Lehrer tätig war, in welchem Jahre er nach mehr als vierzigjähriger Dienstzeit über sein eigenes Ansuchen in den Ruhestand versetzt worden ist. Trotzdem ist er noch immer tätig. War er schon früher nebenbei an verschiedenen Fachschulen beschäftigt (er war auch Prüfungskommissär für Kesselheizer und Maschinenwärter), so übt er heute noch, im Alter von 72 Jahren, das Lehramt, und zwar als Lehrer der Buchführung, der Korrespondenz sowie des kaufmännischen Rechnens an der kaufmännischen Handelsschule für Mädchen und auch als Lehrer für Physik und Geometrie an der Gartenbauschule in Klagenfurt. Möge es ihm beschieden sein, noch lange rüstigen Leibes und in ungetrübter Geistesfrische zu wirken. Dr. Johann Mrhal (f 18. Juli 1890) erblickte das Licht der Welt am 22. April 1823 zu Strechowitz in Mähren, studierte 1735 —1841 am Gymnasium zu Kremsier, beendete 1843 — 1844 die sogenannten philosophischen Studien (7., 8. Klasse) zu Leitomischl, wurde einige Monate als Lehrer an der Piaristenhauptschule zu Freiberg in Mähren verwendet und am 23. Dezember 1844 auf sein Verlangen aus dem Orden entlassen. Mrhal faßte nun den Entschluß, sich dem Gymnasiallehramte zu widmen, und begab sich nach Wien, um an dem dortigen polytechnischen Institute mathematisch-naturwissenschaftliche Studien zu betreiben. Im Jahre 1849 legte er die Prüfung für das Lehramt an Gymnasialklassen ab, 1850 war er Supplent am k. k. Staatsgymnasium in Preßburg. Während des Jahres 1852 setzte er als Mitglied des physikalischen Institutes und Hörer naturwissenschaftlicher Vorlesungen an der k. k. Universität in Wien seine Studien wieder fort und unterzog sich am 16. Juli 1853 der Lehramtsprüfung aus Mathematik und Physik, wobei ihm aus beiden Fächern die Lehrbefähigung für das ganze Gymnasium zuerkannt wurde. Auf Grund dieses Zeugnisses erhielt Mrhal eine Supplentenstelle am k. k. Gymnasium zu Teschen, worauf am 1. Jänner 1854 seine Ernennung zum wirklichen Lehrer an derselben Anstalt erfolgte. — Am 28. Oktober 1856 erwarb er sich an der Universität zu Wien den Grad eines Doktors der Philosophie. An 16 Jahre hat Mrhal in Teschen gewirkt. Bald gewann er auf dem Felde der Praxis eine Sicherheit in der Methode, die ihm die besten Erfolge bei den Schülern sicherte. Sehr viele seiner Schüler, die jetzt in angesehenen Stellungen wirken, verdanken ihm ihre mathematisch-naturwissenschaftliche Ausbildung. Ein weit bedeutenderer Wirkungskreis eröffnete sich ihm aber, als ihm mit Allerhöchster Entschließung vom 29. August 1870 das Direktorat der Staats-Oberrealschule in Laibach übertragen wurde, an welcher es ihm vergönnt sein sollte, nahezu 20 Jahre zu wirken. Im Jahre 1876 wegen seiner vorzüglichen Dienstleistung mit dem Titel eines Schulrates ausgezeichnet, ward er noch in demselben Jahre zum Mit-gliede des Krainer Landesschulrates ernannt, in welcher Eigenschaft er bis zum Austritte aus dem Schuldienste verblieb. Im Jänner 1889 erkrankte er plötzlich an Störungen des Nervensystems und wurde am 30. Jänner beurlaubt. Er suchte in Feldhof bei Graz seine lasse am 16. Oktober 1889 das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens verliehen. Doch nicht lange sollte er sich dessen erfreuen. Das Übel trat wieder auf und nötigte ihn, neuerdings in der Heilanstalt zu Feldhof Ililfe zu su-chen;dortisteram 18. Juli 1890, 67 Jahre alt, seinem Leiden erlegen. Dr. Mrhal hat sich durch gewissenhafte Pflichterfüllung, durch wohlwollende Teilnahme und freundliches Entgegenkommen, durch den Freimut, mit dem er auch in schwierigen Lagen seiner Überzeugung Ausdruck lieh, die Achtung aller, die mit ihm in nähere Berührung traten, erworben. Sein Name wird mit der Laibacher Oberrealschule, für die er segensvoll gewirkt hatte, stets unzertrennlich verbunden sein. Aber auch seine langjährige Wirksamkeit im Landesschulrate für Krain, wo er von 1876 an unter schwierigen Verhältnissen tätig war, sichert ihm ein dauerndes ehrendes Andenken. Schulrat Dr. Rudolf Junowicz, k. k. Direktor, wurde am 21. Dezember 184'» zu Bolechow in Galizien geboren; er bezog nach der Maturitätsprüfung am griechisch-orientalischen Gymnasium in Suczawa in der Bukowina die Universität in Lemberg, an der er zum Doktor der Philosophie promoviert wurde und aus der Naturgeschichte als Hauptfach und Mathematik und Physik als Nebenfächer sowie aus Stenographie an Mittelschulen die Lehrbefähigung erhielt. Im Schuljahre 1869/70 trat er als Supplent am II. (deutschen) Staatsgymnasium in Lemberg ein, wurde im Schuljahre 1870/71 in derselben Genesung, und es schien, als sollte seine Gesundheit wieder hergestellt werden. Allein an eine Wiederaufnahme lehramt-licher Tätigkeit war nicht zu denken, und so wurde er denn mit kaiserlicher Entschließung vom 4. September 1889 in den bleibenden Ruhestand versetzt und ihm aus diesem An- Direktor Dr. Johann Mrhal f Eigenschaft an das k. k. Franz Josef-Gymnasium in Lemberg versetzt und im Schuljahre 1871/1872 zum wirklichen Lehrer an dem Kommunal-Gymnasium in Jaslo ernannt. Im Schuljahre 1873/74 erhielt er eine Lehrstelle an der griechisch-orientalischen Oberrealschule in Czernowitz und im Schuljahre 1875/76 am Staatsgymnasium in Czernowitz. In diesen Jahren veröffentlichte er sein Lehrbuch der ruthenischen Stenographie (Lemberg 1871) dann die «Über- Samenschalen». — Die vielseitige Inanspruchnahme des administrativen Dienstes als Direktor, die ihn bald darauf treffen sollte, hat ihn an der Fortsetzung seiner Forschertätigkeit allzufrüh gehindert. Im Schuljahre 1880/81 wurde er Direktor an der Staats-Unterrealschule in Sereth und nach der Auflösung dieser Anstalt im Schuljahre 1889/90 in gleicher Eigenschaft an die Staats-Oberrealschule in Laibach versetzt, am 17. Juli 1890 zum Direktor und am 20. September d. J. zum Beirat für das gewerbliche Unterrichtswesen in Krain ernannt. Im Jahre 1891, am 27. Jänner, wurde Direktor Dr. R. Junowicz zum Mitgliede des k. k. Landesschulrates für das Herzogtum Krain ernannt und verblieb bis heute in dieser Eigonschaft; am 30. November 1898 wurde ihm der Titel eines Schulrates verliehen, und im Jahre 1900, am 13. Dezember, ward er in die VI. Rangsklasse befördert. B. Die Lehrerschaft. Die Anstalt zählte während ihres Bestandes 137 Lehrpersonen, von denen 6 als Direktoren, 52 als wirkliche Lehrer und Professoren von der IX.—VII. Rangsklasse, 47 als Supplenten und Hilfslehrer, 2 als Probekandidaten, 13 als Assistenten und 17 als Nebenlehrer tätig waren, bezw. noch tätig sind. Der Lehrkörper des ersten Jahres setzte sich zusammen aus folgenden Mitgliedern: Michael Peternel, Weltpriester und provisorischer Direktor und wirklicher Lehrer der naturwissenschaftlichen Fächer. sicht der wichtigeren botanischen Kunstausdrücke in deutscher und rutheni-scher Sprache» im Programme der griechisch-orientalischen Oberrealschule in Czernowitz (1874). In den Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien 1877 erschien die Arbeit: «Die Lichtlinie in den Prismenzellen der Schulrat Dr. Rudolf Junowicz Direktor seit 1889. Die Verstorbenen. Anton Lesar, Weltpriester, provisorischer Religionslehrer und Exhortator, lehrte Religionslehre und slovenische Sprache. Raimund Pirker, wirklicher Lehrer für die deutsche Sprache und Arithmetik. Anton Voiska, ordentlicher Lehrer für Geographie und Geschichte und einige Zeit auch für Baukunst. Franz Huber, Zeichenlehrer. Joachim Obluk, Zeichengehilfe, dann (vom Juni 1853 an) provisorischer Lehrer für Freihandzeichnen. Anton Pertout, Professor der italienischen Sprache am hierortigen Gymnasium, lehrte italienische Sprache. Franz Zentrich, Lehrer an der hierortigen Normal-IIauptschule, lehrte Kalligraphie. Endlich sei noch des damaligen Schuldieners und Direktionskanzlei-Gehilfen Franz Gerkmanu Erwähnung getan, der auf diesem Posten nur so lange ausharrte, bis er als Volksschullehrer an die neu errichtete Ilaupt-schule in Wippach berufen wurde (1856). Er ist der einzig Überlebende aus jener Zeit und genießt in Laibach den wohlverdienten Ruhestand, nachdem er fast 52 Jahre dem Staate als Lehrer, zuletzt als Übungsschullehrer au der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach, gedient hatte. Von den nun folgenden Mitgliedern des Lehrkörpers sei zuerst derer gedacht, welche während ihrer Dienstzeit an der Anstalt aus dem Lehen geschieden sind: Joachim Oblak (f 15. März 1805) war im Jahre 1817 in Laibach geboren, trat 1842 als Zeichengehilfe an der ehemaligen vierten Klasse der Normal-Hauptschule in den Staatsdienst und verblieb an der im Jahre 1852 neu errichteten selbständigen Untorrealschule in gleicher Eigenschaft. Im Jahre 1853 wurde er zum Supplenten des Freihandzeichnens an derselben Lehranstalt und mit dem Erlasse des k. k. Unterrichtsministeriums vom 9. August 1855, Z. 11.591, zum wirklichen Lehrer desselben Faches ernannt, in welcher Stellung er trotz seiner in der letzten Zeit sehr geschwächten Gesundheit, stets unverdrossen, mit regem Eifer und aufrichtiger Liebe zur Jugend durch zwölf Jahre tätig war. Bei seinem Leichenbegängnisse, welches am 17. März 1865 stattfand, erwiesen ihm die Lehrkörper und die sämtlichen Schüler des k. k. Gymnasiums, der Roalschulo, der Normal-Hauptschule, der städtischen Knaben-Hauptschule zu St. Jakob und das Institut Waldherr die letzte Ehre. Am 24. März d. g. J. wurde in der St. Florianskircho eine feierliche Seelenmesso für den Verstorbenen in Gegenwart des Lehrkörpers und der Realschuljugend abgehalten. . Prof. Matthias Hainz war im Jahre 1837 zu Obereching bei Salzburg geboren. Nachdem er seine Universitätsstudien in Wien absolviert und die Lehramtsprüfung für Oberrealschulen abgelegt, trat er am 28. Oktober 1864 an der hiesigen Realschule als Supplent ein. Mit Erlaß des k. k. Staatsministeriums vom 19. März 1865 C. U. (Z. 12.728), wurde er zum wirklichen Lehrer an der hiesigen Lehranstalt ernannt, wo er einen regen Eifer in der Erziehung und Ausbildung der ihm anvertrauten Jugend durch 31/2 Jahre an den Tag legte. Ganz besondere Verdienste erwarb er sich durch seine ebenso umsichtige als unverdrossene Leitung der Arbeiten im chemischen Schülerlaboratorium, wobei er das Interesse der Schüler für diesen Gegenstand mit dem besten Erfolge zu wecken verstand. Am 30. März 1868 raffte der unerbittliche Tod den im kräftigsten Mannesalter Stehenden nach kurzer, aber schmerzhafter Krankheit dahin. An seinem Leichenbegängnisse am 1. April, wobei der hochwürdige Herr Domdechant Dr. Pogačar dem Verschiedenen die letzte Ehre dadurch erwies, daß er die Leiche einsegnete und auf den Friedhof zu St. Christoph unter geistlicher Assistenz begleitote, beteiligten sich die Lehrkörper samt den Schülern dos hiesigen Gymnasiums, der Oberrealschule, der Lehrerbildungsund Normal-Hauptschule, der städtischen Knaben-Ilauptschule zu St. Jakob sowie der Männergesangsverein der Philharmonischen Gesellschaft, dessen mitwirkendes Mitglied der Verstorbene war. Letzterer Verein betätigte seine Teilnahme noch überdies, daß von den Mitgliedern desselben am Grabe gesungen wurde. Am 2. April d. J. wurde bei St. Florian vom Katecheten eine feierliche Seelenmesse für den Verstorbenen gelesen, welcher mehrere Bekannte des Verstorbenen, der Realschul-Lehrkörper und die sämtlichen Realschüler beiwohnten. Prof. Philipp Fröhlich ist am 9. November 1869 nach einem schmerzhaften Krankenlager dahingeschieden. Er war im Jahre 1826 zu Möttling in Ivrain geboren. Schon in seiner frühesten Jugend begab er sich, obwohl ganz unbemittelt, doch getrieben von dem Drange, sich der Malerei zu widmen, nach Wien, wo er die Akademie der bildenden Künste, sich ganz der Kunst hingebend, besuchte. Während seines fünfjährigen Wirkens an der hiesigen Lehranstalt verstand er es, außer dem schulgemäßen Unterrichte im Freihandzeichnen auch den Sinn für die Kunst in den empfänglichen Gemütern der Jugend zu erwecken, und mancher seiner gewesenen Schüler wird sich der mannigfachen künstlerischen Anregungen von Seite seines einstigen Lehrers mit Dank erinnern. Als Komiteemitglied der hiesigen Kunstvereinsfiliale entwickelte er eine unverdrossene Tätigkeit; seine eigenen, in Krain weniger bekannt gewordenen Leistungen auf dem Gebiete der Malerei kamen meist unter dem Drucke ungünstiger Lebensverhältnisse, mit denen er während seiner Jugend zu kämpfen hatte, zustande; dennoch sichern ihm dieselben sowie seine edle, werktätige Begeisterung für die Kunst, die ihn bis zum letzten Atemzuge beseelte, einen achtenswerten Platz in der Reihe der krainischen Künstler. Der supplierende Lehrer Eduard Ölhofer war zu Wien im Jahre 1840 geboren und kam mit seinen Eltern, als sein Vater dienstlich nach Laibach versetzt wurde, im Alter von sechs Jahren in das Militär-Erziehungshaus, welches damals in Laibach bestand und in den Räumen des nunmehr abgerissenen Platzkommandogebäudes in der Hilschergasse untergebracht war. Als Leutnant ausgemustert, machte er die Feldzüge in Italien 1859 und 186G mit, aus welchen er als Oberleutnant zurückkehrte. Seine Verwundung ließ es ihm geraten erscheinen, den Dienst mit Ehren zu quittieren, worauf er sich bimühte, in den Zivil-Staatsdienst zu treten. Seine Fertigkeit im Italienischen brachte ihm viele Privatschüler zu und bewirkte, daß man auf ihn aufmerksam wurde, als man an der Oberrealschule einer Lehrkraft für das italienische Sprachfach bedurfte, bis er zuletzt als Supplent daselbst Anstellung fand, mit der Aussicht auf Ernennung zum wirklichen Lehrer, wenn er sich einer Lehramtsprüfung unterzöge. So war er vom Jahre 1872 an als Lehrer der italienischen Sprache tätig, und schon war er daran, sich der Prüfung zu unterziehen — wenige Tage nur trönnten ihn von dem Termin —, als er plötzlich am 17. März am Ilerzschlage verschied, in dem verhältnismäßig noch jugendlichen Alter von 35 Jahren. Der Lehrkörper und sämtliche Schüler geleiteten den zu früh dahingeschiedenen Lehrer, der durch seinen Pflichteifer und seine Berufsfreudigkeit jederzeit hervorragte, zur letzten Ruhestätte. Realschullehrer Ph. Willi. Streitmann wurde geboren am 11). April 1851 zu Althofen in Ungarn als der Sohn eines technischen Beamten der k. k. a. privilegierten Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft. Durch die Übersiedlung seines Vaters kam er bald nach seiner Geburt nach Linz in Ober Österreich, das er fortan als seine eigentliche Heimat betrachten konnte; dort besuchte er die Volksschule, dann vom Jahre 1863—1871 das k. k. Staats-Obergymnasium, an dem er sich im letztgenannten Jahre das Zeugnis der Reife zum Besuche einer Universität erwarb; im Oktober dosselbon Jahres bezog er dio Universität in Wien, im Oktober 1874 jene zu Graz, an welchen Hochschulen er durch sechs Semester studierte und hauptsächlich Kollegien über Geschichte und Geographie, dann über deutscho Sprache und Literatur, über klassische Philologie und Philosophie hörte; auch beteiligte er sich sowohl in Wien als auch in Graz an den Übungen in den historischen Seminarion; während des Studienjahres 1872—1873 leistete er seinen Präsenzdienst im k. k. 3. Feldjäger-Bataillon, dem er auch nachher als k. k. Reserveleutnant zugeteilt ward. Nach Beendigung seiner Universitätsstudien wurde er bereits im Oktober 1875 zum Supplenten für Geographie und Geschichte an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Linz ernannt, an welcher Anstalt er durch volle zwei Jahre, bis Juli 1877, mit lobenswerter Anerkennung wirkte und während dieser Zeit auch die Lehramtsprüfung aus letzgenannten Fächern vor der k. k. wissenschaftlichen Gymnasialprüfungskommission in Graz ablegte. Der 24. August brachte ihm das Ernennungsdekret zum wirklichen Lehrer an der Staats-Oberrealschule in Laibach, wo er bis zu seinem Lebensende mit anerkennenswertem Berufseifer deutsche Sprache, Geographie und Geschichte lehrte. Leider war es ihm nur ein Jahr gegönnt, das Glück seiner neuen Stellung zu genießen; nach einem viertägigen Krankenlager wurde er am 15. Oktober 1878, nacli einjähriger glücklichster Ehe gerade am Jahrestage seiner Vermählung, in ein besseres Jenseits abberufen, inmitten wissenschaftlichen Strebens und geistiger Arbeit (letztere zunächst der Erlangung der philosophischen Doktorwürde geltend), für die er eben die letzten Bogen einer eingehenden Studie: «Das Verhältnis Rudolfs von Habsburg zu Ottokar II. von Böhmen» schrieb. Mit ihm schied eine edle, treue, biedere Seele von hinnen, ein Mann, an dem alles auf eine lange Lebensdauer schließen ließ, in der Blüte und Vollkraft des Mannesalters. Prof. Georg Kozina wurde am 16. April 1838 zu Laibach geboren und besuchte die Normalschule (1849) und das Gymnasium (1857) seiner Vaterstadt; hierauf bezog er im Herbste 1857 die Universität Wien, an welcher er historische und philologische Studien mit besonderem Eifer betrieb. Mit Anfang des Schuljahres 1863/64 wurde er zum Supplenten an der hiesigen k. k. Oberrealschule bestellt und, nachdem er die Lehramtsprüfung bestanden, an derselben Anstalt am 5. Oktober 1864 zuerst zum provisorischen, dann am 20. April 1866 zum k. k. wirklichen Lehrer ernannt und am 8. Juni 1869 definitiv im Lehramte bestätigt. Obwohl der Verstorbene während seiner nahezu 16 jährigen Wirksamkeit an der hiesigen Realschule seinen Pflichten als Lehrer stets mit aller Pünktlichkeit nachgekommen ist, und obwohl auch seine Tätigkeit außerdem an der mit der hiesigen Realschule verbundenen gewerblichen Fortbildungsschule vielfach in Anspruch genommen wurde, beschäftigte er sich dennoch unausgesetzt mit der wissenschaftlichen Erforschung der mittelalterlichen Geschichte von Krain; insbesondere die Geschichte der ehemaligen Klöster Landstraß, Pieterjach, Sittich und Freudental sowie die der Stadt Laibach bildete den Hauptgegenstand seiner eifrigen Forschungen. Als Frucht seiner eingehenden Studien veröffentlichte er zahlreiche historische Aufsätze von bleibendem Werte, so z. B. in den Mitteilungen dos historischen Vereines für Krain: «Ilegeston, den deutschen Ritterorden in Laibach betreffend» (1860); «Zur Geschichte des deutschen Ritterordens in Kram* (1862 und 1863); «Mitteilungen aus einer Wiener Handschrift zur Geschichte der Kartause Freudental» (1863); «Zur Geschichte des Waisenhausfonds in Krain» (1864); «Beiträge zur Geschichte des Klosters Landstraß» (1865). Die Jahresberichte der k. k. Oberrealschule in Laibach brachten aus seiner Feder folgende, die Landesgeschichte betreffende Aufsätze: « Die Landeshauptleute von Krain bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts» (1864); «P. Paul Puzels Idiographia, sive rerum memorabilium monasterii Sitticensis descriptio» (1865); «Reihenfolge der Landesvizedome von Krain im Mittelalter» (1869). Außerdem wurde in seinem Nachlasse ein sehr reichhaltiges, meistens aus noch nicht veröffentlichten Urkunden höchst mühsam geschöpftes Material zu einer Geschichte der oben erwähnten Klöster und der Stadt Laibach vorgefunden. Leider sollte sein Lieblingswunsch, dieses mit einem wahren Bienenfleiße seit einer langen Reihe von Jahren zusammengetragene, sehr wertvolle Material wissenschaftlich zu verwerten und namentlich eine umfassende Geschiche der Stadt Laibach zu schreiben, unerfüllt bleiben. Durch angestrengte Tätigkeit waren seine geistigen Kräfte aufgerieben worden, und in einem Anfälle von Geistesstörung schnitt er in tragischer Weise seinen Lebensfaden selbst ab. Seine sterblichen Überreste wurden am 7. Mai 1879 von den Lehrkörpern der hiesigen Mittelschulen sowie von den sämtlichen Realschülern zu Grabe geleitet. Prof. Anton Raič war am 19. April 1845 zu Kleinsonntag in Südsteiermark geboren, vollendete im Jahr 1866 die Gymnasialstudien in Marburg und bezog hierauf die Universität in Wien, um sich unter den Professoren Miklosieh, Aschbach, Jäger, Lorenz und Simony für das Lehramt an Mittelschulen heranzubilden. Nachdem er im Herbste 1872 an der hiesigen k. k. Oberrealsclmle