VKMftag den 3. März _____183st. Vllllsii 5l,»rlo o!.ot, Varua ^>n mor^i velia VC5Ü löiv »lillk, llul^o ^>ulll llill ^Iec.!l»1 ? u^u?" "^"^ nnn, ridi2,!>, ^ov<:j 8»rul! ' ^>a! all,, cic- ^n6e svc5cl« '« ncl^s, 0 , rel jo, 6« di t»^ ne K1c>! OI)u^> mu Lnliva lerxu «veltü. Uixli ve^I» lo un 5ve3^Io u« osrö. ?sa^>r6^ 1>re5 iniru svo) 2,liolu clervl ^ käor I^nbl I)re5 u^l», ^a lvariiu: Hunger und Liebe. (Fortsetzung.) Schon war die grausame Carolme nn Begriff, das kleine Schaltfensier zu schließen, durch welches diese Unterredung Statt gefunden, da griff ich plötzlich, in Verzweiflung über so gränzenlose Härte, mit der einen Hand in das enge Fenster, zog mit der andern das Huhn aus der Tasche und prä'sentirtc meinen Schatz. Was sie da Augen machte.' ganz wie Hamlet, da ihm der Geist seines Vaters er-. scheint, und doch wieder anders, denn mein Huhn war von Fleisch und Vcin. ^._______.______ » ') Sternbild des Schützen. - 34 - „Senorita,« sagte ich, rasch den Vortheil benutzend, den ich augenblicklich erlangt hatte, „dieses Stück Geflügel mag Ihnen ein Beweis meiner innigen Theilnahme seyn. Ich habe erfahren, daß auch Sie unter der Geisel leiden, welche diese Stadt heimgesucht; ich laufe zwar Gefahr, meine Ehre und die Flotte Seiner großdritannischen Majestät zu com-promittiren, indem, ich von den Nahrungsmitteln, die ausschließlich für unsere Mannschaft bestimmt 'sind, etwas nach Porto einbringe; ich konnte aber dem Verlangen nicht widerstehen, Ihnen dieses Huhn anzubieten, welches ich hiemit zu Ihren Füßen niederlege." Die Senorita sagte nichts,' der Stolz lag bei ihr im Kampfe mit dem Hunger; aber am Ende trug die Natur den Sieg davon. „Senhor," sagte sie jetzt, »ich nehme Ihr Geschenk mit dem verbindlichsten Danke an und bin sehr gerührt von Ihrer Theilnahme. Gott behüte Sie, Senhor; es wird nachgerade spät, und am Ende kommen Sie vor Nacht nicht mehr an Bord zurück « Dieß gesagt, schloß sie den Schalter, und ich blieb allein auf der Straße, sprachlos vor Erstaunen, außer mir vor Entzücken und voll Stolz auf das von mir erfundene neue, geniale Mittel, der Liebe den Weg zu bahnen. Ich wartete noch einige Zeit, in der Hoffnung, daß sich der Schalter noch einmal öffnen werde; aber Laroline war wohl zu viel mit meinem Geschenke beschäftigt, als daß sie Zeit gefunden hätte, mir noch einmal Lebewohl zusagen, und ich zog ab, voll Jubel über den Erfolg meiner Kriegslist. Begreiflich hielt ich mein neues Elixir 6'amaur auf's Sorgfältigste geheim; ich wagte sogar vor Ver. fiuß von zwei bis drei Tagen keinen zweiten Versuch. Nichts desto weniger fuhr ich fort, die Wohnung Ca-rclincns sorgfältig zu bewachen; ich wollte wissen, wie meine Nebenbuhler aufgenommen wurden. Zu meiner unaussprechlichen Befriedigung sah ich, wie einem nach dem andern der Eintritt in's Haus verweigert wurde. »Sie hält sich an die Knochen meines Huhns," dachte ich bei mir selbst; „das 'ist etwas Reelleres, als ihr leeres Geschwätz; jeht gilt es, ihre Zuneigung vollends zu gewinnen." Ich paßte daher die Gelegenheit ab, und als es mir bei der nächsten Alistheilung gelungen war, eine Entc zu beseitigen, flog ich fort auf den Flügeln der Licbe, um meinen Schatz zu ihren Füßen niederzulegen. Kaum hatte nieine zitternde Hand die Glocke angezogen, kaum hatte ich meinen Namen ausgcspro» chen, als auch schon dic Schritte der Heißgeliebten sich nahten, und nicht lange, so ging der Schalter auf. Um die Holde keinen Augenblick ln Zweifel zu lassen, zog ich sogleich meine Opfergabe hervor und fächelte damit vor ihren Augen hin und her, wie eine Amme, welche mit ihrem Kleinen spielt. Ca-roline warf mir ihr süßestes Lächeln zu, und als die Gabe in ihren