derjenigen DorLheile Und -öffenLUchcn Ätücksich^vu welche Ven A .kauf größerer Güter» und msbesondecs der ehemaligen Herrschaften i-sns und KekneeberZ, rm Kxenlande Kram, g" esencu Adelsberger Kreises / 112739 DLLAMLEE i^srollns in univsrritkMs knjiLnios v i.jubIjLN> Darstellung derjenigen Vorthcile und öffentlichen Rücksichten, welche -en ehemaligen Seite Verbindung mit der Regulirung der land- und forstwirthschaftlichen Verhältniße, dann insbcsondcrS mit der Kultiuirung der Karstgegenden, empfchlenswerth machen. — >-> - Gedruckt bei Zosef BluSuik. Ankauf größerer Güter, und insbesonders der Herrschaften und 8oimeeb6>§ im Kronlande Krain, gewesenen Adelsberger Kreises, von der hohen Staatsverwaltung in 112739 M^urch die im verwicheneil Jahre 1849, unter Zuziehung von land- wirthschastlichen Vertrauensmännern aller Krouländer, gepflogenen ministeriellen Besprechungen und gefaßten Beschlüße, welche die Be¬ förderung und Hebung der vaterländischen Land- und Forstkultur zum höchsten Zwecke hatten, wurde die hohe Wichtigkeit dieser Grund¬ lage des materiellen Gedeihens eines Staates erschöpfend dargethan, und hiebei durch die Intelligenz und Erfahrung der Beigezogenen, alle bisher in dieser Richtung stattgefundeuen Hindernisse und Schwie¬ rigkeiten reiflich erwogen, welche, wenn sonst das Streben nicht fruchtlos bleiben solle, geregelt und nach Umständen beseitigt wer¬ den müssen. Gleichzeitig wurden auch jene Anhaltspunkte angegeben, von deren Festhaltung und Realisirung das schnelle und sichere Aufblühen dieses Zweiges bedingt ist, und dieselben nebst mehrerem Andern vorzugsweise: ». in der Zusammensetzung und b. in der Zerstücklung der Grundkomplere bezeichnet. Daß diese zwei Momente bei der allerhöchst ausgesprochenen Gruudentlastung, die wichtigsten Hebel bei der Landkultur jedweder Gattung bilden, ist dem praktischen Landwirthe zu sehr bekannt, als daß es dieserwegen näherer Begründung bedürfte, weil bei jeder Unternehmung der Kraft-, Geld- und Zeitaufwand in einem entsprechenden Verhältniße zn dem Ertrage stehen muß, wenn dieser dem Streben genügen soll. — Daß dieser Kultursaufwand besonders bei ausgedehnten Be¬ sitzungen noch insbesonders durch die Aufsichtskostcn vermehrt wird, liegt in der Natur der Sache, allein diese Mehrauslagen, welche allerdings bei der kleinen Grundparzellirung, wenn nicht gänzlich, doch gewiß größtentheils vermieden werden, sind bei größeren und 4 ausgedehnteren Besitzungen, unverkennbar lohnend, weil hiedurch, wenn sonst die bestellte Aufsicht ehrlich ihre Aufgabe löst, eine ra¬ tionelle Konsequenz in der Kultur eintretcn muß, welche sowohl in Bezug auf die Grundernte, als auch insbesonders auf die allgemeine Volksanregung zur rationellen Wirthschaft wohlthätig einwirkt. Wer die Wirthschaftszustände Oesterreichs kennt, der wird ohne Zweifel die Ansicht des Gefertigten theilen, daß die österreichi¬ sche Landwirthschaft in vielen Kronländern einen hohen Grad von Vollkommenheit erlangt hat, und reichlich unsere Landbedürfniße, befriedigt, während die Vieh - und insbesonderes die Forstwirth- schaft noch immer zum größten Theile darnieder liegt. , Der klarste Beweis für die Mangelhaftigkeit unserer Vieh- wirthschaft liegt in dem bekannten Umstande, daß unser sonst schö¬ nes, weit ausgedehntes, und größtcntheils von klimatischen Verhält¬ nissen begünstigtes Oesterreich, noch nie den Fleischbedarf ans sei¬ ner Mitte deckte, sondern sich aus fremden Staaten den Abgang mit bedeutenden Opfern verschaffen mußte. Was die Forstwirthschaft betrifft, so wurden bisher allerdings die übernommenen Holzvorräthe reichlich benützt, und damit sowohl in veränderter als auch unveränderter Gestalt, viele Geldsummen ins Land gezogen, allein diese wohlthätige Wirkung haben, wie oben gesagt, nur größtcntheils die vom Altersher herrührenden Holz- reservate erzeugt, welche itzt nach dem faktischen Stande ihrem na¬ hen Ende zueilen, und dem Lande nach der Ansicht eines jeden stil¬ len Beobachters, keine günstige Zukunft verheißen, wenn noch nicht zeitgemäß diesem Kulturszweige eine besondere Aufmerksamkeit ge¬ schenkt wird. Der Gefertigte wird allerdings auch in dieser seiner Ansicht Gegner finden, die bei oberflächlicher Anschauung irgend eines Land- theiles kurzweg behaupten werden, daß die Waldstrecken noch immer grünen, und wenn auch kein schönes