als supplierender Lehrer eingetreten, unterzog er sich in Wien im Herbsttermine 1874 der Lehramtsprüfung für Geographie, Geschichte und slovenische Sprache, wurde auf Grund derselben im Jahre 1876 zum k. k. wirklichen Realschullehrer ernannt und im Jahre 1879 im Lohramte definitiv bestätigt. Seit dieser Zeit lebte er als pflichteifriger Lehrer nur seinem Berufe und trieb nebenbei wissenschaftliche Studien, deren Resultate er auch durch den Druck veröffentlichte; so erschien aus seiner Feder im Jahresberichte der «Matica Slovenska» 1887 die literar-historische Studie über den kroatisch-slovenischen Schriftsteller Peter Potretii';; im «Ljubljanski Zvon» 1887 veröffentlichte er einen längeren Artikel über Hans Freiherrn von Ungnad, den großen Förderer des slovenischen Bücherdruckes in Württemberg im 16. Jahrhundert, und der Jahresbericht der Laibacher k. k. Oberrealschule brachte in den Jahren 1887 und 1888 seine letzte literarische Arbeit, den «Staplcton», d. i. die wissenschaftliche Erklärung und Würdigung eines in der hiesigen k. k. Studienbibliothek befindlichen und in philologischer Hinsicht sehr interessanten slovenischen Manuskriptes aus dem Anfänge des 17. Jahrhunderts. Unzweifelhaft würde der Verstorbene bei seinem Bienen Heiße und bei seinem regen Interesse für die slovenische Sprache und Literatur noch manches geleistet haben, wenn der Tod seinem Leben und Streben nicht ein so unverhofftes Ende bereitet hätte. Ein tückisches Leiden ergriff ihn, als er, auf einer Ferienreise begriffen, in Prag eben Aufenthalt nahm, und raffte ihn nach kurzem Krankenlager am 16. September 1888 dahin. Sein Leichnam wurde nach Laibach überführt und unter großer Teilnahme der Bevölkerung und der studierenden Jugend am 21. September 1888 bei St. Christoph zur letzten Ruhe bestattet. Prof. Franz Globočnik, als Sohn eines Bezirksarztes am 25. März 1825 zu Neumarktl in Krain geboren, lenkte schon während der Studienzeit in den Jahren 1845 —1848 und dann 1850—1852 die Aufmerksamkeit der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien auf seine von ausgesprochen künstlerischem Talente zeugenden Arbeiten, die aucli das hohe k. k. Staatsministerium durch die Zuerkennung der Befähigung zur Erteilung des Unterrichtes im Freihandzeichnen würdigte. Im Jahre 1865 wurde er zum provisorischen und 1867 zum wirklichen Lehrer au der k. k. Oberrealschule in Laibach ernannt. Im Jahre 1S89 wurde er in die VIII. Rangsklasse befördert und wirkte in dieser Stellung bis zu seinem am 24. Februar 1891 erfolgten Tode. Als junger Künstler schwärmte er für die freiheitlichen Ideen und trat im Jahre 1848 in die Reihen der Wiener Studentenlegion ein. Seine künstlerische, schaffensdurstige Natur ließ ihn nie ruhen. Zahlreiche Bilder seines Pinsels zieren die Altäre der Kirche zu Raab und Umgebung; große historische Gemälde, Porträts, Miniatur- und Freskomalereien und Aquarelle bereicherten die Kunstschätze vieler Kunstfreunde. Seine Majestät der Kaiser geruhte ein Aquarellgemälde von seiner Hand im Oktober 1883 für die k. k. Familien-Fidoikommißbibliothek in Wien allergnädigst entgegenzunehmen. Den Unterricht förderte er durch Herstellung perspektivischer Modelle aus Holz und Glas, und er erfand auch einen sinnreich konstruierten Reduktionsapparat für den Modellior-Unterrieht. Sein Eifer und seine Hingebung für die Kunst beseelten auch die Schüler. Die Schülerzeichnungen, unter seiner Leitung ausgeführt, haben wesentlich auch zur Erwerbung der zwei großen goldenen Medaillen für die Leistungen der österreichischen Realschulen von der Weltausstellung zu Paris im Jahre 1867 beigetragen. Seines offenen und biederen Charakters wegon von don Kollegen und Bekannten hochgeehrt, seiner taktvollen und humanen Behandlung wegen, wie nicht minder wegen seines trockenen Humors, dem er in drastischen Wendungen Ausdruck zu geben vermochte, von den Schülern der Anstalt sehr geachtet und allgemein beliebt, hat er sich ein bleibendes, ehrendes Andenken an der Anstalt bewahrt. Prof. Josef Borghi wurde am 9. Oktober 184G zu Montona in Istrien geboren, absolvierte die Gymnasialstudien in Görz, worauf er die philosophische Fakultät der k. k. Franzens-Universität in Graz besuchte. Seine lehramtliehe Tätigkeit begann er als Supplent am k. k. Obergymnasium in Görz. Seit 1874 wirkte er ununterbrochen an der k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach. Nach einer schweren Erkrankung am Schlüsse des Schuljahres 1893/94 konnte er sich trotz eines zweijährigen Urlaubes nicht mehr ganz erholen. Zu Beginn dos Schuljahres 1896/97 nahm er seine Lehramtstätigkeit wieder auf, allein seine physischen Kräfte waren so zerrüttet, daß schon am 30. Dezember 1896 ein rascher Tod sein Leiden beendete. Sein allgemein anerkannter Pflichteifer, gekrönt von den besten Unterrichtserfolgen, haben ihm nicht nur bei den ihm näher stehenden Schülern und Berufsgenossen, sondern auch in den entfernteren Bekanntenkreisen ein dauerndes, ehrendes Andenken gesichert. Die Leiche wurde auf den heimatlichen Boden nach Sessana überführt und eine Abordnung des Lehrkörpers geleitete ihn dort zur letzten Ruhestätte. Prof. Anton Laharner entstammte einer mittelmäßig begüterten Familie, die ihren eigenen kleinen Grundbesitz im höchstgelegenen Gebirgs-dorfe des Küstenlandes, in Bukovo, bebaute. Noch lebt ihm ein Bruder auf der ererbten Scholle. Dort wurde er am 9. Jänner 1850 geboren, besuchte dann das Staatsgymnasium in Görz, beendete aber seine Mittelschulstudien mit der Maturitätsprüfung in Triest. Er bezog hierauf die Universität in Wien, um sich unter der Leitung Mussafias und Lottheißens zum Lehrer der romanischen Sprachen auszubilden. In derselben Zeit genügte er seiner Militärdienstpflicht als Einjährig-Freiwilliger und wurde später Leutnant im 9. Landwehr-Bataillon in Riva. Nach Vollendung seiner unter oft recht widrigen und schwierigen Umständen betriebenen Studien wurde er Supplent an der Landes-Oberealschulc in Neutitschoin (1880— 1882), dann in Wien an den Oberreal schulen im VIII. und III. Bezirke 1883 und 1884. Zu dieser Zeit gründete er sich auch seinen Hausstand, mit welchem er dann 1885 nach Rovereto übersiodelte, wo er als wirklicher Lehrer an der Staats-Oberrealschule mit italienischer Unterrichtssprache wirkte, bis er 1897/98 an die hiesige Oberrealschule versetzt und 1890 in die VIII. Rangsklasso befördert wurde. So war er seiner Heimat wieder näher ge rückt und gar am Eingänge der Alpenwelt, für dio er in männlicher Begeisterung entflammt war und die er daher auch als sicherer und nicht zu ermüdender Bergsteiger und Fußwanderor nach den verschiedenen Richtungen durchquerte. Leider blieb es ihm versagt, dies schöne Dasein länger zu genießen. Sein Körper war den Anstrengungen doch nicht g(>wachsen. Eine umfangreiche Lohrtätigkeit, wozu noch das oft höchst anstrengende Amt eines beeideten Dolmetschers für französische und italienische Sprache beim k. k. Landesgerichte in Laibach kam, nahm ihn so in Anspruch, daß er keine Zeit fand, seino geplanten wissenschaftlichen Arbeiten zu vollenden. Ein Aufsatz «La fonetica come scienza auxiliaria nell’ insegnamento della lingua tedesca col metodo analitico» in den Jahresberichten 1891/92 und 1892/93 der Oberrealschule in Rovereto ließ noch manche Leistung, besonders auf methodisch-linguistischem Gebiete, erwarten. Als Mitglied des Lehrervereines in Rovereto, Socictä dei maestri (di scuola), hat er denselben durch Vorträge und Arbeiten unterstützt, so daß man sich dort seiner mit Dank erinnert. Nun schien sich für ihn alles zum Besseren zu wenden, als auf einmal das tückische Leiden auftrat, dem er im kräftigsten Mannesalter erliegen mußte. Er starb am 11. August 1902, noch nicht 53 Jahre alt, im 18. Jahre seiner Amts-tiltigkeit als Lehrer, im fünften Jahre seines Wirkens an der Oberrealschule, welche mit seinem Hingange einen schweren Verlust erlitten hat. Die Schüler betrauern in ihm einen tüchtigen und doch wohlwollenden Lehrer, die Lehrer aber einen freundlichen, dienstbereiten Amtsbruder. Abor auch außerhalb der Schule erfreute er sich einer allgemeinen Beliebtheit, und wird sein Hingang von vielen teilnehmenden Herzen betrauert. Dr. B. Es sind demnach während der abgelaufenen fünfzig Jahre eilt' Mitglieder des Lehrkörpers mitten aus ihrer Tätigkeit an der Anstalt dem Leben entrissen worden. Was über sie eben berichtet worden, das ist zumeist den Nachrufen entnommen, welche die Direktion den Geschiedenen in den Jahresberichten gewidmet hat. Von den übrigen Lehrern, welche an der Anstalt gewirkt und dieselbe verlassen haben, sind einige in hervorragenden Stellungen gestorben, so der Religionslehrer Friedrich Križnar, der am 27. Jänner 1890 als Domherr des Laibacher Kathedralkapitels aus dem Leben schied; ferner Hugo Ritter von Perger, welcher, nach fünfjähriger Tätigkeit an der Anstalt, zuletzt an die technische Hochschule nach Wien berufen wurde und dort, nachdem er auch das Rektorat bekleidet hatte, im Jahre 1902 gestorben ist. Zu einer bedeutenden Rolle in der Gelehrtenwelt war auch Prof. IV. Voli berufen, der jedoch die Freude, dem Mittelpunkte wissenschaftlichen Lebens in Österreich durch seine Versetzung nach Wien (Juli 1894) nahegerückt zu sein, nicht lange genoß und schon am 30. März 1895 einem langen, schweren Leiden erlegen ist. Von den 137 Lehrpersonen, die im Laufe der fünfzig Jahre an der Anstalt gewirkt haben, sind außer den oben Erwähnten einige noch während ihrer weiteren Laufbahn als Lehrer, einige erst im Ruhestände — im ganzen 38 gestorben. Von einigen (zwölf an der Zahl) weiß man deren Schicksale nicht, neun genießen den wohlverdienten Ruhestand und 23 sind noch an der Anstalt, tätig. Von den übrigen 53, die gegenwärtig noch, und zwar außerhalb der Anstalt, tätig sind, erfreuen sich einige einer besonders geachteten Stellung in der Gelehrtenwelt. So wirkt Prof. Johann Finger als Lehrer an der technischen Hochschule in Wien, und Dr. A. G. Supun, welcher, nachdem er seine Lehrstelle an der Anstalt aufgegeben und sich in dem Fache wissen- 9 Dio noch Lobenden. Der Lehrkörper von 1901/02. schaftlicher Erdkunde besonders ausgebildet hatte, dann als Hochschullehrer an die Universität Czernowitz berufen, dort lehrte, bis er die Leitung von Dr. Petermanns Mitteilungen aus J. Perthes geographischem Institute in Gotha übernahm, die er heute noch in Händen hat. So ist ferner Alfons Müllner als Kustos des krainischen Landesmuseums (ßudolfinum) verdienstlich tätig; auch Professor Lautar (Marburg) hat sich als Methodiker einen Namen gemacht. Andere wieder sind mit der Leitung von Mittelschulen betraut worden. So wirkt Josef Opi als Direktor der Realschule in Klagenfurt, Wilhelm Kukula als Regierungsrat und Direktor der Staatsrealschule im II. Wiener Bezirke, Josef Markelj als Direktor der Lehrerbildungsanstalt in Capodistria und Johann Subic als Direktor der k. k. kunstgewerblichen Fachschule in Laibach, Andreas /Senekovič als Direktor des I. Staatsgymnasiums in Laibach; Baltli. Knapitfich war 1896—1900 Direktor der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt,'* Klemens Pro ft ist seit Frühling 1901 Direktor des Staatsgymnasiums in Gilli, Franz Levee ist in demselben Jahre zum Direktor der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach ernannt worden, und Professor Pirc wurde von der Gemeinde Idria zur Leitung der dortigen Kommunal-Unter-realschule berufen. Von den ehemaligen Lehrern der Anstalt, soweit man ihr Schicksal kennt, sind also 85 am Leben und von diesen 23 an der Anstalt selbst noch tätig; 46 wirken au anderen Anstalten als Mittelschullohrer; es sind also im ganzen noch 69 im Lehramte beschäftigt und neun erfreuen sich des wohlverdienten Ruhestandes. Einige (ihrer sieben) haben andere Berufsstellungen angenommen. Nichts ist übrigens bezeichnender für die aufreibende Tätigkeit des Lehrberufes als der Umstand, daß von den sämtlichen ehemaligen Lehrern der Anstalt, die überhaupt nicht mehr dienen (59 an der Zahl), allein 38 gestorben und nur noch neun den Ruhestand genießen. Am Schlüsse des 50. Schuljahres setzte sich nun der Lehrkörper folgendermaßen zusammen: Dr. Rudolf Junoxvicz (VI. Rgkl.), Schulrat, Mitglied des k. k. Landesschulrates, Beirat für das gewerbliche Unterrichtswesen in Krain, lehrt Naturgeschichte und Stenographie als Freigegenstand (zugleich Direktor). Albin Belar, k. k. Professor, k. k. Bezirksschulinspektor für die deutschen Volksschulen in Laibach, Weißenfels, Domschalc, Görtschach und Josefstal sowie für die Bürgerschule in Gurkfeld, k. k. Leutnant in der Evidenz des 23. L.-I.-R. Zara, Kustos der chemischen Lehrmittelsammlung, Leiter der Erdbebenwarte, Referent der Erdbebenkommission der kais. Akademie der Wissenschaften (für Dalmatien), beeideter Gerichts-Chemiker, lehrt Chemie. * Lebt heute im ltuhestando in Graz. rw Dr. Josef Julius Binder, k. k. Professor (VII. Rgkl.), Kustos der Lehrerbibliothek, lehrt deutsche Sprache, Geographie und Geschichte. Johann Franke, kais. Rat, k. k. Professor (VII. Rgkl.), Kustos der Lehrmittel für das Freihandzeichnen, Konservator der Kunst- und historischen Denkmale im Herzogtume Krain, lehrt Freihandzeichnen. Johann Gnjezda, k. k. Professor (VIII. Rgkl.), f. b. Konsistorialrat, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Vertreter der Unterrichtsverwaltung im Schulausschusse der k. k. kunstgewerblichen Fachschule, lehrt katholische Religion. Franz Keller, k. k. Professor (VIII. Rgkl.). Kustos der Programmsammlung, lehrt Mathematik und darstellende Geometrie. Anton Laharnar, k. k. Professor (VIII. Rgkl.), k. k. Leutnant im 9. L.-Sch.-B. in Riva, beeideter Dolmetsch für die italienische und französische Sprache beim k. k. Landesgerichte, Kustos der Schülerbibliothek, Klassenvorstand der VII. a, lehrte französische Sprache in III. b., VII. und italienische Sprache in V., VI., VII., wöchentlich 17 Stunden. (Beurlaubt seit 24. April.)* August Nemecek, k. k. Professor (VII. Rgkl.), lehrt französische Sprache und Englisch. Milan Pajk, k. k. wirkl. Lehrer, Prüfungskommissär bei der Prüfungskommission für Bewerber zum Einjährig-Freiwilligendienste mit slovenischer Prüfungssprache, Kustos der geographischen Lehrmittelsammlung, lehrt Geographie und Geschichte. Karl Pirc, k. k. Professor (VIII. Rgkl., beurlaubt, derzeit Direktor der Kommunal-Unterrealschule in Idria). Karl Schmutzer, k. k. wirkl. Lehrer, Kustos der Lehrmittelsammlung für Physik, lehrt Physik und Mathematik. Alois Tavčar, k. k. Professor (VIII. Rgkl.), lehrt slovenische und deutsche Sprache. Josef Wentzel, k. k. Professor (VIII. Rgkl., Phil. Doktor der Universität in Straßburg), Kustos der naturhistorischen Lehrmittelsammlung, lehrt Naturgeschichte, Mathematik und Geometrie. Karl Werner, k. k. wirklicher Lehrer, lehrt Freihandzeichnen und Schönschreiben. Emil Ziakowski,** k. k. Professor (VII. Rgkl.), Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Kustos der Lehrmittel für das geometrische Zeichnen, Prüfungskommissär für angehende Lokomotivführer, Dampfmaschinen- und Dampfkesselwärter, Erprobungs- und Revisionskommissär für stationäre Dampfkessel, lehrte Geometrie und geometrisches Zeichnen sowie Schönschreiben und Mathematik. * Gestorben am 11. August 1902. ** Am 31. August 1902 in den liuliestand getreten und nacli Allerhöchster Entschließung vom 19. August mit dem Titel eines k. k. Schulrates ausgezeichnet. Franz Brunet, k. k. Turnlehrer, unterrichtet das Turnen in allen Klassen. Franz Komatar, supplierender Lehrer, Mitglied dos k. k. Institutes für österr. Geschichtsforschung in Wien, lehrt slovenische und deutsche Sprache. Josef Maxi, supplierender Lehrer, lehrt Mathematik, Geometrie, darstellende Geometrie und Schönschreiben. Dr. Heinrich Swoboda, supplierender Lehrer, lehrt deutsche Sprache und Geographie. Dr. Anton Wallner* supplierender Lehrer, k. k. Leutnant in der Evidenz des L.-I.-R. Nr. 29, lehrt Geographie und Geschichte, deutsche und französische Sprache (im zweiten Semester). Michael Opeka, Hilfslehrer (Phil, und Theol. Doktor der Gregorianischen Universität in Rom), lehrt katholische Religion. Johann Josef Klein, Assistent, lehrt Freihand- und geometrisches Zeichnen. Wilhelm Fischinger, Assistent, lehrt geometrisches Zeichnen. Anton Foerster, Nebenlehrer, Domchordirigent, lehrt Gesang als Freifach. C. Die Dienerschaft. Seit dem Bestände sind sieben Diener tätig gewesen. Des ersten Sehul-dieners, zugleich Sekretärs Franz Gerkmann ist schon gedacht ; ihm folgte der ehemalige Gymnasial-Abiturient und Feuerwerker Andr. Kokail, der ebenfalls dann gleich seinem Vorgänger die Lehramtsprüfung machte und es zum Oberlehrer brachte; nach diesem kamen dann die ehemaligen Hausdiener bei Mahr Barth. Jereb und A. Bitenz, welch letzterer heute noch schafft, und im Laboratorium Josef Skalja. Heute setzt sich die Dienerschaft zusammen wie folgt: Schuldiener: Johann Skube, der auch als Mundant in der Direktionskanzlei dient. — Josef Simončič, der als Laborant am chemischen Laboratorium und als Diener der Erdbebenwarte in Verwendung steht. Hausmeister: Anton Bitenz. D. Die Besetzung1 der Lehrfächer in der Zeit von 1852—1902. Hauptgegenstände. * bezeichnet den eigentlichen Fachlehrer. Die nachfolgende Übersicht gewährt auch manchen belehrenden Einblick in die Verhältnisse der Mittelschule. Man kann nämlich die Beobachtung machen, daß, während sonst in allen Gegenständen geprüfte Fachlehrer tätig sind, gerade die zwei Landessprachen, Deutsch und Slovenisch, vielfach durch ungeprüfte Lehrer, die meist sogar noch ein anderes Hauptfach besorgen, gelehrt werden müssen. Es ist dies ein Mißverhältnis, über welches wiederholt geklagt wird, ohne daß bis jetzt Abhilfo gefundon werdon konnte. Es hat seinen Grund teils im Mangel an geprüften Fachlehrern, teils in der geringen Zahl der für diese Fächer systemisierten Lehrstellen. * Im ersten Halbjahre gehörte noch Thomas Krassnig (derzeit Professor in Göding) dem Lehrkörper an; an seinorstatt ist Dr. A. Wallner im Soimnerhalbjahre cingotroten. Religion: Peternel Michael 1852—74; * Lesar Anton 1852—73; *Klinar Leopold 1873—74; * Križnar Friedrich 1873 — 8(3; *Gnjezda Johann 1886 bis heute; * Opeka Michael 1899 bis heute. Deutsche Sprache: *Pirker Raimund 1852—72; Wastler Franz 1865—74; Wester Augustin 1871—72; Derganc Anton 1871—72; Plohl Franz vom April bis Juli 1872; Makove Franz 1872—73; Lautar Lukas 1872—73; Žužek Raimund 1872—73, 1875—77; Berbuč Johann 1873—74; Levee Franz 1874—77; *Dr. Perkmann Rochus vom Februar bis August 1876; Borghi Josef 1874—83; Podgoršek Josef 1874—75; Wallner Julius 1875—77; Orešec Franz 1876—78; Maurer Johann vom April bis Juli 1877; *Gstirner Adolf vom Oktober bis November 1878; *Dr. Binder J. J. von 1878 bis heute; *Schaller Viktor 1882 — 83; Verhovec Johann 1882—86; Šubic Johann 1882 — 84; Orožen Franz 1886 — 89; Rutar Simon 1888 — 90; Pirker Heinrich 1889 — 99; Korun Valentin 1890 — 91, 1892—94; *Stockmair Alois 1891—94; *Dr.Riedl Franz 1893—95; *Dr. Wallner Anton 1895—99 und 1901/02 bis heute; Žilich Josef 1896—97; Weisl Franz vom Jänner bis Juli 1897; Swoboda Heinrich 1897 bis heute; Pettauer Leopold 1898 — 99; Komatar Franz 1899 bis heute; Krassnig Thomas 1899—1902. Slovenisclie Spruche (obligat): Lesar Anton 1852—73; Pegam Franz vom März bis September 1870; Wester Augustin 1871—72; Derganc Anton 1871—72; Plohl Franz vom April bis Juli 1872; *RaiÖ Anton 1872—88; Lautar Lukas 1872—73; Žužek Raimund 1872—73, 1875—77; *Lovec Franz 1874—77; Borghi Josef 1874 — 83; Podgoršek 1874—75; Orešec Franz 1876 — 78; Vrhovec Johann 1882 — 86; Subic Johann 1882—84; Jeraj Franz 1885—86; Orožen Franz 1886—89; *Brunet Franz 1891 bis heute; Žilich Josef 1896 — 97; * Tavčar Alois 1898 bis heute. Französische Sprache (1878 relativ obligat, 1880 obligat): Schmiedl Karl 1864—71; Grünewald Karl 1871—72; Dr. Mrlial Johann 