Nr. 17. Mittwoch, 22. Jänner 1908.______________127. Jahrgang. Mbacher Leitung Piiinumeratiouspreis: Mit P ostvcr j en du » l>: nanzjälirin !!0 X, halbjHhn« ll» X. Im »oittor: gl>nzjä!,rin 22 Iv, halbjäliril, 11 X, Für die Zustellung ins Hai>6 gauzjähria 2 «,. — Ins«r»ionSlir: ssür llrixc Inscinlc bi« zn 4 Zeile» 50 k, gröszeic per fteile l!i li: bci üftcren Wieoerliolunsss» p<°r Zsilr « l>. Die «Uaibachci Zfitunss» erschei»! länlick, mil Nudülllims dei Sv»„° lnid ssrierlan?, Die Nbmlniftration brsiilbe< sich ztonnrchftlav Nr. 2, dic Redaktion Talmlllingllssc Ni. IN. Lprechstunden dei Medallion v°ü « l>>«, 10 Uhi vormittags. Unfianliertr Vriefe weiden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Telephon-Nr. der Redaktion 258. Amtlicher Heil. IX. Verzeichnis über die beim l. l. Landespräsibimn in Laibach zu Gunsten der Abbrändler in Ober»Scnica, Vezirk Laibach Umgebung, ein« gelaugten Spenden, und zwar: Sammluugsergebnis des Pfarramtes Predassel 30 Iv, Hiezu die Sftendeu aus den frühern Verzeichnissen per 1039 K 55 i», sonnt im ganzen 1069 li 55 k. Nichtamtlicher Heil. Militärisches aus Rußland. Ein militärischer Berichterstatter schreibt der „Pol. Korr.": Vor kurzeul ist die Wiederbenennung dos größten Teiles der bisherigeil russischen Armee Dragoncrregimenter als Hlisarcn- nild Ulanenregiinenter mit entsprechender Uinform verfügt worden. Von den, einschließlich des finnländi schen Dragonerreginleilts Nr. 1)5, des Primordki Tragolierreginients und des Sirymmschen Regi lnellts, l"»7 R'eginlentern sind !8 zn Husarell uild 17 zu Ulanen nmgelvalldelt loorden. Es bleiben also nnr noch zwanzig nnnlerierte Ä^lnee-Drago nerregimeiiter bestehen. Gleichzeitig haben die Re gimenter nnter Beilx'haltnng ihrer bisherigen, meistens lokalen, Bezeichnungen neue Nummern erhalten, ^o heißt znlii Beispiel das bisherige !>2. Dragoilerregiment <'ngnjevsk der Kaiserin Maria feodorovna jctzt 1 l. Ulanenregiment l'ugu-jevsk der Kaiserin usw. Dabei eistreckt sich die Umbencnnnng zu Husaren nnd Ulanen nicht nur alif diejenigen Dragonerregimenter, welche schon vor der, einen einheitlichen Dragonertyp schaffenden, Reform von l882 als Hnsaren ustr». bestanden, sondern anch anf solche, welche erst nach dieser Zeit neu errichtet worden sind. Nur, nachdem man nach 1882 dic bisherigen Unterscheidungen: .Kürassier-, Dragoner-, Husaren- nnd Ulanen regimenter, dergleichen, deren Uniform, beibehalten hat, sind bei der (^ardekavallerie in dieser Hinsicht keine Veränderungen eingetreten, Zur Begrün-dnng der Wiedererrichtung von Husarell- und Ulauenrcgimentern bei der Armee-Kavallerie wird von offizieller Seite angeführt, daß die im Jahre l8!^2 erfolgte Umwandlung der bisher vorhandenen Husaren- nnd Ulanen Regimenter zn Dragonern hauptsächlich ans inilitärischen Gesichts-vnnkten, das heißt behnfs Schöpfung einer anch -.um (Gefecht zn fnß voll verioendbaren Eiliheits kavallerie erfolgt sei. loie sie schon nnler Peter dein (kroßen bestanden und sich in den neuesten kriegen als notwendig erwiesen hode. Diesen Prinzipien gemäß ist die russische Kavallerie tavalleric mit tanzen, die Anschmmngcn über ihren Nichen wieder geändert und im M'iege gegen Japan führten sie anch die zweiten Glieder der Kosaken. Es ist daher sehr wahrscheinlich, daß zum mindesten die wieder errichteten Ulanenregimenter, wo nicht die gesainte Reiterei, außer der AMa i Täbel) und dein Dragoncrgewehr imit oder ohne Bajonett) als dritte Waffe die Lanze erhalten werden. Seit der Reform von 1882 gehörten zn jeder Armee->tavalleriedivision drei sich in den Nummern durch säintliche Divisionen folgende Dragonerregimenter nnd als viertes ein Kosakcnregiment. To zum Bei spiel standen bei der ersten Division die Dragoner-regimenter eins bis zwei, bei der- vierten Division die Dragonerregimenter Nr. 1l) bis 12, bei dei' 14. die Regimenter Nr. 40 bis 42. Nach der nnn-mehr erfolgten Umbenennnng und Nennnmerie-rnng der Regimenter innerhalb ihrer Zugehörigkeit zu den Dragonern, Hnsaren und Ulanen muß mithin anch das Prinzip der durchlaufenden Nummern einer Änderung unterliegen. Näheres darüber ist noch nicht bekannt geworden. Politische Ueberficht. Laib ach, 21. Jänner. (')egenüber dem Gerüchte, daß der Gedanke einer längeren Vertagung der nationalen Verständigung in Böhmen erwogen werde, weil der Augenblick dafür noch nicht gekommen zu sein scheine, wird festgestellt, daß Ministerpräsident Freiherr von Beck in den letzten Tagen unverbindliche Pourparlers mit deutschen und ezechischen Parlamentariern pflog nnd daß ei' die Aktion nach den böhmischen Landtagswahlen, ins Werk zu schen gedenke- sehr umfangreiche Vorstudien dafür seien bereits abgeschlossen. Die „Reichspost" führt aus, daß alle Versuche, in der nenen Wahlreform den Magyaren künstlich ein Übergewicht zu schaffen, für die Dauer keine Wirlnng haben werden, fortschreitende Vollsschulbildung, die Erwerbung einer national gesinnten Intelligenz, der starke Geburtenüberschuß bei den Nichtmagyareu, die bedeutende Auswanderung gerade ans den magyarischen Komitaten - alle diese Faktoren werden zusammenwirken, Leuilleton. Wiener Brief. (Jänner 1908.) Die oft aufgeworfene frage, wie man die fremden nach Wien ziehen könnte, findet eine lneisi nicht erschöpfende Antwort. Trotz allen Enqueten und Versammlungen zur Hebung des frein-denverkehres wird man nicht leicht dein Grnndübel stenern können, an dem der Wiener krankt: der mangelnden Initiative. Die frende an seiner schönen Stadt nnd am materiellen Wohlbefinden läßt ihn alles übrige vergessen. Dies gibt der öfter-reichischeu Metropole das eigentümliche, sich wider sprechende Anssehen einer glänzenden äußerlichen Entwicklung einer von ... .Kleinbürgern bewohnten Großstadt. Am fehlenden Interesse der Massen scheitern die Auslrengnngen der Besserwissenden' die Teilnahme derjenigen, die von den fremden leben, beschränkt sich zumeist auf deu t^edanken, wie man ans ihnen am besteil Kapital schlageu könnte. Daß mau dafür auch etwas mehr bieten müßte als bloße Gemütlichkeit, eutzieht sich deren Beurteilung. Daher durste es deun anch kommen, daß die fremden, im >tampse nm ihr gutes Recht, angesichts des verhältnismäßig geringen >lomsorts lHotels, Bäder usw.» uud der hohen Preise, manchmal selbst der Übervorteilung iLohnfnhr werk usw.», lieber andere, weniger aufregende Städte aufsuchen. Zum Schaden beider Teile, denn Wiens eigenartige Individualität und Schönheit würden es verdienen, allgemein nnd besser ge kmmt zu sein. Die Stadt streckt immer verheißungsvoller ihre Rieseufühk'r ans, um ihrem bedeutenden Wachstum Genüge zn tnn. Sie nimmt offensichtlich einen außerordentlich^ Aufschwung, dank auch des zielbewußten, großzügigen Schaffens ihres vieluinstrittenen Bürgernleisters, der bekauutlich nenestens im Vegriffe steht, die nicht geringe In vesti'tionsanleihe von :ill(» Millioneil kronen zn machen. Als Marksteine der fortschrittlichen Entwick llmg ließen sich die Schaffung des Wald nnd Wiefengürtels, alfo eines dritten länßeren Vor stadt » Gürtels,^wie die zahlreichen NohlsahrtZ-einrichtnngen «Spitäler, die zweite Hochqnelleu leitung nsw.» anführen, die entweder in den letzten Jahren entstanden, oder doch in naher Aussicht stehen. Was den nenen ^tadlring anlielangl, so wird dieser natürlich zahlreiche kostspielige Erpropria tionen erfordern, die indessen dnrch die Erwerbung des >iobenzl und die gewiß zu einem gedeihlichen Ende kommende Lainzer frage einen vielver sprechenden Anfang genommen haben. Jedenfalls steht zu erwarten, daß diese Anlage anch senseits der Donan nm den XXI. Bezirk, d. i. floridsdorf Leopoldau, >lagran, Eßling usw.. herumgeführt, also zu einem vollen >tieis geschlossen wird. Von den neneu Wohlfahrtseinrichtungen ist wohl in erster Linie neben der zweiten Hochquellen-leitnilg der großartigen, weitläufigen Anlage des Versorgnngsheims am Steinhof zu gedenken, die gerechtermaßen allseitige Bewunderung erregte. Nimmt man noch etwa den projektierten Bau ocr dringend notwendigen dritten Donanbrücke bei Nußdorf, die beabsichtigte Regulierung des Karlplatzes, die Pläne zn einem nenen Mnseum, Krieqs-ministerinm. die Nenadaptierungen der Telegraphendirektion nsw., so gelangt ma-n zu einem recht befriedigenden Gesamtbild des werdenden Wiens. Dem steht allerdings anch ein nicht unerhebliches Manko gegenüber. So besitzt Wien noch immer keinen Zentralbahnhos. keine durchgehende Verbindung lbezw. Ringbahn» zwischen den Bahnhöfen, wodurch den allerdings uugerne geseheilen „Durchreisenden" allerlei Plackereien eilt stehen. Wien besitzt so viele Vorzüge, seine Bewohner ein so glückliches Naturell, daß dies allein, in Ver bindnng mit einer nnr etwas größeren Rücksichtnahme auf die fremden genügen müßte, nm diefer lebensfrohei:, .glücklichen Stadt freunde zn er werben. Das Leben in den eben Verflossellen Weihnachtsfeiertagen bot ein Erempel dasür. In lvie liebenswürdigem Lichte zeigte sich hiebei das gc sellige und geschäftliche Treiben in den bevorzuH Laibacher Zeituna Nr. 17. 