sSSSL; WM 4^*4 4 4 säSlii slÄfMiiiBsi Üfe= A'tIW!WJV/M^IWH4* «sass* alte»!. I £7 ^ «mdrttsl» Ktouccuiitt Mftnhffn-thna, M.900. | I ^ ^ l Macht des Bestehenden. Zäh im Kampfe gegen ks Neue, zäh trotz stürmischer Gegenaktion, trotz zerfetztem Seelenfrieden, blutend an dem Weh der Hctz in feiner Brust, lechzend nach festem Halt, ver-liiligt sich der alte Schiffmeister, verteidigt er die Hilli, Samstag den 18. Intt 1914. tion vorgelegt. Die Folge davon ist, daß die Schulen in Krain heute vollkommen der slowenischen Land-tags Mehrheit ausgeliefert sind, nachdem die Regie-rung auf ihre bisherige Mehrheit im Landesfchul-rate verzichtet hat, und daß die Deutschen auch auS den Gemeindevertretungen einfach entfernt wurden. ES gibt heute Gemeinden mit deutscher Mehrheit in Kram, in deren Vertretung kein einziger Deutscher ist. Die Amtssprache bei den staatlichen Eisenbahnen ist gesetzlich die deutsche. Aus den durch Krain füh-renden staatlichen Linien ist sie längst „via sacti" durch die slowenische ersetzt worden. Seit Jahren wurde ans diesen Linien kein Deutscher mehr ange-stellt, nicht einmal al« einfacher Wagenschieber; seit vier Jahren ist kein deutscher Eisenbahnbeamter mehr aus diesen Linien ausgenommen worden. Nach einer ministeriellen Versügung müssen die Straßentafelu in Krain doppelsprachig, also deutsch und slowenisch sein. Im Jahre 1908 haben johlende slowenische Pöbelmassen diese Slraßentasel» heruntergerissen und beschmutzt. Seitdem gibt eS nur rein slowenische Inschriften, ohne daß die Regierung sich veranlaßt sieht, ihrer eigenen Verordnung Geltung zu ver-schassen. Die deutsche Minderheit in Krain ist also heute bereits vollkommen verloren und der famose Dr. Sustersic (dessen Ahnen einmal Schutzersitz hießen) ist der ungekrönte Herzog von Krain. Nach Kraiu kommt die Steiermark. In Steier-mark wohnen rund eine Million Deutsche und 400.000 Slowenen. Die letzteren leben durchwegS in Südsteiermark und ihre Ausläufer reichen bereits bis Marburg und Leibnitz. Der feinerzeittge Kampf um Eilli ist bekannt, ebenso die verschiedenen slowe-nischen Vorstöße in Marburg. Nur durch Ausbie-tung aller Kräfte und durch ein von dem Schutz-verein Südmark mit großen Opfern betriebene« Kolonisierungssystem vermochten bis heute noch die Deutschen diese Positionen zu behaupten, und wohl auch deshalb, weil der steirische Landtag noch eine starke deutsche Mehrheit besitzt. Aber schon haben die Slowenen drei Jahre hindurch die Tätigkeit des steirischen Landtags durch Obstruktion lahmgelegt, von der sie erst im vorigen Jahre nach reichen Kon-Zessionen abließen, und schon machen sich Anzeichen alte Zeit, die stille solide Kultur und läßt sein Le-ben lieber als sein Prinzip . . . Und aus der an-deren Seite steigt eine neue Menschenjugend, ein stürmisches Menschentum. eine pfauchende Kultur empor. Und alles Alte wird begraben. Mauracher repräsentiert da» letzte Schiffmeister-tum. - Freilich nur wenig« gehen seinen Weg, den stolzen Weg deS Trotzes, die meisten verlausen sich im Irrgarten irgendeiner anderen falschen Weltan« schauung, verlieren den Halt und stürzen in den Ab-gründ; aber alle, fast alle stehen dem Werden einer neuen nutzbaren Technik, der Dampfschiffahrt ungläu-big gegenüber und lachen ihr spöttisch ins Gesicht; keiner glaubt an den Untergang der alten Schiff-meisterzunft. Sie bleiben passiv und lassen daS Geschehen in der Welt vor sich gehen. Nichts wird un-ternommen, ihr Kapital nutzbringend anzulegen, etwa durch Beteiligung an der Dampsschiffahrtgesellschast. Sie bleiben kalt. Bis dann die neue Zeit mit allen ihren umstürzlerischen Begleiterscheinungen die breite Straße neuester technischer Errungenschaften einher-gebraust kommt, zischend und pseifend und bis sie dann, die Ungläubigen, an dem Grabe des zer-schellten alten Erwerbes stehen, trist und zerdrückt. Dann wälzen sich die schwarzen Fluten der Politik drüber hinweg, ein anderer neuer Geist tritt unter die Menschen und die Ideen der neuen Gene-ration, die Freiheit will und den Sieg der jungen Kräfte und die die letzten Beziehungen zwischen der neuen und der alten Zeit zerreißt und jeder Wider-standskrast mit eiserner Gewalt die Macht erwürdigt, 39. Iayrganq. geltend, daß die Regierung auch diese slowenischen Bestrebungen unterstützt. In Untersteiermark hat sich die slowenischklerikale Wirtschaft genau so etabliert wie in Krain. Eilli und Marburg sind die letzten deutschen Bollwerke. Sie müssen ebenfalls fallen, wenn die Regierung auf dem eingeschlagenen Wege svrtsährt. Nach Untersteiermark kam das Adriagebict. An dem nördlichen Bogen der Adria von Trieft bis zur Südspitze von Dalmatien leben rund 31.000 Deut-sche, eine Million Südslawen und 38.000 Jtalie-ner, die Deutschen kommen also hier weniger in Betracht. Es besteht jedoch kein Zweifel, daß die Regierung an der vollständigen Berslawung der österreichischen Adria arbeitet. Vor süns Jahren wurde in Dalmatien dem Jtalienertum, das rn den dalmatinischen Städten in einer nicht allzulangen Vergangenheit Kulturwerke von bleibendem Werte geschaffen hat, durch das neue Sprachengesetz der Garaus gemacht. Das Jtalienertum ist heute bis auf Zara und einige wenige kleine Orte aus Dal-matien verschwunden. Dalmatien ist rein slawisch, 610.000 Serbokroaten gegen 20.000 Italiener. Die Italiener sind zumeist ausgewandert. In den übrigen drei Küstenländern — Trieft, Görz-Gradiska, Jstrien — vollzieht sich derselbe Prozeß. Noch im Jahre 1890 hatten die Italiener in den Küstenländern die absolute Mehr» heit der Bevölkerung, aber schon die Volkszählung 1900 ergab, daß sie in die Minderheit geraten waren. ES standen 334.152 Italiener bereits 356.580 Südslawen gegenüber. Immerhin hielten die Nichtslawen mit den 20.000 Deutschen de» Slawen annähernd die Wage. Die Volkszählung des Jahres 1910 läßt die Fortschritte des slawischen Elemente«, dessen natürliche Vermehrung durch die staatliche Slawisierung wirksam begleitet wurde, scharf hervortreten. Die Südslawen haben die weit« aus überwiegende Mehrheit erlangt. Ihre Zahl de-trägt 437.385, die der Italiener nur mehr 356.495. Die slawische Uebermacht ist trotz der auf 30.000 erstarkten Deutschen auf über 50.000 Köpfe ange» wachsen. In Triest allein nahmen die Slowenen im letzten Jahrzehnte um 130 Prozent zu; wenn sie stürmen inS brennende Rot einer neuen Zeit, eine« vom Drucke mittelalterlicher Tyrannis erlösten Men-schenlumeS. Es geschieht die endliche Lossagung. einer neuen jungen Welt vom Geiste alter Weltanschau-ung, vom alten Geiste restloser Hingabe an die Er-süllung der kommandierten Pflicht. ES treibt die Ge-burt kämpsender Ideen das Allgesühl des Menschen, seine Verwandtschaft mit der Natur in den Tod . . . Der Roman löst daS Problem der Menschen-sehnsucht. Bienenstein haf die geschlossene Tragödie, daS Schicksal des SchiffmeisterS, indem er Mensch und Menschentum im Ausgleich hält, zum Symbol des Ringens um die Weltherrschaft erhoben, er hat ein Einzelschicksal zum ewigen Menschenschicksal erhöht. Die? wäre die eine Großphase in dem Buche, daS Verhalten der sterbenden Generation zum Aus» bau der technischen Kultur, der neuen Politik; die andere zweite Großphase, die reine Liebe zweier Menschen (Fritz und Anna), die sinnliche Liebe eine? ungeschlachten Burschen (Jockl) zu Anna und schließ-lich die verirrte Liebe eines Vaters zur Tochter (Mauracher und Anna), steht vollkommen auf psycho« logischer Basis. Um diese beiden Großphasen wächst eine Flucht kleinerer Zeiterscheinungen und Erlebnisse, die, in Wechselbeziehung zu den ersten, bedingend für die Entwicklung der Handlung sind. So bedingt zum Beispiel die erste Dampfschiffahrt, daß in einem Teil der Schiffmeister der Unglaube an den Sieg zum Spott umschlägt, im anderen Teile cb et wird dadurch eine leise Ahnung deS Schaden?, den *frie tat- Seite 2 $«JUi|U|C j«Uud|t Nummer 52 sich in den nächsten zehn Jahren wieder um 100 Prozent vermehren und die Italiener wieder nur »im kaum 2 Prozent, dann hat Trieft bei der näch-stet» Volkszählung aufgehört, eine nichtslawische Stadt zu sein! Zm Küstengebiete »ird kein Deut« scher mehr in einem staatlichen Amte, und sei es auch nur als Diener, angestellt. 85 Prozent aller StaatSangestellten sind heule dort schon Südslawen, die staatlichen Aemter und Kanzleien entwickeln sich systematisch zu allslawischen Herden. Außerdem unterstützt der Staat die slawischen Geldinstitute, die dort mit ungeheuren Mitteln arbeiten. Die Deutschen durften zwar in Abbazia und Lovrana eine öfter« reichische Riviera schaffen, durften auch in Triest und dem übrigen Küitenlande trotz ihrer geringen Kopfzahl den größten Teil zur wirtschaftlichen Heb-ung deS österreichischen Seehandels beitragen, sind aber im übrigen vollkommen rechtlos geworden. Die österreichische Adria ist bereits verslawt; da« letzte, nichtslawische Bollwerk, Triest, steht unmittelbar vor der Berslawung. Das letzte südslawische AngrissSobjekt ist nun« mehr Kärnten. Dieses Sronland zählt 304.000 Deutsche und 80.000 Slowenen. Die letzteren haben sich bis jetzt mit der Kärntner deutschen Stammbe-vöikerung ganz, gut vertragen. Beweis dafür, daß auch slowenische Abgeordnete aus slowenischen Ge-bieten gewählt in den Parteiverbänden der deulschen Abgeordneten sitzen. Kärnten hat in allen gemischt-sprachigen Bezirken utraquistische Schulen, die Kin-der lernen dort deutsch und slowenisch, beherrschen, wenn sie in daS Erwerbsleben treten, also zwei Sprachen, waS eine Stärkung ihrer Erwerbsfähig-keit bedeutet und haben sich in diesem Zustande ganz zufrieden gefühlt. Niemals wurde bis in die jüngste Zeit aus Kärnten von einem schärferen nationalen Kampfe berichtet. Jetzt soll auch da» letzte bisher von nationalen Kämpfen verschont gebliebene ge-mifchtsprachige Kronland die südslawische Propa-ganda kennen lernen. Vorbereitet wurde diese schon feit 20 Jahren. Unter der langen RegicrungSzeit des Fürstbischofs Dr. Josef Kahn auf dem Bischofs-sitze der Diözeje Gurk, insbesondere i-> den letzten Jahren, bevor er wegen zunehmenden Schwachsinns unter Kuratel gestellt werden mußte, gelang es der slowenischen Geistlichkeit, nicht nur alle Psarrhöfe im gemischtsprachigen Gebiete, sondern auch die wich-tigsten Aemter im bischöflichen Ordinariat und an-deren geistlichen Zentralstellen mit fanatischen Slowenen zu besetzen, und wo eS an solchen streitbaren Kräf-ten fehlte, wurden tschechische Geistliche herbeigerusen, die zum Teil sogar rein deutsche Pfarren inne hat-ten und noch haben. Auf diese Weise sind in den letzten 20 Jahren nenn Zehntel aller Psarrhöfe im gemischtsprachigen Gebiete Kärnten» zu ebenso vielen Trutzburgen der je näch ihrem Temperamente mehr oder weniger leidenschaftlichen, aber gleich zähen und verbistenen Borkämpser des Allslawentums ge-worden. DaS alles im deutschen Lande KärntenS! DaS Land wird jetzt nach der obenerwähnten Vor-bereituug durch slowenische Hetzkapläne offenbar be- sächliche Umwälzung bringen muß, wach und eine linde Wehmut windet sich in« Herz deS Einzelnen. Nun wächst folgerichtig bei den einen, in unserem Falle bei Mauracher. dieser Spott und der Unglaube zum Hochmut und zur grenzenlosen Starrköpfigkeit, die ihn vor die unbedingte Notwendigkeit stellt, den kulturellen und materiellen Forderungen der Zeit-wende zu gehorchen oder