SArtftlttarag: ««th-uSgafse Skr. » Hl».) «»,«»,»»« r»«lich i»l! Iillltai tat t ob»- n. W- U|() Ml II—U njt Man. H-»«Ichrtilr- «KTbrB Mchl nuinliic Ei» (tnknin »' mist kcrtttfflUtijt. K«tun>iauna«n Min Mt VmMitsat legen •nntinna tat t flij* Itt- gctcOt« S«diltztr» cntacgrv. — 8«t Blftatt»Uag»K>»«r?-ülU-»»M« M.MC vmm'ttmtg: StarhaoSgasse Skr. > iSiirne« H»»l.i Ve,nz«dettii»u»gr»: L,i< lit Von bnojts: JflrrtrliUttp • • * K J » H-WÜtzti, »««ijlhti, . ... K. li'M ifli« >1(11 mit .SsfllUini in« Hu«: «««!»» . . . . K 1-tO WnttfjlKig . . ; K I «•OmHi •aaitl%ng . I . . I lr— Kitt« «ollanl rtftttm sich IIi ■wr\ugi:|rt>ktiTrn»»itU »sh«r-> kniend» »4 *-4kt Ultra. 4mgelri!e!« *6rttttraeai' ««liti MI tut »dtaftell»».. Ar. 20. HMi. Ponners tag 10. Aprit 1907 32. Iayrgang. Magyarilirrungspolilik. Wie I«mer man auch im Westen Europa« die ungarischen Politiker beurteilen mag, eine» wird «an ihnen nicht absprechen können, nämlich Aon-sequenz. Da« Ziel, da« ihnen ihr Thauvini»mu», der freilich an da« Größenwahnsinnige streifen mag, gesteckt hat, den Au»bau de« magyarischen Nationalstaat«« verfolgen sie mit äußerster Entschlossenheit und Rücksicht»losigkeit. Und zwar ar-beiien sie mit gleicher Energie nach jeder Richtung hin, sei e«, daß e« sich darum handelt, die Selbst-ständigkeit Ungarn« von Oesterreich um jeden Prei» zu erringen, sei e«. daß sie es für notwendig halten, die Herrschast de« Magyarentum» in Un-gärn selbst auch um den Prei« der ärgsten Be-drückung und Vergewaltigung der anderen Na-tionen zu befestigen. Gerade jetzt sehen wir die leitenden Kreise de« Magyarentum« wieder mit dem größten Eifer an der Arbeit. Bei den Au«-gl«ich«oerhandlung»n mit Oesterreich bemüht man stch, nicht nur für Ungarn die größimöglichsten Vor-teile herauszuschlagen, sondern überhaupt die wirt-schastliche Trennung vorzubereiten. Und Hand in Hand damit gehen die Bestrebungen der Magya-risierung«poli»k in Ungarn, d. h. die Versuche, einerfeit« die dominierende Stellung der «axya-rischen Adelsoligarchie zu sichern, anderseits die anderen Völker Ungarn« mundtot zu machen, eis-rig weiter. Dem Zwecke der Entnationalisierung und Ma-gyarisierung der anderen Völker soll da« nun schon in Beratung stehende Volk«schulgesetz dienen. E« Kie „gute atte Zeit". Von Ferdinand Wahrberg. (Zortsetzung.) Der Doktor der Medizin Oswald Gabelkhooir (um 1550) rühmt zur Heilung von Wunden ein vorzügliche« Rezept an. dessen Hauptbestandteile Menschenfeii, Fleisch, Mumie und Moo« waren, da« auf eine« in freier Luf, verwitterten Toten-fchädel gewachsen sein «ußte. Ueber Dr. Adam Lebenwalbt, Arzt, Natur-forscher, Mitglied der kaiserlichen Akademie der Naturforscher in Bre«lau (gestorben zu Leoben 1696), wissen wir: Zu seinen vortrefflichen Mitteln ge-hören die Gemsenku.eln, eine Mißbildung, die im Magen der Gemsen gesunden wurde. Sie machen auch unsicher und kugelsest. d. i. unverwundbar. Weiße Kugeln galten al« die wirksamsten, denn sie enthielten die kostbarste Essenz. So großartige Wir-kungen schrieb Dr. Lebenwalbt der Gemsenkugel nicht zu. aber bei Kopf-, Magen-, Herzkrankheiten schien sie ihm gute Dienste zu leisten. Einem Manne, der vom Schlage gerührt irorden war, bereitete er au« 60 solchen Kugeln eine „köstliche Medizin", die den Kranken so gesund mach«-', daß er noch 40 Jahre lebte. Gegen die Pest zog «an in Prozessionen von Kirche zu Kirche oder in benachbarte Wallsahni-«rte. wodurch der Ansteckung«stoff erst recht ver-breitet worden ist; al« Medizin galten zu Pulver zerstoßene gedörrte Kröten. Erst unter dem Einfluße des unsterblichen trägt den harmlosen Namen .Lehrerbesoldung»« Gesetz- und betriff« zunächst nur die Staat«-schulen, doch wird ihm sofort ein die au« Ge» m-inbemitteln und au« den Kassen der religiösen Fond« erhaltenen Schulen betreffende« Gesetz fol-gen. Die Gehalte der Lehrer werden erhöht und nebenlei soll die ganze Volk«schule in Ungarn magyarisiert werden. Nicht umsonst bat Graf Appouyi in der Rede, mit der er die Vorlegung de« Gesetze» einbegleitete, gesagt, er habe in die-sen Entwurf fein ganze« patriotische« Gefühl hin-eingelegt. Man weiß, wa« da« beim Grafen Ap-poryi bedeutet. Und in der Tat wird da« Gefetz dem Patrioti«mu«, wie er ihn versteht, durchau« gerecht. Dasür mögen die folgenden Bestimmun« gen zeugen: In allen Schulen die bisher magya-rische Unterrichtssprache hatten, muß diese auch in Zukunst bleiben. Damit wird ausgesprochen, daß fortan oll« Verschiebungen in der naiionalen Schichtung der Berölkerung unberücksichtigt blei-den müssen, fo daß z. B. auch in Gegenden, in denen das rumänische Element stark im Vordringen ist. die Schule immer maxyarisch bleiben muß. Ferner müssen alle Schulen, in denen die Hälsie der Schüler ,magyarisch kann", ausschließlich und all« Schulen, in denen 20 Prozent der Schüler magyarisch können, zum größten Teil« magyarische Unterrichtssprache haben. UeberdieS muß in allrn Schulen dasür gesorgt werden, daß sich alle Schü» ler in magyarischer Sprache verständlich machen können. Da die Rumänen und Slowaken nur sehr schwer magyarisch lernen, so wird der Unterricht in der magyarischen Sprache natürlich allen an-der.» Lehrgegens: ändert Zeit uno Raum im Lehr-plane weanehmen. Lernen diese Kinder aber nicht Kaisers Josef II. trat die Regierung gegen Dumm-heit und Aberglauben aus. Im Jahre 1754 erging ter Befehl: „D« Druck und Verkauf der Kalender mit abirgläubifchen Auslegungen der Finsternisse, de» Aderlässen«, Schröpfen«. Einnehmen«, der so« genannten verworfenen Tage und anderer alberner ungereimter Dmge wird verboten." Ebenso wurde verboten: ... die Verfertigung und Au«teilung von Amuletten, der Handel mit Rosenkränzen, die man für geweiht au»gab, da« Berühren der Bilder und Statuen, da« Au«fetzen und Küssen der Re-liquien; auch die Wahlsahnen wurden eingestellt bi« auf di«Fronleichnam«prozessionen und jene der Bittage. Die Gesundheitspflege und da« Heilverfahren haben leider trotz aller Bemühungen der Menschen-und Lichisreunde bei der Landbevölkerung wenig Fortschritt gemach»; ein Blick in du» sehr verdienst« volle Buch Dr. Fossel« „Volk»medizin und medi« zinischer Aberglaube »n Sieiermark, 1885* zeigt un«, daß unsere Bauern in dieser Beziehung noch heute auf einem Tiefpunkt der Kultur stehen, der sich wenig von irgend einem Stamme der Wilden Jnnerasrika» oder Neu-Gui ea» unterscheidet. Est ist hier nicht der Ort und der Raum, die Hunderte von Beispielen blödesten, die Religion mißbrauchenden Aberglauben« anzuführen, einige wenige werden genügen, um zu zeigen, in welche« Sumpfe von Dummheit unsere Bevölkerung noch begraben liegt: Ein Muttergotte»- oder Benediktu«-psennig schützt ein Kind gegen .Verschreien' und andere« Ungemach. — Kinder, die am Lichtmeß-tage geboren werden, sind erwachsen besonder« ge« schickt zum ,Hbbeun\ d. h. durch Beten Kran!- magyarisch, so werden die Lehrer gemaßregelt wer-den. Denn der Staat behält sich natürlich auch in allen Schultn «ine umfassende Di»ziplinargewalt vor. Er kann einschreiten, wenn da« Magyari» sche nicht im entsprechenden, gesetzlichen Umsange gelehrt wird, wenn Umgehungen de« Gesetze« oder gar „ftaat»seindliche Regungen" festgestellt wer« den. Bei d«r Dehnbarkeit dieser Begriffe liegt e» aus der Hand, daß den Drangsalierungen der Lehrer und Schulen durch die Staai»behörben Tor und Tür geöffnet wird. Um so mehr, al» die Regierung da» Recht hat, alle Schulen jeder« zeit durch ihre Kommissäre inspizieren zu lassen, die Schulen zu sperren oder sogar den Gemeinde« zu verbieten. Schulen zu halten. Kurz, da» ganze Gesetz soll nur den Zwecken der Unlerdrückung de» andersprachigen Unterricht«» di«n«n. Drr Wider« stand, d«n die Rumänen, Slowaken, Serben und >,eu«strnS auch die Eiebenbürger Sachsen gegen da» Gesetz beschlossen haben, wird natürlich ver« geblich bleiben, da» Gesetz wird im Reich»tage an-genommen werden. Ein Glied in der Kette der Magyarisierung»« Politik bilden auch die neu n Bestrebung««, der angeblich »alldeutschen Bewegung" in Südungarn entgegenzutreten. In Sündungarn ist nämlich ein: „Ungarländische deutsche Volkspartei* in der Gründung begriffen, die sich vollziehen wird, ob» wohl die Gendarmen der Regierung die erste kon« stituierende Versammlung der Parlei «»«einander getrieben haben. Dieser Verein wird nun alt alldeutsch erklärt und in einer Konferenz, die jüngst zwischen Dr. Wekerle, Apponyi und etlichen südungarischen Abgeordneten stattgefunden hat, sind die Maßregeln besprochen worden, dieser Agi» heiten anderer zu vertreiben. (Vorberge der kor« alpe.» — Zur Behebung der Unfruchtbarkeit soll die Frau von ihre« Eheringe Gold abschaben und genießen. (Frohnleiten). — Ein Weib, .da« in der Hoffnung ist", soll keinen Fisch essen, sonst bekommt da« Kind einen Fischkopf. (Umgebung Graz.) — Gebärende (Kreißende) kleben sich Heiligenbilder auf den Leib, halten ein Gebetbuch in den Händen, wie die weitverbreitete „geistliche Schildwatt". Nebst diesen oder de« ,Romanu«büchlein*, sowie den .sieben heiligen Himmel»riegeln" wird auch die wahre Länge Christi (150 Zentimeter langer Papier« streifen) der Kreißenden auf Brust und Haut gelegt. „Und die Länge ist gefunden worden zu Jerusalem bei de« heiligen Grabe, ol« man erzählt 1655, und der Papst Clemen« hat Obbemeldte« und di.se» alle« bestätigt." Im flovenifchen Teile Steiermark« herrscht der Glaube, daß Kinder, die, odne die Tause erhalten zu haben, gestorben find, in Gestalt großer, schwarzer Bögel, .MÖvki" genannt, von der Abendt>äm > erung bi« Mitternacht herumfliegen, nach Kinderart kläglich wim«rrn und Erlösung such n. — Gegen „da» Ung'rechte" hilft da« Pulver einer gedörrten Kröte, die zwischen den beiden Frauenlagen gesancen sein «ußte. (ölübing.) — Der Netzbruch wird bei den Kindern »abgebetet": Man ni««t einen gefundenen Hufnagel, legt ihn auf den Bauch de« Kinde« und spricht: «Bruch, ich binde dich. Bruch, ich st.lle dich. Bruch, ich vertreibe dich im Namen Goite», de» Bater» usw.