146 22. Jänner 1908. um schließlich selbst cm noch so künstlich zusammengenietetes Wahlsystein den 3Nagyaren aus den Händen zu reißen. Aus Nom wird geschrieben: Tie kleine Gruppe der Gegner Tittonis suchte den Zlvischenfall von Lugh zu Angriffen gegen die 3lrt der Leitung des Ministeriums des Äußern auszunützen. Das Verhalten der öffentlichen Meinung ließ jedoch erkennen, daß für einen solchen Sturmlauf ciu minder geeigneter Anlaß kaum gewählt werden konnte. Man betrachtet den erwähnten Überfall als eines jener unliebsamen Vorkommnisse, von denen kein Staat, der sich mit kolonialen Aufgaben befaßt, verschont bleibt. Die äußerst rasche Erledigung, welche die Sache gefunden hat, mußte auf jeden unbefangen Urteilenden den befriedigendsten Ein-druck machen. Im Hinblick auf den Umstand, daß die bedauerliche Affäre von Lugh dem Ncgus Menelik Anlaß bot, Italien gegenüber die größte Korrektheit und den Wunsch nach Befestigung der vortrefflichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten zu bekunden, sowie auf die Tatsache, daß Deutschland, England und Frankreich sich beeilt haben, Italien in dieser Angelegenheit ihre guten Dienste anzubieten, wird in der Presse betont, daß hiebei die günstige und kräftige internationale Stellung Italiens, sowie die gewandte Führung der auswärtigen Politik dieses Landes durch Tittoni ills Licht gerückt wordeil ist. Der englische Parlameilts-Ulltcrstaatssekretär des Kolonialamtes Winston Churchill, der von seiner Ncise nach Ost-Afrika zurückgekehrt ist, hielt am 18. d. M. im nationalliberalen Klub zu London einen Vortrag über die I nd ier - F ra g c in Transvaal. Er führte aus, er stünde niemand nach in der Bewunderung und Schätzung des indischen Reiches, aber er könnte der Negierung Vothas nicht das Nccht zu den getroffenen Maßnahmen bestrciten, die sie für ihr eigenes Gebiet für notwendig erachtet habe. Er sei der Ansicht, Vritisch-Ost-Afrika biete einen genügenden Ersatz für koloniale Unternehmungen der britischen Inder, die aus Süd-Afrika ausgeschlossen seien. In Ost-Afrika wäre Naum genug für Weiße, Inder und Eingeboreue. Würde die Ablenkung der indisclx'n Einivandcrung nach Ost-Afrika zur Durchführung gebracht, so würde daselbst ein Enkclstaat entstehen und die Schwierigkeiten wäreil sowohl für Süd-Afrika wie für Indien beseitigt. Nach einer Meldung aus London wird an dortigen unterrichteten Stellen bestätigt, daß der Meinungsaustausch zwischen den Regierungen von Japan iiud.Kanada über die Negclung dcr Frage, betreffend die japanische Einwanderung nach dein genannten amerikanischen Gebiete, zu einem Einvernehmeil geführt hat, dessen endgültige Feststellung nur noch einiger Formalitäten bedarf. Tagesneuigleiten. — (Tod erner Mi l l i o n ä r s t o ch t e r.) Man telegraphiert aus Berlin, 20. d.: Einem tragischen Tode fiel die amerikanische 17jährige Millionärstochter Torb Nichisle in Berlin zum Opfer, wo sie sich Kunststudien hingab. Sie wohnte hier in einem Pensionat und brachte sich vor einigen Tagen eine unbedeutende Rißwunde an der Unterlippe bei. Samstag schwoll die verletzte Stelle rapid an und gestern erlag das bedauernswerte Mädchen nach gräßlichen Qualen einer Blutvergiftung. Die Leiche wird nach Mwyorl überführt werden. — (Der Knigge der Straßenbahn.) Man sollte nicht nur im Salon liebenswürdig, im Geschäft höflich und „unter sich" rücksichtsvoll sein, sondern auch im Straßenbahnwagen den Kulturmenschen hervorlehren. Hier nach der „Jugend" einige Hauptregeln: Dränge nicht zu ungestüm in den Wagen hinein. Man könnte denken, du habest irgendwo etwas weggenommen. — Sieh rechtzeitig, ob du Geld bei dir hast. Es ist tragikomisch, wenn du im Wagen eine erfolglose Nazzia durch deine sämtlichen 14 Taschen veranstaltest, um schließlich den Schaffner durch Pumftdersuche zu kränken. — Strecke deine Beine nicht wie eine Barriere vor. Die Elektrische ist kern Zirkus, die Fahr-gaste sind keine Springpferde. — Starre dein weibliche? Gegenüber nicht unverwandt an; das ärgert „sie". Starre aber auch nicht eine andere an; das ärgert „sie" noch mehr. — Vor einem grauen Haupte sollst du aufstehen. Also nicht bloß bor einem blonden oder schwarzen. — Schlage deine Zeitung nicht so weit auseinander, daß beide Nachbarn mitlesen müssen. Sie könnten ganz anderer politischer Richtung sein und dein Verhalten wäre Terrorismus. — Presse dich nicht gewaltsam auf eine schon besetzte Bank. Das ist entschieden ein „Preßvergehen". — Nenn du durchaus in voller Fahrt abspringen mußt, so wähle dir eine Stelle, wo du möglich weich fällst. — (Der Morgengang des Präsidenten.) Am 18. d. M. war es gerade ein Jahr her. seitdem Herr Fallwres die Bürde der Präsidentschaft auf sich genommen hatte. Bei dieser Gelegenheit mag ein hübsches, kleines Geschichtchen über ihn willkommen sein, das den Vorzug hat, wahr zu sein. Zu den unerschütterlichsten Gewohnheiten des Präsidenten gehört seine Morgenpromenade, Wenn Herr Fallwres diese unterläßt, so ist es sicher, daß sein Gesundheitszustand erschüttert ist- und wenn die Zeitungen berichten, der Präsident habe seine regelmäßigen Morgenspaziergänge wieder aufgenommen, so htißt das, daß er wieder genesen ist. Aber welches ist nun eigentlich der Grund, warum Herr Fallwres mit so viel Eifer und so großer Regelmäßigkeit diese Morgenpromcnade unternimmt? Will er damit seine Neigung zur Wohlbeleibtheit bekämpfen? Die Verdauung befördern? Das Gehirn anregen? Ist eine sportliche Neigung oder ist bloße Pedanterie die Ursache, die ihn täglich hinaustreibt? Nichts von alledem. Der Präsident ist auch im Elysee den gastronomischen Gewohnheiten seiner Heimat treu geblieben und genießt gewöhnlich zum Frühstück eines jener gaslognifchen Gerichte, die ihren Reiz einbüßen, wenn nicht reichlich Knoblauch daran getan wird. Justine, der „cordon bleu" des Elysees, versteht die „Frottee ü l' ail" meisterhaft zu bereiten, und Herr FaMres gibt für dieses Gericht so ziemlich alle Gerichte der Welt dahin. Aber der Knoblauch hat bekanntlich die Eigenschaft, einen Duft zu verbreiten, der nicht allen Nasen angenehm ist: und so sieht sich der Präsident nolens volens veranlaßt, sich nach dem Genusse seines heimatlichen Gerichtes — auszulüften. Diesem Zwecke dienen die geheimnisvollen Morgenpromenaden. Wenn Herr FalMres das Elysee verläßt, so umwittert ihn die ganze Knoblauchatmosphäre des Südens- betritt er es wieder, so ist er „entlnobelt" und kann als ein Staatsmann, der in gutem Gerüche steht, den Ministern und Diplomaten gegenübertreten . . . — (Die Garderobe eines modernen Dichters.) Gabriele d'Annunzio kann als der Dandy unter den Dichtern des 20. Jahrhunderts gelten. Er scheint auf den Schnitt seiner Kleidung, auf das Muster seiner Westen und auf die Farbe seiner Krawatten nicht viel weniger Wert zu legen als auf die Schönheit seiner Sprache und die Form seiner Verse. Seine Garderobe ist denn auch reichhaltiger ausgestaltet als die mancher amerikanischer Millionäre oder europäischen Grandseigneure. Ein römischer Reporter, dem es gelungen ist, einen Blick in den Kleiderschrank des. seiner eigenen Ansicht nach. größten Poeten unserer Zeit, wenn nicht aller Zeiten, zu tun, weiß zu berichten, daß Gabriele d'Annunzio nicht weniger als 72 Oberhemden besitzt und zwölf Dutzend buntfarbiger Socken, die zum Teil aus Seide, zum Teil aus Zwirn gearbeitet sind. Unzählbar ist die Menge seiner Hüte. seiner Fräcke, seiner Smokings und seiner übrigen Anzüge; 48 Paar Straßenhandschuhe liegen immer für ihn bereit und 24 Paar weiße Handschuhe für Abendgesellschaften. An Regenschirmen nennt er nicht weniger als 8 Stück sein eigen, die sämtlich von violetter Farbe sind. Er hat zwanzig Dutzend Taschentücher, IM Schlipse, zehn sehr elegante und verführerische Hausjacken und sechs Paar Pantoffeln, mit denen er seine Füße nach des Tages Last und Mühe zu häuslicher Ruhe bekleidet. — Jetzt versieht man, nach diesem tiefen und interessanten Einblick in die Lebensgewohnheiten des Dichters, wie er ein ihm von einem amerikanischen Unternehmer angebotenes Honorar von 200.000 Kronen mit der verächtlichen Antwort abweisen konnte: so viel brauche er gerade jährlich für seinen