Echristlriwng: w Dr. >1, Wien»»»» e»»«4#»*n«- r«gli4<«« SvlaotaK der «o»m- i.lfM*» UM »n II—t* iHi tim, «■■M&inKn notn mAt • nMgtgcto r*. mtmmlefr Cfir-^ niM du ««nMltuni artra Kl HOicff !(«• •«Minen «Uze,«» VMteTllelsii«« Via*- mtut n .tnttot Bwtf «ta» Btiltnoti üb» S»»«!»« ataM. •«rtefln»-Äo«t» ■«.*« Ar. 95 HtÜi, Mittwoch, den 27. Kovemöer 1912. LkrwoltlUlk: Rathausgaffe Wr. &. XdcsM* iit. 31, tuitrattan ÄezitstsdcSuiii»»«« X>nt« v«n fcc«»cn : WertelMri, ... X I M tetMNW« . . . . K «'M i&amjaihj.... ic 1»'» H«t Jiirt Bit M1?»II»„ tu H»ul: IKaitttM .... X l'M wutcmim fcaIHsling . . . . ■ r— •«■UHn« . ... X W-*#»• Illlld ertönn »ch Ctc «qiMitMmaa MIINKRI dufrirtttet «I ^nunnrnU ifttn M* h»e flMtWli«! 37. Jahrgang. Lüdstawische Rrvolution. Die Demonstrationen der Dalmatiner, die Schreibweise der slowenischen Blätter und die Aeußerungen der slowenischen Politiker lassen keinen Zweifel darüber auskommen, wem in der gegen-«Artigen schweren Krise die Gesühle der Südslawen zugewendet sind. Eine eigenartige staatsfeindliche Aeußerung der Slowenen liegt namentlich darin, daß sie für da« „Rote Kreuz" der Balkanstaaten Sammlungen veranstalten zu einer Zeit, da der A»«bruch der Feindseligkeiten zwischen Oesterreich und Serbien sozusagen vor der Türe steht. Unter solchen Umständen ist für un« ein Blick in die Spenderlisten, die in den slowenischen Blättern tag-täglich veröffentlich werden, sehr lehrreich. Da sind alle Stände der slowenischen Bevölkerung vertreten und, was besonders aussallen muß, es gibt unter deu Spendern auch eine Reihe von Staatsbeamten oder deren Frauen, die für ihre serbensreundlichen, aber doch nicht ganz unvorsichtigen Gebieter ihre Namen hergeben müssen. Wir fanden unter den Spendern: den Hosrat Lubec in Graz, welcher für die Grazer Slowenen (!!) 729-40 «rotten ablie« serte, den Ministerialsekretär Dr. Lller, einen k. k. Ingenieur Aurel Kobal, Frau Anka Dr. Toplakova (Lande«gerichtSrat«gattin), Frau Lofzika Dr. Celestina (Richtersgattin), mehrere Steueramtsbeamte und -Diener, die Laibacher Südbahn-, StaatSbahn- und Postbeamten, ja sogar Gymnasiasten und Realschüler find in den Listen vertreten. Man komme uns nicht damit, daß ein edler Zweck, verwundeten zu helfen, (Rachdruck verböte» > Z)as neue Albanien. Bon Dr. Eduard Klink. Die Karte deS südöstlichen Europas wird mit Jahresschluß eine wesentliche Veränderung ersahen haben. Und diese Aenderungen bedeuten entschieden ei« Fortschreiten christlicher Kultur. Unter den gegen-»änigen Verhältnissen ist diese neue Entwicklung aber keineswegs eine ruhige. Der Sturm, der im europäischen Blätterwalde in den letzten Tagen rauschte, ist in seinen Wirkungen noch keineswegs vergessen. Seine Nachwehen werden sich alsobald nicht völlig unbemerkbar machen. Jedenfalls ist soviel sicher, daß ohne Oesterreichs und Italiens stimmen eine wesentliche Aenderung auf der Balkankarte nicht vor-genommen werden wird. Die europäische Türkei soll so ziemlich ganz «usgeteilt weiden. Die Sieger werden jeder ein tüchtiges Stück Land ihrem Reiche einverleiben. Monte-negro liebäugelt mit Skuiari und einem Stück Sand, schal, Bulgarien auf Thrazien und Mazedonien. Griechenland hat eS auf EpiruS abgesehen. Und verdien wird ein Stück Sandschak und Altserbien sich angliedern. Seine Absichten auf Albanien hat es wohl so ziemlich ausgegeben. Folglich bleibt Al-dvnien allein übrig, auS dem, dem Vorschlage Oester» rcichS und Italiens gemäß, die europäischen Mächte ein selbständiges Fürstentum machen wollen. Der geographische Begriff Albaniens — der höchstwahrscheinlich sich auch mit dem Territorium deS neuen albanischen Fürstentums decken dürste — ist e«wa der solgende: Die bisherigen türkischen Wi-lajetS Ekutari, Janina, Kosiovo und Monastir. Man kann also die Grenzen ziehen zwischen Mon- mit diesen Sammlungen verbunden sei. Würden die Widmer dem österreichischen „Roten Kreuz", welcher beiden kriegführenden Teilen seine Unterstützung zu-gewendet hat, Spenden zustießen lassen, könnte nie-mand daran Anstoß nehmen, allein diese Samm-lungen haben viel eher einen politischen als humani-tären Zweck — und das ist das Verwerfliche. Man kann sagen, daß sich der slawische Süden unseres Reiches im Zustande der Revolutionierung befindet. Die staatsfeindlichen Kundgebungen von Spalato und Sebenico haben einen lebhaften Wider-hall nicht nur in ganz Dalmatien, sondern auch in Krain und Untersteiermark gefunden und es ist ge° radezu staunenswert, wie ungescheut die panslawisti-schen Agitatoren im steirischen Unterlande von Ort zu Ort eilen und Versammlungen abhalten, in denen gegen die sogenannte „KriegShetze" Stimmung ge-macht wird. Es wird in diesen Versammlungen das Verlangen Oesterreichs, daß Albanien selbständig ge-macht werde, und daß Serbien aus einen Adriahasen verzichte, als schreiende Ungerechtigkeit gegenüber Serbien erklärt, die lediglich auf die Herrschgelüste der Deutschen zurückzusühren sei. Es ist zweifellos, daß diese vaterlandsverräte-rische Bewegung in den gegenwärtigen kritischen Lei-ten außerordentlich bedenklich ist, weil ja bei einem kriegerischen Zusammenstoße mit Serbien die ans den slawischen Gebieten stammenden Truppen Südöster« reichS wohl kaum mehr in Betracht kommen können. ES wird daher notwendig sein, daß dieser Bewegung ein schärferes Augenmerk zugewendet wird, denn es kann den Deutschen Oesterreichs nicht gleichgiltig sein, daß im Falle eines Krieges nur sie als die einzig tenegro. Branja. UeSküb. Epirus und das Adria-tische Meer. Der Komplex deS neuen autonomen LandgebieteS ist also kein kleiner. Die Albanesen nennen sich selbst Schtipetaren, die Türken nennen sie Arnauten, die Griechen Arba-niten. die Serben Aibanast. Ueber ihre Sitten und Gewohnheiten weiß man nur wenig. Man schätzt gegen 2,000.000 Albanesen im heutigen Albanien; dazu kommen noch zahlreiche außerhalb deS Stamm, landes wohnhafte Albanesen. Der Religion nach hat man eS mit Mohamedanern — etwa 40 Prozent — Römisch.Katholischen — etwa 35 Prozent — und Griechisch-Katholischen — etwa 23 Prozent — zu tun. Aber auch daS Heidentum wurzelt noch tief in diesen halbwilden Stämmen. Als Hauptorte sind zu nennen: Skutari, Monastir. UeSküb, Prizrend, Prifchtina, Rovibazar und Durazzo, nach dem Ser-dien so großes Verlangen trägt. Die Albanesen sind unter den großen Völker« familien höchst eigenartig gestellt, obwohl sie gleich-falls zum indogermanischen VolkSstamme zählen. Sie stellen wohl so eine Art Urbevölkerung der Balkan-Halbinsel vor. Am bekanntesten sind die Albanesen durch die Blutrache, und die hiednrch hervorgerufenen Stam-meSjehden geworden. Sie und die Korsen pflegen noch immer die sonst in Europa völlig ausgestorbene Sitte. Auch sonst ist Brutalität Trumpf. Im allge-meinen kann man wohl sagen, daß sich der Adel unter dem bisherigen Regime von Erpressungen er-nährte, während die niedere Bevölkerung einfach Straßenraub trieb. Bon Viehzucht und Ackerbau war kaum eine Rede. Primitiv war jede Lebensbe-tätigung; primitiv jede Bildung, jede Kultur. Man kann sagen, daß in Albanien jeder Stamm eine Verläßl chen ihre Haut zu Markte tragen und die ungeheuren Opfer an Kut und Blut bringen müssen die ein Krieg verursacht und die ungeheure Einbuße an Volkskrast allein aus sich nehmen müssen, die mit einem großen Kriege immer verbunden ist. Dir Drutschrn und der Staat. Die gewaltigen politischen Veränderungen auf der Balta» Halbinsel, deren Zeugen wir sind, üben einen mächtigen Einfluß auf die Stimmungen und die aktit^n politischen Tendenzen in der alten Donau-Monarchie. Neue Welten entstehen in wenigen Wochen, mancher, wenn auch nur mehr still gehegte Traum mußte, weil man die Entwicklung nicht recht-zeitig wahrnahm, für lange Zeit oder sür immer begraben werden. Jahrzehntelang gangbare politische Werte müssen nicht nur innerhalb des sagenhastea europäischen Konzertes, sondern auch innerhalb un-serer Monarchie umgewertet werden, wie immer auch der jetzige Konflikt sich lösen mag. Die Slawen der Monarchie schicken sich an, aus dem Waffenersolge ihrer „Brüder" für sich selbst allerlei nützliche politische Forderungen abzuleiten und eine völlige politische Neu- und Umgestaltung der Doppelmonarchie anzubahnen. Dabei glauben sie, die Ueberraschung ausnützen zu können, welcher die Deutschen anheimgefallen waren. Denn daß die große Mehrheit der Deutschen in Oesterreich, gleich unserer völlig desorientierten Diplomatie, der Um« stürzung der Dinge ahnungslos gegenüberstanden, steht einmal fest. Noch vor kaum mehr als Jahre»« frist stieß der verdienstvolle alpenländische Führer kleine, in sich geschlossene Republik bilde«. Ihr Führer, der Bar,aktar. führt im Kriege den Ober, besehl; im Frieden