„Freiheit, Wohlstand, ?Udv«g str M." Str. II. Mittwoch?S. Jänner I8VV. IX Jahrgang Die „Marburger Zeitun." erscheint jeden Sonntag, Miitwoä» und Freitlij;. Preise — für Marburg: ganzjalirig K fl., hnlbjiihrig Ist., vierteljährig Ifl. ö0 kr; für Zustellung ins Hans monatlich 10 kr. — mit Postversendung: i'nnzjalirift fl.. hall»jährig 4fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garn,ondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 1ü. t^ei dreimaliger mit 20 lr. berechnet, »vozu fiir jedesmalige Ciilschaltung 30 kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Zur Geschichte des Tages. Die M i n i st erk r ist s ist noch immer nicht zu Ende: man nannte schon eine ziemlich definitive Liste, nämlich: Hasner Präsident. Kaiserseld JnnercS und Polizei, GiStra Justiz. Herbst Knltns und Unter, richt. Brestel Finanzen. Plener Hnndel, Unger Minister oline Portefeuille, Preß, und Sprechministcr. Für die L^indeSvertheidij^ung nennt man noch immel den General Müring, bliebe also noch das Portefeuille deS Acker-baues. Am Nachmittag begab stch Herr v. Plenrr zum Monarchen, um denselben Bericht über den Stand der Minislerfrage zu erstntten. Hierauf wurde nochmals Ministerrath abgehalten. Da kam nun Beust'S Rede im Abgeordnelenhause und es soll dadurch dic t^anzc Komiiination rr« schüttert sein ; eS verbreitrtc fich SainslagS dtiS Gerücht, die fünf Minister hätten, nachdem sie unmittelbar nach der Sißunj, im Abgcordnetenl)ausc zu einer Konferenz zusammengetreten waren, iieschlossen, abermals ihre Demiffionsgesuche zu erneuern. Anlaß bot hiezu. sagte m^ni. der Umstand, daß der Herr Reichskanzler in seiner Rede durchschimmern ließ, er sei für daS MinoritätSmemorandum mehr eingenommen, als für das der fünf Minister. ReuerdingS wurde nun von einem Konflikte zwischen Diesen und dem Reichskanzler gesprochen. Wie «vir von wohl unterrichteter Seite erfahren, besteht ein solcher Konflikt nicht. Allerdin^^S suhlten sich, wie S. 3. meldet, die Minister durch eine Stelle der großen Vertheidi-anngSrede Beust'S unangenehm berührt, aber sofort nach der ZamstagS. sltzung gewechselte freundschaftliche E.klärn,?gcn zwischen den Minister« haben diese auf einer irrthümlichen Auslegung einiger Worlc beruhende üble Wirkung vollkommen verwischt und eS ist der Einklang zwischen den vorerwähnten Staatsmännern tviederhergestcllt. Schon in der heuti« gen Sitzung deS Abgeordnetenhauses dürste eine dieSfällige Kundgebung von der Ministerbank stattfinden. Graf Bcust wird schon in der nächsten Zeit ftin Mandat als Abgeordneter niederlegen. Der Reichskanzler ent-spricht dadurch einem von den ungarischen Staatsmännern längst gehegten Wunsche. Die Arbeiterbewegung macht ihre Runde durch Europa. Nach der Arbeitseinstellung im schlesischen Kohlenrtvier (Waldenburg) und den neuen Unruhen in Kreuzot (Frankreich) hat nun auch England eine ernstliche Arbeiter Revoltc gehabt. AuS London 22. Jänner wird hier« über Nachstehei^deS gemeldet: Univeit Shcffield fand gestern ein Arbeiter-Tumult statt, wobei dreißig Häuser zerstört »vurdeu. Die Polizei hat scharf eingehauen uud die Ruhe wieder hergestellt. Man spricht von mehreren Todten und Verivundeten. Aus Paris wlrd gemeldet: Rochefort lvurde zu sechs Monaten Gefängniß, 3000 FrS., Krousset zu sechs Monaten 2000 KrS.. Dereure z» sechs Monaten und 500 FrS. Strafe verurtheilt. Die Adreßdebatte im Abgeordnetenhans». Bri der Fortsetzung am drillen Ta,,k sprachr» nur drri Redner «ad zivar Dr. Klier und Dr. Schindler von der Linken, und Dr. Weigel von den Polen. Der erstere bewies das Unberechtigte der ezechischen Ansprüche und sogenannten historischen Rechte auS der Ge-schichte in schlagender Weise, und es war auch hauptsächlich diesen seine Rede gewidmet. Nach ihm sprach Dr. Weigrl; er wieS nach, wie un-statthaft eS sei. immer und immer mit dem russischen „Wauwau" zu droben. Derartige Kunstgriffe mögen einem Fürstenthume Monato zu« stehen, aber nicht einem Sla^tte, der tmter die ersten Großmächte Europas gezählt werden will. Der Redner weist nach, daß die galizische Resolution ja Nichts Neues enthalte, und das» Galizien unnnterbrochen seine Rechte rekl.