Scheit- doch gewiß hin¬ reihend brauchbares Brennholz liefern, dessen Abgang auch noch durch die reichen Torf- und Kohlenvorräthe im schlimmsten Falle reichlich ersetzt werden.! — Mit Ja beantworte ich diese Ansicht, jedoch mit der ausdrück¬ lichen Beschränkung, wenn es sich um ein einfaches Brennmateriale handelt, aber mit entschiedenem Nein, wenn es sich um unsere Holz- bedürfniße im Bauwesen handelt, die gewiß von der größten Wich¬ tigkeit sind, und mehr als ein Menschenleben zur Erreichung ihrer Brauchbarkeit und Vollkommenheit benöthigen. In diesen zwei letzten Beziehungen liegen die wichtigsten Rück« s sichten, welche die hohe für die Gegenwart und Zukunft ernstlich besorgte Staatsverwaltung bewegen müssen, den angezeigtcn, und theils bereits bestehenden, theils auch unvermeidlich eintrctenden Uebelständen zeitgemäß vorzubeugen, und hiedurch den Wohlstand des Landes für die Zukunft zu sichern. — Wenn eine geregelte und gerechte Staatsverwaltung nicht nur in einem, sondern in allen Zweigen, somit auch in der Feldwirth- schaft, in der Industrie — und dem Handel mit gleichen Schritten zur Förderung des Wohlstandes vorangchen soll, so muß der Ge¬ fertigte unumwunden bekennen, daß seine dringende Anforderung zur bessern und schnellen Regulirung unseres Forstwesens, durch dessen bisherige stismütterliche Behandlung vollkommen gerechtfertigt erscheine, indem die erstere nämlich die Feldwirthschaft durch die un¬ abweisbaren Bedürfnisse des Volkes, so wie die Industrie, und der Handel, durch die beschleunigte Realisirung der hievon abstrahirenden Vortheile, an nnd für sich reichlich begünstigt erscheinen, und die dieserhalb Betheiligten, der intelligenteren Volksklaffc Angehörigen, von jeher, wie auch itzt, die größte Thätigkeit in Förderung ihrer Interessen entwickeln, nnd sich anch deshalb der größten Unterstüz- zung und Mitwirkung der hohen Staatsbehörden erfreuen, wäh¬ rend das Forstwesen seit jeher solchen Organen zur Ueberwachung anvertraut war, deren Aufgabe iu nichts andcrm, als einzig und allein darin bestand, daß mau öffentlicher Seits nur die höchstmög¬ liche Benützung der Forste, nnd die treue Verrechnung der Ein - und Ausgaben überwachte, und sich in privatrechtlicher Hinsicht, um die Existenz und das Gedeihen der Forste ganz und gar nicht beküm¬ merte. Hiezu gesellte sich auch der wesentliche Uebelstand, daß diese Aufsichtsorgane nur eine äußerst schwache, und grösttentheils gar keine Kenntniß von Forsten hatten, und somit auch, was doch zur Wesenheit der Sache gehört, auf die Befolgung der sonst zweckmä¬ ßigen, und guten Forst- nnd Waldgesetze nicht nur nicht gedrungen, sondern noch häufig in Verrückung ihres Standpunktes, und Ver¬ wirrung anderer administrativer Gesetze, schnurstracks unwillkührlich dagegen gehandelt hatten, — Privat-Besitzer von ausgedehnteren Forsten haben zwar viel¬ seitig ihre Aufgabe erfaßt, und die Benützung derselben mit ihren zeitweiligen Bedürfnissen an Einkommen, Vernunft gemäß, gepaart, sowie auch ihre, und ihrer Angehörigen Zukunft, berücksichtiget, da¬ her sie auch noch jetzt einer anerkennenden Erwähnung würdig erscheinen, allein ihre Zahl ist im Verhältnisse zu dem Ganzen besonders in den Kronländern Steiermark nnd Krain so gering, daß diese Ausnahme 6 im Ganzen völlig verschwindet, und die gegenwärtigen Waldzustände nur das trübe Bild des bereits aufgezehrten Holzreichthums vor¬ stellen. — Von den zwei Eingangs, durch die Vertrauensmänner vorge¬ schlagenen Mitteln zur größeren Belebung der Landkultur, dürfte sich die Zerstücklung der größeren Grundkomplere nur bei der Feld- wirthschaft im praktischen Leben von Vortheil zeigen, weil wie be¬ reits bemerkt, diese die unabweisbaren und in kurzen Zeiträumen anziehend verwerthbaren Produkte absorbirt, deshalb bei dem Volke Anwerth findet, die Thätigkeit eines jeden Einzelnen anspornt, und unter die Masse vertheilt, bessere und minder kostspieligere Kultivi- rung erlangt, während die ausgedehnten Besitzungen in Händen ei¬ nes Einzelnen, viele fremde Kräfte erfordern, die Arbeiten meistens minder gut, doch sehr kostspielig machen, und somit die Erzeugungs- Preise der Produkte der Art bestimmen, daß dieselben sogar die Marktpreise erreichen, wenn nicht dieselben übersteigen. Hiedurch wird der größere Produzent außer Stand gesetzt, mit dem Kleineren im Verkaufe zu