Prannmcrations-Prcisc: Fitr Laibach: Tanzjahrig ... 8 fl. 40 kr. Hsibjahrig ... 4 „ 20 „ 8i«tcljShrig . . 2 „ 10 „ MsuaUich ... — » 70 „ M i t d e r Post: 4snzjiihng... 11 fl. — ft. Hsibjiihrig ... 5 „ 50 „ dirrteljiihrig . 2 ,, 75 „ Laibachcr Redaction: Bahnhofgsffe Rr. 132. z«r Zustellnug in« HauS vier-iiWhrig 25 kr., monotl. 9 kr. vinzelne Nummern 6 kr. Kxpeditiou- & Jiiscrateu-Bureau: Toiigrctzplatz Nr. 81 (Buch-handliing bon 3gn. v. Klein« mayr & Fed. Bamberg.) Inftrtioukpreise: Fill- die emfpnltige Petitzeilr & 4 tr., hei -^roeimaligcr Ein-fchaining a 7 It., tmmctiger a 10 kr. JnskNionkstcmkel jedeSma! 30 tr. Anonym- Mrtthrilungen werden nicht beriickstchtigt; Manuscript- nicht zurtiSgefendek. m. 208. DonneMag, 11. September 1873, — Morgen: Maccdonius. Bei grvtzcren Juseraten nub iSftem Einschaltung entfpr» chcabtr Rabatt. 6. Jahrgang. Unsere Wiihler mid die Volks-wirthschast. (Fortsetzung.) Mit dcr glucklichcn Durchfiihrung dcr Wahl-reform ware nun auch dieses Hindernis gefallen; das Volk fanti, sofern es Vcrstandnis dafiir hat und nicht selbst seiner Entwicklung auf wirthschaft-tichcm Gebicte hemmcnd in dcn Weg ivctcn will, svlche Manner in den ReichSrath entsenden, welche sich nicht so sehr fur Partciprogrammc und hals-brecherischc politische Zukunftsplanc erhitzen, als Eifer und Befahigmig bckundcn, das Nachstliegende, die Nettung tioit Land und Reich ans dent finaiizicllcn und okonomischcn Siechthum, zu besorgen. Seit dem Schlnfse dcr letzten ParlamciitSpcriode find bekanntlich Ereignisse cingettctcn, die cs mit unerbitttichcr Bc-weiskrast darthnn, das ein kiinftiges Abgcvrdnetcn-haus keine driiigendere Ansgabe kennen barf, als tine ucue wirthschaftlichc Grundlage zu schassen, bnmit nicht dcr Staat, dcr in dcr Bersassung cine ncue politische Basis gcwvnncn, an wirthschastlichem Siechthume und an verkehrtcii finanzicllcn Grund-satzen dem Ruin vcrsalle. Die Wirkungen dcr lctztcn fumnzicllen Krise haben kein Gebiet dcS wirthschast-lichen LcbenS unberiihrt gelassm; Handel, Industrie, Berkehr, Kleingcwerbe und Ackeriiau wurden mehr oder minder davon betroffen, cs existiert fast kcine Klasse dcr Gesellschaft, too sie nicht ihre Spuren zuruckgelasscu. Wcr kaim da cnuartcn, datz dcr Staatshaushalt davon unberiihrt gcblicbcn, datz nicht tin tmpfindlichcr Ausfall im ncichstcn Budget zum Vorschein kommcn werde. 9?cchntt man dazu dcn Erniccntgang, die Elementarschaden, die im hcurigcn Jahre namentlich in Krain besonders vcrhecrend aufgetreten, so solite Man doch zur Erwartnng be-rcchtigt sein, in ben Wahlversaminlnngen vor allem das Thema behandelt zu sehen, wie dem Volke und dem Reiche aus der wirthschastlichen Bedrangnis am sichersten geholscn werden tonne, welche Gesetze gc-schassen werden mussen, um kunstig ahnlichcit Ge-sahren fiir Staat und Volk vorznbeugen. Man sollte meinen, die Wiihler Krains hatten Anlah genug, mit dem ihncn beschiedenen Ausmatze autonomcr und politischer Gerechtsarne fiir dcn Moment znfrieden zu sein, es gebe fiir sie unter ben gegenwartigen Berhaltnissen gcrade feiite dringeiide Veranlassnng, sich fiir tin einigcs Sloveuicn und andere abcn-tcuerliche Zukunftsplane zn erhitzcn; svlche Fragcn tonncn in bem Augcnblickc unmvglich cineit solchcn Wcrth haben, um dariibcr das Nachstliegende, die Besserung dcr wirthschastlichen Lage, ganzlich autzer acht zu lasten. Dennoch wurbe in bcn Wahlbesprechungen und Programmreben der letzten Monate kaum elwas