in den Stillstand, der hier rapiden Niedergang bedeutet, zu treten. Die anderen dieser Zeit aber, die sich in die Zeitströmnng werfen, und der gesetzten Notwendigkeit geben, machen sich frei und kommen der Bestimmung der jungen Gene« ration näher. Hier tritt ausschlaggebend der politische Umsturz zu Wien an die Front. Mit ihm sollte eine neue Zeit einfahren; dieS können diejenigen, die der LoS» fagunz von der Tradition feindlich gegenüberstehen, nicht mit freudigem Herzen vernehmen. Ihre Welt« anfchauung wird verschwommen, ihre Begriffe vom Menschenleben zerrinnen, an die Stelle stolzer We-senhastigkeit tritt öd« Wesenlosigkeit. DaS find Mo-mente, die von bedeutender Wirkung auf das Innen-leben der Menschen sein müssen. DaS Leid der Seelen sucht AaSfluß, brünstig und wild, kein Wun-der also, wenn unter diesen Umständen eine Ver-irrung in der Auffassung deS Begriffes der Liebe, oder der Politik, Kultur und Volkswirtschaft eintritt, zehrend an dem moralisch reinen Sein dc» Einzelnen. Ueber dieses wuchtige »ulturgemälde, über die-sei dramatische Bild furchtbarer Scelenkämpf« hat der Dichter Karl Bienenstein seinen hellstrahlenden Optimismus gleiten lassen; er hat in dieses Gemälde reilS für reif gehalten für einen energischen Borstoß, die Slowenen verlangen die Beseitigung de» utra-quistischen Schulsystems und die Einführung der flo« wenischen Unterrichtssprache in den Schulen der Ge-meinden mit slowenischer Mehrheit. Der Verwal-tungSgerichlshof al» oberste Instanz hat bereit» in drei Fällen zu Gunsten der Slowenen entschieden. Diese südslawische Frage ist bei weitem ernster als die tschechische. Da» österreichische Adriagebiet wird eben ganz südslawisch gemacht. In Kiain, Südsteiermark und Kärnten etabliert sich unter dem Protektorat der angeblich deutschen Regierung des Grasen Stürgkh die slowenische Herrschaft. Diese drei Kronländer aber bilden den Zugang zur Adria, den Zugang zu Triest. Die Deutschen werden ein-fach von der Adria, von Triest, dem einzigen Handelshafen deS Staate», abgeschnürt. DaS ist die. weitgehende, weit über den Rahmen der inneren Po-litik Oesterreichs hinausreichende Bedeutung der Heu-tigen RegierungSpolitik. Die Slawen stehen heute schon im Norden vor Linz und Wien, im Süden vor Graz und Klagensurt. Der Weg zum Meere ist den Deutschen fast schon abgesperrt, bald auch der Weg nach Bodenbach. Politische Rundschau. Oesterreich allezeit voran. Da» soziale Gewissen eine» Staates offenbart sich am deutlichsten darin, wie die Gemeinschaft für die Jugend sorgt. Wie oft hat man nicht schon ge-sagt, daß die Schule, um ihre erzieherische Ausgabe recht zu erfüllen, jedes Kind individuell, feinen An-lagen entsprechend, behand«ln soll; dies der Schule aber möglich zu machen, darauf hat man bis heute vergessen. AuderSwo werden nicht viel Worte ge-wechselt, eS geschieht einfach. So bestimmte schon das dänische Schulgesetz im Jahre 1856, daß eine Schnlklasfe höchstens 50 Kinder umfassen dürfe, daS Gesetz vom 24. März 1899 aber setzte diese Maximalzahl sogar aus 35 Kinder herab. Da» norwegische Schulgesetz vom Jahr« 1839, ergänzt durch die Gesetze von 1892, 1894 und 1896, setzt die Höchstzahl der Schüler in einer Volksschulklasse aus 40 fest und gestattet nur im Notfalle und nur vorübergehend 50 Kinder in einer Klasse. In den Niederlanden ist die gesetzliche Höchstzahl der Schü-ler für eine Klasse 50, tatsächlich aber ergab die letzte Schulstatistik Hollands, daß die DmchschnittS-schülerzahl in den Schulklassen 37 war, ja in Am-sterdam entfallen aus eine Lehrkraft gar nur 33 Kinder. — Und bei uns in Oesterreich ? Die gesetz-liche Höchstzahl der Schule einer Klasse ist noch immer 80, in Wirklichkeit aber gibt eS noch viele Klassen, die mehr als 100 Kinder umfassen. Panik in der Belgrader österreichischen Kolonie. Die Situation in Belgrad ist äußerst kritisch. Durch die Hetzartikel der serbischen Blätter war die eine Zahl von Menschen gesetzt, die an Herzensgute (die Kaiserin, daS Ehepaar Fichtner), Lebensfreude (Rietschl), Arbeitshingabe und Edelsinn (Klorl) und Opferliebe (Fritz), an beispielloser Äelenstärke (Anna) das ganze tiefe Bild mit einem rosigem Hauch gesunder LebenSbejahung übergießen. Und um da» Gemälde strahlt der Rahmen prächtiger Natur-schilderungen. Die Aufgabe deS Künstler» ist eS, zwischen der Schöpfung und un» den Vermittler zu schicken, er muß auf vermittelnde Wege führen können; er dars aber nicht Prediger fein; er soll sein ein »Diener am Worte der Natur". Ju diesem Sinne ist Kunst Gottesdienst. Selten auS einem Werke spürt man diese Tatsache so klar und rein heraus rote gerade au» dem vorliegenden. Der Roman ist ein sehr bedeutende» Werk, sein Schöpfer Karl Bienenstein ein sehr bedeutender Dichter. In dem Buch: sind Menschengestalten drinn, die, waS fesselnde Charaktcrzeichnung anbelangt, wohl nicht sehr vieles aus dem Bestände gegenwärtigen Schrifttumcs an ihrer Seite lassen brauchen. Bie-nenstein ist ein Dichter, reif und in sich gefestigt, der die Seelen der Mensche« zu behandeln weiß, wie eS im Sinne deS vorliegenden WerkeS, nicht eine große Anzahl der heutigen Dichter vermag. Der Stil ist klar und ruhig. Nichts von dem modernsten Literatentum, da» das ewig Geschwun- §e«e, Getragene, Feierliche und Ekstatische zum Grundsätze haben, finden wir in diesem Werke; schlicht und einfach, ehrlich und treu schreibt er seine Sprache, umwoben vom heiligen Zauber einer echten, Bevölkerung ohnehin stark aufgewiegelt. Der Hartwig» in der österreichifch-ungarischen Gesandt« schaft wird nun seilen» einiger Preßorgane benüst, um Gerüchte auszustreuen, Harhvig wäre vergifte» worden. Unter solchen Umständen kam es Sormtaz zur Feier de« Namenstages des König» Peter, Dieser Tag sollte zu Ausschreitungen gegen die sandtschast und die Untertanen der Monarchie fx-nützt werden. Am Nachmittag erhielt der Gesandte Baron GieSl die Nachricht, daß zweihundert Sunri-tatschi nach Belgrad gekommen seien, um die Ge> sandtschast in die Lust zu sprengen und unter de» österreichischen und ungarischen Untertanen ein Pogrom anzurichten. GieSl suchte sofort Pafitsch auf und erklärte, daß er für alle Vorkommnisse nicht nur Serbien, sondern Pasitsch persönlich vercuit-wortlich mache. Zufolge dieser energischen Jntervei» tion wurde vor die Gesandschast eine Kompazme Infanterie und ein starkes Polizeiausgebot beor!«t. GieSl verfügte sodann, daß die Familienangehörige, der Gesandtschaft und des Konsulate«, darunter sei» eigener Sohn, sowie die Untertanen der Monarch« nach Zimony gebracht werden; ein anderer Teil da Untertanen, die Belgrad nicht verlajfen könnten, soll« in der Gesandtschaft Unterkunft find«». Die Polizn von Belgrad war die ganze Nacht in Bereitschaft. Zufolge dieser Vorkehrungen ist bis Montag im-mittags nichts vorgefallen. Die militärischen Vorbereitungen Oester-reichs. In den letzten Tagen verbreiteten sich Gerüchte über bevorstehende militärische Maßnahmen in der Monarchie, und' zwar im südöstlichen Gebiete. & wurde von größeren Rtservisteneinb«rufungen nach Bosnien gesprochen. Diesen Gerüchten entgegen n>nJ mitgeteilt, daß in Oesterreich-Ungarn keinerlei imil> täusche Vorbereitungen im Gange oder geplant sei». In VoSnien befinden sich derzeit rund 50 Bataillm auf erhöhtem Friedensstande von 120 Man» per Kompagnie mit je einer Maschineugewehrabteilag mit erhöhtem Stande. Die bosnische» Truppe» hab« erst kürzlich größere Manöver absolviert und bcüi-den sich demnach anf einem erhöhten Sland« ü: Schlagfertigkei». Aus Stadt und idtiö. Aus dem Schuldienste Der Land» ! bürgeifchullehrer Herr Karl Lechner in Eilli mck zum LandeSbürgerfchullehrer in Boitsberg ernannt j Die städtische Mädchenbürgerschul« und die Handels und Hausfrauenschul» in Cilli Aus dem Jahresberichte über das Sdbai' jähr 1913/14, der auch mit hübschen Bilden» üi« die Räumlichkeiten des Schulgebäudes ausgestattet ist. j entnehmen wir, daß die genannten Schulen im ver-flossenen Schuljahre von 2S3 Zöglingen besucht waren. Hievon entfielen auf die Mädcheablirza« schule 157, aus die Knabenhandelsschule 33, auf rnt -— phrasenlosen Tatsachenschilderung, poetisch wrflio und erhöht. BienensteinS Charakteristik und Sprache, d.« frei von Verstiegenheiten und falschen SentimeMl» täten, beide ersüllt von fester, starker Lebendizkril und der sicheren LebenSbejahung, dürfen wir ruft mit dem Maßstab messen, den man die Werke einet Adatbert Stifter gelegt und sie werden dies« n Qualität nicht einen Finger breit zurückstehen. Eil-fer Dichter hat vielen, zahllosen, mit Achtung x-nanntenDichtern manches vor auS.was ihm denPlatzuri« den Ersten der Romandichter sichert. Er führt oh* leisen, feinen, oft vom prasselndem Feuer loSgelis« Leidenschaften unterbrochenen Stil, weiß schwimze Stelenprobleme mit einer glänzenden Einfachem ani spielenden Ehrlichkeit zu lösen und vermag ii die geschaffenen Gestalten seurigeS Leben, natürliche Et' senhastigkeit zu gießen. Bienenstein ist frei von temperamenlSschwiMii-der Tendenz; er hat die Frische einer ewigen einer natürlichen Warmblütigkeit in sich; er ist vom Pathos, eine bestimmte Absicht seinen Lesen eintrichtern zu wollen, frei von der düster», n# scheu Gepflogenheit sezierender SeelenanalytSer, fni von der Gezwungenheit starrer, rechnende? Somtii» tionen, frei von jeglicher Richtung der .modern«' schöpferischen Kunst. Karl vienenstein hat uni oui ! dem Werke eine Kunftschöpsung gegeben, die »n dem deutschem Volke wegen ihrer poetischen heit und kulturellen Bedeutung mit besondere» Räch« 1 druck empfehlen muß. Rudolf Lernrew üßmsrk. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. _K-»»t««»öeUage bet „pe»tsche« Macht- in Eilli. Nr. 27 »®it EüdmarN ersch«i»t jeden Sonntag at« unentgeltliche B«ilaae für die Leser der .Deutsche» Wacht". — Sin»eln ist „Die Süd«arl- nicht käuflich. 1914 as Kind Irankreichs. Erzählung von Karl Cassa». Es war um Mitternacht des 1. Thermidor im Jahre 1794. Die Straßen der Vorstädte von Pari« waren leer und dunkel, trotzdem sich eine köstliche Sommernacht über da« Herz von Frankreich lagerte. Nur in den Klubs ging es beim Becherklang und den schwulstigen Phrasen der DolkSredner noch lär-mend zu, doch zogen die wüsten, tollen und vollen Gesellen meisten« jetzt auch unter dem Vorantritt von Fackelträgern ihren Quartieren zu. — Um diese Zeit kam raschen Schuttes von Boissy ein junger Mann daher, groß und schlank von Wuchs, in einen langen, dunklen Ueberrock gekleidet, der murrend schon mehreren Trupps solcher nächtlicher Stören, friede auSgewichen war. Eben befand sich jetzt der Fremde vor einem hohen Gittereingang, den mäch-tige Steinpfeiler zu beiden Seiten einfaßten, als abermals ein Zug lärmender BolkShelden daherkam und den stillen Wanderer anrempelten: „Out vive? —Laß die Nation leben, Freund! — Leuchtet ihm einmal inS Gesicht!" Und unter Gelärm und wirrem Durcheinander» reden erhoben sich die Fackeln. Man sah nun in ein überaus schönes und feine« Gesicht, eingerahmt von dunklem Lockenhaar, auf dem ein breite«, nied» riges Hütchen saß. Die feine Kleidung und ein un° tadelhasteS Jabot versteckte halb und halb der höhe Kragen deS Ueberrockes. »Ah, ein MuSkadin!" schrie man nun: „Ein Weichling! Nieder mit der jeunesse doree!" Der Fremde zog sich an das Gitter zurück und faßte nach der Pistole in der Tasche. „Er lasse RobeSpierre hoch leben!