LmbacherWMtung. ^U^ -H ^/» Pränumcrationspreis: Im Comptoir ssnnzj. VH«H» > / >H fl.il, halbj. ss. 5.5>0. ssilr dieZuftclliin« ine Hnns ^P^. ^. , ^,. Ha1bj.50lr. Mit dcrPost ümizj.sI.15. hall'j.st.7.5<). Freitag 3. August Inseiti onSgebühl 5ia!y Zeilen: lmalen lr., 1^^>is> 8in. 80 lr.,üm.ifl.; sonst pv.Zcilc lüi. l!sr.,2m.«lr., Z l^>vR^« 3m. 10 lr. u. s. N'. Iüw'tlrüSfwüpel jcdcsm. 30 li. Richlanlllichel TlMl. Laibach, 3. August. Der Pariser „Monitcur" voni verflossenen Montag meldctc, daß in Folge des Waffenstillstandes, dcr nlin- mchr sich anf alle kriegführenden Staaten erstreckt, die Icmdseligkcitcn in Deutschland, wic iu Italien, völlig eingestellt worden sind. Auch dcr „Tcmps" erfuhr dnrch seinen Spccial-Tclcgraphcndienst, daß in Folge eines Ministerraths, welcher Samstag Abends lim 10 Uhr in Florenz abgehalten worden, die Annahme des Waffen- stillstandes seitens ItalicuS nach Paris berichtet wor- den ist. Von Wien aus ist noch keine Nachricht über die Nbschließnng des Waffenstillstandes eingetroffen und es scheint, daß obige Monitcnrnachricht anf einer Verwechs- lung dcr zu Stande gekommenen Waffenruhe mit dem Waffenstillstände beruht. Ucbrigcus soll vnach Audcutuugcu der „Triestcr Ztg." die von Italien angeblich begehrte Isouzolinic den Gegenstand dcr Vcr- Handlung bilden. Die Ansprüche (!) anf Siidtirol dürfte die italienische Regierung geneigt sein aufzugeben, wenn — Garibaldi damit einverstanden sein würde. Die italienische Regierung hat in der That ihrem nugcdnl« dig nach Thaten verlangenden Volte und dcr drohenden Actiouspartci gegenüber einen harten Stand, daher dürfte sich anch die Verzögerung iu den Verhandlungen erklären. Was dic Fricdcnsvcrhandlnngcn mit Preußen betrifft, so schreibt die „Ocst. Z." unterm 1. d.: Dcr König von Preuße» ist gcstrru ans Nitolsbnrg abgereist, Graf Bismarck reist heule, die österreichischen Bevollmächtigten sind schou seit mehreren Tagen wieder in Wien. Dic Friedcusucrhlludluugcn wcrdeu, wic wir verläßlich hören, schon in einigen Tagcn, nnd zwar in Prag eröffnet, und ^ Oesterreich vom Frcihcrrn u. Brenner, dem Gcsand« lkl! um großl). hessischen Hofe, für Prcnßcn vom Freiherr» ^Werther, dem in Wien bcglanbigt gewesenen preußischen Gesandten, geführt werden. — Die preußischen Blätter scheinen von den diplo- 'Natischcn Verhandlungen, welche ihre Armee vor Wien stillstehe» hießen, nicht sehr erbaut zn sein. Sie fühlen b>e Macht des französischen Einflusses und crkcunen, daß ? jctzt nicht mehr iu ihrer Macht steht, die Lage zn andern. Ueber die Friedenspräliminarien schreibt °ie „Patric" : Das Königreich Sachse,,, welches der Rurd- ^onfödcration angehören soll, wird seine volle Autonomie und höchst wahrscheinlich anch scinc diplomalische Ver- tretung im Auslande beibehalten, aber sciuc Armcc lommt unter preußisches Commando. Dic beiden Mcck- lenburg, Oldenburg, Braunschweig, die drei freien Städte Hamburg, Lübeck uud Arcmcu, Anhalt, die sächsischen Aclzogthmmr nnd die audern Bundesgenossen Picnßcns Gerden gleichfalls ihre diplomatische Vertretung beide- Mcn, uud ihre Land- und Sccnmcht wird nnlcr den Alehl Preußens gestellt werden. Was die andern faulen betrifft, welche die beiden Theile des preußischen vo, «^ l^lmen und welche die Feinde dcr Regierung da5 ^^" waren, so sagen dic Fliedcns-Prälimiuaricu, ^Oesterreich sich nicht dcm Projcet ihrer Annexion I„^.^ußcn wide, setzt; diese Projctte siud >m Friedens- jft .'»^nl, welches in Nitolöburg uutcrzeichuet worden ^ricc^ bestimmt. Dic von Oesterreich zu zahlende a.ckl'n ^^^chudiguug beträgt ^>5> Hiillione» Thaler, davon reicks ^" ^'^ ^" Millionen ab, dic den Antheil Oestcr- ^ /. n» Schleswig-Holstein bilden, so daß das Wiener "°'l'tt außerdem nur 20 Millionen Thaler zu zahlen hat. das >s" ncnommcu, cutnch'ucn wir ben ciucs S^n ^'' ^>r Einsicht mitgetheilte» Schrei- Kricasschiffcs ,?7'"^, bcr die Schlacht au Bord dicscs Am <> !"'"^te, die nachstehende Schilderung.- Nhcde un„ ^. s """^ "^' Mittag verließen wir dic ua,ana; cnn 20. gcncn 10 Uhr Vormittag, nachdem wir früher eine cykloneuarlig sich bewegende l Böc überstaudcu, kam uns Lissa uud die feiudlichc Flotte ! in Sicht. Dic Italiener hatten 23 bis 2l> große Schiffe, ! daruutcr 12 Panzcrfrcgattc» uud dcu „Asfoudatorc" nebst cinincu Kauoucubootcn uud gtaddampfcrn. Wir hatten 7 Panzcrfrcgattcn. daS Linienschiff, 5 Holzfre» l galten, 1 gedeckte Eorvetlc, also 14 arößcrc Schiffe, ! dic jedoch, mit Ausnahme von zweien, dcu italienischen ! weitaus uicht gleichkommen, — dau» 7 Kanonenboote, ! 