anderes zur Sprache gcdracht, als die Gesahrdung dcS „Glaubens" burch bie gottlosen Liberalen, bic Bcdrohung der tirchtichcn Sonderrcchte durch dcn allgcwaltigcn Staat von dcr klcricalcn, die Gesahr-dnng der slavischeu Nationalitatcn, die Zcrstornng alles nationalen Lcbens durch bie Ccntralistcn und ahnliche tvlle Phrascnmachcrci von national-fodcra-listischer Scite. Die wirthschastlichen Fragcn jcboch lrmrben webcr von ber cincn noch bet* anbeni Partci-frnclion auch nur mit cincm Sterbenswortchen bc-riihrt. HvchstcuS erging man sich in die gctoohnten Schmahnngen gegeii die Vcrfassungspartci, die am wirihschastlichen Miserfolg allein die Schuld trage, weil sie dcn habernbcit unb sanllenzenben Nationalitaten nicht auch noch zu den politischeu Freiheiten Natio-nalwohlstand unb alle Bcqucntiichkeitcn cincs Schla-rasienlebens auf dem Teller zu prcisentieren vermag. Es ist freilich viel bcquemer, einer politisch unreifeu Wahlerversammlnng gegeuiibcr sein Wort zumPsand zu setzen, man werde fiir alle moglichen politischcn Freiheiten ins Feucr gchcn; cs bcdarf zu ahnlichen Declarnationen kciner besonbern Kcnntnisse, zum wenigsteu einer klaren Einsicht in bie okvnomischen Bediirfnisfe des Staates und seiner Biirger. Auch in ben publicistischcu Organen unserer Gegenpartei bcgcgnct man Jahrc hindurch nicht bem lcisesten Versuche, Jnleresse unb Verstanbnis fur volkswirth-schastliche Fragcn unter ihrcn Lesem zu weckeu. Nirgeiibs trisft man auf einen klaren unb lichivollen Gedanken, wie etwa bic Eisenbahnsrage am vor-theilhaftcsten zu loscn, bie ©runbstcuerrcform burch-zufiihren ware, auf welchem Wege bie Hcrstellung ber Valuta anzubahncii, bie ^Einkunftc dcs Staatcs wie dcr Provinz mit ben Ausgabcu ins Glcichgewicht zu bringen seien, wie Gewerbe und Industrie ge-hoben, Berkehrswege geschaffen oder im guten Stande erhaltcn, die Arbeitskraft des Volkes mit Nutzeu und Vorthcil verwendet, nationalen Untugenden, dem Hangc zur Trunksucht, zur Rauflust, zum Bettel uud Miitziggang gestcuert werden tonne, u. s. w. Vergebens fucht man in ben nationalen Organen nach (Srorterung von berlei das Beste des Voltes bezweckenben Fragcn; was wunder, roeitn auch in dcn nationalen Wahlcrkreisen das Verstanbnis fu IeuilleLon. Vor der Siegessanle in Berlin. (Schlutz.) Er gcbcutt einer neuen Rcihc von glanzcndcn ©iegeit, er steht bie Gestalten grower Fcldhcrren unb Staatsmanner, wclche das triegerische Konigsgeschlccht der Hohenzollern im Ringe umstehen; einer Helden-nt6cit seines Voltes gebentt er, welche mit nicht Qeringerer Kraft unb mit vvlligenu Erfolge geleistet '»itrbe, alS jene aus ^em Jahre seiner Gebnrt. wenn er auf die Hauptstabt btkft, bie er am »cstiagc bctrat, so uberschaut er cine fast unab-i^barc Zahl von Hauscm unb Palcisten, welche da ^standen find, wo fonst sandige Felder sich brei-«ten; i'tberall an den Hausem sieht er Schienen-Nriinge und ciiten Walb con Dampfschornstcincn; 9uf ben Stratzen, welche in seiner Jugend fiir ^enfchenlcer unb iibermahig breit galten, beobachtet S kin emsiges Gewuhl, in ben Schaufenstern etne ^usstellnng zahlloser Erfinbungen, bie in seiner " ‘Tjeit gar nicht oder nur fur wenige ber Reich- ften vorhandcn waren. Jcdcr Blick belehrt ihn, datz die Verbindung seines Volkes mit fronden Nationen und ber Autheil desselbcu an der Weltcnltur ein unverglcichlich grotzercr geiuorben ist als in seiner Jugenb, wo bie Waren, welche bas Seehanblungs-fchiff,(Mentor" von