• schrie nun ein Kerl, den man sogleich an der weiten Car« magnole und roten Mütze al« echten Jakobiner er-kannte. .Ja, ja, er lasse unseren Freund Henry leben!" tobte der Haufe und umdrängte den Fremden enger. Dieser aber streckte gebieterisch seine Hand au«: „Bürger, ist daS Freiheit deS französischen Volke,, um die so viel Blut geflossen, daß ihr mich hier ein-zwängt und zwingen wollt, jemand, den ich nicht mag, leben zu lassen?" Der Haufe wich ein wenig zurück, der schielende Kerl aber mit der Carmagnole krähte mit seiner un-angenehmen Stimme: „Er polemisiert, Bürger! Auf ih» 1»«, er verachtet Bnider Henry! An die Laterne mit ihm!" brüllte der Haufe und drang auf den einzelnen ein. Der Fremde aber halte schon die Pistole in Anschlag gebracht: „Halt, der erste, welcher mir naht, ist ein Kind des TodeS!" Sie wichen darauf alle zurück und gaben Raum, aber einer aus der Menge rief: „Nun, Bürger Ar-mand Earitou, zeige Deinen Mut!" Der Schieläugige aber schüttelte den Kopf: »Ich danke; werde mir an dem Dinge da die Pfoten nicht verbrennen. Machts selbst. Bürger Plessi«!' Der letztere, ein großer, breitschultriger Kerl, stürzte sich sofort auf den Fremden. Dieser aber schrie laut: „Es lebe der Konvent!- Dabei feuerte er und derjenige, welcher sich Bürger PsesstS hatte nenne« lassen, lag in seinem Blute an der Erde. Der ganze Haufen drängte sich nun aus den Fremden, welcher sich vermöge der schweren Pistole mit Geschick verteidigte, ein. In diesem Augenblick öffnete sich leise daS Gittertor und ein junges Mädchen zog den Angegriffenen in den kleinen Garten, in ein niedrige«, aber elegant ringe-richteteS HauS, wo er in einem hübschen Stübchen instweilen ein Unterkommen fand. Draußen aber erschien inzwischen ein großer, bärtiger Mann in blutrotem Kleide, breitem Schlapp-Hut mit roter Feder und langem, schwarzen Mantel.: .Wa« .'geht hier vor?" fragte er mit tiefer, dröhnender Stimme. „ÜRtlfln eiMfui," flAKnlt fcrr ohn» I )U anttoortcn. .Wa« geht hier vor?" fragte aber der Rote nochmal« drohend. Jetzt trat Armand Samou vor und enlgegnete schüchtern: „Ein Muikadin hat sich in Dein Haus ge« flüchtet, Bürger Samson!" ..So?" ..Ja," bemerkte nun ein zweiter auS dem Hau-sen. »Den Bürger PlessiS hat er getütet und sich dan« in Deine« Garten geflüchtet!" „So, hat et?" „Gib ihn heraus!" schrie nun ein dritter. Doch der Rote lachte: .Er wird von Euch Eseln angegriffen worden sein und hat sich gewehrt; ich wette l Dem streit-süchtigen PlessiS geschah «S schon recht; er hätte doch einmal bei mir geendigt! Und Du, Bürger Sarnou," wandte er sich dann an den Schielenden, „hüte Dich, Du bist auch bald reif für Mama Guillotine! Und nun packt Euch fort, hier ist KönigsfreiheitV „König,freiheit?" schrie eS nun aus dem Haufen heraus. ..Frage doch den Greveplatz. frage doch Deine Mama nach der Königsfreiheit in Pari«!" Aber der Rote erglühte im Fackellicht vor Un-willen. „Fort, fage ich. oder ich rufe meine Knechte und die Hunde! Der König ist wohl tot, aber nicht die KinigSfreiheit!- „DaS Kind hat ihn hineingezogen, da» Kind von Frankreich!" schrie nun eine verstellte Stimme. .Vielleicht will eS den Fremden zum Eheherrn!" Alle lachten roh, der Rote aber schloß daS Gitter «uf und pfiff schrill durch die Nacht, dann rief er: .He, Dmican, Rose, Becourt!" Darauf bellte« Hunde und Männerstimmen erschallten. „Gleich, Herr, gleich!" Die Tumultanten zerstreuten sich hierauf sogleich nach allen Seiten, um sich weit «b vom Hause wie-der in einem Haufen zusammenzufinden. „Was machen wir mit PlessiS?" hieß eS. „Laß Samson für ihn sorgen l" „Soll der Rote so davonkommen?" Hier warf sich Armand Earnou in« Mittel: „Laßt ihn, es ist noch nicht Zeit, aber bald ist er reif zur Anklage im Klub." Als man die Hunde SamsonS aber bellen hörte, zog der ganze Haufen ab, indem er ein da-malS sehr beliebte« Lied brüllte. Meister Samson, der Henker, aber beugte sich zu dem Verwundeten nieder, horchte auf den Atem imb bot t bat i lni HinierhauT, »vollen versuchen, ob to\x ihn für C&a(- gen und Rad erhalten können I" Damit trat er inS Hau«, wo ihn zwei Frauen schmeichelnd empfingen. Er aber examinierte sie ernst: „Ihr habt einen Fremden aufgenommen, einen KonventSfreund? Wie unvorsichtig I Estin, gewiß warst Du eS wieder?" Die Tochter umfaßte schmeichelnd deS VaterS Arm; eS war ein bildschönes, sanfteS Mädchen: „Ja. Papa," enlgegnete sie. „der Lärm h»tte mich angelockt l Der wilde Armand wollte ihn schon an die Laterne schleppen lassen, da wehrte er sich und schoß PlessiS nieder! Ich zog ihn hinein und so — ist er hier." Samson drohte mit dem Finger: „Eatin, Eatin! Werde einmal klüger! Sie haben Dich daS „Kind Frankreichs" gescholten, waS mich sehr verdrießt!" „Warum, Papa? Der Name gefällt mir!" „Warum? — Du weißt, daß der Henker ehr-loS ist, er verliert Namen und Rang in der Gesell-schast. Nicht so seine Kindec; diese gelten seit Jahr-Hunderten alS „KönigSkinder". Seitdem aber Ludwig der Sechzehnte unter meinem Beil fallen mußte, pfui der Schande! — hat man für Dich, mein einziges Töchterchen, den Namen „Kind Frankreichs" erfun« den. Darum ärgertS mich!" Sie aber legte schmeichelnd die kleine Hand an seine bärtige Wange und flüsterte: „Sei nicht böse, Väterchen! Drüben ist der Fremde!" „Wer ist eS, Mädchen?" „Ich weiß eS nicht, Papa! AlS zum letztenmal in Notre Dame Messe gehalten ward, eh« Henry RvbeSpierre die Göttin der Vernunft erfand, sah ich ihn einmal dort, glaube ich!" Samson lachte rauh auf: „Ja, sie haben un-seren lieben Herrgott hinwegdekretiert, nun will der Diktator ihn wieder herdekretiere»! Henry RobeS-pierreS Hochmut wächst; er hat auch vergessen, daß er Dein Milchbruder ist! Kein Kopf in Frank-reich sitzt mehr fest!" Damit ging er nach drüben und blieb im »sie« nen Rahmen der Türe stehen. Der Fremde hatte den Ueberrock ausgeknöpft und man sah jetzt seinen feinen Salonanzug, blauen Frack mit Goldknöpfen, gelbe Hose, weiße Weste und hohe, schwarze, gelb auSgeschlagene Stiefel. Der Hut lag aus dem Tisch und düster ruhte sein Auge auf einem Papier, auf welches er einige Verse ge-worsen hatte. „Guten Abend, mein Herr?" ertönte nun die Stimme SamsonS. *>#* Airittk, |utr beim MntlM fcrr »«rannten «Mtfljlt «schreitend e»por unb fragte: ,,Wo bin ich?" „Vei Samson, dem Henker von Pari«t" Ein Schauder durchlies den jungen Mann. „Fürchten Sie nicht«, Monsieur," suhr jener ober fort, indem er bitter lächelt», „ich verzichte aus mein Recht, nach dem Sie von nun an — mei» Knecht sein müßten I" Den Fremden schauderte abermals ersichtlich. „PlessiS ist nur stark verwundet; Duncan, mein Knecht, soll Sie unversehrt durchS Hinterhaus und den Garten in Sicherheit bringen!" „Ich danke Ihnen tausendmal, Herr Samson," lautete nun die Entgegnung, „o Frankreich, wie ties bist du gesunken, wenn der Henker die Humanität predigen muß!" „Sie haben recht, mein Herr! Geben Sie mir die Hand; sie ist durch keine Tal entehrt!" Der Fremde reichte sie ihm, voll und aus-richtig. . „Ihr Name, Monsieur?" „Ich nenne mich Andre Chenier!" „Wie? — Sie sind der Dichter deS „Fräh-lingS" und der „Freiheit"?" , Ich habe diese schlechten Verse leider ge-macht." „So sei Catins Tat doppelt gesegnet! Schon lange wollte ich gern die Nachtigall kennen lernen, die so lieblich von der Freiheit und dem Frühling gesungen." In diesem Moment scholl ein Seufzer durchS Zimmer, denn CatinS liebliches Gesichtchen lauschte hinter der halb geschlossenen Tür. „Ist Satin, Ihre Tochter, meine Retterin?" fragte darauf Chenier. „Ja, mein Herr!" „Ich möchte ihr danken!" Samson rief hierauf sein Töchterchen herbei, welches verschämt errötend den feurigen Dank deS Dichters entgegennahm; sie schwieg, bat aber zum Schluß um jenes Blatt aus dem Tisch vor dem Fremden. Andre Chenier sah einen Augenblick darauf, reichte eS der jungen Dame mit einer tiefen Verbeugung und meinte dann: „Nun wshlan denn, mein Herr, zur Flucht durch den Garten!" Samson rief nun Duncan, einen handfesten Schotten, der eine große Latente trug, herbei, und alle drei Männer verschwanden dann im Dunkel. Catin sah Chenier mit Tränen im Auge nach, dann brach sie in ein lautes Schluchzen aus, bi» ihre «>-»-» •"! *>•» «Mal» In Ihrer $>anti fielen. Hier >a» sie mechanisch bei »er Lampe im (Stäbchen : „Da» Dreigesttrn." ES blinkt ein Eiern am Himmelszelt, Er strahlt mir hell in dunkler Nacht! Wenn schaudernd ich mein Aug' verhülle. Fällt c« auf diese öde Welt, Da sesselt mich der Stern mit Macht Und ernst sagt mir ein srommer Sinn, Daß ich in Gottes Händen bin. Daß nur sein Wille sich erfülle. DaS ist deS Glaubens Stern Ja weiter Himmeltfern! ES blinkt ein Stern am Himmelszelt, Ich weiß ein Herz, daS kennt mein Weh! Muß Frankreich diesen Kelch denn trinken? Gedüngt seh ich mit Blut sein Feld, Mein Gott, dein Wille denn gescheh'! Ich flücht' mich an die« eine Herz, DaS ganz zu würd'gen weiß den Schmerz, Der mich läßt trostlos niedersinken! DaS ist der Liebe Stern Ja weiter HimmelSsern! ES blinkt ein Stern am Himmelszelt, Er strahlet hell im gold'nen Licht Und flammet oft in größ'rer Helle! Ach, Hoffnung mir den Busen schwellt, ES schreit' einher schon das Gericht! Der Völker Schicksal hin und her Wogt auf und ab, ein tosend' Meer. Und an daS Land wirft uns die Welle! DaS ist der Hoffnung Stern In weiter HimmelSsern! Lange starrte sie auf das Papier, biS die Mutter sie stuft gemahnte, daß es Zeit sei, der Ruhe zu pflegen. Schon hörte man des zurückkeh-rende« Vaters Stimme wieder, als Catin zur Lampe griff und mit einem zärtlichen: „Gute Nacht, teure Mama!" in ihre Kammer schlüpfte. Al» Monsieur Samson zurückkam, war das „Kind" schon verschwunden. 2. ES war zwei Tage später. Eben tat die Uhr der Dorskirche von Boissy neun Schläge, als Andre ChenierS leicht erkennbare Gestalt in einen dunkeln Mantel gehüllt zwischen den hohen Hecken und Gär-ten erschien und sich dem großen Meierhos der JoubertS, eifriger Republikaner, zuwandte. DaS Ge-Höft war mit einer hohen Steinmauer umgeben und vor der großen Einfahrt, die bis aus «in Pförtchen geschlossen war» stand Monsteur JoubertS Sohn, rauchend unk tcisiii|nMrt In kl« mstjr unk nrtir zunehmend? Dunkelheit starrend. Der Dichter nähert» sich leise. ,,«lle« sicher?" Der Bauer nieste und trat zur Seite, woraus die schlanke Gestalt im hochziebeligen Hause ver-schwand. Hier empfing JoubertS Bater den Ankömmling, führte ihn im Dunkeln über eine Lthmdiele «nd dann in einen matterleuchteten Borraum, dessen Behaglichkeit da» Aeußere des Hauses schwerlich ver-muten ließ. Ein Diener nahm hier Hui und Mantel in Empfang, während der Bauer flüsterte.