steht ihm der Wo>vode und der Gjober, eine Art Richter, zur Seite. Alle diese StammeSbevollmächtigten kommen alljährlich im Frühling und im Herbst zu Kuvent, der Lande«. Volksversammlung, zusammen. Auf diesen KuventS werden auch rechtliche Strei-tigkeiten erledigt. Da« herrschende Recht, ein Ge-wohnheitSrecht, ist höchst eigenartig. Es bestraft den Diebstahl im Lande, läßt ihn aber im Ausland« ungeahndet; es sühnt die unabsichtliche Tötung mit einer leichten Geldbuße, und fordert sür die absicht-liche die Blutrache usw. Gewalt geht gewissermaßen in jeder Weise noch vor Recht. Brautkauf und Brauttaub sind noch gang und gäbe. Der Tausch-Handel blüht, Geld gehört zu den wenig in Besitz befindlichen Dingen. Im Hause herrscht der Mann unumschränkt. Die Frau hat alle Arbeiten zu ver» richten und soll auch mit in den Kampf ziehen, um den Feinden die Köpfe abzuschneiden — was jedoch heutzutage wohl mehr oder weniger nur als Legende auszufassen ist —. Die Tracht des Albanesen ist bunt und eigen« artig. Rote Mütze und Turban, knopflose weißgraue Westen, weiße Fustanelle, weiße, schwarz ausgenähte Beinkleider sieht man häufig. Dazu kommt eine prahlerisch zur Schau gettagene Bewaffnung. Die Frauen gehen einfacher als die Männer. Die Häuser sind au« Holz und Lehm errichtet. Sie weisen meist nur einen einzigen Raum auf, der zugleich Küche und Wohnraum ist. In den zerstreut liegenden Dörfern findet man häufig fahrende Musi. kanten, die lange Heldengesänge mit näselnder Stimme fingen und mit dem Zirpen eine« mando- Seite 2 Dobernig, der gewesene Präsident und jetzige Vizepräsident der österreichischen Delegation, als er aus d,c immer brennender werdende südslawische Frage hinwies und hervorhob, sie werde für das Deutsch-lum und die Gesamtmonarchie bald ebenso ernst, »cnti N'chl ernster und gefährlicher iverden al« der deutsch-tschechische Gegensatz, in den weitesten Kreisen aus Zweifel und Unglauben. Erst die an das Cu-vaj'sche Äewaltregime zeitlich oder kausal sich an-reihenden politischen Einigungsbestrebungen unter den südslawischen Völkerschaslen und Parteien jeder Reichs« halsten w.ckie» ein langsames Verstehen, daS freilich dann in der jüngsten Zeit zur klaren Erkenntnis wurde. Sie fand auch öffentlich, so in Rede» deut-scher Delegierter, ihren Ausdruck, und das alte Wort Aimand DumreicherS von der deutschen Gemeinbürg-schuft gewann neue» Inhalt. Aber der Ausdruck dieser Erkenntnis muß leben» dige Formen annehmen, zur praktischen Tat werden; und in dieser Richtung scheint eine Anregung des HerrenhausmitgliedeS und verfassungstreuen Abgeord-ueien des böhmischen Landtages, deS nicht nur gründ-lichen Kenners deS deutsch tschechischen Streites, son-der» aucb der südslawischen Verhältnisse, geschützten ehemaligen Ministers Dr. Baernreither geeignet, neue Wege zu weisen und eine klaffende Lücke aus-zusüllen. Dr. Baernreither hat eS offen ausgesprochen, das; die Deutschen Oesterreichs sich die Konsequenzen der jetzigen welthistorischen Vorgänge klar »lachen und zu denselben Stellung nehmen müssen. Die führenden Männer aus allen deutschen Teilen Oesterreichs, nicht bloß die augenblicklichen politischen Parteiführer, sondern ein weiter Kreis, der alle Schichten der Bevölkerung, alle Parteien, auch die nicht unmittelbar politisch tätigen, geistig arbeitenden, kulturelle und soziale Werte schaffenden Deutschen um-sagt, sollen — so lautet der Vorschlag — zunächst einmal untereinander Fühlung nehmen, um die weit über die Bedürfniffe der Tagespolitik hinausrcichende Frage gründlich zu erörtern. Diesen Gedanken haben sich weite Kreise zu eigen gemacht, und es werden bereits eifrige VerHand-hingen über tforrn und Art seiner Verwirklichung gepflogen. ES dürsten wohl noch verschiedene Vorbe« fprechnngen, Fühlungnahmen und Vorarbeiten sür erne solche große Konferenz notwendig sein; sie zu einer ständigen Einrichtung auszugestalten, müßte dann eine weitere Folge sein. Dann kämen wir vielleicht — eS fei dies Wort anzuwenden gestatte- — zu einem Deutschen VolkSrat für das gesamte Deutsch» österreich. ES sehlt uuS an einer solchen Sesamtor« ganisation; könnten wir sie nicht schaffen? Wir glauben, Dr. BaernreitherS Anregung und unsere Folgerung sollten gründlich erörtert werden; vielleicht folgen dann dem klugen Bedenken das ernste Wollen und die fruchtbringende Tat. linenartigen Instruments begleiten. In den Kaffee-hausern sind diese jahrenden Musikanten ziemlich häufig. Im Altertum hieß Albanien Illqrien; freilich bezeichnete man mit diesem Namen ein weit größeres Landgebiet. Schon zur alten Griechenzeit waren die Albanesen der Schrecken der umwohnenden Völker. Selbst Philipp und Alexander vermochten eS nicht, sie aus die Dauer zu bändigen. An «liegen und Besehdungen hat es wenigstens niemals gefehlt. Be-sonders als Seeräuber machten sie sich lästig. DaS italische Großgriecheuland hatte viel unter ihren Raubzügen zu leiden. Im zweiten vorchristlichen Jahrhundert unterlagen die Albanesen schließlich doch der Macht der Römer. Und zur nachzäsarischen Zeit siiid viele Schlachten an der albanischen Küste ge-schlagen worden. Die Kolonisation erstreckte sich freilich jedoch nur au' die Küstengebiete. Dyrrbachium, da» heutige Durazzo und Apollouia, das heutige Valona, waren reiche und ansehnliche Städte. Im Innern selbst aber hausten halbbarbarische Gebirgs-völker in der alten, gesürchteten Art uud Weise, die nicht wesentlich gebessert zu werden vermochte. Nach dem Zerfall des Römerreiches kam die Völkerwanderung. Dann unterjochten slawische Völ-kerstämme die Albanesen. Auch sie konnten nicht viel in kultureller Hinsicht ändern. Im 9. Jahrhundert wurde Ochrida die Residenz eine« Bulgarensürsten. E» wurde viel Pomp entfaltet und die primitiven albanesische» Stämme sanden am Höfischen Gcchmack. Erst nm 1000 herum nahm daS alte Voll wieder von seinem Lande Besitz. Und nun festigt sich zu» sehendS ihre Macht und ihr Selbstbewußtsein. Die Nachbarstämme fürchteten sich nach wie vor. Dann beginnt nm 1400 herum der Glaubenskamps gegen den Islam. Namentlich unter Skanderberg machten ?e«iscke Alacht Neue Verwicklungen. Bon diplomatischer Seite wird der „Wiener Deutschen Korrespondenz geschrieben: Die Ablehnung der bulgarischen Friedensvorschläge durch die Pforte hat zwar keine neue Situation geschaffen, jedoch die Verhältnisse neuerlings kompliziert. Immer denUicher macht sich ciu 'Eingreisen Rußlands und Englands in die Entwicklung der Dinge auf der Balkanhalb-insel bemerkbar. Daß Rußland den Widerstand Ser« biens gegen die Forderungen Oesterreich Ungarns schürt, dafür liegt nicht der geringste dokumentarische Beweis vor; ebenfo zweifellos ist es dagegen, daß die serbische Regierung daraus vertraut, daß Ruß-land am letzten Ende Serbien doch nicht im Stiche laffen werd« und die russische Regierung nichts tut. um diese Hoffnungen der serbischen Regierung zuerst zu stören. Diese äußere hinhaltende Politik Ruß» lands gegenüber Serbien, beziehungsweise Oester-reich-Unganr, steht aber im vollen Einklänge mit seiner in Konstantinopcl befolgten Politik. So groß auch die militärischen Erfolge sein mögen, die Bulgarien bisher errungen hat, in poli-«ischer und territorialer Hinsicht haben Griechenland und besonders Serbien besser abgeschnitten. Serbien befindet sich im unbestrittenen Besitze beinahe des ganzen Nordwesteus der europäischen Türkei, wäh« rend Bulgarien auf der Tschadaltschaliuie noch immer ein Spiel aus Leben und Tod spielt. Mit Rücksicht aus diese Situation haben Rußland und England sich entschloffen, die Türkei nunmehr in der energi-schesten Weise zu unterstützen, denn allfällige neue militärische Ersolge der Türkei können hente nicht mehr Serbien, sondern nur Bulgarien schädigen und deffen künstige Stellung aus der Balkanhalbiusel herabdrück-». Der englisch-russische Plan liegt also ziemlich klar zu Tage: Durch die Fortsetzung des Widerstandes der Psorte gegen die Einstellung der Feindseligkeilen soll Bulgarien noch weiter geschwächt und bei der Neuregelung der Verhältnisse benach-teiligt werden, um einen möglichst großen Rest der Türke» in Europa zu erhalten, der England und Rußland auch weiterhin noch Gelegenheit bieten würden, sich fortgesetzt in die Balkauangelegenheiten einzumischen; andererseits aber soll Serbien in jeder Weise begünstigt werden, nicht so sehr um seiner selbst willen, als vielmehr um durch große teiritori-ale Verschiebungen im Nordwesten der Balkanhalb« insel zugunsten Serbiens Oesterreich-Ungarn von der Balkanhalbinsel vollständig auszusperren. Es ist nun klar, daß diese englisch-russische Politik außerordentliche Gesahren in sich birgt, denn durch dieses aktive Eingreisen Rußlands und Eng-lands zum Nachteile Oesterreich-Ungarn« wird es sehr fraglich, ob eS gelingen wird, den Balkankrieg die Albanesen den Türken arg zn schasten. Dann aber wendete sich gar bald das vlatt. 