Zigarettenbedarf. — (Einen Monat lang tausend Fuß unter der Erde.) Aus Newyorl wirb gemeldet: Nach einer Meldung aus Nevada wurden die drei Bergleute, die seit 24. Dezember tausend Fuß unter der Erdoberfläche in einer Goldmine verschüttet waren, zutage gefördert. Alle drei sollen sich wohl befinden. Bekanntlich war rs geglückt, den drei unter die Erde Verbannten alle möglichen Vc^ quemlichleiten zu bieten. Man hatte zu ihnen eine Telephonlinie gelegt und ferner rine Verbindung eingerichtet, vermittelst welcher ihnen Speisen und Getränke zugeführt wer-den konnten. Die drei Verbannten haben sich da unten, wie aus ihren mit den Arbeitsgenofsen an der Erdoberfläche geführten Gesprächen hervorging, stets leidlich wohl gefühlt. — (Der Geruchssinn des Hundes.) In der Physiologischen Gesellschaft in Berlin berichtete Herr Dr. Otto Kalischer über die Ergebnisse seiner Dressur-Versuche an Hunden, um Gewißheit darüber zu erlangen, wie weit das Geruchsorgan einzelne Gerüche zu unterscheiden vermöge. Schon vor einiger Zeit war es diesem Forscher gelungen, im Wege der Dressur das absolute Tongehör bei Hunden unzweifelhaft festzustellen. Die betreffenden Versuchstiere griffen gierig nach den ihnen zugeworfenen Fleischstücken, sobald der Ton, auf den sie eben dressiert waren, angeschlagen wurde, wahrend sie bei anderen Tönen, auch wenn sie in der Hörnähe des Dressurtones lagen, die dargebotene Nahrung verschmähten. Dieses Dressurprinzip hat nun .Herr Dr. Kalischer auch zur Prüfung des Hundegeruchssinnes angewandt. Er führte der Gesellschaft einen auf den Vittermandelstoff dressierten Hund vor, der in der promptesten Weise reagierte. Das Tier fraß die mit dem genannten Stoff oder dem ihm gleichduftenden Nitrobenzol imprägnierten Fleischstiicke, während es sich von den anders duftenden Stücken mit verblüffender Enjsckiedenivil nbwnndip <5^6 ^l<>i<ni<>^ testen Strassen und auf deu wichtigsten Plätzen. Der „Louvre" am Graben, Gerngroß in der Mariahilfci-straße u. a. bilden Hauptattraktion^ punkte der Damen. Nicht geringeres Leben herrschte auf dem EhrWindlmarkt am Hof, woselbst auch der Nikolomarkt stattfand, dann in der Silvester nacht auf dem Stephansplave. Drängen sich um die erwähnten Stände und Läden die mehr oder weniger Kauflustigen, so sind am Korso zur Abendzeit alle Typen des Wicnertums zu treffen, die uns Poetzl und Chiavacci so ergötzlich geschildert. Hier finden sich eben alle Repräsentanten der größten Völkermühle Europas zusammen, und solche Mühlen mahlen bekanntlich gut. Indessen machen sich doch kleine lokale Unterschiede bemerkbar. Die Ezeäien bewohnen die Vrigittcnau. kommunizieren durch die Taborstraße mit der inneren Stadt, wo sie um ihre prächtige gotische Nationalkirche Maria am Gestade eine Enklave unterhalten, um jedoch alsogleich in einem eleganten Bogen gegen die Landstraße abzuschwenken, wo sie indes mit den Ungarn, die sich da breitspurig niedergelassen, in einem häuslichen Kriege leben. Ihr Ende finden sie in den Favoriten, unweit des Zentralfriedhofes, und geben dort ihre nationale Eigentümlichkeit auf. Die Ungarn find den Juden nachbarlich verwandt uud bevölkern neben dem l. Vezirt natur der Phäaken an. In der Strauß-Lanner-Stadt singt lind geigt e5 an allen Enden und lacht auch selbst den geringen Ernst weg, der stellenweise noch vorhanden. So siegen die getanzte Operette lind der lebendige Hanswurst, sä selbst die Zote noch heilte in den zahllose» Van^t^s und Kabaretts über alle Bemühungen, die fessellosen „Walzerträuine" der Kinder Vindobonas in die Wirklichkeit zunickzuzwingen. Doch so schlimm, wie Bahr sie schildert, sind sie dennoch nicht. Das kommt davon, weil der sensationslüsterne Kritiker in ihm stärker, liebloser und ungerechter ist als der Mensch, der darüber sein Hcimatögefühl verlor. Vielleicht weint er jetzt Tränen, daß er nicht mehr wie einst, gleich Poetzl lind Chiavacci, Karlweis und Hevesi, die Seele dieses leichtlebigen, ewig jungen Völkchens verstehen kann. Im Frühjahre feiert Wien seinen geliebten Kaiser durch einen imposanten Iubiläumsfestzug, dessen oberste? Arrangement in den Händen der Maler Lefler lind Schräm liegen wird. Wer zweifelt bei dem Charakter der Kaiserstadt daran, daß eo ein berückendes, berauschendes Vachanalc wird, eine dionysische Lust, so recht aus dem guten, treuen Wiener Herzen kommend? ^!. v. ^ Zwanzig Millionen Kronen. Roman von I. K. Leys. Autorisierte Übersehung von Minna Bahnsen. (31. Fortsetzung.) (Nachdruck verbo»,n,) „Zeig' dem Menschen die Tür und werf' ihn hinaus," schrie der liebenswürdige Herr Cockburn in höchster Wut. „Wenu ich Herrn Gannt sprechen kann, so genügt das vollkommen," sagte ich ganz nihig. Meine Höflichkeit lind das Lächeln, welches ich nicht, ganz unterdrücken konnte, brachten den Alten insofern zum Schweigen, als sie ihn sprachlos vor Wut machten. Der Diener führte mich schleunigst aus dem Zimmer nnd ging nur voran an die breite Treppe, aber ich weigerte inich einfach, das Schloß zu ver lassen, ohne Herrn Gaunt gesprochen zu haben. Da ich meine Wünsche wieder mit gangbarer Münz^ unterstützte, wurde ich endlich nach ernentem War-ten zu ihm geführt. Herr Gaunt war, wie ich ver^ mutet hatte, der große, blasse Mann. den ich aus der Terrasse gesehen hatte. „Bitte, kommen Sie sofort zur Sache", sagte er kurz zu mir. „Mit Vergnügen, mein Herr; es ist sehr ein fach," antwortete ich. „Ich irre mich wohl nicht, wenn ich annehme, daß Sie der Vater von Aräu lein Ifaklla Gaunt sind?" Lllibacher Zeituna Nr. 17. 147 22. Jänner 1908. esfantc Phänomen zeigte sich bei einem auf den Moschusduft dressierten Hund. Ein drittes Versuchstier, das auf gcwifsc flüchtige Fettsäuren, auf Ifovaleriansäurc eingestellt war, wenn man so sagen darf, wurde zwar nicht vorgeführt, aber es blieb jedem Anwesenden freigestellt, sich im Laboratorium auch von dieser sehr interessierenden und wohl auch für die Praxis verwertbaren Tatsache zu überzeugen. Diese neue Dressurmcthodc verspricht für die Erforschung der Funktionen der tierischen Sinnesorgane sehr bedeutungsvoll zu werden. — (Ka pel lm c i ste r g chäl t c r in Amerika.) Man spricht so oft von den fabelhaften Gagen, die berühmte Sänger in Amerika erhalten. Aber die Dirigenten von Ruf und Namen stehen ihnen kaum nach in dem, was sie verdienen. So erhielt der italienische Kapellmeister Campanini an der Ncwyorler Oper 4000 Kronen die Woche. Die Gage Gustav Mahlers an der Mctrovolitan-Oper betxägt für die Saison vom 1. Februar bis zum 15. April 80.000 Kronen. Muck erhält von dem Sinfonie-Verein in Boston für eine Saison von fünf Monaten W.000 Kronen. Der Konzertvercin von Pittsburg bezahlt dem Dirigenten feines Orchesters Emil Paur 50 000 Kronen und Karl Pohlig bezicht in Philadelphia 32.000 Kronen. Bei Virtuosen sind freilich die Summen noch phantastischer. Padcrcwsli hat man bei einer Tournee von 80 Konzerten ein Minimum von N000 Kronen für den Abend garantiert, aber seine Tournee bringt ihm fast das Doppelte, im stanzen etwa 1,000.000 Kronen; Kubclil verdient auf seiner Tournee eine halbe Million Kronen. — (Ein Amcisennest als Kompaß.) In Nordaustralien gibt es eine Ameisenart, die einen ganz merkwürdigen Sinn für Magnetismus zu besitzen scheint. Sie baut nämlich ihre Ameisenhaufen, die in der Gestalt von großen länglichen Sandhügeln zu vielen Tausenden den Vodcn bedecken, immer genau von Nord nach Süd. In dieser Längsrichtung haben sie oft eine Länge von ?. und sogar von 4 bis 5 Metern, während ihre Breite von Osten nach Westen selten einen Meter mißt. Lolal- und Plovinzial-Nllchlichten. Eine Rodelpartie am Loibl Von A. C. Mit Ungeduld wird der Winter von allen Jüngern winterlichen Sportes erwartet, schon gar. wenn er scin Eintreffen so lange verschiebt, »vie dies hcucr bci uns dcr Fall war. Was Wunder, wenn man dnf den Gedanken kommt, dem sehnsüchtig Erwarteten entgcgenzuzichcn und ihm den Besuch dort abzustatten, wo er immer schon längere Zeit vorher seine Wohnung genommen — im Gebirge. So beschlossen denn wir vier Rodler in der Weihnachtswoche, wie noch die Sonne über uns strahlte, als wäre es bereits Frühling, uns nach Obertrain, respektive nach Kärnten mit der Anfrage zu wenden, ob dort die Bahn, eigentlich die Loibl-Straße, schon zum Zwecke unseres Sportes benutzbar wäre. Das Telegramm, das uns Herr Tschaulo. der Besitzer des ..Deutschen Petcr-Gasi-Hauses" im Loibltale. zuschickte, lantcte: „Weiter Prächtig, Bahn ideal". Wir hatten also nichts Eiligeres zn tun. als unsere Rodeln von der Bodenkammer bringen zu lassen und uns für den nächsten Tag. das war ein Sonntag, für die Rodelpartie