* . . . Hiezu wiro bei dem Worte .dich" da» Kreuzzeichen gemacht und schließlich da» Vaterunser dreimal gebetet. (Admont.) Im hohen ansehen al» Amulett gegen Fraisen Gene 2 Deutsche Wacht iiuiniHCt 29 tation entgegenzutreten. jtfan beschloß, für Südungarn ein in deutscher Sprache erscheinende« Tag-dlatt zu gründen, da« die Magyarisierung«ideen propagieren soll. Dabei wird «an natürlich nicht stehen bleiben, sondern «an muß sich in der nach» st«n Zeit auf Drangsalierungen deutscher Lehrer und Redakteure in Südungarn gefaßt «achen. Der Erfinder des Leufels „Bitru" gestorben. In der bekannten Sommerfrische Sceaux bei Pari« ist dieser Tage, 53 Jahre alt, Gabriel I«-gand gestorben; Gabriel Jogand — da« war der wahre Name jene« Manne«, der al« Leo Taxil eine Zeit lang berühmt war und ganz Europa befchäf-tigte. Er war zuletzt fast vergessen, al« Person wenigsten« und von seinen letzien Schriften Hai «an kaum noch Kenntni« genommen. Aber die un» geheure Irreführung, die er sich vor fünfzehn Jahren leistete, wird nicht fo leicht vergessen werden und wenn «an jetzt den Na«en Leo Taxil wieder liest, wird man sich eine« vergnügten Lächeln« nicht er-wehren können. Taxil war au« einer Jefuitenschule hervorge-gangen; er batte einen Einblick in klerikale« Wesen getan und führt« sich al«bald mit antiklerikalen Schriften «in. die in d«rb«r Weise und mit beißen-dem Spotte dem Kleru« und d«r Kirche zu Leide rückten. Die Titel seiner Broschüre lauteten unter anderem: »Die Rabenjagd'', „Beichtstuhl und Beichtväter", „Die Maitreffen d?« Papst««*. „D«r Giftmischer Leo XIII.", „Die heiligen Porno-grophen", „Die lustige Bibel*. Daß er eine nicht ganz einwandfreie Persönlichktit war, «rgab sich darau«, daß «r zu einer hoh«n Geldbuße verurteil» wur'e, weil er unter seinem eigenen Namen da« Werk eine« kürzlich verstorbenen Verfasser« neu herau«gab; diese Verurteilung hatte seine« Au«-schluß aus de« Frei«aurerorden zur Folge. Er hatte eine ganze Reihe von Prozessen wegen Ver-leumdung der Geistlichkeit autzusechten. Plötzlich aber hörte «an, er habe sich bekehrt. Er tat Ab« bitte. Der jetzige Erzbifchof von Pari«, Kardinal Richard. da«al«, in Jahre 1885, Koadjutor de« Erzbi«tu««, erteilte ihm den Segen; Papst Leo XIII. gewährt« ihm feierlich Absolution. Und er fchrieb gegen di« Freimaurerei und di« Freidenker« ein« Reihe von Schmähschriften, die in dem gleichen «aßlosen Ton gehalten waren, wie vorher die »n-griffe auf die Kirche. I« Jahre 1892 begann feine Veröffentlichung von sensationellen Enthüllungen über ven „Teufel i« 19. Jahrhundert". Er wollte stehen die logenannien „Frai«-Ketten*, auch „Heck-wurmp«rl«n" genannt. Zu ihrer Gewinnung wird eine Natter gefangen und, in einem Topfe ver-wahrt, in eine« Ameisenhaufen vergraben. Die ab-genagten Wirbelknochen der Natter werden anein-ander gereiht und dem Kinde al« Kette umgehängt. (Etüdina und Schlad«ing.) Ein andere« Mittel gegen Fraisen: Man hackt einer Katze den Schweif ab und gibt von de« abfließenden Blut» drei Tropfen de« Kinde ein. (Fernitz und Köflach). Ferner: In einer Kapelle zu Michelbach wird die Schürze de« Jesukinde« al« „FraiS-Fünal*' verehrt. Die Leute nehmen diese Schürz« dem Bilde ab, wickeln damit da« kranke Kind ein und spenden der Kapelle »in ähnliche« Tüchlein, da« wieder von anderen Hilfe-suchenden benützt und ersetzt wird. Oder: Man beißt einer lebenden Mau« den Kops ab und hängt diesen dann de« Kinde u«. (Maria-Zell.) Bei« Zahnen der Kinder: Man hängt de« Kinde Zähne von Pferden und Hasen um ... Den ersttn Zahn de« Kinde« soll die Mutter verschlucken, dann bekommt e« niemal« Zahnschmerzen und wird schöne Zähne erhalten. — Gegen Würmer. Verab-reichung eine« gedörrten und pulverisierten Wurme«, der von einem anderen Menschen abgegangen ist. (Frohnleiten.) Gegen Bettnässen: Mäuse werden in Suppe gekocht, gebraten, al« Haschee in anvere Speisen ge-mengt oder gedörrt al« Pulver genossen — oder: Man geht hinter einem Leichenzug her und läßt da« Kind in da« frische Grab p .... n. (Mittirn-dorf.) — Gegen Abzehrung: Das Kind wird auf einer Broischüssek in den warmen Backofen „einge« schössen*, und zwar dreimal «>t de« Spruche: beweisen, daß die Freimaurer den Teufel anbeteten, daß die Logen allwöchentlich eine Teufelsfeier ab-hielten, daß Gibraltar von gehei«en Gängen unter» wühlt fei, in denen die Dämonen hausten. Den Gipfel de« Unsinne« bildete die Geschichte von de« Teufel Bitru. Die Teufelin, Diana Vaughan, er-klärte er, habe sich von dem Höllenfürsten abge-wandt und sich in den Schoß ver heiligen Kirche atsaeh«en lassen. Zu Ehren der Bekehrung der A«erikanerin Diana Vaughan wurde im Pariser Sacre Coeur ein feierliche« Tedeu« abgehalten! I« Namen de« Papste« sandte der Kardinal Pa-rocchi der bekehrten T'ufelin den Segen! Taxil «achte den Jesuiten einen authentischen Teufel«-schwänz zu« Geschenk und da« Geschenk wurde mit Dank angenommen! Aber dieser Teufel«fchwanz war in Wirklichkeit ein nachgemachter Löwenschwanz von einer Beüvorlage. Diesen Schwanz zeigten die Jesuiten froh-lockend herum! Eine» schönen Tage«, im Jahre 1897, enthüllte Leo Taxil die Wahrheit über diese Enthüllungen; er halte die Kirche, den Papst, die Katholiken einfach zu« besten gehabt. Sie waren daraus hereingefallen. Sie hatten an feine Teufel und seine Hexen geglaubt! Selbst-verständlich wurde Taxil nun mit den höchsten kirch-lichen Strafen belegt. Sie änderten nicht« an der Tatsache, daß sein« Mystifikation glänzend ge-lungen war. In d«n letzten Jahren lebte dieser geriebene Gauner ganz zurückgezogen in Sceaux und gab gemeinsam mit seiner Frau eine Küchenzeitung herau«. Das Martyrium einer Kaiserin. In dem Buche von Tweedie: „Porfirio Diaz, der Schöpfer de« heutigen Mexiko", wird auch die Katastrophe de« Kaiser« Maximilian von Mexiko und feiner Gemahlin auf Grund »euer Forschungen und Dokumente berührt und e« dürst« nicht ohn« Jnlkresfe fein, über den Au«bruch de« Wahnsinn« bei der Kaiserin neuere Einzelheiten zu erfahren. Al« Maximilian am 7. Juli 1866 die Hoff-nung«losigkei« feiner Lage erkannt« und zur Unt«r-Zeichnung seiner Abdankung«urkunde bereit war, hielt seine Gemadlin, Kaiserin Charlotie, ihn von diesem Schritt dadurch zurück, daß sie sich zu eine« persönlichen Besuche bei Napoleon III. und Piu«IX. bereu «rklärt«, u« noch einmal, zum letzien Male, ihre Vermittlung anzurufen. Charlotte trat die Reise an. Zu ihrer Ueberraschung war ihr alter Freund Napoleon III. nicht auf dem Bahnhof er-fchientn und gewährt« ihr auch erst nach wieder- „Alt hinein und jung herau«.* — Gegen die fallende Sucht gelten St. Valentin und die hei« ligen drei Könige al« Schutzpatrone. Mittel da-gegen sind z. B.: Nebst zerstoßenen Schwaben-täfern (Siraßgang) und der Galle eine« Frosche« wird die geröstet« und puloirisiert« Nachg«durt al« „Stupp* innerlich angewendet, — Gegen Schwer-Hörigkeit: Menschenschmalz, d. h. au« Frauenmilch gewonnene Butter. (Kainachtal.) — Lungenwckit. Schwindsucht usw.: Drei Nägel vom Kopfbrette «ine« Sarg««, unter di« Türschw«ll« gklegt, bringen de« Hau«h«rrn di« Abzehrung. (Voit«berg.) — Man legt gegen die Kurzatmigkeit Lungenkranker frische Graberd«, Kuhmist, selbst menschliche Fäce« auf oder »ine Vipernschnur oder e« sind die Gedärme »in»« frisch g»fchlacht»trn öchweinr« um den Leid zu wickeln. (Umgebung Graz.)