konkurriren, und somit in seinem Streben erlahmen. Eine Zerstücklung der Forste würde nach der unanmaßlichen Ansicht des Gefertigten der letzte Todesstoß für die Forsterhaltung und Kultur sein, weil die Erwerbung eines solchen Objektes von einem kleinen Grundbesitzer nur durch den augenblicklichen, während seiner Lebensdauer auf irgend einer Art, sei es Lurch Holznutzung oder Ausrottung möglich erzielbaren Vortheil, bedingt ist, und sich sicherlich selten Jemand zum Ankäufe eines solchen Reale, mit mög¬ licher Ausnahme eines Niederwaldes, finden dürfte, wovon er nicht in Kürze Nutzen ziehen, sich aber dagegen eine Steuerlast, aufbür¬ den könnte. — Für diesen Kulturszweig scheint sonach, wenn demselben Ver¬ nunft-und zeitgemäß aufgeholfen werden solle, nur das zweite vor- geschlagcne Mittel, nämlich die Zusammensetzung dieser Gründe, der wichtigste Anker seines Gedeihens zu sein, indem voraussichtlich nur größere Kvmplere einen Känfer finden, die Erhaltung und zuläßige Benützung derselben erleichtern, hiemit das angelegte Kapital, wenn auch gleich nicht anfänglich wünschenswert!) verzinsen, doch wenig¬ stens die Renten für die Folge beruhigend sichern, den innern Werth desselben steigern, und hiedurch dem künftigen Wohlstände eine be¬ ruhigende Gewähr leisten werden. — In wie fern nach dieser allgemeinen Ansicht und der örtlichen Anschauung des Gutes Schneeberg in seiner Grundausdehnung, 7 welche die größte im Kronlande Krain ist, die Erwerbung desselben für den Staat Wünschenswerth, räthlich, und so zu sagen im In¬ teresse der Sache, — des bereits inhabenden angrenzenden Staats¬ gutes, — der wichtigen Existenz hiesiger, mehrere Tausende zählen¬ der Bewohner, und sohin in dem hochwichtigen Interesse des allge¬ meinen Wohlstandes, sowohl rücksichllich der Moralität als auch ei¬ nes geregelten Rechtszustandes, gebothen erscheint, möge aus fol¬ genden zwei Gesichtspunkten hervorgehen, nämlich: I. Aus dem örtlichen Verhältnisse der Gutslage zu den angrän- zendcn Staatsgütern, zn der Karstgegend, zu der Triester-Eisen¬ bahn, zu den Seestädten Triest und Fiume, zn der hiervrtigen Be¬ völkerung in Absicht auf ihre künftige Existenz, ihren Rechtszustand und ihre Moralität, und endlich zu der Handels - und Kriegsmarine. — II. Ans dem Flächen-Umfange, dessen inncrn Gehalte, und Werthe, dann aus der Boden-Produktionsfähigkeit dieses Gutes selbst. — sä I. Die Herrschaft Schneeberg liegt im Adelsbcrger-Kreise Krams. Non ihren nördlichen und westlichen Gränzen ist sie 5 bis 6 Stnnden von Triest, und von der Südgränze 3 — 4 Stunden von Fiume entfernt. An ihrem Südendc vereinigen sich die Grenzen von Krain, Istrien und Kroatien, oder des ehmaligen Fiumaner- Kreises, welcher auf einige Stunden an der Ostseite gegen Norden hinaufreicht. — Die vorherrschastlichen Waldungen, welche nach der Katastral- vermessung 41,539 Joch 965 m Klafter betragen, bestehen nach Aus¬ weiß der sul) ./' anliegenden Mappe aus einem kleinen, euren 2000 Joch haltenden Theile an der Gränze des Nenstädtler Kreises, und einem geschloffenen zusammenhängenden und abgerundeten Körper über 39,000 Joch an die Jstriancr Gränze, re«p. an den Karst, angränzend. An der nordwestlichen Spitze hängt der große Wald mit dem Forste der Staatsherrschaft Adelsberg zusammen. Von den k. k. Jdriaucr und Görzcr-Staatswäldern wird derselbe nur durch die im Norden anliegenden Haasberger und Wippacher Forste ge¬ trennt. Im Osten schießen sich die Wälder der Herrschaft t^usisr an, welche als ungarisches Kronlehen, und wegen Kinderlosigkeit des dermaligen Lehensträgers ein Staatsgut werden dürften. Von den Herrschaft KrobniZ^er Forsten, welche schon vom Bisons in Besitz genommen wurden, und unmittelbar mit den kroatischen Ka- meralforsten von und Virwäol Zusammenhängen, und sich an die Meeresküste von ausdchnen, scheidet den Schneeberger Waldhaupttheil nur der kleine Klaneser-Gemeinde-Wald. Der k.k. 8 Klaneser-Wald Dleto, beiläufig 2000 Joch groß, steht mit dem Schneeberger Meritor io in unmittelbarer Verbindung, und der Staats¬ wald ist inmitten des dicsherrschaftlichen Waldhauptthei- les gelegen. Ein großer Theil des Haasbergcr und Wippacher Forstes dürfte durch die Servitutsentschädigung ein Gemeindegut, und daher gleich dem Klaneser Walde unter Staatsaufsicht gestellt werden. — Die Bezirksstraße von Schneeberg nach Planina, die