herzurichten. Wer ist nicht rafch dabei, wenn sich Gelegenheit zu fröhlichen Bergfahrten bietet, um einen Trunk zu tun vom köstlichen Borne, dcr, weit weg gelegen vom menschlichen, niederen Erdenwallcn, quillt und sich zu freuen an geweihten Orten, die ja für uns die Berge sind, schon gar aber, wenn der Preis für das mühevolle Aufwärtsringcn in einer fröhlichen Talabfahrt winkt, wie wir es von unserer Partie ja erwarten durften. Der Mond blickte noch neugierig in die Gassen unserer Stadt, als wir drei — der vierte erwartete uns in Pod-nart — mit den Rodeln am Rücken dem Bahnhöfe zuschritten und durch das Knirschen dcr nägelbeschlagcncn Nerg-schuhe auf dem Trottoir die Aufmerksamkeit der frühen Kirchengänger auf uns zogen. Im Hinblick auf den wunderbar klaren Sternhimmel, der nns einen prächtigen Tag versprach, herrschte in unserem kleinen Kreise eine gehobene Stimmung. Die Freude am Sport gießt ja Feuer in jede Fiber. Doch fast hätte ich noch jemanden zu erwähnen vergessen, der uns begleitete. Es war dies dcr vierfühige Freund Stuzi oder Canis alpinus, der durch übermütige Sprünge seine Freude am Mitgehen bezeugte und dcr bisher noch bei leiner Bergfahrt feines Herrn gefehlt. Am Bahnhofe bildeten wir das Anschauungsobjctl einer dichten Menge, die gleich uns den Obcrliainer Zug erwartete. Kopfschüttelnd musterte man uns; denn gewisse Leute meinen eben, wenn es bei ihnen z. B. nicht schneie, so gebe es auch auf dcr ganzen Welt leinen Schnee. Verschiedene Bemerkungen fielen außerdem, die für unsere Ohren bestimmt waren, wie „Die gehen Schnee suchen" und andere derartige, die natürlich nur beitrugen, unsere fröhliche Laune zu erhöhen. Man ist eben bei uns. was Sport anbelangt, noch sehr, schr weit zurück. Endlich setzte sich der Obcrlraincr in Bewegung. Dunkel war es noch. doch merkte man bereits, daß im Osten der Himmel teilweise bewölkt war. Da erschien im Bilde allmählich dcr Steiner Alpenzug. Zackige .Kämme und schroffe Spitzen zeichneten ihre wechselnden Formen scharf am Morgcnhimmel ab; ein blendend weißer Schucemantel umhüllte sie und schmiegte sich weich an ihre Flanken. Immer heller ward es. Langsam und zögernd setztrn sich endlich die Lichtinassen in Bewegung, Noch standen dil Verghäupter schweigend in gewaltiger Runde, noch nichi hatte dcr Flammenluß dcr Sonne ihre Schcitcl berührt ^ so harrten sir drr Wiedergeburt des Lichtes. Endlich kam der große Augendlict, den dcr Nergwaller immer mit Sehnsucht erwartet — der Sieg des Tages über dic Nacht. Die rote Sonnenscheibe warf ihre Strahlen bereits über Lant und rosig erglühten dic .Häupter dcr wcißcn Gebirgskette.. Lebensfreude ergreift den Menschen dabei — auf der .höhen ist Licht uud Licht ist Lcbcu'. Ein unvergleichliches Bild bot sich dem Beschauer Hinten die in den saftigsten Farben erglühenden Fels kämm?', die in den mccrgrüncn Morgcnhimmel hinein ragten; dorne die dunklen Bcrgwälder und knapp vor un dic in allen Farbe» — vom lichtesten Grün bis ins inten sivsle Braun - spielende Save: cin Bild, wie cs nur de Winter zeigen kann. Die Wiesen waren mit dichtem Reif bedeckt; da Wasser dampfte; eine grimme Kälte herrschte. In Podnart verliehen wir den Zug nnd hier schlo' sich uns der bereits erwähnte vierte Begleiter der Parti an, dcr nns von Vcldes entgegengekommen war. Im Gasthause beim Bürgermeister wurden wir zum Warten gezwungen, da der Wagen, der uns bis St. Anna bringen sollte, augenblicklich noch außer Hause war. Allein cin gutes Frühstück und ein Musikwerk sorgten dafür, datz uns die Zeit nicht zu lange wurde. Da nebstbei köstlicher Humor das Essen würzte, so verflogen die Viertelstunden in Eile. bis man uns endlich verkündete, der für uns bestimmte Break stünde bereit, (Fortsetzung folgt.) — (Veränderung im Agrardienste.) Der Vezirlsllberlommissär Franz Schiinik wurde seiner bisherigen Verwendung als Lolaltommissär für agrarische, Operationen enthoben und mit der Leitung der Aezirls-haupimannschaft Abelsberg betraut; der Ne^irlslommissär Friedrich Sima - Gall wurde zum Lolallommissär für agrarische Operationen ernannt (Amtssitz Laibach). Dem Vczirlsoberlommissär Schitnil wurde bei diesem Anlasse die besondere Anerkennung des Herrn Ackerbauministers für seine hervorragende und ersprießliche Dienstleistung ausgesprochen. Bis zum Dienstantritte des neuen Lolal-lommissärs wird er interimistisch durch den Lolallommissär Vczirlslommissär D?. V r t a 5 n i l vertreten. * (Neuorganisation der gewerblichen Fortbildungsschule in Laibach,) Seine Erzel-lenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat die Durchführung der Neuorganisation der allgemein-gewerblichen Fortbildungsschule in Laivach, bezw. die Angliederung der an den drei städtischen slovenischen Knaben-Volksschulen bestehenden gewerblichen Vorbereitungs-(Fort bildungs:)Kurse an die mit der Staatsoberrealschule in Laibach verbundene allgemein-gewerbliche Fortbildungsschule, die provisorisch verfügte Aktivierung von zwei Parallelabteilungen an der I. Fortbildungsschulllasse, sowie die Auflassung von zwei Parallelabteilungen an den Vor-bereitungslurscn der genannten Anstalt und endlich die getroffene Vermehrung der Gesamtzahl der Unterrichtsstunden um zwei Stunden wöchentlich genehmigt. —r. — (S t a a t s su b v c n t i o n.) Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat dem Vereine „Laibacher Schulluratorium" zu den Kosten der von ihm erhaltenen Privatlehrerinnenbilbungsanstalt in Laibach mit deutscher Unterrichtssprache für das Jahr 1W8 einen Veitrag von 2000 X bewilligt. —,-. — (Für Mitglieder des Oesterreich'-schcn freiwilligen Automobillorps.) dic im Jahre 1907 eine mehrtägige Dienstleistung als Automobilisten bei Generalftabsreisen oder Manövern absolviert haben und als Reserveoffiziere noch waffenübungspflichtig sind, zählt die erwähnte Dienstleistung als Waffenübung. — (Kasinoverein in 2 a i b a ch.) Da der am 18. d. M. abgesagte Goinisonsabend nunmehr Sonntag, den 26. d. M.. in den Kasinololalitäten stattfindet, wurde das an diesem Tage angesetzte Kafinovcrcinslräincken nuf einen späteren Zeitpunkt verlegt. — (Mitteilungen aus der Präfix ^ciu^ eine Korrespondenz von Handel- und Gewerbetreibenden untereinander oder mit anderen Personen ein Rechtsgeschäft enthält, das sich auf andere Gegenstände als die ihres Handels- und Gcweibsbetriebes bezieht, ober zur Ausfertigung einer sich nicht auf Gegenstände ihres .Handels- und Grwcrbsbetricbes beziehenden Rechtsurlunde benutzt wird, so genießt eine solche Korrespondenz leine Gebührenbefreiung; folgerichtig kann ein Gewerbetreibender, welcher sein Gewerbe „ausübt", ohne die gesetzlichen Bedingungen Mil nudeslniervarer Wechsel zog bei diesen Worinn über Herru Gaunts Züge. Er war nur ganz gering, so leicht, daß ich uicht imstandc war. zu sageu, ob es die ^arbe oder dcr Ausdruck oder beiden waren, die sich veränderten. Aber eine Veränderung irqend einer Art war ohue Zweifel da. Das kalte, strenge Gesicht schien noch kälter, noch strenger als vorher. AIs Antwort auf meine ^rage nickte er inir uud ich fuhr fort: „Fräulein Gaunt war eine Tchülerin oder Pensionärin in ^ran Maplesons Tchule in Clap-ham. lvrau Mapleson starb ziemlich plötzlich und in ihren Büchern herrschte leider eine Unordnung. „Uno Tie wünschen nnn, daß ich die Tchul rechnnng bemahle, nicht wahr?" unterbrach Herr (Nannt mich. „Nein. nicht gerade das. Ich vertrete nicht, ^rau Maplesons (Gläubiger." „Nun, wen denn? Vitte. fassen Tie sich kurz." „Ich komme im Nameu eiuer ^rau Roberts, die Kleider uud so weiter für ^rau Maplesons Pensionärinnen anfertigte. Da es !vran Roberts auf auderem Wege unmöglich war, ihr (^»eld zn erhalten —" „Wie hoch beläuft sich die Forderung lwn lvrau Roberts?" Ich legte ihm die Rechnung vor. er warf einen verächtlichen Vlick darauf uud machte sich daran, einen Tcheck auszufüllen. Ich hatte einen Moment ^eitznm Nachdenken. Tollte ich dieseu Mann ins Vertrauen ziehen oder nicht? Tollte ich ilnn sagen, das; die Tochter, die er sür tot hielt, lebte und gesuud war? ^ast schien e5 das Natürlichste, so zu handeln, aber verschie dein' Punkte hießen mich. vorsichtig zu Werke zn gehen. Der Hauptgrund war der. daß Herr Wannt selbst nicht über allen Verdacht erhaben war. War die Geschichte die er Fräulein Ttrickland erzählt halte, auch wahr? Was hatte er dann mit seiner Tochter angefangen? Wenn er nicht ein Mitschuldiger des au ihr versuchten Mordes war. wie kam eo denn. daß er bei ihrem Verschwinden leine Nachforschungen angestellt hattl'? To schwer ec- fiel. ihn für mitschuldig au dem Tode seiner eigenen Tochter zu halten, besonder» eines, solchen Wesens, wie Ningfield sie mir ge-schildert hatte, so war ich doch auch uicht gauz sicher, daß dieser^ Herr hier vor mir derselbe war. dem Fräulein Ttrickland Isabella Gannt über geben hatte. Jedenfalls war es richtiger, Tchriti für Tchritt vorzugehen, so viel als möglich zu er knudschaften und gut auf mich selbst aufpassen, da mit mein Miem'nspiel mich uicht etwa uuwillkür lich verriete, ^ür ietzt schieu e5 schwierig genug, einen Porwand zn finden, um noch einige fragen über ^räuleiu Gaunt au dieseu selbstbewußten, nur gegenüber sitzenden Herrn zu richten. Als Herr Gaunt seinen Tcheck ablöschte, wagte ich es. so leichthin zu sagen: „lvrau Roberts bat mich übrigens noch. wenn ich Gelegenheit dazn hätte, mich zu erkundigen, wie es dem guädigeu ^räuleiu giuge?" Die Hauo. die deu Löscher hielt, stopple plötzlich. Herr Gaunt sah mich geradeaus an. in voll' stem Tchweigen. „5?, ich wollte Tie nicht verletzen, mein .Herr." sagte ich absichtlich ziemlich linkisch, ,,^-rau Roberts Hal lauge für die junge Dame gearbeitet, uud als sie hörle. daß sie nun die Tchule Halo über .