— Zähne: Die Fürbitterin bei Zahnschmerzen ist die heilige Apollonia, der bei ihre« Martyrium die Zähne au«gebrochen wurde». Gegen Durchsall: Nimm den Kot von einem schwarzen Schwein, röste ihn auf einer starken Herdfchaufel, mache ihn zu Pulver und gib einer starken Person «inen Löffel voll ein. (Graz.) — Gegen Ruhr: D«r Genuß von Kröten in Suppe. (Stallhofen.) Gegen Milzstechen verzehrt man eine ledende schwarze Waldschnecke oder hilft sich, wenn man einen Stein vom Weg aufhebt, auf dessen Stelle dreimal spuckt und den Stein wieder darauflegt. (Eitn«ia(.) — Gegen Fi«d«r: Um Marburg legt man d«m Kranken da« Skellet eine« Pferdeschädel« hinter da« Kopfkissen. In Kumbrrg wird eine in einer Wallnuß-fchale verschlossene Kreuzspinne al« Amulett holten, stet« dringender werdenden Gesuchen die erbetene Audienz in St. Clond. Ec empfing sie sehr kühl und ging, während di« Kaiserin sprach, ungeduldig im Zimm«r auf und ab. hin und wi«d«r ein« abweisende Kopfbewegung «achend. Da wurde sie dringender, erregter, denn sie wußte, daß sich jetzt ihr Schicksal und da« ihre« Mann«« entscheid«» «ußte. Napoleon bemerkte ruhig, daß er alle« für Maximilian getan habe, wa« in seinen Kräften stand. Nicht« konnt» ihn bewegen, seine Haltung zu ändern, stlbst di» flehentlichsten Bitten nicht. Al« er ihr, u« der Szene ein Ende zu «achen, jede Hilf« abschlug, fuhr si« auf« höchst« gtreizt empor und ries mit blitzenden Augen: „Wie konnte ich, «ine Prinzessin au« königliche« Haufe, «ich so weit erniedrig»»,, einen pleb«jifch«n Emporkömmling um «in« Gunst zu bitte«.* Di« Hofdame derKaifiria, die diesen Vorgang al« Verfasserin de« Buche« über Porfirio Diaz er-zählte, fügte hinzu, daß die Kaiserin nach dieser Audienz ganz gebrochen nach Pari« zurückkehrte. Si« war nur mehr ein Schalten ihrer selbst. Teil« verharrte sie in schweigendem Brüten, teil« verriet sie in ihren Reden, daß sie durch die düsterste» Borahnungen über da« Geschick de« Kaiser« gequält wurde. Sie haue keinen anderen Wunsch mehr, al« persönlich nach Rom zu reisen und die Ber«ittlu»g de« Papste« Piu« IX. anzurufen. Da wurde eine« Morgen« der päpstliche Hos in Aufregung versetzt, al« die Kaiserin anstatt in de« vorgeschriebenen schwarzen Spitzenkleid mit Schleier in eine« Hute im Vatikan erschien und darauf bestand, bei Sr. Heiligkeit vorgelassen zu wird«». P,u« «rkannte sofort, daß «r «in« Geisteskranke vor sich hab«. Erschreckt und besorgt sprach er ihr zu und ließ seinen Leibarzt und den Kardinal-staat«sekreiär Anionelli kommen, um sie zu beruhigen, aber si« weigerte sich entschieden, den Baiikan z» verlassen. So verging der Tag, der Abend ka«. und die Au«sicht, daß «ine Frau eine Nacht i i de« Mauern de« Vatikan« zubringen falle, rief große Auslegung hervor, aber Piu« wollte keine Gewalt anwenden und ließ ein Schlafzimmer für die Kaiserin und ihre Hofdame einrichien. Al« Charlotte auch am nächsten Tage daraus bestand, im Vatikan z» bleiben, ließ der Pipst zwei Nonnen kommen, die sie bitten mußten, ihrem Kloster einen Besuch zu machen. Nach langem Sträuben willigte sie ei«, aber nur unter der Bedingung, in einem geschlossene» Wagen mit verhülltem Gesicht fahren zu dürfe», damit »an sie nicht erkenne. Kaum war die Kaiferi» im Kloster angelangt, al« sie in Tobsucht verfiel. Ihre telegraphisch herbeigerufenen Verwandten brachten sie nach Miramare und von dort nach Lasten, wo sie heute noch lebt, in ihrer geistigen Umnachtung, wie «an sagt, täglich di» Rückkehr Maximilian« erhoffend. um n«n Hal« gehängt. — Da« „Abbeten* de« Fieber« besteht darin, daß man ohne Vor-wissen de« Kranken über die Zimmertür die Worte schreibt: „Fieber bleib' au«, i b, nöt z' Hau«.* (Köflach.) Zu Ende de« 18. Jahrhundert« wurden bei den Minoriten in Graz jährlich am 8. Februar „Fieberhostien" bereitet und gegen hartnäckige Fieber den Kranken eingegeben. — Nach Blattern mißt man der Reinigung der Bett- und Leibwäsche keine Bedeutung bei. E« kam in den verflossenen Acht-ziger Jahren vor, daß vor de« Leichenbegängni« »ine« an Blatter« Verstorbenen die ganze „Freund-schaft* d«n Ml>rg»ni«diß auf einem L iniuch ver» zehrte, da« oorh«r zur Verhüllung der Leiche und nun zur Deckung de« Tiscye« dienen mußte. — Die Jmpiung wird vielsach al« Teufel«wert ver-lästert; wird ein Kind grimpf«, so verfällt e« de« Aniichrist und kann nicht «ehr selig werden. (Mitierndors. Sa«« uns an a-.deren Orten.) Um den Schmerz einer Wunde zu stillen, betet «an: „Unser lieber Herr Jesu« Christ»« hat viele Beu-len und Wunde« gehabt uns doch keine verbunden; sie gären nicht, e« gi bi auch keinen Eiter nicht: so wahr die heiligen sünt Wunden find geschlagen, sie gerinnen nicht, sie verschwüren nicht, daran» nehme ich Wasser und Blut, da« ist sür alle Win-den gut. Heilig ist der Mann, der olle Wund » und Schäden heilen kann. I« Namen Goite« de« Bater« -f- f f Amen." (Schwanberg.) Gegen Wurm: Bei heftige« Schmerze stecke «an den tranken Finger einer Katze in da« O»r, die Katze wird heule», der Finger aber heilen. (Grö!>«ing.) — Geg n Knochenbrüch« und Ver- ? tummer 29 Politische Rundschau. Ki»e lehrreiche A,ftste?«»g bringt da« „Grazer Tagblatt" in einer seiner letzien Nummern. Da« Blatt verweift aus die ReichSraiSwahlen de« Jahre« 1901 und stellt sest, daß die „Deutsche Volkspartei" den rückschrittlichen Gruppen mehr Sitze entrissen Hai al« alle anderen d-utschen Parteien und die Sozialdemokraiie zusammen. Während di« Schönerianer damal« von ihr«n fünfzehn Wahlsiegen nur einen (allgemeine Kurie Krem«) über die Christlichsozialen errangen, die Sozialdemokraten drei ckristlichsoziale Mandate (allg. Kurie Wien I. allg. Kurie Wien V und allg. Kurie Wiener-Neustadt) eioberten, die Deunche FortschriuSparlei einen Chnftlichsozialen (Städte« bezirk Baden) au« dem Sattel dob und die Deutsche Bauernpartei zwei klerikale Litze (Landgemeinden Judenburg und Salzburger Großgrundbesitz) pewann, gelang e« der „Deutschen Volkspartei" in fünf bi« dahin christlichsozialen Wahlkreisen (Landgemeinde Znaim. Lan:gem. Krum >u, Landgem. Zwettl, Land« gem. Wiener-Neustadt und Städtebeztrk St. Polten), in vier deutschkler-kalen Bezirken (allg. Kurie Salz-bürg, Siädtebezirk Freistadt, Städtebezirk Wel« und Städtedezirk Jnn«bruck) und in ein-m sloventsch« klerikalen Wahlkreise (Landg.m. Klagensurt) da« deuischfreiheitliche Banner zum Siege zu lühren! Da« war doch praktische Arbeit, die zu ver klein»», ein gewisse« Worthelventum sich vergeben« anstrengt! Au de« sloveuische» ^audwahlbezirkeu — Steiermark erhielt bekanntlich deren si- ben zugemessen — harrt viele« noch det Klärung. Aber auch hier ist die Truppenverteilung gleich der in den deutschen Landwahlbezirken: die Klerikalen, die be*ti possidentas, die Freisinnigen die «Uligen Angreifer. Wobei zu bemerken ist, daß diese letzter» Gruppe kein einheitlich»« Ganze ist, fonvern au« zw»i getrennt marschierenden Teilen besteht. Die deutschfreundliche Siajercpartei. deren Mitglieder« stand die Zahl 10.000 weit überschritten hat und die sich heute schon eine« mächtigen Einflüsse« rühmen darf, stellt in allen Wahlbezirken eigene Kandidaten aus; ähnlich hält e« auch die neuge« gründete flovenifch-liberale VolkSparni (Narodna Slranka), di» sich ungemein rührig zeigt und dem flooenisch-klerikalen Bauernbund hart an den Leib rückt. Diese schwarze Zwang«genosfenfchajt, die unter der Fuchtel de« Marburg»? Bischof« und feine« politischen Agitator«, de« früheren Abgeord« nkten Dr. Kotoftc, steht, kandidiert. — wohl um dem Tiiel „Bauernbund" gerecht zu werden — einen Kaplan, einen Professor, drei Doktoren und zwei ganz? Landwirte; und zwar u. a. den Kap» lan ftorojtc in Rohitsch-Sl. Maretn-Drachenburg, den Hofrat Dr. Ploj in Pettau-Friedau, den Mae« renkunge»: Brettxer, frisch abgesetzter Men>chenkot wird auf den Lappen etner abgetragenen Lederhofe aufgestrichen und auf di« Bruchstelle gelegt. (Deutsch-Land«derg.) — Gegen Knochenfraß: Man nehme um Mitternacht auf einem Friedhof fchw»ig»nd »in Toiengebein. bekreuz» damit dreimal die leidend» St»lle. bete für den Verstorbenen, dem da« Betn fceljörte, drei Vaterunser und ver-scharr« wieder den Knochen. (Unterland.) — Im EnStol herrscht der Volk«glaube. da« man Ge-wohnhkilSirinktrn da« Lasttr abg»tvShn»n könn,, wen« «an ihnen „Ltichtnwafftr", d. h. Wasser, mit dem der Leichnam gereinigt wurde, unbewußt zu trinke« gibt. (Litzen.) E« darf nicht Wunder nehmen, wen« unter den Landleuten eine so bodenlose Dummheit herrscht, denn da« Beispiel gaben die höchsten Behörden. So wurde noch von der erzbischöflich salzburgischen Regierung mittelst gedruckter Verordnung in den 70 er Jahren de« 13. Jahrhun« der« da« Vergraben einer Kröte al« Mittel qegen „vnhfchelm" empfohlen. (Bühler 1895, Seite 140, Anmerk. 