Haupt¬ straße von Laibach nach Triest, und von Adelsberg nach Fiume um¬ fangen den Schneeberger Wald, und sind vom Rande desselben nicht mehr als 2 Stunden, an manchen Stellen noch näher entlegen. Die Triester Eisenbahn zieht sich zwischen der Haasberger, Adelsber¬ ger und Schneeberger Gränze, und wird an mehreren Stellen, we¬ niger als 1 Stunde weit vom Schneeberger Walde ziehen. — Mit Benützung der schon bestehenden Waldwege können 2 auch 3 Straßenzüge hergestellt werden, welche eine längstbeabsichtigte Ver¬ bindung der Bezirke Laas und Feistritz, Laas und Volosco vermit¬ teln, und nebstbei auch die Fiumauer Hauptstraße mit dem Neu- städtler Kreise in Verbindung setzen, zu welchem Ende auch bereits der Straßenzug aus Istrien bis Feistritz hergestellt ist. Der Weg¬ bau ist mit Hülfe der vortrefflichen küstenländischen Steinarbeiter bei dem an Ort und Stelle vorhandenen ausgezeichneten Materiale, der natürlichen Festigkeit des Untergrundes, und mit Ueberwindung geringer Höheschwierigkeiten, leicht ausführbar, und trotz den nö- thigen Auslagen gewiß sehr lohnend, weil durch bessere Holzpreise und bessere Verwerthung der Walderzeugniße, die Opfer sich reich¬ lich verzinsen, und nebstbei die schon längst von Seite der hohen Staatsverwaltung beabsichtigte Verbindung Istriens mit dem Neu- städtler Kreise, realisiren würden, wozu bereits, wie oben erwähnt, schon so vieles geschehen ist. — Die Eisenbahn wird wie auch bereits oben erwähnt wurde, in einer Länge von 2 Stunden in der projektirten Richtung am Schnee¬ berger Walde hinzichen, und somit Triest mit diesem Waldkörper höchstens in eine Verbindung von 1'/2 Stunde setzen, wodurch auch weiters, wenn die zwischen Triest und Fiume in Aussicht gestellte, und nur im Rekathale ausführbare Eisenbahn hergestellt werden sollte, diese letztgenannte Stadt mit der Waldung in eine Verbindung von höchstens 3/, Stunden treten, und der Hcrrschaftsbezirk sonach von 2 Seiten im Dreiecke von Eisenbahnen am Rande begränzt sein würde, wie er schon derzeit von Straßenzügen umgeben ist. — Nach dieser Gränzbezeichnung reihet sich der Herrschaftsbezirk s unmittelbar an den Jstrkaner, und durch Adelsberg an den Gör- zer Bezirk an, wovon der Erstere einen Flächeninhalt von 811,620 Jochen, der letztere hingegen 465,500 Jochen an Flächeninhalt mißt, welche beide bezüglich der darin befindlichen Karstflächen, schon längst die Aufmerksamkeit der hohen Staatsverwaltung an sich gezogen hatten. Wie die Katastralanfnahme nachweisct, enthält der Adelsberger Kreis an Weiden und Alpen beiläufig 120,000 Joch der daran stossende Jstrianer ...... 320,000 » dann der Görzer Kreis ........ 173,000 » zusammen sonach . . 613,000 » Landes, welche größtentheils den sogenannten Karst bilden, und nach der, durch den Gefertigten bereits durch 3 Jahre unternommen Be- reisung dieses Laudanthciles zu allen Jahreszeiten, gemachten Erfah¬ rung, keineswegs eine unproduktive, sondern fast durchgehends mehr oder weniger urbare Fläche ausmachen, und nur der Kraft und des guten Willens benöthigen, um diesen durch die neuere Zeit in Folge der Volksübergriffe auf das Waldwesen, und in Folge der vernach- läßigten staatsämtlichcn Oberaufsicht herbeigeführten Uebelstand zu beheben, und die Gegend in jenen Flurzustand zu setzen, wie sie zu Römerzeiten bestand, und die Seeküste mit Holzmateriale und Vieh reichlich versah. — DieduLch die Länge der Zeit erfolgten gänzlichen Holzabstockun¬ gen, und der hierauf erfolgte Vieheintreib, waren die verderblichen Elemente, welche dieser Gegend das traurige Bild aufdrückten, und sie den Nordoststürmen preis gaben, die gegenwärtig unter dem Na¬ men Bora die Reisenden erschreckt, das vom Vieh aufgclockerte Erd¬ reich in die Vertiefungen zusammenweht, und den Bewohnern all- mählig die Auswanderung vorbereitet, wenn nicht frühzeitig genug an die Wiederbeurbarung dieser schauerlichen Landesstreckc, gedacht und die Hand angelegt wird. — Der Gefertigte hat sich besonders in Frühjahren durch mehr¬ tägige Begehung und Untersuchung dieser Gegend überzeugt, daß die Ursachen der ausgebliebenen Selbstverjüngung in den abgetrie- triebenen Waldtheilen, nicht durch klimatische schädliche Einwirkung veranlaßt, sondern einzig und allein durch den schrankenlosen gleich¬ zeitigen Viehauftrieb, vereitelt wurde, indem die Aufkeimung von Waldpflanzen, so