^mirt. Galizien bitte, als Adoptivkind in die österreichische Völker-samllie ausgenommen zu werden, und man rufe ihm zn. wenn ihr euch als Stiefkinder fügen wollt, ist eS unS recht. Der Redner übernimmt es auch noch einmal, die Vernnglimpfungeu gegen den abgetretenen Minister Berger als mindestens unparlamentarisch zurückzuweisen nnd läßt Herrn v. StreeruwiK noch überdies die scharfe Mahnnng zukommen, wenn man die Polen, die seit den neun Jahren imtner sich loyal benommen, separlitistischer Tendenzen beschuldige, so gehöre daS eher in die schivarze Kammer der Verdächtigung, als in die Kammer des Hauses. — Dr. Schindler, der letzte del Redner bespricht in der ihm eigenthümlichen Weise unter oft heiterer Stimmung deS Eine Westphäkische Nauernhochzeit. Aon I. D. H. Temme. (2. Fortsetzung.) Eine Anzahl solcher Höfe bildet die Bauerschaft, die nach dem Haupthofe, dem ältesten und in der Regel auch jttzl noch dem rößten und reichsten, den Namen führt. Etlvas anders ist die Lage der öfe in den Kirchdörfern. Auch hier bildet meist jeder Hof mit seiner ganzen Hossaat ein zu-sammenhangendeS Ganze; aber daS Wohnhaus liegt nicht in der Mitte seiner Feldmark, sondern diese dehnt sich mehr liinrer ihm auö. so dav die Häuser der einzelnen Höfe nach vom naher zusammengerückt sind, und in dieser Weise daS Dorf, wenn auch nicht mit geschlossenen Gassen, doch mlt langen. Mehr oder lveniger graden Reihen von Bauernhäusern gebildet »vird. Zwischen diesen befindet stch manches andere HauS voi» Handlverkern verschiedener Art. die auf dem ursprünglichen Territoiinm eineS Bauern hofeS sich angebaut haben. In einigen, aber wenigen Gegenden WestphalenS findet man so auch Bauerndörfer, die keine Kirchdörfer sind. Das Dorf Asseln, am nördlichen Fuße deS Ardney ^.^elegeu. ist ein reichcS westphälischeS Kirchdors. Auf dem Cchnlzenhofe zu Asseln Herrschic ein regeS. lu wegles Leben. DaS „Heck", der Schlagbaum, des Hoscs stand lvcit offen. Uebee ihm erhob sich eine hohe Ehrenpforte von Eichenlaub, tnit Kränzen nnd Gewinden von Blumen aller Art, von frischen Maien, von bliiliendem Weiß dorn. Glieder, Hollunder. Durch daS offene Heck gelangte mau auf den Hofranm. Dieser theilte sich in zlvei Theile. Zuerst kam man auf einen Waldplatz, auf dem zwar nur einzelne, zerstreute Eichen standen, alier die ältesten, grösite» und mächtigsten deS HofeS. völlig geeignet, von dem Wohnl,nuse manche Unbilden der Witterung abzuhalten. Unmittelbar um das Wohnhaus dehnte sich der innere, engere Raum aus. Er lvar srei von Bäumen, bis auf zwei oder drei Obstbäume und auf eine einzige uralte, mächtige Eiche, die gleichsam als Wahrzeichen des großen Bauernhofes errichtet oder gehalten war. Rechts von dem Hof-räume lag daS lange, niedrige Wohnhaus mit seinem hohen Strohdache, an seinem Ende ein großer, langer „Schuppen", hinter beiden der Obst-und Gemüsegarten. Links schräg dem „Banernhause" gegenüber, gleich-allS vor einem kleineren Garten lvar daS Leibzuchthaus mit einem kleinen, schuppenähnlichen Anbau; der Leibzitchter hat keine Ackenvirthschaft mehr. Zu einer großen westphälischen Bauernhochzeit versammeln sich mehrere hundert Menschen. Schon der gelai^ enen Gaste sind in der Regel mehr als hundert. manchm>il zivei-, selbst dreihundert. Der ungeladenen sind Nicht selten so viele; die ungeladenen Gäste sind dic Armen der Gegend , keiner von ihnen dars und kann an diesem Tage hungrig tiom Hofe gehe«. Die Hochze it auf dem Schulzen Hofe zn Asseln gehörte zu den größten. Zu den Hauptbeschäftigungen der Hochzeit gehörte das Essen. So wie man dnrch das Heck aus den Hos trat, lvar tnan zivischen langen Tischen, die, zn beiden Seiten mit langen Bänken versehen, ülierall unter den hohen Elchbäumen ausgerichtet, für den Tag knnstloS. aber derb genug zusammengezimmert lvaren. Auf dem inneren, engeren Hofranme ivaren sie unter einem langen Leinwandzelte Vereinigt. An dritter Stelle besand sich eine lange Tafel auf der ,.Dehle' (Tenne) im Hanse. An den Tischen unter den Bäumen aßen die Köttcr und die Knechte lind Mä;;de. so wie andere geringere Arbeitsleute deS HofeS; dort ivnrdcn auch, lievor für jene daS Mittags-tnahl begann die Armen gespeiset. Sie bestanden d.^her auch aus dem nackten Holze, ohne Tischtücher oder Anderes. An den Tischen unter den Bäumen aßen die „Bauern die mik den Familien der Brautleute in keiner sehr nahen Verbindung standen, serner die Handlveiker und einge^ ladenen kleinen Bürger aus den benachbarten kleinen Städten. Sie waren mit schneeiveißen leinenen Tischtüchern gedeckt: auch standen Teller vom blanksten Zinn darauf. Weiter nichts; Löffel. Meff^r und Gabel mußte jeder Gast selber mitbringen. Die lange Tasel aus^der Dehle lvar der lLhrcntisch. sür die Braut. HauseS die gegenwärtigen Parteiverhältnisse in Oesterreich; er unternimmt es die vier der Berfaffung gegnerischen ?tatjonalitäten zu charakteri' firen. nämlich die Lzechcn. Slovenen. Polen und Tiroler; am besten laßt er dabei noch die Polen abkommen, doch halt er alle diese nicht für