4 Raddampfer nnd 2 Propellcrschooncr. > Die italienische Flotte manöviirtc nun so, um ! nnserc Holzschiffc vollkommen zu umzingeln und zu vcr- ! uichtcn. Admiral Tcgctthoff gab uus (dcuu das Linien- schiff war zugleich Commaudoschisf dcr größeren Holz- > division) das Signal, uus liuls riicklvärts dcr Panzcr- diuisiou zu begeben, während er selbst mit den Pauzcrn iu Keilform derart mauövrirte, daß er dic feindliche Linie durchbrach. Wir louulcn der minderen Geschwin- digkeit unserer Schiffc wegen, seinem Befehle uicht mehr nachkommen, machten daher unserer Division das Signal, sich in Schlachtlinie aufzustellen, nnd hielte» rechts ab; — dic Kanoucndolitc licunten sich, um das Eiuzelgc» > fecht bald d-a, bald dort zu uulclstützcu Durch unser ! geschicktes Manövriren gelang es uns, das zu crreicheu, was die Gegucr ihrerseits wollteu, wir brachte» dcu größten Theil zwischeu zwei Feuer. Da dic Italicuer ! vielleicht dadurch, daß cbeu das Linienschiff kurz vor Beginn des Gefechtes die letzten Signale machte, deu ! Admiral bei nns vermutheten, udcr abcr mcintcu, das ! Lilnclifchiff wäre ciuc fchöue Trophäe, so stürztcu nnu ^ 4 Pauzcrfrcgattcu und dcr „Affoudatorc anf uuö«. ! , Am gefährlichsten für unö waren „Eastcl Fioardo" und „Affuudatorc"; denn ein Stoß des einen oder des andern Hütte unö mit Mauu und ManS in dcn Wellen ! dcr Adlia ein kühles Grab bercilet. „Affoudalorc" war ^ uus schou bis auf 15)0 Klafter nahe, da wurdc cr voll unsern beiden Batterie» mit einen: derart mohlgcziclteu ! und concentrirteu Feuer empfaügcn, daß cr nach Slcucr- i bord (rechts) wendete und adflihr. Bald auch wurdcu die drei links vo» uns amcluiciidcil Panzer durch unser l Valtcricscuer verjaat. Richt so „Casttl Fidardo." Dieser lam auf uuS, gehüllt in dcm ringsum aufsleigendcn Pulvcldampf, im lctztcu Augenblicke cist bcmcrllcu wir ihn. Nur dcr Kühnheit uud Kaltblütigkeit dcö dafür von Sr. Majestät zum Conlreadmiral crnannlc» Com» mcoore Petz hat Oesterreich zu verdanken, daß das Liuk'uschiff noch cxislut: denn im letzten Augenblicke ! manöurirlc cr so geschickt, daß wir die Pauzerfrcgaltc ! rauuten, statt daß sic unö gcrauut hättc. Gewaltig war ^ dieser Gtoß. Die Fregatte wurde von untz derartig auf die eine Seite geneigt, daß wir im crstcu Augenblicke meinten, sic sinke, alle ihrc Masten ficlcu, fast allc > jlanoncn dcr cincu Scitc wurden ihr unbrauchbar, , während desscu sie von uns au die zwanzig Schusse in ! deu llngcpauzcttcn, für gewöhnlich unter Wasser befind- > lichen Theil des LörpcrS erhielt. Bestätigt sich das Gerücht, daß dcn Gegnern noch eine Fregatte während der Rächt nach dem Gefechte gesunken, so ist es die, doch bisher ist dies nur Ge- ' rücht. — Die Rückwirkung dcS^ Stosses auf nns war dic, daß nnscr Bngsprict uud Fockmast bracheu; letzterer fiel auf dcu in den Batterien dnrch cingcdrnngcnc Kugeln ^ fchon früher durchlöcherten Kamin nud begann zn brennen, l zu glcichcr Zeit zündete eiuc ez,'plodircudc Granate in den unteren Räume», dcr Telegraph, also die Vcrbin- dnng mit dcr Acaschinc, würde nns wcggcschosseu. Kopf- lose Tollkühnheit wäre es gewesen, in diesem Zustande länger zn bleibe». Linienschiff Kaiser nahm daher den Euro gegen dcn Hasel» von Lissa. Der „Affoudatorc" und ciuc audcrc Pauzerfregattc l wollten uns dcn Weg dahin abfchucidcn, aber trotzdem daß cr anf 2 Seitcu bräunte, wir also löschen muß- tcn, trotzdem daß dic Battcricn mit erstickendem Qnalul gefüllt warcu, verlor niemand dcu Kopf. Ruhig und sicher scheiten unsere Lcute nud bcidc Schiffc wurdcu durch unscr Fcncr vertriebe», — ja der „Affondatorc" ergriff, obwohl cr „Pcrsmio's Flagge" führte, schmähliche Flucht, Selbst die Italieucr gcbcu in ihrcm Berichte, iu dcm sie ihic Niederlage bei Lisfa z» cincm Siege heranspntzcu wollten, an, „Affoudatorc" sei am Hcck schwer verletzt und habe sonst bedeutende Havarien, — wic muß cr in Wirklichkeit aussehen? und cr war ihr furchtbarstes Schiff. In Lissa bcsscrtcu wir dcn Kamin nuthdülftig aus, fuhren nach Pola und in 10 bis 14 Tagen sind wir wieder vollkommen gefcchlüklar. — Der Verlust dcr Italiener au Manuschaft soll bei 2000 Mann betragen, während dcm gegenüber dcr nnscre lächerlich klein crschicu.- dcr Schaden an dcn Schissen dürfte sich bei dc» Italienern auf 0 bis 10 Millionen belaufen, während dcr nuscre kaum 1 bis 200.000 Gulden beträgt. Chronik icr Kricgsereignisse. ' (Nach dcm pmchischm „StaatöcmzeilM.") ! 14. Juli. Nachdem die Division Go'bcn (von der l preußischen Maiuarmcc) die Baicr» am 10. in den Gefechten bei Kifsiugcn und Hammclburg über de» Main zurückgeworfen, wendet sie sich »ach Gemüudcu (au dcr Müuduug der früulischc» Saale i» dcu Mai») nud driugt von da auf dcr deu Spessait durchschneidenden Liuic uach Wcsteu gegen das Armeekorps des Prinzen Alexander von Hesse» vor, um einc Vereinigung mit den Baicrn zu verhindern. Räch der Zurnckwcrfung der Darmstädlcr am 13. AbcudS bci Laufach erfolgte am 14. das scharfe, abcr siegreiche Treffen bci Aschasfeubnrg gegen die vereinigten Oester- reicher, Kurhessen und Darmslädtcr nulcr dcm FML. Grafen Ncippcrg. Aschaffenburg wird von den Preußen erstürmt nud dcr Feind- über deu Main zurückgeworfen. - Einc weitere Folgc dicscs Sieges ist dic Räumung von Frautfurt a. M. uud vun Hanau oou Seiten der Bun- deSlruppcu. - Die Mcukgrafschaft Mährcu, mit Aus- uahmc der Festung Olmiitz, von dcr österreichischen Armcc geräumt. -(Morgens). PreußischeTrupucn über- schrcilcu bei IctzclSdorf von Mährcu her die Grenze dcS Erzhcrzogthums Riederöswreich nud sctz.-u ihreu Marsch nach Waidhofcn an der Thaya fort. — General Hcr< lvarlh bcfetzt Zuaim au der Thaya (uahc der Süd- grenze Mährens, auf dcm Wege von Iglau nach Wicu, 10 Mcilcn von Wien enlfcrut). — (Nachmittags). Die preußische Garnison vun Trovpan rückt ins Innere Oesterreichs ab. In dcr Rächt besetzt neues preußisches Militär die Stadt. 