1872; Schmiedl Johann 1872—73; * Stäuber Emanuel, Ritter von, 1876 — 97; *Laharner Anton 1897—1902; *Nömeöek August 1898 bis heute; *Dr. Wallner Anton 1895 — 99, 1901/02 bis heute. Italienische Sprache (1852/53 relativ obligat, 1871 obligat, 1880 relativ obligat): Pertout Anton 1852 — 55; Petruzzi Peter 1855 — 63; * Dr. Ahn Karl 1864—72; Ölhofer Eduard 1871—75; Margoni Konstantin 1875—76; * Staub er Emanuel, Ritter von, 1876 — 97; * Borghi Josef 1883 — 96; *Laharner Anton 1897—1902. Geographie und Geschichte: *Voiska Anton 1852 — 56; Kukula Wilhelm 1857—63; * Kozina Georg 1864—79; * Pegam Franz (Geographie) 1870—71; *I)rizhal Johann (Geschichte) 1864-—71; *Dr. A. G.Supan 1870—72; *Wallner Julius 1875—77; *Dr. Perk-maun Roclius 1876; *Raič Anton 1876 — 88; Maurer Johann 1877; *Levec Franz 1877—-1901; * Streit mann Pli. W. 1877—78; *Dr. Binder J. J. 1878 bis heute; * Schalter Viktor 1882; * Vrhovec Johann 1882—86; Jeraj Franz 1885—86; *Orozen Franz 1886—89; * Rutar Simon 1888 — 90; * Pirker Heinrich 1890 — 99; Korun Valentin 1890 — 91, 1892 — 94; Stockmair Alois 1891—94; Dr. Wallner Anton 1895 — 99, 1901/02 bis heute; *Žilich Josef 1896 — 97; *Swoboda Heinrich 1897 bis heute; *Pettauer Leopold 1898 — 99; *Dr. Gratzy Oskar, Edl. von Wardengg, 1899—1901; *Komatar Franz 1899 bis heute; *Krassnig Thomas 1899 —1902. Mathematik: * Pirker Raimund 1851—72; Dfizhal Johann 1864—71; Hainz Matthias 1864 — 68; *Wastler Franz 1865—74; *Dr. Mrhal Johann 1870 — 89; * Finger Josef 1870—74; Hafner Jakob 1869—70, 1875—79; * Wester Augustin 1871—72; Makovetz Franz 1872 —73; *Lavtar Lukas 1872—73; Berbuč Johann 1873—74; Gruber Josef 1874—75; Fajdiga Franz 1877; *Knapitscli Balthasar 1874 — 96; * Jeraj Franz 1885 — 86; * Kreminger Franz 1874 — 99; *Proft Klemens 1877—1901; *Pirc Karl 1881 —1901; *Keller Franz 1886 bis heute; * Schrautzer Karl 1901 bis heute. Darstellende Geometrie: *Ziakowski Emil 1864 bis 1902; *Opl Josef 1866—74; * Tomšič Franz 1867—68; * Kreminger Franz 1874—99; * Pirc Karl 1881—1901; * Keller Franz 1886 bis heute; *Mazi Josef 1901 bis heute; Naturgeschichte: * Peternel Michael 1852—74; *Wastler Franz 1865 — 74; *Perger Hugo von 1868—73; *Derganc Anton 1871—72; *Voß Wilhelm 1874—94; ČilenSek Martin 1875—76; *Šubic Johann 1882—84; *Dr. Junowicz Rudolf 1891 bis heute. Physik: * Peternel Michael 1852—74; *Schrey Thomas 1862—70; * Finger Josef 1870 — 74; Berbuč Johann 1873—74; * Senekovič Andreas 1874—85; *Proft Klemens 1877(83)—1901; * Schrautzer Karl 1901 bis heute. Chemie: * Peternel Michael 1852—74;*Hainz Matthias 1864 — 68; Koči 1868—69; *Perger Hugo von 1868—79; *Knapitsch Balthasar 1874—96; *Belar Albin 1896 bis heute. Geometrie und geometrisches Zeichnen: * Oblak Joachim 1851—65; *Krammer Lorenz 1853 — 54; * Kosmatsch 1853 — 61; * Schnedar Rudolf 1860 — 62; *Opl Josef 1866—74; * Wehr Johann 1874 — 76; *Wehr Georg 1876—77. Freihandzeichnen: ■' Oblak Joachim 1851—65; *Huber Franz 1852—53; *Borovski Ignaz 1854 — 64;* Fröhlich Philipp 1864 — 69; * Globočnik Franz 1865 — 90; *Wehr Georg 1876—77; * Franke Johann 1891 bis heute; *Šubic Alois 1896—97; Vesel Ferdinand 1897; * Werner Karl 1899 bis heute. Schönschreiben: Zentrich Franz 1854—60; Tertschek Franz 1855 — 56; Ziakowski Emil 1862 bis heute; Opi Josel 1864 — 66; Globočnik Franz 1865 — 90; Pegam Franz 1870; Raič Anton 1872—76; *Kreminger Franz 1874 — 99; Makovetz Franz 1872—73; Žužek Raimund 1872—73, 1875—77; Margoni Konstantin 1875—76; Šubic Alois 1896—97; Vesel Ferdinand 1897—98. Turnen (anfangs [1864] Frei-, von 1886 an PH ich t,gegen st u nd): * Schmidt Julius 1875 — 91; *Brunet Franz 1898 bis heute. Nebeng-egenstände. (Freie, nicht obligate Lehrfächer.) Italienische Sprache: Pertout Anton 1852—55; Dr. Petruzzi Peter 1855 — 63; Dr. Ahn Karl 1864—72; Privatlehrer Ölhofer Eduard vom 19. Oktober 1871. Italienisch wird Pflichtgegenstand 1872 von der 3. Klasse an (Erlaß vom 14. Oktober 1871). Mit 3. Mai 1880 wird Italienisch relativ obligat von der 5. Klasse an. (Erlaß vom 3. Mai 1880.) Italienische Sprache für slovenische Schüler: Laharner Anton seit 15. September 1901. Französische Sprache: Sprachmeister Schmiedl Karl vom 19. September 1864—71; Universitätsprofessor Grünewald Karl 1870—71 (auch für Englisch); Dr. Mrhal Johann 1871—72; Schmiedl Johann 1872 — 73 als Privatlehrer; wird Nebenlehrer im Dezember 1872. Mit 14. Oktober 1871 wird das Französische in den oberen Klassen freier Lehrgegenstand. Stäuber Emanuel, Ritter von, 29. Juli 1870. Mit 3. Mai 1880 wird Französisch Pflichtgegenstand. Englische Sprache: Nčmeček August seit 15. September 1901. Slovenische Sprache : Kozina Georg 1867; Peternel Michael 1878—76; Supplent Hafner J. Pli. 1870—71; Supplent Wester Augustin 1871—72. Mit 12. Juli 1871 wird das Slovenische obligat für alle Schüler, deren Eltern und Vormünder nicht die Befreiung verlangen; mit 3. Mai 1880 wird Slovenisch obligat nur für alle slovenischen, Freigegenstand für deutsche Schüler: Levee Franz 1880—1900; Pirc Karl 1884 — 85, 1895—96; Borghi Josef 1885—95; Jeraj Franz 1885—86; Raič Anton 1885—86; Lederhas Ludwig 1895—96; Dr. Bölirn Ludwig 1895—96; Brunet Franz 1896 bis jetzt; Tavčar Alois 1900 bis jetzt. Turnen: (Gymnastik) Magistratsbeamter Mandič Stephan 1864—71; Mandič August 1871 bis Herbst 1872; Wesely Johann 1871 bis Februar 1872; Schweiger August 1872 bis September 1873; Mandič August vom September 1872 bis Juli 1873; Schäfer Valentin vom September 1873 bis März 1874; Mandič Stephan vom 16. Mai 1874 bis Juli 1875; k. k. Turnlehrer Schmidt Julius vom 13. Juli 1875 bis 1891. Das Turnen ist seit 3. Mai 1880 Michtgegenstand. Gesang: Zentrich Franz 1852 — 57; Pirker Baimund 1857—58; Musiklehrer Fleischmann Georg 1863/64; Musiklehror Frühling Karl 1865 — 67; A. Nedved 1866 — 68; k. k. Musiklehrer Zappe Emil 1868/69; Professor Grünewald Karl 1870/71; Chordirigent der Domkirche Foerster Anton vom 23. Oktober 1871 bis heute. Stenographie : K. k. Gymnasialprofessor Heinrich Anton 1869 — 83. Von 1883-—89 wird Stenographie nicht gelehrt. Dr. Juuowicz Rudolf 1889 bis heute. Modellieren: Der Professor der Anstalt Globočnik Franz vom September 1870 — 90; Franke Johann vom September 1890 — 98; der Fachlehrer an der k. k. kunstgewerblichen Fachschule in Laibach Mi's Cölestin vom September 1898 bis heute. Analytische Chemie : Der jeweilige Professor der Chemie. E. Die Schüler. Gleich die Liste der Schüler* des ersten Schuljahres 1852/53 zeigt nach den Heimatsverhältnissen der Schüler an, in welchem Umkreise die Schule zu wirken hatte. Außer den Schülern aus Krain, die (173 an der Zahl) den Hauptstock ausmachen, worunter natürlich die Stadt Laibach die meisten lieferte, finden wir einzelne Schüler aus dem Küstenlande und aus dem benachbarten Kärnten, dem steirischen Unterlande und Kroatien. Das ist auch späterhin das Wirkungsgebiet der Schule. In den letzten Jahren ist das Verhältnis derart, daß der größte Teil der Schüler aus Krain, und zwar aus Laibach und Umgebung 40%, iius Krain mit Ausschluß von Laibach 33%, sind. Auf Steiermark entfallen dann 10%, auf das Küstenland 4%, auf Kärnten 3%, auf Nioderösterreich 2'2%. Die übrigen Kronländer sind nur * Siehe die Namensliste der Schüler des ersten Schuljahres. durch vereinzelte Schüler vertreten, welche, wie es bei den meisten anderen landfremden Kindern auch der Fall ist, eben der Zufall, meist dienstliche Versetzungen ihrer Eltern, nach Laibach gebracht hatte. Hinsichtlich der Nationalität, beziehungsweise Muttersprache, ist das Verhältnis nicht immer gleich geblieben; anfangs überwiegen unbedeutend die Schüler mit slovenischer Muttersprache, dann eine Zeit lang wieder die mit deutscher Muttersprache und dann halten sie sich die Wage, bis in der jüngsten Zeit die Zahl der Schüler mit deutscher Muttersprache etwas zurückging. Daß natürlich neben diesen beiden Stämmen auch der romanische durch Italiener aus dem Küstenlande und Dalmatien vertreten ist, wird nicht wundernehmen. Ebensowenig, wenn gelegentlich auch andere Sprachen der Monarchie oder gar des Auslandes auftauchen, deren Vertreter aber meist mit der Absicht hergeschickt wurden, daß sie sich zugleich in der Beherrschung der deutschen Sprache ausbilden. Die Tafel 2 gibt eine übersichtliche Darstellung. Was nun die Abiturienten und Absolventen an-belangt, so ist zu bemerken, daß in den ersten drei Schuljahren die Kataloge die Muttersprache gar nicht vermerken, so daß man von 100 derselben die Muttersprache gar nicht kennt. Vom Jahre 1857—-1902 aber zählt man 645 Absolventen und Abiturienten, von diesen sind 314 mit deutscher, 283 mit slavischer (zumeist slovenischer, aber auch kroatischer und tschechischer) und 48 mit italienischer Muttersprache eingetragen. Nach der Religion sind anfänglich überhaupt keine Unterschiede bemerkbar. Sämtliche Schüler gehörten dem römisch-katholischen Bekenntnisse an. Später tauchen auch solche lutherischen und helvetischen Bekenntnisses auf, ab und zu auch griech.-katholischen und griech.-orthodoxen, die aber alle in so geringer Zahl auftraten, daß sich die Schulbehörden nicht genötigt sahen, einen eigenen Religionslehrer dafür zu bestellen; die Schüler evangelischen Bekenntnisses, ob sie nun der Augsburger oder der helvetischen Konfession angehörten, wurden von dem jeweiligen Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Laibach in ihrer Religion unterrichtet. Noch geringfügiger war die Zahl der Juden, da denselben noch im Jahre 1851 der weitere Aufenthalt in der Stadt versagt wurde und sich erst wieder in den sechziger Jahren spärlich ansiedelten. Auch jetzt ist die Zahl derselben noch so gering, daß sie keine Gemeinde organisieren können, aber doch bereits so stark, daß sie durch Privatunterricht dafür zu sorgen vermögen, daß ihre Kinder in der mosaischen Lehre erzogen werden. Über das Verhältnis der Schüler nach Muttersprache und Religion geben die Tafeln im Anhänge ziffermäßig Aufklärung. Hinsichtlich des Alters der Schüler ist zu bemerken, daß durchschnittlich die Altersgrenzen durch das 11. und 22. Lebensjahr als gegeben erscheinen. Ferner ist aus den Ausweisen ersichtlich, daß in früheren Schuljahren jeweilig die Schüler mit 15 Jahren überwiegen, indessen in der jüngeren Zeit solche im Alter von 14 Jahren. Ausnahmsweise finden sich vereinzelt auch Schüler im Alter von 9 Jahren (1868) und solche im Alter von 25 Jahren (1895). Als unterste Altersklasse ist das vollendete oder im Schuljahre zur Vollendung gelangende 10. Lebensjahr 1889 (L.-Sch.-R. Erlaß vom 22. Dezember, Z. 2699) festgesetzt worden. Über den Schulbesuch, dessen wechselnde Ab- und Zunahme wiederholt besprochen worden ist, unterrichtet man sich aus den beigegebenen Tafeln. Die stärkste Besucherzahl erreichte die Anstalt im Jahre 1901/02 mit 503 Besuchern. Die geringste im Jahre 1881/82 mit 219 Schülern. Durchschnittszahlen sind bei solchen Betrachtungen nicht maßgebend. Es genügt aber hinzuweisen, daß der Besuch vom Jahre 1882/83 an in regelmäßiger Zunahme begriffen ist. Über Schulgeld und Befreiungen kann man sich ebenfalls aus den Tafeln, und zwar Tafel 3, unterrichten. Es geht daraus hervor, daß sich mehr als zwei Drittel der Schüler (66—70 °/0) der Wohltat erfreuen, von der Zahlung des ganzen Schulgeldes befreit zu sein. Es entspricht dies übrigens dem Verhältnisse, in welchem die wirtschaftlichen Güter überhaupt, in Österreich wenigstens, verteilt sind, wie dies aus den Tabellen der Personal-Einkommensteuer hervorgeht, wonach mehr als zwei Drittel aller Besteuerten nur ein «bescheidenes Auskommen» besitzen und kaum ein Drittel zum wohlhabenden Mittelstände gerechnet werden kann. In den Großstädten liegen die Verhältnisse um weniges anders. Dort scheinen sich jedoch die wirtschaftlich stärkeren Kreise etwas mehr für die realistisch-technischen Studien zu erwärmen. — Ferner kann man die Beobachtung machen, daß die Zahl der befreiten Schüler im zweiten Semester geringer ist als im ersten, was jedenfalls auch einen Sclduß auf die Leistungen ziehen läßt, die im Winterhalbjahre meist geringer sind als im Sommer. An anderen Anstalten, besonders in Wien, kann man hie und da gerade das umgekehrte Verhältnis beobachten. Was nun die Leistungen anbelangt, welche mit den Schülern erzielt wurden, so erscheinen dieselben in den ersten Jahren etwas glänzender, gehen dann auf ein gewisses Mittelmaß herab und bleiben sich dann gleich, indem sie auch hinsichtlich des Durchschnittsergebnisses etwa 78% mit den gleichaltrigen Anstalten in Wien im allgemeinen Zusammentreffen. Hinsichtlich -der Erfolge, welche die Schüler im ganzen für sich selbst und ihren Lebonsberuf erzielt haben, ist folgendes anzuführen: Von den 5453 Schülern, welche während der Jahre 1852 —1902 neu eingetreten sind, haben 745 die Anstalt absolviert, beziehungsweise mit einem Zeugnisse der Reife verlassen; 1539 sind während der Schuljahre ausgetreten, 2636 zwischen den Schuljahren abgefallen, und es haben sich demnach ihrer 4175 meist anderen Schulen oder Berufen zugewendet. Diese Erscheinung ist auffallend, dürfte aber bei allen Mittelschulen, obwohl bis jetzt davon nicht viel gesprochen wird, beobachtet werden; sie erklärt sich hauptsächlich daraus, daß für viele Schüler die Unterroalsohule einen Ersatz für die Bürgerschule abgibt, und zwar dabei einen vorteilhaften, denn nach Absolvierung der Unterrealschule eröffnen sich dem Schüler doch gar manche Berufszweige, die dom absolvierten Bürgerschüler unzugänglich bleiben. Daher auch die Uberfüllung der unteren Klassen und dann der Abfall auf dem Wege durch die oberen Klassen. Es zeigt dies neuerdings, wie notwendig es ist, die Bürgerschulen dadurch wertvoller zu machen, daß man ihren Absolventen gewisse Begünstigungen in Bezug auf eine künftige Lebensstellung einräumt, die diese Schulen bis jetzt nicht besitzen, selbst wenn man sie, um dieses Zweckes willen, noch etwas weiter ausgestalten müßte. Sobald dies der Fall ist, werden Städte und Märkte in der Errichtung von Bürgerschulen wetteifern, und diese selbst würden sich eines stattlichen Besuches erfreuen, die Mittelschulen aber, insbesondere die Realschulen, wären entlastet, denn nur diejenigen würden sie besuchen, welche wirklich die Absicht haben, sich auf die höheren technischen Schulen oder auf den Staatsdienst vorzubereiten. Eine verhältnismäßig geringe Zahl, ihrer 33, sind noch im blühenden Jugendalter durch den Tod aus ihrer Studienlaufbahn gerissen worden. Von den 745 Absolventen und Abiturienten (letztere von 1869 an) sind mittlerweile schon gegen 160 gestorben; die Hälfte der Verstorbenen gehörte, wie leicht begreiflich, den ersten (12) Jahrgängen an; von mehr als 100 ist das Schicksal unbekannt geblieben; 85 besuchen noch die Hochschule oder bereiten sich auf eine Lebensstellung vor. Dagegen sind über 400 derselben in gesicherter Lebensstellung teils als selbständige Unternehmer, Fabrikanten, oder sonst als Techniker und bildende Künstler, teils als Beamte, Lehrer oder Soldaten. Etliche haben auch mit Erfolg die Maturitätsprüfung für Gymnasien bestanden und sich der Rechtswissenschaft gewidmet. Im Lande selbst sind von diesen 400 ehemaligen Absolventen und Abiturienten, die sich in Stellung befinden, nur e^vras weniger als ein Drittel, 130, geblieben. Der weitaus größere Teil hat seinen Beruf und sein Auskommen außerhalb Krain gefunden. Es wirken da eben mancherlei Umstände mit. Nicht als ob nicht das Land noch etliche Techniker versorgen könnte, nein, es sind die Bedingungen hie und da nicht ungünstige, aber einerseits haben viele ehemalige Realschüler gerade solche Zweige gewählt, für welche es im Lande wenig zu tun gibt, anderseits scheint bei manchem krainischen Techniker der Wunsch, in der Heimat zu wirken, nicht so mächtig zu sein, um die weitaus günstigeren Bedingungen des Daseins, die sich ihm außerhalb derselben bieten, dagegen aufzugeben. Viele der ehemaligen Realschulabsolventen haben es zu ganz ansehnlichen Stellungen gebracht. Es sei nur gestattet, auf einige aus der großen Zahl hinzuweisen, welche sich einen Namen gemacht haben. So ist zu nennen der Schriftsteller Heinrich Penn in Wien ("Ab. 1853), Oberbaurat Josef * Ab. = Abiturient oder Absolvent des betreffenden Schuljahres. Wilfan in Serajevo (Ab. 1853), Viktor Colloretto (Ab. 1853), k. k. Rechnungsdirektor i. R., der k. u. k. Oberst i. R. Jos. Schaffer, Edl. v. Oevermark (Ab. 1855), der Ministerialrat Ludwig Dimitz im Ackerbauministerium (Ab. 1856), Raimund Schischkar (Ab. 1858), Sekretär der Krainischen Sparkasse, der Inspektor der Ungar. Staats-Eisenbahnen Ed. Czermak (Ab. 1862), der Oberbaurat Karl Pompe in Wien (Ab. 1874)*, der Finanzrat Possaner-F,\\reiithal in Linz (Ab. 1874), der Professor der Chemie an der techn. Hochschule in Graz Friedr. Emich (Ab. 1878), der k. u. k. Oberintendant Ford. v. Renzenberg (Ab. 1878), der dipl. Architekt Dr. Max Fabiani in Wien (Ab. 1883). — Besonders erfreulich ist es für eine Anstalt, wenn ihre eigenen Schüler selbst als Lehrer an derselben wirken. So war dies der Fall zuerst mit H. A. Komovc (Ab. 1855), Assistent 1867 (gegenw. Oberinspektor der Südbahn), Tomšič (Ab. 1857), Assistent 1867/68 (gegenw. Oberbaurat in Agram), dann mit den beiden Brüdern Johann Wehr (Ab. 1871), Supplent 1874—1876, und Georg Wehr (Ab. 1869), Assistent und Supplent 1876—1883, und G. Josef Vesel (Ab. 1878), Assistent in den Jahren 1885 —1887, welche drei heute noch im Lehramte verdienstlich tätig sind, der erstere in Klagenfurt, der andere in Innsbruck, der dritte in Laibach.“ Ebenso war Direktor Karl Pirc (Ab. 1874) in Idria, seinerzeit von 1874—1901 als Lehrer an der Oberrealschule tätig, und heute wirken zugleich drei ehemalige Schüler als Lehrer an der Anstalt, als Kollegen derer, die sie einst selbst zu Lehrern hatten; so Prof. Albin Belar (Ab. 1883), der seit 1897 hier tätig ist und seinen Namen durch die Begründung der Erdbebenwarte und deren Leitung bekanntgemacht hat, sodann Prof. Karl Schrautzer (Ab. 1891), der seit 1900 und der supplierende Lehrer Jos. Muzi (Ab. 1892), der seit 1901 das Lehramt bekleidet. Man bedenke aber auch, daß ferner außer den 400 (mit den Hochschülern u. a. 485) Absolventen und Abiturienten, die heute noch am Leben und in Stellung sind, überdies 4175 Schüler den Unterricht wenigstens teilweise an der Anstalt genossen und auf Grund dieses Unterrichtes vielfach auch eine bessere, gesicherte Lebensstellung erworben haben. Wieviel ihrer noch am Leben sind, läßt sich freilich gar nicht feststellen; aber da von den Abiturienten und Absolventen, deren Schicksal man kennt, 65% noch leben, so könnte man wohl annehmen, daß auch von den ausgetretenen, im gleichen Verhältnisse, etwa ihrer 2716 unter den Lebenden weilen. Unter Berücksichtigung dieser Umstände wird man dann wohl sagen können, daß die Opfer, welche der Einzelne und noch mehr die Gesamtheit, Staat, Stadt und Land gebracht haben, keine vergeblichen gewesen seien, — da hunderte ja tausende von ehemaligen Schülern, welche heute schon ergraut sind, mit Dank auf die Anstalt blicken, welche auch ihnen die Grundlage für ihre berufliche Bildung in den Jahren der ersten Jugend geschaffen, indem sie ihre Talente zuerst geweckt, geleitet und gebildet hat. * Erst in diesem Jaliro als gestorben vermeldet wordon. ** Siehe Anhang IV, Personalstand. Wenn nun daher schließlich neben der Namensliste der 204 ersten Schüler der Anstalt auch die 500 Namen der Schüler des fünfzigsten Schuljahres erscheinen, so geschieht dies nicht ohne Absicht: Die heutigen Schüler, deren Namen auf dieser Liste stellen, mögen dadurch aufmerksam gemacht werden, daß einerseits das Jubeljahr, als Beginn des zweiten Halb-Jahrhunderts, besonders gute Unterrichtserfolge aufweisen solle; sie mögen aber auch anderseits daran gemalmt sein, daß ihr edles Streben in der Zukunft darauf gerichtet sei, durcli einen geachteten Namen, den sie sich im Leben erwerben, der Schule, aus der sie gereift hervorgehen sollen, Ehre zu bereiten, damit sie sich, wenn nach abermals fünfzig Jahren die 100jährige Jubelfeier begangen wird, mit freudigem Stolze und befriedigendem Bewußtsein daran beteiligen können. Vielleicht gedenken sie dann auch der Lehrer, die heute noch unter ihnen wirken, in jenen fernen Tagen aber nicht mehr auf der lieben Gotteserde wandeln werden. Möchte dann die Erinnerung durch nichts getrübt sein! Die Schüler am Schlüsse des ersten Schuljahres 1852/53. I. Klasse.