Händen war, überhäufle sie mich mit so viel zierlichen Danksagungen, daß ich förmlich den Verstand verlor, mitten auf der Straße ein Knie zur Erde beugte und heilige Schwüre ewiger Liebe und Treue an sie richtete. Von diesem Augenblicke an betrachtete ich meinen Sieg als gewiß. Unmö'g-lich konnte Caroline der lautern Sprache des Herzens und den zarten Proben meiner Ergebenheit widerstehen. Zwar verweigerte sie mir noch den Eintritt in's Haus, aber sie versprach mir, ihre Tante zu befragen, ob sie wohl meine Besuche annehmen dürfe, und habe die kluge Matrone nichts dagegen, so werde sie ihres Theils sich glücklich schätzen, näher mit mir bekannt zu werden. Ich bat inständig, mich auf dieses Glück nicht zu lange harren zu lassen, und setzte nächstkommenden Donnerstag als den Tag fest, wo ich vor der furchtbaren Tante erscheinen wollte. Ich brachte die ganze Nacht schlaflos zu, allein mit dem Gedanken beschäftigt, was-ich der alten Dame darbringen könnte. Endlich beschloß ich, mir eine Hammelskeule zuzueignen, welche in der Speisekammer unseres Küchenmeisters hing, und um Platz für dieselbe zu gewinnen, practicirte ich ein Loch unten in die Tasche; der Stotzen wurde durchgeschoben und der Umfang des Bugs hinderte das Durchfallcn; so aufgestaut machte ich mich auf den Wcg nach Oporto. Zum Unglück hielt eine Bande jener hungrigen, umherstreifenden Hunde, von denen es in nllen portugiesischen Städten wimmelt, gerade an dem Otte, wo ich landete, ihre Nathsversammlung. Einer hatte bald die Beschaffenheit meines Gepäcks ausgewittert, gab der übrigen Bande das Signal und in einem Augenblick waren sie alle hinter mir her, winselnd, bellend, schnappend und mit den Mäulern so nahe als möglich an meinen Hintertaschen. Gerne hätte ich mich gebückt, um Steine aufzuraffen und unter sie zu schleudern — das einzige Mittel, einen portugiesischen Hund los zu werden; aber ich wagtc nicht, die senkrcchte Stellung aufzugeben, weil ich beim Bücken meine Ladung bloßstellen mußte. Ich ergad mich daher in Geduld und machte hier und da Front gegen meine Begleiter, wcnn sie sich gar zu unverschämt heran wagten. , Carolina und ihre I'ante waren am Fenster, wahrscheinlich in Ecn^ntung meiner Ankunft, und — 35 — versenkt in das trübselige Angedenken eines Mittagchens, dessen einziger solider Bestandtheil Stockfisch gewesen war. Ohne Zweifel rechneten sie, Dank meiner Vorsorge, auf ein besseres Nachtessen, aber als sie mich um die Straßenecke biegen sahen, von zwei, drei Dutzend Hunden verfolgt, die ein Hollen? lärm voraus ankündigte, brachen sie in ein lautes, unauslöschliches Gelächter aus. Im nämlichen Augenblick zog ein Trupp Dandys an Carolinens Fenster vorüber, sich spreizend und zierend, in der Hoffnung, einen gnädigen Vlick der Schönen zu erHaschen; das fehlte vollends, um mir den Garaus zu machen. Denn als sie das laute Lachen horten, sahen sie sich nach der Veranlassung desselben um, und man kann sich denken, wie sie sich auf meine Kosten lustig machten, als sie mich an der Spitze einer solchen Musikbande erblickten, vor der ich so gravitätisch einherschritt, wie ein Tambourmajor vor der Fronte seines Regiments. Was meine Lage noch schwieriger machte, war, daß ich mich nicht unterstand, bei Carolinen einzutreten, aus Furcht, sie zu compromittiren, und so hatte ich den bittern Verdruß, an ihrer Thüre vorübergehen und einen^langen Umweg machen zu müssen, um der Unverschämtheit der Stutzer zu entgehen, die mich und meinen unbarmherzigen Schweif mit Spott und Gelächter verfolgten. Wie gerne hätte ich den Degen gezogen und die ganze Bande—nicht die Hunde, sondern die Stutzer — herausgefordert! und wäre mir auch keine Waffe zu Gebot