15. Juli. Rachdem die 2. (kronpriuzlichc) Armee, bci dcr sich auch das Gardccorps befindet, von den EllxUebcrMgen zwischcu Pardubitz uud Köuigg'ätz, über Hoheumaulh und Mählisch ^ Trüdau direct auf Olmütz marschirt war nnd im Südcu vun Olmütz bci Proßuitz, an der Olmütz-Brünncr Ehnnsfcc, Stellung genommen halte, erfolgt am 1,5. (Souutag Rachmittags) ein sieg- niches Gefecht bei Tobilschan (südlich von Olmütz, zwi- schen Proßnitz und Prcrau in Mähren)'zwischcu dcr Brigade von Malotki vom 1. Armcccorps nulcr persön- lichem Commaudo des Generals v, Boniu gcgcn die ostcrrrcichischc Brigade Rolhkirch (18 Geschütze erbeutet uud 400 Gcfangcue gciuacht). Durch dcu Sicg kommt die Eiscnbahu von Prcran bis Lundcnburg in de» preu- ßischen Besitz, so daß die noch bci Olmütz stchcuden österreichischen Trnppcn von Wicn abgeschnitten wcrdcn. -- Die preußische Besatzung von Tcplitz zicht weiter »ach dcm Inucrn des Landes. — Vorpostengcfccht bli Ietzclsdorf zwischen preußischen Trnppcu von dcr Her- lvarth'schcu Armcc nnd dcr österr. Brigade Wallis/ — Da sich die Verhandlungen wcgcu cincr dreitägigen Waffenruhe zwischcu Preußen nud Oesterreich zerschlagen, so gcheu preußische Trnppcn auf Wicu vorwärts. Preußens Vorschläge für eine dreitägige Waffen» ruhe: 1. DaS zwischcu dcr jctzigcu Stellung ocs preu- ßischen Heeres und dcr Thaya liegende Gebiet wiro sofort von dcn öslcrrcichischen Truppe» geräumt; 2. außer dem im Art. 1 vorhergeschcncu Falle wcrdcn alle prcu- ßischcu Tluppcu,,allc österreichische»! Truppcn der Rord« uud Südarmcc uud dic sächsischen Truppen, sowie ihrc Artillerie' nud Kricgszufuhrcn an dcm Orte stehen blei« bc», an welchem sie sich am Tage dcr Unterzeichnung dcr numittclbarcn Vereinbarung befinden werden - 3. die preußischen Truppen wcrdcn sich bis zum Ablauf der vereinbarten Frist in einer Entfernung von 3 Meilen von Olmütz halten; 4. die Eifcnbahn zwischen Dresden uud Prag wird für die Prouiantzufnhrcn dcS preußi» scheu Heeres offen sein. — Oesterreich hattc dcn Ge« gcnvorfchlag gemacht, zwischen dcm ^stcrrcichisch.sächsischcn Heere einerseits uud dcm preußischen Heere andererseits ciue Dcmarcationsliuic zu zichcn, welche weder von dcr cinen noch von dcr anderen Seite während dieser /> Taac übcrschrittcu werden dürfte, hinter welcher abcr sowohl die cine wie die andere Armcc eine uottstäudigc Freiheit dcr Bewegung haben sollte. Die österreichische Regic< rung schlug als Dcmarcatiouslinic den Thal)a>-Fluß vor, vou seiner Quelle bis zn ciucm Puuktc 2 Meilen östlich vou Luudcnburg. Dicscr Vorschlag wurde prcnßischcrscits uicht angcuommen, weil dcr c>stcrrcichischcn Südarmce die Bcfuguiß verbliebe» sci» würde, ihre Bcwcgungcn fortzusetzen und dic Einwilligung .n dic Besetzung der 1184 Thaya-Linic bis Lundcnburg dmch die preußischen Truft- pcn verweigert war. 16. Juli (Morgens). Prinz Friedrich Carl besetzt Lundenburg (an der Thaya, 10 Meilen nordöstlich von Wien), den Knotenpunkt der Eisenbahnen Brünn-Wien und Olmütz-Wicn, und geht bei Slalitz (3^ Meilen nordöstlich von Lnndcnbnrg, bereits auf der lmtcn oder ungarischen Seite der March, gegenüber der Göding) an der Straße, die von Olmütz her zwischen der March und den tlcincn Karpathen nach Prcßburg führt, über den Marchfluß. Güding l^alif dem rechten oder mühri< schcn Ufer) und Slalitz werden von der 7. und 8. Di« vision des 4. Armcecorps besetzt. — (Abends.) Einzug der preußischen Brigade Wrangel von dcr Division Güben unter Fühiung der preußischen Generale Vogel von Falkenstein, Göbcn, Wrangcl und Trcslcw in Frank- lurl a. M. — (Am 17. langt auch die Division Kummer in Fianifurt an.) — (Nachts.) Preußische Truppen zichcn dnrch Podcrsam (im Egcrgcbict im nordwestlichen Böh- men) weiter vor. 17. Juli. Die Preußen besetzen Höchst (am Main, westlich von Frankfurt a. M<). — Die übrigen Divi» sionrn des 4, Ärmcccorpö rücken in dcr Richtung auf Wülfcrsdorf im Erzhcrzogthum Oesterreich an dcr Thaya vor. — Prerau (3 Meilen südlich von Olmütz) von der Armee des Kronprinzen besetzt. 18. Juli (Abends). DaS königliche Hauptquartier nach Nikolsburg (dicht au der Grenze von Mähren südlich von Grünn, 2 Meilen westlich von Luudcnburg und 12 Meilen von Wien entfernt) verlegt. 19. Juli. Die lurhessischen Provinzen Hanau und Fulda werden durch den Administrator Knlhessens, von Möller, im Namen der preußischen Regierung in Besitz genommen. 20. Juli. Darmstadt von dcr preußischen Brigade Kummer besetzt. Eben so wird Biebcrich im Herzog- thum Nassau von preußischen Truppen besetzt. 