1479 kam Albanien endgiltig unter die Herrschast der Hohen Pforte. Der Islam aber fand erst drei Jahrhunderte später Eingang im Lande. Da-malS stellten die Albanesen die HauStruppen sür den Kalifen, die Hanitscharen. Mit dem Beginn der griechischen FreiheitSkämpse setzt dann anch der re> britische Kamps der Albanesen ein, der noch im Ver-laufe diefeS Jahres den Türken bekanntlich viel zu schaffen gemacht hat. So standen etwa die Dinge, als die siegreichen serbischen Truppen von UeSküb aus sich weiter nach Jnneralbanien und »ach der adriatischen Küste hin vorschoben. Die Notlage der Türkei war ausgenutzt. Da geboten aber die benachbarten Großmächte ein energisches Halt. Von Albanien, das seiner volklichen Art nach ein gänzlich selbständiges Land ist, soll keiner etwas haben. Ein autonomes StaatSwesen soll inS Leben gerufen werden. Griechenland, Serbien, Montenegro und Bulgarien bekommen einen neuen Nachbarn. Inwieweit das zn gründende autonome Fürstentum von den benachbarten Großmächten Jt.i« lien und Oesterreich kontrolliert werden wird, mag dahingestellt bleiben. Die baldigst zu erwartende europäische Konferenz wird sicherlich auch hierüber eine Entscheidung treffen. Europa wird es mit einem neuen Staatswefen zu tun haben. Es wird sicherlich nicht alles so glatt und so gut gehen, wie man sich das heute in Ber-lin, Wien oder Rom denkt. Soviel aber ist sicher, daß, kommt eS zur Gründung eines autonomen Für-stentums Albaniens, der Dreibund wieder einmal einen glänzenden, diplomatischen Sieg errungen hat, der seine Macht und Stärke von neuem erweist, auf den er daher mit vollem Rechte stolz sein darf. Nummer 9"> auch weiterhin zu lokalisieren. Eine Schwächung Bulgariens bei gleichzeitiger Stärkung Serbien» liegt nicht im Interesse der Dreivundmächte; die Inte reffen des Dreibundes einerseits und die Rußlands und Englands andererseits stoßen da unmittelbar auseinander und die Situation könnte nur dadurch wieder vereinsacht werden, daß Bulgarien ehesten« sich mit Rumänien verständigt und damit an die mitteleuropäische Mächtegruppierung sich anschließt. Eine andere Politik würde Bulgarien wiederum in die Einflußsphäre Rußlands zurückdrängen, das sich in der gegenwärtigen Krise als sein entschiedener Gegner erwiesen hat. Südslawisches. Sowohl die liberale als auch die klerikale slo wenische Presse schwimmt in Wonne über die Siege der Balkanstaaten, wobei sich zeigt, daß die ton sessionelle Spaltung unter den Südslawen immer mehr an politischer Bedeutung verliert. Der beste Beweis dasür liegt in folgenden Aeußerungen d«S Organes deS klerikal-slowenischen Parteiführer« Dr. Schusterschitz: „ES sei keineswegs zu billigen, schrieb das Blatt, wenn Prochazka die Albanesen, die alS Nicht kombattanten zu betrachten sind, gegen die reguläre serbische Armee in Schutz nahm, was sich außer ihm kein anderer österreichischer Konsul aus dem Balkan zuschulden (!) kommen ließ, ausgenommen vielleicht Herrn Tachy in Mitrowitz. Aus sehr guter Quelle (!) können wir folgendes mitteilen: Priz rend ist ein ursprünglich serbisches Gebiet, wo sich die Albanesen erst in der letzten Zeit ansiedelten. Diese Albanesen sind zwar Katholiken, ihre Ge bräuche unterscheiden sich aber sehr wenig von denen Andersgläubiger. Sie haben in ihre neue Heimat die Blutrache mitgebracht und haben allgemeine Un ruhe Heroorgeruseu, da sie räuberisch und diebisch sind und äußerst schlechte Sitten haben. Viele katho^ lische Albanesen sind der Vielweiberei ergeben und ihre eheliche Moral ist auf einer sehr tiefen Stuse und die katholische Kirche hat mit diesen Stämmen viele Sorgen und Mühen, daS hätte man auch dem (katholischen) Abgeordneten Bugatto im Parlament sagen sollen, der sich so warm für die Albanesen einsetzte. DaS albanesische Element hat also Alt-serbien nur verseucht und Herr Prochazka hat diese gefährliche albanesische Einwanderung immer — natürlich im Auftrage seiner Vorgesetzten — begün stigt. Wir müffeu an dieser Stelle offen erklären, daß uns die brave serbische (orthodoxe!) Land, bevölkeruug entschieden lieber ist, als die faule albanesische (katholische!), welche gewohnt ist, den Mais eher den Nachbarn zu stehlen al« selbst zu baue», deshalb können wir auch mit Herrn Prochazka und seiner Politik gar nicht sympathisieren." Ueberhaupt spricht sich das Blatt entschieden gegen die Autonomie Albaniens aus und würde das Land samt den Adriahäsen ganz gern im Be-sitze der Serben sehen. So schreibt das Organ des Landeshauptmannes von Kram! Während jedermann wünschen muß, daß die durch den Krieg ge steigerte Macht der Balkanstaaten ein, wenn auch geringes Gegengewicht durch ein autonomes Al-banien erhalte, wünschen die Herren um Schuster • schitz daS Gegenteil, damit Oesterreich, wie sie sagen, durch den Bestand einer starken Slawenmacht auf den Balkan genötigt werde, seine Südslawen besser zu behandeln. Man weiß, was darunter verstanden wird und man hat mit der Methode der .guten Behandlung" in Dalmatien, wo die ganze staat-liche Verwaltung slawisiert wurde, gar günstige Er-folge erzielt. Zu den Auflösungen dalmatinischer Gemeinde s Vertretungen wird der konservativen Wochenschrift „Oesterreich-Ungarn" geschrieben: „Der Krieg und die Siege der Serben haben Dalmatien geradezu zu einem feindlichen Lande gemacht. Die Zahl der Freiwilligen, welche au« der Südhälste Dalmatien« nach Montenegro eilten, beziffert sich heute bereits auf mehrere Tausend, und man würde in Wien mehr als überrascht sein, wenn man erführe, welche Personen sich unter diesem Freiwilligenkorps befinden. DaS Eharakieristische hiebei aber ist, daß sich die KampfeSstimmung und die SiegeSsreude der Dalmatiner in keiner Weise gegen die Türken rich tet. Niemand spricht und denkt daran, daß in diesem Kampfe endgiltig die Macht d«S kulturfeindlichen Islams gebrochen und die Herrschast des Christen-tums im europäischen Orient nach 500 jähriger Unterdrückung wieder hergestellt werden soll. Nein, Wuurour 95 die Dalmatiner haben dabei nur einen Gedanken: ^Unsere Brüder, die Montenegriner und Serben, sollen durch diesen Kamps soweit gestärkt werden, daß sie auch uns befreien können. Der jetzige Krieg ist nur das Borspiel zur Begründung des großen südslawischen Reiches, dem auch Dalmalien ange» gliedert werden soll. Großserbien und Großkroatien müssen ein Bruderreich werden, das von der Dran bis Durazzo und Soloniki reichen wird." Dieser Gedanke ist das Leitmotiv bei allen gegenwärtigen HilsShandlungen und Freudenkundgebungeu der Dal-manner zugunsten der kriegführenden Balkanvölker und jeden Freudenrus für Serbien begleitet man «it dem Zornesausbruch: „Nieder mit Oesterreich!" Dies ist die Stimmung, aus der auch die großen serbenfreundlichen Kundgebungen in Spalato und Sebrmco erstanden und an denen sich auch die (in ihrer Mehrheit kroatischen) Stadtverwaltungen offiziell beteiligten. |)ulitisdir Rundschau. Deutschradikaler Parteitag für Steiermark. Der Sonnabend und Sonntag in Graz statt-gefundene Parteitag der Deutichradikalen SteiermarkS hat einen glänzenden Bnlanf genommen und den Beweis erbracht, daß die Deutschradikale Partei in vcr grünen Mark unter der zielbewußten und rüh-rigen Leitung des LandeSparteiamteS in Graz, mit Professor Patterer an der Spitze, ganz bedeutende Zortschrittr errungen hat. Eingeleitet wurde der Parteitag Sonnabend durch eine Borberaiung der Vntrauensmänner, der Sonntag vormittags der offizielle Parteitag folgte. Dieser war überraschend stark besucht Es waren u. o. erschienen die Parteiabgeordneten Baurat Heine, Magister Hummer. Dr. v. Mühlwerth, Dr. Wichll, Dr. Kratter sowie zahlreiche Vertraue Smänner aus allen Teilen SteiermarkS, namentlich aus dem Un-terland und aus Obersteiermark Der größte Teil der Beratungen des Parteitages wurde sür vertrau-lich «klärt. Aus den Berichten der einzelnen Ber-irauensmünner war zu ersehen, daß die deutsch-r adikale Organisation in Steiermark rüstig vorwärts-schreite und zu den schönsten Hoffnungen derechtige. Der vom Obmann der Landesparteileitung, Professor Dr. Patterer erstattete Tätigkeitsbericht stellte ein Bild vielseitiger, fruchtbringender Arbeit dar und wurde mit großer Befriedigung zur Kenntnis ge» nommen. Dir Landesparteileitung wurde zum größten Teile wiedergewählt und in den Borstand die Herren Professor Dr. Patterer. Dr. Ambroschitsch (Cilli) und Dr. Hufschmied (Ehrenhausen) entsendet. EntschuldigungS-, bezw. Begrüßungsschreiben hatten gesendet die Abgeordneten: Dr. BodirSky, Bernt, Sroy. Marckhl, Dr. Michl, Edler