wie das Abwciden derselben nur zu deutlich sicht¬ bar ist. — Wie es allgemein bekannt ist, besteht die ganze Gegend aus Karstkalkstein, welcher in der Oberfläche verwittert, und die Vege- 10 tation ungemein begünstigt, daher hier die Buche, Tanne und Fichte wie jedes Gras wuchert, und nur bei einiger Ruhe und mit mäßi¬ ger Nachhütfe, die unglaublichsten Resultate liefern würde. Beweis dessen mag die Grasvegatation in den Einsattlungen und an den¬ jenigen Stellen dienen, welche zum Abmähcn Vorbehalten bleiben, oder sonst als O^rucken zu andern landwirthschaftlichen Kulturen, und besonders itzt theilweise zum Weinbaue verwendet werden. — Nach dieser faktischen Sachlage könnte sich die Meinung auf¬ dringen, daß die Karstbewohucr durch die Noth und die vielseitigen Entbehrungen, in der Länge der Zeit zur bessern Bodenkultivirung selbst angctrieben, und somit diese Gegend ohne höherer Nachhülfe, wieder produktiv machen werden? — An der Realisirung dieser Ansicht und des frommen Wunsches zweifelt der Gefertigte — aus Ursache der häuslichen Verhältniße, der genossenen Bildung, der Lebensart, der Unbehülflichkeit und überhaupt der wahrnehmbaren Abneigung der Bewohner zu einer geregelten Fcldwirthschaft, denn faktisch ist es wahr, daß sich die Bewohner des Karstes und resp. der Poikgcgcud in der ganzen Ausdehnung zwischen Triest und Fiume nur vom Holzhandel bisher hauptsächlich ernährt, daher das eigentliche Zigeuner- und Noma- den-Leben so angewöhnt hatten, daß besonders der männliche Stand seinen Erwerb in Holzfällen und Verführen, Wocheulange mit sei¬ nem Zugvieh, wenn er sonst eines besitzt, nachgcht, und nach mehr¬ tägigem Ausbleiben seinen Angehörigen Vs, höchstens Kukuruz¬ mehl von Fiume oder Triest nach Hause bringt, welch' Letztere in¬ zwischen die nahe liegenden leichtkultivirbarcu Gruudparzellen mit Knollengewächsen und Hilseufrüchtcn anzubauen pflegen, dabei aber die härtesten Entbehrungen in der Nahrung erdulden. Nicht selten findet man bei einer Familie keine andere Nahrung, als einen meh¬ rere Stunden lang in Körnern gesottenen Türkenwaiz, der ihr in diesem Zustande als die einzige Speise dient. Der inzwischen im Walde beschäftigte Mann frägt nicht nach seinem Eigeuthume, nicht nach dem ihm zustehendcn Holzbezugsrechtc, nicht nach der Gränze, sondern sucht jenen Stamm aus, den er am leichtesten und vor- theilhaftcstcn zu seinen Zwecken brauchen kann, um den eigennü¬ tzigen und gewinnsichtigen Holzspekulanten für die erhaltenen kärg¬ lichen Vorschüße während der Winterszeit, zu befriedigen, weil er sonst bei Uebcrschreitung des Lieferungstcrmins das doppelte Holz¬ quantum liefern, oder aber den doppelten und auch mehrfachen Geld¬ betrag zurückzahleu muß, wenn er sonst nicht seine Hube verlieren will. — Dies sind die Zustände der hierortigcn Servitutsberechtigten, 11 welche, wenn sie nicht selbst gleichzeitig Holzhändler sind, reine Skla¬ ven der gewinnsichtigen Holzspekulantcn bleiben, und mit ihrer Exi¬ stenz von denselben abhängen, während diese fast ausschließend die Waldnutzungen an sich reißen, und sich dabei wohl befinden. Diese erbärmlichen Zustände sind auch die Ursache der Demoralisation die¬ ser Bewohner, welche keinen Begriff von Recht oder Unrecht, von Mein und Dein haben, und bei dem Anstreben nach einer Ordnung, als Werkzeug ihrer Gläubiger mit physischer Gewalt auftreten. — Die baldige sistemmäßige Kultivirnng der Karstflächen, die all- mählige Zurückführung dieser Volksmasse in die gesetzlichen Schran¬ ken, ihre Aneiferung zu einer geregelten Feldwirthschaft, durch Er¬ richtung von Musterwirthschaften, durch Belehrungen und sonstige Begünstigungen, und bei Renitenzen durch unnachsichtliches Festhalten an der Gesetzbefolgung — ihre Beschäftigung bei der Kultivirung dieser Karstflächen, und andere derlei Mittel, dürften die wichtige Aufgabe der nöthigen Staatsvorsorge für diesen Landstrich bilden, und man dürfte auch nicht im Interesse der Moralität und des Wohl¬ standes die wenigen Kosten scheuen, welche damit verbunden sind, denn groß können und werden die betreffenden Auforderungen nicht sein, wenn diese Unternehmung Männern anvcrtraut wird, die die nö- thige Intelligenz, die Fach-und Lokalkenntniß, dann den guten Wil¬ len haben, zum Besten der Menschheit mitzuwirken. — Die Realifirung dieses hochwichtigen Zweckes hängt mit