21. Juli. Oesterreich nimmt Preußens Vorschlag einer fünftägigen Waffenruhe an. 23. Juli. Dcr österreichische Kriegsminister General v. Degenfclo und dcr Graf Karolyi treffen im Haupt« quartier zu Nilolsburg ein. Oesterreich. Wien, I.August. U Die hcute von der „Wiener Abendpost" ge- brachte Mittheilung bezüglich der verlängerten Waffen« ruhe zwischen den österreichischen und italienischen Trup» pen zeigt in ihrer rcscroirtcn Haltung zur Genüge, daß jene Notiz der „Debatte," nach welcher da« Florentiner Cabinet sich noch nicht geneigt zeigt, dic Waffenruhe iu cinen Waffenstillstand zu verwandeln, doch nicht so ganz „purer Sensations Humbug" gcwrseu sei, wie einige unserer Iourualc behaupteten. Dic Situation scheint in dcr That, waö den Süden angeht, noch bei weitem leine so geklärte zu sein, wie von einigen Tagesblättcrn angenommen wird. Es wäre nicht allzu schwer, That- sachen anzufühlen, welche dicse Bchauplung zu erhärten nur allzu gccignct sind, doch ist es cdcn diese herrschende Situation, wclchc macht, daß diese Thatsachen'sich dcr Ocfsenllichleit entziehen müssen. Für den Augenblick sei hier nur die Bemerkung gestattet, daß weniger der Wille und die Intmtiou dcs Florcntiucr Cabinets es zu sein scheine, welche dicse Situation schnfen, als die Rücksicht auf die im Lande herrschende öffentliche Mei- nuug. Daß die heute morgens von dcr Bclricbsdircc- tion dcr Sndbcchn crlasscne Bekanntmachung, nach wcl« chcr von morgen angefangen für einige Tage der Pci« soncncilgut und Frachtcnvcrlehr auf dcr Südbahn sammt Nebenlinien eingestellt wud, nüt dieser Angelegenheit ebenfalls in Verbmdnng gebracht wurde und den in diesen Tagen circulirendcn Gerüchten über Trnppcn» transportc nach dem Süden und Bcrlcgnug dcs Hanpt- qua»tiers dcr Südarmce nach Graz zur Folie dienen mußten, braucht wohl uicht crst gesagt zu werden. Scit gestern ist die Passage übcr die großen Donau' brücken nach Floridsdorf und Aopoloau wieder frcige. geben. Auch kommen Briefe aus Nicdcrüstcrrcich wicdcr regelmäßig hier an. Dieselben entwerfen in dcr That lein sehr freundliches Bild von dcu Tagen der Invasion. Einige der mitgetheilten Züge machen der Nation, welche die Intelligenz gewissermaßen gepachtet zu haben vor- gibt, allerdings wenig Ehre. So, wenn man schreibt, daß die preußischen Officierc in der bei Znaim gclcgc» ncn Genicakadculic Kloslcrbruck nicht nur das kostbare physikalische Cadincl und die herrliche Kriegsmodcllcn- sauimlnng wegschleppten, sondern daü sic auch uoch vou den 200 in dem Prüsungssaulc aufgehängten Bildern dcr zu Generälen avaucirtcn Zöglingen dic meisten mit den Säbeln zerfetzten. Bei solchem Vcmoaliömuö war es nur natürlich, daß die Znaimcr in ihrer Herzens» freudc, als sie die clslcn öslclrcichischcn Hllßaren in ihr Städtchen einziehen sahen, glänzend ilwininirtcn. Wie ich l)ön, denken nun auch die braven Sachsen an ihre Hcimtchr. Der König so wic seine trefflichen Soldaten wcrdcn dcr Stadt Wien und ihrer Bevölke- rung gcwiß ciu sehr freundliches Andeuten bewahren. Der Kvnig zählte in dcn wenigen Tagln seines Hier- seins zrMcn populärsten Persönlichkeiten, während seiuc herrliche» Truppen daS Urtheil aller in ihrem lautesten Lobe vereinigten. Dic Sachsen glauben, daß sic in beiläufig fünf Tagen von hicr aufbicchcn wcrdcn, sobald die Friedenspräliminarien mit Preußen gezeichnet und die finanziellen Angelegenheiten bereinigt sciu wcrdcn. Wien. Die „Wiener Ztg." schreibt: Es hat in einzelnen Kreisen das Gerücht Verbreitung gefunden, es könnte die Geschäftswelt, aus Aulaß einer angeblich au Preußen zu zablenden weiteren Kriegsentschädigung, für noch auderc Crcoitopcralioncn in Anspruch genommen wcrdcn, als für jene, welche, wic bekannt bereits zur Be- schaffung von 30 Millionen Gulden in Silber in Verhand- lung stehen. Wir sind von competentcr Seite ermächtigt, auf das bestimmte zu versichern, daß dicscö Gerücht jeder Begründung entbehre. In Inaim ist am 30. Juli dcr Waffenstill- stand m it Prcu ß c n mittelst nachstehender in deutscher und czcchischer Sprache abgefaßten Kundmachung ver« öffentlich! worden: „Nachstehend biingc ich dic nur durch dcn Herrn Ober- sten und Kommandanten dcs fünften Hußaren-Regimentes auszugsweise mitgetheilte, Wohldemselbeu heute Nachts vom hohen Commando dcr operativen Armee zugesendete Waffen- slillstands-Couvenlion zur allgemeinen Kenntniß. §. 1. Währ^d des Waffenstillstands behalten die königlich preußischen Trupftcn cinen Rayon, der westlich von einer Linie (5gcr, Pillen, Tad or, Neu- haus, ZlabiugZ, Znaim begrenzt wild, die vorde- nannten Ortschaften mit einbegriffen. Südlich macht die Thaya bis zu ihrem Einfluss e in die March, östlich der letztgenannte Fluß aufwärts bis Napajedl und von hier cine gerade Linie aufwärts »ach Odcrberg die Grenze. §. 2. Bestimmt die Demarcationslinic bei den Festungen. H. Z. Stellt dcn Preuhcn dic(5tappensttas;c üder Maissau, Scheitcldorf, Wittingau nach Tabor mit ciuem Vclegungs- rayon im Umkreise von 2 Meilen an denselben zur Vei» fügung. §. 4. Ueber Aenülzung der Communication innerhalb der Communicationslinie. §. 5. Die Vewegungeu dcr k. t. Armee betreffend. §. 6. Den Krankeu und den zu deren Pflege in den von den königlich preußischen Truppen zu räumenden Lcm- destbcilen zurückbleibenden Aerzten und Beamten verbleiben die innehabenden Räumlichkeiten. Außerdem wird ihnen üsterreichischerseits die Untevstülzung der Behörden, Verpfle- gung und Transportmittel gewahrt. Ihrem Rücktransport in die Heimat, auf welchen preußischerseils möglichst bald Bedacht genommen werdcn soll, dürfen weder während noch nach dem Waffenstillstände Hindernisse in dcn Weg gelegt werden. H. 7. Die Verpflegung der königlich preußischen Trup' pen geschieht seitens der von ihnen belegten Landesthrile. G cld c on tribution c n werden prcuhischerseitö nicht erhoben. §. 