gestanden, als meine Hammelskeule, mit welchem Vergnügen hätte ich ein Paar jener lächerlichen Bursche zu Boden geschlagen! Aber um meine eigene Ehre zu retten, hätte ich die der englischen Flotte auf's Spiel gesetzt, und so mußte ich zu Ehrcn Sr. großbritannischen Majestät und des Dienstes in Gottes Namen Alles ertragen; Hunde, Dandy's, Hammelskeule, Sonnenhitze und meine eigene, wahrhaftig nicht rosenfarbene Laune. Endlich aber, nachdem ich durch ein Paar Nebenstraßen gegangen, kam ich vor die Thüre meiner, Angebeteten zurück. Sie und die alte Tante erwarteten mich immer noch am Fenster/ aber durch Er-f^hrung gewitzigt, lmd ohne Zweifel fürchtend, um "gutes Abendessen zu kommen, hüteten sie sich ^ , so unvernünftig zu lachen, wie zuvor. In-"!ien eniging mir weder das unterdrückte Kichern, vom, lly "" der Hausthüre empfangen wurde, noch das spott.sche Gesicht der Alten, als sie sich vom zensier zurückzog. Die H^de, die verwünschten Hunde verfolgten mich fahrend, und ich hatte drmgen in das Haus der Geliebten abzuhalten. Noch lange, nachdem ich ringelten war, blieben sie heulend und bellend vor der Hausthüre und brachten die Nachbarn auf die Beine, welche sich geschwätzig ihre Muthmaßungen mittheilten und mit den Vierfüßlern in die Wette lärmten. (Vcschllif; folgt.) Oeconomische Ootif. Methode, Heu-Thee für Kühe zu bereiten. Man läßt eine große Handvoll Heu in 6 Maß Wasser sieden, und gibt es laulich dem Hornvieh, den Pferden, Hammeln und besonders Schafen. Dieser Trank ist so nahrhaft, daß das Vieh sehr dabei gedeihet, und die Milch bei den Kühen außerordentlich vermehrt wird. — Es soll den Harngang der Pferde befördern und sie bei guter Gesundheit erhalten. Außerdem dient dieses sehr zur Ersparung des Heucs, denn auf diese Art verbraucht, soll ein Bündel Heu so viel wirken, als 100 Pfund oder 8 bis l0 Bündel auf die gewöhnliche Art verbraucht. Wenn das Vieh Anfangs gegen diesen Trank einen Widerwillen zeigt, so soll man solchen nur vorhalten, wenn es sehr durstig ist, und es wird ihn in der Folge sehr gern trinken. Man muß, ehe man ihn dem Viehe gibt, welches auf dem Felde weidet, warten bis er ganz kalt ist, weil es, wenn es ein Getränk, welches mit der frischgemelkten Milch einerlei Wärme hat, tränke, sehr leicht den Schnupfen bekommen konnte. Das bereits benutzte Heu dient zu Streu oder auf den Dunghaufen. Billingsley sagt, daß, wer dieß einmal versucht hat, seinen Thieren, Kühen, Pferden u. s. w. zu geben, es gewiß nie mehr auf. geben wird. Das (^uartLi-I^^saui-nai os ^ßviculture bringt Nachricht von einer neuen Art, Apfclbäume fortzupflanzen, welche von den böhmischen Gartenfreunden vielfach in Anwendung gebracht worden sey. Man steckt den Schößling in eine Kartoffel, und diese in die Erde, so, daß jene nur i oder 2 Zoll über den Boden hinausragt. Von der Kartoffel genährt, schlägt er Wurzel, wächst empor und trägt die besten Früchte, ohne daß er gepfropft zu werden braucht. M t s c e l l e l7. Bei Guarmep in Pcm hat Capican Ray aus Rantucket, dem New-York-Hcralt zufolge, ein zweites Pompeji entdeckt. Er fand daselbst, nebst vlslm an- — 36 — dern interessanten Gegenständen, Mumien, Münzen und Flaschen von wunderlicher Form. Die Pariser Modehanblerinnen kennen ihre Wichtigkeit. Eine von ihnen sagte einer Dame, die vom Preise eines Hutes etwas herunter handeln wollte: »Madame, ich versichere auf Ehre, es hat mich drei schlaflose Nächte gekostet, ihn nur zu erfinden." Die Dienerinn einer anderen antwortete Jemanden, der nach ihr fragte: »Meine Herrinn ist nicht zu sprechen,- sie componirt." Eine dritte sagte von einer Hutfedcr, sie habe sie in einem Au-genblicke der Begeisterung aufgesteckt. In