- „Ich mache jetzt die Runde mit den Hunden! Wehe dem, der im Garten lauschen wollte! Sie können ganz ungeniert sprechen, Monsieur, lebte Seele wird Sie darin hören! Sie sind der letzte!" Damtt ging er. Andre Ehenier aber trat in ein andere« Doppelgemach, dem man durch Aufputz im Geschmack jener Zeit da» Ansehen eine» Salon» ge-gebe«. Drei Damen und fünf Herren waren darin anwesend, die, in verschiedenen Gruppen verteilt, leise mit einander plauderten. „Wo bleibt unser Freund Ehenier?" fragte jetzt halblant eine hohe Gestalt in der einfachen Uniform eine» General» der Republik, roten Pan-talon«, hohen Stiefeln und blauem Waffenrock. — „Er pflegt doch sonst pünktlich zu sein!" „Mein lieber Dillon," entgegnete dem Krieger mit den schärfen GesichtSzÜgen, dessen dunkelbren-nende Augen seltsam mit der weißen Militärperrücke kontrastierten, ein kleine«, schmächliche» Männchen mit Tonsur und schwarzem Mäntelchen, woran so-gleich der Abbe kenntlich ward, „mein bester Ge-neral, ob unser Dichter kommen wird, ist noch sehr fraglich; er hat vor zwei Tagen einen Kerl nieder-geschossen, der ihn im Berein ckit einer Rotte Jakobiner bedrohte, und fürchtet daher, daß man ihm auflauere!" „Ein komplette« Abenteuer also, lieber Fe-nelon!" gab der General zurück. „E» sieht dem ritterlichen Chenier ähnlich; aber er kommt gewiß, ich wette!" Hicr trat ein dritter Herr hinzu, dessen hohe Denkerstirn sofort den Gelehrten verriet: „WaS ist» mit Chenier?' fragte er eifrig. „Ich hörte dort von einem Abenteuer!" Man erzählte ihm alle« und achtete kaum darauf, daß die Hausfrau, eine graziöse Gestalt, bei den ersten Worten erbleichte und dann den Frager zu sich winkte. „Mein lieber Bailly, wa« ist» mit Chenier? Ich beschwöre Sie, reden Sie!" „Teure Frau von Wctatreniont," «»igegnete ker Gelehrte schnell, „beruhigen Sie sich? tf« ist nicht«. Wenn man den Wolf nenn«, da ist er selbst!" «bin trat der Dichter ein. Er eilte sogleich auf die Dame des Hauses zu und küßte ihr die Hand. „Meine teure Claire," flüsterte er dabei, „da bin ich; ich wähnt« mich verfolgt, daher die Ber-spätungt" »Mein Freund," gab sie ebenso leise zurück. „Sie lasten sich in gefährliche Abenteuer ein und bedenken nicht, daß mein Herz darüber brechen kann?" Er küßte ihre Hand wiederholt^! ,,E« ist nicht», Elaire; ein gewöhnlicher Anfall von Trunkenen; Da» ist alle»!" Er begrüßte dabei leicht eine Gruppe von zwei Herren und zwei Damen, di« in ein eifrige» Gespräch vertieft waren. Der eine der Herren trug ebenfalls die Generalsuniform; sein charakteristischer Kopf prägte sich leicht dem Gedächtnis ein; «s war der tapfere General Biron, dessen Geschlecht auS England dem Boden Frankreichs zugewandert war. Der Herr im Gesellschaftsanzug dagegen, mit dem wohlwollenden Gesicht, war der reiche Bankier und Fin«nzmann Chaumette, der mit Gemahlin und Schwester, einer verwitweten Komtesse de Leonville, längst zu Frau von Remiremont in engeren Bezie» hungen stand. Die Unterhaltung ward eine allgemeine, als der Lakai die silberne Tablette mit zierlichen Tee-lassen voll deS dustigsten Trankes herumreichte und die Gesellschaft sich nach Belieben plazierte. Chenier saß neben dem Fauteuil der Hausfrau auf einem Tabouret; den Mittelpunkt de» ganzen bildete da» fast noch neue Klavier, das mit feiner Vergoldung einen hübschen Eindruck machte. Jetzt nahm die Komtesse das Wort: „Eine neue Zeit, meine Herrschaften, scheint hereinbrechen zu wollen: ich habe heute Pari» wei« nend gesehen!" ..Ja, ja," bemerkte nun auch Biron dazu, „manchmal habe ich dem Tode in» Auge geschaut und nicht geweint, al» ich «ber heute den Henker« karren voll weißgekleideter Mädchen sah, da traten auch mir die Tränen in die Augen!" ,,Wa» ist denn damit?" fragte nun auch Frau von Remiremont. „Ich werde hier nicht» gewahr, sondern bin froh, daß mich der loyale Sinn Joubert», meine» Pächter», hier vor den Spürnasen der Mouchard» birgt!" (Fortsetzung folgt.) Jhimmer 52 Midchenhandelsschule 72 und tiuf die Hausfrauen» schule 31. 87 Zöglinge sind während des Schul-jlhres ausgetreten, und zwar aus der Bürgerschule !1, auf der MädchenhandelSschule 9, aus der Kna-dknhandelSschulc 0 und aus der Hausfrauenfchule II. DaSLehrzitl erreichten in der Bürgerschule 130, erreichten das Lehiziel nicht. 2 Schülerinnen Weben ungeprüft. Die Mädchenhandelsschule absol-»ierten 58 Schülerinnen mit Erfolg und 5 ohne Erfelz. Bon den 27 Besuchern der KnabenhandelS-schule verließen dieselbe 22 mit Erfolg, 5 blieben adM. Die HauSfrauenschule verließen alle Be-sicherm nen mit Erfolg. Bon allen Zöglingen dieser vier Schulen hatten 209 die deutsche und 39 die slowenische Muttersprache. 9 gehörten anderen Na-wialiläten an. Was die Sprengelzugehörigkeit be-trifft, so fielen 145 Zöglinge der Stadt Cilli, 50 bor Gemeinde Umgebung Eilli und 62 fremden Kchulsprengeln zu. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-log sinkst um 10 Uhr vormittags in der Christus-Kche ein öffentlicher Gcrneindegottesdienst statt. Vei der Feldmarschall Graf RadetzKy Stiftung kommt ein Platz zur Besetzung. An-iprichSberechtigt sind: aus der Stadt Cilli oder deren Umgebung gebürtige Soldaten, die mit einer golde-Mo oder silbernen Medaille dekoriert sind und sich durch Bravour oder andere Verdienste hervorgetan Hoden, in erster Linie Invaliden auS den Feldzügen b!8—1849, dann solche auS den späteren Feld-und in deren Ermangelung auch andere sehr dnjcksichtigungswürdige Invaliden. Der jährliche -! swngSgenuß beträgt 304 10 K. Die Gesuche sind simpelfrei und müssen bis längstens Montag den d., 12 Uhr mitiags bei der politischen Bezirks-Khiide ihres Wohnsitzes überreicht werden. KludsKy's Riesen Wanderschau, welche luf der Durchreise nach Italien hier ein dreitägiges ^'tspiel veranstalten wird, trifft am Dienstag früh 6 Uhr 20 Minuten mittels zwei Sonderzügen hier m und findet noch an demselben Abend 8'/4 Uhr V: Eröffnung« Vorstellung statt. Da» Ausladen dcr Togzons, welches durch sechs Riesenelefanten be-sorgt wird, bietet ein interessantes Schauspiel. Der L'kuS ist keine Reklameschau, kein amerikanischer Schwindel. sondern eine sehr ernste Schau, welche irden durch die Fülle und Mannigfaltigkeit deS Ge» jiijten überrascht. Die hochinteressante Tierschau, in d:i das größte lebende Nilpferd der Welt und die reiimde Giraffe gezeigt wird, ist täglich von 9 Uhr früh bi» 6 Uhr nachmittags geöffnet. Mit einem Voile gesagt: eine Riesenschaustellung, wert, meilen-»e t zu ihr zu wandern. Die Schuloereinsortsgruppe Store de'cht am 2. August ihr 30. Gründungsfest in Form wie» Volksfeste». Die völkischen Vereine Cillis wer-tat daher gebeten, von der Veranstaltung von Fest-leinen an diesem Tage Abstand zu nehmen. Lichtenwald. (Evangelischer Gottes-dienst) Morgen Sonntag findet um halb 5 Uhr «chmllag» im Saale deS Neuheim ein öffentlicher rearatflijchet Gottesdienst in Verbindung mit einer Slilsirmiiiion»- und AbendmahlSseier statt. SteinbrücKer Schützenklub. Am 12. d. fatd im kleinen Saale der Bahnhofrestauration das kihioßschicßrn für das Vereinsjahr 1913/14 statt. Durch die vom Bahnhofrestaurateur Herrn A. Mschmger durchgeführte Blumenausschmückung des Lu>!c» war dem Schlußschicßen im vornherein ein gliche« Gepräge ausgedrückt. Um 3 Uhr 30 Mi-»ven konnte Herr Dr. Jng. Habianitsch als Ober-^henweifter die vollzählig erschienenen Schützen-«der begrüßen. Als Gäste und auch Schützen-Küder konnten begrüßt werden die Herren L. Putan nb ®. E. Hoppe au» Cilli, ferner die Herren killn »öd B. Diermayer aus Hr«stnigg und Herr kniliih auS Laibach. Als hiesiger Gast wurde Herr ta- Payr begrüßt. Die Anzahl der erschienenen gab dem Ansehen des SchützenklubS schätzen?« »atm Ausdruck. Ankniivfend an die Begrüßung lchrach Oberfchützenmeister Herr Dr. Jng. Habianitsch I tu derdammenSwcrte Attentat von Sarajewo. Ste-I lnd, zum Zeichen der Trauer, hörten die Anwe-l faden gtmiilitiefe Worte und einstimmig wurde der I fttfrag, dem Schmerze über da« leider gelungene i krdrechen in einer an die KabinetSkanzlei Sr. I T°Mt zu richtenden Depesche Ausdruck zu ver-I Inh». angenommen. Als dritter Punkt der TageS-I i^ilinz kam die Verlesung der NamenSliste der I Uiespreisträger. Das SchützenkönigSabzeichen wurde I feerm Comnitz verliehen. Damit war der offizielle I teil des Abendi erschöpft und eS begann daS P«i8*. I suchen auf bewegliche Ziele. Fünf schöne Preise I «:trn vom Schützenklub auS beigestellt, und weitere Iß»i Preise waren alS Spenden eingelaufen, und Deutsche Wachj zwar vom Bürgerlichen Schützenklub in Cilli, Herrn Dr. Jng. Habianitsch, Herrn Anton Psletschttrger, Herrn AloiS Schescherko und Herrn Adolf Prelog. DaS Schießen konnte trotz reger Beteiligung klaglos abgewickelt werden. Die Reihenfolge der Preisträger war folgende: 1. G. E. Hoppe (Cilli), 2. Dr. Jng. Habianilsch, 3. AloiS Schescherko, 4. Otto Vidrich, 5. Johann Killer (Hraflnigg), 6. Hugo Kosler. 7. Hubert Luschützky, 8. LukaS Putan (Cilli). 9. Rudolf Hatzo». 10 Simon Verk. Für die Unterhaltung äußerst fördernd erwie« sich das darauf folgende Damenpreisfchießen. Der mit „furchtbarem Ernst" geführte Kamps endigte mit dem Siege der Frau Südbahnadjunkt F. Schescherko. Der bis dahin ge-heimgehaltene Preis in Gestalt einer Champagner-flasche erregte einen Beifallssturm. Durch das Aus-schießen mehrerer Ehrenfcheiben wurde das Schießen bi« spät uachls fortgesetzt. Die Damen-Ehrenscheibe konnte sich Frau Dr. Jng. Habianitsch erringen. Fröhliche Reden und eine allgemein gute Unterhal-tung zeugten für den sehr gelungenen Schützenabend. Schützenheil! Windischfeistritz. (Vom Notariat. — Besitzwechsel. — Gründende Versamm-l u ii g.) DaS Kreisgericht Cilli hat Herrn Dr. Hugo Volleritsch zum Verireter deS Herrn Dr. Hermann Wiesthaler bestellt. — DaS Gasthaus Jeglitsch hat Herr Karl Ottowitz aus Vclkermarkt gekauft und wird eS in unveränderter Weife fortführen. — Am 19. ». findet um halb 10 Uhr vormittags die grün-dende Versammlung des Wechselseitigen Vorschuß-vereine» m. b. H. im Gasthaus Jeglitsch statt. Nationale Wohlfahrtspflege. Freitag den 3. d. hat unter dem Vorsitze deS Herrn Dr. Hainisch eine von der Dentschösterreichischen Be-ratungSstclle für VolkSwohlfah.t einberufene Ver-sammlung stattgefunden, zu der die deutschen la«d-wirtschastlichen GenoffenfchaftSverbände Oesterreich» geladen waren und in der eine Aussprache über die Art der Organisierung ländlicher Wohlfahrtspflege i» Deutschösierreich stattgefunden hat. Die Ver-sammlung war namentlich von den größeren land-wirtschastlichen Genossenschastsv:rbänden beschickt und eS fand auf Grund eines einleitenden Berichtes des Bizesekretärs der deutschen Sektion des Landeskultur-rates in Böhmen, Hermann Lothring, eine lebhaste Wechselrede statt, an der sich insbesondere die Herren Obmannstellvertreter Resch der Salzburgischen Ge-nossenschaftSzentralkasfe Dr. Weden, Anwalt des ZentralverbandeS der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften Böhmens, ReichSratsabgeordncter Präsident Luksch und Direktor König des Zentral-verbände» der de»tschen landwirtschaftlichen Genossen-schasten Niährens und Schlesiens, sowie mehrerer Vertreter der Deutschösterreichischen Beratungsstelle für Volkswohlfahrt, wie Dr. Hainisch, Abgeord-neter Jesser und andere, beteiligt haben. Es wurde der Beschluß gesaßt, im Rahmen der Deutschester-«ichischen Beratungsstelle für Volkswohlfahrt einen Fachausschuß sür ländliche Wohlfahrtspflege zu bil-den und die landwirtschaftlichen GenossenschastSver-bände Deutschösterreichs, sowie auch alle anderen Einzelpersonen wie Kö'perschaften. die sich mit länd-licher Wohlsahnspflege beschäftigen, wie zum Bei-spiel die deutschen Schutzvereine. einzuladen, in den Ausschuß einzutreten und damit eine Zentrale für ländliche Wohlfahrtspflege in Oesterreich zu begrün-den. Die anwesenden Vertreter der landwirtschast-lichen GenoffenschaftSverbände haben die Förderung dieses Sammelpunktes für ländliche Wohlfahrtspflege