8. Das l. k. Staatseigcnthum, k. l. Magazin und Vorrälhe, insoweit dieselben nicht schon vor Eintritt dcs Waf- fenstillstandes in Besi!; genommen wurden, sollen vreußischer- scits nicht mit Beschlag belegt werden. H. v. Die k. l. Regierung wird dafür Sorge tragen, das; ihre Civilbeamten sich baldigst auf ihrePosten zurückbegeben, um bei dcr Verpflegung der preußischen Armee mitzuwirken. K. k. Bezirksamt Znaim, am 30. Juli 1806. Der k. l. Bezirtsvorsteher: Wilhelm Schiruhofer." Ausland. Ans Frankfurt erhält das „Frdbl." einen Bericht, wornach die Maßregeln gcgcn die Mitglieder dcr städti- scheu Corporations aufgehoben wurden. Dic Ursache dcr Gcrnfung dcs Generals v. Faltcnstcin von dcr Mainallmc znr Uebernahme dcs böhmischen Gou> ueruc ursp o ste ns ist, daß dcr'General bci dcr Em< pfangnuhmc dcr ihm übcrgebcncn scchs Millionen cine Quittung ausgestellt hatte, mit dcr Versicherung, daß die Sladt nun von allen weiteren Forderungen frei sei. Nachdem die spälcren Zwaugsmaßregeln angeordl.ct wnr- den, verlangte dcr General seine Abberufung. Nom, 2b, Juli. Der römische Hof ist wegen dcs GangcS dcr Clngnisse in Europa sehr bcsoigt. Dcr Minister Drouin dc ^lMs hat in ciucr Untelleduug mit dem päpstlichen Nuntius Monsiguor Chigi crllärt, daß der Kaiser Napoleon den ttauf dcr Begebenheiten nicht aufzuhalten vermöge und der heilige Stuhl mithin beginnen müsse, sich mit Italien ins Einvernehmen zu setzen. Dcr französische Botschafter Hcrr v. SattigeS versichert stets, daß die Convention vom 15. September gewissenhaft aufrecht erhalten wcrdcu foll, daß dic frnu- zösischeu Truppen am Cndc dieses Jahres Rom räu« men wcrdcu, und wenn deshalb dem heiligen Stuhle ernstliche Verlegenheiten mtstchcn sollicu, so würde er es sich selbst zuzuschreiben haben, weil er sich mit dcr italienischen Regierung nicht verständigen wollte. Aus die Nachricht von dcr Abtretung Vcnczicns glaubte Herr v. Sartiges das venezianische Palais in Rom in Frank- reichs Namen in Besitz nehmen zu dürfen, cr hat hier» auf jedoch in Folge dcr von Paris erhaltenen Weisung verzichtet. Wic man dcr „Mg. Ztg." auS Paris schreib«, hat dcr Papst in Folgc dcr in Rom herrschenden Aufregung sich ucranlaßt gesehen, die Cardinälc zusam- mcnzubcrufcn und ihnen zu eröffnen, daß cr es für noth« i wendig m,chtc, für dcn Fall dcö Eintrittes dcr früher oder später zu erwartenden Krisis (Todesfall dcs Papstes) die Gewalt in R o in ganz an Frankreich abzutreten. Dcr Vorschlag stieß auf einigen Wi- derstand, doch ließ eine ziemliche Anzahl von Cardinälcn sich zu Gunsten dcs Antrages vernehmen. Sie machtm geltend, wic wünschcnswcrlh es allerdings wäre, die Freiheit und Unabhängigkeit dcs Conclave so früh als möglich sicher zu stellen. In Paris hat dieser Antrag, von dem man vorher leine Kenntniß gehabt, schr über» rascht. IM?"' Die heute fällige WiencrPost ist a n s- geblieben. Nm nördlichen Kriegsschauplätze. Aus Neureisch, 27. Juli, schreibt man dein „Vollsfro." Am 2«. gcgcn Mittag kamen abermals Preußen, zcigtcn einen Auftrag vom Truppen'Comman- danten von Iglau, allen vorräthigm Hafer von Neurcisch nn.d Altreisch zu rcqnirircn. In Altreisch wnrdc bci zwei Fuhrleuten Hafer gefunden, in Säcke eingcmcsscn, dcr Bodcn lxrspcli't und dic Schlüssel mitgcnommcn, mit dcm Benurt^'n, daß am 27. d. M. früh zwei Vor- spannswässen gleichzeitig bereit stehen sollen. In Ncurcisch scll'st wuidc nichts mchr grfmld:n, und da Hafcr unter allen Umstünden herbeigeschafft wcrdcn mußte, so wurden die cilf Mann Preußen cinquaitiert und ihnen dcr Rath ertheilt, auf dcu umliegenden Ortschaften zu rcqnirircn. Nachmittags bcgabcn sic sich nach Nothcnvurg nnd Icrsic, tlcinc Ortschaften, und brachten 80 Mctzen Hafcr nach Ncureisch. In dcr Früh sollte noch in zwei anderen Ortschaften rcqnirirt wcrdcn. Allein cs kam anders. Nachls gcgcn 12 Uhr lamcn zwölf Genödarmcn, besetz- ten dic Häuser dcr einquartierten Preußen und nahmen sämmtliche gefangen nnd führten sic sammt dcm rcqui- rirtcn Hafcr übcr Iellsch nach Neuhaus. Nlichmiltagö kamcn Nadctzti)»Husarcn, dcncn bci Schcllctan dic prcu< ßischc Feldpost in die Hände ficl, und eröffneten uns, daß anch Znaim nnd Iglan vou dcn Preußen befrcit sind. Täglich kommen Vorspannswägcn über Krems und Waidhofcn hicr durch, vicle Pfcrdc können nicht mehr weiter, insbesondere die von dcn Prcnßcn requirirten. Die „Baicrischc Ztg," schreibt: Mit tiefem Be- dauern müssen wir mcldcn, daß cin blutiges Ge- fecht zwischen dem crst kürzlich von München abgezogenen Bataillon dcs Leibregimcnts und dcn Prcußcn bci Weiden stattgefunden hat. Angesichts dcs Waffen- slillstandSucrtragcs und dcr zwischen dcm Prinzcii'Feld- marschall und General Manteufscl gestern verabredeten Waffenruhe, dic doch w^hl noch gestern au alle preußi- schen Commandanten tclegravhirt worden war, ist uns die Sache völlig unerklärlich. Wie wir hören, war drm preußischen Truppcncorps