>lopf verlasseu hätte, wie die anderen inngen Damen auch, wegen deo Ablebens der Vorsteherin, konnte sie selbe nicht mehr vorher noch einmal sprechen. > Nnd so bat sie mich, zu sageu, daß eo ihr eine be sondere (5hre sein würde, wenn sie Fräulein Gannt noch zn ihren >iunden zäh/en dnrfte, oder wenn das Fräulein sie vielleicht weiter empfahlen möchte." „Wissen Tie, daß Tie sill, oerd . . . t viel beran5iiehmen, mein Herr?" Ich wurde rot - das war wenigsten-.- ^,! — sagte aber so kühl al5 möglich: „(5'5 tut mir leid. daß Tie ee> so auffassen. l5'5 lag mir wahrhaft ganz ferne, Ihnen irgendwie zu nahe treten zn wollen. (5s tat mir nnr für die arme Tchneiderin leid, daß sie eine gute >timdin verlieren sollte. Nenn Tie die Güte hätten, mir Fräulein l^aunts jetzige Adresse mitzuteilen, würde ^rau Roberto ihr sicher geru selbst ein Zirkular zuschicken. Dann kaun Fräulein Gannt ja selbst entscheiden, ob sie ^ran Roberts noch ferner ihre .Kundschaft zuwenden will oder nicht." „Tolche Unverschämtheit ist mir doch noch nicht vorgekommen." (Fortsetzung sol^» Laibacher Zeitung Nr. 17. 148 22. Jänner 1908. zu dessen Antritt erfüllt zu haben, den Anspruch auf eine Gebührenbefreiung, für die in seiner Korrespondenz enthaltenen, auf Gegenstände seines Gewerbsbetriebes bezughabenden Rechtsgeschäfte, bezw. Rechtsurtunden nicht erheben; denn sein Betrieb ist eben lern befugter, somit lein Gewerbsbetrieb. er selbst lein Gewerbetreibender und es bezieht sich sohin seine Korrespondenz gar nicht auf Gegenstände eines Gewerbsbetriebes. N. — (Vortrag.) Der gestrige Vortrag im evangelischen Gemeindesaale hatte ein stärkeres Publikum, als bisher angezogen. Der Redner. Dr. Hegemann. behandelte die besonders von amerikanischen Forschern vorgeschlagenen Autosuggestionsmethoden, um Willenskraft, Lebensfreude. Gesundheit und Erfolg zu erzielen. Es sind dies Methoden, welche die zweifellosesten Ergebnisse ergeben bei- jedem, der sie ausdauernd und zuversichtlich anwendet. Schon vor Jahrzehnten haben die bedeutendsten deutschen Autoritäten, wie der große österreichische Mediziner und t. t. Unterstaatssekretär'Freih. v. Feuchtersleben (..Diätetik der Seele"). Hufeland („Malrobiotit"). Immanuel Kant („Macht des Gemüts") u. a. die nahezu schrankenlose Einwirkung des Geistes auf körperliche Zustände gelehrt und ganz ähnliche Methoden vorgeschlagen wie die heutige, auf indische uralte Lehren zurückgehende Bewegung des „Neuen Gedankens". Die psychologische Grundlage dieser Theorie wurde erörtert und weiterhin an einer Reihe praktischer Beispiele Wesen und Bedeutung der Selbsthypnose im Dienst innerer Befreiung und Vertiefung dargelecrt. Daran anschließend legte Herr Oberleutnant Novy in eingehendem, wissenschaftlichem Vortrag die modern-medizinische Lehre über Suggestion im allgemeinen, deren Anwendung und Wirlungen fesselnd dar. was mit lebhaftem Beifall der zahlreichen Zuhörer belohnt wurde. Am lom-menden Dienstag wird der Vortrag im gleichen Lokal fortgesetzt werden. — (V ereinswe se n.) Das l. l. Landespräsidium für Kram hat die Bildung des Vereines „Xatolizko «lovenkko ixobraxovalno ciru^tvo" mit dem Sitze in Senosetsch nach Inhalt der vorgelegten Statuten im Sinne des Vercinsgesetzes zur Kenntnis genommen. —«. — (Der Laibacher Lchrerverein) veranstaltet heute um 8 Uhr abends im Hotel „Südbahnhof" (A. Seidl) einen Vereinsabend, an dem Herr Lehrer L. Ielenc über seine Reise zum schulhygienischen Kongreß und zur Ausstellung in London referieren wird. Gäste sind willkommen. — (Das Panorama International) Unter der Trantsche führt uns diesmal in das Schweizer Hochgebirge und damit zur wunderbar angelegten Jungfrau-bahn. Da sieht man Hochgebirgsdörfer mit den einfachsten Hütten, daneben viele und große Stadthäuser und Hotels der modernsten Art. den Jungfrau-Gletscher, den Eiger-gletscher, die Wengeralpe, den Grinbelwalb. die Bahnstrecken, deren Tunnels und merkwürdig angelegte Stationen. Man erkennt auch. daß es möglich ist. die hohen Gebirge mitunter mittelst Bahn ohne Mühe und Gefahr zu besteigen. Die Bilder sind in jeder Hinsicht Meisterwerke und verdienen einen recht zahlreichen Besuch seitens der Naturfreunde und der studierenden Jugend. — (Das Panorama-Kosmorama) am Nurgplatze hält in dieser Woche eine Reihe sehenswerter Bilder von einer Reise mit der neuen Wocheiner Bahn ausgestellt. Es zeigt Ober-Tarvis, die Rotweintlamm. dann sieben Ansichten von Veldes. acht Bilder aus der Wochein, das Va^atal. die Gegenden des Isonzo, die neue Nrücke bei Tolmein, Solcano mit der neuen Eisenbahn-brücke. Görz und endlich das interessante Panorama von Trieft. Die Bilder zeichnen sich durch Naturtreue aus und verdienen einen zahlreichen Besuch. — (Philharmonische Gesellschaft.) Mr die bevorstehenden ztvei Athenaeumabende genießen sämtliche Mitglieder und deren Familienangehörige eine 25 Aigr Ermäßigung auf allen Sitzen. Die betreffenden Sihanwei sungen werden durch den Vereinsdiener zugestellt. Dagegen werden die Sängerinnen und Sänger, welche von dieser Begünstigung Gebrauch machen wollen, dringendst gebeten, diese Anweisungen in der Wohnung des Veieinsdieneis (Tonhalle) selbst zu beheben. — (T an z l ränzche n.) Der Verein der Handelsund Landwirtschafts-Angestellten veranstaltet Samstag den I. Februar in der „Bürgerlichen Vierhalle", Petersstraße, ein Tanzlränzchen. Anfang um 8 Uhr abends. Eintritt 60 li. Mitglieder 30 k. eine Dame frei. Der Reingewinn wird den tranken Mitgliedern gewidmet. — Am 2. Februar wird die Tanzunterhaltung wiederholt werden. "(Stand der Infektionskrankheiten in Krain im Monate Dezember 1907.) Von 100.000 Einwohnern waren 158 infektiös erkrankt und 7 gestorben. Der Typhus lam in 9 Bezirken zur Behandlung. Von 76 Kranken, darunter 40 aus der Vorperiode, starben 3. während 33 in weiterer Behandlung blieben. Die 13 Typhustranlen in der Stadt Laibach be-fcmden sich im Spitale und wurden aus der Umgebung dahin überstellt. Laibach selbst war typhusfrei. — Der Scharlach war in 7 Bezirken verbreitet und trat nur 5m Bezirke Tschernembl in größerer Verbreitung auf. Im ganzen waren 77 Personen an Scharlach erkrankt, davon 29 aus der Vorperiode. 11 Personen starben, 23 Kranke wurden weiter behandelt. — Die Diphtheritis trat in 8 Bezirken, im Bezirke Krainburg epidemisch auf. Im ganzen waren 91 Personen erkrankt. Von den Erkrankten sind 16 bis 17-6 A, gestorben. Die mit Antitoxin behandelten Fälle wiesen eine Mortalität von 3'9. Theater, Kunst und Literatur. "" (Deutsche Bühne.) Die Fortschritte auf allen Gebieten der Wissenschaft hatten naturgemäß auch einen tiefgehenden Umschwung der dramatischen Literatur herbeigeführt. Die sauberen, geschleckten unmöglichen Gestalten, welche die weltbedeutenden Bretter dereinst bevölkerten und das Entzücken unserer Ahnen im Anfange und in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts bildeten, sind heute unmöglich und unerträglich und mit ihnen ist jene seichte, naive Kunst zum alten Plunder geworfen worden, die eine uns heute unbegreifliche Alleinherrschaft durch Dezennien ausübte. Freilich gleicht auch das Theatcrpublikum in seinen Fortschritten einem Strom. In ihn fließen nicht alle Teile mit gleicher Schnelle, nur ein geringer Teil folgt dem großen Zuge der Zeit und laßt sich zu edlerem Geschmack emporführen,- der größere Teil sieht voll Bewunderung auf die Entwicklung moderner Kunst, sucht aber den neuen Geist überall lieber als im Theater, denn die neuzeitige Kunst vermochte nicht zu