Brüssel warb am 50. Jänner eine sonderbare Wettfahrt gehalten. Ein mit einem Pferde bespannter Tildury und ein Schlitten, von fünf Doggen gezogen, fuhren zu gleicher Zeit nach einem Drte in der Umgegend ab. Die Hunde gewannen die Wette, denn sie kamen zehn Minuten früher am Ziele an, als das Pferd. Nor einigen Tagen sah man in Auleuil bei Paris einen Wolf auf einer Eisscholle die Seine hinabtreiben. Herr P*, einer der berühmtesten Ingenieure, nahm, sobald er davon Nachricht erhalten, ein wohlgcladcnes Gewehr und machte sich sogleich an die Verfolgung dieses Wildes, das man daselbst wohl seit langem nicht in freiem Zustande gesehen. Vorsichtig schiffte Herr P" der Eisscholle zu, auf welcher der Wolf zähnefletschend stand, und hielt sein Gewehr so, daß er bei der geringsten feindlichen Welvegung des Thieres Feuer geben konnte. Wie groß war aber sein Erstaunen, als er bemerkte, daß der Wolf angefroren sey. Er band ihn an seinen Kahn und schnitt ihm dann zu Hause den Kopf ab, um diesen als Andenken an die sonderbare Jagd aufzubewahren. Die Pariser zerbrachen sich die Köpfe darüber, wie dieses Thi?r in jene Gegend und auf die Eisscholle gekommen seyn mag. Vielleicht entfloh es aus dem ^I>'6in c!o8 planles, wollte über die Seine hinüber, fror mit den Füßen an die Eisscholle an, und starb vor Hunger und Kälte. (Diese Geschichte erinnert lebhaft an gewisse Jäger-Anekdoten.) Die »Schildwache der Pyrenäen" meldet vom 27. Jänner: »Vergangenen Mittwoch ereignete sich hier ein Umstand, der wegen seiner Neuheit sehr in-teressirt und durch die strenge Kälte im Norden sich erklären läßt. Nicht weit vom Cap Breton spülten nämlich die Wellen eine ungeheuere Menge wilder Anten, größtentheils schon leblos, an's Gestade. Wir brauchen nicht erst zu sagen, daß sich die ge-sammle Bevölkerung der Gegend beeilte, biese unerwartete Beute zu sammeln. Wir kennen Jemanden, der über dreihundert Wildäntcn nach Hause brachte. Die Märkte der umliegenden Städte wurden mit Anten überschwemmt. Nach Toulouse, Pau und Bordeaux wurden mehrere Tausende geschafft. Die ganze Summe der eingesammelten Ä'ntcn kann man wenigstens auf 20,000 anschlagen." Im Jahre 4 314 wurde in England das erste Dampfboot erbaute 4820 wurden auf demselben die ersten Waaren verführt und im Jahre 1825 betrug der Waaren-Transport auf den 600 Privat-Dampf-boten Großbritanniens bereits 5 Mill. 429,226Tonnen. Der englische Dichter Herbert hat den Hunnen, konig Attila zum Helden eines Epos gemacht, welches gelungen genannt wird. In Calcutta erschoß sich ein junger Sipahi auf seinem Posten, weil ihn eine Frau mit einem altt^ Schuh geschlagen hatte. In Irland starben vom 5. Jänner bis 3. Febr, l. I. bloß vor Hunger und Frost 154 Menschen. Unlängst wurden zwei Knaben vor die Polizei in London geführt,, welche einer lebenden Katze den Valg abgezogen und sie dann nackt und blutend hatten laufen lassen. Beide wurden zu zwei Monaten Gefängniß vcrurtheilt. Anekdoten. Ein Weinwirth hatte die Gewohnheit, bei jeder Gelegenheit seiner Nede die Worte anzuhängen: »Wenn Sie wollen!" Einst war er wie gewöhnlich das Stichblatt der Gesellschaft gewesen, glaubte , aber dießmal von einem Gaste besooders beleidigt zu D seyn und sagte zu diesem äußerst entrüstet: ^>Mein Herr, Sie sind ein Narr, wenn Sie wolien!« Dieser versetzte schnell: »Und Sie, mein Herr, sind>!li Narr, wenn Sie auch nicht wollen!« Bei einer Abschiedsscene zwischen Eulalia und Mainau in Kohcdue's »Menschcnhaß und Neue" spannte ein Zuschauer im Parterre ganz kaltblütig seinen Regenschirm auf, damit er nicht von den Thränen der Damen in den Logen naß werde. Redacteur: H"r. Vav Oeint ich. Verleger: Hgnaz Äl. Vvler u. Rleenmarr.