regierungsfähig. Am vietten Tage sprachen die Abgeordneten SawezynSki (Pole) gegen die Argumente Schindlers und Waidele gegen die nationalen Bestrebungen der Polen und Czechen, die er auS langjähriger Erfahrung als unberechtigt kenne. GuSzalewicz der erste und wohl einzige Ruthene. der in dieser Debatte da» Wort ergriff, nahm in mehrfacher Beziehung das Interesse des HauseS in Anspruch. Er hob sich schon durch seine ruhige Sprache günstig von vielen seiner Kollegen ab und die nüchterne, rein sachgemäße Rede, die sich zugleich nicht über die Gebühr ausdehnte, blieb somit nicht ohne Wirkunfl. Seine Vorwürfe in einem sehr versöhnlichen Tone ge-halten, richteten sich sowohl gegen die Polen wie gegen die Majorität des Hauses. Er beleuchtete die eigenthümliche Stellung seine» Stammes, der von den Polen kein Entgegenkommen zu erivarten, gleichfalls aber auch vom ReichSrathe n«r Zurücksetzungen ersahren. Er wieS die Bor-würfe zurück, daß sie nach fremden Göttern blicken, sie haben stets treu zur Regierung gehalten und ausharrend in dieser Resignation wollen sie dies auch ferner thun. Mochten schon diese Wendungen eineS Redners überrascht haben, der in der Liste und Reihe der Opposition sein Wort sthrte, so galt dieS noch mehr von dem Gchlußeffekte seiner Rede, indem er seine Zustimmung zur Majoritätsadresse aussprach, da er der sichern Hoffnung lebe, eS werde troß alledem besser werden. Den Schluß bildete die lange erwartete Rede deS Grafen Beust. Er bestrebte sich die Borwürfe, welche ihm die Ministerkrisis zuschrieben, t« entkräften; er betvährte sich, wie der W. sagt, in seiner Antwort nicht blss als ein sehr gewandter Parlamentsredner, sondern auch als ein feiner Diplomat. Die GemüthlichkeitSanklänge seines HeimatSnatureUS standen dem gekränkten StaatSmanne heute recht gut an. er kennt sein Publikum, an daS man nicht vergebens in dieser Sprache appeUirt. Aber auch seine ganze BertheidigungSweise tvar geschickt angelegt und zeigte, daß d«r verketzerte Reichskanzler diesen Staatsmännern und Auditorium, wie sie ihm hier gegenüberstehen, wohl gewachsen ist. Zunächst entschuldigte er seine Reserve, die ihm durch seine Stellung als Reichsminister nufgenöthigt werde und dann ging er daran die Anklage zurückzutveisen. die man gegen ihn erhoben. Er. der die Verfassung, wie sie heute besteht, schaffen geHolsen, er. dem man zumeist daS parla-mentarischf Ministerium verdanke, er sollte gegen beide arbeiten, beide zu beseitigen suchen? Wenn man so harte Anklagen inS Haus schleudere, möge man auch die Beweise dafür beibringen. Der Reichskanzler war in seiner weiteren Zurechtweisung so scharf, daß die Herren die ertzaltenen Hiebe wohl fühlen werden, so sehr auch die Ruthe, die sie ertheilte, mit der Baumtvolle aristokratischer Etikette und diplomatischen Reserven um« hüllt war. Freilich kamen dem Minister des Aeußern die Widersprüche, a» denen unsere Einrichtungen so reich, bei seiner Vertheidigung gar wohl zu statten, aber solchen Gegnern gegenüber, die doch wohl nicht Roth aus ihre katonische Gesinnungstüchtigkeit zu pochen, mag diese Taktik »erziehen sei». Graf Beust leugnet nicht, daß er stets einer versöhnlichen Politik huldige, und wo er Gelegenheit finde, sie geltend zu machen. eS auch thue. Rur das weilt er entschieden zurück, daß er auf gesetzwidrige Weise vorgegangen, daß er die Verfassung je verletzt. Beust erklärte sich von Vorneherein für den MajoritätSentwurf und die Rtgiernng. aber wie sein Borredner ohne schlaue Wendung zu jenem Entwurf überging, nachdem für ihre Eltern, für die beiderseitigen nächsten Verwandten, sür den Pre-diger, der getraut, sür den GerichtSaffessor, der den Ehekontrakt gemacht hatte, für die eingeladenen Honoratioren auS den benachbarten Städten. Er war mit dem feinsten, glänzend weißesten Damastleinen gedeckt und mit den blanksten zinnernen Tellern besetzt. Auf seinem oberen Ende standen gar sechs bis acht Teller von Porzellan; hier hörten auch die Bänke auf und es waren Stühle da, und neben den Tellern lagen silberne Löffel und Messer und Gabeln. AlleS für die Braut nnv die vornehmsten Ehren« aaste; die Anderen mußten auch hier auf Bänke» sitzen und ihre eigenen Eßgeräthschaften mit ?ch führen. Der Tisch nahm die g.inze Länge der Dehle ein. also auch die ganze Länge der. wie in allen westphälisch-n Bauernhäusern, zn beiden Seiten der Dehle gelegenen Ställe, in denen die Zierde und der Stolz deS HofeS. auf der einen Seite die Kill)e und Ochsen, auf der andern die Pferde, durch die weitgeöffneten Krippen dem Mahle der glücklichen und vornehmen Gäste neugierig und verwundert