2.) Wie man au« diesen Beispielen sieht, könnten hier die Schule und besonder« die Kirche ein reiche« Arbeit«feld zur Belehrung de« in Dumm-heil und Aberglauben versunkenen Volke« finden, srelich müßte mit der Anschauung gebrochen werden, daß der Aberglaube der Wall de« Glauben« iß. Deutsche Wacht burger Finanzkommissär Dr. Povaley in Cilli«Franz, und den Lande«au«schuß Dr. Robic, den man durch ein Wa^lmanöoer »u« den Marburger Land-gemeinden abgeschoben hat, in Mahrenberg-Win-dischgraz-Arnsel«. Wer die politische Rückständigkeit de« flooenifchen Bauern kennt und die schamlose agitatorische Kraft der peroakischen Hetzkapläne erwägt, die hier so wie nirgend« mit Au«nützung der religiösen Güter politische Gest äste besorgen, der wird freilich trotz aller Achtung vor der regen Ausklärungsarbeit bn Freiheitlichen ein Skeptiker bleiben. Vielleicht gelingt e« oi.s.n da und dort, achtbare Minderheiten oder gar Stichwahlen zu erzielen, aber im großen und ganzen dats man sich keiner Täuschung hingeben darüber, d^ß bei den Slovenin Steiermaik« noch heute klerikal Trumpf ist. Erst eine spätere Zeit kann hier ernten, wa« eine glückliche Au«saat vetspricht. Mucker! Da« Profefsorenkollegium der Wiener technischen Hochschule hat beschlossen, in Hinkunft alle Zuschrist'n und Eingaben in nichtdeutscher Sprache zurückzuweisen. Kine merkwürdig» Zvlaßspeud». Die römisch« katholische Mission«schrift „Vergißmeinnicht" stellt in ihrer Abonnement«einladung allen, die für da« Blatt werben, nicht nur zwei bi« drei Messen täglich in Aussicht, fondern verspricht vielmehr jedem, der einundzwanzig bi« dreißig neue Leser gewinnt, ein schöne« Geschenk, und zwar eine wundertätige Photographie. Diese wird laut Anzeige i« der Tode«stunde des Abonnentenjammler« ihm und allen-Verwandten bi« zum dritten Grade roll-kommenen Ablaß spenden. Freilich, di? Wunderkrast tritt nur dann in Erscheinung, wenn — die neuen Leser noch vor dem I. Mai 1907 ihr Bezug«geld eingeschickt haben. — König Heinrich IV. war Pari« eine M'ffe wert, der Verlag de« .Vergißmeinnicht-bezahlt ein Abonnement »it drei Messen täglich, abgesehen von der wundertätigen Photogiaphie, deren erste« Wunder der Abonnent,«fang ist. Aber Rom behauptet, daß der KlerikaliSmu« nicht Schuld ist an der Berdummung de« Volke«! Aus Mtldt und Lsnd. filier Hemeiuderat. Am Freitag den 12. d. M.. um 5 Uhr nach-mittag«, findet eine außerordentliche öffentliche G e« meindeauSfchußfitzung mit folgender Ta-ge«ordnung statt: Muieilunn der Einläuse: Bericht de« RechtSautschusse« über: 1. Eine Eingabe der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli um Ersatzwahl eine« Mitgliedes in den Spar» kafseau«schuß. 2. Die Eingabe de« Dr. Franz Knecht «sinn, Byzantinismus, Bestechlichkeit. Wie man au« diesen wenigen, au« Tausende« aus gut Glück heiau«geno«m>nen Kulturbildern schließe« k^nn, konnte eine derartige Zeit unter den Bürgern und Bauern nur ganz ausnahmsweise einmal einen Charakter schaffen; ein Sklave, und viel bessere« war der Untertan nicht, bleibt auch in feiner Gesinnung ein Knechi; Servili«mu«, Kriecherei, Byzantini«mu« und Bestechungen bi« hoch hinaus kennzeichnen daher den Zeitraum bi« zu« Jahre 1848. Hier wieder nur einige Belege zu diese« harten Urteile: Gegen den Adel, den Herrenstand, waren die Bauern in Kärnten von jeher so de«ütig, vaß sie, wenn sie zu einem Herren kamen, beide Knie zugleich beugten, mit dem ganzen Leibe sich vor-wärt«neigten und unier Bücken und Neigen sich mit der rechten Hand an die Brust schlugen. Wenn ein solche« Volk wider seine Herren aussteht, wie da« wiederholt geschehen ist. mußte die Bürde, die ihm auferlegt worden war. schwer, da« Joch uner-träglich sein. In den Gesuchen der KriegSknechte, fahrender Schüler, verarmten, kleinen Land- und Beamtenabel« um Gnadengaben an die steirifche Landschaft kommt die bedientenhafte Denkweise anschaulich zum Ausdrucke. In den zuckerigen Lob« reden spricht der eine vom ständischen „«in» fließenden Brunnerquell der Gnade", ei« anderer von „hochadeliger Miltigkeit", der man nur .«it kniebiegender, armseliger Reverenz" sich nähere. Neben einem .allerlebten, großver- Seite 3 vurgstaller de Remete in Angelegenheit de« Legate« zur Erhaltung de« Grabe« der Fa«ilie Sapuschek. 3. Die Eingaben bemffend die Zuerkennung de« Hei«atSrechte« an: Anna Schöninger. Barbara Gudna. Margarete Tuchter, Johann Totschaj. Gregor Stopper und Felix Zauder. 4. Ein AmlSbeiicht betreffend die Ablegung de« StaaiSbürgereide« durch Ludwig Scheu. Bericht de« Bauau«schusse« über: »inen AmtSvortrag mit Kostenvoranschlag über notwen-dige bauliche Veränderungen in der LandeSdürger» schule. Berichte deS Finanzausschusses über: eine Eingabe des Cillier Turnvereine« um Ber-pcchiung d«S an den Sommeriurnplatz anstoßenden Teile« deS Grafeigarten« und eine Eingabe ve« Stadtver!chönerung«oere»ie« um Abschreibung von 90 K 54 h für bezogene« Holz. Bericht de« G»wrrb»au«fchusfe« über: die Eingabe de« Anion Altziebler um Bewilligung der Verpachtung seiner Gastgewerbekon Zession an Marie Bidowitsch. Berichie de« Maut-Au«schuffe« über: die Gesuche um Bewilligung der Mautabfinnung für 1907 der Adele D«kko und de« Peter Mazutsch. Antrag d»S Schlachthaus-Birwal-tungSau«schuffe« auf Anbringung von sechs weiteren Laufkatzen und Brett,cheiden im Schlachihofe. gheateraufführuug deutscher Fachschüler i« Cillier Stadttheater. Einer freundlichen Ein» ladun^ de« Verbanne« deutscher Hochfchüler Cilli« Folge leistenk>, wird der Bruderverband deuifcher Hochschüler Marburg« am Sam«tag. den 13. d. M. in hicsige« Stadttheater Fulda« zugkräftige« Lust-spiel: „Die Jugendfreunde" zur Auffühiung bringen. Die Veranstaltung war in Marburg von eine« vollen künstlerischen Erfolge gekiönt. Die schauspielerischen Leistungen und da« gesamte Ausammenspiel ließen manchmal vergessen, daß man nur junendliche Dilettanten vor sich hatte, die in edler Begeisterung für die Ziele unserer nationalen Schutzvereine die Bretter betreten hatten. Der Reingewinn au« der Veranstaltung fließt den b-iden Schutzvereinen Südmmk und Schuloerein zu und »« kann de«halb wohl die Erwartung au«gefprochen werden, daß jeder Cillier e« al« nationale Pflicht erachten wird, di«fer Veranstaltung beizuwohnen unv dergestalt der nationalen Sache fein Scherflein zuzuführen. Der Beginn der Vorstellung ist aus >/,8 Uhr fest-gesetzt. Den Kartenvorverkaus übernahm in li-ben«-würdiger Weife die Buchhandlung Rasch. Nackj der Aufführung findet im Saale de« Hotel« Mohr eine gemütliche Zusammenkunft statt, zu der alle Freunde und Gönner de« Verbände« samt idren fcholl-nen, im Lande gewesten mühselig'« Verwalter" hinke« Hera«: ein „bleidter" (von Leid geplagter), ei« „groß und stark brochener", eine „arme Waidbrüchige" und ein „aller baufälliger Mann"; ihnen folgen ei« „höchst miserabler" und ein „bruchhafter» auch darüber groß fchadenhafler Menich". ein „grindlige« alte« Weib", eine „bett-riffende Lazarussin". ein Mädchen „krumm und nit gar heil im Kopf" und eine „in höchster Armut sterbende Tröpfin" usw. Knechtseligteil und Bestechung ginge« Hand in Hand. Im Jahre 1655 schickie die fteirifäe Landschaft den am kaiserlichen Hoflager zu Preßburg befindlichen Hoskanzler Matthia« Freiherr» von Goldeck 3000 fl. in einem Sa«tbeutel mit ausge-fticktem Namen; der taiserliche Rat und Geheime HofsekrelSr Christoph Adele bekam im Jahre 1667 „um gewisser Ursachen willen" 1000 fl. und de« Od,rfthofmeist«r der Kaiserin-Wttwe. oem Grasen Albrecht von Zinzendors, zahlte man 5000 fl. Brandsteuer. obwohl er im Lande nachwei«bar nicht so viel Brennbare« besaß. Al« ein Rai«herr von Graz im Jahre 1657 an den kaiserlichen Hos nach Prag geschickt wurde, um in einer städtischen Auge-legenheil tätig zu fein, verehrte er oem obersten Kanzler 150 Gulden, dem Sekretär ebensoviel und mindere Beträge dem Schreiber, dem Kammer-dienet de» Kanzler«, dem Trabanten und Türhüter, den Quardisoldaf« und Pagen. Jeder nahm mit Dank an, wa« ih« geboten worden war. (Fortsetzung folgt.) Seile 4 Familien höflichst eingeladen sind und bei welcher die Musikverein«kapelle unter Leitung de« Kapell» »eifter» Herrn M. Gchachenhofer konzertieren wird. Der Einiriil zu dieser Veranstaltung ist frei. Todesfall. Hi r starb Herr Ferdinand Jelloufchegg. Reich««tler v. Fichunau Landstand in Jtrain nach langer schmerzhafter Krankheil im 83. L-dentjahre. Herr o. Fichlenau hat an Cilli stei« ireue Anhänglichkeit bekundet. Am 2 November 1824 auf Schloß Ponowitsch bei L'ttat ge« boren, widmete er sich dem Toldatenstande und erhielt seine Ausbildung in der Militärakademie in Wienerneustadt. Im Jahr» 1847/48 alt Unter-leutnant zum Infanterieregiment, damal« Prinz zu Hohenlohe Nr. 17 ausgemustert, mußte Fich» tenau vorzeitig den Dienst ein,« schon in jungen Jahren auftretenden körperlichen Leiden» wegen verlassen. Dank der gewonnenen technischen Ausbildung war Fichlenau in der Lage seine Kenntnisse aus einem anderen Felde zur Geltung zu bringen. Die in den fünfziger Jahren in Oesterreich aufblühende Bau-lätigkeit auf dem Eiseubahngediele boren ihm Anlaß sich als Bauunternehmer zu betätiaen. In rascher Folge sühnen die StaaiSbauien Fichlenau nach Tirol auf vie Brennerlinie wo heule noch eine Gedenktafel bei Siörzing der Mitarbeit Fichlenau« rühmend erwähnt. Es folgten die Bauten auf der Pußtertaler Bahn, au« welchen die beiden Brücken über di« Drau bei ViUach hervorzuheben sind, welche Fichlenau feriig stellte. Endlich die Bauten auf der Strecke Sleinbrück-Agram und schließlich in den 70tt Jahren als letzien Bau doSerste Baulo« auf der Karlstadl-Finma-nerbahn. Fichlenau zog sich vann ins Pri atleben zurück, trieb einige Jahre Landwirtschaft, biS er den Emschluß saßie, sich bleibend in Cilli nieder« zulassen. Innig befreund« mit feinen ehemaligen Neustädter Klassengenossen, die er wohl fast all» überlebte, befreundet mu t»chnisch»n Kapacitäten, wi» Lott, Nast, Poschacher und viele andere ver-lebte Fichlenau die letzten Jahr» in steler Erinnerung an eine