M. ^ Wienstag ^ den N>. Mai 1^84. Tricst. ven 1l. Mai. <5lm L. Mai brach auf der eben aus Ale^an' dria in Aegyptcn angekommenen griechischen Han< dtlsbrigantinc, Dcmctrio, innerhalb ?en Nau« men dcs neucll Lazarclhcs unglücklicher Weise Heuer aus. Beim Ausbruche des Feuers wurde dab brcn-„ende Fahrzeug schnell hinaus bugsirt. für Nassau nicht rortheilhaft erklärt; 5«cse Nochricht hat hier einen sehr ungün. siigen Eindruck gemacht, da man Frantfurts Bei« trltl als entschieden ansieht, und der Nichtbeitrilt Nassau's für Franttun rlcl.' Nachtheile haben tön. ne." (B. v. T.) V r c u ß e n. Posen, i5. April. Der bicssge Fe,1ungs. bau schreitet mit raschen Schritten vorwärts; es arbeiten täglict) 5oo Menschen daran, größtentheils Schlesler. Es werden fünf die Stadt umgebende Forts erbauet, und dicse uochhcr mit einander in Bl'rbinkung gcse^t. 3:ic Warte ist zum Theil an-terü gcltitct, un^ hat zwei ncuc schone siemerne Brücken, tic eine nnc 12 Bcgen, bctominen. D.is Fcrt Winiari ist schon s.ist g^siz bcel,digl, und cm Theil der hiesigen Besayung scll nut Nächstem die daseldst erbauten Kasernen beziehen. (Salzb. Z.j Schweiz. Von Zürich ist an Bern die Eröffnung ge. langt, daß rrcnn n,clt bls zum ,5. Mai die in den Savoyer Zug verflochtenen Flüchtlinge aus dein toriigcl! (Za,ltcne entfernt würden^ die Tagfatzung, aus oercn Oinbcrusung schon mehrere Stände angetragen hauen, versammelt werden mühte. Die von Bern au5 darauf erfolgte Antwort soll dle Versicherung enthalten, dah die Sache in den ersten Sitzungen dcs auf den 5. Mai einberufenen großen. iSä Raths, durch dessen frühern, bekannten Beschluß die einstweilige Anwendung von Zwangsmaßregcln gegen die Flüchtlinge untersagt war, demselben zur endlichen Entscheidung vorgelegt werden sollte. Da-ncbcn werde dem Vororte angezeigt, das; schon mehrere derselben zum Durchpasse in Frankreich Pässe verlangt und erhalten, die aber so ertheilt lvorden, daß auf Einmal nur eine bestimmte Zahl derselben zugleich abgehen könne. Die Gesandten, die, mit Ausnahme des französischen Botschafters und des englischen Munsters, sich von Bern zu ent» fcrnen von ihren Höfen Befehl erhielten, sollen zwar alle zu Anfange oeöIunius in Zürich cintref« fcn; indessen beißt es, einige derselben wurden in Lausanna, andere an andern Orcen der Schweiz ihren volläusigen Aufenthalt nehmen. (Allg. Z.) W e l g l e n. Aus Brüssel wird unter dem i.Mai gemeldet: Gestern Abends hat der König dein Gesetzent« würfe über die (Zlscnbahn seine Zustimmung er« theilt. Dieser Entwurf ist nun definitives Staats-gcsetz. Die Arbeiten der Bahn werden, dem Ver« nehmen nach, in den ersten »4 Tagen des Mai de< ginnen, und man hofft, daß die Bahn von Brüs» sel nach Mecbeln im Monate November vollendet seyn werde. Während des Baues dieses Tdeiles werden der Ankauf des Terrains und die Groar» deiten auf andern Puncten bewerkstelligt werden. (Wien. Z) Frankreich. Mehrere Journale haben den durch die Un-ruhen zu Lyon dortselbst angerichteten Schaden auf eine thörichte Weise übertrieben. Wir glau« bcn, weniger als 5 Millionen würden hinreichen, die Eigenthümer und Mieth^cute der beschädigten Wohnungen sowohl zu Lyon als in Ven zur Stadt gehörigen Gemeinden zu entschädigen. Die Zahl der Verhaftungen während der letzten Tage des Aufstandes betrug ungefähr Hoo. — Etwa 200 ta'.'on wurden in Folge der allgemeinen Untersuchung wieder freigelassen. Täglich bringt man nocd Gefangene aus der Stadt und Umgegend ein. Unter den vorsorglich Verhafteten befindet sich eine Anzahl Legitimists, doch besieht die Mehrzahl auS Republikanern. sSalzb. Z.) Am 2. Mai überreichte der Fürsi von Bute» v a, Botschafter Sr. Majestät des Königs beider Sicilien, Sr. Majestät dem Könige der Franzosen sein Beglaubigungsschreiben, und wurde hierauf auch der Königinn und den übrigen Mitgliedern der königlichen Familie vorgestellt. General Boirol benachrichtigt die Einwohner der Provinz Algier und T'tterv, daß zwischen Frankreich und den Arabern der Provinz Or^n, durch Vermittlung Sidi Abdel Kaders Friede ge« schlössen