zusehen sollten. Unter den Gästen des EhrentischeS haben wir den Bräutigam nicht genannt. Der Bräutigam aus einem westphälischen Bauernhofe ist an seinem Ehrentage sür seine Gäste. waS nach Friedrich dem Großen ein König für sein Land sein soll, der erste Diener. Er hat vom Morgen bis zum Abend seine Gäste zu bedienen ; selbst sür den ärmsten Bettler sorgt er. daß der Mensch satt werde. Auch nach dieser Seite hin ist eine westphälische Banernhochzeit daS gest der Kranen. Die Aufrichtung eineS Hauses ist in Westphalen daS Fest der Männer; ihre Kraft und Einstcht hat daS HauS aufgebaut. Wie man aus dem Hofe überall Tische sah. so sah man auch überall Kochherde. Sie waren auch meist improvisirt. wie die Taseln. Unter den Eichbäumen und auf dem inneren Hofraume unter eineui d.r Obstbäume bestanden sie einfach auS eisernen Stangen mit liewei^lichen Armen, an denen ungeheure Feuer von Eichen- und Buchenholz brannten. Dicke „Bauernköchinnen" und „ordinäre Stadtköchinnen" handthierten an ihnen mit Hülfe von Arbeitsfrauen. In der großen Küche deS WohnhanseS thronte vor dem allmachti-ge« Herde die „feine Herrenköchin" aus der Stadt; sie kochte nur für er als MinoritätSredner aufgetreten »var. vertheidigte der Reichenberger Abgeordnete Zuschickt mit dem vorgehaltenen Schilde der Majoritäts' adresse die Minorität. Er bestritt eS nicht, daß er. sobald sich eine Partei im Ministerium sür Entgegenkommen, die andere für Abwehr gebildet, er die erstere nnterstützt. Er brandmarkte jene Parteirichtuug, die den Äleutschen elvig dazu vernrtheilen will, mit den andern Rationen im Kampfe zu liegen, und darin seine hohe Kulturmiffio» erkennt. Zum Schlüsse endlich weift er auf seine Erfolge im auswältigen Amte hin. die ihm zu sagen erlauben, daß Oesterreich heute mit allen Staaten in guten Beziehungen stehe und knüpft daran die Mahnung an das Ministerium: eS möge die Zeit des äußeren Friedens benutzen, um den inneren Frieden herznstellen und die erste Aufgabe des Augenblicks mit Krast und Entschiedenheit, aber Mäßigkeit und Versöhnlichkeit in die Hand nlhmen. WaS ich mit meinen schwächen Kräften dabei letsten kann, fügte er mit feiner Ironie hinzn, soll redlich geschehen. So der W. An der Majorität deS HauseS. die so wie alle Abgeordneten den Redner gedrängt umstanden, ging die Rede ohne besonderem Eindrucke vorüber, versprach sie doch nur ein bedingungS- nnd theilweises Ueber-einstimmen mit derselben, tvährend die Zuneigung zn den Ansichten der Minoritätsminister deutlicher ausgesprochen war. Die Marburger GparVaise al« Mit Besriedigung wird eS zur Kenntniß genommen, daß der größten-theils wiedergetvählte Ausschuß im ersten Moment seiner neu begou-neuen Thätiqkeit gleich die Wirksamkeit der Sparkasse dahin ausdehnte, daß eS nun möglich ist. sich prompt gegen Erlag eines Faustpfandes baare Gelder zu verschaffen; dies ist in so ferne dankbar anzuerkeunen, da diese Einrichtung doch hie und da bei unvorhergesehenem und momentanem Geldbedarf Jemanden zu Nutzen kommen dürfte, ob dieselbe aber große Erfolge haben wird, daS ist sehr zweifelhaft und zwar weil es nur wenige so glückliche Geldbedürftige geben wird, die bei Aufnahme von Geldern in der Lage sind, diese gleich durch einen noch höheren Werth in Papieren zu ersetzen und gerade in Marburg dürfte dies am aller» wenigsten der Fall seit», da. wie allbekannt, ein jeder Geschäftsmann, wenn er schon hinreichend Kapital zum Betrieb des Geschäftes hat, sich den Ueberschnß nicht in Staats» oder Kreditpapieren, sondern dnrch Erwerbung von Realitäten anlegt; anderseits aber existiren in unserer Nähe Krcdit Institute, die längst schon gegen Faustpfänder Darlehen geben und zwar mit 5'/, ja mitunter mit ül'/^iger Verzinsung, während hier 6"/« zu zahlen sind. — Wie ganz anders würden die Herreu Ausschüs>e sich um daS Wohl ihrer Mitbürger verdient machen, wenn sie sich ent« schließen, gegen Wechsel mit S^/^iger Verzinsung Darlehen zn geben, ste würden dadurch dem Handel und der Industrie bedeutenden Vorschub leisten und dies käme nicht nur diesen Zweigen, sondern der ganzen Be» völkerung zu Nutzen, denn es ist bekannte Thatsache. daß das Blühen von Handel und Industrie auf alle Zweige der Gesellschaft den günstigsten Erfolg übt. Durch diese nach Außen so wohlthuende Verfügung würde auch daS Einkommen dcr Sparkassa selbst gewinnen, denn dieselbe würde zweifels-ohne damit einen großen Verkehr erzielen, nie in die Lage kommen, be-deutcndere Snmmen unverzinst in der Kassa liegen zn haben und bei gar großer Anhäufung von todten Geldern der Rothwendigkeit enthoben sein, diese