seiner Rcise um bie Welt Heim« brachte, alS feltfame NeuDkcitcn in den Provinzen angestaunt ivordcn. Wenn er sich dann am Ab-nb nach dcutschern Branch mit alien Freunden zum hcitcrn Mahl nicdcrsctzt, so ist es nur cin Zusall, wenn die Speisekarte ihm nicht die Geuiisse aus viclcn srcmdcn Landcrn und Meeren bietct, Pra-serven aus Calisornien und Newport, Geiniise aus Afrika, edle Wciue von den eiitfernteftcn Gelanben, auf denen die Rcbe gebeiht. Auf grotzcrn Zeitungs-blatt fallt die Beschreibung des Festes, das cr vor wenigen Stnnden erlebt, in seine Hand; die Nach-richt von seiner Feststimmung stiegt an bent Draht mit blitzahnlicher Schnelligkeit hunberte von Meilett in seine Heimat. Unb wenn er auf dent Dampf-wagen in feine Provinz zurnckkchrt, nimmt er cin Bild des Denkmahls fiir seine Lieben mit, nicht von Mcnschenhand, sondcrn von ber Sonne selbst getnalt. Sehr grotz erscheint ihm, wenn cr das cin- zclne iiberbettft, dcr Gcgensatz zwischen einft unb jetzt, unb doth ist ihm bic Gegenwart Fortschritt, unb Srsullung bcsscn, was vor GO Jahren begann, unb bie Gebanken bariiber vermogen ihm unb vielen Tausenbci ben cbelstctt Festgenuh zu geben. Nicht alles ist bcsscr gcwordcn; jebe Steigenmg ber na-tionalcn Kraft bereitct ucue Gefahren, cs ist baftir geforgt, bah wir auch in Zukitnft uns nicht ficherer Ruhc unb thatenlofem Genutz htngebcn; dennoch soli gcrade dcr altcre Dcuische in diescn Tagcn ohne triibc Ncbengedanken die Grohe dcs Gcwinnes empsinben, denn die Arbeit seines ganzcn cigenett Lcbens hat dazu geholscn, war er auch nur Einer unter viclcn Tausenben. Abcr mitten in bent frcudigcn Genusse der Gcgenwart diirfen die Acltern bem jiingern Ge-schlcchtc auch fagen, dah bas enge, ftiUe, anspruchs-losc Lcbcn ber Prcutzcn, wie es nach dcn Freiheits-friegen sich formtc, nicht in jeber Richtung fleiner war als bas Leben der Gcgenwart. Ja, die Eltern burfcn von ihrcr Jugend tiihmcn, dah einige patrio-tifche Gedanken unb Familicngcsuhlc, wclche wir in dem werdenden Geschlcchte rccht lebendig wunschcn, in jencr Zcit nach bcn Frcihcitskricgcn besondcrS solche Gegeustande man gelt, ber Werth mid die Tragweile national-okonomischer Fragen nicht gefannt find, folglich auch zwischcn Wahlern und Erwahlten dcrcn gedeihlichc Losung kcincn Gcgcnstand bcr Er-ortcrnng bildcl.____________________ (Schlutz fotgt.) Politische Rundschau. Laibach, 11. September. Inland. Mit kaiserlichem Patente tiorn 7. September ist daS Abgeordnetenhaus auf-gelost, die Voruahme unmittelbarer ReichSraths-wahlen und die Einberufung des ReichSrathes anf den 4. November angeordnet. Der Monarch ist bekanntlich am Abende des 6. September von" seiner Neise ins pettaner Lager itach Wien zuriickgekehrt, urn am Abende des 7. September sofort wieder ins brncker Lager abznreisen. In der Zmischenzeit hat der Monarch die Unterferligung des erwahnten Patentee, durch welches der alte Reichsrath anf-gelost und der nenc anf den 4. November einbe-rnfen luivb, vollzogcu. Die bereitS ertoahnte Broschiire des Freiherrn v. Helfert: „Die bohmische Frage in ihrer jnngsten Phase", dars schon roegctt der Person und Bcrgangenheit ihres Antors anf publicistische Bc-achtung Anspruch erheben. Dieselbe ist mit ans-gesprochenem Wohlivollen fur die „staatsrechtlichc Opposition" geschrieben uttd geht in ihrer Tendenz bah in, die letztere von der Unvernunst ctlichcr ihrer allerextremsten Anschauungen und Anspriiche, so tote von der absoluten