von StranSky, Teufel und Wolf, ferner Paul Pogatsch-uigg (Wien), Karl Grube, Haupischristleiter der ..Ostdeutschen Rundschau", Deutschradikale Landes-Parteileitung für Deutschböhmen, Karl Schreiber (Frohnleiten), Ingenieur Zmimeimann (Möttling), Bergverwalter Wenger (Trieben), Amlsleiter Watzek (Windisch-Feistritz), Paul Mirthcs (Wartberg). E^on Brrger (Wien), Dr. Paul Kmely und Dr. Schlosser (Mitterndors). Wozu die Slawen das österreichische Parlament brauchen. In der letzten Sitzung des GeschästsordnungS-auSschusses des österreichischen Abgeordnetenhauses sprachen sich slawische Abgeordnete in scharser Weise gegen den Referentenantrag auS, der sür gewisse Regierungsvorlagen (Budget. Rekrutengesctz) eine ab-gekürzte Behandlung forderte; sie bezeichneten daS als überflüssig und erklärten, daß eS sich hier um solche Vorlagen handelt, welche für die Regierung von besonderer Wichtigkeit sind und daher den oppo-silionellen Parteien Gelegenheit bieten, ihrer Unzufriedenheit in einer für die Regierung besonders empfindlichen Weise Ausdruck zu geben. Diesem Wi-verstände gegen eine sachliche Erledigung der gedach-ick Vorlagen liegt der Gedanke zugrunde, daS öfter-rrichische Abgeordnetenhaus bloß zum Tummelplatze der zerstörenden slawischen Bestrebungen zu machen und damit eine sachliche, wirtschaftliche Arbeit aus dem Parlamente auszuschließen. — Als das allge» neine Wahlrecht eingeführt werden sollte, traten ge-rade diese slawischen Abgeordneten dafür mit der Begründung ein, daß nur ein allgemeine« Wahl-rechtSparlament wirtschaftliche Arbeit leisten könne, heule, wo das allgemeine Wablrecht eingeführt wurde, beanspruchen dieselben slawischen Abgeordneten aber, daß daS Parlament lediglich als Instrument slawi-scher Zersetzungspoliiik z» dienen habe. Eine freche Hochverratskundgebung serbischer Studenten in Wien. Sonntag vormittags fand in der serbischen orthodoxen orientalischen Kirche ans der Landstraße, Beithgaise, aus Anlaß der serbischen Siege ein Gottesdienst statt, der bi« 11 Uhr vormittag« währte. Nach der kirchlichen Feier zogen ungesähr lf>0 serbische Studenten, größtenteils österreichische Reichs-augehörige, in kleinen Gruppen durch die Schwarzen-berganlagen vor die nahe gelegenen Gebäude der serbischen und der bulgarischen Gesandtschaften. Bor den Gebäuden sangen sie Hetzlieder. Hierauf unter-nahmen sie den Versuch, zum Gebäude der russi-schen Botschaft in der Reiönerstraße zu gelangen. Aus dem Rennweg trat ihnen Sicherheitswache entgegen. Die Wache bildete einen Kordon, der die Studenten zur Rückkehr verhalten sollte. Die De-monstranten versuchten den Wachkordon zn durch-brechen, standen aber von dem Borhaben ab. als die Wache den Säbel zog. Ein Teil der Südslawen wurde gegen die Fasangasse abgedrängt, der andere zog in Gruppen gegen den Kärntnerring. Bom Ring aus versuchten die Studenten in die Kärntner-straße zu ziehen. Wieder hüt ihnen SicherheitS-wache entgegen und forderte sie aus, sich zu zer-streuen. Die Demonstranten leisteten aber keine Folge. Sie nahmen gegen die Wache eine drohende Hal-lung ein und stießen gegen Oesterreich beleidigende Rufe aus. Man hörte „Psni Oesterreich!", „Psui Räuber!", „Hoch Serbien!", „Hoch der Balkanbund!", „Nieder mit Oesterreich!". Weiter kamen die srcchen Kerle nicht. Das Publikum fiel über die Burschen, die das Hetzlied „Hej Slovane" anstimmten, her. Mit Stöcken und Schirmen wurden den Demonstranten Püffe und Stöße ausgeteilt. Die Krajtwagenlenker vom gegenüberliegenden Auto-taxistenstandplatz und die Lenker der Grabenfiaker halfen tüchtig mit, die serbischen Stndenten „zur Ruhe zu bringen". Die Polizei war vorerst be-müht, die Demonstranten gegen die Prügel de« Publikums zu schützen und sie dann auscinanderzn» treiben. Wer sich widersetzte, wurde verhaftet und abgeführt. Das Publikum war der Wache bei der Festnahme der Demonstranten behilslich und veran-staltete ganz spontan eine patriotische Gegenkund» gebung, die sich in stürmische» Hochrusen auf die Monarchie äußerte. Im ganzen wurden etwa zwanzig Studenten festgenommen und unter einer starten PolizeieSkorte in langem Zuge zur Polizeidirektion gebracht. Alle Verhafteten werden dem Lande«-gerichte eingeliefert werden. Xus Slui-t und Land. Der steirische Landtag. Die Wiener christ-lichsoziale Parteikorrespondenz Austria meldet: Wir erfahren von bestinsormierter Seite, daß Statthalter Gras Clary im Laufe der nächsten Wochen noch einen Versuch machen wird, Verhandlungen zwischen den deutschen Parteien deS steirischen Landtages und den Slowenen anzuknüpfen, um für eine Weih-nachts- und Nenjahrssession die Arbeitsfähigkeit her» zustellen, damit wenigstens die allerdringendsten Auf-gaben erledigt werden könnten. Bon dem Verlauf der Verhandlungen wird es abhängen, ob der Land-tag zu einer kurzen Tagung vor und nach Neujahr einberufen wird. — Die Nachricht ist im allge-meinen richtig, bis aus die Termine, die natürlich unter den bestehenden Verhältnissen sehr fraglich geworden sind. Aus dem Poftdienste. Der HandelSmini-ster hat in die 8. Rangsklasfe de«- Staatsbeamten ad perlonam eingereiht: den Posiverwaller Karl Kluus, ferner die Postkontrollore Wilhelm Loitar in Graz. Friedrich HaaS in Giaz, BariholomäuS Streit in Klagenfurt, Wilhelm Ehn in Graz, schließlich die Postoderofsiziale Hermann Schlossar in Graz und Hermann Welzl in Marburg. — Die Postoffiziantin Julie Witzlsteiner in Neumarkt in Steiermark wurde zur Po» meisten» erster Gehaltsstuse in Mitterndors (steinfches Salzkammergut) ernannt. Don den Steuerkommissionen. Ueber Ermächtigung deS Finanzministeriums wurde von der FinanzlandeSdirektion für Steiermark der Finanz-konzipist Emanuel Ritter von Ferro von den Funk» tionen als Stellvertreter des Borsitzenden aller Steuerkommissionen Cilli Stadt und Land, ferner Scrke Z als Mitglied der Personaleinkommensteuer-Schätzung»-kommission Cilli Land enthoben und an dessen Stelle der Finanzkonzipist Dr. Anton Url ernannt. Schwurgericht. In der vierten diesjährigen SchwurgerichiSperiode die am 2. Dezember beginnt, kommen folgende Fälle zur Verhandlung: Am 2. Matthias Koemann, Schneider in Planina, Verbre» chen der Brandlegung. Vorsitzender KreiSaerichlSprä-sident Hofrat Max Bouvier; am 3. Andreas Dre-vensek, Agent. Verbrechen des Diebstahls. Vorsitzen-de? OberlandeszerichtSrat Guido Visconti; am 4. Alois Bevc. Vagant, Verbrechen des DiebstahlS und Io> hann Znideric, Verbrechen des Totschlages, Vorsitzen-der Landesgerichtsrat Albert Wenedikter. Verzehrungssteuer - Pachtausschreib-ung. Am 30. d. findet um 19 Uhr vormittags bei der Hinanz-BezirkSdireklwn in Marburg die öffentliche Pachtversteigernng des Bezuges der BerzehrungS» steuer von Wein-, Weinmost-, Obstmost- und Fleischverbrauche unbedingt für daS Jahr 1913 und be» dingt für die Jahre 1914 und 1915 in den Ver» zehrungSsteuer - Einhebnugsbezirken Pöltschach, Do« berna-Groß-Pireschitz, Rann, Suschitz, Tüffer, Go< nobitz, Oplotnitz und Weitenstein statt. Die näheren Bedingungen können bei der Finanz-Bezirksdirektion in Marburg, den FinanzwachKontrollSbezirkSleitun» gen und Finanzwache-Abieilungeu eingesehen werden. Cillier Männergesangverein. Die nächste Uebung sür daS Kirchenkonzert und für das Fest des MännergesangvcreineS Liederkranz findet am Freitag den 29. d. halb 9 Uhr abends statt. D« nur zwei Uebungen stattfinden können, wird um pünktliches und vollzähliges Erscheinen ersucht. Herbstliedertafel des Cillier Männer-gesangvereines. Am Samstag den 23. o. fand im Deutschen Hause die Herbsttiedertafel des Cillier Männergesangvereines statt, die sich eines gute» Be-suche« erfreute. Schon der erste Bollgejang „Wenn alle Brünnlein fließ«»', ein ungemein duftige» Lied von Plüddemann wurde sehr beifällig aufgenommen und zeigte von dem eifrigen Studium der von dem verdiente» Sangwaite Dr. Fritz Zangger geleiteten Sängerschar. Ihr volles Können zeigte» dieselben in dem mächtigen Bollgesange „Die Äotentteue" von H. Wagner, Wortlaut von Felix Dah» und wurde darinnen der BaUadenton prächtig getroffen. Ungemein anspiechend ist der zarte Chor ., Wilde 8ios' und erste Liede" von DeboiS. Derselbe wurde sür seine herrliche Wiedergabe, wobei wir die Pianiss mo bewundern konnten, mit solchem Beisall begrüßt, oaß die Sänger mit einer Wiederholung dankten. Nun solgte in Gedenke» des 5Vjährigen Todestages un-irres steirischen Tondichters Schmölzer dessen zart sinniges „Almfrieden". Dr» Schluß der Gesangvor« tiäge bildete der herrliche Engelsberg'sche Vollgeiang „Im Dunkeln", der ebenfalls ausgezeichnet zu Ge-hör gebracht und mit stürmische» Beisall aufgrnom-mr» wurde. Die Zwischenpause» wurden durch Mu* sikvo' träge der städtischen MusikverelnSkapelle