rastlose Tätigkeit. Nur «in langes Ltid«n konnt» dikitn nimmermüden Mann brechen. Zptßler»ersa«»l»«g. Am Sonntag, den 14 d. M. findet im Hotel Terfchek eine Wählerver« fcmmlung statt, zu welch»r alle Freunde der Stajerc» pariei und alle jene, welche der Boqkollgefahr und der Pr«ßo«rläumdung d«< pervakifchen Gegner« auS .esetzl sind, auf daS herzlichste eingeladen werden. In dieser Versammlung wird Herr Schriftleiter Karl Lienhart über den Zweck und die Aufgabe der deutschfreundlichen Bewegung in den Unter» landen sprechen. Ein zahlreicher Besuch steht außer Zweifel. A«»zert Alois ?e»»«ri»i. Eine seltene Feier» stund» der Kunst ward unS am SamStag durch P»nnariniS Konzert. Hamburgs gefeierter Helden« tenor holte fich auch in Cilli stürmischen Beifall, und mil Recht, denn feine prächtig volltönende Stimme zeichnet sich »icht nur durch ihre Größe, fondern auch durch warme, seelenvolle Empfindung au«. Hohe musikalische Intelligenz und «in plasti» sche« nach der lyrischen wie dramatischen Seite hin hochentwickelte« Darstellung«oermögen, gestaltn es Herrn Pennarini, im Gegensatz zu dem gewöhnlich al« Liederfänger nicht geeigneten nur aus der Bühne heimischen Heldentenor, mit vollem Recht auch den Konzerisaal al« Slälte für seine Kunst auszusuchen. Als Erfte« fang Herr Pennarini, dessen Stimme, seit ich ihn da« letzte Mal hört«, weit kräsliger geworden ist, ohne d «durch an Weichheit einzubüßen, »Die Ehre Gottes au« der Natur" von Beethoven, dem folgten mit edle« Au«drucke vorgetragene Lieder von Schubert, Corneliu«, Li«zt. Wilhelm Kienzl, Jensen, Kittel, Weingartner, R. Strauß. Ganz reizend und «it neckische« Au«druck brachte er die „Siorchendolfchafl" von Hugo Wolf. Zu den Glanz« nu««ern de« Programme« zählen wir vie .Träume", fowie die Gral«erzählung au« Lohengrin „Am stillen Herd* au« .Meistersinger" und da« Liebe«» lied de« Sigmund a. d. Walküre. — Der tosende Beifall d«ftimmt« den Gott begnadeten Sänger zu einigen Zugaben fo unter anderen einer wundersamen Arie au« Pucini« Oper Boheme. Die Klavierbe» gliitung besorgte in vollendet»? Weise der btstbe» kannte Musikichriftsteller Herr Decseq. Ao« Alpenverei». A« Sonntag veranftalt»t» di» hiesig« Seklio» de« deutsch-österreichischen Alpen» vereine« >« Hotel Mohr »inen ihrer beliebt»» Vortragsabende, d»r sich gltich wi» feine Vorgänger »ine« zahlreichen Besuche« erfreuen konnte. Den Vortrag hielt der in Touristenkreisen rühmlich de» kannte.Herr Kleinoschegg au« Graz. Herr Kleinoscheg schilderte in fesselnder Weife eine Wanderung in ?entf.he Alrtritf die Pyrrenäen Südfrankreich« und bot im Anschluß daran einige kurze R iseerinnerunne» au« Marokko und Algerien. Sein »rst»« Reiseziel war Gaoarnie, da« südfranzösische Zerma», mit seine« berühmte» Talzirku«. in den sich von schroffen Felsen 17 Wasserfälle hinabstürzen. Diese Talkessel, .Zirfu«" genannt, bilden »in» Eig»nlü«lichkeit und S»h»nS-Würdigkeit de« französilch-fpanifche» Grenzgedirg»« und zwar ist der von Gaoarnie der schönste unter ihnen und er lockt auch abertausend» französische Salontouristen an, die boct in den abenteuerlichsten Ver-kl»ik>ung»n d»n Bergfport markieren. Ungemtin spannend gestaltete sich di» Schilderung der Be« steigung de« Mont Pecdu (3352 Meter) und zweier anderer benachbarter Bergnipsel. die Heri- Kleinoscheg in Gesellschaft eines Münchener«, den ihm der Zu-fall in den Weg geführt hatte. autsüdrte; einen zweiten Jsar-Athener mußte u>an zurücklassen, da ihn die Vorliebe für den Alk'Holgenuß zur Er-tragung von Strapazen nicht befähigte. In launiger Weife verbreitete sich der Vortragende über die Eigentümlichkeiten und Mängel der französischen Bergführer, di» zwar die angeborene Höflichkeit ihrer Nation nicht vermissen lassen, die aber, wa« Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit anbelangt, ven Vergleich mit deutschen Bergführern nicht au«halien können. Auf seiner Bergwanderung machte er auch die Bekanntschaft zweier französischer Generalstab«-ossizi»r», die in geographischen Ding«» »in» rühr»nd« Unwissenheit an d«n Tag legten. Eine österreichische Provinz Steiermark kannten sie nicht. Auch mit Spaniern, die nicht al« Spanier gelten wollten und den Stolz de« CatalonierS, diese« Abkömmling« der Goten, hervorkehrten, traf er zusammen. Mit schwungvollen Worten schilderte er den herrlichen Autblick von den schneebedeckten und ««gepanzerten Gipfel» de« Marborö, Vignemale und Mont Perdu aus die fruchtbaren südfranzösische» Gefilde unv dir rötlich schimmernden Sierra«. Zu ven von Herrn Hau«daum vorgeführten Lichtbildern bot Herr Kleinoscheg dt« zug«hörig«n Erläuterungen. Die Lichtbilder boten Ansichten au« der Bergwelt von Gaoarni« i« Dep. Haute»-Pyrre»ee», dann d«n füd» französischen Badtorten, die sich eine« Weltrufe« erfreuen, u. a. auch von Biarritz, von Luz, ferner de« Wallfahrt«orte« Lourde« und führten schließlich nach Portugal (Opo«o, Lissabon), nach Marokko (Tanger) und endlich nach Constantine unv Blidak in Algerien. Reich«! Beifall dankt» v«m fesselnden Vortrage. In hkrzlichen Worten sprach auch noch der Vereiniobmann Herr LandeSgerichUral Dr. Schäftlein Herrn Kleinoscheg den Dank und die Anerkennung d«r Anw«send«n au«. Eine zu Gunsten d«r „Südmark" veranstaltete Sammlung ergab ein hübsche« Sümmchen für diesen völkischen Schutz-verein. Irühlini»li«dertafel de« ßillier Männer-gesangneretne» Liederkranz. Di« Litdenafrl, die der rührige Männerqesangverein Liederkranz am lktzten Sonntag >m Hotel Terschek gab, stand im Zrtchen de« Lenze» und in stnniger Weise spiegelte die VortragSfolge dies« Widmung wieder. E« lag FrühlingSstimmung in ihr und in einzelnen Lieder, so z. B. dem Goldmarksch'sche» FrühlingSnetz wurde dem auch in Won«» Ausdruck verltehen. Zum Zeichen, daß die Mitglieder ve« „Lieo«r° kränz«»" fich al» tr«u« Söhn« d«S grünen Steirer-landeS. d«r ehernen Mark fühl«», trugen alle SangeSbrüder die schmucke Steirertracht, was einen sehr gefälligen Eindruck «achte und allseit« günstig vermerkt wurde. Die Eröffnung ward «it Sch«ölz«r» Männerchor: .Der deutsch« Sang' »«macht, in d«m der „Liederkranz" getreu seiner U«b«rlitferung sein völkische» Programm nikdrr« l«gt« und sich zu feiner strammdeutschen Gesinnung bekannte. E« folgte dann da« vom Basischen Sängerbünde preisgekrönte Parlow'sch»: „Mondnacht am Rhein*, da« mit edle« Ausdruck oorge» tragen wurde. Recht neckisch wurden die beiden Schel«enlieder: „Mei Dirndl" und .der Garten", erstere* ein» Schöpfn»« KirchlS. letztere« eine Widmung, di» Rudolf Wagner dem .Liederkranz" «achte, gebracht. Innig ward da« .Frühling«»«n Goldmark dt» gefühlvoll»» Reim» EichtNdorffS vertont hat. Ein« echte Steirerweife war der Blümel'jcht Chor: .Alma Wassert". Den Schluß «achte da« Strauß'iche: „Au« Lieb zu ihr", ein längere« Lieb««litd, da« d«n Sängern stüc«ifchen Beifall eintrug und gleich einigen anderen Liedern wiederholt werden «ußte. Herr Sangwart Ernst Eckl hat «it biefec Veranstaltung dem feiner Leitung anvertraut«» Verein zu neuen Ehren verholfe». Die Musik be» sorgte, brav wie i««er, die Cillier MusikoereinS» stummer 23 kapelle unter Leitung de» Kapellmeister» Herrn Moriz Gchachenhofer, der auch in liebenswürdiger Weife die Klavierbegleitung zu emzelne» Chören über»o««en halt». D»r Besuch war leid« in den ersten Stund»» durch d»n zu gleicher Zeit stattfin-denden Lichtbilderoortrag de« Alpenvereine« be« einträchtigt. besserte sich jedoch später. Air die gingen in jüngster Zeit au« Cilli folgende Spenden ein: Der gemütliche Papa K 1 20. für den fünften Logensitz K 2, I. I. für Ausbesserung K 1, Kranzspende K 6, Spende unter „Leitberg" X I.Sammlung anläßlich be« von Seit« der Sektion Cilli de« deutsch-österr. Alpenveretne« vera»ftaltkl«n Projtktton»ab«nde» X 18 30, Sammelbüchsenergedni»: Erzherzog Johann ü 13 53. ander« zusammen K 3 12. Zu« sa«««n K 45 15. Wittttrische». Od«rstl«utnant Karl Peretti vom Landwehr-Jaf.-Reg. Nr. 26 in Marburg (Aufenthalt«»« Arco) trat unter Verleihung de» Militärverdienstkceuz«» in den Ruhestand. — Der Kommandant oeS Jnf.-Reg. Nr. 87, Oberst Ghe-rardini, ward zum Kommandanten der 29. Brigade in Unavarn ernannt. per deutsch völkische cheßilfe»»erA«»d hält kommendrn Sonntag nachm. 