Aussichtslosigkeit des bisher ein-gchaltenen Weges zu uberzeugen und zum Eintritte in den direct gcwahlteu Reichsrath zu veraulassen. LetztereS soli natiirlich nut zu bent Zivecke geschehen, um die Postulate der „siaatsrech>lichcn Opposition" zur Gcltung und zut Ancrkennung zu bringen. Jntoieweit er diesen Postulaten zustimmt, ist a us ber in bicsem Puuftc uberaus vorsichtigeu und blos leise aiibeutenben Broschute nicht zu entnehmen. Nur von einettt „in Wien residierenden bohmischen Hofkauzlct" oder „einem Minister fur Bohmen, nur nicht ohiic Poi'tcseuille, sondern in it realeu Attributen", serner von cineiit aus dem Schvtze bcr Lanbtage beschickten „Lcinber- ober Dberhaus" ist cmSbrucklich bie Rebe. w Wie bie „Montags-Revue" officios melbct, toirb bcr Konig von Italic n am 17. September zu eincnt viertagigen Aufeuthalt in Wicit eintreffen. Von Wien toirb sich Victor Emanuel nach Berlin begebcn, roohin ihitt bcr dentsche Ge-fandte in Rom, Herr v. Kcudcll, bereits voraus-gcrcist ist. Jm Gcfolge des Konigs tocrdcn sich bcr MintstcrprSjibent Minghctti und der Minister des Acutzcrn ViscoutiVcnosta befindcn. Von A«'ili-tars nennt man General Menabrea, den Mentaita-Minister. Die Reife bed Konigs macht in alien liberalen Kreiscn Jtalicns ben bcstrn Eindrm!. Die „Gazzetta d'Italia" verst chert, mchrere cinftnhrcichc Abgcordnctc des linkeit Centrums hattcn mit Rtick-ficht aus die eminent liberate Haltuug des Cabinets Minghctti und die com Konige ins Ausland zu untcrnchmcnbe Reife bcr Regicrung erflart, sic warden dieselbe in it alien Kraflcii unterstiitzcn. Die „Nazionc" tatzt sich fogar aus Rout fchreibcn, batz bie Reife bed Konigs nach DeMschlanb eitt Pfanb uitb cine Garantie des Friedens fiir Jtalieu und gattz Curopa set, wcnit, tote dies wahr|chcittlich ist, die brci Hcrrscher von Deutschland, Oesterrcich uitb Jtalieu sich zu N rtragen einigten, fraft berett fie sich gegenfeitig ihre Rechte nub Territorien garan-tiereit nitb, iiidciii fie sich zu Urhebern uttd Ver-fechtern cities allgcmeiitett Reformvorschlagcs mach-teit, in ihrett Staatcn die Sirittectt auf den fiir bie intterc StaatSficherheit nothigcit Stanb hcrabzufetzen. Sehr fympathtfch begtiitzt bie „Italic" die bevorstchcttbc Reife Victor Emanuels. Sie wirb babttrch unter audcnit zu folgendcn Bcmcrkungen ii bcr O e ft e r r e i ch» U n g a r n vcrantatzt: „Von dent Stage mt, too der Kaiser Franz Josef fcittern Reiche libcrale Institutions verlieh, beharrte er auf dicfcm Wcge titit einer Loyalitat und Festigkeit, die sich nicrnals verlcuguetc; beehalb haben die Un-gli'icfefallc, die ihtt Irafett, seine Antoritat und A»-sehen bci fcittcit Volkcrn keincswegs verringert; und tocmt die Reorganisation bcr osterreichisch-ungari-fchcit Monarchic ntuhevoll tittb schwicrig ist, so faun m an ben bereits vollbrachten Fortschritt nicht in Abrebe stcllen, und bcntet allcS borauf Hitt, batz bas auf constitntioneller Grundlage befeftigte Reich bcr Habsburgcr zu cine in ncttett Gefchicke int Jntereffe des europaifchen Glcichgcivichtcs uttd dec Civilisation bentseit ist. Deshalb vcrfolgt auch Jtalieu mit ft)inpathifchcm Jntereffe die Entivicklung bcr Macht und des Anfblithens bcr ostrrreichifch ungarifchen Akonarchie, und die Wiinfche, wclchc Victor Emanuel nach Wien briugeu toirb, wcrden nur bcr Ausbruck der Gcfiihlc unfcreS Lanbcs fein, welches gliicklich ist, die ettgett Bande der Frcundfchaft zwischcn bet* den Staatcn ititmer fester