mit 5°/^ Verzinsung bei anderen Kreditbanken zu plaziren. den Ehrentisch ans der Dehle; zu ihrer Verfügung standen die Mägde veS HofeS. So wnrde überall gesorgt für daS Effen. Weniger Aufmerkfomkeit war dem Trinken gewidmet. Ans dem Ehrenlische standen für den Pastor und den Richter und einme Honoratioren ein paar Weinflaschen. Auf dem Hofe lagen an der Mauer deS Hauses einige Bierfässer; daS war Alles sur die Hunderte von Menschen. Wenn dem westphälischen Bauer der Vorwurf von sieben Mahlzeiten deS Tages gemacht wird, er kann mit manchem anderen Borzuge der Nüchternheit antworten und manchen Vorwurf von Unmäßigkeit zurückgeben. Für das Essen war übrigens auch noch in anderer Weise Sorge getragen. Die große Stube neben der Küche, der große Milchkeller, die andern Borrathskammern, AlleS war heute nur mit Eßvorräthen aller Art angefüllt. Schon am Tage vorher hatte jeder der zur Hochzeit geladenen „Bauern" - kein Anderer — ungeheure Körbe mit großen Broten, mit Butler und Käse, mit Hühnern, Schinken. Würsten. Speck nnd kaltem Braten jeglicher Art in daS HochzeitShaus schicken müssen. — III. Der Vrautwnßen. Es war acht Uhr Morgens. Auf dem Schulzenhofe zu Affeln waren schon viele Gäste versammelt, sowohl der gelaoenen. als der un» geladenen. Die Letzteren mußten sich früh ihren Antheil holen. ES waren jene Armen auS dcr Gegend. Sie holten sich von den Kochherden unter vcn Eichen ihre Gabe, in großen irdmen Töpfen, in Näpfen, in Scherben, in alten gestrickten, zerissenen und anderen Taschen, Suppe. Gemüse. Fleisch. Brot. Die meisten setzten sich sofort an einen benachbarten Tisch und verzehrten daS Erht^ltenc. Manche trugen eS weiter, manche Mutter. tnancheS Kind, zu dem kranken Kinde, den schivachen oder lahmen Eltern, die den Wen zu dem HochzeitShause nicht hatten machen können und hungernd ans die Rückkehr jener »varteten. (Fortsetzung folgt.) währeDd gfgen Wechsel stets 6"/«» unj ohne Risiko zu erziklen sind. — Ich sage ohne Risiko, wenn die Bedingmfse. unter welchen Geld gegen Wechsel gtgeden wird, nach Art der Filial Rationalbank gestellt werden, wo nämlich von S akkreditirten Firmen jeder für sich als (^wrant erscheint. Mit dieser Einrichtung würde durchaus nichts NeueS im Sistem der Sparkassen geschaffen, im Gegentheil würde die hiesige nur dem Beispiel der meisten in ganz Oesterreich folgen, denn selbst in größeren Städten, wo vielseitige Konkurrenz in Geldgrschästen ist. sowie in den kleinsten Orten, wo Sparkassen find, werden Gelder auf W-^chsel gegeben, um wie viel mehr sollte die hiesige Anstalt, als solche drr 2. LandeS-Hauptstadt, sich dazu verpflichtet sehen, wenn man in Betracht zieht, daß hier dem Industriellen und GeschäftSMl,nn auch nicht ein Mittel geboten ist. sich schnell und zu annehmbarer Verzinsung Geld zu verschaffen, wo doch hier der Platz zum Einkauf von LandeSproditkten (ein Hauptzweig der Untersteiermark), somit stets ftüßige Kapitalien nothwendit^ sind. — Es wäre hiedurch eine neue Konkurrenz im Handel eröffnet und würde die wohlthuende Rückwirkung auf die Produktion sicher nicht verfehlen Nachdem nun bereits der Wohlthätigkeit, welche die Sparkassen überhaupt auf die Produktion üben sollen, erwähnt, wäre auch in Erwägung zu ziehen, ob eS denn bei dem bis nun so erfolgreichen Gebühren der hiefi-^u Sparkaffa nicht an der Zeit wäre, den Produzenten auch in der Richtuna unter die Arme zu greifen, daß intabulirte Darlehen von 6 auf Linsen reduzirt würden. Durch diese angedeuteten und sonstigen Aenderungen würde sicher die Sparkaffa für Jeden daS werden. waS sie sein soll, nämlich ein zu gemeinnützigen Zwecken dienliches Institut, sie würde in Betracht der bereits erzielten großen Erfolge, hinsichtlich des Rcservefond^S, bei durch Emlagen Betheiligten nicht an Kredit verliercn. wohl aber große Ber. dienste sich erwerben bei all denen, die zum Betrieb ihrer Oekonomie, Industrie und Handel Gelder benöthigen und dieS ist denn doch der eigentliche Zweck gemeinnütziger Institute. Mögen die Herren, die biS nun stch mit so großer Opferwilli.zkeit. der Sparkaffa widmeten, sich die dadurch erwachsenden wctteren Mühen nicht verdrießen laffen, denn in gleichem Maße, als sie den gemachten Ansprüchen entgegenkommen, wird auch der Dank drr Z^cvölkerung ein noch größerer sein. _ Vermischte Nachrichte«. (Zur Geschichte Pierre Bon aparte S) n^ich BapereauS „Diktionnaire deS ContemporainS". speziell zu dem darin erivähnten ver. Meifelten Kampfe mit Palikaren. theilt in den Spalten dc» .,TimeS" Mr. Josef Eartwright einiges Nähere mit. Er schreibt folgendermaßen: „Wo der Stoff zu