cin Parlamentär entgegen- geschickt worden, um bci bcslchcnder Waffenruhe daS Unnütze jedcs Blutvergießens vorzustellen; umsonst, cs kam zum Treffen und endete mit beträchtlichen Verlusten für die Baiern, die von feindlicher Ucbcrmacht ange- griffen wurden. Unter dcn Verwundeten befindet sich dcr Commandant dcs Bataillons Major Graf Ioner. Vom südlichen Kriegsschauplätze. Die italienischen Truppen hielten italienischen Blättern zufolge beim Abschlüsse der Waffenruhe fol- gende Stellungen besetzt: Cialdini hält in dcr Richtung uach Vcncdig die ganzc adriatische Küste von Chioggia nach Mcsttc und von Mcstrc zum Isonzo bc- sctzt. Scinc Truppen wären bereit, Vcncdig und Palma- nuova anzugreifen, falls der Kricg wicdcr ansbrechen solltc. In Tirol sind dicsclbcn vou vier Seilen einge- drungen. Durch das Piauethal sind sie über Bnssano vorgedrungen und stehen in dcn cadorischcn Alpen beim Toblüchcr Passe und auf dcr sogenannten Straße nach Deutschland. Die Division Media ist durch das Brcnta- thal übcr Lcoico uach Pcrgine vorgerückt. Eine andere Division ist durch das Thal dcs Bacchigliouc von Vi- ccnza bis zum Collc dcllc Fugazzc vorgedrungen ui'd bedroht Novcrcdo. Endlich hat cin kleines Corps Val- dngno und Rccoaro bcsctzt, von wo man auf Gcbirgs- straßeu uach Ala hiuab gelangen kann. Das Obscl' vationbcorps steht nach dcr Einnahme uon Borgofoctt so zu sagen unter dcn Maucru vou Älautua. Garibaldl bcsindet sich einerseits den Forts von Riva, andererseits dem Fort Lardaro gegenüber. Ueber das Gefecht bci Visco am 26. v. '^' wird dcm „Diao." uoch geschrieben, daß die ÄcwcguN' gen dcr osterr. Truppen dcm Feinde durch zwci Eo"tl aus dcm ucncl. Friaul, dic in Cranglio wohnen, ve^ rathen wurdcu. Dicsc Spiouc hätten dcm drcisti'tidig" Gefecht, in Haft gehalten. liciwolMu müssm uild sc^ darnnf dcm competcutcn Gerichte zu standrechtlicher ^ urthcilung überliefert worden. Eine kleine ital. Trupp^^ > thcilung, welche dieser Tage die durch dcu Fluß ^! g gebildete Demarcationslinic überschreitend, durch " Gcvirgc bis Karfrcit auf dcr Straße uach Villach ^^ gedrungen, habe in Folge einer energischen Pl'°!^" z und Drohung von Seite dcS Armcccommcmdo's lU.'-i ^ sich wicdcr zurückziehen müssen. Dic Bewohner ei> ^ vom Feinde besetzten Ortschaften im Bczirkc Lcrv'g" erzählen, daß dic ital. Truppen schlecht disciplmlU , 1185 und die Commandanten auf eigene Faust handeln, ohnc höhere Befehle abzuwarten. Anch seien die Soldaten schlecht cquipirt, abgerissen nnd schlecht genährt. AuS Venedig vom 27. Juli wird gemeldet, man scheine im italienischen Lager nicht stark daran zu glauben, daß die achttägige Waffcuruhc znm Abschlüsse eines län« geren Waffenstillstandes oder gar znm Abschlüsse des Friedens führen wcrdc, denn man treffe energische Vor- kehrungen, um nach Ablauf der Waffenruhe die Äcta» gerung VcncdigS mit aller Macht zu betreiben. Täglich rücken in nnd um Mestrc neue Trnppensendnngen ein, so daß die zur Belagerung Venedigs bestimmte italienische Truppenmacht mindestens 35.000 Mann zählen durste. Besonders aber sei eine große Menge Bclagcrnngö- Geschütze im Lauft dcö 26. und 27. Juli in Meslre eingelangt, nnd sollen sich unter denselben mehrere Bat- terien der sogenannten Cauclli-Kanoncn befinden, welche es den Belagerern gestatten, die Beschießung der Forts aus großer Entfernung und ohnc die gewöhnlichen Batterien und Laufgräben zu erbauen, beginneil zu können. In Neapel herrscht tiefe Trauer, da fast die halbe Bemannnng der italienischen Flotte aus Neapoli- tanern besteht. Der in die Luft gegangenen Beman- nung des „Palestto" soll ein Monument gesetzt werden. Der „Corriere Mercantile" sagt, daß die italieuische Flotte in der Schlacht ohne jede Leitnng und jeden Dbcrbefehl gewesen sei, Der Admiral habe kein einziges Signal gegeben nnd jeder SchiffsbcfchlShaber sei auf sich selber angewiesen geblieben, während dic östcr - reich ischc Flotte ausgezeichnet organ isirt gewesen wäre. Die Einfahrt in Ancona habe einen gar tranrigen, düstern Anblick geboten. Daö habe gar nicht Nach Sieg ausgesehen. Die Mannschaften waren nieder- geschlagen und man gebe offen zu, daß einzig durch die Schuld Persano'S der „Re o'Italia," der „Paleslro" und der „Varese" verloren gegangen seien. Hagesueuigkeiten. — Ein aus Nilolsburg in Wien angelangter Vtkger erzählt über cine Audienz, welche die 70jährige Glundbcscherswitwc Marie Moslamer aus einem kleinen mährischen Dorfe bei dem König von Preußen ansuchte imb erhielt. Dieselbe war bei Gelegenheit eines feindlichen Truppendurchmarschcö nach der Schlacht bei König- gräk um ihr ganzes Hab und Gut gekommen, indem die Preußischen Soldaten sich ihren gcmzcn Vorralh an Vieh und Getreide aneigneten und Wagen und Pferde zu Vorspann tequiiirten. Tie alte Frau setzte dem Könige den ganzen ^achverhalt auseinander und betheuerte unter Thränen, daß ^ "un zur Bettlerin geworden sci. Der König befahl, der <5tau den Vetrag von 200 Thalern auszuzahlen und eine 2tNaue Untersuchung iiber oen Sachverhalt einzuleiten. — Aus Ofen, 28. Juli, wird dem „Vaterland" ^schrieben: Gestern wurden nach Komorn zwei ungarische ^dvocaten