4 Uhr in Störs. t« Gasthause de» Herrn Hermann seine Monat»o«r-sammlung ab, m der wichtige Beschlüsse gefaßt werden sollen. Müßrer»ersa»»r»«>. I» Lutt«nb«rg hielt am 5. d. M. oer Kandidat für drn 11. Reich»-rvt»wahlkr«i»Herr LandeSgerichtSrai Richard Marckhl ein« Wähler-Versammlung ab, zu der sich über Hunde« deutsch« ReichSratSwähler «infand«a. Herr Bürgermeister Thurn stellt« den Kandidaten den Wählern vor ünd hieß ihn herzlich willkommen. Hieraus entwickelte der Kandidat sein beifälligst aufgenommenes Programm. Dann folgten mehrere Anfragen aus dem Kreife der Wähler, die der Kandidat alle befriedigend beantwortete. Herr Lehrer Voller verirat vie Forderung der Lehrerschaft, ins-besondere in materieller Hinsicht und verwies auf da« ungertcht« Be oldung»system. Landt«g»d verleiden Gemeinde wohnt, weder unter Kuratel steht, noch im Konkur« ist und weder eine Armen» Versorgung au« öffentlichen Mitteln genießt, noch in eine gerichtliche Strafe (Verbrechen oder au» Gewinnsucht begangene Vergehen und Übertretungen) verfallen ist, kann, wenn er in der Wählerliste jene» Wahlkreise», in dessen Gebiet er a« 19. Februar d. I. wohnte, nicht enthalte» ist. seine Eintragung verlangen. Zu diese«Zweck hai er an sen Gemeinoeoor» steh« ein« ungestempelte Eingabe zu richten, der der Taus- und Heimaischein und di« poliztilich« Wohnung»o«ftätigung betltegt. Auch diese Beilagen sind stempelsrei, wenn sie eigen» zum Zweck der Wahlr«chi»rekla«ation beschafft werden «üsse». Zeder Wähler hat ferner da» Recht, in feine« Wahlkr«,« auf die gleiche Weif« die Ausnahme solcher Personen, von den-» ihm bekannt ist, daß sie wahlberechtigt sind und die Str«ichung jener Personen zu begehren, von denen er weiß, oaß sie nicht wahlberechtigt sind. Jeder deutsch« Wähler ist v e r p >l t ch t e t, darauf Bedacht zu nehmen. Nummer 29 ob er auch tatsächlich in der Wählerliste einge-tragen ist. Are»de»»ertehrs«»ssch«tz i« killt. Da die Zeit der Vermietung von Sommerwodnungrn all-mählich herannaht und di« Anfragt« von auSivärt« sehr sttNk einlaufen, ergeht hiemit an alle Par-teien, die bereit« Sommerwohnungen zu vergeben gedenken, da« Ersuchen, sie bei den unten an«-» gebenen Au«kunft«stellen, wo «ntsprechende Druck-sotten aufliegen, unverzüglich zur Anmeldung zu bringen. Auch jene Parteien, die überhaupt die Absicht haben, im Laufe be« Sommer« Räumlich-leiten an Fremde zu vermieten, wenn auch der Vermiitetermin im Juni und Juli erst erfolgen kann, werden erfucht. ihre Anmel un«en schon jetzt zu machen, da sich die meisten Fremden schon lang« vor ihre« Eintreffen durch Briefwechsel passend« Wohnung«» sichern. Di« Wohnung«ver» «ittlung geschieht kostenlo«. nur «rsucht der Fremdenoelkehr«au«schuß jene Parteien, die «in« dtreit« angemeldete Wohnung vergeben oder an-derweitige Verfügungen getroffen haben, biese sofort bei ber A»m«ldung«sttlle abzumelden, um dem Au«schuffe in rücksichtsvoller Weise seine Auf« gäbe zu erleichtern. Au«tunfi«sti« Lrrn«nd«n aus Griind musterhaf, hrrgrst«llt«r, g«druckl«r Unt«rricht«dri«sr mit brieflicher Aufqabtn-Verdefferung u. s.f. in drr vollstkn und sichersten Art die Kurzschrift (System Gad«l«berger) erlernen. Anfra.ien beantworte, der g«nannt« Berein (Wien, I. Wollzeile 12) mit wendender Post. Kie »e»e ZK-de Der Bericht dt« .Wiener Modeklub* teilt über die Herrenmod« der kom-mtnden Ja re«zeit uni«r and«r«m folgrnde« mit: Der Utbtrzieher, al« Ueberkleid für Salonanzüg«, wird entweder au« schwärzt« oder dunkelqrauen Stoffen und sowohl mit al« ohne Seidenrever« getragen. Der Schnitt ist im Oberkörper anliegend und von o«r Taille nach unitn hin i > ziemlich bedeutender Weite au«gehend. Die zweit« Form für Utberzi her ztigt >m Gegensatze zu dem früher«» die bekannte gerade und los« fallende oder fogenannie englische Form. Ditser Ueberzieher wird au« h«ll«n Stoff«» mit Karo« o?cr Sireisenmustern v«tf«nigt. B«i d«n Salon»öcke» finden kein« w«f«nllichen V«ränd«rung«n durch die neue Modt statt. Btinileider werd«« au« hell-grauen und f«i»g«strtiften Gioff-n bevorzugt Di« Form ist im ober,« Teil« «iwa« w«>t«r al« bi«h«r und nach dem Fuße hin gerad« und eng verlausend. Sakko« werden in der Taill« fast anliegen, jedoch mit ziemlich glockizem Schoße gelragen. Die Vorderfront ist — wie allen Röcken ditser Zeit — tief geöffnet und bloß für einen oder zw«i Knöpfe zum Schließen gerichtet. Die Röcke werden hen«r stet« offen getragen und nur unter de« Ueberzi«d«r zug«knöpst. Di« Jackett« sind gltich d«n Sakko« vorn tief au«gtschnitlen »nd «tist nur mit «inem Knopf zu schließ«». Von d«m Knopfe au« geht di« Vordtrkant« de« Rocke« in fast senk« rechter Linie nach abwärt« und rundet sich dann «äßig nach rückwärl« ab. Di«f« Form ist für schlank« Gestalten äußerst wirksam und kleidet sehr vorteilhaft. Die Westen werden Heuer durchweg« ohne Kragen und nur mit einer Reihe von Knöpfen hergestellt; von den nnterstt» Knopst an wird aus ein« Läng« von etwa 10 Zentimetern di« Kante schief abgeschrägt. An Westen von dunklen Stoffen weden stet« weiße Unttrwest«» ang«!»üpfl. Färbige W«sten sind moderner denn je. wobei aber möglichst licht« — btinahe weiß« — Leinenstoffe Mit verschiedenen Slreisrnztichnungtn bevorzug« «erden. Modtrne Farben sind alle Schattierungen von grau und blau, und zwar für da« Frühjahr in d«n dunkleren, für de» Sommer in den h«llft«n Nummern. Die neueste Modefarbe ist «in bläuliche« Bordeaux. Deutsche Wacht £in Drnitfehler wi« ihn drr Witz eine« Humoristen de« S>mpl>cisiimu« nicht besser säeten könnt«, ist dem „Grazet Volk«blatte« unterlaufen. Wir können daher nicht umhin, ihn wiederzugeben, obgltich t« in «in«r Schriftleitung gewagt ist, von fremden Drucks.hltrn zusprecht». I« einem Berichte über die Tillier Milchpanticherinne» heißt tS in dem genannten Grazer Blatte wörtlich: „Im ganzen wurden zehn Verkäuferinnen b«anständ«t, darunter solche, bere» Gesäße wegen ihr» Unreinlichteil ge-radezu Ekel erregten." D r Rein«, dem alle« rein ist, wird diese Unrtinlichkeit wohl richtigzustellen wissen. Mrgermeikter Hrnig von Pettau ist an einer schmerzhaften Mittelohrentzündung erkrankt. Wäh« rend seiner Krankheit werden die Amt«gtschäste von seinem Stellvertreter Johann S t e u d t e geleitet. Aach einmal et»a» Wohltuendes! Unter dieser Uederschrift lesen wir in der „Wartburg-: I» Hall bei Avmont starb ein 76 Jahre alter, armer, friedsamer Tischler. Der katholische Pfarrer von Hall, ein Admonter Benediktiner, kam dem da« Begräbni« vollziehenden Pfarrer mit großer Freundlichkeit entgegen, stellte ihm zu« Zweck der Zurüstung ein Zim«er i« Psarrhaufe zur Verfügung, die Glocken warben geläutet, ein Grab in der Reihe beigestellt, da« Vortragekreuz vom ka-tholisch«n Meßntr vorgetrag«». Di« zahlreichen Begleiter de« Ltichenzuge» waren säst alle kalho« lisch. — Warum kann'« so nicht überall nehen? Warnnng vor Zuswavdernng »ach A ge» twie». Wer al« Ackerbauer in Argentinien seinen Leden«erwerb suchen will, kann die« entweder al« Eigentümer oder Pächter eine« Landgute«, oder in-dem «r al« F«ldarb«iter bet einem Grundbesitzer arbeitet oder ein fremde« Grundstück samt de« Be>ried«material« gegen Abli«s«rung der Hälft« d«r Ernt« an d«n Grundbesitzer zur Bearbeitung über« nimm». (Halbpacht). Verträge aus Halbpacht werben meisten» auf die Dauer von zwei bi« drei Jahren gemacht, hauptsächlich für noch ganz frische«, un« gepflügte« Land. Sie sind für den Halbpächter nur vorteilhaft, wenn er Familie hat. Der Bedarf an F«ldardeil«rn ist in Arg«n>ini«n bei weitem nicht |o groß, al« man nach der Größe de« für die Landwirtschaft geeignet»» Boden« envarte» möchte. E» häng« die« damit zusammen, daß in der argen« tinifchen Landwirtschaft der Maschinenbetrieb sehr verbreitet ist. Ein größerer Bedarf an Feldarbeitern besteht nur während der Erntezeit, da« ist von Dezember bi« Ende März. In der für die Land« wirtschaft toten Saison «twa von Juli bi« Ende November entläßt jtder Landwirt den größten Teil seiner Arbeiter. Den großen Bedarf an Feldarbeiten« während der Erniezeit machen sich die italienische» und spanischen Feidarbeiter zu nutze, indem sie speziell für diel« Zeit Jahr für Jahr vorübergrhtnd nach Argentinien sich begeben. Der durchschnittlich« jährliche verdienst ein«« Ftlvarbeittr« in Argen« tinien wäre verhältnismäßig gut; jedtr solcher Arbeiter — rund 3 K prr Taz. samt Kost und Wohnung — muß jedoch immer damit rechnen, daß tr säst ni« da« stanze Jahr Arbeit behält. Ein lediger Mann kann nur in den seltensten Fällt» sich für da« ganze J»hr vtrdingtn. Im allgemeine» «uß Feldaraeitern, besonder« solchen, w«lch« weder spinisch, noch italienisch, »och deutsch versteh«», dringend abgeraten werden, nach Argen» tinien auszuwandern. Wer Land al« sei» eigener Herr bewirtschaften will, kann solche« entweder kaufen oder pachten, und zwar entweder von der Regierung oder zu bedeutend höheren Preisen von Privaten. Kauf oder Pacht von Regierung«land komm« jedoch für den kleinen Kolonisten kaum in Betracht. Da« Kapital, welche« ein Einwanderer, der auf eigenem Grund und Baden sich ansiedeln will, mitbringen muß, stellt sich je »ach der «Ärög« de« Grundbesitze«, 25 bi« 100 Hektar, aus 5000 bi« 15.000 K; will er, wa« die Regel ist, nur Pächter werden, so genügen 3000 bi« 7000 K. Einwarf«r«r Dieser Kategorie haben verhältni«-«äßig noch di« bisten Aussichten in Argentinien. Große Borsicht ist jedoch unier allen Umständen geboten. Nicht genug kann davon abgeraten werden, sofort nach der Ankunft an Landkauf oder Land-pacht zu denken. Der zukünfiige Ansiedler soll sich viel«edr vorerst genau über den Ort seiner Niederlassung unterrichten und Erfahrungen sammeln, in« de« er zunächst ein oder zwei Jahre bei einem Grundbesitzer arbeitet. Ansiedler mit beschränkten Mitteln sollten sich nur in »er Nähe schon beste« belter Gegenden niederlassen. Für