fchlieheu zu fehen." Auslaitd. Die Hauptuachrichleu aus Deutschland fommen wieder vom firchlicheit Kampfplatze. Es fchcint, batz die llltramontanen sich auf der ganjen Linie int Riickzuge befindcn. Zunachst ist vvm Rhein iiber den Bcginn einer Opposition gut infallibilistifch gesinntcr Katholiken g c g e n die B i s ch o f c zu bcrichtcit. Der Btschof von Stratz-burg hattc ohttc Wcigcruug, entfprcchenb detn auch fruher in bcr Diocese herrfchenben Branch, bie gcist-lichen Eruennuugen ber Regicrung angezeigt. Nun wirb bcr „Schlcs. Prcffe" aus ber Rhcinprovinz bic intcrcffante Thatfache mitgetheilt, datz in den Divccfcn von Koltt uttd Trier gegcntuattig Adreffen uuilattfctt, die ganz entgegengefetzt den gewohnlichcn Ergcbcuhcits-Adreffen an die Bifchofe das dringeiide start und warm wirkten. Es ist wahr, der ficherc Stolz auf nationale Griitze, welcher das heramvach-sende Gcfchlecht fcfligcn latttt, fchftc damals; an seiner Stelle aber war das Bcburfnis danach nub in viclcu Scclcn heijje Schnsncht vorhandcn, und bancben cine toctrme, fast lindtichc Treuc gcgeit bas hcimifche Staatswefen uttb bas Konigthum, bent man sich attgehorig siihlte wie eitt Hausgeuossc detn Hausvater. Jene Schnsucht nach nationalcr Grotze Hat in Tausenden als treibende Krast gcwirlt, die lvyale Hingabe an das preutzische Konigthum aber war der Regulator jetter treibenben Kraft, uttd bic bauerhaste Verbiitbuttg biefer beiden Gefiihle hat Preutzen hcraufgebracht. Es ist serner wahr, der alte Staat bcr Hohcn-zollem briicfte in viclcm Harter auf die Einzelnen. Wo bie Sphare bes Privatrechtes aufhortc, war oft Willtiir bcr Bchiirben, engherzige Bcvormundung, nicht gattz selten vbllige Rechtlofigleit des Jndivi-duums zu bettagen. Die Meuschcn ittujjtcn ittehr crtragen uud sich ntehr fiigcn, utid tit tnattchent ehreniDchrteit 3)ianne aus jeiter Zcit crfeimt man noch die Spuren ber atten Uttfreiheit, danebeit aber auch eitt Pstichtgesiihl uttd cine Opferwilligkeit fiir das gemcine Wohl, tvelche das cigeite Lebeit als cttuas beiiaufiges crfchicneit licg, toorin zu enl-fagcit fclbstverstandlich toar. Auch in bent stillen Familienleben jcner Zcit itnd in dent engcit Neben-cinanbcrfctu gcdich gattz gejjiohnlich eitte zartc Jn-nigfeit bcr Empsinbung, die vielleicht inanchinal zur Empfiltdfamkeit wurde, die aber doch ihr wanned Licht ttnocrganglich in den Seclen zuriicklictz. Da-mit verbititdeit war eitte forgliche Ritckfichtnahme auf das Wohl und Vehagctt bcr attbern, eitt seines Berstanbuis fiir Charaktere uttb Eigcnart ber Be-faimtcn. Auch in ben klctiten Kreifen des Volkes war biefe Humauitcit in Behanblung der Umge-buttg hcitttifch, cine schone Hiiflichkeit bed Herzens, gutes Ziitrauen zu attbent, eine utibefangcite Hingabe bcr Treuherzigkeit. Diese Tugenden warett feiitcswcgs bas Rcsultat einer reichen Bildung. Deitit um die Wiege des Preutzen vvm Jahre 1813 stattden die schiincn Kiinste schiverlich, die Bildungs-mittet, durch welche das Kind gczogeu wurde, tuaren vielmehr sehr ciitfach. Der Voter war durch Lasvn-taine, Jssland und Kotzebue geriihrt warden, ber Ersuchen stcllen, itn Jntereffe des FricdenS den Staatsgefctzen, namentlich dettt zunachst fithlbaren iiber die Austell ting bcr Gcistlichen, nicht lattgcr zu toiberstrebctt. Zur Kirchenfrage ist auch bie Mitthcilung des „Deutschen Wochenblattes" von Jntereffe, datz den Alt katholiken und ihrem Bischose dein-nachst die ftaatliche Anerkennung erthcilt