eingeliefert. Der eine hatte die aufrührerischen ^loclamalionen der Preußen in Ungarn verbreitet. (Velannt° list) verhießen diese perfiden Proclamationen den Ungarn "Befreiung" von Seiten Preußens und Italiens und er- ^abnten die ungarischen Truppen, im Kampfe in die Luft ^ schießen und die Flucht zu ergreifen). Der andere Hoch- verräther hatte im Neutrner Comitate Werbetische für Preußen aufgeschlagen. -> Capitan Wohlcn der hannoverischen Ärigg „Wan- derer," welcher vorgestern von Newcastle in Trieft eintraf, Aüblt, cr habe in der Nähe von Lissa daü Meer von chisfstrümmern bedeckt gesehen. ^.. — In der „Times" finden wir folgende histo» ^.'chc Rüetcrinne rung: Ss dürfte von Interesse ^, darauf aufmerksam zu machen, daß der Einfall in "h'nen, wie er letzthin von den preußischen Armeen aus- . >"hlt worden, nicht einem originell ausgedachtcn Plane Erd'" ^^""3 verdankt. Bei Gelegenheit des baierischcn ^!°lg?lricge3'(177? bis 1779) rückte Friedrich l!. im ,;^^ ^^8 durch das Defil<> von Nachod in Böhmen H,' ^sclbe Defile, das der jetzige Kronprinz bei seinem der V^ in Böhmen beniikt hat. Der Bruder Friedrichs ll., k2 di? ^ Heinrich rüclte über Rumburg ein, geradc wie I?7« b" ^""i Friedrich Carl gethan hat. Im Jahre in . ^"den die Armeen Friedrich's II. den Kaiser Josef N. Posil^ ^"^^ b" Iaromierz star! verschanzt, und diese «2 n k" "'"^ ^ vortrefflich, daß selbst Friedrich der Große gina ^ ^agte, den jungen Kaiser anzugreifen, und es uer- iener ^ "^"" Monate in strategischen Bewegungen. Zu ""t war Laudon die Seele der österreichischen Armee, st e. "^ ^us dem Leben des Generals Vogel v. Falclcn» Herr ?^" Preußische Blätter folgende Anecdote: I6_l7^^"^in stand am 1. Jänner 1814 als jüngster, Nnd ^'^^r Lieulciiant im Lrib-Gre»adiel-Balaillun fli^ deic- «^°^ "" ^Hein-Ufer, alö Blücher denselben anre« >«llct s'^'" ^^'^^ Junge tonnen mir auch leid thun." Preuki!^V""°""e: "H"""' zn Gnaden, Excellenz, ein daß Sie b '^"""^ 'sl t"n Junge, ich muß mir ausvitten, ^»«^""°^ °^"ctnchmcn." Blücher nahm denn auch den °ndere7Fa^^ ^ücl, nicht aber ohnc sich sür den ""U zu». Tlsposilion ^u stellen. Locales. — Aus dem St. Peteröspitale, welches gegenwärtig 78 größtentheilö schwer verwundete Soldaten beherbergt, hören wir nachstehenden Vorfall, welcher einen neuen Beleg für die HcrzcnöMc Ihrer Excellenz der Frau Baronin von Bach liefert und hier veröffentlicht zu werden verdient. Am 30. v. M. nach 12 Uhr Mittag? besuchte Ihre Excellenz obiges Spital und wurde ans cinr>: Gemeinen des 06. Inf.- Reg. aufmerlsam gemacht, dcsj^» Fußwunde eine Amputation unerläßlich machte, zu welcher sich aber der Mann trotz alles Zuredens nicht verstehen wollte. Ihre Excellenz sprach mit dem Manne in czcchischcr Sprache, und machte ihm die ein- dringlichsten Vorstellungen, so daß er endlich mit thränenden Augen versprach, sich den Fuß amputiren lassen zu wollen. Nachmittag um halb 4 Uhr wurde die Amputation von dem tüchtigen Operateur Herrn Regimentsarzt Dr. Ellbogen in 0 Minuten glücklich vollzogen. Tags darauf um halb 12 Uhr besuchte Ihre Excellenz Freifrau v. Bach mit Frl. Pistol und anderen Damen wieder das Spital. Der erste Gang war zu dem Amputirten. Bei dem Erscheinen Ihrer Excellenz zeigte der Mann große Freude. Ihre Excellenz beschenkte denselben reichlich und Frl. P ist 0 r hatte die zarte Aufmerksamkeit, den Unglücklichen durch ein frisches Blumen- Bouquet zu erfreuen. Ihre Excellenz versprach, auch fernerö über daö Befinden des Mannes Nachricht einziehen zu wollen. Uebrigens ist das Befinden des Amputirtcn zufriedenstellend, und derselben wird daher sein Leben der edlen Theilnahme und Bemühung Ihrer Excellenz zu verdanken haben. — Gestern Nachmittag nach 1 Uhr rückte die erste Compagnie der trainischeu Lau d c ö schützen in voller Ausrüstung mit Feldzeichen unter Führuug ihres Hauptmannes Herrn Podkraischeg von hier an die Wcstgrcnze Krains ab. Die l. l. Artilleriemusitcapelle und eine zahlreiche Menschenmenge gab den muthigen Landöleuten bis zum Bahnhöfe das Geleite, wo dieselben später cinwag- gonirt wurden und in der besten Stimmung und unter den lebhaftesten Zurufen der Ausgebliebenen abfuhren. — Morgen wird die Werbung für die zweite Eompagnie fortgesetzt. — Es ist jüngst — schreibt die „Oeslerr. Ztg." — in öffentlichen Blättern der von allen Sammlern historischer Volkslieder wiederholten Klage erwähnt worden, daß gar keine Lieder von der österreichischen Armee unter Erzherzog Carl aufzutreibeu seien, und wurde zugleich der Wunsch aus- gesprochen, daß die etwa vorhandenen, wenn auch in Bruch- .stucken, veröffentlicht werden möchten. Wir tommen dieser ^ Aufforderung mit der nachfolgenden Mittheilung aus Laibach nach. Erzherzog Carl tarn am 17. Februar 1797 von der italienischen Armee auf der Durchreise nach Wien in Laibach an, wo er von den beiden Aürgcrchörcn und vom Volte festlich und mit ungeheurem Jubel empfangen wurde. Die Stadt wurde beleuchtet und im Theater die Voltshumne mit einer Zusatzslrophc auf den Erzherzog gesungen, welche in trainischer Sprache und m der Original'Schreiblveise so lautet: l'osllll! !>V!.