ausgefüllt, die rauschenden Beifall fanden, so daß mehrere Zugaben gemacht wurde». Dem wackere» Cillier Männrrgesangverrine und dessen verdienstvollen Sang-warte Dr. Zangger gebührt der Dank aller Zuhörer für den schönen genußreichen Abend. Spende. Herr Hauptmann Weber, der all» jährlich große Opfer für den Tier- und Bogel'chutz bringt, bat auch in diesem Winter wieder der Orts-gruppe Cilli des Tier- und Bogelfchutzvereines Vogel-fulter in reichem Ausmaße für die Fütterung im Stadtparke zur Verfügung gestellt. Ihm sei hiermit der beste Dank uno die geziemende Anerkennung sür sein opferfreudiges Wirken ausgesprochen. Der Gemeindeausschuh Gonobitz hielt am 14. d. eine Sitzung ab, in welcher der Voran-schlag sür 19 l 3 berate» wurde. Der OrtSarmen-rat weist ein Erfordernis von 2779 Kronen mit einer Bedeckung von 175,2-60 Kronen au«. DaS Ge-meindeerfordernis beträgt 987040 Kronen, die Be-decknng 1440 Kronen. Zur Deckung des Abgange« wird eine KOprozentige Gemeindeumlage beschlossen und ein lOprozeittiger Zuschlag auf die Verzeh-rungSsteuer. An Stelle de« kürzlich verstorbenen Ausschußmitgliedes Hugo Kirelschko wurde Herr Aloi« Wresounig in die Bausektion und Herr Leo-pold Nehutniz als Rechnungsrevisor gewählt; zum Armenvater wurde Herr Gottfried Hasenbichl be-stimmt. Diebstahl. Der Pserdeknecht Franz Koren stahl seiner Dienstgeberin, der Realitätenbesitzerin Adele Decko, in Gaberje Gemüse, Wäsche und einen goldene» Brillantring im Werte von 300 Kronen. Da« gestohlene Gemüse trug Koren nachts in einem Korbe jedesmal nach Cilli, wo er e« verkaufen ließ. Er wurde dem KreiSgrrichte Cilli eingeliefert. Seile 4 KtMßche Summer 55 Evangelische Gemeinde, Am kommenden Sonntag findet der Gottesdienst abends um 5 Uhr statt Zugleich wird die Weihnachtskollekte zur Be säxruug armer Linder eingchoben weiden. Kirchenkonzert. Wie wir schon mitteilten, findet am Samstag den 7. Dezember in der Christus kirche wieder ein' großes WeihnachtSkirchenkonzert sta t. Unter den Programmnummern möchten wir bc'.mders hervorheben: Snoer: Gebet; Trio sür Hacse, Violine und Cello; Dr. Freybergers jüngste Säiöpsung ..Weihnacht"; drei Bilder sür Mezzo fopran, Baritonsolo, vierstimmigen Frauenchor, Or chn'.er und Orgel und LisztS gewaltige Phantasie „Nil» danket alle Gott" sür gemischten Chor, Orgel und Bläserchor, die anläßlich der Einweihung der Riesenorgel in Riga erstmalig ausgeführt wurde. Bft dieser letzten Nummer werden beide Cillier M ^nnergesangvereine, ein Frauenchor und daS iviilsikvereinsorchester mitwirken. Bitte um Brot. Der Winter, der die Felder ur.d Fluren mit Schnee und Frost bedeckt, bringt den armen Bügeln große NahrungSsorgeu. Sie müssen hungern und darben und erleiden vielfach tun Tod durch Erfrieren, da ein leerer Magen dem Köiper keine Wärme geben kann. Darum ergeht au alle natursreundlichen Menschen die Bitte, einige Brvtkrümchcn den Vögeln zu spenden. Auch halte man frühzeitig die Kinder zum Tier- und Vogel schütz an, c$ sind dies wohlzubeobachtende Pflichten der Erziehung. Das Gefühl des Kindes wird wohl-tuend beeinflußt und das Gemüt gebildet. Einen rohen, gefühllosen Menschen hat niemand gern Darum erhören wir die Bitte und lehren wir schon den Kindern, quälende Sorgen zu mildern und weh tuenden Hunger zu stillen. Verhaftung. Der Fleischhauergehilse Franz Cnjes aus St. Marein bei Erlachstein, welcher in Krapina beim Fleischermeister Peter Cerek bcschäf tigt war und nach Unterschlagung eines größeren Geldbetrages flüchtig wurde, wurde Sonntag in Marburg von einem Wachmanne verhaftet und dem KrciSgerichte eingeliefert. FadriKsdrand. Sonntag um halb :< Uhr nachmittags brach in der Tischlerwarenfabrik des Herrn Josef Lampret in Schönstein ein Feuer aus, das binnen kurzer Zeit sämtliche Räume des ersten Stockwerkes und Erdgeschosses samt Maschinen. Werkzeugen und fertigen Möbeln vernichtete. Die Wehren von Schönstein und Schmersdorf konnten, trotzdem sie rechtzeitig erschienen, nur den Teil des GcväudeS rette», worin sich die Wohnräume de« Besitzers befinden. Der Schaden beträgt Tausende vo>l Kronen, dürste jedoch durch Versicherung ge. deckt werde«. Daß daS Feuer auf das Fabriks geläude beschränkt blieb, war hauptsächlich der völligen Windstille und den todesmutigen Anstren gu gen der beiden Feuerwehren zu danken. Die Enistehungsursache des Brandes ist noch nicht er-miilelt. Grohe Holzdiebstähle. Man meldet dem „Grazer Tagblatte* aus Tüffer: Schon seit län ger.'r Zeit wurde aus der Zementsabrik in Stein brück und dem dazugehörigen Walde Holz in großer Menge gestohlen. In der Nacht auf den 21. d. be merkte der Fabriksnachtwächter zwei Burschen, die auv der Fabrik Holz wegsührten. und erkannte in ihnen die in der Zementsabrik beschäftigten Joses FIls und Franz Smarcan. Bei der Hausdurch suchung fand man in Hos und Keller ganze Stöße gestohlenen Holzes, dessen Wert sich aus 1000 Ä belauft. Ein Hiihnerdieb. Der Stationschessgattm Rosalia Rainer in Drachenburg wurden in diesem Monate in mehreren Angriffen 70 Stück Geflügel im Werte von 200 Kronen gestohlen. Die Dieb-stähle vollführte der BesitzcrSsohn «ntou Rastoher in Bianca, der am 19. d. bei einem Hühnerdieb stähle betreten wurde. Die gestohlenen Tiere hatte er verlaust und den Erlös verzecht. Kampf mit einem Fahrraddiebe. Dem Oberlehrer Jakob Pukmeister in St. Gertraud wurde vor wenigen Tagen sein Fahrrad aus dem Vor-hause der Volksschule gestohlen. Pukmeister bemerkte rechtzeitig den Dieb und eilt- ihm. mit einem Re-votver bewaffnet, nach. Zwischn» beiden entspann sich ein Kampf. Als aber der Oberlehrer drohend feinen Revolver zog, gab der unbekannte Dieb Fersengeld und flüchtete in den nahen Wald. Er konnte bis jetzt noch nicht festgenommen werden. Leier und Schwert. Aus Franz wird belichtet: Am 20. d. gingen mehrere Taglöhner, darunter auch Johann Robida, von der Feldarbeit singend heim. Unterwegs begegneten ihnen die Be sitzerSlöhne Fran, »ozun und Joh. Skojansek. Koznn lachte den Robida wegen seines Falschsin gens auS, worüber Robida so in Zorn geriet, daß er mit der scharsgeschlisfene» Sense dem Kozum einen wuchtigen Hieb über den Kops versetzte. Schwer-verletzt brach der Getroffene zusammen. Das Schicksal einer deutschen ärarischen Kolonie in Aasnien (Aus dem Novemberhest „Der getreue Eckart".) Prozara, im Bezirk BoSnisch-Dubice gelegen, wurde aus Veranlassung der Landesregierung im Jahre 1894 durch Deutsch - Galizianer, die aus Wolhynien nach Bosnien kamen, besiedelt. ES waren 21 Familien, welche der werbenden Regierung Ver-trauen geschenkt und in den Rodwald gezogen sind. Wohl fehlte es an Wegen, wohl war weit und breit keine Möglichkeit, den Kindern Unterricht in ihrer Sprache zu erteilen, aber das konnte den Leuten nichis anhaben, war ihnen doch von der Re-gierung oder wenigstens .von ihren Beamten sür beides Abhilfe versprochen. In zehn Jahren sollten sie laut Pachtvertrag Grundeigentümer werden und in dieser Zeit würde die Regierung sicher sür Wege und besonders sür eine deutsche Schule Sorge tragen. So ließen diese wackeren Kolonisten eS sich keine Mühe verdrießen und rodeten den steilen Hochwald mit unsäglichen Mühen auS. Mittlerweile sind 18 Jahre verflossen. DaS Land ist, soweit cS anging gerodet, die laut Ber-trag ersorderlichen Gebäude ausgestellt, die Steuer regelmäßig entrichtet worden. Man kann sagen, die Kolonie hat ihre Pflicht, wenn auch unter unerhörten Mühsalen, erfüllt. Aber die Regierung? Seit acht Jahren warten vier Fünftel der Kolonisten, daß ihnen ihr Land in Eigentum übertragen werde. Noch immer müssen sie Pächter sein, ohne die Mög-lichkeit, einen Hypothekarkredit zu bekommen, ohne die Möglichkeit, ihre Scholle zu veräußern. Aber noch mehr. In ihrem Vertrag steht wörtlich: „Nach Ablaus der Pachtdauer werden ihnen die vom boS-nisch-herzegowinischen Landesärar verpachteten Gründe unentgeltlich inS Eigentum überlassen." Heute verlangt die Regierung von diesen Aerm-sten, welche kaum das tägliche Brot von ihrer Scholle ernten, eine sechsprozentige SchenkungS-steuer, und zwar: man höre und staune, nicht vom utsprünglichen Wert der Gründe, sondern vom jetzigen, der wohl daS Sechs- bis Zehnfache des ursprünglichen ausmacht. Sie verlangt es von Leuten, denen gegenüber sie bis zu acht Jahren ihre Pflicht nicht erfüllt hat, die aber trotzdem ihre Steuern haben zahlen müssen. DaS Land hat sie nicht über-schrieben. Wege hat sie nicht gemacht, nicht einmal soviel tat sie, daß sie die Knesen anhielt, die nötig-sten Brücken instand zu setzen und die lebenSgejähr-lichsten Gräben auszufüllen, sofern sie im Bereich des betreffenden bosnischen Dorses liegen. Nicht«-destoweniger nimmt sie den Kolonisten da« Pauschal für Wegerhaltung