hindern, daß gerade die Gegenwart ms Alte, scheinbar Ueberwundene hineingeraten ist und heute Operettenblödsinn und Schwanlseichtigleit die führende Rolle spielen. Ihnen gegenüber ist wohl das deutsche Lustspiel in der schwierigsten Lage; während das neudeutsche Drama mit aller Neuerrungenschaft dramatische Kunst in lebendiger Entwicklung des neuen Geistes siegreich den Kampf gegen den Romantizismus bestanden hat. fristet das deutsche Lustspiel bei der Geschmackverwilderung durch die frivole französische Posse und die Seichtigleit des deutschen Schwankes nur schwer ein kümmerliches Dasein. Die Klage, daß die Deutschen seit Lessings „Minna von Barn-Helm" auf dem Gebiete des Lustspiels lein gleichwertiges Werk geschaffen, will nicht verstummen und wenn ein zeitgenössischer Dichter sich mit einem Lustspiel an die Oberfläche wagt, das dem Geschmacke der Zeitgenossen nicht behagt, wird mit überlegenem Achselzucken auf die neue Dichtung geblickt, von Verlegenheit, falscher Sentimentali' tät gesprochen, und die grobkörnige Heiterkeit, die Ehrlichkeit der Unwahrheit der Zugstücke eines Schönthan, Kadel-burg und Genossen gerühmt. — Fulda zählt nun zu jenen deutschen Lusispielbichtern, die sich trotz ihres anmutigen Talentes, trotz aller Begabung nicht in die Frontlinie dei großen Theatersiege durchzuringen vermögen, wie sie vor allem den berüchtigten Schwanken und sogenannten Lustspielen von Blumenthal, Schönthan, Kadelburg zuteil wurden. Und gerade bei dieser Gelegenheit wäre das Urteil Lessings in bezug auf das Lustspiel zeitgemäß in Erinnerung zu bringen: „Welche Nahrung kann so ein Mann wohl in unseren höchst trivialen Komödien finden? Wortspiele, Sprichwörter, Spähchen. wie man sie alle Tage auf den Gassen hört! Solches Zeug macht zwar das Parterre lachen, das sich vergnügt, so gut es kann; wer von ihnen aber mehr als den Bauch erschüttern will, der ist einmal dagewesen und kommt nicht wieder!" Recht lehrreich erscheint anläßlich der Aufführung des neuen Lustspieles „Der Dummtopf" von Fulda die Erinnerung an die Behandlung, welche dem vor zehn Jahren entstandenen liebenswürdigen Lustspiele „Die Jugendfreunde" seitens der Kritik zuteil ward. Es wurde Fulba damals vorgeworfen, daß er einen Gedanken, den schon Töpffer als altvaterisch bezeichnet hat. modern zu behandeln suchte, aber nicht über Nenedix hinauskam. Tatsächlich seien alle Bestrebungen des deutschen Lustspiels über Venedir hinauszukommen, ge-. scheitert. Das hinderte aber nicht den Erfolg jenes Lustspiels, und das Publikum kümmerte sich blutwenig um die guten Lehren und die sauertöpfischen Einwände der Kritik: Es bereitete den „Jugendfreunden" einen vollen Erfolg. Ein ähnliches Schicksal ward der vorgestern in Laibach zum erstenmal aufgeführten Lustspielneuheit „Der Dummkopf" zuteil und es dürften ja noch die widersprechenden, zumeist vernichtenden, vor allem aber oberflächlichen Urteile der Kritik über das neueste Werk Fuldas in Erinnerung sein und wir können auf ihre Wiedergabe daher verzichten, und aus der gleichen Ursache auf eine eingehende Besprechung der Handlung. In geistvoll heiterer Weise führt der Dichter mit feiner Ironie den Beweis, daß heutzutage für den Idealisten, den unpraktischen Schwärmer kein Raum in der nüchternen, ideallosen, nur dem Materiellen nachjagenden Umgebung seiner Mitmenschen ist, daß er als Narr angesehen und demgemäß behandelt wird. Nie die Heilung des Idealisten durch die lebenslluge, geistvolle Amerikanerin bewirkt wird, bildet den weiteren Inhalt des Lustspiels. Die Führung der Handlung zeugt von der großen Geschict-lichkeit. die gewählte, feine Sprache, der geistvolle, ironische Ton von der dichterischen Begabung, die Charakteristik der Rollen, welche den Darstellern so gut sitzen, von der bühnenmäßigen Gewandtheit des Theaterschriftstellers. Der Vor Wurf der übermäßigen Ausdehnung der zweiten Hälfte des Lustspiels mag nicht ganz der Berichtigung entbehren. Der Theaterfreund, der sich jedoch mit Verständnis in den Inhalt der Dichtung vertieft, wird auch breitere Episoden nicht vermeiden, sondern notwendig finden. Die dankbaren Rollen kamen durch das verständnisvolle Eingehen der Darsteller auf die Intentionen des Dichters zu wirksamer Geltung. Herr Nollmann schuf mit diskreten Mitteln einfach und schlicht mit überzeugender Natürlichkeit den Idealisten, für den er das Mitgefühl zu wecken und das Interesse zu erhalten wußte. Er kam den Absichten des Dichters mit seiner recht natürlich-menschlichen Darstellung wohl am nächsten. Fräulein Kunst-Günther gab die zweitbedeutendste Rolle, die Amerikanerin, mit Eleganz und Geschmack; ein tieferes Eindringen in den ironischen Geist, der die Rolle zum Teile beherrscht, vermißte man freilich. Das saubere Trifolium der habsüchtigen Vettern des Idealisten wurde von den Herren Maier -hofer, Berg und B a sta r s zwar etwas übertrieben, aber mit jener lustspielmähigen Wirkung gegeben, die jeder-zeit vom Erfolg begleitet ist. Das gleiche gilt von der Wiedergabe der Witwe Schirmer durch Frau Mann-jung, deren Rolle sich allerdings schwer von Uebertreibung freihalten läßt. Die Damen Kurt, Wipprich und Herr Walter bewährten sich in kleineren Rollen, Sympathisch spielte Herr Weißmüller, der sich zudem um die tüchtige Spielleitung verdient machte, einen Arzt. — (Slovenisches Theater.) „Die Todgeweihten" („Nu »inrt. s)!)«c»i'ln,i") betitelt Xaver Me 5 lo das dreialtige dramatische Gemälde, das gestern auf der slovenischen Bühne zum erstenmal vorgeführt wurde, und fügt hinzu, daß man sich unter diesem Gemälde ein Bild aus dem Leben der lärntnischen Slovenen vorzustellen hat. Ein Tendenzdrama also mit politischer Färbung, von dem man erwartet, daß sich. auf den engen Raum einer Theaterbühne zusammengedrängt, vor unseren Augen politische Kämpfe voller Leidenschaft abspielen werden, daß in scharfen Reflexen der einem ganzen Vollsstamme drohende Untergang in ethischer Beleuchtung vorgeführt werden soll. Wer gestern vielleicht mit der Hoffnung ins Theater gegangen war, solche tragische Szenen zu schauen und mitzufühlen, der dürfte sich enttäuscht nach Hause begeben haben. Zum ersten: solche Nahlerzesse sind überall möglich, wo sich zwei Vollsstamme befehden, und nicht nur in Kärnten- zum zweiten: man merkt im Drama nichts von der Todesweihe. ... In irgend einem Dorfe gelingt es dem Gastwirte und Großhändler Gelb durch unlautere Machinationen, durch Geldvorschüsse :c. die Mehrzahl der Bauern zu seinen willenlosen Werkzeugen zu machen und sie unter Mithilfe seines Schreibers Pevec durch Gcwaltstreichc und durch 5 UeberredunaFlünste für seine Kandidatur zu gewinnen. Der Laibacker Zeituna Nr. 17. ^ 49 22. Jänner 1908. Führer der slovenisÄM Partei, der aus der Fremde zurüä- i gelehrte Ivan Seljan, wird bei einem Zusammenstohe der ! gegnerischen Parteien vom Sohne des Gelb getötet, aber l beileibe nicht aus politischen Motiven, sondern aus dem ' Grunde, weil Gelbs Sohn in ihm seineil glücklichen Neben- ! buhler erblickt, der ihm das Mündel seines Vaters, die nette Christine, abwendig macht. Gelb wird sodann gewählt, aber seine Wahl wird als null und nichtig erllart. Er begeht die Unvorsichtigkeit, sein getreues Faktotum, das mit etlichen Intimitäten dienen kann, den Schreiber Pevec. zu entlassen. Nun tommt Pevcc, von einer Kinderschcn begleitet, unter die er Zuckerl streut, vor Gelbs Haus und schilt ihn einen Betrüger, einen Dieb, einen Schuft, einen Mörder, der an der Tötung des Ivan mitschuldig sei. Von Pevec ist dies sehr unvorsichtig, denn Gelb hat ein Gewehr zu Hause. Vei der ersten Herausforderung entrinnt der Exschreiber seinem Schicksale, denn Gelbs Schuß geht fehl; als er zum zweitenmal erscheint und seine Schmähun gen wiederholt, trifft Gelb besser, mitten in die Stirne hinein. Zwei Gendarmen, die sich zur rechten Zeit einstellen, packen ihn am Kragen und führen ihn ab. Womit das Drama, einige nebensächliche Deklamationen von der göttlichen Gerechtigkeit ?c. abgerechnet, sein Ende nimmt. — Dies und nichts anderes hat man sich unter den „Todgeweihten" borzustellen — leine Helden, die mit ungebeugtem Trotze dem Verderben ins Auge sehen, kein Voll, das dem Tode geweiht ist. Und deswegen sagen wir, daß sich so mancher Theaterbesucher gestern sehr enttäuscht nach Hause begeben haben mag. Beiläufig so. wie dies bei uns der Fall war. — Das Drama läßt in seiner glücklich erfaßten Exposition einen kraftvollen Fortgang der Handlung er» warten; die Szenen im zweiten Alte sind turbulent genug und bieten interessante Vorgänge, aber mit dem Tode Ivans ist's mit der Historie so gut wie