der erwähnten Biographie hergenommen wurde, ist mir nicht bekannt. Nur so viel weiß ich. daß ich dazumal auf Korfu eine Verantwortliche StaatSanstellung bekleidete und bereit bin, für die Wahrheit meiner Angaben einzustehen: Der Ptinz mietl»ctc damals ein Boot in Korfu, das ihn nach der albanesischeu Küste liinüberführen sollte, weil er dort einige Tage auf die Jagd zu gehen beabsichtigte. DaS Boot war mit zwei von der Insel gebürtigen Matrosen bemannt, deren AuS sagen ich zu Protokol zu nehmen die Ehre hatte, nachdem der blutige Kampf mit den Palikaren stattgefunden hatte. Der Sachverhalt war sol-gender: Als daS Boot m SajateS. einem albnnesischcn Küstenpunkte. eintraf, verlangte ein Zollbeamter an Bord zu kontmen. um sich zu über, nugen. »voher daS Boot stamme. Der Prinz schoß ihn jedoch ohne alle Beranlaffung auf dem Fleck zusammen. D»eser Palikare ivar ein alt-licher Mann und Bater einer zahlreichen Familie. DaS Boot stieß augeu« Aus dem „Sirius". Jeitschrist fiir Populäre Astronomie. Zeitgemäß glaube ich auS einem Artikel „H'mmel und Eide" vom Redakteur R. Falb (einem geistlichen Herrn) nachfolgende Worte anzuführen, »vo er meint, daß Stillstand im Forschen und Wissen nur ein« treten könnte, „wenn jene Zeiten tvieder kommen sollten, wo Wissenschaft-„licheS Streben als die Entfernung von Gott, der feste Glaube an die „Naturgesetze als relit^iöser Un^ilaube und daS Forschen nach den „Geheimnisten der Natur als Sünde betrachtet wurde. Dann tvürde „allerdings der Himmel wieder seinen Werth verlieren und tief unter die „Erde herabsinken; diese würde abermals zum Mittelpunkte deS Univer-„sumS werden ; der Mensch in dem Maße als er sich von der Natur „entfernt und ihre Ges.tze verachtet, an Egendünkei gewinnen, seine „Satzungen über die Naturgeschichte stellen und sie mit tyrannischer „Grausamkeit durchführen. Die Bosheit deS menschlichen Herzens ist „unabsehbar wie der Weltraum und unvergänglich wie der Htmmel. ^Wo immer eine Heranbildung deS menschlichen Geiste» und eine Ber. „edlung seiner Natur eingeleitet, wo die Vorkehrung gegen die Wiederkelir „roher, barbarischer Zeiten getroffen werde», da erhebt stch nimmer daS ^öse Prinzip oder ruft die menschlichen Leidenschaften zu Hülse u. s. iv." Wer die Liebe zur i^rmonie nicht auS den Naturgesetzen lernt — auS dem Umgange mit Menschen und ihren widersprechenden Natzungen lvird sie ihm elvig fremd bleiben! Wenn von einem einfach.'» Priester solche Atlschauungen ausgehen, sollte man sie wolil noch mehr den H o h e n p r i e st e r n. alt^ vx okko an Bildung und Einsicht viel höher stehend, zumutlien und eS würden alle vielbesprochenen Kämpfe der Neuzeit zwischen Vernunft und Offenbarung nicht stattfinden oder bald ein Ende nehmen I. e. blicklich wieder ab und kehrte nach Korfu zurück. Der Prinz erhielt Be« ^hl, sofort die Insel zu verlassen, und die jonische Regierung — Sir Howard Douglas war damals Lord-Oberkomnussär — hatte die Genug-thnung. eine stattliche Entschädigung an die Fainilie des ermordeten Man-ms zu zahlen". Dazu sügt die „Times" nachstehende Angabe eineS ManneS. in dessen Zuverläsiigkeil sie das vollste Vertrauen sitzt: „AlS ich vor 25 Jahren in Brüssel war. wohnte der Prinz in Ardennen, wo er mit Wildhütern in einen Kamps gerieth. ES handelte sich um Wild-diebcrei. Einer von den Wildhütern wurde getödtet, wenigstens schwer verwundet, genau kann ich mich nicht mehr entsinnen. waS sein Schick-sal tvar." (Ehrenbezeugung für einen Hingerichteten Mi-nIsterpräsidenten.) Die Stadtvertretung von Pest beschloß am 21. d. M. die Ueberführung der Leiche des anno 1849 Hingerichteten Ministerpräsidenten. Grafen Ludwig Batthhany aus der Franziskaner-Gruft auf den allgemeinen Friedhof in eine deS großen Patrioten würdige Gruft. Hiezu sei uoch bemerkt, daß nicht die Verfallgüter deS Borge-nannten, sondern die deS Grnfen Kasimir Batthyany vom Aerar angekauft lvurden Mardllrger Berichte. Marburg. 