ab. Für Schule und Kirche hat sie auch nicht ge sorgt. Die Kolonisten kamen gerade deswegen aus Rußland, damit sie ihre deutsche Muttersprache und ihren evangelische» Glauben behalten dürsten^ Man weiß, wie die Regierung heute für deutsche Schulen keinen Finger mehr rührt, wie sie sich in keiner Weise zu den Versprechungen ihrer Werber bekennt, die jene machten, als es galt, sür das bosnische Volt deutsche Lehrmeister zu gewinnen; wie benach-teiligt die evangelische Kirche dadurch ist, daß sie aller Konsequenz zuwider als einzige Konfession in dem nach Konscssionen zusammengesetzten Landtag keine Vertretung bekam. Aber eine der größten Sünden, welche die Regierung bei ihrem SiedelungSwerk beging, ist nur weuigen bekannt geworden: Bei der Ansiedlung und Zuweisung ist nie ein landwirtschasllicher Fachmann zugezogen worden. AlleS vertraute man dem in Bosnien so mächtigen Geometer an. So war es möglich, daß man die Leute wie in Ukrinskiluk (heute Schutzberg) in einen Sumps setzte, der ungezählte« )aS Lebe» kostete, so war es möglich, die Prozaraer auf ein Gebirge zu fetzen, daS unter der ärmlichen Lehmschicht, die an vielen Orten vom Regen abgewaschen ist, der jedem Handwerkszeug und jedem Pflugeisen widerstehende Feuerstein deckt. Trotz reichlicher Klagen ist von der Regierung nie ein Fachmann nach Prozara geschickt worden (auch der letzte von der Regierung gesandte Forscher hat die Leute i«S unterste Haus zusam-menruse» lassen, um ihre Beschwerden zu hören, wahrscheinlich, weil auch er angesichts der unbe-schreiblichen Wege sür sein Leben fürchtete). Neuer- diugS ist nun von privater Seite der SachverhUt sestgestellt worden. Es hat sich ergeben, daß daS ganze Ansied lungsseld, bis auf wenige Parzellen, sür Ackerbai» überhaupt nicht zu gebrauchen ist, sondern eher für eine Glasfabrik in Betracht käme. Feuerstein ettt< hält keine BerwitterungSprodukte und so kann sich, zumal im steilen Gebirge und bei dem notorischen Düngermangel, kein Humus bilden. Wohl aber strahlen diese Steine im Sommer eine solche .Hitze anS, daß die geringe Saat elend verdorrt. Tat. sache ist, daß die Deutschen in Prozara von Jahr zu Jahr elender werden, abgesehen von zwei bis drei Bauern, welche günstiger gelegene Parzellen be bauen. Tatsache ist, daß ein guier Teil der Be-wohner lieber noch einmal die Mühsalen des Rodens ausstünde, wenn nur die Regierung ihnen andere Parzellen anwiese. Dies wird auch die einzige Lösung sein. Wenn die Regierung einigermaßen wieder gut machen will, was sie an den Kolonisten in Prozara während 18 Jahren gesündigt hat, so müßte sie dieselben auf ihre Koste» absiedeln und ihnen nahe einer anderen Kolonie, am besten in BrbaSka, auf ärarische Kosten genügend Land anweisen und sofort inS Eigentum übertragen, wogegen die Kolonisten auf ihre früheren Gründe Verzicht leisteten. Die Kolonie gehört deswegen an eine andere angegliedert, daß die Kolonisten endlich in die Lage komme», ihren Kindern Unterricht in ihrer Muttersprache zu ermöglichen, wie es ihnen von feiten der AnsiÄ>-luugSagenten der Regierung versprochen war. Millionen werden jährlich sür Kmeten a»Sge-geben, sie loszukaufen. Warum hat die Regierung nicht 100.000 Kronen übrig, die RegierungSkmeten. denn was sind diese Kolonisten anderes, loSzu-taufen? Ihnen ist sie doch wahrlich mehr verpflichtet als den anderen Kmeten. Letztere übernahm sie als Kmeten. Diese dagegen hat sie selber dazu gemacht. Sollen diese braven Pioniere einer dem Land so nötigen Kultur nicht elend zugrunde gehen, nach-dem sie sür daS Land das Beste ihrer Kraft und ihrer Familie geopfert haben, so müssen die die Finger rühren, die nachher vergeblich die Last der Verantwortung von ihren Schultern abzuschütteln sich bemühen werden. ArenndespMcht. Eine Novelle von I. W. Morgensonne hatte Eva wachgeküßt. Doch die Schläserin schlug auS keinem erquickenden Schlummer die Augen aus. Ein joder zwei Stunden mochte sie bloß schlafend gelegen fein. Hatte ja der Kanonendonner in der Ferne bis zu TageS Erwache» gewährt! Und Eva ist wach gesessen und war bei jedem Schuß zusammengezuckt. Aber dann, als schirm re«. ganz schwaches Licht vom Osten ausstieg. war Ruhe eingetreten. Eva hatte noch lange hinausgehorcht, eine halbe Stunde, eine Stunde. Erst als sie sich vergewissert hatte, daß der Kamps wirklich ausgesetzt habe, legte sie sich hin und wollte schlafen. Nur mit Mühe gelang ihr das. Doch sie wollte Kräfte haben für den kommenden Tag. „Weiß Gott, waS der bringen mag," hat sie sich gesagt. Und jetzt schien die Sonne also m Evas Zim-mer. Golden, strahlend I Sie verriet nicht, aus was für Elend ihr Schein siel, da draußen am Schlacht-seid, auf wieviel Sterbende, Leichen ... aus wie-viel Blut! Eva stand am Fcnster und begoß ihre Blumen. Wie traurig sah das Myrtheustöckchen heute aus, das sie sich gepflegt hatte von dem Tage an, als ste Braut wurde. Wie müde senkten die Knospen heute ihre Köpschen! Wie müde! Eva beugte sich über sie. Einige Tränen blieben an den Blüten hasten. Und dann ging >ie zum Schreibtisch und schmückte sein Bild mit Herbstes-blumen. Wie zärtlich, wie liebevoll siel ihr Blick aus die höh?, schlanke Gestalt eine» Osfiziers. „Rolf," flüsterte sie leise ... und küßte daS Bild. Dann ging sie zur Arbeit und nähte Binden sür die Verwundeten. Ruhig gedachte sie ihre Arbeit zu verrichten, um ihren Gedanken eine andere Rich1 tmlg zu geben . . . aber ihre Finger zitterten, ste wollten nicht gehorchen. Denn durch den blonde» Mädchenkops ging immer die Frage: Wie steht es draußen ... wo ist er .. Nur .i'r »5 Und ste wußte keine Antwort, konnte sich keine Beruhigung geben. Entschieden war nun alleS. Das wußte ste. Das Geschick ibreS Baterlandes und ihr eigenes. Gestern und die Nacht durch war die EntscheidungS» schlacht gewesen. So oder so! EinS von beiden! Eva schluchzte aus — einen Augenblick! Dann war sie ruhig. Nein! Niemals l Schwach sollte sie nicht sein! Weinen und schluchzen wollte ste nicht! Was hatte sie denn ihrem Bräutigam zum Ab« schied ge'agi? „Du sollst ein tapferes Lieb daheim wissen, Rolf!" Und da hatte er sie noch leidenschaitlich anS Herz gedrückt und ihr ge'ugt: „Du hast den schweren Teil von uns zu tragen, Eva! Ihr Frauen alle habt ihn zu tragen! Und weil Ihr so Großes tragen müht, sollt Ihr eS auch mit Grüße tragen! Und Du wirst es — Eva, ich weiß!" Und dann war er gegaogen ... in d-n Krieg, dem Feinde entgegen! Und Eva hatte wie eine Heldin ihren Schmerz bekämpft und ihrem Rols noch begeistert zugerufen: „Laß sehen, wer von unS beiden tapferer ist . . Glücklicher Rolf! Er nannte ein tapferes Lieb, ein tapferes Mädchen, nein, ein deutsches Mädchen fein eigen!... Eva stichelte und nähte auf einmal wieder emsig. Nur manchmal zuckte sie nervös auf. wenn sie draußen einen Schritt hörte. Einmal mußte ja die Entscheidung kommen! Und sie kam . .. Eva horchte plötzlich auf . . . sie hörte einen seften Schritt über die Treppe eilen. Sporen klan-gen, ein Säbel rasselte. Das war. .. konnte nur er sein .. . Rolf! Und jetzt zog er die Klingel. Eva konnte kaum ausstehen, ihm entgegen-eilen . . . ihr Gesicht strahlte auf einmal, leuchtete ... ihr Herz schlug so leicht! so schnell! Und schon sprang sie auf und — wollte „Rolf!" rufen... Da tat sich die Tür auf . . . langsam und zaghaft . . . »ine hohe, schlanke Gestalt erschien im Rahmen. »Guten Morgen!" Leise sagte es der Mann EvaS Herzschlag stockte. Das war nicht Rols, das war sein Freund Gustav Reinisch. Er war sehr blaß und wollte reden, — konnte nicht. Er trat leise zu Eva. ..Tot," flüsterte die, „ja oder nein?" Der Mann blieb stumm. „Also ja." Ein .Hauch warS von Eva. Sie lehnte sich an die Wand und schloß die Augen. Gustav suchte nach Worten. Leise, stoßweise jagte er: „Grüße, tausend Grüße.. . schickt er .. . und . . . das," er griff in seine Brusttasche und reichte ihr den Ring, den sie Rolf zur Verlobung gegeben hatte, und die Brieftasche. Eoa ergriff beides hastig und zog es leiden-schaftlich an die Lippen. ..Rols," flüsterte sie. .. und wankte. Gustav führte sie zum Sosa. Seine Augen waren feucht. Mit unsagbarem Mitleid ruhten sie aus dem Mädchen, der Braut seines Freundes. Er hatte Eva auch lieb gelabt . . . hatte sie immer noch lieb. Mit Rolf zusammen hatte er sie kennen gelernt, aber sich still zurückgezogen, al» er bemerkte, daß Eva Rolf lieber um sich sah als ihn. Selbstlos hatte er dem Freunde dann Glück gewünscht, als dieser ihm Eoa als Braut zuführte. Und nun mußte er diesem Mädchen die Todes-Nachricht ihres Liebsten bringen, — er, gerade er. Doch war das Freundespflicht. Rols hatte ihm sterbend noch gebeten: „Du geh' zu ihr. . . . Dn bring' ihr meine Grüße . . . Du — meiner