vorbei. Der dritte Alt bringt eine endlos langweilige Auseinandersetzung de3 Pevec mit der Kinderschar, schließlich die beiden Schüsse des übrigens mit vollem Necht aufgebrachten Gelb. Er fällt gegen die beiden ersten Alte total ab, daran kann auch der tosende Beifall der lieben Jugend im Stehpartcrre nichts andern. — Von einer Charakteristik der handelnden Personen zu rcdcn, ist müßig; sie sind alle zusammen und jede einzeln schablonenhaft. Gelb ist der typische Dorfwuchcrcr, Pevec der übliche Intrigant, Ivan der vor Tatcnlust überquellende Knabe aus der Fremde. Christine die tugendsame, spröde Jungfer. Dazu kommen der obligate Dorftepp, der Hanswurst eines Trunkenbolds und einige sonstige Doiffiguren von ganz nebensächlicher Bedeutung. National ist das Drama entschieden nicht; vom nationalen Momente losgelöst, bedeutet es mit nichten eine lilerarische Tat. Das einzige, was uns gefiel, war die wirklich frische, flotte Aufführung. Die Damen Kreisova und Da nil ova mühten sich im Vereine mit den Herren Dragutino-biä. Nu«i<ö. Toplat. Nut^el. Povhö und Danilo redlich ab. das Drama über Wasser zu halten; die Vollsszenen waren lebensvoll arrangiert. Nach den beiden Alten gab es denn auch aufrichtigen, lebhaften Beifall, und zwar nicht nur im Stehparterre. —n— Telegramme 5es k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Die Mittelschnl-Enquete. Wien, 21. Jänner, .heute vormittag hat im Unterrichtsministerium die Mittelschulenquete begonnen. Minister Dr. Marchet eröffnete die Enquete mit einer längeren Ansprache, in der er zunächst die Erschienenen begrüßte und ihnen für ihre Teilnahme dankte. Der Minister hob die Bedeutung der Enquete herbor und legte die bis zum heutigen Tage vorgenommenen Veränderungen im Lehrplane und in der Gesamtorganisation dar. Aus dem vom Minister gegebenen Ueberblicke sei erwähnt, daß die bestehenden Lehrpläne lveder zeitlich noch inhaltlich als veraltet zu bezeichnen seien. Gleichwohl ließen die gemachten Erfahrungen sowie die Fortschritte in der Wissenschaft eine neuerliche Revision, und zwar im Sinne einer Erleichterung und Modernisierung als wünschenswert erscheinen. Der Minister verwies dann auf die bereits getroffenen Vorleh^ rungen bezüglich der Aenderung der Lehrpläne und betonte die Nichtigkeit der Frage des Uebertrrttes der Realschul-absolventen zum Unibersilätsstudium. Er verwies darauf, « daß in der Oeffentlichteit die Diskussion dahingehe, daß das umzugestaltende humanistische Gymnasium und die zu modifizierende Realschule aufrecht zu lassen, daß aber ^ baneben ein neuer Typus oder deren mehrere als Abarten des Gymnasiums zu schaffen seien. Die Unterrichtsverwal- ^ tung habe sich mit dieser Frage beschäftigt und erwarte mit Spannung das Votum der Enquete. Falls ein neuer Mittelschultypus geschaffen weiden soll, so müsse den Absolventen desselben der Weg zur Universität gebahnt weiden, obwohl das Griechisch in diesem Typus leinen Platz mehr fände. Alle Aenderungen blieben aber wirkungslos, wenn nicht auch die Lehrerschaft voll und ganz auf der Höhe ihrer Aufgabe stehe. Die Unterrichtsverwaltung befasse sich daher schon jetzt mit der Frage der wissenschaftlichen und pädagogisch vertieften Heranbildung der Lehrerschaft. Der Minister erklärte zum Schluß, daß die Enquete mit Politik in leiner Weise etwas zu tun habe. und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Enquete das Unterrichtsministerium bei der Lösung der seiner harrenden Aufgaben mit wertvollen Anregungen unterstützen werde. Zusammenstoß auf den Schienen. Mailand. 20. Jänner. Kurz nach 9 Uhr abends stieß ein nach Rom gehender Zug mit einem von Pavia oder Bergamo kommenden Zug auf der Acquabellabrücke zusammen. Gerüchtweise verlautet, daß hierbei mehrere Personen verletzt worden seien. Mailand. 21. Jänner. Dem Eisenbahnunglück sind sieben Personen zum Opfer gefallen, von denen alle. bis auf eine Erwachsene und ein zehnjähriges Kind, identifiziert worden sind. Eine große Menschenmenge strömt nach der Friedhofshalle, wo die Toten aufgebahrt sind. Trieft. 21. Jänner. Infolge des noch bestehenden Streiks der Arbeiterinnen der Druckereien und lithographischen Anstalten sind heute abend das hiesige Amtsblatt „Osservatore Triestino" sowie die „Triester Zeitung" nicht erschienen, Behufs Beilegung des Ausstandes werden Verhandlungen gepflogen. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Kram für die Zeit vom II. bis zum 18. Jänner 1908. Es herrscht: die «otzlranlheit im Bezirke Gurlfeld in der Gemeinde St. Crucis (1 Geh.,; im Bezirke Laibach Stadt (1 Geh.); im Bezirke Laibach Umgebung in der Gemeinde Igglack (1 Geh.); der «otlanf derTchweine im Bezirke Gurlfeld in den Ge> meinden Landstraß (1 Geh.), Zirlle (1 Geh.); im Vezirle Rudolfswert in der Gemeinde Großlack (1 Geh.); die Schweinepest im Vezirle Adelsberg in den Gemeinden Dornegg (1 Geh.). Iablanih (8 Geh.); im Bezirke Gottschee in den Gemeinden Mosel (l Geh.), Reifnih (1 Geh.); im Ve« zirle Gurlfeld in den Gemeinden «tatez (15 Geh.), Zirkle (6 Geh.); im Bezirke Rudolfswert in der Gemeinde Sankt Michael.Stopii (1 Geh.). Erloschen ist: der Milzbrand im Bezirke Rudolfswert in der Gemeinde Seisenberg (1 Geh.); der «otlans der Tchweine im Bezirke Rubolfswert in den Gemeinden Hof (1 Geh.), Hönigstein (1 Geh.); die Schweinepest im Bezirke Gottschee in der Gemeinde Widem (3 Geh.); im Bezirke Tschernembl in der Gemeinde Tschernembl (1 Geh.). A. k. Landesregierung für Arcnn. Laiback. am 18. Jänner 1908. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Am 20. Jänner. Dr Vlobig, Gewerbeinftruktor, Tnest. — Kern, Forstmeister. Loitsch. - Eger, Fabrikant s Frau Eisnern. — Krenner. Fabrikant, Vlschoflack. — Pick Ingenieur Sziget. - Curtlj. Ing.; Confal, Kfm., Arimn. - Urlic', Pfarrer. Spljet. - Trcnea, Kfm.. Ubine. — Neruch Kfm St. Peter. — Kovai, Kfm,, Obervcllach. — «ippmann, Kfm' Zürich. — Schwarz, Kfm., Fmmc. - Sorger, Zach, Kflte' «raz. - Pech. Kfm., Prag. - Kühn. Nofsal, Veran, Gaulih Szimec, Setmberger, Johne, Kovat, Grundner, Müller ttsste Wien. Verstorbene. Am 20. Jänner. Maria Rode, Näherin, 7? I., Polanastrahe 20, Vitium eoräi». Im Iivilspitale: Am 16.'Jänner. Maria Potocnil, Steinmehmsgattin, 56 I., kusumoui». Am 19. Jänner. Matthias Prijatelj, Inwohner, 80I.. ?r»«tulÄ eo11i^tonlie luftige Witwe. Operette in drei Alten steilweise nach einer fremden Grund» idee) von Viktor Leon und Leo Stein. — Musik vonF.Lehar Anfang halb 8 Uhr. Ende 10 Uhr. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seeböbe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. „ 2U. «. 7489 »3 N. mäßig halb l»e»0lltl ^- 9U. Ab. 750 0 -0 9 NW. mäßig heiter 22. 7 U. F !?47'8> -41! SSW. schlv. ! Nebel - 00 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 0 4', Nor> male -2 3'. Wettervoraussage für den 22. Jänner für Steter» mark, Kärnten und Krain: Unten Nebelwetter, auf den höhen schön, Temperatur wenig verändert, gleichmäßig anhaltend; für das Küstenland: meist heiter, schwache Nora,tühl, gleichmäßig anhaltend. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte < gegründet von der «rain, Sparkasse I»97). (Ort: Gebäude der l. l. Staats.Oberrealschule.) Lage: Nördl. Breite 46° 03'; Öftl. Länge von Greenwich 14° 31'. Bebenberichte- Am 14. Jänner gegen I Uhr 45 Minuten Erschütterung II. Grabes in Nquila. — Am 17. Jänner gegen 21 Uhr* 30 Minuten Erdstoß II. Grades in Nquila; gegen 22 Uhr Aufzeichnungen eines Nahbeben« in Pabua und M o d e n a. — Am l8. Jänner gegen b Uhr 15 Minuten Erdstoß III. Grades in N q u i l a. Die B o d enu nr u h e*" hat am 12»Selundenpendel am 20. Jänner gegen 10 Uhr das Maximum von 6 8 Vtilli» metern erreicht und ist seither l»n diesem Pendel in Abnahme begriffen. Heute am 22. Jänner ist sie nur «mäßig stark». An den beiden kurzperiodischen Pendeln ist von gestern aus heute eine Zunahme der Nodenunruhe zu verzeichnen: am 7'Se» lundenpendel ist sie gegenwärtig «schwach», am 4.Sekunden» Pendel «mäßig stark». ' Die Zeitangaben beziehen flch aus mitteleuropäische ,^eit und werden von Mitternacht bi« Mitternacht li Uhr bis 24 Uhr «zahlt, " Die Hodenunruhe wirb in sulgenden Etärlegraben klassifiziert: Uusschläge bis zu l Millimeter »sehr schwach», von 1 bi» « Millimeter »schwach», von 2 bis 4 Millimetern «mähig slarl», von < bi« 7 Millimetern »stari», von 7 bi« 10 Millimetern »sehr star!» und über w Millimeter «außer» ordentlich start». - »Allgemeine Vodenunruhe» bedeutet aleichzeitig auftretend» «ftarle» Unruhe aus »llm Pendel» Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. 