worden sei. Er spricht die Hoffnung aus, daß dieser Friede immermchr den in der Provinz Algier herrschenden befestigen und daß binnen Kurzem Franzosen und Araber nur Ein Volk bilden werden. (Oest. B.) Der Messager meldet aus Toulon vom 26. April die Rückkehr der Fregatte Victoire von Oran und zuletzt von (Zarthagena, wohin sie das spanische Bataillon von der Femdenlegion, dem daK .Vaterland wieder eröffnet worden, gebracht hätte. (Allg. Z.) K p a n i e n. D:e Madrider Zeitung vom ,9. berichtet, daß le Locho in der Mancha völlig geschlagen wurde und daß auch verschiedene (Zarlistenbanden in an« dern Provinzen dasselbe Schicksal traf. Anch cnt« hält die erwähnte Zeitung ein Decree zu Unterdrük-» lung des Klosters Oroeina, dessen Ornamente un» ter den armen Kirchen vertheilt und dessen Besitz-thümer verlauft werden soll.n. — Felucr heißt es in dem officiellen Blatte: .Wir haben so eben Nachlicht erhalten, dasz ein Gefecht zwiscven Zumalacar-regui uno oen Truppen der Königinn unter Gene« ral Quesaoa vorfiel, in welchem wie man sagt, dein Letzteren 200 Mann kampfunfähig gemacht und 5oo Mann gefangen genommen wurden. Doch bedarf diese Nachricht der Bestätigung. Auch drücken in den vier insurgirtcn Provinzen die (Harlistcn die größte Entmuthigung aus und erklären offen, ihre Sache sci verloren." Die Niederlage des Gene« rals Quesada wird durch ein (Zarlistisches Bulletin, vom 24. bestätigt, worin Zumalacarregui sich seines Sieges rühmt und behauptet, Auesada habe 20a Todte und ia2 Gefangene zurückgelassen. Un« ter den Letzteren habe sich auch der Oberst O'Danell und mehrere andere Offiziere befunden, welche er (der Earlistische Bandenfuhrer) als Rcpressalie alZ. bald habe erschießen lassen. Die Madrider Zeitung vom 25. April enthält einen Bericht des Generals Nodil über die Operationen der spanischen Armee in Portugal bis zum 2l. April. Er hatte nur geringen Wider, stand von Seite der Miguelistischen Parthei crfah. ten, und zu Mata dc Lobos eine Abtheilung voil- .59 2ao Carlistcn überfallen und gefangen, die von e Santarem dcr Fall seyn. (Oest. B.) Durch das königliche Schiff Orestes erhielten wir Nachdichtet' aus Lissabon bis zum 22. April. Die Fortschritte der Waffen des Regenten >>n n^rd. lichen Portugal sind ganz entscheidend. Dcr Her. zog von Terccira hat Amarante, Regoa und La, mego gcno'.umen, und der einzige im Norden Por, tugals Don Migucln noch übrige Hafcnplatz, Fi» gueras, welchen wegen stürmischer See und wegen dcr geringen Anzahl seiner Streitmacht Admiral Napier noch nicht genommen hat, wiro von die» sem tapfern Offizier alsbald mit vermehrten Mit« tcln angegriffen werden. Die ganze Provinz En« tre»Ducro und Minho kann dermalen als befreit angeschen werden, und dasselbe läßt sich beinahe mit Gewißheit bald von den Provinzen Beira uno Trc,K«os< Monies erwarten. Was überdies; mehr als alles Andere bewcist, daß es mit Don Miguels Sache zu Gnre geht, ist die Thatsache, daß der Vis' conde von Santa Martha, der vormalige Migueli« stische Oberbefehlshaber, und General de Silveira ihn verlassen, und sich für die Sache der Königinn erklärt haben. Andererseits haben die Miguelisten im Süden das entschiedene Uebergewicht, wo Ba« ron de Sa genöthigt war, alle scine früheren Er« oderungcn in Alenlejo aufzugeben, und Alles scheint darauf hinzudeuten, daß in diesem Theile des Kö« m'greichs Don Miguel seinen letzten Standpunct fassen werde. (ANg. Z.) Vrasidritannicn. Am 1. Mai sind traurige Nachrichten aus Fer» nando Po in Betreff des afrikanischen Reisenden Lander in London eingegangen. Indem er mit seinem Boote in einen der Flüsse einlief, ward auf seine Mannschaft von Eingebornen, die hinter Bü« schen versteckt lagen, geschossen. Drli von der un« glücklichen Rcisemannschast wurden getödtct und fünf verwundet. Unter den Letzteren befand sich Lander selbst, dessen Wunden so schwer waren, daft er daran in Fernando Po starb. Man schreibt aus Malta vom 8. April: „Seit dem Ende des großen europäischen Krieges ist das Aussehen unseres Hafens nie kriegerischer gewesen. Die Schiffe Caledonia von 120 Kano» nen, Britannia von 120, der Donnerer von 3^, Talavcra von 7^, Malabar von 74, der Schwär« mcr von i3, Cdinburg von 7^, der Plauderer von iä, der eben in den Hafen einläuft; der mburg»Sti« rum vor. 2lls erstes Resultat des Vertrages zwischen Ongland, Frankreich, Portugal und Spanien zur Pacificirung der Halbinsel, erscheint eine Waffen« sendung der Brittischen Regierung nach Spanien. 