wcrden soll. Eine an bas versailler Cabinet gcrichtete officicllc Depefche ber beutfchen Regicrung conftatiert bad Auf Horen ber Occupation, ba alle von Fraukrcich iin Fricbcnsvcrtrage eingegattgenett Ver-pflichtungcn erfiiflt feieit. Der Befehl zur Riiu-mung Verbmis wurde Don Berlin aus noch am Abend des Samslag erthcilt, uttb man glaubt, dah die vollstaudige Ranmung zwischcn dem 15. und dem 20. d. M. crsolgt fein wevde. Binnen wenigen Tagen wirb fomit „Frankreich sich felbft wieberge-gcbeit fein", w:e ber laitblaufigc Ausbruck in ben parifcr Jourualen lautet.^Der Pact von Borbeaux ware fomit zu Enbc, toctttt er nicht bereits am 24. Mai von ben Rohalisten gebrochcn ware, unb ber Wettlauf um den Thron Irankreichs lomite be-giitttcit, wcnit nicht durch die Butzfahrt des Grascn von Paris nach Frohsdorf der Pact vom 24. Mai ebcitfalls gebrochcn wordeu ware. Die Bevolkcrung Frankreichs vcrfolgt itbrigens die royalistischen Bestrebungett, trotz der gegenthei-ligcu Versicherungeit bcr Journale biefer Partei, mit Abfcheit und Wibcrroilltn. Neuestens haben ciitutibzivanzig Mitglicber bes Generalrathcs von Ober -Savoy cn cine Adrcsse an Mac Mahon gcrichtet, in welcher bcr Pcastbent aufgeforbert toirb, fcinem Ehrcnworte gematz die republikauischett Jn-ftitutionen aufrcchtzucrhalten. Diese Kundgebung ocrdicnt umfomchr Bcachtung, als es allgemein be-fattiit ist, dah Savoycn sich bcr Schweiz anschliehcn will, falls Fraukrcich bcr Republik cntfagt. Miig-lich, batz bie Regicrung bes Kampfes hierauf ebenfo, wie fie cs in A l g e r i e it toegeit ber Manifestatioiien vvm 4. September bcabfichtigt, mit ber Verkiindi-guitg des Belagerungszustandes antroortet. In Al" gerieit daucrt ilbrigens die Rebellion ber cinheimi-fcheit Arabcrstamrne noch immcr fort, toie cs bie Vorfalle an ber marofkantfchen Grenzc, fotoie ber Kainpf int Siibcn mit eiitetn ber erbittertstcn Feinbe Frankrcichs, betn Hauptling Ben Ehucha, ber besiegt tvorbeu fein soll, bcwcisen. Der p a r i s c r E r z b i s ch o s hat eiiten Hirten-bricf erlaffeit, in bent cr in gereiztem Tone gegen Victor Emanuel zu Felbe zicht unb bas bat* bige Ende der Leiden des Papstcs prophezcit. Das Aktenstiick erregt tit Paris das gerechtefte Attffehen. Dagegen hat die Regicrung Proceffionen, die fur dett 20. September bcabfichtigt wurbett unb bie „@chanbthat“ bcr Einwohncr Roms verftuchen, tier* botett. Sohn terute uttfere grojjen Dichtcr wahrscheinlich erst als Juttgtitig kennen unb erhiett erst auf feinen Reifeit groge Einbritcke von fchiiiter Kuust. Unb nicht jebem ©ebitbeten jener Zeit ist der Sinn ba= fiir geweckt worben. Die Humanitat ber atten1 Prcuhcn bcruht vielmehr in bee Hanptfachc barauk' batz fie itn Haufc uttb bur* ihrcn Staat bazu &■'' zogen tmtrbeit, int grotzen uub fteinen oiel fiir av bere zu leben. Attbcre Aufgabett uttb in vietem eitte reichere Ausstattung erhatt baS juttge Gcschlccht, welches un-ter bent Banner bes bcutschcu Reiches hcranwachst; ihm wirb es teicht werben, unvollkommcnes unb beschrankies in ben Eharaktcren unb bcr Bilbnnz ihrer nachsten Vorfahren zu acrftehen. Ihm aber soll bie Sieges saute als Mahnung stehen, batz & sich in ber grotzcrn Freiheit, Sicherheit unb Reich-lichfeit seines Daseins auch bie glciche Opferwilligkeit fur ben Staat uttb bie Hingabe ait bie hohen Stufgaben bet Menfchheit betoahrc, burch welche seine Vater so grohes erreichtcn. (Gustav Freytag, „Jm neuett Reich.") Die Mi n i st e r