sie kommen Haupt« sächlich die Provinzen Bueno« Aire« und Santa Fe, einzeln- Teile bet Provinzen Entre-Riß und Seite 5 Kordoba, sowie ber Territorien Pa«pa«Zeniral und Rio Negro in Betracht. Ganz verfehlt ist e«, wen« Einwanderer sich in einzelnrn Gruppen in entlegenen Gegenden ansiedeln, wo sie keine Möglichkeit haben, ihr« Produkt« abzusetzen. Für Hand« werker und Taglöhner sind die Aufsichten der Auswanderung nach Argentinien ungünstig. Ar-bkitSkräst« find Ueb«rfl iß« vorhanden, ganz besonder« i» den Städten. Hier drückt eine heftige Konkurrenz die Löhne, während gleichzeitig Lebensrnittel unb Wohnungen sehr teuer sind. Der Verdienst reicht in der R-gel tau« hin, die Kosten de« Leben« zu bestretten; Ersparungen zu machen, ist nicht möglich. I« höchsten Maße gilt da« Ge« sagte von ver Haupista'-t Bueno« Aire«. Hier muß ein ganz einfacher Mann 6 K p«r Tag verdienen, wenn er nicht in Schulden kommen will. Die Zahl d«r Belchäftigungtlosen in der Hauptstadt wird bei einer Einwohnerzahl von rund 1000000 mit 30000 angegeben. Außerhalb der Hauptstadt, draußen in den Provinz«», können a« ehesten »och solche Handwerker aus Arbeit rechne«, deren Arbeit mit der Landwirtschaft zusammen-hängt, wir Sch«i«d«, Mechaniker für landwirtschaftliche Maschinen, Tischler, Zi«merlente. Klempner :c>, aber auch solche nur während der Erntezeit. Der Taglöhner kamt in der Provinz täglich 4—6 K ohne Kost und Wohnung ver« diene«. Auch sür Einwanderer dieser Art bildet die Unkenntni« der Sprache eine große Er-schwerung; auch sie sollten wenn nicht spanisch, wenigsten« italienisch oder deutsch verstehe». Für unbemittelte und sprachunkundige Intelligenz, wie Ingenieure, Elektrotechniker. Chemiker, ehemalige Offiziere, Studenten, Lehrer, Aerzte, Juristen jc. ist Argentinien derzeit kein Einwanderung«land, e« wäre denn, daß solche Persontn mit eint« festen Kontrakte in« Land kämen. Kaufleute (Handel«deflissene) in jüngeren Jahren, welche einige Sprachkenntnisfe habt» und Korrespondenz und Buchführung verstehen, habe» immerhin Au«-ficht, nach einigen Monaten eine bescheidene An-stellung zu finden. Die Teuerung i» den Städte» ist naturgemäß auch für solche Einwanderer sehr empfindlich. Filr alle Arten von Aulwanderer« »ach Argentinien sei schließlich noch bemerkt, daß die Sicherheit be« Eigentum« und der Person sowie der Recht«fchutz in diesem Land« namentlich entlegeneren Provinzen nicht immer den b-rech-tigien Anforderungen entsprechen. Mo» der Maschine »verfahre». Am letzten SamSiag srüh, al« die 13jährige Bahnwächter«« lochtet A«alie Fert au« Wochau auf de« Hei«, wege von Unter-Kölsch begriffen war und bei der Station Kölsch die BahnÜbersetzunz überschritt, wurde sie von einer in die Station Kölsch ein-fahrende» Maschine erfaßt und zu Boden ge-schleudert. Sie erlitt einige Acmbrüche und derartige innere Verletzungen, daß sie bald daraus starb. Die Verunglücke hat durch eigene« Verschulden ihr Leben eingebüßt. Die Bahnichranken waren geschlossen. Ferk kroch aber durch und hatte infolge trüber Witteruni die herannahende Maschine nicht bemerkt. Kochenegg. (T o d e«f a l l.) Hier starb nach langem, schweren L-iden die Großgrundbesitz «rin Frau Wretscher. Kran». (U«b«rsetzu»g.) Der Finanzauf. feher Herr Karl Ferfchnig wurde von Franz nach Rohitfch übersetzt. HonoSitz. (Selbstmord.) Der Kanzleichtf de« hiesigen k. k. B-zirk«gerichie« Herr Martin Ernten« würd« htult früh aus Dem Da hboden erhängt aus gefunden. Die Urfache dieser Tat ist noch nicht festgestellt. Madtsch-Aetstritz. Am 7 d. M. ka« der sozialde«okralische Kandidat Sonnleitner au« Graz hieber, u« sein Progra«« zu entwickeln. Die Versammlung war nicht gut bejuht, odwohl sich Herr Sonnleitner den Vorsitzende», den Schrift-sührer und die Beifall«klalsch?r mitgebracht hatte. Er ging aus da« allgemeine, direkte Wahlrecht ei» und forderte eine Reihe wirtschaftlicher Reformen. Min hat i» der Hitze de« Gefechte« ganz vergessen, dem Herrn Kandidaten da« Ver-trauen aufzubrechen. Mit einem Worte, Herr Sonnleitner hat hier feinen Samen aus keine« fruchtbaren Boden gesäel. Schrifttum. sine „Hamnlanz »»l»5tn«licher Al«ß scheiften". Bei den Wahlen im D-utfchen Reich« Seite 6 Deutsche Wacht )iumu.er 23 haben die freisinnigen und nationalliberalen Wahlausschüsse die Werbearbeit in«beso»tere auch durch Berbreitung von Flugschristen gesördert und »« sind mehrere Millionen unter die Wählerschaft verteilt worden, die zwtisello« zu dem Erfolge einen wesentlichen Teil beigetragen habe». Auch bei den Wahlen in Oesterreich werden Flug-schriste» ein wichtiges Kampfmittel ftln und die Sozialdemokraten und Klerikalen verfügen über eine sehr stattliche Zahl für die Massenverbreitung geeigneter Arbeiten. Lediglich im deutfchfreiheit-liehen Lager ist aus diesem Gebiet« sehr wenig vorgearbeitet worden. E« ist daher anzuerkennen, daß der .Teutsche Volt«v»r»in in Ob«röst«rreich' einen nationalen „Flugschristenverlag geschaffen und mit dieser Arbeit ber««i einaesetzl ha». Bisher sind zwei Flugschriften au«gegeben. Nr. 1. .Nach hundert Jahren' behandelt di« Geschicht» de« deutschen Volke« seil d«n Tagen der Schmach di« heul«. 56 Seiten stark, mit schönen Bildern, Gedichten und Nottnsatz (Wacht am Rhtin, B>«marcklied u. a) Dies« Schrift bezweckt weniger die Agitation sür di« Wahl«n. ist ab«r außeror-denilich ftttignei, in jedem Leser da« nanonal« Empfind«» zu vertiefen oder zu wecken und kann in«besond»,e den deutschen Schutzvereinen besten« empfohltn werden. (100 Stück K 15.—.) Flugschrift Nr. 2 enthält d«n aus dtlli d«ulschen Volk«-tag« in Leobtn von Dr. Beurle erstattenen Bericht über die politisch« Stkllung der Deutschen gegen-üb«r d«n Wahlen. (Prei« Ivv Siück K 5.—.) In diesen Tagen «rschein«» solgend« Flugschriften: Nr. 3. .Deutsch und frei!• gibt eine knappe B«griff«trklärung unsere« Kampfrufe«. Prei« 100 Stück K 5.—.) ferner: Nr. 4. .Zehn Wochen Wahl arbeit- enthält «ine Dar-sttllung dir in kurzer Frist zu leistenden notwen-digsten Wahlarbeit. Einleitend spricht cer V«rsaff«r auch ganz kurz üd«r Parttisatzungtn, Kampfruf, Wahlprvkramm, um tann die praktische Arbeit vorzuführen, welche vom Tag« d«r Aufstellung de« Wahlwerbers bi« zum Abend des Wahltan«« zu leisten ist. (Prei« Ivv Stück X 5.—.) Nr. 5. „Nicht schwarz, nichl roll' behanv«l« die Stellungnahme der deutschen Bevölkerung Oester-reich« gegen da« klerikal« und sozialdemokraiische Parteiwesen. (Prei« 1V0 Slück K 5.—.) Bestellungen werden geg«n Vorau«einsendung de« Betrage« an den .Fluflschrifienverlag de« Deulschrn Volk«vereinc« in Linz" ehesten« erbeten, um die Auflage bestimmen zu können. Erich Deutsch Beethoven« Beziehungen zu Graz. Verlag L-ykam Graz 1SV7. Neue B«ilräg« zur L»ben«beschreibung de« Meister« und zur Kovzerlgeschichle der Sladt Graz. Gerichtssaal. Gi» deutschfeindlicher lavdschafUicher gterarzt. Vor dem k. k. Bezirk«gerichte Cilli, al« dele-gikrtem Gerichtsstand« (Einzelrichier k. t. Gericht«, sekrttär Erhartiö) halte sich d«r landschaftlich« Tierarzt Wilhelm Otlo Tannhoser in Mahren-berg wegen Uebertrelung gegen die Eicherh«il dir Ehr« zu vtranlworten. Tannhoser steht mit den Deutschen Mahrenberp« nichl auf bestem Fuße, wa« auf politische Meinung«v»rschied»nh»iten zu-rückzuführen ist. Gegen Ende de« Vorjahre« strengte der Angeklagt« gegen H«rrn Schober au« Mahrenberg einen Preßprozeß bei« Krei«gericht« in Marburg an. mit welchem er aber nicht durch-drang. Tannhoser klagt» Herrn Schober al« Ver-fasset zweier Artikel in der „Maiburger Zeitung*. In diesen Artikeln wurde Tannhoser, der sich früher Moritz Tausig genannt hab«n soll, di« semitische Abstammung und vor allem seine feiud- i selige Haltung gegenüber den Deutschen vorge-woisen. Unter anderem wurde ihm auch eine bodenlo« gemeine, hier nicht wiederzugebend« Aeußerung zum Vorwürfe gemacht. Di«f« seine Aeußerung Tannhoser« wurde in dem von Schober angetretenen und erbrachte» Wahrheit«-beweise auch vom Gendarmeriepostensührer Ogrisegg bestätigt. Ueber seinen Durchfall in dem Prozesse erbittet!, versaßl« nun Tauohos«r «in« Eingab« an da« LandeSgendarmerie-Kommando, in welcher ,r Ogrisegg einen .Denunziant»»" nannt« und ansraale. ob «S sich mit btr Würde »int« k. k. Gendarmen vereinbare, eine« Echöneriamr Denunziantendienste zu leisten. Ogrisegg erstattet« nun «it Bewilligung seiner vorgesetzten Behörde gegen Tannhoser die Prioatanklage. Tannhoser «achte nä«lich die erwähnt« Aeußerung während de« Bieh«arkte« in Mahrenberg a« 29. September v. I. Al« dann später Ogrisegg in «in«« Gasthaus« «it d«n Herr«« Schober und Kapla zusammenkam, erzählte Kapla von d«r schändlich-« Aeußerung de« landschastlichen Tierarzt««, woraus Ogrisegg sagte: .Da« Gleiche hat er mir auch gesagt.' Schober sührte bann Ogrisegg al« Zeugen, der dies« Aeußerung bestätigen mußte und di«« ver-anlaßt» Tannboftr Ogrisegg in der genannten Eingab» al« Denunzianten zu bezeichnen. Tann» hoser war zur Verhandlung nicht erschienen unv »« würd» da« Urteil in feiner Abwesenheit ge-fäll», welche« auf 3v K Geldstrafe »ventuell 3 Tage Arrest und Kostenerfütz lauitl». („Gloria" - Ei nl a ß> M af f») ist beson-dtr« geeignet zum Neueinlaffen harier Fuß. böd»n, da diese« Einlaß««!»