26. Jänner. (Vom Beamtenverein.) Der vom allgemeinen Beamten-verein gegründete UnterrichtSfond für Kinder mittelloser Beamten ist durch die Spende deS Kaisers, durch die Widmung de« 1. Wiener Vorschuß-Konsortiums und durch andere Beiträge bereits so hoch angewachsen, daß V0tläufig aus seinen Zinsen im Jahre 1869/70 sechs Freiplätze an der Handels- und Gewerbeschule des Frauen Erwerb-VercineS dotirt und an Beamtentöchter verliehen werden konnten. Der nächste Zweck, der mit der Bildung deS obigen Fonds angestrebt wird, ist die Errichtung einer höheren Töchterschule, mit welcher später auch ein Prnstonat für auswärtige Zöglinge in Verbindung gei»racht werden soll. DaS Be-durfniß einer solchen Anstalt, an der eS im Allgemeinen gebricht, ist längst anerkannt. Wenn auch seit einer Reihe von Jahren theilS vom Staate, thellS und hauptsächlich von den Gemeinden für die Ausbildung der männlichen Jugend sehr Wesentliches geleistet wurde, so ist doch für eine sorgfältigere Heranbildung der Frauen und Mütter — dieser wich-tigen Kulturfaktoren der Zukunft — noch sehr wenig geschehen. Die letzte Generalversammlung deS Beamtenvereins hat für die nächsten 10 Jahre 25^/^ der Zinsen de» allgemeinen FondeS der Dotirung deS l^nter-richtsfondeS zugewiesen und dadurch zum ersten Male jene glückliche Ver« bindutm gestiäftlicher Unternehmungen mit Humanitären Zwecken, welche dem Beamtenvereine zu Grunde liegt und nur zu wenig gewürdigt wird, zum Ausdruck gebracht. Mit diesen Beiträgen allein könnte jedoch zur Verwirklichung der obigen Idee nicht so bald geschritten werden. alS eS wünschenswerti, und nothwendig ist. Der VerwaltungSrath bemüht sich daher, auch weitere Kreise zur Betheiligung an dem UnterrichtSfonde heranzuziehen und hofft derselbe von allen Freunden der Bildung und des Unterrichts in seinem gemeinnützigen Streben unterstützt zu werden. Freiwillige Beiträge werden auch in der Kanzlei des Beamtenvereins. Himmelpfortgasse Nr. 6 in Wien dankbar entgegengenommen und seiner Zeit veröffentlicht werden. (T a n z p r ü f u n g) der Schüler und Schülerinen deS TanzmersterS Herrn Eichler jun. Der letzte SarnStaji versammelte mehr als dreihundert Personen in d.m einfach aber geschmackvoll dekoritten Götz'schen Salon, theilS um von den Erfolgen des Unterrichtes sich zu überzeuaen, theilS um im gemüthlichen Kränzchen sich zu Vergnügen; und jeder Anwesende muji gestehen, daß in jeder Hinsicht das Vollkommenste erreicht war. Die Prlifung ging programmmähig vor sich und war oft vom Beifalle der Zuschauer begleitet ; die Grazie und Präzision, mit tvelcher die Tänze von den zahlreichen Eleven auSt^eführt tvurden. tvar aber auch thatsächlich hier noch nie gesehen; wollen wir etwaS davon herausheben, so ist eS der EzardaS. an dessen Schlüsse Herr Eichler mit einem Fräulein ein Solo tanzte, das vielen Applaus hervorrief, und die recht hübsch arrangirte vom Tanzmeifter komponirte Quadrille „Schützenfaljnc". Kurz wir könne« nur bestätigen, daß durch diese Tanzschule deS Herrn Eichler eine für die feinere Erziehung nothwendige Bildungsstätte ins Leben gerufen wurde, welcher wir im Interesse der Marburger Zugend das beste Gedeihen wünschen. — Das Kränzchen. iveicheS der Prsifung folgte, tvar eineS der animirtesten der lieurigen Saison und daueite die Unterhaltung tn der schönsten und ungezwungensten Weise bis in die Morgenstunden hineilt. — Wie ivir tiören. lvird Herr Eichler. um dem allgemeinen Wunsche nachzukommen, im Verlause des Februar noch ein zweites Kränzchen arrangiren. (Aus der G c m e i n d e st u b e.) Diese und nächste Woche liegt im Bureau deS Bilrgermeisters die Rechnung über den Gemeindehaushalt im verfiossenen Jahre auf. damit alle Stcuerpflichtigen Einsicht davon nehuien. Wir berichten in der ltächsten Nummer darüber. (B e n e f i z e v o r st e l l u n g.) In der Reihe der Benefizevorstel-lungen folgt morgen Frau Treu man. eine Schauspielerin, von k»?? wir schon öfters gesagt u»,d es hier tviederholen. daß sie für ihre theatra-tische Begabung viel zu wenig beschäftigt ist oder doch wrnigstenS nicht IN dem Genre die Bühne betritt. w^>zu sie am besten passen würde. AuS diesem Gründe wünschen wir »t)r eine gute Einnahme, woran übrigens nicht zu zlvtifrln ist. da sie Langero mit so vielem Beifalle am Karl-tl)eater gegebenes historisches Lharafterbild „Der lstzte Jesmt" und daS Lustspiel von Görner „Nichte und Tante" gewäijlt t)at. (T h e a t e r.) Die lekten Tage geliörten dem Tanzerpaare Frl. Spinzi und Hrrrn Hölzer; unser Urtl».il über die Vorzüglichkeit der ausgeführten Tänze, insbesondere der Gelenkigkeit und Grazie des Herin Holzer fanden ivir in den lveiteren Vorstellungen nur liestätigt. Die Zugaben, meist einaktige Posien und Lustspiele, beschäftigten zumeist die Komiker, lvelche tvie gclvöhnlich ihrer Ausgabe vollkommen gerecht iviirden. Gingefanbt. „Dummes Zeug kann man viel reden und schreiben, aber mir nicht malen", sagt ein deutscher Dichterfürst. Gewiß treffend gesagt, denn Dumme« oder — Unanständiges vor daS Auge gestellt, hat ein magisches Aecht. Hat dies jene kompetente Behörde wohl überlegt, welche die öffent liche Ausstellung der obszönen Fotografien am Kasinogebäude gestattete? Oder besaß sie vielleicht nicht den Mutl». von ihrem