kris i S in Madrid ist beenbet. Die Reorganisation des Cabinets ist in einer Weise vor sich gegangen, die das beste fur die Zukunft verspricht. Caste la r ist mit der Prasidentschast betraut, der zur Dictatur nur der Name sehlt. Mit vollcr Energie und mit der ganzen begeisterten Kraft seines grohcn, nneigennutzigen Herzens wird Castelar Hand anlegen an die Reorganisation seines Vaterlandes. Wenn einer zu helsen vermag, so ist er es, der, fret von jedem personlichen Ehrgeiz, nur ait das Wohl seines Bolkes denkt. Aus dieser Dictatnr wird kein Casarismus hervorgehen. Gelingt es Castelar, die Feinde Spa-v itietts nicderzuwerfen, dann wird das Wohl der Re-Pnblik seiner Arbeit einziger Lohn scin. Ueber die Berhaltnisse in Cartagena wird londoner Blattern telegraphiert, datz die Jnsurgcn-ten, der Instruction des madrider Socialistenaus-schnsscs solgend, fortsahren, ihre Vertheidigungs- werke zu befcstigen. Sie pragcn nach dem Mobetl von 1870 Silbergelb tut Werlhe von zwei Pesetas tinb haben Emissare, wohl mit Fvnbs versehen, nach Barcelona gesandt, uin in Catalonien unter biirsti-gen Arbeiterit Anhanger ber separatistischeu Bewegung zu gewinnen. Cavacho, eines ber Mitglieber ber Junta von Cartagena, ist von fcinctt Collegen arrc-tiert worben. Zur Tagesgeschichte. — Die Kochin des streitbarcn Rudi g ier. Aus Linz schreibl man: Wcnn man weitz, auf welche Schroietigkeiten die Erlangung eines litch-lichen Begrabnisses fiir chne Empsang der State« Sacramenle verfiorbene Katholiken in ber linzer Dio-eese stoht, so crscheinl es wie cine Ironic deS Schick-fals, bag vor fmzeu, bie Kochin deS gcstrengen bischoflichcn Oberhinen Franz Josef Rudigier ohne Empfang der Stetde-Sactamente verschied, obschon sie vierzehn Tage an bas Ktcmkenlager im Bischofhosc Aefeffelt roar. Die Betstotbeuc rcutde jelbficerftandlich **it alien kirchlichen Ehren und unter persvnUcher ^heilnahme ves BischofeS zur Erde bestallet — Mit 1. Jiinner 1873 flanben in ben ostct-tetchifchen Erblanderu 1498'7 Meilen, in ben Zander« der nngarischen Krone 906-5 Meilen Eifen-bahneii, lheils fiir ben Belrieb erofsnet, iheils icaren fie im Bau begriffen; eg enisielen sonach auf bie tteRliche ReichShalfle 62 3 Prozeut, auf bie bftliche 37-7 Prozent des Gcsarnrntnetzes. In der westlicheu ^cichshalfte ist Bohmen das mit Eiseubahnen am ^leisten gesegnele Kronland, dasselbe besitzt 23 1 Pro-ž«nt dcS ostcrreichifch-ungarifchen Eisenbahnnetzcs, roah-tenb auf Obetostetteich nur 2 8, auf Karnleu 19, Ouf Krain nur 15 und auf bas Kiistenland gar nut 0-7 Prozenl entfaUen. ©almatien besttz! ncch iaimer zar keine Eiseubahn. — Am 7. d. Hat sich auf ber un g a rischen -S5 e st b a h n bet Feldbach ein betlagenSroerthes "Ngliick ereignet. Aus dem liebertich iiber Sumps-8is;iihlii»g umit 31. i)cj. Bearbeitet von der fi. i Pntifliftfim ScntniCcomiiiiflmn. 9 Bogen 8". Preis 1 fl. Mit frankicrter Postzuscndnna 1 fl. 8 fv. Witterung. I'mbad), 11. September. Mvrgennebel, vormittags heiter, nachmittags wcchsclnde Bewvlkuiig. Warme: SUiurgenS ti Uhr -j 10-2", nach^ mittagS 2 Uhr + 21-6" C. (1872 + 14'0", 1871 + 21;8".) Barometer: 737'LO Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Warme + 15 5, um 0'7U iiber dem Normale. Dies.'S vollstandige Ortsvcrzeichnis iiber sammtliche Ortschafteii des Landes gibt die poli-tische unb gerichtliche Eintheilung foroie die An-zahl der HLuser und Bewohner in deutscher und slovenischer Bezcichiimig an unb euthalt