ihrerseits z»gksagt und so steht zu erwarten, daß unter steter Berücksichtigung der finanziellen Lei-stungSfähigkeit der landwirtschaftlichen Kreise und der autonomen Körperschaften bald neue Kräfte wach-gerufen und sich zusammenschließen werden, um ländliche WohlfahrtSeinrichtungen wirtschaftlicher wi« geistiger Art in Deutschösterreich zu schaffen. „Immer korrekt.'" Unter diesem Motto kam dem Deutschen Schulvereine kürzlich ein Betrag von 50 K mit dem Bemerken zu, daß diese Summe einer geschäftlichen Differenz entstammt. Der Schluß-fatz des Briefe«, in welchen, sich der eine Teil mit dem vorschlage des anderen, de» Betrag von 50 K dem Deutschen Schulvereine zu widmen, einverHrn-den erklärte, lautet: „Da jeder von unS im Rechte zu sein glaubt, so war der beste Weg der, einem „Dritten" Gelegenheit zu geben, sich zu freuen, und begrüße ich eS, daß Sie hiezu den Deutschen Schul-verein auserkoren haben." » Die Lappschen Braunkohlenwerke in Wöllan und Puchberg sind Staatseigen turn geworden Vor einiger Zeit sind die Braun-kohlenbergbaue der Daniel v. Lappschen Erben in Wöllan und Puchberg in Südsteiermark dem Staate zum Kaufe angeboten worden. DaS Ministerim für Seite 3 öffentliche Arbeiten, das seit Jahren bestrebt ist, sich für die staatlichen Montanwerke im Süd«« Oester» reichs den Kohlenbedars zu sichern, erwarb nunmehr nach einer fachmännischen Prüfung des Werkes alle Abbaue samt Realitäten und Zubehör sür den Staat und übernahm den Betrieb bereits am 1. Juli. Schönftein. (DankeSkundgebung für Freiherrn v. Haebler.) Hat schon die Stadt-gemeinde durch ihre Vertretung dem Dankgefühle sür Freiherr« v. Haebler, Gutsbesitzer auf Schloß Gutenbüchel, durch die Ernennung zum Ehrenbürger von Schönstein Ausdruck verliehen, so ließ eS sich auch die Bürgerschaft nicht nehmen, ihre Dankbar» keit zu bekunden. Samstag abends zogen, begleitet von der Cillier MustkvereinSkapelle, der Männer« gesangverein, der Turnverein, die Feuerwehr und eine nach Hunderte» zählende Menschenmenge mit sarbigen Papierlampen vor daS Schloß Guten-büchel. Auf der weiten Schloßterrasse brachte der Gesangverein ein Ständchen. Nun folgten die An-sprachen des GesangvereinSobmanne« und Wehr« hauptmanneS Herrn V. Hauke und des Turnver-einSobmanne» Herrn E. Goltschnigg. die in den wärmsten Dank der Stadt Schönstein auSklangen. Auch die Kinder der so reich bedachten deutschen Volksschule brachten dem Wohltäter durch kurze An» sprachen ihre Dankbarkeit entgegen. Freudig erregt erwiderie Freiherr v. Haebler, daß er und seine Gemahlin unausgesetzt die Belange der Stadt Schön-stein und ihrer Bewohner im Auge behalten wollen. Südmarkbücberei. Die Bücherei bleibt vom 15. Juli bis 15. September geschloffen. Alle Entleiher werden gebeten, die auSgeborgte« Bücher in den nächsten Tagen beim Schuldiener der Mädchen-Handels- und Bürgerschule in der Grabengasse abzugeben. Ein unentgeltlicher schriftlicher Fe-rial-Unterrichtskurs für einfache, doppelte und amerikanische Buchhaltung sowie Babelsberger Stenographie wird sür unsere Leser nächste Woche er-öffnet und erhalten die Teilnehmer nach Absolvie-rung deS Kurses und Ablegnng der Schlußprüfung rechtSgiltige Zeugniffe. Vorkenntnisse werden nicht verlangt, da der Lehrstoff von Grund aus unter» richtet wird. Anmeldungen find mit genauer Adresse mittels Postkarte an den „Deutschen VolkSbildungS-verein", Wien, 4., Technikerstraße 9, einzusenden. Opferwillige deutsche Jugend. AuS Wels kam dem Deutschen Schulvereine seitens des dortigen Studentenheimes der namhafte Betrag von 300 K zu, der das Teilergebnis einer Schutzver-einsiammlung im Studentenheime darstellt. Die selbstlose, ideale Gesinnung der heranwachsende» deutschen Jugend immer wieder aufs neue feststelle» zu können, ist für alle, die zuweilen um das Schick, sal der Deutschösterreicher von bangen Sorgen er» füllt sind, der festeste Grund für den Glauben an eine große Zukunft, die uns für eine ungehemmte Entwicklung die Bahn wieder frei macht. Mahrenberg. (Gründung eines Militärveteranenvereines.) Nach erfolglosen Versuchen ist eS nunmehr gelungen, einen Militärveteranenverein für Mahrenberz und Umge-buna zu gründen. Am 12. d. fand die gründende Versammlung statt. In die VereinSleitung wurden gewählt Herr Steuerverwalter Josef Kahler als Ob-mann, dann die Herren Franz Brudermann, Anton Piber, Franz Huber, Heinrich Deutschmann, Alois Brudermann. Joses Meze, Michael Snobe, Anton Kasel. Josef Ruß, August Petschaller und Johann Schucher; zu Fahnenosfizieren die Herren AloiS See-bacher, Franz Duk und AloiS Flucher. Dem Vereine gehören schon 55 Mitglieder an. Mehrere Bergleute wegen Hochver-rates verhaftet. In Trifail wurden mehrere Bergleute mit ihrem Führer Franz Surjan verhaf« Jet, weil sie in einem Gasthause über dem Sara-jewoer Anschlag hochverräterische Rufe auSgestoßen und das Attentat gutgeheißen hatten. Wegen Gutheihung des Attentate« auf den Thronfolger wurde gegen den k. k. Verzehrungssteuerbestellten Vinzenz Pliversek in Tüffer die Anzeige erstattet. Bei der Holzarbeit tödlich verletzt. Am 11. d. war der Besitzer Silvester Gresonik mit dem Besitzer Franz Jsak im Walde deS Besitzers Wernik bei St. Peter mit der Bearbeitung von Bauholz für den Holzhändler Jakob Pernath be-fchäftigt. Als Gresonik sich auf die Höhe des Ber-geS begab und von dort die gefällten Bäume her-unterließ, traf einer den untenstehenden Jsak. wars» ihn zu Boden und der Baum ging über ihn hin weg. Jsak erlitt hiedurch so schwere Verletzungen, daß er am 12. d. starb. Seite 4 Deutsche Wacht Nummer 5 2 Slowenische Princip Freunde. Wir be- richteten in der letzten Blattsolge, daß in Pettau der slowenisch« Gollizitator Polanjka verhaftet wurde, weil er vor dem serbenfreundlichen Gasthause Mahoric den Ruf „Zivio Princip!" auSgestoßen haben soll. Mehrere Zeugen sind dafür vorhanden. Nun ist eine überraschende Wendung eingetreten. Der slowenische Kanzleigehilfe beim k. k. Bezirk»-gerichte (!!) Franz Frap hat nach einem Verhire gestanden, daß er den erwähnten Ruf auSgestoßen habe. Er wurde natürlich sofort »erhastet und dürfte schon dem Marburger Preisgerichte eingeliefert wor-den sein. Fraß wohnt bei Mahoric und nahm immer hervorragenden Anteil an der serbophilen Hetze. Polanjko wurde enthaftet. Die Untersuchung wird ergeben, ob nicht vielleicht beide den Ruf au»ge-stoßen haben. Slowenen über Slowenen. Wie echt die Trauer und der Schmerz der Slowenischklerikalen über die unerhörte Bluttat in Sarajewo ist, dar-über sagt die Südslawische Rundschau, da» Organ der Slowenifchliberalen. die ihr« „Brüder" ja ken-nen müssen: „Der Serbenhaß, den st« zur Schau tragen, entspricht nicht etwa irgendwelchen (wenn auch irregeleiteten) patriotischen Gefühlen, sondern kühlen und zynischen parteimäßigen Berechnungen." Niemand glaubt ihnen übrigens ihre Trauer und ihre Loyalität, mit Ausnahme der österreichischen — Regierung, die noch niemals durch Schaden kluz ge-wordin ist. Straßenraub. Al« am 13. d., um ll Uhr nachlS, der Bergmann Ludwig Jermann gegen Gonobitz ging, wurde er in Gonobitzdors von einem jüngeren Manne zu Boden geschlagen nnd seiner Barschaft von sieben Kronen und «iner Uhr samt Seite beraubt. Der Räuber verschwand hierauf in de« nahen Wald. Ein jugendlicher Wüstling. Der fech-zehn Jahre alte JnwohnerSsohn Michel Korent auS Schloßberg bei Eilli stand schon lange im Verdachte, sich an schulpflichtigen Mädchen zu vergehen. Am 14. d. wurde nun über Anzeige vom Gendarmerie-Wachtmeister Kach der strafbare Tatbestand in meh« reren Fällen festgestellt und Korent dem KreiS-gerichte Eilli eingeliefert. Gerädert. Unlängst fuhr der Besitzer Franz Rogina auS Buchdorf bei Miß a. Dr. von St. Johann bei Windischgraz mit einem zweispännigen, vollbeladenen Heuwagen auf der BezirkSstraße nach Haufe. Rogina, der vorne bei den Pferden ging, sah das siebenjährige BesitzerSkind Marie Repnik aus der Straße sitze« und vertrieb es durch laute Zu-rufe. Gleich darauf hörte die aus d«r anderen Seite des WagenS gehende Gattin des Rogina einen Schrei unter dem Wagen und veranlaßte ihren Man«, den Wagen sogleich zum Stehen zu bringen. Nun sahen die beiden, daß die Kleine, die aus den Wagen klettern wollte, unter die Räder geraten war. Marie Rogina zog das Kind unter dem Wagen her-vor und trug eS nach Hause, wo e», ohne das Be-wußtsein erlangt zu haben, starb. Ein eigentumgefährliches Zigeuner-Mädchen Die erst 17 Jahr« alle, vor kurzem vom Bezirksgericht St. Paul in Kärnten abgestrafte Zt-geunerin Elisabeth Jungwirt schlich sich bei mehreren Besitzern in Schönstein ein und stahl Kleider, Uhren, Bargeld usw. Sie wurde dem dortigen Bezirksgerichte eingeliefert. Verhafteter Einbrecher. Am 12. d. erbrach ein Dieb die Wohnung des Bergarbeiter« Franz Ramesch in Trisail und stahl Kleider im Werte von 130 K. Am nächsten Tage früh sand der Bergarbeiter Konrad Borowitfch die Kleider in einem Walde nächst Trisail versteckt. Er übergab die Kleider der Gendarmerie. Der Dieb wollte wahr-scheinlich die Kleider erst bei Nacht nach Hause schaffen. Der Gendarmerie in Trisail gelang eS, als den Einbrecher den 22 Jahr« alt«n Bergarbeiter Anton Pempusch aus Galizien zu verhaften. versuchter Betrug durch Brand-legung. Am 10. d. morgens brannte dem Btsitzer Johann Ferk das Wirtschaftsgebäude ganz nieder. Ferk hat vor wenigen Jahren da» abgebrannte Ob-jekt um 7000 K bei der „North Britifh" versichert. Nachdem aber sein Besitz mit 11.800 K Schulden belastet ist, entstand der Verdacht, daß Ferk sein Wirtschaftsgebäude selbst in Brand steckte. Ferk gestand da» Verbrechen und wurde verhaftet und dem Bezirk»gerichte Windischgraz eingeliefert. Ferk wollte durch die Brandlegung in den Besitz der Versicherungssumme gelangen. Sein Wirtschaft»-gebäude wurde gänzlich eingeäschert. Eine unmenschliche Tat. Am 18. d. ver« endete einer Besitzerin in Schneckendorf eine Kuh, die durch fünf Messerstiche in die Biuchgegend ver- letzt worden war. Die Kuh war 500 K wert. Al» dieser Tat verdächtig wurde vom Gendarmeriewacht-meister Peter Kotnik der seit fünf Jahren bei der Besitzerin bedienstete, wiederholt wegen Tierquälerei beanständete Knecht Franz Tratenschek verhaftet. Dem Tratenschek wird auch zur Last gelegt, daß er seine Dirnstgeberin wiederholt mit Brandlegung bedroht hat. Vor mehreren Jahren hat er wegen Brandlegung eine fünsjährige Kerkerstrafe abgebüßt. Mehr Gewissenhaftigkeit. Obgleich die große Bedeutung der Presse kein modern denkender Mensch leugnen wird, so steht doch unzweifelhaft fest, daß Zehntausende urteilsfähiger Volksgenossen an dem Gehaben eine» Großteiles der Zeitungen harte und leider berechtigte Kritik üben. Zu jenen Ursachen, die der Presse in ihrem Ansehen stark Abbruch tun. gehören in«besonvere auch die ungerechten Angriffe, die aus Parteifanatismus nicht selten und ohne jede sachliche Grundlage und zuweilen geradezu leichtsertig erhoben werden. Man sollte meinen, daß größere Blätter, die ernst gcnom-men werden wolle», auch mit ihren GewährSmän-nern im Reinen sind und sich nicht gerne der Ge-sahr aussetzen, der groben Unwahrheit und Entfiel» lung überführt zu werden. Insbesondere jene Zei-tungen, die stark ihren christlichen Standpunkt be> tonen, sollen sich mit der Wahrheit nicht zu sehr ans Kriegsfuß stellen. Erst kürzlich wurde gemeldet, daß