Rechte Gebrauch zu machen. Der Zustimmung aller normal Denkenden wäre sie hierbei sicher gewesen, so wie sie dadurch die Eltern und Erzieber noch zu besonderem Danke verpflichtet hatte. Ein Jugendfreund, der bei dn Jugend „geistige" Bildung haben will. I^ssrli INU« Itrspt«« tttKlßoli empfiehlt keivlimez^er, Conditor^ vi8-il-vi» „Holil Mohr." 31) Uemi.Z'. prttlctiselier Vl«», St»üt, »oKilsrx»»»« Hr. s. Trebnitz, den N. Juni 1869. Ihr Anatherin-Mundwaffer, dessen Empfaim meiner Ordre gemäß ich bestätig?, gebrauche ich seit Jahren mit dem besten Erfolg, indem es den Weinstein und Schleim, der sich an die Zäl^ne anfetzt, li^st «nd entfernt und auch den itblen Geruch au» dem Munde gänzlich dehebt, daher ich es besonders empfehlen»werth finde. 2? Hochachtungsvoll uud ergebenst königl. Rechtsanwalt und Notar. Zn haben in: Marburg bei Herrn Bancalari. Apoth.. K. Kolletnig und in Tauchmann» Kunsthandl.; Cilli bei CriSper. in VaumbachS und in Rauschers^ Apoth.; Sauerbrunn in der Apotheke; RadkeeSbura I. Weitzinger; Mureck. i'ei Kugler ck Merlak; WaraSdiu in A. Halters NpothekeLuttenberg bel N. Wilhelm. Rohitsch in Kri»pers Apotheke: Windisch'Graz in Ammerbacherß' Apotheke und bei J.Kaligaritsch . Tüffer in der Apotheke; Windisch-Landßbera in VaßulikS Apotheke. ! Der BolkSbildungSverein in Graz hat stch am 21. d. konstituirt «nd in die BereinSleitung nachfolgende Herren gewählt: Dr. Altmann, LandtagS-Abgeordneter; Dr. Fleckh, Landes AuS» schuß; von Aramk, Bürgermeister; T. Eisfeld; Dr. Hiebler; H. Huber; Prof. Dr. Älwof; Dr. KoSjek; Dr. Lipp ; Dr. Unger, Hofrath. Nachdem eine namhafte Zahl von Marburgern den Beitritt zu diesem gemeinnützigen Bereine bereits erklärt haben, so ergeht hiemit dciS fteundliche Ersuchen, weitere Beitritts Erklärungen möglichst b.,ld bei Herrn A. TombaSko abzugeben, um durch die schleunige Einsendung einer zahlreichen Mitglieder Liste von hier einen neuerlichen Beweis der lebhaften Unterstützung jedes freiheitsfreundlichen Unternehmens durch die Bürger der verfassungstreuen Stadt Marburg geben zu können. p. T. Gründer mid Zründer zugleich Theit»lehmer des hiesigen Theater- und Casino-Bereines werden hiemit srcundlichst eingeladen. bei der am 28. Jänner l. Z. Abends 7 Uhr im Casino Speise-saale stattfindenden alljährlichen General-Berfa mmlung zu erscheinen. Zur Tagesordnung kommt: 1. Der Jahresbericht. — 2. Prüfung der Rechnungen. — 3. Wahl dreier Comitv-Mitglieder. — 4. Bestimmung der Jahresbeiträge der Easino Mitglieder. -- ü. Be-stimmung dee Subvention für den Theaterdirektor. ^ 6. Vornahme der Verlosung der bestimmten Anzahl von Antheilscheinen. — 7. Antrag des BerwaltungS.Comite'S, be-tteffend die Abänderung de» §.19 dahin, daß wenigstens 1V Mitglieoer gegenwärtig fein müffen, um beschlußfähig zu sein. — 8. Anträge der Mitglieder der General- Versammlung. 93 Marburg am 29. Jänner 137<). Dr. Borstand. Ariedr. Leyrer, Sekretär. Der III. Bildungsunterricht im Das gefertigte Wechselhaus verpflichtet sich nämlich, alle bei ihm im .. .Ml... S"'»»2'! -L. .!,.!?!'? SÄ» w?? sellschaften werden in dieser Zeit alle modernen GesellschastS und Na VMsl»Nfl iN Vier AithUKgeN llUs 47,sOt) st., auch i.cueft» und zcili,emä»e ..Schütz'nsahne" oder: Qua^j ««««« - ^ drille dL.vivrv «Iss tirsurs" genannt, vollkomnzen noch für diesen R V,VW, U WVVv, SVW HNURveu Ir» vr 3 A. 9 bis 12 Uhr BormittagS in der Wohnung, Herrengasse, Quandest'scheS ANAßhx^ lvomit man schon auf alle Treffer und den ganzen Gewinu in HauS Rr. 102 im 2. Stock rechtzeitig mitgetheilt werden. ! nächster Ziehung spielt, verkauft bei __H«». «. »««,««. «n»»»aln «.» «n»,w. Bewurzelte Weinreben: Mosler, Wälsch-Risliug, Gutedel, Braneek sind bei dem Gefertigten zu haben. SV_Marburg. Tchvm am erfolgt die Ziehung der welche 4 Mal im Jahre spielen, mit fl. Gewi«« dotirt, tvobei in Summa nur 25.000 Stück existiren und jedeS LoS ohne Unter-schied gezogen werden muß, sohin die Einlage nie verloren ist und von dcm Königreiche Galizien und dem Herzogthume Krakau garantirt find. Gin Los kostet mit der Verpflichtung des Rückkaufes 28 si. ohne Rückkaufsverpflichtung 27 fl. i»l Hl»» , diplomirter Lehrer der Tanzkunst und gewesener Meister im vormals k. k. Kadeten-Justitut zu Marburg. Kundmachung (82 Das gefertigte Stadtgemeindeamt macht hiemit bekannt, daß die Rechnungsabschlüsse d«S GemeindehauShalteS und der Gcmeindeanstalten für das Jahr 18K9 in der AmtSkanzlei zur Einsicht der Gemeindemitglieder vom 20. Jänner bis 3. Februar 1860 öffentlich aufliegen. Stadtgemeindeamt Marburg am 20. Jänner 1870. Der Bürgermeister: Bancalari. Der