dem Besitze des Schneeberger Gutes als zunächstangränzend im innigen Zusammenhänge, weil diese Bevölkerung mit ihrem bisherigen Er¬ werbe ausschließend an diesen Waldbesitz bisher gewiesen war, und durch die in Aussicht stehende Servituten-Regulirung in dieser Hin¬ sicht eine solche Beschränkung erhalten wird, daß sie nothgedrungen auf eine andere Art ihre Existenz sichern, und hiebei, besonders in der ersten Zeit auf die obcrwähnte Art aus öffentlichen Rücksichten unterstützt werden muß, und weil die h. Staatsverwaltung hiedurch in die günstige Lage gesetzt wird, mit dem an und für sich bereits bei den angränzcnden Staatsforsten bestehenden Personale ohne merklicher Vermehrung desselben die Aufsicht zu vereinigen, — die Karst-Kulturen sistemmäßig an die bereits bestehenden Forste anzu¬ reihen, und durch reichlich lohucnde Durchforstung der letztem die Volksmaffe zu einer solchen Zeit zu beschäftigen, die sonst erwcrblos dem größten Nothstande preisgegeben, die Sicherheit der Gegend und überhaupt des Eigenthums gefährden könnte. — Welche wesentlichen Vortheile weiters durch die in dieser Wal¬ dung vorhandenen und höchstnothwcndig herauszunehmenden Holz- IT massen, einstens dem Eisenbahnbetriebe, der Handels-und der Kriegs¬ marine zufließen können und müssen, läßt sich nicht im Geringsten bezweifeln, wenn erwogen wird, daß die brauchbaren Holzvorräthe sowohl in Steiermark als Kram äußerst gelichtet stehen. — nck II. Der Grundbesitz dieser ehemaligen Herrschaft wurde im Monathe September 1848 gerichtlich geschätzt, und beträgt nach der Katastra! -Vermessung: u. an zehendfreien Aeckcrn 49 I. 1325 mKlftr. mit dem Katastral- Die gesammte Waldfläche wurde, wie cs der in ?/. beiliegende Schätzungsauszug nachweiset, brutto auf . 2,051,677 fl. 53 kr. und über Abzug der hierauf haftenden l. f. Steuern pr. .... 1903 fl. 43 kr. der Regiekosten pr. . . 6277 » — » u. der Servitutskosten pr. 31,797 » 45 » zusammen pr. . . 39,978 » 28 » in 5"/g Kapitalsbetrage von ..... 799,570 » 15 » netto auf ........... und die übrigen Kulturen auf . . . . . daher der reine Grundwerth auf . . . . und der Werth der übrigen Gefälle und En- 1,252,107 » 38 » 52,987 » — » 1,305,094 » 38 » titätcn auf 99,693 » 12 » zusammen auf ..... . 1,404,787 » 50 » geschätzt. — Die Beschaffenheit und Ertragfähigkeit dieser Fläche, ihr ge¬ genwärtiger Kulturszustand, dann alle übrigen Rücksichten, welche den Ankauf dieser Besitzung für Jedermann empfehlen, sind in dem 13 beiliegenden Schätzungs - Ansznge umständlich auseinander gesetzt, daher zur Vermeidung einer weitläufiger» Detailirung der Schä¬ tzungssumme auf die einzelnen Objekte, nur auf das darin entwickelte Resultat gewiesen wird, nach welchem die jährliche Rente durch¬ schnittlich eines Joches jedweder Kultur blos 1 fl. 35 kr. betragen sollte, um den Schätzwert!) zu rechtfertigen, welche Rente sonach im 5°/o Kapitale den Grundwerth mit 31 fl. 40 kr. für 1 n. ö. Joch repräsentirt!!! — lieber die all. I. bereits vorangeschickte Gränz-,Straßen- und Lage - Bezeichnung dieser umfangreichen Besitzung muß rücksichtlich der Ertragsverhältniße derselben bemerkt werden, daß die ausge¬ dehnten Wiesen, Alpen und Triften der Viehzucht sehr günstig sind, und somit diesen wesentlichen Zweig der Landwirthschaft, von welchem im weiten Umkreise das Einkommen und der Wohlstand der Thal¬ bewohner abhängt, auf die überraschendste Art befördern. — Die Ackerwirthschaft ist zwar nicht ausgedehnt, aber bei dem kräftigen Kalkboden großer Erträge fähig, und namentlich zu einer Musterwirthschaft sehr geignet, welche durch praktische Beispiele den sehr tief stehenden Landbau zu einem rationellen Aufschwünge anre¬ gen würde. — Der Waldgrund, obgleich häufig von Felsen durchzogen, und mit Steinen gemengt, ist dennoch als ein ausgezeichnet fruchtbarer zu bezeichnen, denn er liefert selbst in jenen Theilen, wo ihn nur eine mäßige lehmigte Bodenschichte und Laubdecke kräftigt, schöne Zuwachsgrößen, und selbst bei Buchen und Tannen im 80jährig. Alter, befriedigende Stammdimensioncn. — Die Gebirgsart ist Alpenkalk, ganz gleich dem Karstkalke, sehr leicht verwitternd, kräftigen Boden liefernd, und so masiv geschichtet, daß selbst die Buche ihre Wurzeln auf unglaubliche Entfernungen in die Felsen einkeilt. Ueberhaupt ist die Buche der bisherige Beschirmer der hiesigen Gebirgslagen, und