nebstvem ein »lphalietisches Register, wodnrch das rasebe Anffiuden jeder Orischaft ennoglicht roitb, unb ist fiir sammtliche Behiirdeu, Aemter, Pfarreien rc., foroie fiir jcden Gefchciftsmann ein nnentbehrliches Handbnch. (462) Laibach, in: September 1873. v. & S. Uanibcrij Angekommene Fremde. Am 10. September. ISotel Stadt Him. Birmar, k. k. Siefemitcngattin. — H. v. Bolfchwinz unb O. v. Bolfchwinz, Studicrende, Cnrland. — Loncelj, HdlSm., Eisner::. — Ftl. Steiner, Graz. — Pessii, k. k. Generalmajor, fammt drei Svhnen, Zara. ifeo&ea r.li-f'ienl. Miiller, ft fin., fain nit Familie, Triest. — Mattessich, famnit Gefchroistern, Finme. — Staltiun, Lehrer, unb Wnnder, Hdlsreis, Wien. — Ferrari, it fin., Lozen. — Krašovec, k. k. Bezirksrichter, Zengg. — v. jiappus, Biirgermeister, Steinbiichel. liui«,-* EtiPO|»«e. Dieuniann, jifm., Fiumc.— Burica, Wirlb, Kranichsfelb. — Brch, Zerkel. Ioniser von Oesterreifli. Mayersbach sen. nnd Carl Mayersbach, Agent, Triest. Bniramcliei* HSitj'. Licien, Biirgermeister, nnd Bodri, Reichenberg. — Benedikt, Ksm., nnd Piskar, Controlors-gatlin, Rndolfswerth. — Palcic, SI gram, ifaoln-en. Peter unb And. Reitz unb Paufchitz, Kflte., Gorz. — Pesterin, Privatier, fammt Frau, Fiume. — yeftie, Agram. — iilemenc, Adelsberg. — Dr. Lerch, Cilli. Berstorbene. Deu 10. September. Emil Galls, Privatierskiud, 2 I., 1 M. nnd 2 T., Kapuzinetvorstadt Nr. 81, Gehirn-lahmung. — Urban Bacnik, Jnroohner, 64 I., Civilfpital, Brygbl'iche Kraukheit. Gedcriktafel liber die am 13. Setztember 1 8 7 3 ftattfinbenbeu ticitationen. 3. Feilb., Briz'fche 3>eal., Dautfche, BG. Lack. — 2. Feilb., Schnidertfchitfch'fche Neal., Zagorica, BG. Groj; lafchitfch. — 2. Feilb., <&tojan’fd'c Neal., Lantfchovo, BG. Nadmannsdors. — 2. Feilb., Novak'sche Real., Planina, BG. Wippach. — 3. Feilb., Tfchuck'fche Real., Lome, BG. Jbria. Wcgen Ucbrrsiedlung sind ciifc Mobel-Garnitur, elite Nahmaschine (Wheeler & Wilson) und zlvei Aus-lagekiisten <452-2) fogleich zu verkanscn: Burgplatz Nr. 28, Stock. WVX/"i/VWWiA/u 77.— 75.— 2070 176.-- 216.— 218.50 148.- 337.50 213.— 154.— 90.20 83.— 99.75 87. 244.— 177.- 149.- 338.5 214.- 155.— 90.4 100.25 De|i. Hypoth.-Banl. 91.50 Prioritiits-Obl. SIidb.-Gef.zn 500 Fi. bto. BonS 6 titSt. Notdwb.(lvofi. EM.) ©icB.=!8.(200 fl. oW.i Staatsbabn pt. @tiid StaatSb. pt. @t.186: SluboIfB. (goo fl.o.W.) Ftanz-Sof. (200 110.— 82!-- 130.25 9L- 103^- Lose. Ctedit ICO fl. o. SB. . Don.-Dampffch.-Ge!. jll 100 fl. CM. . . Tt,estet 100 fi. CM. bto. 60 fl. o.23. . Dfenct . 40. fl. o.W. Salm . „ 40 n PalflY - „ 40 „ Clary . „ 40 „ @t.@enoi6„ 40 „ Wiudifchgtatz 20 „ - Walbsteiu . 20 „ ‘j Kezlevich . 10 » Rud°lsSstist. 10 i 172.50 93. 56!- 30.50 38.- 27.50 38.-27.56 22.50 25.— 13.50 I \Veehscl(3;JJiovi.) n AugSb.l vO fl.ftidd.W. . gtantf. 10011. „ » Loudon 10 Pf. &ictL _ Paris 100 HrarrcS . 94c.— 94.35 112.— 43.90 Mttnzen. o Sats.Mi!vz-Ducate2 _ L0-8raucvftit2' . . 5 Preutz. Kassenscheine 5! Silver 5.42 8.95. 166.75 106.50 110,50 83.— 131.— 91.50 103.Z5 99.- 31.— 39." 27.75 23.C0 14.5V 84 25 94 50 112 15 43.96 6.44 8.D6" 167-— 106.73 Telcgraphischer Cursberichr am 11. September. „n , Papier-Rcnie 68.90. — Silber-Rente 72.75. — ,0 Staats-Bnlehen 98.75. — Baukactien964. — Credit ^ London 112.—.— Silber 106 40. — K. k. Mttnz-Dnca««' — 20-Francs-Stiicke 8.95'/,. _ Driick von Jgn. v. Kleinmayr & gtb. Ba«berg in Laiba*. Seileger und fiir bit S.ctadicn tticntitntli*: Ottcnai Bamberg-