ein maßgebendes Organ der Zentrumspartei, da« Münchener Tagblatt, gegen den Deutschen Schulverein äußerst gehässige Artikel brachte, von denen durch Berichtigungen der Leitung de« Deutschen SchuloereineS erwiesen wurde, daß die ausgestellten Behauptungen in ihrem wesentlichen Inhalt durch-au» falsch waren. Neuerdings ist auch daS christlich-soziale „Grazer BolkSblatt" von einem Gewähr»-mann ordentlich hineingelegt worden. Ueber ein von der Ortsgruppe Kranichsfeld des Deutschen Schul-Vereines veranstaltete» Sommerfest wußte der offen-bar von Haß gegen die Deutschen erfüllte slowe-nische Berichterstatter Folgendes zu berichten: „Als am vergangenen Sonntag den 14. Juni die OrtS-grupp« KranichSseld de» Deutschen Schulvereinet ihr Sommerfest feierte, welchem Feste auch die Os-siziere des dortigen GestütShoseS beiwohnten, da sprach der au» Wien verschriebene Festredner c» ganz offen auS: „Wien bedeutet sür die Deutschen nichts mehr, unser Ideal ist Berlin!" Keine einzige Stimme wurde laut, um dieser frechen und Vater-landsverriterischen Aeußerung gebührend entgegenzu-treten. Man hätte wenigsten» erhofft, daß aus diese Red« hin die Herren Offiziere demonstrativ das Fest verlassen, um dadurch wenigstens ihre Mißbil-ligung über diesen frechen Ausfall zu bezeugen/' Di« „Marburger Zeitung", welche dies« Verdächti-gung zurückgewiesen hat, schrieb: .Es ist ja eigent-lich überflüssig, eigen» festzustellen, daß alles erlogen ist, was in den zitierten Stellen behauptet wurde; erlogen, daß ein Festredner au» Wien verschrieben wurde, erlogen und frei erfunden, daß der „Fest-redner" jene Aeußerung machte usv. Nur daS ist wahr, daß sich die Offiziere nicht entfernten; aber sie haben sich deswegen nicht entfernt, weil ersten» der Festredner (wohl Dr. Baum, der von der Gau-tagung in Windischfeistritz kam) daS, was ihm der Berläumder in den Mund legt, gar nie gesagt hat und zweiten», weil überhaupt kein einziger Offizier anwesend war . . . ." Einige Tage später mußte daS „Grazer Volksblatt" folgende Berichtigung brin-gen: „Es ist unwahr, daß bei dem am Sonntag den 14. Juni 1914 von der Ortsgruppe Kranich»-feld des Deutschen SchulvereineS abgehaltenen Som-merseste der aus Wien verschriebene Festredner sprach: „Wien bedeutet für die Deutschen in Oester-reich nichts mehr, unser Ideal ist Berlin!" Wahr ist vielmehr, daß dieser Satz oder ein Satz ähnlichen Inhaltes weder von dem aus Wien gekommenen Redner, noch von einem anderen Redner auSgespro-chen wurde." „Kärntens Landwacht. Heimatschutz und Tierzucht" — die« der Inhalt deS zur AuSgab« gelangten 5. Heftes des 1. Jahrganges der ^Landmacht" deS KärntrnhefteS. ES ist so vorzüglich zu-sammengestellt wie seine Vorgänger. Schon der lei-tende Artikel fesselt uns durch seine frische, entschie-dene Sprache, die wir Deutschösterreicher bei einer großen Zahl unserer „Volksvertreter" oft gar schmerz, lich vermissen. Es wäre nicht schlecht, wenn die stattliche Zahl deutscher Abgeordneten nicht in der Lage wäre, für da« wirtschaftlich und kulturell höchst-stehende Volk diese« Staate« alles zu erreichen, was sie wollen — sobald sie einmal wissen, was sie wollen! Diese und ähnliche AuSsprüche sind wahrhaftig der „Sehnsucht nach der Tat' entsprungen, der ja doch endlich die befreiend« Tat selber folgen wird. In nicht minderem Grade als die Sehnsucht nach der Tat" atmen die beiden solgenden Aussähe „Kärnten« Landwacht", veröffentlicht von to Kärntner Landsmannschaft. „Heimschutz und Alpemvelt' von Freiherrn von Myrbach, klagenfurt (für d« Landesverband für Heimatschutz in Kärnten), innige« Heimatgesühl und treue Liebe zur väterlichen Scholle Die „Heimat' und „Heimatschutz und ländlich« Wohlfahrtspflege' haben Otto von Bister in Darm, stadt nnd Dr. Walter von SemetkoivSki, der Lnter der Geschäftsstelle de« Vereine« für Heimatschutz ia Eteiermark, zum Gegenstände liebevoller Ausführn-gen gemacht. Von den übrigen, sämtlich hochmterrs-santen Beiträgen sei noch jener hervorgehoben, der sich mit den Verhandlungen der Gesellschaft ja: Förderung der inneren Kolonisation besaßt, Handlungen, die unter dem Vorsitze deS Regiernnz»-Präsidenten Friedrich von Schwerin am 24 Äii 1914 in Berlin stattfanden, schließlich der L. der die Tätigkeit der Südmark in Kärnten gebührend würdigt. Wertvolle poetische Gaben, echt .kanuiie« rische" Herzklänge bieten un« Hugo Moro anJ Franz Franzlercher; prachtvolle Abbildungen -außer dem Titelbilde besonders die „Roseckala Trachten", „Der alte Brunnen in Friesach' «ü „Viehmark in Kärnten" — führen un« im Sr.ft in die Heimat Thomas LoschatS. Wir haben ilk Ursache, den folgenden Heften dieser gediegenen schrift, die dem „germanischen Norden", der ..Dachu' (dieses zweit« „Wachau"-Hest wird eine« von Bartsch enthalten!), „Alt- und Neu.Wien' nnd der „Grazer Herbstmesse" zugedacht werden tote, mit Spannung entgegenzusehen, und schon gar lv znr Jubelfeier der „Südmark' angekündigten. reich» haltigen Festschrist, die. in Buchform erschmicvi in einer besonder« großen Auflag« gedruckt wer: Sa»- I mein, sowie zur Front- und Flügelveräaderiwz ß I gewinnen und beschloß zu diesem Zwecke, sei» I Batterie und sich selbst zu opfern. In Salop? fch I er bi» an den Westrand von Ehlum und ließ I preußischen Abteilungen mit Kartätschen beschieß» I Doch daS heftige Schnellfeuer der Gegner brich» I die Batterie bald zum Verstumme»; ll« emjti» I Geschütze konnten noch feuern, andere gar nicht och. I Beim zehnten Schuß war fast di« ganze Lalteck I gefallen. Auch ihr Hauptmann war tot. siede» ß»D schütze waren ohne Bedienung, ohne 8kpaninnkJ Hammrr 52 imb das achte rettete der überlebend« Batterieoffizier, her oben genannte FZM. Merkl. damal» Leutnant, indem er sich mit ihm und einigen Munitionskarren zurückzog. Dem auf dem Felde der Ehre gefallenen Haoplmann August von der Groeben wurde vom taiser nachträglich daS Klcinkrenz des Maria There-sitti'Ordens zuerkannt. Der Ursprung der Miriditen. Der Name diese? wichtigsten LolkSstammeS von Albanien, dessen Führer Prenk Bib Doda ist, kommt zum ersten Male im 16. Jahrhundert vor, als die Fa> Kilte Marlai von Aroschi nach dem Tode Skander-tezi verschiedene Stämme unterjochte. Die Bedeutung de« Wortes „Miridit" ist nicht ganz klar. Viele be-havplen, daß bei der ersten Schlacht bei Kossowo die Truppen der Gekhen den Sultan Murad mit den Lorlen: „Mir bit!" („Guten Morgen !") begrüßte, »orin »er Sultan ein günstiges Vorzeichen erblickte, flach dem Sieg blieb der Name „Miriditen* an dem betreffenden VolkSstamm haften. Eine andere Berfion erläutert die Bedeutung deS Wortes folgen-dermaßen: Eine Familie von Hirten bewohnte den 8tr.l Sastrik bei Gekowa. Nach dem Tode deS Later« verteilten die drei Söhne den Hausrat. Der Aelleste erhielt den Sattel, die Khala, der Zweite das Zaumzeug, Choch, und der Jüngste nichts als toi ironischen Gruß feiner Brüder: „Mir dit!" Lcvon sollen die drei Stämme der Khala, Khoki und Miriditen ihr« Namen herleiten. Der rauchende Ofen. Vom englischen Mi-Mer DiSraeli, dcm späteren Lord Beacontfuld, erzählt die „Bibliothek der Unterhaltung und deS «isienS" folgende köstliche Geschichte. AlS der Mi-«ister eines TageS auf seinem Landgut« um die Mit» nzstunde spazieren ging, stieß er auf einen seiner Pächter, der im Straßengraben saß und dort sein Rittazessen verzehrte, obgleich sein Wohnhaus nicht mit davon lag. „Nun, lieber Henry," fragte d«r Istseüg« Gutsherr erstaunt, warum essen Sie denn hkr aus der Landstraße?" „Ach Herr," stammelte der Pächter in großer Verwirrung, .drinnen kann ich nicht, weil — weil — der Ofen raucht nämlich sehr stark und —" „Das ist doch schrecklich!' sagte dn Minister. „Da will ich doch gleich einmal nach-scheu, woran das liegt." Und ehe der Pächter ihn aushalte« konnte, eilte DiSraeli tu daS Haus. Doch lium hatte er die HauStür geöffnet, als ihn auch schon ein wohlgezielter Wurf mit einem Kochlöffel traf und eine wutende Frauenstimme schrie «'azu: .Wirst du dich auf der Stelle wieder hinauSpacken, du alter Lump!" Sehr betroffen zog sich der Staats« »aim zurück und schritt auf den Pächter zu, der sich wieder an den Straßenrand gesetzt hatte. Er klöx'le ihm freundlich auf die Schulter und sagte triftend: „Kops hoch, lieber Henry! Mein Ösen dche>m raucht auch manchmal " Die Novelle. „Novellen sollen bedächtig nid alleine gelesen werden," sagt ein Schriftsteller de» 17. Jahrhunderts und mahnt: „Daher lese tena die ihm zugeschickten Sachen und Zeitungen ai Gegenwart anderer, sondern halte solche, bis er «Wse.* Waren die Novellen damals ein so gefähr« lich« Lesestoff? Wurden sie dem Leser so ohne wei-irr« ins HauS geschickt? Gewiß! Aber dabei darf »an nicht an unsere heutige Novelle denken. Sie >ß von Hau« au« entsprechend dem lateinischen Borte nvvelluS (-neu) nicht« anderes als eine Neuig-Kit, die jemandem mündlich oder schriftlich über« «ittelt wurde und auch einen verhängnisvollen In-balt haben konnte. Der allgemeine Begriff verengte sich zu dem einer kurzen, dichterischen Erzählung, fce etwas Neue« brachte, Goethe, der Vater unserer t Novellerdichtung, konnte daher sagen: „Was ist Novelle anderes alS eine sich ereignete (!) unerhörte Nezedenheit. Dies ist der eigentliche Begriff, und so rele». was e« in Deutschland unter dem Titel No-Kflt gibt, ist gar keine Novelle, sondern bloß Er-Mung, oder waS sie sonst wollen." An« diesen Aorten ergibt sich, daß auch Goethe noch mit der Novelle den Grundbegriff de« Neuen (Unerhörten) raband, daß man aber zu seiner Zeit die Novelle i»ch al« kleine Erzählung auffaßte. Unsere RechtS-spräche hat den Grundbegriff des Wortes treuer ge-valirt als unsere Literatur. In ihr sind Novellen ,ranzende Verordnungen, Nachtragsgesetze, die bis-her ncht Berücksichtigtes, daher Neues bringen. Die unsehlbare Entfettungskur. Trifft da neulich jemand in Paris einen alten Be> kannten, den er längere Zeit nicht gesehen halte, irstannt bleibt er stehen: der Mann glich früher einem Biersasse, jetzt ist er so schlank, daß er kaum »ch «inen Schatten wirst! Wie geht das zu? sagt der alte Bekannte, „ich sehe jetzt an-der» au«, nicht wahr? Ich hab« auch 66 Kilo-gramm abgenommen!" — „Nanu!" — „Ich bin Deutsche Wacht bei Doktor Max Hinchose in New-Hork gewesen. Wissen Sie, welche Kur er mir vorgeschrieben hat? Ich sollte ihn jeden Morgen um 9 Uhr und jeden Abend um 6 Uhr besuchen. Die Besuch« kosteten nicht«, aber ich mußte ihm 40 K für jede« ver-lorene Pfund Fett bezahlen. Sein Wartezimmer wird überhaupt nie leer, denn die Kuren sind /in-fach wunderbar. Ich betrete seinen EmpsangSraum, er schüttelt mir die Hand, stellt mich auf seine Wage, wägt mich, und ich gehe zur Kasse, bezahle den vereinbarten Preis für jedes verlorene Kilo Fett und gehe fort. Der ganze Besuch dauert ein-einhalb Minuten." — „Das ist ja fabelhaft. Aber wie geht denn daS zu, daß Sie Ihr Fett so schnell verlieren?" — Sehr einfach: Der Arzt wohnt im 65. Stockwerke eine« Wolkenkratzer« und der Ge-brauch de« Fahrstühle« ist nur den Mietern er-laubt..." Der russische NüchternheitStag. Von Zeit zu Zeit sühlt auch Rußland da« Bedürs-ni«, an den Fortschritten der westeuropäischen Zivili-sation Anteil zu nehmen. Und so wird nach ein paar erfolgreichen Progrom« und einigen hundert Hinrichtungen und Deportationen auch eine Kultur-aktion eingeschaltet, die