ihre Lebenskraft oder vielmehr ihr Drang zur Bodendecknng so groß, daß sie bis ins mittlere Alter hin, sich sogar durch Absenker vermehrt, wenn ihr Hauptstammoder die Mittellohden eines Stockes abgehackt werden. — Die Rüster, der Ahorn, die Fichte finden häufig sehr günstige Standorte, Ucbcrreste von Eiben sind bemerkbar, die Eiche kommt in den milden Lagen vor, und die Schwarzföhre ließe sich sehr vor- theilhaft anziehcn. — Bei leichtsinniger Bloslegung verödet jedoch der Waldboden sehr leicht, und ununterbrochene Beschirmung ist für die hiesige Forstwirthschaft Hauptgrundsatz, welcher bei der Verjüngung der 14 hier herrschenden Holzarten der Buche und Tanne, leicht zu befolgen ist, wenn man auch die bisher übliche Plänterwirthschaft, nur auf die höchsten und felsigsten Theile beschränken wollte. — Die Nadelhölzer können bis zu den geringsten Stärken hinab, als Nutzholz verwendet werden, als zu Mast- und Segelbäumen, Schiff- und Landbauholz, Bretterwerkholz, Binderwaaren re. re. Das Buchenholz wird zu Brettchen für die Südfrüchte-Kisten, zu Fäßern für trockene Kanfmannswaaren und Oehl, zu Gewehr¬ schäften, Faßreifen, Schiffruderu, Gabeln, Schaufeln, allerlei Krummhölzer, in neuerer Zeit auch zum Schiffbau, zu Schubien, zur Kvhlenerzeugung und zum Brennholzbedarf verwendet. — Letztere beiden Verwendungsarten würden umfangreich sein, sobald man Wege anlegen würde, wornach ganz sicher kein Holz mehr im Walde verderben, und der Absatz um gute Preise ungemein be¬ günstigt werden dürfte. Die Nebennutzungen bestehen in Kalkbrän- deu, in der Buchenschwamm-Gewinnung, welche mehreren Ortschaf¬ ten des Laaser-Thales Erwerb verschafft, in Billichfang, als einer beliebten Speise, nnd des schönen Pelzwerks wegen, dann vorzugs¬ weise in der Grasnntzung und Potaschen-Erzeugung, nnd außer diesen in der großartigen Jagd. — Anbelangend die klimatischen Einwirkungen der Schneeberger nnd der angränzenden Wälder, so muß des Umstandes erwähnt wer¬ den, daß die Waldbeschattung die Abschwemmung und Verflüchtigung der Boden- und Humnstheile, daher die Verödung des Karstkalkes hindert, den Boden und der Athmosphäre bei der eigenthümlichen Zerklüftung und erstaunlicher Neigung zur Hvhlenbildung, die nö- thige Feuchtigkeit erhält, und die Winde in ihrer Kraft bricht, die derzeit am Karste aus Ursache dessen Verödung, unter der Benen¬ nung Bora, stürmisch zum Meeresspiegel brausen, daher die Erhal¬ tung sowohl dieser als der angränzenden Forste, zum Schutze des Landes, der Bewohner, der Schiffahrt und des Handels in jeder Beziehung die wichtigste Staatssorge bleiben muß. — In Betreff der Einwirkung der Schneeberger Forste auf den allgemeinen Erwerb, Volksreichthum, und der Stcuerfähigkeit der Gegend, bleibt es unverkennbar und unzweifelhaft, daß bei einer ra¬ tionellen Erhaltung und Benützung dieser Forste, besonders wenn die Ausfuhr des Materials durch Herstellung der Comunikationswege er¬ leichtert wird, ein ausgezeichneter Ertrag gesichert, hiedurch eine Menge Menschen von 6 Bezirken beschäftigt, der Schiffahrt, dem Handel, und der Marine eine ungeheuere Menge Bedürfnisse um mäßige Preise geliefert, und die Arbeitslust geweckt werden muß. — 13 Wie wohlthätig die vervielfältigte Erzeugung der Rohstoffe um mäßige Preise auf den allgemeinen Wohlstand einwirkt, wie sehr die Moralität besonders bei hiesiger Bevölkerung, welche bisher nur auf der niedrigsten Stufe der Jntilligenz, und eines geregelten Rechtszustandes stand, durch die letzten Ereigniße jedoch gänzlich demoralisirt, in der empörendsten, das Gefühl, das Gesetz, die ge¬ setzliche Ordnung, und das Eigenthum höchst beleidigender Weise, in ihrer schrankenlosen Willkühr selbst zum eigenen namenlosen und unersätzlichen Nachthcile handelt; — dadurch befördert wird, — wenn derselben das künftige Einkommen durch die Erhaltung der hiesigen Forste und sohinige Gewinnung, Bearbeitung, Verfrachtung und Verwerthung der Produkte gesichert, und hiedurch dem öffent¬ lichen Verkehre eine Menge sonst müßiger Arbeitskräfte dienstbar gemacht wird; läßt sich kaum von irgend einem unpartheiischen und stillen Beobachter nur in geringsten Zweifel ziehen, und ebensowenig in Abrede stellen, daß diese wohlthätigen Wirkungen in einem Lan- destheile, dessen Lage und Bewohner nicht mit der zu ihrer Erhal¬ tung erforderlichen ackcrbaren Fläche