* Aichinger Franz, Trixen, Kärnten. Ainbruschitsch Thomas, Obergörjach, Krain. Auer-gemger Eugen, Spital a. d. Drau, Kärnten. Außenilt Jakob, Bresnitz, Krain. Babnik Josef, Mariafeld, Krain. Baumgartner Angelo, Laibach. Blasitsch Josef, Laibach. Blasitsch Wilhelm, Laibach. Braune Josef, Laibach. Bruck Anton, Villach, Kärnten. Budau Johann, Triest. Christi Gustav, Klagenfurt. Dekleva Franz, Slavina, Krain. Derani Jakob, St.Yeit bei Sittich, Krain. Detella Ignaz, Laibach. Drenig Franz, Laibach. Dolenz Johann, Pölland, Oberkrain. Dollenz Johann, Wippach, Krain. I)exat Ignaz, Adelsberg, Krain. Drobnitsch Alois, Flödnig, Krain. Ehmayer Albin, Franz, Steiermark. Fleischmann Edmund, Laibach. Gangl Michael, Turnitz, Österreich. Gerhitz Franz, Zirknitz, Krain. Golli Andreas, Laibach. Gostischa Johann, Loitsch, Krain. Grom Gustav, Laibach. Gulitsch Alois, Sessana, Küstenland. Ilayne Raimund, Laibach. Hayne Otto, Laibach. Hohn Hugo, Laibach. Horak Johann, Laibach. I-Iotschewar Matthias, Großlaschitz, Krain. Ilren Jakob, Laibach. Hrovat Johann, St. Bartelmä, Krain. Jagritscli Viktor, Laibach. Jelouschek Franz, Loitsch, Krain. Jeretin Martin, Watsch, Krain. Jonke Franz, Gottscliee, Krain. Juvan Josef, Laibach. Kengyel Johann von, Jalschowetz, Kroatien. Kerin Franz, Kreuz bei Landstraß, Krain. Kmet Lukas, Kokritz, Krain. Kobler Augustin, Laibach. Komouz Anton, Planina, Krain. Kortsche Johann, Loitsch, Krain. Kosmatsch Johann, Idria, Krain. Koschmerl Josef, St. Bartelmä, Krain. Krisger Raimund, Krainburg, Krain. Krischai Eduard, Laibach. Kunstei Alois, Aßling, Krain. Kiinl Edmund, Laibach. Kiinl Gustav, Laibach. Kutiaro Alois, Planina, Krain. Lostar Josef, Soderschitz, Krain. Lindtner Alois, Laibach. Louschin Franz, Reifnitz, Krain. Mally Johann, Neumarktl, Krain. Mucliitsch Franz, Reifnitz, Krain. Nomdis Vinzenz, Monfalcone, Küstenland. Pacher Josef, Idria, Krain. Paulin Andreas, Duglacli, Krain. Paulitscli Josef, St. Oswald, Krain. Paulotschitsch Martin, Planina, Krain. Perko Ferdinand, Triest. Petan Johann, St. Ruprecht, Krain. Pezhar Anton, Planina, Krain. Pogatscher Ferdinand, Laibach. * Die fett gedruckten Namen bedeuten, daß deren Träger als Prämianten ausgezeichnet wurden, die mit liegender Schrift gedruckten Namen bezeichnen die Schüler, welche ein Zeugnis der ersten Klasse mit Vorzug erhalten haben. Pock Vinzenz, Laibach. Politik Guido, Prevoje, Krain. Poljanscliek Johann, Iilria, Krain. Premoser Ferdinand, Laibach. Reichel Franz, Einöd, Krain. Rogel Florian, Laibach. Itoscli Sebastian, Trifail, Steiermark. Rosmann Michael, Laibach. Rückauf Josef, Wien. Saiz Anton, St. Ruprecht, Krain. Sakraischek Johann, Großlaschitz, Krain. Schaffer Josef, Ilermannstal, Siebenbürgen. Schantel Franz, Laibach. Scheinrou Matthäus, Loitsch, Krain. Schlaffer Josef, Laibach. Schurz Johann, Neuberg, Steiermark. Schusterschitz Engelbert, Sittich, Krain. Scliusterschitz Johann, Obergurk, Krain. Sever Alois, St. Veit bei Laibach. Sever Johann, St. Veit bei Laibach. Slabina Andreas, Laibach. Slapnitscher Franz, Moste bei Laibach. Stare Karl, Mannsburg, Krain. Stephan Jakob, Laibach. Stegnar Johann, Weichselburg, Krain. Steiner Josef, Laibach. Straggenig Peter, Stein, Krain. Stroi Anton, Vigaun, Krain. Struckl Jakob, Schischka, Krain. Supantschitsch Anton, Laibach. Suschnik August, Laibach. Taboure Johann, Laibach. Terdina Josef, Waitsch, Krain. Tomz Matthäus, St. Veit bei Laibach. Tschentsclmr Jakob, Planina, Krain. Tscherne Johann, Gottschee, Krain. Tscherne Josef, Laibach. Verbitsch Ludwig, Laibach. Vorhouz Theodor, Laibach. Walcher Anton, Woißenfels, Krain. Wenger Johann, Obervellach, Kärnten. Widemscliek Franz, Aich, Krain. Wirant Franz, Loitsch, Krain. Wolf Franz, Laibach. Zay Johann, Castelnnovo, Istrien. Zörer Ferdinand, Laibach. Uoffmann Viktor, Moräutsch, Krain. II. Klasse. Baumgartner Johann, Laibach. Berdail Martin, Sava, Krain. Dekleva Andreas, Urem, Krain. Drachsler Paul, Laibach. Fabiani Wilhelm, Neustadl, Krain. Fell Markus, Wien. Gariboldi Raimund, Ritter von, Idria, Krain. Gestrin Jakob, Laibach. Gönitzer Anton, Wolfsberg, Kärnten. Gutroth Sigmund von, Linz. Hormann Valentin, Laibach. Jenko Alexander, Dornegg, Krain. Kleinmayr Ferdinand von, Seisenberg, Krain. Kogl Viktor, Laibach. Konitsch Gustav, Lack, Krain. Koschenini Ludwig, Freudental, Krain. Kramer Franz, Lack, Krain. Kurent Maximilian, St. Ruprecht, Krain. Lachainer Karl, Laibach. Lauritscli Theodor, Planina, Krain. Leitenburg Ferdinand von, Triest. Mayer Johann, Laibach. Moßer Johann, Villach, Kärnten. Petürnik Bernhard, Villach, Kärnten. Pototschnig Wilhelm, St. Martin bei Littai, Krain. Rimrich Franz, Laibach. Rimrich Otto, Laibach. Robida Philipp, Laibach. Salamon Lorenz, Laibach. Saler Franz, Laibach. Scheschek Franz, Laibach. Schinlc Franz, Lack, Krain. Schußnig Anton, Idria, Krain. Simon Paul, Oberlaibach, Krain. Smuk Michael, Vir bei Aich, Krain. Stadler Anton, Laibach. Streiner Johann, Laibach. Supan Johann, Kropp, Krain. Suscha Franz, Senosetsch, Krain. Tertschek Ignaz, Aich, Krain. Tscliurn Karl, Laibach. Walland Raimund, Überiaibach, Krain. Witcher Wilhelm, Planina, Krain. III. Klasse. Auersperg Hermann, Graf von, Großdorf, Krain. Colloretto Viktor, Laibach. Gerliczy Josef von, Laibach. Gttssich Vinzenz, Freiherr von, Sagraz, Krain. Hartwig Albin, Laibach. Hieng Ernst, Laibach. Jentl Bernhard, Laibach. Kalan Josef, Pölland, Krain. Kautschitsch Friedrich, Präwald, Krain. Kautschitsch Matthias, Sauraz, Krain. Ivlander Wilhelm, Neumarktl, Krain. Kotschevar Ernst, Laibach. Krischmann Leopold, Laibach. Lukesch Wilhelm, Graz. Monti Emil, Triest. Nemz Martin, Aich, Krain. Peier Johann, Wolfsberg, Kärnten. Penn Anton, Laibach. Penn Heinrich, Laibach. Peviz Franz, Neu-degg, Krain. Pufitsch Gustav, Klagenfurt. Raunacher Karl, Altenmarkt, Krain. Rocco Franz, Triest. Rosenberg Friedrich, Triest. Schwinger Jakob, Villach, Kärnten. Stedry Gustav, Laibach. Tekautschitsch Johann, Laibach. Urbas Eduard, Laibach. Vessel Josef, Adelsberg, Krain. Wilfan Josef, Lack, Krain. Die Schüler am Schlüsse des fünfzigsten Schuljahres 1901/02. I. a. Klasse.* Adamič Oskar, Rann. Astolfi Hugo, Triest. Bitenc Josef, Laibach. Blüml Wilhelm, Ponau, Kärnten. Buclial Egon, Birkenberg. Czecliak Albert, Laibach, dell Cott Hugo, Loitsch. Csörge Julius, Brezina. Daneu Friedrich, Adelsberg. Detter Karl, Laibach. Drinovc Emil, Lienz. Englisch Karl Laibach. Faleschini Alois, Pontobba. Fidermuc Stephan, Straßnitz. Franzot Adolf, Laibach. Furlan Heinrich, Triest. Gabrič Leopold, Rojano. Golob Adolf, Oberlaibach. Haring Raimund, Laibach. Heyss Johann, Divacca. Hönigmann Josef, Divacca. Huttmann Heinrich, Marburg. Jagritscli Ernst, Laibach. Koder Ernst, Laibach. Krainer Richard, Ivlagenfurt. Lackner Johann, Tscherncmbl. Lininger Paul, Wien. Ločniker Paul, Waitsch bei Laibach. Luckmann Hubert, Laibach. Mahr Eugen, Castelnuovo. Maier Anton, Gurk. Mallner Johann, Želeče bei Veldes. Masnec Josef, Laibach. Obwurzer Eckard, Wilten. Opriesnik Josef, Pfarrdorf. Permoser Franz, Waitsch. Petrič Ernst, Laibach. Potmešil Emanuel, Kuttenberg. Ranzinger Johann, Töplitz bei Sagor. Reich Ernst, Laibach. Reif Karl, Franzensbad. Samassa Johann, Laibach. Schnabl Albin, Graz. Schönbacher Karl, Graz. Tasotti Isidor, Tarvis. Tolatko Ferdinand, Laibach. Tezky Leopold, Wien. Tscherne Gustav, Laibach. Weber Albin, Laibach. Weber Alois, Steinbrück. Weis Demetrius, Triest. Zirn-stein Vinzenz, Laibach. Zupančič Rudolf, Dolsko. I. b. Klasse. Arrigler Anton, Stein. Babnik Viktor, Rojano, Küstenland. Bevc Ladislaus, St. Kanzian. Bresnikar Anton, Fiume. Cerar August, Laibach. Crnač Alois, Košana. Cuden Franz, Trifail. Debeljak Josef, Unter-Tenetiše. Deu Julius, Laibach. Deu Raimund, Laibach. Doganoc Ferdinand, Großlaschitz. Finžgar Franz, Laibach. Flere Viktor, Laibach. Glowacki August, Dubravica, Dalmatien. Gröbner Albert, Grčarjevec. Hinterlecliner Franz, Laibach. Ipavec Johann, Laibach. Jarec Johann, Laibach. Jelonc Anton, Neumarktl. Jerce Rudolf, Laibach. Juvan Cyrill, Laibach. Juvane Rudolf, Laibach. Juvančič Johann, Unterschischka. Kavčič Franz, Laibach. Kavčič Paul, Oberlaibach. Iiloboves Maximilian, Pölland. Knafeljc Leo, Völken-dorf, Kärnten. Korče Johann, Hotederšič. Kraigher Georg, Hraše bei Adelsberg. Krulej Paul, Loke bei Trifail. I. c. Klasse. Mayer Franz, Predjama. Možina Vinzenz, Stein. Müller Anton, Stob. Paleček Rudolf, Bischoflack. Pečenik Matthäus, Laibach. Peterlin Philipp, Reifnitz. Poljanec Leo, Laibach. Pfibil Johann, Laibach. Puc Franz, Loitsch. Remic Franz, Töplitz. Rumpel Emil, Laibach. Rus Johann, Stranska Vas. Sever Johann, Laibach. Skale Paul, Laibach. Smole Isidor, Heil. Kreuz bei Möttling. Stibil Leopold, Laibach. Stopar Martin, Littai. Szillich Milan, Adelsberg. Škof Rudolf, Podgora. Ömuc Alois, Laibach. Šullaj Felix, Großlaschitz. Tavčar Cyrill, Laibach. Trošt Franz, Vinica. Trošt Milan, Podgraje. Turnšek Franz, Trifail. Waschte Augustin, Töplitz bei Sagor. Widenig Josef, Brungereut. Wisiak Rudolf, Laibach. Zitterer Christian, Laibach. Zupan Franz, Laibach. Zupan Josef, Laibach. II. a. Klasse. Bolf Johann, Delnico. Bricelj Franz, Laibach. Drassal Wilhelm, Laibach. Franzot Karl, Laibach. Habe Josef, Laibach, llaleger Albin, Laibach. Hauffon Friedrich, Laibach. Kassilister Armand, Görz. Kaudela Franz, Gablonz. Kleinmayr Josef, Edlorvon, Krainburg. * Die Kamen, welche durch den Druck hervorgehoben sind, bedeuten Schüler, welche die 1. Fortgangsklasse mit Vorzug erhalten haben. Klemenčič Otto, Laibach. Kogovšek Adolf, Laibach. Koprivec Franz, Laibach. Kristan Eduard, Ponigl. Krže Peter, Laibach. Kunsti Hermann, Knittelfeld. Lachnik Franz, Krakau. Leidenmüller Franz, Laibach. Lorber Josef, Ponau. Lukan Adolf, Laibach. Medič Rudolf, Laibach. Miklavčič Alfons, Laibach. Minkuš Friedrich, Zwischenwässern. Müller Albert, Laibach. Nagy Johann, Laibach. Püchler Friedrich, Neumarktl. Retti Anton, Gemini. Spiller Ludwig, Laibach. Stacul Anton, Laibach. Stich Franz, Lienz. Stich Roman, Lienz. Stöck-linger Paul, Laibach. Stranz Johann, Marburg. Stropnik Leopold, Knittelfeld. Štefe Franz, Cilli. Štoček Otto, Laibach. Tirman Eugen, Schalkendorf. Tome Wilhelm, Wien. Vacek Vinzenz, Ostfeäany. Vidrich Otto, Marburg. Vučetič Dušan, Trebinje. Vučetič Nikolaus, Trebinje. Weiß Josef, Bruck a. d. M. Weinberger Friedrich, Laibach. Zehrer Friedrich, Laibach. Zizkovsky Oswald, Klagenfurt. II. b. Klasse. Armič Gottlieb, Laibach. Bevk Johann, Cerkno. Boucon Andreas, Laibach. Bučar Ludwig, Adelsberg. Cekada Andreas, Ivanjeselo. Dimnik Johann, Adelsberg. Dolenec Albin, Präwald. Dolenec Bernhard, Rosenegg bei Wippach. Fischer Eugen, Bischoflack. Flere Emil, Laibach. Javornik Josef, Velika Zalina. Jeločnik Johann, Laibach. Jenčič Anton, Groß-Mannsburg. Jereb Anton, Stein. Jordan Johann, Loke. Juvane Milan, Laibach. Kavčič Philipp, Präwald. Kavčič Wladimir, Präwald. Kleindienst Franz, Laibach. Klinar Konrad, Kropp. Kobi Josef, Franzdorf. Koprivec Franz, Laibach. Kotlovšek Franz, Laibach. Kravanja Anton, Zirknitz. Križaj Josef, Mariafeld. Krulej Ernst, Tüffer. Leben Johann, Tazen. Lončar Richard, Neumarktl. Lušin Johann, Sodražica. Mačkovšek Johann, Idria. Majdič Demeter, Krainburg. Marinko Franz, Laibach. Matko Rudolf, Reichenberg. Minatti Wilhelm, Brunndorf. Mis Julius, Laibach. Mulaček Josef, Laibach. Ogorelec Johann, Laibach. Petrič Franz, Laibach. Polak Josef, Lolce. Premelc Stanislaus, Laibach. Prinz Josef, Fiume. Remškar Albin, Laibach. Rumpel August, Laibach. Schiller Oskar, Semič. Schweiger Johann, Tschernembl. Skala Rudolf, Laibach. Stare Edwin, Podpeč. Sterlekar Leopohl, Laibach. Šarabon Franz, Laibach. Šircelj Franz, Laibach. Štamcar Wladimir, Laibach. Tavčar Franz, Laibach. Unschuld Gustav, Reichenberg. Urbančič Josef, Laibach. Varšok Anton, Laibach. Verstovšek Franz, Triest. Vovk Josef, Laibach. Wagner Josef, Laibach. III. a. Klasse. Armbruster Karl, Großlaschitz. Bolafio Eugen, Unterschischka. Gerne Josef, Laibach. Drassal Heinrich, Laibach. Egker Hugo, Laibach. Fröhlich Wilhelm, Oberlaibach. Gollob Franz, Oberlaibach. Grassi Peter, Laibach. Guček Martin, Graz. Hail Alois, Marburg. Hohn Anton, Laibach. Klauer Emil, Laibach. Kleinlercher Hubert, Domschale. Kotnik Rudolf, Marburg a. d. Drau. Luhn Rudolf, Bösenwinkel, Steiermark. Mikusch Viktor, Laibach. Novak Stephan, Fiume. Ohm-Januschowsky v. Wissehrad Julius, Laibach. Pulko Adolf, Laibach. Putz Friedrich, Wien. Ravenegg Franz, Smereg bei Weichselburg. Reder Franz, Laibach. Rota Arthur, I’ola. Schauta Leo, Zelimlje. Schnell Hermann, Graz. Schollmayer Franz, Schneeberg. Schulz Eduard, Laibach. Stranz Alois, Marburg. Šiškar Alexander, Laibach. Tasotti Karl, Tarvis. Vetter Felix, Laibach. Zemljič Johann, Marburg a. d. Drau. III. b. Klasse. Ahčin Franz, Radmannsdorf. Bäbler Viktor, Oberlaibach. Brovet Rupert, Grad. Debevec Franz, Pokojišče. Dekleva Karl, Britof. Doinicelj Cyrill, Zagorje bei St. Peter. Drovenik Theodor, Laibach. Fakin Romeo, Laibach. Garzarolli Edler von Thurnlack Viktor, Präwald. Hladnik Adolf, Brod bei Loitsch. Hladnik Josef, Brod bei Loitsch. Jagor Felix, Laibach. Justin Karl, Großlaschitz, Kavšek Alois, St. Georgen, Steiermark. Kavšek Karl, St. Leonhard, Steiermark. Kovačič Alfons, Laibach. Kralj Rudolf, Laibach. Kramer Johann, Trifail. Kukovec Theodor, Luttenberg. Lavrenčič Alois, Adelsberg. Lavrenčič Stanislav, Adelsberg. Legat Johann, Leos. Lušin Alois, Hrib. Pajer Heinrich, Lusttal. Pajk Theodor, Brünn. Pehani Emil, Topusko, Kroatien. Pikei Matthias, Adelsberg. Pirkovič Julius, Unterschischka. Počivalnik Josef, Laibach. Podkrajšek Rudolf, Marburg. Pustoslemšek Franz, Leutsch, Steiermark. Schwarz Ernst, Laibach. Skrbinšek Emil, Marburg. Smole Leo, Laibach. Stergar Stanislav, St. Ruprecht. Šiška Josef, Laibach. Valenčič Josef, Trnovo. Zupančič Anton, Laibach. IV. a. Klasse. Aistrich Karl, Marburg. Benedikt Hanno, Laibach. Brauner Otto, Lemberg. Detter Franz, Laibach. Englisch Oskar, Villach. Hirschegger Josef, Vevče, Ivrain. Juran Leopold, Laibach. Kleinmayr Felix, Edler v., Stein. Klemenc Alfons, Unterschischka. Kren Hermann, Gottschee. Kytka Franz, Dlaschkowitz, Böhmen. Lahonik Friedrich, Pfarrdorf, Kärnten. Landa Guido, Krems, Niederösterreich. Lugek Albert, Laibach. Mahr Werner, Laibach. Mally Alfons, Neumarktl. Mattesich Rudolf, Lussinpiccolo, Küstenland. Miklauc Paul, Laibach. Mikusch Otto, Laibach. Mirt Johann, Laibach. Oman Friedrich, Laibach. Palme Josef, Lusttal. Paulin Karl, Fiume. Pečnik Wilhelm, Stein. Perles Johann, Laibach. Petriček Bruno, Cilli. Reich Viktor, Laibach. Reisner Oskar, Laibach. Rieger Wilhelm, St. Anna, Krain. Rota Josef, Pola. Schaffer Eugen, Lienz. Schönherr Friedrich, Knittelfeld. Schwingshakl Emil, Laibach. Stich Oskar, Lienz. Tujetsch Eugen, Idria. Uhl Reinhold, Laibach. Ulbing Guido, Oberhollabrunn. Vio Arthur, Cormons. Vospernig Jakob, Kerschdorf. Wölfling Otto, Grad, Krain. Zufi’er Robert, Gallisani, Küstenland. IV. b. Klasse. Adamič Alois, Stein. Adamič Franz, Laibach. Bokšič Michael, Laibach. Brinšek Stanislav, Dornegg. Cuk Viktor, Stein. Firm Ignaz, Toplice bei Sagor. de Gleria Anton, Unterloitsch. Glowacky Eugen, Vrdnik, Slavonien. Jelovšek Leo, Oberlaibach. Kappus von Pichelstein Wladimir, Steinbüchel. Kranjec Ferdinand, Illyr.-Feistritz. Majcen Ernst, Nassenfuß. Majdič Vinzenz, Krainburg. Mislej Heinrich, Adelsberg. Nosan Milan, Wippacli. Perdan Franz, Laibach. Pirc Cyrill, Laibach. Pirnat Johann, Unterschischka. Počkar Viktor, Laibach. Podbregar Franz, Laibach. Potokar Adolf, Laibach. Poženel Albert, Urec, Krain. Prežel Karl, Graz. Prijatelj Franz, Tržiše. Rainhofen Leopold, Ritter von, Reichenburg. Rohrmann Wladimir, Laibach. Rojic Ernst, Adelsberg. Schinltouz Rudolf, Bischoflack. Schwinger Friedrich, Cilli. Sirnik Franz, Esseg. Sterlekar Milan, Laibach. Szillich Otto, Unterloitsch. Toman Anton, Laibach. Tratnik Leopold, Laibach. Vadnov Josef, Steinbrüclc. Verbič Johann, Adelsherg. Vičič Johann, Sava bei Littai. Zupančič Franz, Rakovnik. V. Klasse. Aceto Valentin, Kosese bei Laibach. Achtschin Viktor, Laibach. Ahlfeld Walther, Broitenau, Niederösterreich. Breskvar Alexander, Laibach. Bricelj Josef, Oberlaibach. Butscher Egon, Laibach, del Cott Herbert, Laibach. Drovenik Johann, Laibach. Forstner Edler von Billau Eduard, Hüttenberg, Kärnten. Franko Ernst, Adelsberg. Franke Wladimir, Krainburg. Glierbaz Emil, Laibach. Groschel Andreas, Laibach. Harbich Adolf, Laibach. Inglitscli Johann, Steyr, Oberösterreich. Kantz Richard, Laibach. Keller Erwin, Laibach. Kisio Nikolaus, Ombla, Dalmatien. Kraigher Cyrill, Adelsberg. Kukovec Johann, Luttenberg, Steiermark. Kunstei Siegfried, Knittelfeld, Steiermark. Kurnik Ludwig, Marburg, Steiermark. Lotrič Jakob, Laibach. Lunder Karl, Laibach. Permč Friedrich, Zalog. Persa Edler von Liebenwald Leo, Görz, Küstenland. Peyrer Kamillo, Sarajevo, Bosnien. Raitharek Wilhelm, Neumarktl. Schuster Emil, Laibach. Setina Blasius, Oberschischka. Seitz Herold, Bari, Italien. 10 Sima Hermann, Laibach. Šiška Johann, Laibacli. Škerlj Ernst, Laibach. Slavo Johann, Wurzen, 'i'aschwer Engelbert, Laibach. Tenschert Adolf, Stein. Thaler Anton, Laibach, de Toni Anton, Zirknitz. Trattnik Robert, Wien, Niederösterreich. Tuma Ferdinand, Laibach. Tutta Otto, Marburg, Steiermark. Udermann Andreas, Laibach. Verbič Gabriel, Franzdorf. Werner Karl, Graz, Steiermark. Zakrajšek Albin, Laibach. VI. Klasse. Betetto Julius, Laibach Bevc Edmund, Wocheiner Feistritz. Biber Paul, Pirano, Küstenland. Bojec Anton, Niederdorf. Brelich Peter, Kirchheim. Bucovich Marius, Freiherr von, Pola, Küstenland. Bydlo Johann, Laibach. Celestina Felix, Ojstro bei llrastnigg. Fišer Wladimir, Luttenberg, Steiermark. Flooh Adolf, Laibach. Hočevar Ignaz, Stein. Kagnus Adolf, Laibach. Kaudela Ernst, Gablonz a. d. N., Böhmen. Kolenc Albert, Hann, Steiermark. Kremenšek Josef, Laase bei Planina. Krenner Konrad, Laibach. Kuntara Adolf, Laibach. Lugelc Rudolf, Laibach. Marsano Wilhelm von, Ödenburg, Ungarn. Merlato Arthur, Fiume, Ungarn. Ogorelec Wladimir, Šltoflica. Pavlin Josef, St. Ruprecht. Rippl Leo, Pola, Küstenland. Schwab Othmar, Laibach. Sicherer Oskar, Laibach. Szantner Ferdinand, Laibach. Strenar Josef, Laibach. Tenschert Walther, St. Leonhart. Valenta Wladimir, Gurkfeld. Wagaja Miroslav, Jesenice. Treo Alfons (außerordentlicher Schüler), Laibach. VII. Klasse. Benedikt Walther Franz Josef, Laibach. Besek Frani, Laibach. Boncelj Josef, Eisnern. Brinšek Bogumil, Dornegg. Buffolini Viktor, Pola, Küstenland. Dojmi von Delupis Nikolaus, Lissa, Dalmatien. Dornik Viktor, Neumarktl. Goeken Oskar, Währing bei Wien. Grahor Johann, Agram. (Privatist.) Herzmansky Eduard, Želeče, Krain. Höllrigl Josef, Laibach. Jager Ludwig, Ivanjeselo. Kaučič Rudolf, Laibach. Koller Josef, Tarvis, Kärnten. Kurent Milan, Lichtenwald, Steiermark. Lang Josef, Wien, Niederösterreich. Linhart Friedrich, Laibach. Luschützky Friedrich, Canfanaro, Küstenland. Plehan Viktor, Laibach. Pollak Karl, Neumarktl. Sajovic Eugen, Laibach. Sorgo Arnold, Innsbruck, Tirol. Stöcklinger Ernst, Laibach. Thurnherr Martin, Dornbirn, Vorarlberg. Treo Emil, Littai. Weiseitl Edwin, Triest. Widmaycr Hugo, Laibach. Zupančič Bartholomäus, Kamnica. Anhang. ■ Aus den Jahrbüchern der Oberrealschule von 1852—1902. 1852/53. 19. Juli. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht bewilligt die Errichtung einer vollständigen (selbständigen) Unterrealschule* in Laibach. 1. September. Dio Lehranstalt tritt in Wirksamkeit, Direktor Peternel Michael legt den Diensteid ab. 4. Oktober. Die Realschule wird feierlich durch den Statthalter Grafen von Cliorinsky eröffnet. Die Schüler wohnen einem feierlichen Ilochamte in der Domkirche bei, worauf sie sich in einem mit dein Bildnisse Sr. Majestät geschmückten Lehrzimmer versammeln, wo im Beisein des Grafen A. von Hohenwart und des Domherrn Dr. Simon Ladinig wie des Bürgermeisters Dr. Matth. Burger und des Gemeinderates dio Schule mit einigen Ansprachen eröffnet wird. 10. August (1853). Schluß des Schuljahres. Dankamt in der Domkirche. Prämionverteilung in der Schule. Lehrkörper: Michael Peternel, Baimund Pirker, Anton Voiska, Anton Tertout, Anton Lesar, Franz Zentrich, Joachim Oblak, Lorenz Krammer. ln den Ruhestand versetzt: Franz Huber, Zeichenlehrer. 1853/54. 10. Oktober. Beginn des 2. Schuljahres. 11. Februar. Ein Disziplinargesetz nach den für Gymnasien in Steiermark, Kärnten und Krain geltenden Disziplinarvorschriften entworfen und zur Genehmigung vorgelegt. 5. April. Dr. Jos. Chr. Pogačar, Domkapitular, wird zum f. b. Ordinariatskommissär für die Realschule ernannt. 29. Juli. Schulschluß mit Dankamt und Prämienverteilung. Lehrkörper: keine Veränderung. 1854/55. 15. September. Beginn des 3. Schuljahres. 1. August 1855. Schluß des Schuljahres in der üblichen Weise. Lehrkörper: Joachim Oblak erhält im September die Bewilligung, sich als Assistent der k. k. Oberroalschule in Schottenfeld mit der neuen Zeichenunterrichtsmethode bekanntzumachen; er wird suppliert von Johann Borowsky. Lorenz Krammer resigniert, für ihn tritt Supplent Ferdinand Koßmatsch ein. Anton Pertout geht an das. Akademische Gymnasium nach Pavia; Gymnasialprofessor Petruzzi übernimmt den Unterricht in der italienischen Sprache. * 1. Oktober 1849 war auf Grund Allerhöchster Entschließung die 4. Klassa der Hauptschule in Laibach in eine zwei Massige (unselbständige) Unterrealsclmle umgestaltet worden, die am 1. November 1849 ins Leben trat und nun in die dreiklassige Unterrealschule aufging. 1855/56. 1. Oktober. Beginn des 4. Schuljahres. 6. April. Eröffnung der Gewerbeschule als Sonntagsschule. 22. Mai. Am Fronleichnamsfeste feierliche Einweihung der Schulfahne durch den f. b. Kommissär Dr. Joh. Chr. Pogačar. 1. August. Schluß des Schuljahres. Dankamt in der Domkirche. Verteilung der Prämien im Saale der bürgerlichen Schießstätte zugleich mit jener am k. k. Akademischen Gymnasium. Lehrkörper: Joachim Oblak zum wirklichen Lehrer ernannt. Der Lehrer der Kalligraphie Franz Zontrich als Lehrer der Musterhauptschule verhindert, den Unterricht weiter zu erteilen. Diesen übernimmt Friedrich Tertschek, Diurnist der k. k. Landesregierung, bis April 1856, worauf Zentrich wieder eintritt. Der Realschuldiener und geprüfte Volksschullehrer Franz Gerkinann wird an die neu errichtete Hauptschule in Wippach versetzt. 1856/57. 1. Oktober. Beginn des 5. Schuljahres. 17.—20. November. Kaiser Franz Josef I. und seine junge Gemahlin Elisabeth nehmen auf ihrer Durchreise nach Triest in Laibach Aufenthalt und zeichnen die Realschule durch ihren Besuch aus, u. zw. am 18. November. Tags darauf wohnt der Lehrkörper mit allen Zivil- und Militärbeamten der Kaisermesse in der Domkirche bei, am 20. November um 7 Uhr früh bildet die Schuljugend Ehrenspalier längs der Triester Bahnstrecke, um Kaiser und Kaiserin bei der Abreise noch zu begrüßen. 11. März. Das Kaiserpaar wird auf der Rückreise auf dem Bahnhofe von den Schülern aller Lehranstalten begrüßt. 24. April, f Dr. Simon Ladinig, inful. Dompropst, der zu den wenigen zählte, welche viel dazu beigetragen, daß die Realschule ins Leben gerufen worden ist. 1. August. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Lehrkörper: Anton Voiska nach 40jähriger Lehrtätigkeit in den Ruhestand versetzt. 1857/58. 1. Oktober. Beginn des 6. Schuljahres. 31. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Lehrkörper: Joachim Oblak, beurlaubt, wird wieder von Johann Borowsky suppliert. Anton Lesar wird zum ordentlichen Lehrer für den Religionsunterricht und für slovenische Sprache ernannt. 1858/59. 1. Oktober. Beginn des 7. Schuljahres. 27.— 29. Jänner. Maler Franz Lecher aus München erteilt Unterricht im Musterzeichnen für Webe-, Tapeten- und Mosaikarbeiten nach einer Zahlenkombinationsmethode. 12. Februar. Die Realschule beteiligt sich an dem Leichenbegängnisse des am 7. Februar verstorbenen Fürstbischofs A. A. Wolf. 31. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Während des Schuljahres sind drei Schüler mit Tod abgegangen. 1859/60. 1. Oktober. Beginn des 8. Schuljahres. 21. Jänner. Der Landesschulrat ordnet eine Kommission an, unter Leitung des Schulrates Dr. Franz Močnik, behufs zweckmäßiger Unterbringung der drei Lehr- anstalten: Gymnasium, Realschule und Normal-Hauptschult! im Lyzealgebäudo, wo auch die Studienbibliothek, das Landesmuseum und die Sammlungen des historischen Vereines untergebracht sind. 26. Juni. Die Realschule beteiligt sich auf dem Bahnhofe am Empfange des neu ernannten Fürstbischofs Dr. Barth. Widrnar. 1. Juli. Die Realschule beteiligt sich mit der Schulfahne an dem Inthronisationsumzug des neuen Fürstbischofs, der von der Ursulinenkircho ausgeht. Tags darauf tiberbringt der Lehrkörper die Glückwünsche der Anstalt. 1. August. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Lehrkörper: Wilhelm Kukula im Lehramte definitiv bestätigt. Rudolf Schnedar zum wirklichen Direktor ernannt. Ferd. Kozmazh als wirklicher Lehrer nach Klagenfurt berufen. Franz Zentrich, beurlaubt, wird von A. Lesar suppliert. 1860/61. 1. Oktober. Beginn des 9. Schuljahres. 4. Oktober. Erste feierliche Begehung des Namensfestes des Kaisers Franz Josef I. 31. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Lehrkörper: f Franz Zentrich (Normalschullehrer), an dessen Stelle tritt der bisherige Assistent Emil Ziakowski. 1861 62. 1. Oktober. Beginn des 10. Schuljahres. 26. Februar. Der Lehrkörper beteiligt sich am lloehamto am Jahrestage der allerhöchst verliehenen Verfassung. 9. Mai. Lehrer und Schüler wohnen dem vom k. k. Schulrat Dompropst Jarz gelesenen Seelenamte für den am 2. Mai in Brünn verschiedenen Direktor Rudolf Schnedar bei. 31. Juli. Schluß des Schuljahres mit einem Dankamte in der Domkirche und der darauf folgenden Prämien- und Zeugnisverteilung in den Schulräumen. Lehrkörper: Direktor Schnedar wird am 31. März beurlaubt und Dr. H. Mitteis, Direktor des Gymnasiums, wird zugleich auch mit der Direktion der Realschule betraut. Im Unterrichte suppliert ihn der zum supplierenden Lehrer ernannte Emil Ziakowski. 1862/63. 1. Oktober. Beginn des 11. Schuljahres. 2. Oktober. Lehrkörper und Schüler geleiten den verstorbenen ehemaligen Lehrer der Anstalt G. Vojska zu Grabe. 30. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Lehrkörper: Prof. Thomas Schrey übernimmt als provisorischer Direktor die Leitung der Anstalt Endo September 1862. Wilhelm Kukula, anfangs krankheitshalber beurlaubt, wird an die Realschule nach Steyr übersetzt. Alfons Müllner, Lehramtskandidat, wird als Hilfslehrer zur Ablegung des Probejahres auf-genommen und im zweiten Semester zum Assistenten für geometrisches Zeichnen bestellt. Joachim Oblak, krankheitshalber beurlaubt, wird durch den Maler Borowsky suppliert. 1863/64. 2. Oktober. Beginn des 12. Schuljahres. 14. Oktober. Die Allerhöchste Entschließung vom 5. Oktober gelangt herab, wodurch die Unterrealschule sukzessive zu einer sechsklassigen Oberrealschule umzugestalten und die Auslagen für Lehrer-, Dienst- und Ruhegehalte auf den Studienfonds zu übernehmen seien. 3. November. Festgottesdienst in der St. Florianskirchc anläßlich der Eröffnung der vierten Realklasse, welche im Mahrschen Hause untergebracht ist. 26. Februar. Verfassungsfeier. Das festliche Hochamt liest der Fürstbischof I)r. Barth. Widmar. 24. April. Lehrer und Schüler begleiten den Dompropst Dr. Karl Jarz zur letzten Ruhestätte. 25. April. Lehrer und Schüler geben dem um die Realschule hochverdienten Bürger- meister Michael Ambrosch das Ehrengeleite zum Grabe. 30. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Von den Schülern ging einer mit Tod ab. Lehrkörper: Der pensionierte Gymnasiallehrer Peter Petruzzi resigniert freiwillig auf seine Stelle; an seinerstatt wird Dr. Karl Ahn als Supplent für die italienische Sprache bestellt. Thomas Schrey wird zum Direktor ernannt (1. Oktober 1863). Georg Kozina wird Supplent, Emil Ziakowski wirklicher Lehrer, Georg Fleischmann wird Nebenlehrer für Gesang, Stefan Mandič Nebenlehrer für Gymnastik (Turnen). 1864 65. 17. Oktober. Beginn des 13. Schuljahres; so verspätet, weil die notwendigen Bauherstellungen nicht früher vollendet werden konnten. Eröffnung der 5. Klasse. 19. Jänner. Die Schule wohnt dem Leichonbegängnisse des pensionierten Präfekten Elias Rebitsch bei. 16. Februar. Verfassungsfeier mit Hochamt. 17. März. Lehrkörper und Schülcr geleiten den verstorbenen wirklichen Lehrer Joachim Oblak zu Grabe. 13. Juli. Das Ministerium für Unterricht und das für Handel betrauen die Oberrealschule in Laibach mit der Prüfung von Wärtern und Maschinenmeistern von Dampfmaschinen. 15. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Zwei Schüler starben während dos Schuljahres. Lehrkörper: Als wirkliche Lehrer werden angestellt Johann DKzhal, Philipp Fröhlich, Eberhard Fugger, Josef Winter. Da Fugger nach Stockerau versetzt wird, Winter in Klagenfurt bleibt, werden Georg Kozina und Josef Opi als Supplenten berufen. Karl Johann Schmiedl wird Nebenlehrer für franz. Sprache, Franz Tomšič Assistent. Joachim Oblak f 15. März. Philipp Fröhlich erkrankt. 1865/66. 3. November. Beginn des 14. Schuljahres; so verspätet infolge der Bauherstellungsarbeiten am Lyzealgebäude. Eröffnung der 6. Klasse. 7. Dezember. Vorstellung bei dem neuen Statthalter Eduard Freihorrn von Bach. 8. Jänner. Die Schule geleitet zwei Schüler zu Grabe. 31. Jänner. Lehrkörper und Schüler begleiten den verstorbenen pensionierten Gym- nasiallehrer Johann Pogorelc zu Grabe. 10. März. Die Realschule nimmt teil an dom Leichenbegängnisse des Domherrn Josef Poklukar. 6. April. Der Statthalter besucht die Realschule, besichtigt alle Räumlichkeiten und spricht seine Zufriedenheit aus. 21. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Lehrkörper: Supplent Franz Wastler wird wirklicher Lehrer, Privatmaler Franz Globočnik wird zum provisorischen Lehrer ernannt. Der provisorische Lehrer Georg Kozina wird wirklicher Lehrer. 1866/67. 3. November. Beginn des 15. Schuljahres; so verspätet wegen der Cholera-Epidemie. 7. Mai. Der Lehrkörper verabschiedet sich vom scheidenden Statthalter Freiherrn von Bach. 11. Mai. Der Lehrkörper begrüßt den neu ernannten Landespräsidenten Siegmund Conrad von Eybesfeld. 28. Juni. Die Statuten des Unterstützungsvereines der Realschule worden genehmigt. 1. Juli. Der Landespräsident besucht die Anstalt. 30. Juli. Schluß des Schuljahros wie im Vorjahre. Lehrkörper: Supplent Josef Opi wird wirklicher Lehrer. Assistent Tomšič wird mit der Supplierung des krankheitshalber beurlaubten wirklichen Lehrers Matthias Hainz betraut. Der provisorische Lehrer Franz Globočnik wird zum wirklichen Lehrer ernannt. Techniker Anton Komouc wird als Assistent aufgenommen. 1867/68. 1. Oktober. Beginn des 16. Schuljahres. 1. April. Lehrkörper und Realschule geleiten den verstorbenen Prof. Matthias Hainz zu Grabe. 23. April. Die Schule feiert mit einem Festgottesdienst die Geburt der Prinzessin Gisela. 30. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Lehrkörper: Prof. Matthias Hainzf 30. März. Philipp Fröhlich bleibt krankheitshalber beurlaubt und wird durch den Assistenten Tomšič suppliert. Franz Koči wird als Supplent berufen. 1868/69. 1. Oktober. Beginn des 17. Schuljahres. 23. Oktober. Die Schule beteiligt sich am Leichenbegängnisse des pensionierten Bibliothekars Michael Kasteliz. 12. Dezember. Die Schule nimmt teil am Leichenbegängnisse des Pröpsten und Generalvikars Anton Kos. 27. Mai. Die Verordnung des Min. f. K. u. U. setzt fest, daß von nun an am Schlüsse des Schuljahres Maturitätsprüfungen abzuhalten seien. 1. Juli. Das Min f. K. u. U. gibt der Realschule, welche sich an der Kollektivausstellung österreichischer Unterrichtsanstalten in Paris 1867 beteiligt hatte, bekannt, daß die Ausstellung für Realschulen die goldene Medaille erhalten habe. 30. Juli. Schluß des Schuljahres wie im Vorjahre. Lehrkörper: Hugo Ritter von Perger in Ellbogen wird als Professor an die Realschule berufen. Franz Koči wird Professor der Chemie in Leitomischl. Gymnasialprofessor Anton Heinrich wird Nebenlehrer für Stenographie. 1869/70. 1. Oktober. Beginn des 18. Schuljahres. 11. März. Die erste Parallelklasse eröffnet (I. a, b). 28./29. Juli. Die erste Maturitätsprüfung. 30. Juli. Schluß des Schuljahres. Dankamt in der Domkirche. Die Prämienverteilung findet von nun an nicht mehr statt. Zeugnisverteilung in den Klassenzimmern. Lehrkörper: Prof. Philipp Fröhlich f 9. November 1869. Lehramtskandidat Jakob Hafner und Supplent Franz Pegam in Leoben werden zu supplierenden Lehrern der Anstalt ernannt. Prof. Josef Finger in Ellbogen wird als Professor an die Anstalt berufen. 1870/71. 1. Oktober. Beginn des 19. Schuljahres. 31. Mai. Die Realschule wird durch Einschiebung einer vierten Unterrealschulklasse siebenklassig gemacht. 4. Juli. Dio Krainische Sparkasse bewilligt anläßlich der bevorstehenden Feier ihres 50 jährigen Bestandes (4. November) im ganzen vorläufig 300.000 Gulden zum Baue eines eigenen Realschulgebäudes auf Grund des Beschlusses vom 23. September 1869. 29. Juli. Schluß des Schuljahres. Lehrkörper: Direktor Thomas Schrey wird seines Dienstes enthoben. Dr. Johann Mrhal, Professor am I. Gymnasium zu Teschen, wird zum Direktor ernannt (28. August 1870). Prof. Dfizhal wird Professor an der Oberrealschule in Brünn. Probekandidat Aug. Wester wird Supplent der Anstalt. Prof. Raimund Pirker krankheitshalber beurlaubt. Probokandidat Alex. Supan wird Supplent und dann wirklicher Lehrer. 1871/72. 2. Oktober. Beginn dos 20. Schuljahres. Die Realschule wird mit sieben Klassen eröffnet. 6. Oktober. Zwei Lehrstellen, je eine für das französische und italienische Sprach-fach systemisiert. 31. Juli. Schluß des Schuljahres. Lehrkörper: Lehramtskandidat A. Derganc und Privatlehrer Eduard Ölhofer werden zu Supplenten ernannt. Anton Foerster wird als Nebenlehrer für Gesang bestellt. Direktor Dr. Mrhal übernimmt den Unterricht in der französischen Sprache. Realschullehrer Josef Opi wird definitiv bestätigt. Reservearzt August Schweiger wird als provisorischer Turnlehrer angestellt. Der Realschullehrer Franz Plohl erhält eine Lehrstelle an der hiesigen Anstalt, die er jedoch nicht an tritt. 1872/73. 1. Oktober. Beginn des 21. Schuljahres. 11. Jänner. Der Landespräsident Alex. Graf Auersperg besucht die Anstalt. 31. Juli. Schluß des Schuljahres. Lehrkörper: Dr. Mrhal wird Mitglied des Landesschulrates. Prof. Raimund Pirker wird Landesschulinspektor. Lehramtskandidat Anton Raič wird Supplent, Lautar wird Assistent, Augustin Wester wird Professor in Pancsova. Die Lehramtskandidaten Franz Mackowetz, Lukas Lautar und R. Čuček worden Supplenten, Friedrich Križnar und L. Klinar Aushilfskatecheten und Karl Johann Schmiedl Nebenlehrer für französische Sprache. 1873/74. 1. Oktober. Beginn des 22. Schuljahres. 2. Dezember. Feier des 25jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Josef durch einen Festgottesdienst. 19. Dezember. Zeitweilige Einstellung des Unterrichtes wegen der Blattern-Epidemie. 22. März. Schüler und Lehrkörper beteiligen sich am Leichenbegängnisse des Landespräsidenten Alex. Grafen Auersperg. In diesem Jahre sind zwei Schüler gestorben. Lehrkörper: Anton Lesar f 31. August 1873. Prof. J. Merkel von Görz nach Laibach versetzt, aber krankheitshalber beurlaubt. Friedrich Križnar wird wirklicher Religionslehrer. Turnlehrer Valentin Schäfer wird in seine Heimat (Sachsen) berufon und durch den Nebenlehrer St. Mandič ersetzt. ITugo R. von Perger verzichtet auf seine Lehrstelle. An seinerstatt wird berufen Assistent Wyehodil und nach dessen Ernennung zum wirklichen Lehrer an die Ackerbauschule zu Henndorf der Assistent an der Marineschule in Fiume Balthasar Knapitsch als Supplent. Die Supplenten Čuček und Mackowetz verzichten auf ihre Stellen. Lehramtskandidat Franz Levee und Weltpriester L. Klinar werden zu sup-plierenden Lehrern ernannt. Lautar wird Hauptlehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Marburg, an seinerstatt Lehramtskandidat Johann Berbuč als Supplent bestellt. 1874/75. 4. Oktober. Beginn des 23. Schuljahres. 14. Oktober. Feierliche Schlußsteinlegung im neuen Realschulgebäude. 19. März. Supplent Ölhofer von Lehrern und Schülern zu Grabe geleitet. 15. Juli. Schluß des Schuljahres. In diesem Jahre verliert die Anstalt drei Schüler durch den Tod. Lehrkörper: Prof. Michael Peternel wird in den dauernden Ruhestand versetzt. Die erledigte Lehrstelle für Chemie wird an den Supplenten Balthasar Knapitsch verliehen. Prof. Josef Finger wird nach Hernals, Prof. Wastler nach Linz versetzt. Der Assistent an der polytechnischen Hochschule in Wien Wilhelm Voß und der Supplent am Staatsgymnasium in Graz Andreas Senekovič werden zu wirklichen Lehrern ernannt. Prof. Josef Opi wird Direktor der Realschule in Klagenfurt, an seine Stelle der Professor der Oberrealschule in Rakovac Franz Kreminger berufen. Die Lehramtskandidaten Josef Borghi, Josef Podgoršek, Johann Wehr und Josef Gruber werden zu Supplenten ernannt. Dem Supplenten Podgoršek wird dann eine Lehrstelle an der königl. Untorrealschule in Mitrovitz verliehen. Prof. Jakob Merkel wird in den dauernden Ruhestand versetzt. Supplent E. Ölhofer f 17. März 1874. Lehramtskandidat R. Margoni wird zum supplierenden Lehrer ernannt. 1875/76. 16. September. Beginn des 24. Schuljahres.* 17. März. Trauergottesdionst für den vor Jahresfrist verstorbenen Lehrer Ölhofer. In diesem Jahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Für den zur Erfüllung seiner Waffenpflicht abberufenen Lehrer Wilhelm Voß wird Lehramtskandidat M. Cilenšek als Supplent berufen. Lehramtskandidat Julius Wallner Supplent. Prof. Dr. A. G. Supan erhält einen Studienurlaub auf das ganze Jahr; zu seiner Vertretung Dr. Rochus Perkmann bestellt, der zum wirklichen Lehrer ernannt wird. Julius Schmidt wird zum Turnlehrer ernannt. 1876 77. Das 25. Schuljahr dauert vom 15. September bis 14. Juli. Besondere Ereignisse sind in diesem Jahre nicht zu verzeichnen gewesen. Während des Schuljahres verlor die Anstalt zwei Schüler durch den Tod. Lehrkörper: Die Supplenten Anton Raič und Emanuel R. v. Stäuber (letzterer von der Schottenfelder Realschule in Wien) werden zu wirklichen Lehrern ernannt. Der Supplent Job. Wehr wird wirklicher Lehrer in Klagenfurt, an seine Stelle sein Bruder Lehramtskandidat Georg Wehr als Supplent bestellt. Dr. R. Perkmann nach Hernals versetzt, die Lehramtskandidaten Čuček und Franz Orožen * Von da au beginnt das Schuljahr regelmäßig mit dem 15. September. werden als supplierende Lehrer bestellt. Prof. Dr. A. Gr. Supan bleibt dauernd beurlaubt. Supplent Jos. Gruber wird wirklicher Lehrer in Bielitz, Supplent Julius Wallner wirklicher Lehrer in Iglau. Die Lehramtskandidaten Ignaz Fajdiga und Johann Maurer werden als Supplenten bestellt. 1877/78. Das 26. Schuljahr dauert vom 15. September bis 13. Juli. Besondere Ereignisse sind in diesem Jahre nicht zu verzeichnen gewesen. Während des Schuljahres verliert die Anstalt zwei Schüler durch den Tod. Lehrkörper: Prof. Dr. A. G. Supan an das Staatsgymnasium nach Czernowitz übersetzt. Franz Levee wird zum wirklichen Lehrer ernannt. Der Professor am Kommunalgymnasium zu Kaaden Klemens Proft und der Supplent an der Lehrerbildungsanstalt in Linz Ph. W. Streitmann werden zu wirklichen Lehrern der Anstalt ernannt. Lehramtskandidat Moritz Stampf wird Zum Assistenten für Zeichnen bestellt. 