die Aufgabe hat, den Nach-weis zu erbringen, daß Väterchens Reich noch in Europa liegt. Dabei hat die russische Verwaltung eine glückliche Hand in der Wahl der Mittel für die Durchführung ethischer Forderungen. Probleme der VolkSwohlfahrt werden im Handumdrehen durch einfache Dekretierung erledigt. Wie leicht geht eS in Rußland mit der Abstinenzbewegung. Der Muschik befiehlt und alle SchnapSquellen versiegen. So kam das erste allrussische Nüchternheitsfest zustande, dessen Erfolg freilich auch darnach war. E« hat, sür den dritten Ostertag festgesetzt, nach einem Be-richte der „Frankfurter Zeitung" i» kläglicher Weife Schiffbruch gelitten. In der Hauptstadt kam eS am Tage darauf, am Mittwoch, zu eiuem Einspruchs-ausstand der Arbeiter gegen da« NüchternheitSfest, der selbst i» Rußland einzig dasteht. In Ketten von mehreren hundert Mann belagerten die Au«-ständischen die SchnapSmonopolbuden, die ihnen das köstliche Naß vorenthalten hatten, das schon in der Schlacht bei Zorndorf eine so große Rolle spielte. Allein in einem Petersburger Stadtteil wurden schätzungsweise 2066 Betrunkene gezählt. Freilich war berechtigter Aerger mit im Spiel. Während alle Lokale, in denen die arbeitende Bevölkerung zu verkehren pflegt, geschloffen waren, dursten die Restaurants „erster Gilde" handeln, deren Privileg, die Ausdehnung der Polizeistunde, allerdings oft teuer erkauft werden muß. Immerhin war diese un-gerechte Maßnahme kein Grund zu einem Sauf-streik. Wie das NüchternheitSfest in der Provinz verlief, beleuchten folgende lakonische Telegramme, die wir der Deutschen St. Petersburger Zeitung entnehmen: „Twer. Der NüchternheitStag verlief unbemerkt. Betrunkene gab es auf den Straßen nicht weniger als an gewöhnlichen Tagen." „KoS-low. Im Laufe des NüchlernheitSsesteS waren alle Restaurants und Traklire geschloffen. Trotzdem waren auf den Straßen viele Betrunkene." „Minsk. Der sechsjährige Knabe Wladimir Tschernjak trank ein« große Menge Schnaps aus und starb am selben Tage" usw. usw. Die staatlich angeordnete Abstinenz hat da« Gegenteil der beabsichtigten Wirkung aus-gelöst. So ist eine täppisch zugreifende Hand im-stände, di« beste Bewegung zu diskreditieren. Man scheint in Rußland zu übersehen, daß die Alkohol-frag« eine Funktion drr Volksbildung ist, daß die Abstinenzbewegung ihre beste Kraft aus einer tüch-tigen Volksschule schöpft. Wenn dcm geistigen Auf« fchwung der breiten Massen die Türe geschlossen wird, dann öffnet sie sich freilich um so bereit-williger dem Branntwein. Mache ist süß. Von P. Rade. Professor Wilde fuhr sich verzweifelt durch die Haare. Ach Gott, ist das schwer, ein Mensch zu sein, noch schwerer aber ein junger Professor der Mathematik, der durchwegs hübschen Mädchen Unter-richt erteil«» soll! Gott sei Dank, daß die Qual für dieses Jahr zu Ende war, länger wäre eS wirklich nicht mehr gegangen. Nicht, daß der Herr Profeffor für feinen Be-ruf keine Liebe gehabt hätte, ach nein, er war mit Leib und Seele Schulmeister, aber daß halt die Liebe zum Berufe sich auch auf eine seiner Schüle-rinnen erstreckte und sich dieselbe auch gar nicht« daraus zu machen schien, das war jedenfalls nicht in der Ordnung. Noch dazu, weil das Verhältnis Seite S zwischen Lehrer und Schülerin mehr Anschein hatte, als müffe sich lrtzter« zu besonderer Aufmerksamkeit zwingen, um dem sicher gut geführten Vortrap Folge zu leisten. DaS alle« war aber in Wahrheit nicht der Fall. Ilse Wendland hatte «insach keine Lust zum Lernen und Rechnen wollte sie erst recht nicht. Ihre Antipathie erstreckte sich lediglich auf die Rechen-exempel, nicht aber auf den Herrn Profeffor, der ihr alS gewöhnlicher Mensch recht, recht lieb ge-wesen wäre, als Lehrer notgedrungen zur uube» liebten Respektsperson wurde. Dr. Wilde war also, schlecht genommen, ein Opser seines Berufes, denn solange Ilse Wendlaud an seinem Unterricht teilnahm, solange konnte von Zuneigung zwischen ihnen nicht die Rede sein und der Gedanke an die vollkommene Aussichtslosigkeit machte den jungen Lehrer übellauniger, alS er e« schon war. Denn er sah kein Ende. Der Ver-setzungSarbeit nach mußte Ilse Wendland das ganz« Jahr noch einmal wiederholen, er mochte von sich und dcm übrigen Lehrkörper Entschuldigungen suchen, soviel er wollte, er fand keine, und einer Ungerech-tigkeit wollte er sich doch nicht zeihen Er begriff überhaupt nicht, warum di« Mädels studieren müssen, und Ilse besonders hatte eS nicht notwendig, ihr Lehrerinnenexamen zu machen und den anderen daS Brot wegzunehmen. Diese Gedanken mochten es sein, die den Pro-feffor bewegten, denn ganz gegen feine Gewohnheit »legte er mit etwa« sehr viel Nachdruck die Hefte auf den Tisch und rief scharf: .Ich bitte um Ausmerk« samkeit, meine Damen, auch bitte ich, alleS persön-liehe außerhalb deS Unterrichtes zu laffen. Ich will Ihnen jetzt die Ergebnisse ihrer Versetzung«arbeit mitteilen. ES haben alle bestanden, bis auf eine," und seine Blicke richteten sich aus Ilse, die ihm auch ruhig ohne Wimperzuckcn Stand hielt. Und mit einer Strenge, die er selber nicht wollte, wendete er sich an Ilse: „Fräulein Wendland, so leid eS mir tut. ich krnn eS Ihnen nicht ersparen, sich noch ein« mal, und zwar am Anfang veS kommenden Schul« jahres, derselben Prüfung zu unterziehen. Sie haben sich tüchtig verrechnet, bei ein wenig mehr Aufmerk» samkeit hätte Ihnen das Resultat schon von vorn-herein bekannt sein müssen. Ich glaube aber, mit 8utem Willen werden Sie die zweite Prüfung beffer estehen." War Professor Wilde auf einen Tränenstro.n gefaßt, so hatte er sich bitter getäuscht. Ilse, die bei seinen Worten aufgestanden war, fühlte sich bis im Innersten gekränkt, und da der Lehrer bei den Schülerinnen ja immer unrecht hat, fo warf sie mit ungeduldigen Fingern ihre Hefte zusammen, und murmelte, daß es nur die Nebensitzende hören, der Herr Professor aber bemerken konnte: „Natürlich, er konnte mich ja schon nie leiden." Laut aber sagte sie: „Ich danke Ihnen, Herr Pro> fessor, ob ich aber von dem Recht, die Prüsung noch einmal abzulegen, Gebrauch machen werde, weiß ich noch nicht, das hat mein Vater zu bestimmen." Ein Neigen des KopfeS und Ilse verließ mit der Hai« tung einer unbesiegten Königin den Saal. Wieder suhr sich Professor Wilde durch die taare, nun wußte er, wenn überhaupt von JlfenS eite ein wenig Zuneigung vorhanden gewesen war, daß er di«s« sich völlig verscherzt hatte. Aber er konnte nicht anders handeln, als er e» getan hatte. So lange Ilse Wendland im Schulzimmer war, hatte sie den Kopf oben behalten, nun aber, als hinter ihr die Tür ins Schloß fiel, war der ganze Stolz hin, die kleinen Hände ballten sich im Zorn und die Augen füllten sich mit Tränen. So etwas ihr anzutun, und gerade er, den sie von allen noch am liebsten gehabt hatte. Ja, hatte--denn von heute an war alle« aus. Wenn ein Mensch so abscheulich war und sie so blamierte, dann verdiente er auch nicht, von ihr beachtet zu werden. Sie war viel zu zornig und gekränkt, um sich sagen zu müf-fen, daß Professor Wilde gar nicht anders handeln könnte. Ilse konnte nicht fauler fein, als wie sie es in der Rechenstunde war. Und sie schwor Rache. Wie und wann, da» wußte sie selbst noch nicht, aber daß sie e« tun würde, da« stand fest, und schon aus diesem Grunde wollte sie die Aufuahm«prüfung ablegen. Da sah sie ihn doch hin und wieder und hatte vielleicht doch hier die Gelegenheit, sich zu rächen. Gekränkter Mädchenstolz findet schon tausenderlei Gründe, sich zu rächen. Der Gedanke, den selbstherrlichen Herrn Pro-feffor kränken zu können, füllte sie ganz au« und versöhnte sie sogar ein wenig mit ihrer Niederlage. Sie »erbrachte die Ferien so angenehm al« möglich. Hin und wieder- begegnete sie dem Prosessor, wich aber seinen Bemühungen, sich ihr zu nähern, mit Seite 6 Dcuirdie Wacht Nummer 52 beleidigender Kälte aus. Daß somit die Ferien für Heinz Wilde nicht die schönsten waren, läßt sich leicht denken, weil sein Wunsch doch der war, Ilse Wendland zu gefallen und ihr bei passender Ge-legenheit sagen zu können, wie lieb er sie habe. Aber ganz so wohl war der Ilse dabei auch nicht zumute. Mit einem Kraftauswand von Selbflver-leugnung übersah sie den Gruß de« jungen Mannes und mit Herzklopfen wartete sie des Morgens, ob sie doch nicht an einer Ecke feine Gestalt auftauchen sah, um dann mit gleichgiltiger Miene an ihm vor-beiz »sehe». So vergingen die Ferien. Ilsen? Vater legte der mißlungenen Prüfung nicht soviel Bedeutung bei und ließ Ilse bestimmen, ob sie die Prüfung machen wollte oder x>b es doch nicht besser wäre, die ganze Schulmeisteret an den Nagel ;u hängen. Da gabs k aber großen Widerstand. Das sähe so aus wie Feigheit und eS sollte um alleS in der Welt nicht auch nur den Anschein haben. Mit Herzklopfen, daS aber nicht dem Examen, sondern dem Lehrer galt, fand sich Ilse am Prü-fungStage ein. Sie war ganz allein in dem großen Lehrsaal mit ihrem Lehrer, ansmerksam betrachtete sie ihn von der Seite und sah, daß er eigentlich sehr hübsche Augen hatte, die nur etwas traurig aussahen. Mit einer Stimme, der jede Herzlichkeit fehlte und die von ihrer Schärfe nichts eingebüßt hatte, gab er ihr die zu lösenden Exempel aus. Und Ilse machte sich eisrig an die Arbeit, um dann noch eis-riger zuzusehen, wie hastig Heinz Wilde einen Brief aufschnitt, um ihn zu lesen. Nun war eS mit ihrer Aufmerksamkeit zu Ende. DaS war sicher ein Brief von seiner Braut, und dieser abscheuliche Mensch las hier Liebesbriefe, während sie sich mit solchen dummen Rechenübnngen den Kopf zerbrechen mußte. Unwillkürlich seufzte sie aus. Der Professor hobdenttopf. „Ich bitte, Fräulein, wünschen Sie etwas? Ist Ihnen einiges unverständlich und svll ich eS Ihnen erklären?" Ohne eine Antw^t abzuwarten, letzte er sich neben sie, sah in ihrem Heft die noch immer unge-löste Rechnung und sah auch die Hilflosigkeit feiner Schülerin und hatte Mitleid mit ihr. Und ruhig wie zu einem Kinde sprach er zu ihr, erklärte ihr dies und das und kam von den Rechenexempeln zu den Exempeln de« Lebens, die ungleich schwerer zu lösen sind und bei denen einen oft niemand helfen kann, und dann sprach er von den Menschen, wie sie sich gegenseitig das Leben schwer machten, von diesen kam er aus die Liebe. Dann sprach er nur noch von seiner Liebe. Und die Ilse? — Die hörte aufmerksam zu und lteß es sich gefallen, daß der Herr Profeffor in feiner Zerstreutheit ihre Hände fest in den seinen hielt, und verhielt sich ganz stille. Und als er sie frng und feine Augen bittend die ihren suchten, ob sie ,hm denn nicht ein wenig nur gut fei, und es mit ihm, nicht al« Professor, nein, als Mensch ver-suchen wollte, da blitzte es übermütig in. ihren Augen auf. Jetzt konnte sie sich rächen, und zwar mit seinen eigenen Worten wollte sie ihn treffen. Lange sagte sie nichts. Ihr gefiel diese Unge-duld. Da versuchte er eS noch einmal, weil er ihr Schweigen falsch deutete: ,Hlse, Liebste, fo sprich doch, hast Du mich gar nicht lieb?" Schelmisch sah sie ihn an und rief: „Mein lieber Herr Professor, nun haben Sie sich verrech-net, bei ein wenig mehr Aufmerksamkeit hätte Ihnen da« Resultat schon gleich am Anfang bekannt sein müssen." Lachend bot sie ihm den Mund. DaS war Ilse WendlandS Rache. Und Rache ist bekanntlich --süß. AIS man nachher den Professor frug, wie