1OO nsin WslliOfl betraSen die jährlichen Ilaupt-1OD.UUU ftXUHGll treffer der in unserem Inseratenteile angebotenen, auch durch kleine MonatBzahlungen zu beziehenden LoazuBammenstellungeu (nächBte zwei Ziehungen schon am 1. Februar und 2. März 1908) der Wechselstube Otto Spltx, Wi6n, welche Firma alle bankgeschäftlichen Transaktionen bestens besorgt. (284 a) Danksagung. Für die vielen Beweise liebevoller Teilnahme anläßlich des Hinscheiden« ihres innigftgeliebten Uepi sagen den innigsten Dank Laib ach. den 22. Jänner 1908. Joses Pehani, Direktor der V-zjnmn» x»v»rc,v»I' uisH, und Hedvila Pehani. „Styria"- Rodel ^^ massiv T, kein Rohr, 6 Kilo schwer, f M Garantie! Keine Brüche ! f / Ms* Preis: 15 Kronen. *t") M iim^m ßRAZ» Herrengasse 3 ^d!B5K StahlfabPih SEHE5. (301) jUg/MI 11/8, C. 12/8, C. 13/8 ~~ 1. Oklic. Zoper JoBipa Markoviè, Nežo Mar-koviè, Nežo Markoviè omož. Peskar iz Krškevasi in Janeza Jamnik iz Krke, oziroma njihove dedièe in pravne naslednike, katerih bivališoe je ne-/nano, so se podale pri c. kr. okrajni sodniji v Višnjigori po Antonu Mar-koviè, po8estniku v Krškivasi št. 6, tožbe zaradi priznanja zastaranja in doToljenja zernljeknjižnega izbrisa ter- jatev. Na podstavi tožb doloèil se je narok za sporno ustno razpravo na 28. januarja 1 908, popoldne ob 3. uri, pri podpisani 8odniji. V obrambo pravic tožencev se po-stavlja za Bkrbnika gospod Anton Poljane, župan v Krki. Ta skrbnik bo zastopal tožence v oznamenjeni pravni stvari na njihovo nevarnost in stroške, dokler se ne oglasijo pri sodniji ali ne imenujejo pooblašèenca. C. kr. okrajna sodnija Višnjagora, odd. I, dne 16. jamiarja 1908. Laibacher Zeitung Nr. 17. 150 22. Iamicr 1908. Filiale der K. K. priv. Oesterreichischen Credit- ~^fc~ Anstalt für Handel und Gewerbe in Laibach. Franz-Jose **- ^^^jflHjP^ »**•»•«•« Mi*. 9. ("»»> -A-lctieM.3s:a.plta.l IC 120,000.000"— *+i&?* Reservefo»d IC 63,000.000"- Kontokorrente. — Kauf und Verkauf von Effekten, Devisen und Valuten. — Safe-Deposit«. — Verwaltung von Depots. — Wechselstube. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen ßnrsblatte) vom 2l. Jänner 1W8. Die notierten Kurse verstehen sich in Kronenwihrunss. Tie Notierung sämtlicher Ältien und der „Diversen Lose" vcrslcht sich per Slücl. Geld Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche Rcnle: 4" „ louver, steuerfrei, fronen (Nai-slov.) per Kuije , , 9« 75 9« 95 dttto (Iänn. Iiili^ ver Nasse 9« 7« 96 8« -i-»/„ ö. W. Noten (Frdr. Aug., per Nasse......98 e» 98 8« 42" „ö. W. Silber i?lpril-Olt.i per Kasse......?8 «0 98 80 ilivaer Staalslosc 5>w jl. 4",„ ,5025 ,54 25 18»'0er ,. ,0" fl. 4" „2>0 ^ 2,4'- l«i4«I .. lU'fl. ..ei>»------------ l!»64«i ., 50 fl. .259- — - 3rm.-Pfandbr. k 120 fl 5"„29, - 293 — Vtaatsschuld d. i. Reichs-rate vertretenen Königreiche und Länder. Österr, Ooldrente fteuerfr, Gold , per Kasse . . , . >"/„l,5 70,,k AI ^'lerr. Rente in Kroncnw. stfr., per llasse.....4',, 96 75, 9N95 Letlo per Ultimo , , , 4"/, g« 75, 96 95 dtt, Investition«-Ren«, stfr., »L. per ltasse . , 3'/,"/« «795 88 !5 Giflnb»IiN'?<»n<»lchu!d. »tllchilibungtn. Elisabeth-Vahn i. G., steuerfr., zu 10.«tt>« fl.....4"/., —- — —'— Franz Ioseph-Uahn in Silber ,div. Lt.) . , . . 5>///n«20 30l2,-3« Oaliz^ Karl Ludwiss-Äahn (dw, Itikle) »rvneu . . 4"„ »« 55, 1»? 5b siudols-Vah» i» «ronenwähr. stcuerfr, (diu. St., . . 4»>« ^e-l» 97 9« Vorarlberger Bahn, stfr., 4<>U und 200« Kronen . , 4".° 9« 5« 97 4« Zu zt«lll,schuld««Ichre>bnngtn »bgtstlmpllle ^isenblllnl'ßktiln Eliiabelh-A, 2! 2U<> u. 2000 Kr, 4" „.........l«p5! l»5 5^ Oelb Ware >»« Slanl» zur Zahlung üb«» n»mmene Eisenbahn'Priorttlit,- ßiligalionen. ViilM. Vcstbahn. 5, 4. 2<»0<» U. I0.<>!, 5000 Kr. 3'//„ 8735 ««'35 «marlbeiger Äal)» V„ . . !'?'- 9? 5» Staatsschuld der Länder der ungarischen iirone. 4",„ unss. Golbrente per Kaffe . ,1!'«5IN »5 4"/„ brttu per Ultimo i,,-<;5!N'85 <^/,, missal. Rente in Nrone»- Währ. stfr. per Nasse . . 93'50 93'7<» ^"„ deito pcr Ultimo 93 50 93 70 5>,//„ delto per «asse «3 — «3 20 Uoqar, Prämien,«!,!!, -^ ,N« l!l'55 92 55 Posn.-Hcrceg, Lisenb.-Landes- Aülclicn (div., 4>/,"„ , . 99 15!00 15 5"/n Dl»iän Mn,«nleche ,«7» ,02-75103/5 Wiener Vcrlchrs-An!, . , -»"/„ 9«'«.', 97 85 dcllu ,!W0 4"„ !!« «5 97 »5 Aülehen der Stadt Uieil . .,0191X02 9« delto (O. oder G.) ,874 ,20«<'12< «<» dctto <18»4>.....95 05 9« 05 detto /„ »0-s>5 91 15 dcltu per Ultimo , . 5"/« !15"70 9, ,5 Äulss. Staat«-Hypothelai-Nnl. I8U2......6"/„ 121 70,22-70 Geld Ware Nnlss. Staats - Goldanleihc IW7 f. ,0« Kr.. . 4>/,//„ »8 — — - Pfandbriefe usw. Pooenlr..allg.u'st.i.5UI,vI.4'7s, 9510 »5-80 Vühm. Hupolhelcnb. Verl. 4"/«! 98,« 99-l« ^entraIBod.-«icb.-Nl., öfterr.. 45 I, ucrl.....4'/,"/« ,o,'üo ,02'50 dctlo «5 I. uerl, , . . 4'/« 9S 90 97-V0 Mcd.-Inst,. üsterr.. s.Verl.-Unt. u. öffcntl. Nrl,. »at. ^. 4"/„ 86 - 97-— iianbesb. d, «on. Oalizien und l^vdom. .'>?'/, I. ruclz. -«"/n 94l>« 95'50 Mähr. Hnvo!l,ctcnl>. verl, ^"/„ 9^55 9755 N.-üsterr, ^aiidcs-vNP, Anst.4"/" »?-— 98'— belto i»ll. 2"/„ Pr. «erl, 3>//Vn 88' dctlo tt.-Schuldich, verl.g'/,"/,, 87'25 »8-25 dclto uerl......4"/„ 9e»ön 97-s>0 Ostcrr.-ilnaar. Banl 50 Jahre vcrl. l"/„ 0, W..... 97'80 98-80 dctlo 4'Vn ltr, ' . . . . 98 30 99 30 Tvarl., (tis« Fr..... 4,050 —-— Südbat,» ll ,'i"/„ Jänner-Juli i»0U Fr. (per St.) . . . 299-25 30» 25 Sübbahn il 5"/« ^00 fl. V. o. G. ,22-25 ,23-25 Diverse üose. Dlrzwllichl fose. 3«/n Bobenrredit-Lose Em. ,880 278-- 284— dctlo Em. 1882 274-— 280- 5"/n Tunau «eaul .^,'ole 100 fl. 260-- 2««'— Serb. Präm. Nol, p. 100 Fr. 2"/„ 105, 75 111 -75 ^nullzinHllche Lose. Vxdap.-Aasilila mss. Wss. v.. 5 fl. 29-75 3>'75 !!>'»dul!.«olc 10 N...... 6«»- ?«-— Salm Luse Wsl. «M. . . . 24U-— 244-Türl. E.V.Äül Präm,.Ol»in, 400 Fr. pcr ttasic . . ,87>25 l88-25> detlo per Medio , . , ,«s,»75 ,87-75, Weld Ware Wiener »omm.L»fe v.J. 1874 5,1'— 521-— Mew.Sch. d. 3«/n Präm.'Schuld b. «odenlr.-Äüst. l! 200 fl. per Ult. 1075'- in««--Donau - Dampsschlffahrts - Ges., 1., l, l, »riv., 500 fl. »M, ,007- - 10,2'^ Dux. Vudenbacher 2'— 3«L'^ llcmb.-Czrrn-Iass>> Eisenbahn- Gesellschaft. 200«. S. , , 569'— 57<»'- l'lond. üsl..Tricst, 5,'>N fI,,KM, 4>4-- 4,6'— Öslcrr. Nurdwcstbah» 200 sl, N, 435 - 437'— dellu (ül. N) 20Nfl, S. P U!t. 423 5« 42550 Prnn-Dur,crVsenb. iWfl.abn.st. 215»-- 21«-— Slaalseiscüli, 200 sl. S. pcr Ult. «76 25 6?7'25 SNdbahn i.'<>0 sl. Silber per Ult. 1 »9-— 15»'-Sudiwrdlieiitsllic Vcrbindunnsv. 2<>Nfl, NM...... 402— 40250 Tiaullpoil wcs., iniern,, U.-G. 200 Kr........ 173— ,75 — Unaar. Wesibah» (Raab-Graz) 200 sl, S....... 401'— 405-— Wr. Lolalb.-Altien Ges. 20« fl. 220— 240 — Vanken. Ännlu-Östrrr. Vanl, li!« sl. . 29850 299'5,N44-— ,«48'- j'25 «redübllüt, un«, all«., 20« sl. ?«?-— ?«8'- Dcposilenbanl, alla,, ^n« fl. . 458'- 460'-ltllumplc - Gcssllschall, nieder- üstcrr., 400 ssr..... 5«5'— 567'— Giro- u. «asscnverci», Wiener, 20« sl........ 450- ««-- Hi,p°elenbanl, üst. 2<>0.«r. 5/V„ 287'— 289'-Ländcrbciüt, üslcrr.. 200 fl,, per Kasse....... —'- - dcttu per Ultimo 4,250 41350 ,,Mcrl»r", Wcchselllub.-Alüc». Oeiellschaft, 2'»« f>, . . . 60!-. «05'- Östrrr -imnnr. Äanl ,400 Kr. ,??«-— ,?8i!-" Geld Ware UülUNva»! 200 fl...... 542'25 543'25 Unionbanl, bühmische l«<» fl. . 238-— 238-50 Verlehrsbanl. alla.., 140 fl.. . »24'— 325 — znduftlle>llnlernt!imnngnl. Aaxaescllsch., all«, ösl,, 100 fl. 117'— 1'9 50 Vluier,-Ocs. l«0fl. 726'— 730 — Visenbahnvertehri-Anstalt, üst., 10« fl........ 40N-— 404 5c Niscnbahüw-iiciha., erste. ,n»fl, LV6'— 208 — „«ilbemilhl". Papiers, u. V,-Ä, 1<>« fl........ ,9«'— 195'- Eleltr, »cs, allss, iislerr, ^on fl. 423'- 42?'— (klellr, Mi-sellsch,, iiüerü. 200 sl, 588'— 5,90'— Eleltr.-lYrscllsch., Wr. in Uiq». ül«'— 2,l»'— Hirlcnbersscr Palr.-, Zünbh u, Me!,-Fabril 4»n jrr. . . 960'— W4— Lirsingrr Ärailcrei ,00 fl. . . 24ö'— 250 — Munta,, Mrs,, üst. alpine 1«0 fl. 60025 60l'2b „Poldi-Hiitte", Tisf,rlnuf,stal,l. F.-Ä.O. 200 fl..... 426'— 428 b0 PranerEisrn-Indüstric-Gesellsch. 200 sl........ 2408-2418 — Nima- Miiranl, - Salau Tarjancri EÜeow. ,00 sl..... ! 528-25 529 20 Saln^Tarj. Ettinlohlen ,0<»fl. 5,97'— 5»9'— ,,Sch>üssl!Nlihl", Papiers,,20«fl, 304'— 308'— „Echodüica", A.O. !. Pclrol.- Iüduslric, 50« Kr. . . . 493'— 501-- .,E!cnrermühl".Papicrf.u.«.O. 439' - 44,50 Trisailer ttlchlcnw O. 70 fl. . 272'- 276 — Türl, Tabalrcnic-Ges, 200 ffr. pcr,e Sichten und Kcheck«. Amsterdam....... 1«9'S?» ,99 97' Dcillichc Äanlplähe .... ,,770 ii?'9a Ilnlicnischc Äanlplävr . . , 95'?« 95'82'- London ,....... 24,',5 L4l's>2' Paris......... 9582' 9«'02 St. Peleribiirn...... —-— — - Zürich »nd «ascl..... 95'55 »5'70 Valuten. Düfatc»........ ,1>35 ,!'3»