1878/79. Das 27. Schuljahr dauert vom 15. September bis 15. Juli. 15. Oktober f Prof. P. W. Streitmann an Diphtheritis. 24. April. Feier der silbernen Hochzeit Ihrer k. u. k. Majestäten. Prof. Križnar hält die Festrede. Darauf beteiligen sich Schüler und Lehrer am Festgottesdienste in der Florianskirche. 5. Mai f Prof. G. Kozina. In diesem Schuljahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Prof. Andreas Senekovič zur Kriegsdienstleistung nach Bosnien einberufen und nach seiner Rückkehr bis März beurlaubt, für ihn tritt Lehramtskandidat Jakob Hafner als Supplent ein. Prof. Streitmann f 15. Oktober. Supplent Adolf Gstirner. Dem Lehramtskandidaten Dr. Jos. Jul. Binder in Wien wird die durch den Hingang Streitmanns erledigte Lehrstelle verliehen, er wird auf den Vorschlag des Landesschulrates veranlaßt, das Lehramt schon am 1. Dezember 1878 als Supplent zu übernehmen, da Supplent Anton Gstirner in gleicher Eigenschaft an das Obergymnasium in Laibach versetzt wird. Prof. Georg Kozina f 5. Mai. 1879/80. Das 28. Schuljahr dauert vom 16. September bis 15. Juli. 19. November. Das Namensfest der Kaiserin wird zum erstenmale feierlich begangen. Verlobung des Kronprinzen Rudolf mit Prinzessin Stephanie von Belgien. 4. April. Landespräsident Franz R. von Kallina-Urbanow verabschiedet sich von den Lehrkörpern der Mittelschulen. 24. April. Musikalisch-deklamatorische Akademie, in Gemeinschaft mit den Gymnasialschülern im Landestheater mit großem Erfolge aufgeführt. 9. Mai. Vorstellung des Lehrkörpers bei dem neu ernannten Landespräsidenten Hofrat Andreas Winkler. 9. Juni. Landespräsident Hofrat Winkler besucht die Anstalt. In diesem Jahre verliert die Anstalt zwei Schüler durch den Tod. Lehrkörper: Supplent Jakob Hafner, ohne Verwendung, seines Dienstes enthoben. 1880/81. Das 29. Schuljahr dauert vom 16. September bis 15. Juli. Die Vermählung des Kronprinzen wird durch einen Festgottesdienst gefeiert, dem eine Beteilung der ärmeren Realschüler mit besonderen Festgaben folgt. In diesem Jahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Prof. Wilhelm Voß führt die Lehramtskandidaten J. Markelj und Alfons Paulin in das Lehramt ein. Prof. Franz Kreminger führt den Lehramtskandidaten Karl Pirc ein. Prof. Kreminger in die 8. Rangsklasse befördert. 1881/82. Das 30. Schuljahr dauert vom 16. September bis 15. Juli. 6. Mai. Musikalisch-deklamatorische Akademie, in Gemeinschaft mit dem Gymnasium im Landestheater mit Erfolg aufgeführt zu Gunsten der Unterstützungsvereine der beiden Anstalten. In diesem Jahre starben drei Schüler. Der Unterricht hat viele Störungen erfahren durch das epidemische Auftreten ansteckender Krankheiten: Masern. Blattern und Scharlach. Lehrkörper: Prof. Anton Raič erkrankt. Probekandidat Johann Verhovec übernimmt einige Unterrichtsstunden. 1882/83. Das 31. Schuljahr dauert vom 16. September bis 15. Juli. 11. Juli. Jubelfeier anläßlich der Vollendung des sechsten Jahrhunderts der Vereinigung von Krain mit dem Hause Österreich. Festversammlung in der Turnhalle. 12. Juli. Se. Majestät der Kaiser beehrt die Anstalt mit seinem Allerhöchsten Besuche. In seiner Gegenwart wird geprüft in der 1. Klasse Naturgeschichte, in der 3. Klasse Arithmetik, in der 4. Klasse Religion und in der 6. Klasse Chemie. Auch die sieben Abiturienten, welche schon am 25. und 26. Juni die Maturitätsprüfung abgelegt hatten, werden dem Kaiser vorgestellt, welcher Lehrern und Schülern in huldvollster Weise die Anerkennung ausspricht. In diesem Jahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Prof. W. Voß führt den Lehramtskandidaten Subic ins Lehramt ein. Prof. Dr. J. J. Binder wird zur Herstellung seiner Gesundheit im September beurlaubt und der Urlaub im Februar über das zweite Halbjahr verlängert. Viktor Schaller wird als Supplent bestellt. Supplent Josef Borghi wird wirklicher Lehrer. 1883/84. Das 32. Schuljahr dauert vom 16. September bis 15. Juli. Besondere Ereignisse sind in diesem Schuljahre nicht zu verzoiclmen gewesen. Die 1. und 2. Klasse erhalten Parallelabteilungen. Lehrkörper: Prof. Dr. J. J. Binder hat seine Lehrtätigkeit wieder aufgenommen. Prof. Franz Levee beurlaubt, wird durch Lehramtskandidaten Jos. Subic suppliert. Die Lehramtskandidaten Karl Pirc und Johann Verhovec werden zu Supplenten ernannt. 1884/85. Das 33. Schuljahr dauert vom 16. September bis 15. Juli. 23. September. Die Realschule gibt dem verstorbenen Landesschulinspektor Raimund Pirker, dem ehemaligen Lehrer der Anstalt, das Ehrengeleite zum Grabe. 11. Dezember. Feierlicher Empfang des neuen Fürstbischofs Missia. 16. Dezember. Der Lehrkörper wird dem neuen Fürstbischof vorgestellt. Lehrkörper: Friedrich Homann wird Assistent für den Zeichenunterricht. 1885/86. Das 34. Schuljahr dauert vom 16. September bis 15. Juli. Besondere Ereignisse sind in diesem Jahre nicht aufzuzeichnen gewesen. Lehrkörper: Prof. Andreas Senekovič wird zum Direktor des Gymnasiums in Rudolfs-wert ernannt. Lehramtskandidat Fr. Jeraj wird supplierender Lehrer. Lehramtskandidat Josef Yesel wird Assistent für den Zeichenunterricht. 1886/87. Das 35. Schuljahr dauert vom 16. September bis 15. Juli. 18./19. Jänner. Ministerialreferent Hofrat Erich Wolf inspiziert die Realschulc. Lehrkörper: Prof. Križnar wird zum Domherrn ernannt. Der Religionslehrer der Volksschulen in Laibach geistlicher Rat Johann Gnjezda wird zum Religionslehrer der Anstalt ernannt. Supplent Jeraj verläßt freiwillig seine Dienstesstelle. Supplent Franz Orožen wird in gleicher Eigenschaft an die Anstalt versetzt. Zum wirklichen Lehrer wird ernannt der Supplent Franz Keller in Steyr. Der supplierende Lehrer Johann Verhovec kommt als wirklicher Lehrer an das Staatsgymnasium zu Rudolfswert. 1887/88. Das 36. Schuljahr dauert vom 19. September bis 15. Juli. Kein besonderes Ereignis ist zu verzeichnen gewesen. Vier Schüler sind in diesem Jahre mit Tod abgegangen. Lehrkörper: Lehramtskandidat Josef Vesel wird Probekandidat. 1888/89. Das 37. Schuljahr dauert vom 18. September bis 13. Juli. 21. September. Die Realschule gibt dem verstorbenen Prof. A. Raič das Geleite zum Grabe. 3. Dezember. Die Realschule feiert das 40 jährige Regierungsjubiläum des Kaisers durch einen Festgottesdienst. 5. Februar. Trauergottesdienst nach dem verewigten Kronprinzen Rudolf. 18. Mai. Musikalisch-deklamatorische Akademie zu Gunsten des Unterstützungsvereines mit schönem Erfolge durchgeführt. 26. Mai. Die Realschule beteiligt sich am Leichenbegängnisse des ehemaligen Schul-referenten i. R. Josef Hozhevar. Lehrkörper: Assistent Josef Vesel wird Zeichenlehrer an der Fachschule für Holzindustrie in Laibach. Prof. Franz Levee wird Bezirksschulinspektor für den Stadtschulbezirk. Maschinen-Ingenieurschüler Josef Dovič wird zum Assistenten für Zeichenunterricht berufon. Direktor Mrhal wird krankheitshalber beurlaubt. Prof. Kreminger mit seiner Vertretung betraut. Prof. Simon Rutar vom Staatsgymnasium zu Spalato wird an die Anstalt berufen. 1889/90. Das 38. Schuljahr dauert vom 18. September bis 15. Juli. 29. September. Dr. R. Junowicz wird mit der Leitung der Realschule betraut. 30. Jänner. Trauergottesdienst für weiland den Kronprinzen Rudolf. Die Realschule beteiligt sich am Leichenbegängnisse des ehemaligen Lehrers, des Domherrn Friedrich Križnar. 18. März. Vorstellung bei dem Landespräsidenten Baron Winkler. In diesem Schuljahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Schulrat und Direktor Dr. Johann Mrhal wird unter Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Josef-Ordens in den bleibenden Ruhestand versetzt. Supplent Fr. Orožen wird Hauptlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach. Assistent Josef Dovič auf eigenes Ansuchen seines Dienstes enthoben. Der Direktor der k. k. Staats-Unterrealscliule in Sereth Dr. Josef Junowicz wird mit der provisorischen Leitung der Realschule betraut und am 17. Juli zum Direktor ernannt. Heinrich Pirker, Professor am Staatsgymnasium zu Krainburg, wird in gleicher Eigenschaft an die Anstalt versetzt. Prof. Globočnik, krankheitshalber beurlaubt, wird durch den Assistenten Hugo Skopal suppliert. 1890/91. Das 39. Schuljahr dauert vom 18. September bis 15. Juli. 18. Oktober. Der Lehrkörper und die Realschule beteiligen sich an den Ehrungen für den Landesschulinspektor Jakob Smolej anläßlich seiner erbetenen Versetzung in den Ruhestand. Die Lehrkörper der Mittelschulen überreichen ihm am 30. November ein Stammbuch mit den Bildern sämtlicher Lehrer. 26. Februar. Die Realschule geleitet den verstorbenen Lehrer Globočnik zu Grabe. In diesem Schuljahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Prof. Simon Rutar kommt an das Staats-Untergymnasium in Laibach, an seine Stelle tritt Prof. Heinrich Pirker. Prof. Globočnik -j- am 24. Februar 1891, an seine Stelle wird Prof. Joh. Franke aus Rudolfswort berufen. Supplent Hugo Skopal wird an das Staatsgymnasium in Rudolfswert versetzt. Valentin Korun tritt als Supplent ein. 1891/92. Das 40. Schuljahr dauert vom 18. September bis 15. Juli. 31. Dezember. Religionslehrer Johann Gnjezda erhält das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Lehrkörper: Supplent Karl Pirc wird wirklicher Lehrer. Dem Nebenlehrer Franz Brunet wird die neugeschaffene Stelle eines Turnlehrers verliehen. Supplent Korun wird auf eigenes Ansuchen seines Dienstes enthoben. Lehramtskandidat Alois Stockmair wird zum Supplenten ernannt. Franz Brunet erhält ein Stipendium zum Besuche der Jugendspielplätze im Deutschen Reiche. Jos. Joh. Klein wird zum Assistenten für Zeichnen bestellt. 1892/93. Das 41. Schuljahr dauert vom 18. September bis 15. Juli. 10. Oktober. Der Lehrkörper verabschiedet sich von dem aus dem Staatsdienste scheidenden Landespräsidenten Baron Winkler und stellt sich dem mit der Leitung der politischen Verwaltung des Landes betrauten Ilofrate Viktor Freiherrn von Hein vor. In diesem Jahre sind zwei Schüler gestorben. Lehrkörper: Valentin Korun tritt wieder als Supplent ein. 1893/94. Das 42. Schuljahr dauert vom 18. September bis 14. Juli. In diesem Jahre sind keine außergewöhnlichen Ereignisse zu verzeichnen gewesen. In diesem Jahre sind zwei Schüler mit Tod abgegangen. Lehrkörper: Dr. Franz Riedl tritt als Supplent ein. Prof. Dr. J. J. Binder auf die Dauer des zweiten Semesters zu einer Studienreise nach Griechenland und Italien beurlaubt. 1894/95. Das 43. Schuljahr dauert vom 18. September bis 15. Juli. 2. April. Seelenmesse für den ehemaligen Professor der Anstalt Wilhelm Voß, welcher kurze Zeit nach seiner Versetzung an die Oberrealschule im vierten Gemeindebezirke von Wien durch den Tod dahingerafEt worden ist. 14. April Ostersonntag. Das Erdbeben in der Nacht vom Ostersonntag auf den Ostermontag zerstört nicht nur viele Baulichkeiten in der Stadt, sondern bringt solche Beschädigungen am Realschulgebäude hervor, daß der Unterricht unterbrochen werden muß. Mit Genehmigung des Unterrichtsministeriums vom 22. und 28. Mai 1895, Z. 12.201, verfügt der Landesschulrat in den Erlässen vom 24. Mai, Z. 1107, und 6. Juni, Z. 1178, daß die Schüler der 7. Klasse vom 4. Juni an Unterricht erhalten sollten, damit sie die Reifeprüfung ablegen könnten; für die übrigen Schüler wird der Unterricht geschlossen und die Zeugnisse auf Grund der Ergebnisse der letzten Monatskonferenz ausgefertigt. Schüler, welche in einzelnen Gegenständen zweifelhaft stehen, haben sich zwischen dem 15. und 31. Juli einer Versetzprüfung zu unterziehen, wenn sie es nicht vorziehen, sich bei Beginn des Schuljahres einer Aufnahmsprüfung in die höhere Klasse zu unterziehen, wobei jedoch nur der bis 8. April erledigte Lehrstoff als Ausmaß für die Prüfung zu gelten hätte. Lehrkörper: Prof. Wilh. Yoß erhält eine Lehrstelle an der k. k. Staatsrealschule im vierten Gemeindebezirke von Wien. Supplent Josef Wentzel vom Staatsgymnasium in Görz wird zum wirklichen Lehrer der Anstalt ernannt. Supplent Korun wird dem neu errichteten Staatsgymnasium in Krainburg zugewiesen. Supplent A. Stockmair wird in gleicher Eigenschaft an das Staatsgymnasium nach Marburg berufen. Prof. Jos. Borglii krankheitshalber beurlaubt. Prof. Balth. Knapitsch wird Bezirksschulinspektor für die deutschen Schulen in Krain außerhalb Gottschee. 1895/96. Das 44. Schuljahr dauert vom 18. September bis 15. Juli. 22. Mai. Die Realschule wohnt einem Trauergottesdienste für den daliingeschiedenen Erzherzog Karl Ludwig bei. In diesem Jahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Lehramtskandidat Anton Wallner wird supplierender Lehrer. Dr. Franz Riedl wird als supplierender und später als wirklicher Lehrer an das Staatsgymnasium in Krainburg ernannt. Prof. Josef Borglii bleibt beurlaubt. Prof. Karl Pirc wird krankheitshalber beurlaubt. 1896/97. Das 45. Schuljahr dauert vom 18. September bis 1. Juli. 30. Dezember. Prof. Josef Borglii f in Sessana. Der Lehrkörper und die Realschule entsendet eine Abordnung zum Leichenbegängnisse. Lehrkörper: Prof. Balthasar Knapitsch wird Direktor der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt. Supplent Albin Belar wird zum wirklichen Lehrer an seinerstatt ernannt. Die Lehramtskandidaten Josef Zilicli und Ferdinand Vesel werden zu supplierenden Lehrern ernannt. Prof. Josef Borghi j am 30. Dezember. Lehramtskandidat Franz Weisl wird zum supplierenden Lehrer ernannt. Prof. Karl Pirc bleibt beurlaubt. 1897/98. Das 46. Schuljahr dauert vom 18. September bis 15. Juli. Während dieses Schuljahros sind keine außergewöhnlichen Ereignisse zu verzeichnen gewesen. In diesem Schuljahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Prof. Anton Laharner von der Staatsrealschule in Rovereto an die Anstalt versetzt. Prof. Emanuel Ritter von Stäuber auf eigenes Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt. Prof. Alois Tavčar vom Staatsgymnasium in Laibach übernimmt einige Unterrichtsstunden. Supplent Josef Žilich dem Staats-gymnasiuin in Rudolfswort zugewiesen. Lehramtskandidat Heinrich Swoboda als Supplent bestellt. Prof. Josef Wentzel aus Gesundheitsrücksichten beurlaubt. 1898/99. Das 47. Schuljahr dauert vom 18. September bis 15. Juli. 19. September. Die Realschule feiert einen Trauergottesdienst für die durch meuchlerische Hand entseelte Kaiserin Elisabeth. 19. November. Die Realschule nimmt an einer feierlichen Gedächtnismesse für weiland Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth teil. 2. Dezember. Feier des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums des Kaisers. Nach dem Festgottesdienste in der Florianskirche erfolgt im Konferenzzimmer die Verteilung der Erinnerungsmedaillen an die Mitglieder des Lehrkörpers, wobei Prof. Franz Kreminger die Ehrenmedaille für vierzig Jahre ununterbrochener Dienstleistung erhält. Hierauf versammeln sich die Schüler und der Lehrkörper in der festlich geschmückten Turnhalle. Nach der Festrede des Direktors Dr. Rudolf Junowicz wird mit dem Absingen der Volkshymne die Feier geschlossen. Hierauf wird der Lehrkörper vom Landespräsidenten empfangen. Der Lehrkörper ist auch vertreten bei dem abends stattfindenden Festgottesdienste in der evangelischen Christuskirche. Lehrkörper: Prof. August Nčmeček von der Staatsrealschule in Trautenau an die Realschule versetzt. Prof. Alois Tavčar bleibt der Realschule zur Dienstleistung zugewiesen. Lehramtskandidat Leopold Pettauer wird als Supplent bestellt. Prof. Heinrich Pirker aus Gesundheitsrücksichten beurlaubt. Dr. Junowicz erhält mit Entscheidung vom 30. November 1898 den Titel eines Schulrates. Prof. Johann Franke erhält den Titel Kaiserlicher Rat. Prof. Emil Ziakowski erhält das goldeno Verdienstkreuz, mit der Krone. Der Modellierunterricht wird dem Fachlehrer Cölestin Mis übertragen. Prof. Klemens Proft wird Bezirksschul-inspektor für die deutschen Schulen in Krain außerhalb Gottschee. Supplent Anton Wallner erhält ein Reisestipendium nach Frankreich. 1899/1900. Das 48. Schuljahr dauert vom 18. September bis 14. Juli. 14. Februar. Lehrkörper und Schüler beteiligen sich am Leichenbegängnisse des verstorbenen Landesschulinspektors i. R. Dr. Karl Jarz. In diesem Jahre ist ein Schüler gestorben. Lehrkörper: Prof. Franz Kreminger auf eigenes Ansuchen in den Ruhestand versetzt und mit dem Titel Schulrat ausgezeichnet. Prof. Heinrich Pirker tritt in den dauernden Ruhestand. Prof. Alois Tavčar, vom Gymnasium in Gottschce zur Dienstleistung der Realschule zugewiesen, wird endgültig an die Realschule versetzt. Supplent Karl Werner von der Staatsrealschule in Wien zum wirklichen Lehrer an der Anstalt ernannt. Die Lehramtskandidaten Thomas Krassnig und Franz lvomatar werden als Supplenten bestellt. Supplent Leopold Pettauer in gleicher Eigenschaft an das Staatsobergymnasium nach Marburg versetzt. Weltpriester Michael Opeka wird als Hilfslehrer für Religion bestellt. Prof. Dr. Oskar Gratzy Edler von Wardengg vom I. Staatsgymnasium übernimmt einen Teil der Unterrichtsstunden als Hilfslehrer. 1900/01. Das 49. Schuljahr dauert vom 18. September bis 12. Juli. 4. Oktober. Die Realschule begeht die Feier des Namenstages Seiner Majestät des Kaisers in besonders festlicher Weise, weil sie damit auch die Erinnerung an den 70. Geburtstag des Monarchen feierte, welcher (am 18. August) in die Zeit der Ferien fällt, wo eine solche Feier nicht möglich gewesen wäre. Die Schüler versammeln sich nach dem Festgottesdienste in der festlich geschmückten Turnhalle, wo nach einer Ansprache des Direktors die Schüler eine Hymne vortragen. Die Schüler werden mit Erinnerungsbildern beteilt, die ärmeren Realschüler erhalten besondere Festbescherungen. 15. Oktober. Der Lehrkörper verabschiedet sich von dem in den Ruhestand getretenen Landesschulinspektor Dr. Josef Šuman und beglückwünscht ihn zu seiner Ernennung zum Hofrate. 3. Dezember. Die slovenisclien Schüler beteiligen sich an einer Schülerfeier zur Erinnerung an den 100. Geburtstag des Dichters Prešeren. Lehrkörper: Prof. Klemens Proft wird Direktor des Staatsgymnasiums in Cilli. Der Supplent an der Marine-Unterrealschule in Pola Karl Schrautzer wird zum supplierenden und dann zum wirklichen Lehrer ernannt. Prof. Franz Levee wird Direktor der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach. Prof. Karl Pirc wird mit der provisorischen Leitung der Kommunal-Unterrealschule in Idria betraut und zu diesem Beliufe beurlaubt. Prof. Albin Belar wird Bezirksschulinspektor für die deutschen Volksschulen in Krain außerhalb Gottscliee. 1901/02. Das 50. Schuljahr dauert vom 18. September bis 3. Juli. Dieser frühe Sehulschluß-termin erklärt sich aus dem Umstande, daß die mündlichen Reifeprüfungen (Maturitätsprüfungen) an der Realschule schon am 4. Juli zu beginnen hatten. 5. November. Der Gemeinderat beschließt nach dem Antrage des Lehrkörpers der Realschule die neu zu eröffnende Verbindungsstraße zwischen Vegagasse und Herrengasse, welche auf die Realschule zuführt, nach dem ersten Direktor der Realschule Peternelgasse zu benennen. Lehrkörper: Michael Pajlc, provisorischer Hauptlehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Laibach, wird zum wirklichen Lehrer an der Anstalt ernannt. Supplent Thomas Kraßnig wird zum wirklichen Lehrer an der Landesrealschule in Göding ernannt; an seinerstatt wird Dr. Anton Wallner als Supplent berufen. Lehramtskandidat Josef Mazi wird mit der Supplierung des beurlaubten Prof. Karl Pire betraut. Prof. Anton Laharner wird krankheitshalber beurlaubt. Wilhelm Fischinger wird zum Assistenten für den Zeichenunterricht bestellt. II. Statut für die Verwaltung des Lokalfonds der Unterrealscliule in Laibacli. Bestätigt auf Grundlage des Erlasses des hohen k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 6. November 1855, Z. 1G.299, mit dem Erlasse der hohen k. k. Landesregierung für Krain vom 13. Februar 1856, Z. 2315. Da nach der Allerhöchsten Entschließung vom 2. März 1851 für jede selbständige Realschule ein eigener Lokalfonds zu gründen ist, welcher durch eine eigene, aus dem Realschuldirektor und zwei von der Gemeindebehörde zu wählenden Mitgliedern bestehende Kommission zu verwalten ist, so ist dieser Allerhöchsten Anordnung auch hier entsprochen worden, und es soll bei Verwaltung dieses Fonds nach folgendem, für die liierortigen Lokalverhältnisse anpassenden Statute vorgegangen werden. 