>^I! Illicit dlUlu liurci l^liit I!l!5 lull. 5>' !!!>«!> 5tü l!5tr^5!angsucrcme unter Mitwirkung des gleichen Vereines von Planina und der hierortigen Musikcapelle eine Soiree zum Vortheile der Verwundeten im Garten des Herrn Matthäus Lebcm veranstaltet. Um den Patriotismus der Adelsderger und der Umgebung Adclsbcrgs zu kenn- zeichnen, haben wir die Aeußerung des Besitzers des be- nannten Gartens zu verzeichnen: daß derselbe, die Pfingsl- feiertage angenommen, zu welcher Zeit, wie bctannt, das Grottenfesl hier stattfindet, in seinem Garten noch nie eine so große Menschenmenge versammelt sah. Das Programm war übrigens sehr einladend! das« selbe zählte 22 Nummern. Es wurden vorzüglich slouenische abwechselnd mit deutschen Liedern zur Aufführung gebracht, namentlich wurden vom Planinaer (als flovenischcn) Ge- sangsvereine nur jloveuische Lieder vorgetragen. Hie Sänger wetteiferten mit der Mnsitcapcllc, dem zahlreichen Puolicum einen möglichst genußreichen Abend zu bieten. Sämmtliche zur Aufführung gebrachten Stücte wurden mit verdientem Beifalle ausgenommen. Der hierortige GesangLverein lann es nicht unterlassen, dem Planinacr Brudervereine und der brauen Musitcapelle für ihre uneigennützige, bereitwillige Mitwirkung den herz« lichsten Dank hiemit öffentlich auszudrücken. Der nicht un> bedeutende Reinertrag von nahezu 7k ft. ^urde dem hier- orligcn Herrn Aezirtövorftcher zur Uebermitllung an den patriotischen Frauenverein in Laibach über- geben. .Kundmachung. Die freiwillige Werbung der Landcsschützen wlrd Samstag den 4, August fortgebt. Vuu der WelbtcoulmWlM sür die freiwilligen Landrsschühen. > Neueste Nachrichten nnd Telegramme. München, 31. Juli (Abends). Die ^ommunica- tion mit Nürnberg gestört, weil die Bahn von Preußen besetzt ist. Berlin, 31. Juli. D!c „Norod. Ma. Zta." sagt: Bei dcr ganzen freundschaftlichen Politik Frankreichs slir Preußen während der letzten Jahre ist di? Fürsprache Frankreichs für Sachsen ersprießlich gewescn. Die Ver- mittlung Frankreichs ist dcn kriegführenden Mächten nicht auferlegt worden, wohl aber wurde fie von Oesterreich verlangt. Die Oftpositionsjonrnalc, welche die französi- sche Vcrmittlnng angreifen, werden doch nicht ernstlich bclMfttcn wollen, daß Frankreich diese Aufforderung hatlc zurückweisen sollen. — Dcr Bürgermeister Müller von Frankfnrt ist hier eingetroffen, um den König und Vismarck zn erwarten. — Der Nachricht, daß die Preußen bei Würzburg l6 Geschütze verloren haben, wird hier widersprochen. Florenz, 31. Inli. Die „Italic" behauptet, daß die Fried e n sverh an d lun a. en in Prag statt« finden werden. Man glaubt, daß der Friede vor dem 15. August unterzeichnet fein werde. Paris, 1. August. Dcr „Monitcur" verüffent- licht ein Schreiben des Kaisers an den Staateminister, welches die Grundlagen für das die Organisation einer A r l> c i t er - In v a li o ciicass e betreffende Dccret andeutet. Telegraphische Wechselcourse vom 2. August. 5perc. Metalliques 00.75. - 5perc. National'Anlehen K4.75. - - Bculkactim 720. — Creditactien 143.W. — 1860cr Staatöwllehen 74.75>. - Silber 128.50. - London I2'.1.75, — K. k. Dncatcn U.^>. DaS Postdampfschiff „Saxonia," Capitän Meier, am 14. Inli von New-Vork abgegangen, ist nach einer schnellen Reise uon zehn Tagen am 25. o. in Cowes angekommen und hat alsbald die Reise nach Hamburg fortgesetzt. Dasselbe überbringt: 71 Passagiere, 20 Briefsäcke, diverse idling und 101.892 Dollars Comp. tanten. Geschäfts-Zeitimg. Verlosung. I, Bci dcr uorsscstcvn vorqcnommenen Serien- zichnng des !l.'utto-Anlehcn6 vom Jahre I860 wnrdrn folgende Glrirn fz^ossm. und zwar: 43 üi!0 .'i15, 5)52 957 1.885 'l50! 1^5!^ 1^27 20^!» 24Ü2 3521 ^678 8780 41«? 4254 4579 4772 45)2« 45M1 54W 5785 <;2:)5 7^44 74, linsen „ 5 50------- Hcn pr. Zentner 1 20 - —' (5rl?scn „ 5 40— Stroh „ __^0 !_».- Fisolcn „ 6---------- Holz,hart.,pr.Klft. -^— 7 — Äindsschmalz Pfd. — 45 — — -- wcichcö, „ ------5 — Schweineschmalz „ — 44------- Wein, rother, pr, Spcck, frisch, ,.-32------- Nimcr --lg,— — geräuchert „ —40— — — weißer „ —. — 14!— Hlraiuburg, 1. August. Auf dein heutissen Markte sind erschienen: 62 Wagen mit Getreide und 50 Stiick Schweine. D'.lrchschuittö-Prcise. >^—-. st. k. Weizen pr. Mchcn 4 , 55 ^ Butter pr. Pfnnd . — j 28 ,ssorn ,. 3 3U l Vier pr. SMct . . —, 1 H^'ste » - i — ! Milch pr. Maß . — 10 Hafer ,. 2, — Rindfleisch pr. Pfd. —, l6 Halbfnicht „ ——Kalbfleisch „ —17 beiden ., 3 —, Schweinefleisch „ — 18 ,^kse ,. 2 40! Schöpsenfleisch „ —12 Kiikmich .. .! 60 Halmdel pr. Stücl — 20 Erdäpfel „ 110^ Tauben „ — 10 linsen »- — — ! Hcn Pr. Zentner . — 9') Erdscii ,. — — Stroh „ . __ ßl) Fisolen „ 5 76 Holz, hartes, pr. Klft. 4 — Nmdsschmalz pr. Pfd. —! 43 — weiche«. „ 3 — Schweineschmalz „ —,40z Wein, rother, pr.Eimer — — Spcck, frisch, .. —! 30 —weißer „ 7 l — Speck, geräuchert, Pfd. —44 ! «liceteorollilsische 3äeul)acf)lml^n in Lniliach. d , ».^ Z' Z u ^ ^ ^ 1 n"S (NliMg., 326.?.. .^I0.o windstill ' 5^cr ^ 2. 2 „ N. ! 325.«8 -^17.^ OSO. schw,! haldhnter 0.o<, 10 „ Ab.! 324.s.« >14.0 OSO. fchw. gmiz beN. Barometer im Fallen. «m« S._______ Verantwortlicher Redacteur: Ianaz 0. Kleinmayr.