Eva." Und so war er gegangen. Vor Eva stand er. Mühsam reichte sie ihm die Hand. »Ich weiß den Ueberbringee von seiner Bot-ichast zu unterscheiden. Ich danke, daß sie es waren, der kam. Sie haben auch Rols lieb gehabt und trauern nun um ihn . . . Sie sind jetzt einen schweren Gang gegangen, Gnstav." Er küßte ihre Hand. Sage» wollte er etwas ... Tröstliches. Sie schüttelte abwehrend den Kopf. Äeui.che Dacht „Nichts, nicht»! Ich weiß, ich tu Jhneu leid, aber geh'n Sie jetzt! Ich muß allein fein . . . allein." Langsam wandte er sich zur Tür . . . ganz langsam. Wild klagte er das Schicksal an, das n»g«> rechte. Wäre er hingesunken — ihn hätten keine Madchenaugen Tränen nachgeweint. Aber Rolf mußte fallen, Rolf, fein Freund, das Glück der Eva. Der Eoa! Und da sollte cS einen Gott geben . . . einen, der die Gerechtigkeit und Liebe verkörpert...? Verzweifelt schüttelte er den , ops und leise, ganz leise ging er aus EvaS Zimmer. Vermischtes. Die Zeugen Pflicht beim Offiziers-ehrenrat. Die niederösterreichische Statthalters hat, wie wir erfahren, dieser Tage über eine Sireir» frage entschieden, die seit Monaten zwischen der mi-litärischen und den zivilen Behörden geschwebt hat. Im Verlause eines rNrenräilichcn Verfahrens wurde ein dem Zivilstandr angehöriger Zeuge vor den ehrenrällichen Ausschuß des Landivehrinsanterieregi-mentes Nr. I vorgeladen. Da dieser Zeuge der an ihn ergangmen Vorladung keine Folge leistete, rich-tete die Militärbehörde sowohl au die Polizei als auch an den Magistrat das Verlangen, diesen Zen-gen zum Erscheine» zu veranlassen oder seine Vor-sührung durchzuführen. Sowohl Polizei als auch Magistrat haben aber niesem Verlangen nicht ent-sprechen und erklärt, daß sie zu einer derartigen Zwangsregel nicht berechtigt wären. Da« Landwehr-lommando in Wien hat gegen diesen Bescheid an die Statthaltern rekurriert. Und auch diese vorgesetzte Behörde hat sich der Anschauung der unteren In-stanzen angeschlossen, indem die Statthalterei erklärte, daß die politischen und polizeilichen Behörden ledig-lich berechtigt sind, die in ihrem AmtSgebiete befind-Uchen Personen zum eigenen Amte, nicht aber an einen anderen Ort oder zu einer anderen Behörde vorzuladen uud das Erschein.!,, des Vorgeladenen durch eine Geldbuße oder Erlassnng eines Vorfüh« rungöbesehles zu erzwingen. Die Dresseure . . . Hexenmeister. Im Jahr 1610 wurde ein Franzose, der dressierte Esel, Affen und Vögel zeigte, mit so bedenklichen Augeu angesehen, dag er es vorzog, sich schleunigst zu drücken. Besonder« gesährlich war es in früheren Zeiten, Esel zu dressieren und Gänse, Hahne und Raubvögel zu zähmen, weil man glaubte, daß der Teufel mit Vorliebe die Gestalt dieser Tiere an-nehme. Am schlimmsten erging es einem Neapoli-taner namens Pietro, der im Jahre 1661 ein Pferd zeigte, das ohne Sattel und Zaum den Worten feine« Herrn gehorchte, niederkniete und andere Kunststücke machte, über den Stock und durch Reifen sprang und hingeworfene Gegenstände appor-tiene. Nachdem Pietro mit feinem Pferde einen großen Teil Europas bereist hatte, kam er auch i.ach ArleS. Hier setzte aber sein Wunderpferd das Volk dergestalt in Erstaunen, daß man Pietro sür einen Hexenmeister hielt. Schließlich wnrdt er ge» fänglich eingezogen nnd nach erfolgtem Urteil Herr und Pferd ans öffentlichem Platze lebendig ver« bräunt. Herichtssaat. Wegen Wachebeleidigung. Der L7jährige Vagant Zoses Kugler aus Wülch bei WolsSberg sollte am 4. d. in Winoifchgraz wegen Landstreichern verhastet werden. Er widersetzte sich der Verhaftung, welche die Wachleute Anton Petulsch-nig und Franz Poß vornehmen wollten und schlug mit Händen und Füßen um sich. Er wurde vom Kreisgerichte Cilli wegen Wachebeleidigung und Land-streiche«, zur Sirafe des strengen Arrestes in der Dauer von 6 Wochen verurteilt. Oeffentliche Gewalttätigkeit. Der Bergarbeiter Franz Stigl lärmte am 17. d. im Gasthause Gradt in Tüffer und bedrohte schließ' lich die Kellnerin derart, daß sich der anwesende Gast Alois Großnig enlsernte, um einen Wachmann zu holen. Stigl ahnte dies, ging dem Gioßnig nach und versetzte ihm vor der Wachstube einen wuchtigen Schlag über den Kopf. Dem herbeigelaufenen Wach- 4 5e 5 mann widersetzte er sich in der gewalttätigsten Weise, saßte ihn an der Brust, packte seinen Säbel und umklammerte seine Fäße. Nur mit harter Mühe gelang eS, ihn hinter Schloß und Riegel zu bringen. Franz Stigl wurde wegen öffentlicher Gewalttätigkeit vom Kreisgerichte Cilli zur Strafe de« schwreen Kerkers in der Dauer von 8 Monaten mit einer Fajle alle 14 Tage verurteilt. Hingesendet- Dienstboten Krankenverficherung. Die allgemein verbreitete Krankenkasse „Volksschuy" sür Steiermark, Graz, Jalominigaffe 7, übernimmt dü dem Dienstgeber obliegende Verpflichtung, für die Pflege und Heilung erkrankter Dienstboten bis zur Dauer von vier Wochen zu sorgen. Die Prämie sür einen Dienstboten beträgt bei Versicherung aus vier-wöchentliche Spitalsbehandlung 4 50 und bei freier ärztlicher Behandlung und Medikamentenbezug 6 50 Kronen. Diese Versicherung bietet außerdem noch mehrere ganz bedeutende Vorteile und wird aus die im heutigen Inseratenteile befindliche Einladung aus' merksam gemacht. Kriegsversicherung. Bei der gegenwärtt-gen politischen Spannung in Europa wird die Frage der KrikgSvcrsichernng wieder bedeutsam. Diese ist im Jahre 1888, also vor nahezu einem Viert«! jahrhunden, von der Gothaer LebenSoersicherungS-' dank in neue Bahne» gelenkt durch kostenlose Ueber nähme der KriegSgesihr sür Wehrpflichtige, die von besonderen Leistungen sür eine Gefahr, der sich der Einzelne nicht entziehe«» kann, ganz befreit wurden. Die epochemachende Einrichtung hatte natürlich zur Folge, daß auch von den anderen Anstalten die «riegsversichernngsbeding lngen nengeregelt wurden. Während aber hier fast durchweg irgendwelche Be schränkungen eintraten — wie AniragSerfordernis, Wartezeit, Aufschub der Auszahlung im Todesfall mit etwaiger Kürzung der Versicherungssumme -ist bei der Gothaer Bank die Gefahrübernahme vol-kommen durchgreisend: die Kriegsversicheruiig wird ohne besonderen Antrag vom Tage der Polizzenein« lösnng un für jeden Kriegsschauplatz mit sofortiger Vollzahlung der Lebensversicherungssumme im Tode«-sall gewährt. Die unentgeliliche Uebernahme kommt auch alle» Offizieren des BeurlanbtenstandeS sowie den Militärärzten und Militärbeamten zugute. Nur aktive Offiziere und Unteroffiziere leisten einen mä-ßigeu einmaligen ode: lausenden, jedoch zeitlich be-grenzten Zuschlag. Der außerordentlich' Vorteil einer aisbaldigen volle» Sicherung im Kriegsfall wird von den eine Lebensversicherung eingehenden Kriegspflichtigen zweifellos gewürdigt werden. Die »uriehmcirde Verteuerung der Lebenshaltung macht die Empsehlung geiundee und billig» (9enu&m itel be sondert wertvoll. Eines der besten Getränke bietet iweisellos M e b m e r's Tee (■/» Kilo von K 5 an), der Wohlgeschmack unk Äetömmlichkeil mit außcrordenilicher Ausgteh^gkeir ver-bindet. Mehmer'S „Englische Muchung" lielti kich auf nid» ganz 2 Heller die Tasse. ..Silissricde Mischung' Kilo K 6) ans nur einen Bruchteil höher. Na weisst U Faul, das ist le Sack! I ■ 1 Ich bat> wahrhaftig gedacht, ich n>flnx ernfthaii Irans werden. Nun hrb ich erst 18 Sud 001 ten Eodener Pastillen genommen und ich fühle m ch wahrhaftig schon um oicle» wohler. A'ier vo r nun an sollen die Soden.-r mir nichr mehr autgeh n u >v iäi w ll michandenr,g>Imäbigeni«>bsau!bgewA!,neii, .umal die kle nm Dinger ja wohl auch ?orb'»gen» wirkend. Fay? ächle Soden» Mmerai-l>a>tiUen sin» für Kr. Iin allen Apotheten u. Drogerkn ic.e|lt»(Ejnntt Steckenpferd « L > lieuINilchseife, Marke Sleckenpscrd. von Bcrgmann A Co^, Telich.'i, afS. — TaS Stili zu 80 h erhältlich in Apoihe en. T eigenen, Parsümerie- und allen einschlägige» Ärfchäsirn. — Dergleichen bewährt sich Bergmann'» LiliencrSme .Manera wunderbar zur Erhaltung zrrter, we>b?r Damenhänd«: in Tuben zu 70 h überall erhältlich. •J»r ii na 9ft Aktienkapital: K 65,000.000*— ReHerven : K 17,000.000*— Zentrale in Prag. Rom man (Ute in Wien. K. k. prlr. DnrfhfSbrunR aller luikgexchfiftlicfcen Transaktionen and Erteilung dies, ezäglicher AaskQnft*. An- und Verkauf Ton Effekten, Valuten, Mftntsorten und Coupons. Vrr«l«hrrnnK cr(«n VerIo«uiiKc TWlttVt. Böhmische Union- Filiale Cilli. Hank Filialen In Reiebenberg, Gabt ant, Saa*. OlmUti Blelltz. Jitgernd'irf Troppau, Rumbarg, Brnnn. Lins, Hohenelbe, Dornbirn, HaJabarg, M&br. - Schönberg, NeaMtaehe», Gras, Leoben, Köaiglnbof, Klagea-furt, Viliach. — Expositaren i» Friedek-Mlatek and Braanan. Kalanteste AunssilirunK van Bflrtrn- auflrAcen. Uebernahme von Wertpapieren »ur Aufbewahrung und Verwaltung. BelehniiRf von Wertpapieren. Vermietung von Mleherheliaaehranit« fÄehrrn (tase«.) Annahme von Geldern lur Verzinsung Im Kanlo-Horrfrtl « der auf ElnlaRa»BAeber. Kreditbriefe aul sämtliche Haupt- und Nebenpliltze de< In- und Auslandes. 