die Nachprüfung ausgefallen fei, erwiderte er, Ilse hätte ihm mündlich so überraschend gut da« schwierigste Exempel gelöst, daß er schriftlich gern darauf verzichte. Schrifttum. Eine neue Vekampfungsart des Ro-fenmehltaues ist nenerdingS bekannt geworden. Der Lehrmeister im Garten und Kleintierhof, Wien 1, Opernring 3, schreibt darübcr, daß sie den Mehl-lau nicht nur gründlich beseitigt, sondern sich auch duich höchst einfache Anwendung, allergrößte Billig« Teil und peinlichste Sanberkeit auszeichnet. Seit Jahren wird in verschiedenen Industrien zur Be-kämpsung schädlicher Pilzsporen Salizylsäure ver« wendet. Der Gedanke, dieses Mittel auch zur Ver» nichiung deS RosenmehltaueS anzuwenden, lag sehr nahe. Eingehende Versuche haben bewiesen, daß die Behandlung mehltaukranker Rosen mit Salizylsäure überraschend gute Erfolge brachte. Nach drei Tagen war auf den behandelnden Rosen auch nicht die ge-ringste Spur von Mehltau zu finden. Zur Verwen-dung gelangt eine Lösung, welche auS 1 Liter Wasser und t Gramm Salizylsäure besteht. Die Lösung wird mit einem Zerstäuber nebelartig aus die Pflanze gespritzt, daß nicht nur die erkrankten Teile, sondern die ganze Krone vollkommen benetzt ist. In zwei bis«drei Tagen ist der Mehltau verschwunden, die Pflanze selbst bleibt dabei rein und sauber, so daß diese« Mittel allen anderen vorzuziehen ist. j Die schlimme Zahnzeit. ' Frische, rosige Haut bekommen blaß aussehend« Kinder, wenn die Mutter ihnen regelmäßig die leicht zu nehmende, nährende SeottS Ledertran-Emulsion eingibt. Was ihrm Gebrauch bei dm Kleinen noch besonder« wertvoll macht, ist ihr günstiger Einfluß während des Zahnens. Bekanntlich sind viele Kinder in dieser Zeit äußerst verdrießlich, verursacht ihnen doch das Durchbrechen der Zähnchen Schmerzen und läßt sie nicht zur Ruhe koniincn. Wer dies ver-meiden will, greife zu der in solchen Fällen schon seit Jahrzehnten glänzend bewährten SeottS Äbertraw« Emulsion. Sie enthält in der zuträglichsten Form die zum Zahnen nötigen Äusbaustosfe, verhilft dem jugendlichen Körper zu neuer Kraft und ermöglicht das mühelose Hervorbrechen gesunder Zähnchcn. Vr«>» der Originalslal»« 5 K M b. A« oltn >p?ld«k» taunta. «i'Ul! ia Priilnwrki» a» C <»tt * %oniii«. A«s. m d. £>.. JBim VII.. saft rmn »kiiijnadme ins dies« Z«ik>»g criMjt di« ei» ! >»liz»Z»i«»d!>»t »wir JtoWtrtc durch tun Herichtsseal. Mit Prügel und Messer. Am 2. Mai 1914 tranken im Gasthause deS Martin Dobovischrk in Laak bei Süßenheim mehrere Bursche« vou Tinsko und mehrere Arbeiter aus Laak. Es eittstand unter den Burschen ein Streit, in dessen Berlaus einer der Burschen ans Tinsko gegen die Arbeiter einen Sessel warf. Die Burschen wurden auS dem Gasthaus gewiesen und verließe» als Erste die Burschen a»S Tinsko das Lokal. Kurze Zeit daraus entfernten sich auch die Arbeiter und verfolgten die Ersteren auf einige 200 Schritte. Einer der Laaker Burschen forderte die BorauL> gehenden zum Streite auf, worauf diese umkehrten und den Laakern entgegengingen. Als die Burscheu zusammentrasen, begann ein Kamps mit Prügeln und Messern, bei welchem die Brüder Franz und Valentin Krijnik sich besonders hervortaten. Franz Kritik versetzte mit einem Prügel dem Arbeiter Josef Kolar einen Hieb aus den Kops und verletzte ihn schwer. Valentin Kritik aber stach mit dem Messer aus Kolar erbarmungslos ein und brachte ihm 6 Stiche, davon 2 in die Lunge, bei. Die übrigen Burschen beschädigten sich leicht und hatten sich de«-halb beim Bezirksgericht zu verantworten. Franz KnZnik wurde zu 6 Monaten und Valentin Kri»nik zu 7 Monaten schweren Kerker mit einer Faste und einem harten Lager alle 14 Tage verurteilt. beim tmkiuf nicht einfach „Rlodsuppe-Würsel", sondern ausdrückli« h Rindsuppe besten mit dem Namen MA6GI und der Schutzmarke Kreuze lern I Wegen einer Peitsche. Am 2. Juni entstand zwischen den Besitzer«» söhnen Karl Krainz und Franz Boznn aus Zabii-kovse wegen einer Peitsche ein Streit, der bahrn führte, daß Krainz 4 Steine gegen Boznn Ich!»-derte und dann in der Entfernung von zirka 10 Schritte au» feinem Revolver gegen ihn einen schuh abfeuerte. Nur dem Zufalle war eS zu verdanken, daß Bozun nicht verletzt wurde. Krainz würd« des-halb zu einer schweren Kerkerstrafe von drei Moa-i-ten, verschärft mit einer Faste nnd Dunkelhaft alle 14 Tage verurteilt. Drei gegen einen. Am 26. April 1914 beschimpfte im Markte Hochenegg der Knecht Josef Macek die Ärdeit« Karl LaSnik, Anton Korada und Jgnaz Oisterschck. weshalb die letztgenannten mit Prügeln auf Mac?t losschlugen. Macek wurde am Kopfe schwer verletzt. ES konnte nicht nachgewiesen werden, wer ihm diese schwere Verletzung beigebracht hatte, weShalb .ilt drei wegen schwerer Körperverletzung verurteilt itrar« den. Lasnik erhielt 8, Korada und Oisterschek je 6 Monate schweren Kerker«, verschärft mit einer Fastc und Dunkelhaft alle 14 Tage. Hochzeitsfchmarotzer. Am 4. Mai 1914 hatte der Besitzer Resack in Dürubüchl Hochzeit und kamen die Bursche» ot St. Margarethen und Dürnbüchl gewohnheiisgeMz schmarotzen. AIS diese Burschen den Hochzeilsg^ lästig wurde». bewaffnete sich der Knecht ^ostj Obcrckal mit einer Wagenkipse und schlug mit Der» selben in bet Finsternis auf die Burschen loS. 2»« bei erlitt Karl Bervar, Ctesan Roznik und Ant» Kosenina schwere Verletzungen, verbunden mit Qk> hirnerichütterungen. Obeickal hatte sich wegen schwerer Körperteschädigung zu verantworten und wurde;u 7 Monaten schweren KerkerS verurteilt. NESTLE' rnummm KINDERMEHL Probedosen nnd lehrreiche Broschüre nher die Pflege des Kindes gratis durch Henri Netsle»Wien I. BiherNtraBeSS. Aus dem Verlage Friedrich Hof Meister. In dem rührigen Verlage erscheinen dem-nächst einige Neuheiten auf dem Gebiete de» Laut»« spiele«, die wir in Kürze besprechen werden. nnp |T Asbestschiefer U U l\ I I reparaturlos,feuersicher weHerfesl.froslbeständigJeiohl.billiq.sch(iii DURIT WERKE KLAGENFURTi: Vertreter ceauelit. Hannes Ruch. Rokoko. 20 Lied« mit Guitarre- oder Lautenbegleitung. Zwei Hestt >t 2 Mk. Verlag Friedrich Hosmeister, Leipzig. Hanu« Ruch ist der Meisterkomponist für die Laute. Lieiv für die Laute komponieren ist nicht so leicht, wie e« den Anschein hat, da hierzu eine vollständige A-herrschn»; der Lautentechnik nötig ist. Ruch hat sich seinen Namen bei den elf Scharfrichtern und der Kabarett Nachtlicht gemacht. Seine Weisen »arti so allgemein, daß sie schier Volkslieder zu sein schie-nen. Wer kennt nicht sein reizendes Lied: Ia* schwarzbraune Mädel? Auch bei seinen neuesten Kompositionen zur Laute, die von Friedrich H»s-meister stilgemäß ausgestattet sind, erweist er sich als melodienreicher Meister, den besonders eine sagbare Zierlichkeit in der Melodiesühruug und schmack in der Auswahl seiner Texte auSzeich Jeder Lautenspieler soll die Schöpfungen tyuui Rucks kennen. Denn sie sind neben dem Lolltlitt» fast die einzigen, die sich zur Laute erhalten den. Denn sie haben bleibenden Wert In sich. Nan ßauu's ofigMUL meinst ' afe zur Reiseausrüstunq immer auch ein peer' Faos ächt« Sodener Mineral-Pastillen qehönn. i>t dann gegen allen Möglichleiten geichützt, die auf der Reise immer ergeben lönnen: ge^n < folgen plötzlicher Abkühlung, durchnüjler «leider Schuhe tu Fayti Sodener — man achte ade? aus den Namen Foy! wirken vorbeugend u») und versagen nie. Man erhält sie überall -um ron Kr. 1.25 pro Schachtel. StuBWtr 52 Nrnlfcke Wacht Seite 7 Schrifttum. Steiermark. Hand« und Reisebuch. Heraus-gcgcbra vom Landesverband für Fremdenverkehr Mtrt der Schriftleitung von Karl W. Gawalowski. Kraz, Ulr. MoferS Buchhandlung (I. Meyerhofs), Kleirioklav, zirka 700 Seiten. Gebunden 4-f>0 K. Codlich liegt das vielerwartete Handbuch der Steier-«ari vor. ES erinnert schon durch sein äußeres Ge» mnd an die bekannten und vorbildlich gewordenen litiseführer v«n Baedecfer, mit denen eS auch in feiner inneren Einrichtung vieles gemein hat. Bor-im« hat ei jedoch eine Reihe von Aufsätzen, welche w einführenden Teil bilden und. von berufenen Fachleuten bearbeitet, erschöpfende Auskunft geben fibtr Volkskunde, Geschichte und Geographie, Land-imb Forstwirtschaft, Minerale, Tier- und Pflanze», leben und andere». Auch daS Geistesleben der Steier-«irk, wie Kunst- und Musikgeschichte, Volkskunde s*b Literatm sind in eigenen Abhandlungen bargt-stellt und wertvoll für jeden Fremden, der sich über >ie Eleiermark und feine Kultur belehren will. Auch der Einheimische wird hiedurch vieles über feine Heimat erfahlen, daS er nicht kennen zu lernen Ge-Zkgenheit hat. Der zweite oder topographische Teil, bei umfangreichste deS Buches, ist der eigentliche M,erl Er zerfällt in drei Abschnitte, Obersteier-mark/Mitt-lsteiermark und Untersteiermark und folgt »och dem erprobten Reisebuchsystem den Eisenbahn-lautn, bei jedem Orte vmveilend, »hne sich auf Angabe der Gasthäuser und dergleichen zu beschrän-!«». Vielmehr weiß er kürz Kulturelles, Beschicht-licheS, OrtSeigentümlichleiten anzugeben. Hieran schließen sich Beschreibungen der Ausflüge, Wände-rimgen, Uebergänge mit Angab« der Gehzeiten, bei denen jeder auf feine Rechnung kommen kann, der btl>uemc Spaziergänger, wie der Bergwanderer, kr P«ffant wie der Sommerfrischler oder dauernd RuWige. Ein sehr ausführliches Register gestattet, >ede« Namen fosort zu finden. Fünf Spezialkärtchen mliefochter Gebiete, eine Uebersichtskarte des Landes »yd ein Plan der Hauptstadt Graz vervollständigen die Brauchbarkeit des nützlichen Werkes. Diese knr-itn Angaben mögen jeden veranlassen, das Buch selbst, dessen Erscheinen mit lebhafter Freude und Smugwung zu begrüßen ist, in die Hand zu neh- men. Er wird es bald zu feinem ständigen Begleiter und Berater machen und ihm die Kenntnis der Herr-lichen Naturgebiete der Steiermark verdanken, die feinem Gedenken nicht mehr entschwinden werden. Eingesendet. Sei sparsam! Wer dieses Wort recht ver-steht, sieht bei allen Dingen zuerst ans die Ouali-tät der Ware. DaS beste und billigste Mittel, schwache Suppen, Saucen, Gemüse usw. im Ge» schmack zu kräftigen, ist und bleibt die altbewährte Maggi-Würze. Man verlange daher beim Einkauf ausdrücklich MaggiS Würze und weife Nachahmn,,-gen zurück. Steckenpferd-Lilienmilch-Seife von Bergmann (So., Tetscheu a. 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Jene Hundebesitzer, welche bis zu dieser Zeit ihre Hunde nicht zur Versteuerung gebracht haben, werden nach den bestehenden Bestimmungen mit Geldstrafen von 2 K bis 20 K, im Nichteinbringungsfalle mit den entsprechenden Arreststrafen bestraft. Stadtarat Cilli, im Juli 1914. Der Bürgermeister Dr. v. Jabornegg. ZI. 9166/1914. Kundmachung Massnahme zur Bekämpfung der Wutkrankheit. Zufolge Erlasses der k. k. Statthalterei in Graz vom 7, Juli, ZL 12—225/5—1914 wird hiemit angeordnet, dass bis ans weiteres jeder Hund der aus Wien oder aus den Ländern der ungarischen Krone kommenden Reisenden und Sommergäste ausserhalb des Wohnraumes ständig mit einem beißsioherem Maulkorb versehen sein muss und ausserdem noch an der Leine zu führen ist. Diese veterinär-polizeili^he Massnahme erscheint im Hinblick auf die gefahrdrohende Ausbreitung der Wutkrankheit in den genannten Gebieten notwendig. Stadtamt Cilli, am 12. Juli 1914. Der Bürgermeister: Dr. H. v. Jabornegg. 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