6s soll nämlich dem Eourrier zu Folge, der Eano. pus, ein Schiff von 74 Kanonen, unverzüglich nach Eorunna abgehen und 12.000 Gewehre aus den Magazinen von Devonsport daselbst abliefern. Ma» crhiclt die Nachricht aus Alexandria, daß das Dampfschiff Hugh Lindsay am 1. Februar, rrie es ursprünglich der Plan gewesen, Bombay ver» la^en hatte, und am 4. März in Sue; eingetroffen war, Einige Paffagiere gingen in Kosscir, andere in Suez an's Land; die Briefe wurden am »0. März mit einer Brigg von Alexandria abgesandt, kamen aber durch Schwierigkeiten, wclche die O.ua. rantaine machte, zu sp.u, um von Malta mitver» schifft zu werden. — Die Eisenbahn, welche Mehe-,ncd Ali zwischen Alexandria und Suez anlegen »rill, wird den nun so eingeleiteten Verkehr zwi» schen Indien uno England schr begünstigen. (Wien. Z.) GöMHnuischeZ Neich. Konstantinopel, 1. April. Musckir Ach-.,net Pascha, der letzte außerordentliche Gesandte der hohen Pforte an dem Petersburger Hofe, traf am 2ä. v. M. wieder hier ein. — Es heißt, die Samier hätten ihr Anerbieten zur Unterwerfung eingesandt. — Die Pforte hat die weise Maßre.^l getroffen, den Einwohnern von Ipsara Befreiung von allen Abgadcn auf 25 Jahre zu bewilligen. — Ein kaiserlicher Fcrman ist erschienen, wtlcher die Bildung von Ortsmilizcn im ganzen Reiche befiehlt. Das angenommene System ist oem der preußischen Landwehren ähnlich, (Allg. Z.) A e I v p t e n> Man schreibt aus (5airo (in französischen Blattern), daß dc^r Pascha von Aegyxtcn den Vor. sieliungcn des englischen 4lnd französischen Consuls wegen der unglücklichen Lage Eandiens nachgege« ben hat. Die Vclwiescrcil werden zurückberufen,' und ibnen lhrc Güter zurückgestellt werden. Wä« ren diese Vcrsteüungcn.früher gemacht worden, so hatte man großes Unglück verhuthct. Die Han-deltdriefc machen von eem dermaligen Zustande Acgyptens eine traurige Schilderung. Bevölkerung, Ernte und SlaatseinkÜ! ftc vermindern sich täglich. Sorien ist nnßvergn,gti zu Aleppo wurde cinc Verschworung entdeckt und 20 Personen Hingerich, tel. , (B. v. T.) Amerika. Philadelphia. 24. März. Unsere Stadt verschönert und .erweitert sich immer mehr. Eä sind in diesem Augenblicke wohl medr als ,oc>> Häuser im Bau begriffen. — Die Associationen zur Alill'gung von Elsenliahncn vermehren sich; die große (Kiscndahn, welche Baltimore mit dem Ohio verbindet, naht siä) ihrer Vollendung. — Im Staate Ohio sind bedcutc ii)e Lcmdereien für Nech, nung von Deutschen, welche nn Laufe dieses Som« mers eintreffen, angekauft -votben. (Salzb. Z.) Die ncucsten bis zum 2. April reichenden Ncwyorker Blätter melden, daß die Parthci dcs Generals Jackson den Kürzern zieht und zu New« yort von d^m Di. Macnevln und einigen andern Anhäi,gern verlassen und im Senate geschlagen worden ist. In verschiedene^ Theilen der Union wurden fo>twährcnd Versammlungen gegen die von dem Planocntcn getroffenen Maßregeln gehalten, welche von einem Theile der Presse getadelt, von dcm andcrn dagegen übcr alle ?)iahen gepriesen werden. U^der die am 21. März zu Philadel« phia Statt gefundene große Versammlung habcn slch die Blätter vom folgenden Tage auf nächste-h,cnde Wclsc ausgclasscn: .,Eö ging dabci zu, wie wir vorausgesagt hatlcn. Di? gestern hcn (ZMlscdluh aus>u0rücke>,, sick niemals der Tyran. nei des Andrew Jackson zu unterwerfen, seme ge. sc«^wiorig?n und verderblichen Maßregeln j,ch nj<. gefallen 'zu lasscn, cS gesckehe was da wolle! Die Einberufung dieser Versammlung war dieTcd^ tcuglockc fln- den Iacksonisailiö; die Versammlung fcldft hat ihn zu Grade getragen!" (Oest. B.) Vevacteur: ^ 5av. Oetnrlch. >^er!cLrr: ^gnaz Al. SMcr v. Rlrlnmaur.