3fl\tu HUTlä gibt im Vereine mit ihrem Gatten und ihren beiden Kindern, Corinna und Ennio, die Trauerkunde von dem Hinscheiden ihrer innigstgeliebten guten Mutter, der tfttrata welche in ihrem 79. Lebensjahre. Mittwoch den 27. d. W. um '/,4 Uhr morgens in die ewige Keimst eingegangen ist. Vie Einsegnung der teuren Entschlafenen findet nach evangelischem Ritus, Freitag den 29. d. W. um halb 5 Uhr nachmittags im Trauerhause (Karolinengasse Vr. 5) stall, worauf die Ueberführung behuss der nach lehtwilligem IVunsche der Verstorbenen auszuführenden Einäscherung erfolgen wird. Kranzspenden werden im Sinne der Heimgegangenen dankend abgelehnt. (Lilli, am 27. November 1912. iHtj- üL »»»»»»»LZ»»»»«»»»»»»»» I Verein = Druckaufträge = in jeder beliebigen Husfübrung bei massiger Preisanstellung. Postsparkasse Rechnung 86.900 Geschäftssteile: Cilli linkem - Inseratenaukträge kür die Deutsch« Macht werden nach billigstem Carif berechnet. ♦♦ Fernruf Sir. 21 ♦♦ Rathausgasse Nr. 5 NuMner 95 Deutsche Macht Seite 7 Sind Lung-enleiden heilbar? Wiege äusserst wichtige trage beschäftigt wohl alle, die an Asthma, Lungen-, Kehlkopftuberkulose, Schwindsucht, Lungenspitiei-k»Urrli, veraltetem Husten, Versrhlelmung, lange bestehende Heiserkeit leiden und bisher keine Heilung fanden. Alle derartig Kranken erhalte« vsn uns pV vollständig umsonst ein Buch mit Abbildungen "WM aus der Feder des Herrn Dr. med. Guttip ann, Chefarzt der FinsenkuranstaU über das Thorn*: ^Sind Lungenloidt'n heilb&r!u nebst «iner Probe unseres bewährten diätetischen Tees. Tausende, die denselben bisher gebraucht haben, preisen ihn. Praktische Aerzte haben diesen Tee als hervorragendes Diätetikutn bei Lungentuberkulose (Schwindsucht), Asthma, chronische» Bronchial- und Kehlkopfkatarrh gebraucht und gelobt. 9C Der Tee ist kein Geheimmlttel, er besteht aus Lleberschen Kräutern, weichn jiut uiseriicher Verordnung dem t»eien Verkehr Obertassen sind. Der Preis ist so billig dass er auch von weniger bemittelten angewandt werd w kann. Um jedem Kunden ohne jedes Risiko seinerseits Gelegenheit 7.11 geben, den Teo zu versuchen und ihm Aufklärung über die Art seines Leidens 7.(1 ^erschaiTi-n. haben wir uns entschlossen, jedeiu Krank" n ein Buch übor „Sind Lungenleiden heilbar ?" nebst einer Probe unseres Tees vollständig umsonst nnd portofrei r.n «bergenden. Man schreibe eme Postkarte mit genauer Adresse an Puhlmann & Co. Berlin 868, Müggelst. 25. 6tn Monteur Elektriker) und ein Spengler werden für eine dauernde Stellung in einer großen Fabrik nach Drvar (Bosnien) gesucht. Die näheren Bedingungen können bei der Lisengroßhandlnng v. Ratusch, Olli, erfragt werden. putzt alle Metalle am besten. Emil Brandeis Hopfen-Kommissions-Geschäst Städtische Hopfenhalle Nr. 6 empfiehlt sich zum Verkauf von Hopfen zum höchstmöglichsten Tagespreis. Reelle Bedienung. Kulante Bedingungen. EINLADUNG zu der am Sonntag den 15. Dezember 1912 präzise 10 Uhr vormittags im Veieinslokale stattfindenden ausserordentlichen Generalversammlung Tagesordnung: 1. Verlesung des letzten Protokolles. 2. Bescbluss-fassung über Erhöhung des Zinsfusses. 3. Allfällige Anträge. Sollte die ans obige Stunde einberufene Generalversammlung be» sclilussunfähig geblieben sein, so tindet im Sinne des § 31 der Statuten eine Stunde später d. i. um 11 Uhr eine neuerliche Generalversammlung mit der gleichen Tagesordnung statt, welche bei jeder Anzahl der anwesenden Mitglieder beschlussfahig ist. Spar- und Vorschussverein in Gonobitz, am 24. No*euiber 1912. Der Vorstanl: Hugo Detitschegg. Billigstes nnd bewirkenden Abführmittel """PHILIPP NEUSTEIN yERZUCKERTC ABFÜHRENDE PILLEN (\eiiateltiM Elisabeth-Pillen.) Allen ähnlichen Präparaten in jeder Beziehung vorzoziihen. sind diese Pillen frei von allen schädlichen Substanzen, mit grösstem Erfolge angewendet bei Krankheiten der Unterleibsorgane, sind leicht abführend, blutreinigend, kein Heilmittel ist gOnstiger und dabei völlig unschädlicher, uin Verstopft i listen in bekämpfen, die gewisse Quelle der m-isten Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen werden sie selbst von Kindern gerne genommen. Eine Schachtel, 15 Pillen enthaltend, kostet SO b, eine Bolle, die 8 Schachteln, als«. 120 Pillen enthalt, kostet nnr 2 K. Bei Voreinsendung von K 2-45 erfolgt Frankozusendune 1 liolle Pillen. Warniinnf ^0T Nachahmungen wird dringend gewarnt, fwal llUliy . Manverlange.PbllippNenstelnaabführende Pillen". Nur echt, wenn jede »Schacht**! und Anweisung mit Höherer gesetzlich protokollierten Schutzmarke in rot-schwarzem Druck „Heiliger Leopold"1 und Unterschrift Philipp Neusteins Apotheke, versehen ist. Unsere handelsgeriehUich geschützten Emballagen müssen mit unserer Firma bezeichnet sein. Philipp Nensteia* Apotheke zum „Heiligen Leopold", Wien, U PUakengasse 6. Depot in emi: Mai Bauscher anl Apotheke „zur Mvakilf" Otto Srtwirt & Camp. Fahrkarten- und FracMscheiiie naoli Amerika ksitiigl. belgischer Postdampfer der „Red Star Linie von Antwerpen" direkt nach New-York nnd Boston kaezess. von d.r boh. Lk. Osterr. Begierang Kau wende sich wegen Frachten nnd Fahrkarten an die Bed ftlnr I.lnlr ia Wien, IV., Wiedaergfittel 6 Julius Hopprr in Itinsbinth, Sfidbahntitraeae franz Delene Lalbai h, Bahnbofatraaa »41. Ausweis über bis im städiischen ScklachtHause in der Woche vom 18. bis 24. November 1912 vorgenommene» Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleische«. Name tw« Fleischers Friedrich Johann . . Junger...... Hne«....... ftollar Ludioi'. . . . Lestoichet Jakob . . Rebeuicheag Joses . . Reisner Joses. . . . sehnt Franz .... öielzer...... öuppaa...... Uweflfl Rudolf . . . «ollgruber Franz . . Sroettl........ «Saslwitte..... Isriwue...... d,w. tir-ivfumtcS »I l.qmagr, MrnS mW «S I U o c « «SS ■a * ■e (» <3 j it) - S 1 2 1 3 1 1 2 S "c e '«5 I & I S 9 «5 Eingeführtes Fleisch in Kilogramm S § 5 £ « --« ß •ö 0» 1 I i s ■8 f I « W> OQ «? 97 73 247 13 160 Seit« 8 Deutsche Wacht Nummer 95 ZLZS« Kundmachung. Die gefertigte Direktion der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibtfnachstehenden Beschluss bekannt: Für sämtliche Spareinlagen tritt mit 1. Jänner 1913 der 41/2 o|0 -MW Zinsfuss in Kraft. Neueinlagenjwerden vom Tagejder Einlage mit 4,|2°|o verzinst. Die Verzinsung beginnt mit dem, dem Einlagetage folgenden Tage und endet mit dem, dem Behebungstage vorangehenden Tage. Die Rentensteuer wird wie bisher von der Anstalt bezahlt. Der Zinsfuss für Realdarlehen wird ab 1. Jänner 1913 auf 6°|o erhöht Die Amortisationsquote bleibt mit l°|o aufrecht. Für die Direktion der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli Dr. Heinrich v. Jabornegg. Die besten steirischen 1 garantiert an« reinem Schweinefleisch erteugt, versendet y.11 billigsten Preisen Viktor ÜHiike Selchwaren t>r%enfninj( MelitfiiMteiu. Steiermark. Kinderwagen gut erhalten, ist billig zn verkanfen. Zu besichtigen beim Hausbesorger in der Sparkasse, Bismarckplatz 6. SCHLITTEN dann ein halbgedeckter Wagen, beide genz neu, ungebraucht, aus Eichenholz, ferner lünf Paare feinste Pferdegeschirre, preiswert zu verkaufen. Besichtigung und Auskunft bei Josef M a t i Cilli. Ulr. Moser's Buchhandlung (J. Meyerhoff), k. d. k. HofbnehbÄmller, Graz. So«Den erschien in unserem Verlage: Vom Kainachboden Ein Bach der Heimat *on Hins Klnepfer. Mit Bachack-uck tob Kmmy Singer, Hereuagegtb* D tom Tertia für Heiiaaucbati la Mmlenaark. Geb. K 3 poalfrel K Kör all« Freundo der (ftaen Stniermerk und der oaterreichitche# Lende«fe»«bicble werden diese felaea, durob Sprache und Oedankentiefe ofl überreeebend wirkea-dea SiiinnuBgrebilder eia« Freude und eia Geaast eeln. „Ria Bach der Beia*t" l«n «abraten Sinne des Wortee. Nürnberger-, Galanterie-, Spiel-, Korb-, Taschner-, Kurz- und Wirkwrarenlager JOSEF KÖNIG,CILLI En fron. En (letall. St. Petershurger Galoschen und Schneeschuhe. Wlnter-Trikotwäsehe. Hausschuhe. Toilett-Artikel. Beschäftigung*- und Gesellsehafts-Splele. Rudel. an der Bezirksstrasse gelegen, bestehend aus 2 grossen Zimmern, 1 kleinem Zimmer, ge räumiger Küche, Speis. Schöner Gemüsegarten, grosse Holzläge mit Schweine- u. Hübnei-stall. grosser Höhnerhof, sofort billig zu verkaufen. Dasselbe ist 10 Minuten von Cilli entfernt und 11 Jahre steuerfrei. Anzufragen i. d. Verwaltung d. Blattes. Mädchen der deutschen und slowenischen Sprache mächtig, flink im Rechnen, wird als Verkäuferin für eine Trafik gesucht. 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