dotirt, und die letzter» bezüglich ihrer Einforstungen und verschiedenartigen Servituten nur ausschlie߬ lich auf den Bezug und die Verwerthung der Waldprodukte ange¬ wiesen waren, nur im Wege der öffentlichen Staatsverwaltung hervorgerufen werden können, indem jeder Privatbesitzer zunächst, und vorzugsweise sein eigenes Wohl im Auge behält, sich weniger um das Aufkommen der Mitbewohner kümmert, nnd somit auch ganz folgerecht nur seine Gegenwart, und weit weniger eine solche Zukunft berücksichigt, die die menschliche Lebensdauer über¬ schreitet. -- Nach den statistischen Daten, welche die politische Landesadmini¬ stration Krams in der letztem Zeit der h. Staatsverwaltung gelie¬ fert hatte, wird der Zustand des Adelsbergcr Kreises zwar bedau¬ erlich, aber noch günstiger als der eigentliche faktische Stand geschildert, und ausdrücklich der wichtigen Umstände erwähnt, daß es am Vieh¬ stande und Dungkraft, an der Kultur des Wiesenlandes mangle, die Obstzucht verwahrlost darnieder liege, und Vorurtheile gegen Verbesserungen vorherrschen. — Es wird weiters erwähnt, daß auf einen Menschen von der Bevölkerung dieses Kreises, welche auf 17,574 Familien mit 12,392 Häuser ausgewiescn wird, und hievon 2074 Seelen auf 1 Quadrat¬ meile entfallen, nur 3^ Metzen Getreide an den verschiedenartigen und hierauf reduzirten eigenen Bodenerzeugnißen entfallen, und so¬ nach gerade in diesem Kreise beinahe ^tl des höchst erforderlichen 16 Eristenzbedarfes in andern Ländern angekanst und hieher eingeführt werden müssen. — Es wird ferners der höchst wichtige Umstand ausdrücklich her¬ ausgehoben, daß die dermalige Holzproduktion gegen das jährliche Consumo beinahe um 70 Prozent zurückstehe, und die bisherigen Abgänge an den Lebensbedürfnissen, nur durch die bis itzt stattge¬ fundene ungeregelte Benützung der überkommenen Holzvorräthe, ge¬ deckt werden konnte. Wie und wer soll in staatsökonomischer — und rechtlicher Hin¬ sicht solchen Nebeln, und einer solchen trüben Zukunft entgegen tre¬ ten? — Ein Private vermag cs nicht, wenn er auch einen guten Willen hiezu hätte, und wird es auch nicht thun, weil sein Wirken durch die herrschenden Vorurtheile, und das eingewurzelte Mißtrauen des Volkes gegen Privat-Verbesserungen, erlahmt, und erfolglos bleiben wird. Wenn nun unter diesen getreulich dargestellten Land-,Boden- kulturs-,Holznutzungs-,Holzbestandes-und den übrigen Eristenzverhält- nissen der Bevölkerung; — bei der in nächster Aussicht stehenden Regulirung der diesfälligen Eigenthnms-, dann der verschiedenar¬ tigen Einfvrstungs- und Weiderechte, — die bisher zur großen Geltung gediehene Ansicht, nämlich diese vielfältigen Berechtigungen der Bewohner durch verhältnißmäßige Grundtheilung zu regeln, und das Eigenthum eines jeden Einzelnen zur dessen naturgemäßen Er¬ haltung und Benützung abzusondern, zur Gesetzeskraft erwächst, so dürften nach der unvorgreiflichen Ansicht des Gefertigten in der prak¬ tischen Ausführung dieser sonst billigen Ausgleichung, fast unüber¬ windliche Schwierigkeiten und Hindernisse entgegengetreten, und die Realisirung dieser Maßregeln jahrelang zum offenbarsten Nachtheile der Waldsubstanz verzögern, insbesonders in dem Falle, wenn nicht bis zur Zustandebringung dieser Rechtsbegränzuug, solche Provisorien eingeführt werden, welche die Erhaltung des Objektes und die zeit- willige Nutzung desselben für die betheiligten Interessenten zu sichern geeignet sind. Die wesentlichsten Schwierigkeiten in dieser Hinsicht dürften sich vorzugsweise in folgenden Momenten Herausstellen: s. in dem richtigen Ausmaße des Rechtsumfanges eines jeden Ein¬ zelnen in Bezug auf das unabweisliche Bedürfniß seiner Eristenz, seiner Steuerzahlungsfähigkeit, und .des wohlbegründeten Ge¬ nuß-Rechtes auf das Privat-Grundeigenthum eines Zweiten; b. in der richtigen Maßausmittlung des Entschädigungsgrundes nach Maßgabe feines gegenwärtigen faktischen Bestandes, mit 17 Rücksichtnahme seiner gegenwärtigen und künftigen Nutzungs¬ fähigkeit, den erweisbaren Verschuldungen, welche die gegen¬ wärtige Nutzungsunvermögenheit veranlaßt haben, und endlich e. in der künftigen naturgemäßen Kulturserhaltung des abgetheil- ten Grundes mit Rücksichtsname der Bedürfnisse, welche fort¬ dauernd und bleibend die Existenz des Besitzers sichern, und seinen Wohlstand fördern sollen. — In der ersten Beziehung u