1.) Die Verwaltungskommission hat zu bestehen aus dem Realschuldirektor als Vertreter der Realschule, aus einem Magistratsbeamten als Vertreter der Gemeindebehörde und aus einem Gemeinderate oder Ausschußmanne als Vertreter der Stadtgemeinde.* Die zwei letzteren Mitglieder werden von der Gemeindebehörde auf bestimmte Zeit gewählt. Der jeweilige Direktor ist gesetzlich beständiger Vorstand dieser Kommission. Jedes Kommissionsmitglied ist für die ihm übertragenen Amtshandlungen verantwortlich und hat für den, dem Fonds durch sein Verschulden allfällig zugefügten Schaden mit seinem Vermögen zu haften, wobei jedoch dem Direktor als ersten und eigentlichen Geschäftsleiter die Ilauptvcrantwortung zukommt. 2.) Die Aufbewahrung der Fondskasse, welche aus den Einschreibtaxen, der Hälfte des Schulgeldes und auch aus sonstigen zufälligen Zuflüssen, als Geschenken, Beiträgen, Vermächtnissen, zu bilden ist; die Aufstellung eines Kassiers, überhaupt die Besorgung des Kassegeschäftes, und somit die Haftung für die Sicherheit des Fonds überhaupt, übernimmt der Stadtmagistrat. 3.) Für die Aufbewahrung des Fondsvermögens bestellt eine zweifache Kasse: eine Hauptkasse für die unverbrauchlichen Gelder und Geldurkunden und eine Handkasse für jene Gelder, die zur Bestreitung der kurrenten Unterrichtserfordernisse angewiesen sind. Die Hauptkasse hat eine doppelte Sperre; den einen Schlüssel davon führt der Kassier, den zweiten eines der von der Gemeindebehörde gewählten Kommissionsmitglicder. Dagegen erscheint die Mitsperre der Handkasse nicht notwendig, sie soll jedoch von dem magistratlichen Kommissions-initgliede wöchentlich einmal skontriert werden. 4. a) Der Realschuldirektor beruft als Vorstand der Kommission die Mitglieder, so oft er es für das Gedeihen dieses Fonds für notwendig erachtet, zu gemeinschaftlichen Beratungen; b) hobt die Einschreibgebühren ein und führt sie gegen Empfangsbestätigungen an den Kassier ab; c) bringt bei den Kommissionsberatungen die Bedürfnisse der Lehranstalt, welche aus dem Lokalfonds bestritten werden sollen, zur Beratung, deren Ergebnis dann als Grundlage des Präliminares für das nächstfolgende Jahr dienen soll; * Seit 1879 entsendet auch das Land seinen Vertreter. d) ebenso legt er die von ihm verfaßten Inventarien der an der Realschule vorhandenen Lehrmittel und das vom Kassier verfaßte Kasse-Inventar samt der Jahresrechnung der Kommission zur Prüfung vor. Er hat das revidierte, von sämtlichen Kommissionsmitgliedern unterfertigte Kasse-Journal samt den dazu gehörigen Beilagen in den Direktionsakten sorgfältig aufzubewahren; e) endlich hat er die bei den Hauptkasse-Skontrierungen aufgenommenen und von sämtlichen Kommissionsmitgliedern gefertigten Liquidationsinstrumente gutachtlich an die Landesstelle vorzulegen. 5.) Der von der Gemeindebehörde aufgestellte Kassier und zugleich Rechnungsleger führt die Liquidationsbücher und die Kasse-Journale; empfängt und leistet Zahlungen nur gegen Anweisungen der Verwaltungskommission; ohne eine solche Verständigung darf von demselben weder eine Zahlung angenommen noch geleistet werden. Er übernimmt vom Realschuldirektor* gegen Empfangsbestätigung die Einschreibgebühren und die Schulgelder, wovon aber die Hälfte an den kraini-schen Studienfonds abzuführen ist. 6.) Sollten sich bei dem Fonds Rückstände ergeben, so hat er von Semester zu Semester der Verwaltungskommission die bezüglichen Nachweise zu liefern, damit diese auf Einbringung derselben mit Nachdruck dringen könne. 7.) Der Kassier legt am Ende eines jeden Schuljahres über die Einnahmen und Ausgaben des Fonds der Kommission die Rechnung nebst dem Kasse-Inventar vor und ist für die ziffennäßigo Richtigkeit des Summar-Rechnungsextraktes verantwortlich. 8.) Wenn sich bei der Zensur der Monats-Journale oder bei der Revision der Rechnung Gebrechen und Umstände ergeben, so werden die Mängel punktweise dem Rechnungsleger bekanntgegeben, damit er sie erläutere und nötigenfalls berichte. 9.) Der Kassier verfaßt alljährlich ein Präliminare, worin die ordentlichen bestimmten Einnahmen und Ausgaben mit ihren schon im voraus bekannten systemmäßigen Beträgen eingesetzt werden; die Rubriken für die nicht bestimmten, sowohl ordentlichen Einnahmen und Ausgaben läßt er für das Ergebnis der Beratung der Verwaltungskommission offen. 10.) Die Lokalfonds-Verwaltungskommission versammelt sich auf Einladung des Realschuldirektors, um die von den Realschülern um Befreiung vom Schulgelde überreichten Gesuche zu prüfen und gutachtlich der Landesregierung vorzulegen. 11.) Um jährlich wenigstens zweimal die vorgeschriebene Skontrierung der Hauptkasse vorzunehmen und die dabei aufgenommenen Liquidationsinstrumente zu unterfertigen, welche sodann der Direktor der Landesregierung vorlegt. 12.) Um über die Anweisung einer Auslage zu einem bestimmten Zwecke oder für ein und dasselbe Objekt bis zum Betrage von 50 Gulden zu verfügen. Alle höheren Auslagen bedürfen der vorläufigen Bewilligung der Landesregierung, insofern auf sie in dem Präliminare des Lokalfonds kein Bedacht genommen wurde. 13.) Um über Bewerkstelligung größerer, vom Realschuldirektor als notwendig in Antrag gebrachter Bauherstellungen und Reparaturen der Schullokalitäten zu beraten. * Seit 1886 hebt der Staat die Schulgelder ein und gibt dem Realschul-Lokalfonds seinen gebührenden Anteil ab. Da aber das Schulgebäude Eigentum der Landstände ist, so wird das Ergebnis dieser Beratungen der Landesregierung vorgolegt, damit dieselbe im Einvernehmen mit den Ständen durcli Intervenierung der k. k. Iiaudirektion das Nötige veranlasse.* 14.) Um die Monats-Journale des Lokalfonds und die vom Kassier gelegten Rechnungen und von ihm verfaßten Kasse-Inventarien unter Beobachtung der diesfalls bestehenden Vorschriften zu prüfen und die etwa notwendigen Erläuterungen des Fondskassiers zu erledigen, um, sobald alle die in einem Verwaltungsjahre vorgekommenen Anstände berichtigt und allfällige Ersätze eingebracht sind, zur Finalerledigung mittelst eines amtlichen Zeugnisses in vim absolutorii zu schreiten, welches nach dem bestehenden Muster zu entwerfen und jedesmal mit einem Summenauszuge der Rechnung zu belegen ist. 15.) In der Rechnungsrevision ist evident zu machen, wie sich die Einnahmen und Ausgaben rubrikenweise gegen die früheren Jahre, dann im ganzen gegeneinander verhalten, und welche Resultate die Fondsgebarung im ganzen liefert; ferner ob und welche Überschreitungen des Präliminares stattgefunden; ob Aktivoder Passivrückstände Vorkommen, zu deren unverzüglichen Tilgung das Nötige gleich vorzukehren ist. 16.) Bei der Prüfung des Kasse-Inventars ist darauf zu sehen, ob alle dem Fonds gehörigen Realitäten, Requisiten und Gerätschaften sowie die Aktiv- und Passivkapitalion in denselben aufgenommen worden sind. Am Schlüsse des über das Gesamtvermögen des Realschulfonds zu verfassenden Inventars ist der in den Inventarien der Lehrmittelsammlung nachgewiesene Gesamtwert derselben ersichtlich zu machen. 17.) Ferner versammelt sich die Venvaltungskommission, um für das vom Kassier verfaßte Präliminare über die nicht bestimmten und außerordentlichen Einnahmen und Ausgaben zu beraten. Bei Präliminierung derselben ist sifih in der Regel an die Resultate des Durchschnittes der letzten drei Jahre zu halten • oder es ist der Antrag des faktischen Bedarfes zu stellen. 18.) Endlich sind sowohl die Präliminarien als auch die jährlichen Rechnungsextrakte und Inventarien mit dem Gutachten der Verwaltungskommission der Landesregierung zur Genehmigung vorzulegen. * Seit 1875 vollständig gegenstandslos, da die Realschule in einem eigenen Gebäude untergebracht ist. III. Gründungsurkunde (versenkt in den Schlußstein des Realschulgebäudes). Am 4. November 1870 sind 50 Jahre verflossen, seit durch die Bemühungen einiger patriotischer Burger Laibachs und deren Opferwilligkeit der Sparkasse-vercin in das Leben gerufen und die Laibacher Sparkasse als die zweite innerhalb des österreichischen Kaiserstaates eröffnet wurde. Unter sehr bescheidenen Verhältnissen beginnend, hat die Laibacher Sparkasse durch die weise Umsicht ihrer Leiter, durch die unermüdete Tätigkeit der Vereinsmitglieder im Laufe der Jahre als erstes Geldinstitut des Landes eine achtunggebietende Stellung zu erringen und auch in den schwierigsten Zeiten das Vertrauen ihrer Interessenten sich zu erhalten gewußt. War so der Sparkasseverein durch ein halbes Jahrhundert der getreue und sorgsame Verwalter des ihm anvertrauten fremden Vermögens, hat er dadurch den Sinn der Sparsamkeit und die Liebe zur Arbeit in weiteren Kreisen wach zu rufen und rege zu erhalten gewußt, so war er nicht minder jederzeit bestrebt, den materiellen Nutzen, der ihm aus dieser Vermögensverwaltung zuging, insoweit er nicht zur Kräftigung des Institutes, zur Sicherung von allfälligen Verlusten und so zur Vermehrung des Vertrauens seiner Interessenten rückbehalten werden mußte, in einer dem allgemeinen Wohle entsprechenden Weise zu verwenden. Zahllos sind die Akte der Wohltätigkeit, die zum Besten des Landes und der Stadt im Laufe dieser Jahre vom Sparkasseverein ins Werk gesetzt wurden, große Summen wurden zur Linderung der Armut, zur Förderung geistiger Bildung und überhaupt für so manche gemeinnützige Zwecke verwendet, und wohl nur selten hatte man sich vergeblich an den Verein gewendet, wenn es sich um eine Sache von allgemeinem Interesse handelte. So am Schlußpunkte eines halben Jahrhunderts angelangt, konnte der Verein mit Befriedigung auf sein Wirken zurückblicken, und es wurde da wohl der Wunsch rege, daß der Verein diesen bedeutenden Abschnitt seiner Tätigkeit nicht spurlos vorübergehen lasse, sondern daß er den fünfzigsten Jahrestag seiner Gründung mit einer Feier begehe, die im Einklänge steht mit seiner bisherigen Wirksamkeit, die würdig seiner selbst ist. Demzufolge hat derselbe mit Beseitigung jeder äußeren Feier in der Generalversammlung der Sparkasse-Vereinsmitglieder am 23. September 1869 den Aufbau eines für Unterrichtszwecke, und zwar in erster Linie zur Unterbringung der vollständigen Oberrealschule gewidmeten Gebäudes aus dem Sparkasse-Reservefonds beschlossen, und so wurde nach vorausgegangener Konkurs-Ausschreibung zur Überreichung der Projekte und Prüfung derselben durch eine hiezu größtenteils aus Fachmännern gewählte Kommission zum Aufbau dieser Stätte der Wissenschaft unter der Regierung Seiner kais. und königl. Apostolischen Majestät Franz Josef I. geschritten und am 14. Oktober des Jahres 1874 in Gegenwart Sr. Exzellenz des k. u. k. Ministers für Kultus und Unterricht, des hochwohlgeborenen Herrn Dr. Karl von Stremayr, wirklicher Geheimrat, Großkreuz des Ordens der eisernen Krone etc., der Schlußstein gelegt. Zur Zeit der Widmung, das ist am 23. September 1869, waren Funktionäre der Krainischen Sparkasse: Anton Samassa, Ritter des Franz Josef-Ordens und Besitzer der m. g. Zivil-Ehrenmedaille und des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Privatier, als Präsident; Vinzenz Seunig, Hausbesitzer und Bürger von Laibach, als Vizepräsident. Dann die Kuratoren: Karl Holzer, Handelsmann und Hausbesitzer; Andreas Malitsch, Realitätenbesitzer; Dr. Nikolaus Recher, Handelsmann und Hausbesitzer; Dr. Josef Suppan, Hof- und Gerichts-Advokat, Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach und Mitglied des Reichsgerichtshofes. Die Direktoren: Alexander Dreo, Präsident der Laibacher Gewerbebank, Handelsmann und Hausbesitzer; Primus Hudovernig, Handelsmann und Hausbesitzer; Jakob Majer, Handelsmann; Michael Pregl, Verwalter der Deutschen Ritter-Ordens-Kommende-IIerrschaft zu Laibach; Georg Savaschnik, Ritter des Franz Josef-Ordens,Domherr; Franz Xav. Souvan, Realitätenbesitzer; Wenzel Stedry, k. 1c. Oberingenieur, Bezirksvorsteher und Realitätenbesitzer; der Anitsdirektor Richard Janeschitz, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone. Am Tage der Schlußsteinlegung fungierten: Vinzenz Seunig als Präsident; Alexander Dreo als Vizepräsident; Andreas Malitsch, Jakob Majer, Franz Xav. Souvan, Dr. Josef Suppan als Kuratoren; Leopold Bürger, Handelsmann, Primus Hudovernig, Josef Luckinann, Handelsgesellschafter, Arthur Mühleisen, Handelsmann, Josef von Redange, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, k. k. g. Landtafeldirektor, Dr. Robert von Schrey, Hof- und Gerichts-Advokat, Ignaz Seemann, Handelsmann und Hausbesitzer, Wenzel Stedry als Direktoren; Richard Janeschitz als Amtsdirektor; das Baukomitee bestand aus den Herren Anton Samassa, Vinzenz Seunig, Andreas Malitsch, Wenzel Stedry und Richard Janeschitz. Der Bau wurde ausgeführt nach dem Projekte des Wiener Architekten Alexander Bellon von den Maurermeistern Franz Faleschini und Wilhelm Treo, dem Wiener Tischler Adalbert Welser, dem Wiener Schlosser Moritz Paschka, dem Laibaclier Zimmermeister Anton Gvaiz, dem Laibacher Schieferdecker und Spengler Heinrich Korn. In Urkund dessen die nachstehenden Fertigungen: Direktion der Krainischen Sparkasse. Laibach am 14. Oktober 1874. Dr. Karl von Stremayr k. k. Kultus- und Unterrichtsminister. Bohuslav Ritter von Widmann, k. k. Hofrat und Leiter der Landesregierung. Friedrich Ritter von Kaltenegger, Landeshauptmann von Krain. Anton Laschan, k. k. Regierungsrat und Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach. Vinzenz Seunig, Vereinspräsident. Alexander Dreo, Präsidenten-Stellvertreter. Andreas Malitsch, Kurator. Dr. Josef Suppan, Kurator. Leopold Bürger, Direktor. Arthur Mühleisen, Direktor. Josef von Redange, Direktor. Dr. Robert von Schrey, Direktor. Primus Hudovernig, Direktor. Josef Luckmann, Direktor. Ignaz Seemann, Direktor. Wenzel Stedry, Direktor. Richard Janeschitz, Amtsdirektor. CM h O g 0) ^ (M ^ ^ S 00 S fe S = o © .r > s d) .2 w /. 3 ^ O U © « « rt | CD a L- rt s- 'S OJ .g O * I *-• cn 8 "tj *a3 Sl č» m s- o. o e- 73 Cß 73 ® C -s _J O rt _1 J2 'S rt = £ § S ° 2 s a- o *H 'TS © 'P p M 60 OJ S2 O-M bo rt H „-P © § 2* CÖ o a rO a? O ITO © ^ s-S bJDrt ifi o : s ^ P fl 03 ’.s u. 3 «3 -*J >-» rt xi JzJPh ®'r2 H 3 rP P •03 © 03 aS cu W bo S cd (M - 1:0 P 00 fl r-H :p »H pq s§l M WKT rs © ^ 03 s_ [> J§ -2 OO^1 M H to 9 ._ © rt rt'A & ' ca «. rt 2 I !■* & .2o El ^ O rt rt «J .-© O) M 1 qJ 8 ta IB C sS3« žšl 2 «25?? »O D — 0) C '!1 3 -O 2 ^ I s ■S rt I 03 -I- | O) 05 00 -W rO s e rP O P .P N S o Oj O 3 b£) fl s -P a a -p Pm ^ ft ^ n ■-J2 (D £ ^ © SB -P % -*j :0 a n s g -P O 3 "p, •“ S ■g g, co © © C bo © 3 CO +J CÖ £ “ 3 3 9 b043 3 ^ ^ ■ef1 ^ ^ 00 OD 5 ^ co .g S 3 3° 1 00 o M I-H O 03 ^ p,"o S »H hO^ . 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Slovenisch Deutsche u. slovenische Sprache Arithmetik Geometrie und geometrisches Zeichnen r—< - eo | l— 00 00 a) a> CQ co co V r-J OJ rs a io c »o a> ap ja co s «? N /. bo w O) fi bo ■F-i gj 0) Ctf 0) CQ ►CO /. ■42 03 §2 .S a? ^ 43 n rt, 03 C« CJ bo os 03 J-Vw m bi: ro 03 bo 03 t» o co "? ,W;C C3 »o co_2 w co CO 00 00 05 S 00 00 co 55 »O iC oj tb o (M C S? £ rt »O J" U T3 t-3 P a u. tu p g M« KS73 « co a> <5 ^ P co ~ CO d) 00 «co as *a P w sj bo pWco ö ci SSo aS CO ! o cr bo M ti bo bo bi) bo go bo ti) o O O p co o* « < rO 05 O 00 co O 00 co —* 00 e. 05 05 co 05 rQ 05 05 co 00 o 'S s co s ^ sd 6-ä «?.3 2'S 03 rt ä *3 2 ^ a oj rt 2 ^ p j ^ Ph irt '53 bo 00 rt -O OJ M **> rt c<] rt 10 S 00 /J ? 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VII. Übersichtliche Darstellung des Schülerstandes nach Eintritt, Austritt und Abgang in den Jahren 1852—1902. Schuljahr Eingetreten Höchster Schüler- stand Abgegangen Anmerkung in dio 1. Klasse in die übrigen Klassen zu- sammen während d. Schuljahres nach d. Schuljahre Absolvcn-ten u.Abiturienten gost» rben 1852/53 122 82 204 204*1 35 46 25 0 dreikl. U.-R. Dir. Peternel. 1853/54 86 15 »2 101 *2 199*2 10 73 21 0 1854/55 84 17 *1 101 *i 196 *i 36 54 28 0 '1855/56 79 13 89 167 13 35 25 0 1856/57 69 7 76 170 18 42 22 0 1857/58 72 8*2 80 *a 169 *2 28 31 25 0 1858/59 55 13*2 68 *2 153*2 17 49 17 3 1859/60 76 20 96 166 19 39 23 0 1860/61 60 0 60 175 14 44 23 0 » Schnedar. 1861/62 64 11 75 139 15 28 16 0 » Mitteis. 1862/63 78 4 82 162 12 45 — 0 » Schrey. 1863/64 88 1 89 194 21 45 — 1 Anfang der Oberrealsch. 1864/65 91 13 104 232 25 56 — 2 1865/66 83 22 105 256 25 50 15 0 sechsklassige Oberrcalsch. 1866/67 65 25 90 256 47 45 12 0 1867/68 58 13 71 223 26 35 11 0 Einf.d. Maturitätsprüfung. 1868/69 90 22 112 263 27 44 12 0 1869/70 86 28 114 294 42 85 8 0 1870/71 98 26 124 283 40 41 6 0 Direktor Mrhal. 1871/72 104 39 143 339 36 69 7 0 siebenklass. Oberrealsch. 1872/73 132 35 167 394 46 89 7 0 1873/74 90 30 120 372 64 43 9 2 1874/75 104 26 130 386 54 51 7 3 Zweithöchste Zahl der 1875/76 83 15 98 372 28 39 15 1 Eingetretenen. 1876/77 70 19 89 379 45 60 22 2 1877/78 89 26 115 367 27 86 22 1 1878/79 50 21 71 303 36 51 19 1 1879/80 55 8 63. 260 26 49 19 2 1880/81 63 14 74 240 20 35 19 1 1881/82 51 4 55 219 16 47 12 3 Niedrigste Zahl der Ein- 1882/83 79 4 83 227 19 56 12 1 getretenen. 1883/84 75 15 90 230 19 57 11 0 1884/85 89 27 116 260 29 66 7 0 1885/86 71 18 89 246 22 43 5 0 1886/87 62 14 76 252 25 46 6 0 1887/88 78 22 100 275 21 54 6 4 1888/89 110 19 129 323 20 47 7 0 1889/90 98 23 121 370 23 64 14 0 Direktor Junowicz. 1890/91 108 17 125 394 37 61 21 1 1891/92 83 15*8 98 *3 373 *3 21 78 13 0 1892/93 101 20 121 382 36 60 8 2 1893/94 110 24 134 411 52 46 17 2 1894/95 108 18*1 126 *1 422*1 53 69 34 0 1895/96 104 14 118 384 39 66 17 0 1896/97 108 24 132 394 45 59 23 1 1897/98 116 17*1 133 *i 400 *i 45 48 17 0 1898/99 115 19 134 424 49 62 15 0 1899/00 126 33 159 457 36 68 26 0 1900/01 139 31 *2 170 *2 497*2 53 78 16 0 Höchste Zahl der Eingetr. 1901/02 127 26*i 153 *f 503 *i 27 — 23 0 Höchster Schülerstand. — — 5453*15 — 1539 2636 745 33 Der * mit der danebenstehendeh Ziffer bezeichnet dio Zahl der außerordentlichen Schüler. Verzeichnis der in den Jahresberichten von 1852/53 bis 1901/02 erschienenen Abhandlungen: 1852/53. 1853/54. 1854/55. 1855/5C. 1856/57. 1857/58. 1858/59. 1859/60. 1860/61. 1861/62. 1862/63. 1863/64. 1864/65. 1865/66. 1866/67. 1867/68. 1868/69. 1869/70. 1870/71. Errichtung der k. k. Unterrealschule in Laibach. Andeutungen zur Vaterlandskunde von Krain. Vom pro v. Direktor Michael Peternel. Georg Freiherr von Vega. Biographische Skizze. Vom prov. Direktor Michael Peternel. Geographische Skizze des Herzogtums Krain. Vom prov. Direktor Michael Peternel. Geographische Skizze des Herzogtums Krain. (Fortsetzung.) Vom prov. Direktor Michael Peternel. Die Vegetationsverhältnisse Laibachs und der nächsten Umgebung. Vom wirld. Lehrer Wilhelm Kukula. Schule und Leben, insbesondere Realschule und gewerbliches Liehen. Vom prov. Direktor Michael Peternel. Schule und Leben. (Fortsetzung.) Vom prov. Direktor Michael Peternel. Der Milchsaft der Pflanze in seiner Bedeutung für den Haushalt der Menschen. Vom wirkl. Lehrer Wilhelm Kukula. Glasoslovje slovenskega, jezika. Vom Religionslehrer Anton L6sar. Imena, znamenja in lastnosti kemiških pervin. Vom wirkl. Lehrer Michael Peternel. Slovenska slovnica v pregledih. Vom Religionslehrer Anton L(';sar. Ribniška dolina. Vom Religionslehrer Anton Lesar. Die Landeshauptleute von Krain bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Vom suppl. Lehrer Georg Kozina. Paul Puzels Idiographia, sive rerum memorabilium monasterii Sitticensis descriptio. Bespr. vom prov. Oberrealschullehrer Georg Kozina. Konstruktion der Krümmungslinien auf gewöhnlich vorkommenden Flächen. Vom suppl. Lehrer Josef Opi. Übelstände der Lokalitäten der 1c. k. Oberrealschule in Laibach. Vom wirkl. Lehrer Josef Opi. Über die Saftbewegung in den Pflanzen. Nach neueren physiologischen Arbeiten dargestellt vom wirkl. Lehrer Franz Wastler. Reihenfolge der Landesvizedome in Krain im Mittelalter. Vom Professor Georg Kozina. Zur Wertigkeit des Fluors. Vom Professor Hugo Ritter von Perger. I. Studien aus der Physik. Vom Professor Josef Finger. II. Direkte Deduktion der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen aus dem Größen- und Zahlenbegriffe. Vom Professor Josef Finger. III. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Professor Hugo Ritter von Perger. 1872/73. 1873/74. 1874/75. 1875/76. 1876/77. 1877/78. 1878/79. 1879/80. 1880/81. 1881/82. 1882 '83. 1883/84. 1884/85. 1885/86. 1886/87. 1887/88. 1888/89. I. Studien aus der Physik. (Fortsetzung.) Vom Professor Josef Finger. II. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Professor Hugo Ritter von Perger. I. Direkte Deduktion der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen aus dem Größen- und Zahlenbegriffe. (Fortsetzung.) Vom Professor Josef Finger. II. Uber den geographischen Unterricht an unseren Mittelschulen. Vom Realschullehrer Dr. Alexander Georg Supan. III. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Professor Hugo Ritter von Perger. Über Inhaltsberechnung der Fässer. Vom suppl. Lehrer Joh. Berbuč. II. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom suppl. Lehrer Balthasar Knapitsch. Der Apfelbaum (Pyrus malus L.) und seine Feinde. Vom Professor W. Voß. Das Rechnen mit unvollständigen Dezimalbrüchen. Vom suppl. Lehrer Josef Gruber. Die Verunreinigung des Laibacher Flußwassers bei seinem Durchlaufe durch die Stadt. Vom wirkl. Lehrer Balthasar Knapitsch. Die Sprache in Trubers «Matthäus». Vom Professor Franz Levee. L'tude sur le roman frangais du 17v et du 18e siöclc. Vom Professor Emanuel Ritter von Stäuber. Die Bergwerke im römischen Staatshaushalte. Vom Professor Dr. Josef Julius Binder. Die Bergwerke im römischen Staatshaushalte. (Fortsetzung.) Vom Professor Dr. Josef Julius Binder. Bestimmung der Krümmungslinien einiger Oberflächen. Vom Professor Klemens Proft. I. Les romanciers de 1’ Empire et de la Restauration. (Premeri partie.) Vom Professor Emanuel Ritter von Stäuber. II. Kranjske šole in Habsburžani, njihovi pospeševatelji. Vom suppl. Lehrer Johann Verhovee. Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain (1764 bis 1883). Vom Professor Wilhelm Voß. Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain (1754 bis 1883). (Fortsetzung.^) Vom Professor Wilhelm Voß. Streifzüge auf dem Gebiete der Nibelungenforscliung. Vom Professor Dr. Josef Julius Binder. Stapleton. Neznanega prelagatelja evangelija preložena po Stapletonu v XVII. veku. Vom Professor Anton Raič. Stapleton. (Fortsetzung.) Vom Professor Anton llaič. Florenbilder aus den Umgebungen Laibachs. Vom Professor Wilhelm Voß. Die Einwirkung des Wassers auf Blei im allgemeinen und insbesondere die des Wasäers der städtischen Wasserleitung in Laibach. Vom Professor Balthasar Knapitsch. 1891/92. 1892/93. 1893/94. 1894/95. 1895/96. 1896/97. 1897/98. 1898/99. 1899/1900 1900/1901. 1901/1902. Die Ein fälle der Türken in Kruin und Istrien. Vom Professor Franz Levee. Die Gewässer von Kruin und ihre nutzbare Fauna. (Erläuterung zur Fischereikarte von Krain.) Vom Professor Johann Franke. Untersuchung des Säuerlings bei Steinbüchel in Krain. Vom Professor Balthasar Knapitsch. Schillers Wallenstein als tragischer Charakter. Vom suppl. Lehrer Dr. Franz Riedl. Laurion. Die attischen Bergwerke im Altertum. Vom Professor Dr. Josef Julius Binder. (Mit einem Kärtchen und vier Tafeln.) Diu Warnunge. (Die Entstehungszeit des mhd. Memento mori.) Vom suppl. Lehrer Anton Wallner. Das periodische Gesetz und das natürliche System der Elemente. Von Albin Belar. Zur Geschichte der Erdbebenbeobachtung und Einrichtung der Erdbebenwarte in Laibach. Von Albin Belar. I. Ein Beitrag zur krainischen Landesgeschichte. Von Heinrich Svoboda. II. Laibacher Erdbebenstudien. Von Albin Belar. I. Die ersten Dienstjahre Haus Katzianers. Vom suppl. Lehrer Fr. Koinatar. II. Örtliche Erschütterungen nach Beobachtungen an der Laibacher Erdbebenwarte. Von Albin Belar. Ein Beitrag zur Bildungsgeschichte des Tales der Neumarktier Feistritz. Von Josef Wentzel. Die Teilnahme Hans Katzianers an den Kämpfen gegen Ziipolya im Jahre 1527. Von Fr. Komatar. IX. Verzeichnis der vorkommenden Namen. (Ausgenommen die Namen in den Scliülerlisten.) Ahn 45, 133, 136, 152, 173 Ambrosch Michael 31, 110,152 Apfaltrern 63 Apfaltrern Otto 110 Attems, Graf, 91 Auersperg Alex., Graf von, 100, 103, 109, 154 Auersperg Leo 110 Auersperg Karl 98 Auersperg Adolf 98 Baillet-Latour Vinzenz, Graf, 99 Hach A., Freiherr von, 97, 100 Bach Eduard, Freiherr von, 97, 100, 152, 153 Belar Albin 27, 28, 77, 81, 84, 130, 134, 136, 140, 162, 172 Bechtel 43 Berbuö 133, 334, 155, 175 Berger Ludwig 68, 160 Bellon 19, 34, 167 Binder J. J., Dr., 62, 131, 133, 134, 156, 157,159, 171,176 Bitenz Anton 132, 182 Bleiweis, Dr., 102.103,104,109 Böhm, Dr., 136, 182 Bonitz 39, 93, 97 Borghi J. 69, 128, 133, 136, 155, 157, 160, 171, 175 Borowsky lg. 135, 149, 150, 151, 173 Brunet Franz 26, 59, 132, 135, 136, 159, 172 Bürger 63, 167 Burger M., Dr., 13, 110, 116, 149 Bylandt-Rheidt, Graf, 99 Čebašek Andreas, Dr., 107 Cliorinsky 12, 13, 94, 99, 103, 149 Cilenšek 134, 155, 176 Clary-Aldringen 99 Codelli Anton, Freiherr von, 109 Colloretto 140 Conrad Siegmund, Freiherr von Eybesfeld, 63, 96, 98, 100, 103, 105 Costa Etbin, Dr., 102, 103,111 Čuček 154, 155, 175 Czerny A. 86 Derganc 133, 134, 154, 174 Deschmann Karl, 67, 103, 111 Dettela Otto, Edler von, 110 Dimitz Ludwig 140 Dovič 158, 180 Dreo A. 20, 167 Dfizhal Johann 19, 133, 134, 152, 154, 169 Eder Franz 64 Eitner, Dr., 59 Kaiserin Elisabeth 150 Einich Friedrich 140 Exner 39, 93, 97 Fabiani Max, Dr., 140 Fajdiga 134, 155, 176 Faleschini 167 Felbiger, Abt, 8 Fetter 43 Finger Josef 73, 129, 134, 153, 155, 170 Fischinger Willi. 132, 162,180 Fleischmann G. 45, 136, 152, 180 Flis 107 Florijančič 79 Foerster Anton 132, 136, 154, 181 Franke Johann 64, 131, 135, 136, 159, 161, 172 Fröhlich Philipp 123, 135, 152, 153, 169 Frühling 136, 181 Kaiser Franz I. 8 Kaiser Franz Josef I. 150, 151 Fugger 152, 169 Gautsch, Freiherr von Franken-thurn, 99 Gelinek 180 Gerkmanu Franz 12, 122, 132, 150, 182 Globočnik Fr. 18, 45, 127, 135, 1H6, 152, 153, 159, 170 Gnad Ernst, Dr., 105 Gnesda 63, 64 Gnejzda Johann 4, 64, 131, 133, 158, 159, 172 Goluchowski A. 97 Görlitz von Schenkendorf 59 Grandauer Josef 107 Grasselli 49, 90, 109, 111 Gratzy O. v., Dr., 59,134, 161, 178 Gruber 134, 155, 156, 175 Grünewald 133, 135, 136, 181 Gstirner 132, 156, 176 Gvaiz 167 Hafner 134, 135,153,156,174 Hainz M. 45, 75, 123, 134, 153, 170 Hartei Willi., Ritter von, Dr., 99 Hartwich Emil 59 Hasner Leopold von 98 Hein V., Freiherr von, 81, 101, 103 159 Heinrich A. 45, 136, 153, 181 Hengtaler 48 Herlein Andreas 11 Hofmann Nikolaus 66 Hohenwart Andreas, Graf von, 13, 149 Hohenwart K. F., Graf, 198, 100 Holzer Karl 167 Holzinger Karl 104 Homann 157, 180 Hozhevar 102, 103, 158 Hribar Johann 93, 111 Hubad Fr. 101, 106 Huber Franz 12, 66, 67, 122, 135, 149, 168 Hudovernig Primus 167 Hye, Ritter von, 98 Janeschitz 20, 167 Jaquemar Hans 57 Jarz Anton, Dr., 17, 18, 102, 103, 104, 118, 151, 152, 161 Jeglič Anton, Dr., 107 Jeraj 134, 136, 158, 177 Jereb 132, 182 Jireczek, Dr., 98 Junowicz Rudolf. Dr., 25, 26, 46, 49, 64, 93, 104, 120, 130, 134, 136, 158, 159, 161, 168 ICaltenegger, Ritter von, 20 22, 103, 109, 167 Kallina-Urbanow Franz, R. v., 101, 103, 156 Kästner M. 34 Keesbacher Fr., Dr., 58 Keller Franz 69, 131, 134, 158, 172 Kersnik Johann 84, 111 Klein A. 90 Klein Job. Jos. 132, 159, 180 Kleinmayr & Bamberg 63 Klinar Leop, 133, 154, 155,175 Klofutar, Dr., 104 Knapitsch Balth 76, 130, 134, 155, 160, 171, 175 Kneschaurek Fr. 91, 103 Knießner Aug. 57 Koöi 134, 153, 174 Körber von 99 Kokail 132, 182 Kokailj 179 Komatar Fiz. 132, 133, 134, 161, 178 Koraouc 140, 153, 179 Končnik Peter 103, 106 Kora 167 Korun 133, 134, 159, 160, 177 Kos A. 153 Kosler 63 Kosmatsch Heinrich 86, 134, 149, 151, 173 Kotnik 63 Kozina G. 67, 79, 125, 133, 135, 152, 156, 169, 174 Kramer E., Dr., 169 Krammer L. 134, 149, 169 Krassnik Th. 134,161, 162, 178 Krejči 63 Kreminger Franz 64, 68, 125, 134, 135, 155, 157, 158, 161, 171 Križnar Friedrich 129, 133, 154, 156, 157, 158, 170, 175 Kukula W. 130,133, 151, 169 Kunc 93 Kržič A. 104 Ladinig Simon, Dr., 13, 149 Laharner A. 69, 128, 131, 133, 135, 160, 162, 172 Laheiner Edmund 179 Laschan A. von 20, 21, 64, 111, 167 Laudes Leopold von 179 Laurenčič 34 Lautar, Prof., 130, 133, 134, 154, 155, 175 Laužil Karl 107 Lecher Fr. 150 Lederhas L. 136, 181 Lesar Anton 12, 104, 118, 122, 133, 149, 150, 151, 154, 169 Levec Franz 67, 79, 91, 108, 116,130,133, 135, 155, 156, 157, 158, 162, 171, 175 Lichtenberg Leop., Freih. von, 110 Luckmann Jos. 38, 167 Lukas Hermann 108 Maekowetz Franz 135, 154, 155, 175 Madeysky St. von 99 Mandič August 136, 180 Mandič Stephan 45, 136, 152, 155, 180 Mahr Ferd. 17, 32, 55, 63,103, 104 Malitsch Andreas 63, 167 Kaiserin Maria Theresia 8 Maurer 132, 134, 155, 176 Makove Franz 133, 134 Margoni Konstantin 133, 135, 155, 176 Mayer J. C. 63, 167 Mazi Josof 132, 134, 140, 162 Markelj Josef 130, 157, 178 Merk J. 103 Merkel J. 154, 155, 170 Metternich -Winneburg Lotar 103 Missia Jakob, Dr., 107, 157 Mitteis H., Dr., 17, 151, 168 Močnik Franz, Dr., 31, 104, 113, 150 Mrluil Johann, Dr., 19, 24, 25, 34, 87, 119, 133, 134, 135, 154, 158, 168 Miilileisen Artur 167 Miillner Alfons 130, 151, 179 Murnik Johann 49, 90, 93, 103 Nedvčd A. 136, 181 Nčmeček A. 46, 64, 131, 133, 135, 161, 173 Nowak J. G. 13 Oblak Joachim 12, 84, 86, 87, 122, 134, 135, 149, 150, .151, 152, 169, 179 Ölhofer Eduard 124, 133, 135, 154, 155, 174 Opeka Michael 132, 133, 161, 178 Opl J. 18, 32, 45, 73, 75, 130, 134, 135, 152, 153, 154, 155, 170, 174 Oi'eäec Franz 132, 176 Orožen Franz 133, 134, 155, 158, 177 Pacher J„ Dr., 82 Pajk Milan 64, 79, 131, 162, 172 Pakič Michael 90 Palik Georg 85 Paschka Moritz 167 Paumgarten Josef 11 Pauker Heinrich, Edler von Glanfeld, Dr., 107 Paulin Alfons 157, 178 Pegam 133, 135, 153, 174 Penn Heinrich 139 Perger Hugo, Ritter von, 75, 76, 129, 134, 153, 155, 170 Perkmann Kochus, Dr., 133, 134, 155, 171 Peternel Michael 12, 13, 16, 74 , 75, 86, 102, 104, 111, 114, 118, 121, 133, 134, 149, 155, 168, 169 Pertout A. 12, 122, 133, 135, 149, 169 Petruzzi Peter 133, 135, 149, 152, 169 Pottauer Leopold 133,134,161, 178 Pezdič Johann 104 Pfefferer Friedrich 90 Pirc Karl, Prof., 130, 131,134, 136, 140, 157, 159, 160, 162, 172, 177, 179 Pirker Heinrich 69, 133, 134, 159, 161, 177 Pirker Raimund 12, 35, 68, 86, 103, 104, 122, 133, 134, 136, 149, 154, 157, 168 Pleteršnik Max 104 Plohl Franz 133, 154, 170 Pogačar Johann, Dr., 102, 104, 106, 107, 123, 149, 150 Podgoršek Josef 133, 155, 175 Pogorelc Johann 152 Poklukar Josef, Dr., 109, 110, 152 Pollak Franz 31 Pompe Karl 140 Possaner, Edler von, 23, 140 Praprotnik J. 102, 104 Praxmarer liobert, Dr., 93 Pregl Michael 167 Premerstein von 104 Proft Klemens 74, 130, 134, 156, 161, 162, 171 Raič Anton 126,134, 135, 136, 154, 155, 158, 171, 174 Rebitsch E. 152 Reeller N., Dr., 167 Redange J. von 63, 167 Renzenberg Ferd. von 104 Riedl, Dr., 133, 159, 160, 177 Robič 67 Rom G. 68 Rößler August 107 Roth von Rothenhorst 103 Rutar 133, 134, 158, 159, 172 Salomon Anton 31 Samassa Albert 82, 166 Savaschnik Georg 31, 102, 104, Schäfer Val. 136, 167 Schaifer A., Dr., 103 Schaffer J., Edler von Oever-mark, Oberst i. R, 140 Schaffgotsch, Graf, 103 Schack Otto 57 Schaller Viktor 133, 134, 157, 176 Schemerl 103 Sehen kendorf von 59 Sehischkar R. 140 Schlaker Job. v. Nep. 31 Sehloißnigg Josef, Freih. von, 100 Schmerling 97, 98 Schmidt Ferd. J. 67, 70, 71, 135, 136, 155, 167 Schmidt Julius 25, 59, 181 Schmiedl Johann Karl 45,133, 135, 152, 154, 181 Schnedar Rudolf 16, 31, 32, 87, 116, 134, 151, 168 Schoeppl von Sonnwalden G , Dr., 103 Schrautzer Karl 74, 131, 134, 140, 162, 173, 178 Schrey, Dr., 103 Schrey Thomas 17, 18, 19, 63, 112,118,134,151,152,154, 167, 168, 169 Schulz von Straßnitzky 112 Schweiger August 136, 154, 181 Schwentner Josef 86, 87 Seemann Ignaz 167 Seitner Karl 71 Semler 7 Senekovič Andreas 73, 130, 134, 155, 156, 158, 171 Seunig Vinzenz 20, 166, 167 Siegl Julius, Kitter von, 91, 108 Simončič Josef 132, 182 Simony, Prof., 114, 144 Skalja Josef 132, 182 Skopal Hugo 159, 180 Skube Johann 1H2, 182 Smolej Jakob 90, 103, 105, 159 Souvan F. J. 63, 167 Springer Julius 93 Stäche, Ritter von, 34 Stampfl Moritz 156, 179 Stäuber Eni., Ritter von, 133, 135, 155, 160, 171 Stedry 167 Stock mair Alois 133, 134 Streitniann Philipp Wilhelm 124, 134, 156, 171 Stremayr von, Dr., 20, 21, 94, 98, 166, 167 Šolar Johann 103, 104, 105 Šubic Alois 135, 177 Šubič Johann 93, 130, 133, 134, 135, 157, 177 Sueß E., Prof., 81 Šuklje Franz 104 Šuman Josef 103, 106, 162 Supan A. G., Dr., 68, 79, 109, 129, 154, 155, 156, 167, 170, 174 Suppan Josef, Dr., 34, 38, 111, 134, 167 Swoboda Heinrich, Dr., 132, 133, 134, 161, 178 Tavčar Alois 131, 133, 136, 160, 161, 172 Tavčar J., Dr., 102 Terpin 63 Tertschek 135, 150, 173 Thun Leo, Graf, 9, 97, 98 Thum Gustav, Graf, 109 Till 63 Tomec J. 49 Tomšič (Tomschitscli) 114, 134, 140,144,152,153, 174, 179 Tönnies G. 81 Treo 37, 167 Trinker Josef 63 Tschabuschnigg Josef 98 Uhl Philipp Josef 57 Ullepitsch Karl, Dr, 100 Vega Georg, Freiherr von, 115 Velkoverli Johann 49 Verhovec 133, 134, 157, 158, 176 Vesel J. 91, 108, 135, 140, 158, 160, 177, 180 Vicentini 82 Vlis Johann 107 Voiska Anton 12, 120, 122, 133, 149, 150, 151, 168 Volz Georg 106 Vončina J. 90 Voß Wilhelm 71, 72, 129, 134, 155, 157, 159, 160, 171 VoSnjak 103 Waldherr Josef, Dr, 64 Wallner Anton, Dr., 132, 133, 134, 155, 156, 160, 161, 162, 176, 177 Wastler 13-S, 131, 152,155,170 Wehr Georg 134, 135, 140, 155, 176, 179 Wehr Johann 134,140, 155,176 Weisl 133, 160, 177 Welser 167 Wentzel J. 73, 131, 160, 161, 172 Werner Karl 131,135,161, 173 Wessely 136, 181 Wester 133, 134, 135, 154, 174 Widmann, Ritter von, 20, 23, 100, 103, 167 Widmar Barth., Dr., 57, 106, 151, 152 Wilfan Josef 140 Winkler Andreas 101, 103, 104, 156, 158, 159 Wittek 99 Wolf 12, 30, 158 Wolf A. A. 150 Wolf Erich 99 Wretschko, Dr., 22, 104, 105 Wurzbach, liaron, 100,103,109 Wychodil 155 Zappe 136, 181 Zarnik 103 Zentrich Franz 12, 122, 135, 136, 149, 150, 151, 173 Zescliko 63 Ziakowski Emil 4, 17, 64, 131, 134, 135, 151, 152, 161, 169, 173, 179 Žilich 133, 134, 160, 161, 177 Zindler Johann, Dr., 105 Zupan 104 Zupančič Philipp 90 Žužek 133, 135 Zwayer J., Dr., 34 Inhalt. Begleitwort der Direktion........................................................... 3 Der Verfasser...................................................................... 4 Schulgeschichtliches. 1. Die Geschichte der Anstalt von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwar.t..................................................................... 7—30 2. Die Schulr&ume....................................................................30—38 3. Die Wandlungen in der Lehrverfassung: Pflichtgegenstände — Freie Delirgegenstände...............................................................39-46 4. Einige Hauptstücke des Schulwesens: Schüleraufnahme — Schulgeld und Befreiungen — Der Realschul-Dokalfonds — Prüfungen — Klassifikation — Schulzucht — Gottesdienst, religiöse Übungen und Schulfeste — Gesundheitspflege — Jugendspiele und Ausflüge — Schuljahr- und Ferienordnung — Wohltätigkeit (Unterstützungsverein, Stipendien)..................................46—65 5. Lehrmittel: Allgemeines — Die Bücherei für Delirer und Schüler — Die Lehrmittelsammlung für Naturgeschichte — Das physikalische Kabinett — Das chemische Laboratorium — Die geographisch-historische Lehrmittelsammlung — Lehrmittelsammlung für das Zeichnen...............................65—80 6. Die Erdbebenwarte.................................................................81-84 7. Die gewerbliche Fortbildungsschule................................................84-94 Zeitgeschichtliches. 8. Die Schulbehörden von 1852—1902: Die Minister für Kultus und Unterricht — Statthalter und Landespräsidenten von Krain — Der krainische Landesschulrat — Zusammensetzung des Landesschulrates von Krain von 1852 —1902 — Die Schulaufsicht — Die Landesschulinspektoren — Aufsicht über den katholischen Religionsunterricht — Aufsicht über den Zeichenunterricht an der Realschule und an der gewerblichen Fortbildungsschule . 97 —108 9. Die Erhalter der Anstalt: Landtag und Landeshauptleute — Gemeinde und Bürgermeister...........................................................108—111 10. Lehrer und Schüler: Direktoren, Professoren und Lehrer — Supplenton und Hilfslehrer — Probekandidaten — Assistenten — Nebenlehrer — Dienerschaft — Besetzung der Lehrfächer — Hauptgegenstände — Nebcngegen-stände — Die Schüler — Schülerverzeichnisse: Die Schüler am Schlüsse des ersten Schuljahres, die Schüler am Schlüsse des 50. Schuljahres.................111 — 146 Anhang. I. Aus den Jahrbüchern der Oberrealschule...................................... 149—162 II. Statut für die Verwaltung des Lokalfonds der Unterrealschule in Laibach. . 163—165 III. Grüudungsurkunde..........................................................166—167 IV. Personalstand der k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach 1852 —1902 . . . 168—182 V. Schulgeld (zahlende, befreito Schüler) -Eingänge, Stipendien...............183 VI. Der Schülerstand und seine Veränderungen von 1852 —1902 ........... 184—185 VII. Übersichtliche Darstellung des Schülerstandes nach Eintritt, Austritt und Abgang 1852 — 1902 ...................................................... 186 VIII. Verzeichnis der in den Jahresberichten von 1852 53 bis 1901/02 erschienenen Abhandlungen................................................................ 187—189 IX. Verzeichnis der vorkommonden Namen.........................................190—192 9 Vollbilder und 13 Bilder im Texte; 1 graphische Tafel. Nachträge zur Berichtigung und Ergänzung. Seite 9, Zeile 8 von unten, einzufügen nach Krakau: (1834, heute Staats-Gewerbesclnile). » 79, > 11 » v> richtig Schaufuß (statt Schanfuß). » 121, 6 » y> > 48 Supplenten (statt 47). » 121, 8 » » » 138 Lehrpersonen (statt 137). > 129, » 3 * » » Josef Finger (statt Johann). » 129, 5 » » » 56 (statt 53). » 129, 10 » » 138 (statt 137). > 130, » 21 >■ oben, » 88 (statt 85). » 132, 14 » » » lehrt Freihand- und geometrisches Zeichnen. » 133, 19 » » einzuschieben: Tavčar Alois von 1898 bis heute. > 133, > 12 und 13 von unten, richtig Schmiedl Johann Karl. » 134, 19 von oben, einzuschieben: Mazi Josef von 1901 bis heute. >* 134, 26 » » » Wentzel Josef (Dr.) von 1894 bis heute. » 135, » 13 r> » richtig Brunet Franz von 1891 (nicht 1898) bis heute. » 160, » 16 » unten, » f, in Sossana bestattet (statt f in Sessana). > 163, » 27 » oben, » Milan Pajk (nicht Michael). > 172, unter Zahl 38 und 39, in Rubrik Dienstjahre 16 (statt 6). y> 172, » » 38, richtig 18. August 1886 (statt 1. Jänner 1886). > 172, » » 44, » 28. Mai 1852 (statt 28. März 1832). » 173, » » 52, » 19. Dezember 1876 (statt 1. August 1876). » 174, > » 12, » Ölhofer (statt Ölhofer). » 190, Zeile 15 von unten, Spalte 1, richtig Cilenšek (statt Cilenšek). » 190, » 16 » » » 2, » Gnjezda (statt Gnejzda). ' , . i ■ Iv;.-' 'f.1.-: r? "f . j. I t- iütüäyasäSÄs EraüB^gHi Jmf £&JhB i|» ipppP ÖE £a| %Klfc Inaiim 'S&m: 'j':-':-:' iu v:- SÄ« Parili wmm HÄI