! außerordentlich billig ist und die Anwendung desselben wenig Mühe verursacht. Dosen a 35 kr. und 65 kr. sind bei Gustav Stiger und bei Viktor W o g g in Cilli, in Markl-Tüffer bei And. El«, bacher, in Rohilsch bei Joses Berli«g, in St. Marein bei Jod. Löschnigg erhältlich. t>. K.P Z25*' No. 8363. Apotb. Htrtminn's lostsibstuien zur Bereitung eines gesun den, kräftigen / Haustrunkes liefert ohne Zucker ausreich end zu 150 Liter für 4 K Paul Hartmann, Apotheker, Steckborn (Schweiz) und Konstanz (Baden). Vor schlechter Nachahmung wird ausdrücklich gewarnt! Man verlange 99* Hnrtmann'sche Mostsubstanzen und achte auf die Schutzmarke. Prospekte franko und gratis zu Diensten. Verkauf vom k. k. Ministerium des Innern gestattet. Hauptdepot für Oesterreich-Ungarn: Martin Scheidbach, Feldkirch, Vorarlberg. SARG W|£N. BESTE zahn-CREME Danksagung*. Innigsten Dank für die vielen Beweise liebevoller Teilnahme, sowie für die Kranzspenden sagen mit der Bitte die durch Versehen des Austrägers eventuell ausgebliebene Todesnachricht entschuldigen zu wollen Familien Jellouschegg von Fichtenau Edle von Ruft Zhuber Edle von Okrog Ausweis über di» im städt. Schlachlhaus» in der Woche vom 1. bi« 7. April 1907 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung de« eingeführt»» Fleische«. Name des Fleischer« Schlacht»»«, I. dnjrflllrlrt Irisch in | oiqrn CtUdc* 14*1 w u £ « 4 .1 «0 CQ I eing»fuhrle« Fleis H m Kilogramm ■e u Gukschek Jakob Gajschet Anton Grenka Johann Habian Jansch«! Martin tkossär Ludwig Le«loschek Jakob Payer Samuel Planinz Franz Plestschak Pl»t»r«ky Rebeuschegg Joses Sellak Franz Seutschnigg Anton Stöbern» G»org Sltlzer Umtj.g Rudols VoUgruber Franz Woj«t. Gastwirte Private X B I -- 1 i « « •B •& (0 G L | Z> ^ 5j i -Ä 123 »13 11» 48 55 24 259 27 147 jtuamicr 29 Deutsche Wacht ©ft»e 7 Steckenpserd-Day-Rum von Bergmann & Co.. Dresden u Tetscben a/E. bewahrt sich unvergleichlich qeqen Schuppenbilduna sowie vorzeitige? Ergraue» und Ausfallen der Haare, fördert den Haarwaids und ist ein außerordentlich trnfti» gendes EinreibungSmitlel gegen Rheumaleiden :c. Vorrätig in Flaichen a K 2.— und 4.— in den Apotheken, Drogucnen, Parsiimerie- und Friieurgeichästen. MAYFARTH & CO> pHteu t 12902 46 «v,.\V|>IIOIIIil ist doch die beste Spritze für Weingärten, Hopfen-Pflanzungen, zur Vertilgung von Obstbaumschädlingen zur Bekämpfung d»r Blattkrankheiten, Vernichtung des Hederichs und des wilden Senfs etc. Tragbare nnd fahrbare Spritzen für 10, 15, 60 und 100 Liter Flüssigkeit mit und ohne Petrolenni-Mischapparat. tN« Mau verlasige Abbildung nnd Beschreibung Ton I II IMAYFARTH Ä CO. Maschinenfabriken, Specialfahrik für Weimpressen und Obatverwertnngs- Maschinen Prämiiert mit über 660 goldenen and silbernen Medaillen etc. WI EU» II/i, Trtborsliasse A»r. 71. Ausführliche illastrierte Kataloge gratis. Vertreter und Wiederverkäufe erwünscht. wi f.:*«* Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. Die Cillier Gemeinde-Sparkasse befindet sich im eigenen Anstaltsgebäude, Ringstrasse Nr. 18. Die Spareinlagen werden mit 4°/0 verzinst; die Rentensteuer trägt die Anstalt Der Einlagenstand betrug mit Schluss des Jahres 1905 K 12,428.754.00. Darlehen auf Hypotheken werden mit 5^, Wechsel-Darlehen mit 5l/t7o und Pfand-Darlehen gegen 5#/# Verzinsung gegeben. Die Sparkasse vermietet eisern« Schrankfächer (Safes) unter Verschluss des Mieters und unter Mitsperre der Sparkasse zur sicheren Aufbewahrung von Wert-Effecten; übernimmt aber auch offene Depöts. Nebenstelle und Giro-Konto der österr.-ung. Bank. Der Kredit- und Vorschuss-Verein der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli erteilt Wechsel-Darlehen gegen 5'/,°/. Verzinsung. Für den Parteien-Verkehr sind an allen Wochentagen die Amtsstunden von 9—12 Uhr vormittags festgesetzt. 65W Die Direktion. junger mit Kenntnissen der französischen Sprache wird sofort aufgenommen. Offert mit Gehaltsanspruch und Photographie erwünscht unter .Stenograph*, postlagernd Heilenstein. SS 1B feinste * beliebteste Theemarke heute unbestritten die feinste « beliebteste Tbeenarke bietet In Jen bekannten vorzüglichen Mischungen nur du Allerlei n*t< zu den billigsten Preiacn. l/l kg V« kg V» kg ENGLISH 8REAKFAST TEA... K 5*— 2*50 f— (ENGL. MISCHUNO) gulor. gebaltrollsr Frühstückn dice. RUSS. NINGCHOW CONGOU ... I 6'- 3'- 1*25 muss. MISCHUNG) »«wer. mild« Thee, klein vo« Blatt, «ehr ergiebig. CHQtCEST LAPSAN6 SOUCHONG K 8 - 4 - l 60 (FEINST SOUCHONO mit Blttthm») von bester, sorgfältigster Auswahl. KAISERTHEE............110'- 6-2- hoetifeisster zarter Thee, klein von Blatt, sshr argtebtg. Kennara empfoMen. Erhältlich bei Milan Hocevar, Gustav Stlger, Franz Zangger. ! Der grösste Erfolg der Neuzeit! ist da» berühmte 12Sti5 ;\#s ^schpti/ity nri ftöngen Eingetragene Schutzmarke. Gibt blendend weiss« and villig geruchlose Wäsche und schont da« Leinen außerordentlich. Ohne Seife, Soda oder sonstige Zutaten tu benützen — nach Gebrauchsanweisung. — Nur echt in Originalpiketen mit obiger Schutzmarke. MO firanim.Pakete si* !• Heller »OO „ , «• » 1 Kilo . . »« Jede Verpackung ohne obige Schutzmarke ist nicht mein Produkt und läuft man mit derselben Gefahr, seine Wäsche zu zerstören. Zu haben in Drogen-, Kolonialwaren- nnd Seifen-Handlungen. Engros von L. Minlos in Wien, I. Mölkerbastei 3. Pfaff- Nähmaschinen für Familiengebrauch und gewerbliche Zwecke unübertroffen, sind auch zur KunMutlckerel hervorragend gut geeignet. I_,a,g-er "bei: Anton Neger, Mechaniker Cilli, Herrengasse Rr. 2. Ente 8 „Aeuische Wsqn ?kummer 29 Verloren. Am < 'harsacnstsg Vormittag wnrde ein »chwuif! Notizbuch mit einem Banknoten-inhalte verloren entweder im Frühseknndilr-IUKe C/»8 Uhr) zwischen den Stationen Stord—Cilli oder in der Stadt. Der ehrliche Finder wird gebeten gegen Finderlohn ▼on 6 K, welcher ihm sofort ausgefolgt wird, bei der Verwaltung diese« Blatte« abzugeben. 12P81 Kommis Komplete deutsche W einpresse ist wegen Platzmangel aus freier Hand billig zu verkaufen. Anzufragen im Bäckereigeschäft, Cilli, sirazer-strasse 5. 12987 nnd ein 12983 Lehrjuiij^e beider Landessprachen mächtig, werden aufgenommen in der Gemischtwarenhandlung des Fianz Jonke jun. in Oplotni'z. Köchin die keine häusliche Arbeit scheut wird aufgenommen bei der Familie R. Zisel, Kaufmann in Ober-Pulsgau. 12#80 Verschiedene Bücher ein Krautbottich mit Kraut und diverse andere siegenstände' sind zu verkaufen bei Frau Fanny Unger, sirazersrasse 47. Ein heller Dr. Oerker's II verwendet stets kgcYM? MB-Zocker Pflddmi-PiilTBr & 12 Heller. Millionenfach bewährte Rezepte gratn »on den besten Geschäftes. Zu haben in allen besseren Konsum-, Delikateis- n. Dtoguen-Geschäften. 12825 bei Verwendung; Ton ver ron Dr. E. Crato zu allen Mehlspeisen. Man bracht« den Prtmien-bon an jvdüm Plle kehrn; für V> j Vegetal j I Reinste Qualität- überall erhätttiefv WERTVOLLE PRÄMIENBONS AN ALLEN PAKETEN « .L *•> hc o o. > «8 m 129« Ein möbliertes Zimmer freundlich und ruhig, auch mit Verpflegung, ist zu vergeben. Anzufragen Neugasse 14, I. Stock. Zwei aberbrauchte harte Chiffonniere zu kaufen gesucht, siefällige Anträge unter ,L. L. 100* postlagernd Cilli. 12986 2 grosse Singer Nähmaschinen fflr Schneider sind billig zn verkaufen bei Adolf Engel, Grazergasse 5 1297t> PersonalKedit für Beamte, Offerte, Lehrer tc. die selbständigen Spar« und Vorschubkonsortien des Beamten-Vereines er-teilen »u den mäßigsten Bedingungen auch I gegen lanafriiiigc Rückzahlungen Personal-darleben. Agenten find ausge,chlosien Di« Adresse der Konsortien werden kosten-lo» mitgeteilt von der Zentralleilung des Beamten-BereineS, Wien, l. Wipplingerstraße «. ISI»2 Danksagung. Für die vielen Beweise rührender Teilnahme gelegentlich der Krankheit, des Hinscheidens und Begräbnisses unserer unvergessliehen teueren Mutter, beziehungsweise Schwiegerund Grossmutter, der Frau Leopoldine Gsund, geb. Schaffenrath sagen die Hinterbliebenen ihren innigsten Dank. Cilli, im April 1907. Familie Rakusch. Gabriele Gsund. Familie Matuschka. Pllsset» und — Stell pllstges bis 120 cm Breite werden gelegt bei C. Büdefeldt, Marburg, Herreng. 6. Auswärtige Autträge schnellstens. 119»8 Patente Marken- und Musterschutz aller Länder erwirkt, Patente auf Erfindung »erwerte« Ingenieur M. Gelbhaus vom l. k. Patrlltamtt ernimittr uo» de. cideter Patentanwalt i» Wien. 7. Be,., Siebensterngafsr 7 tgeqemider dem k. k. Patertamtk). Vertreter und «orrriconbmttn in: ®ela»e, 8m(ln>sm. Bolri»»??, »arctlono. fetlüi. flirnilnab««!, iBr.Ofwb, «rtflrt. «.»»».« Cjlsrt«, dtlcuta (OfHaMeii). SMcan, «nxteat *»la. (WtSen, «Srldiaita. £>rr«l>e n, et «tirnnt. {nannt , *.. «la«,o», «kif. »Sri,. (*1,1*? fMOmrj, Jabin nap«ü». lk.ir», Co^attas««). b «ist«»»-. «MM, eanS«n. Si. ?oais. fajrmlmra ■ ftfsa. «abri», «„ »«»•-"*. »»ntiML KUrtc«, tttSKalUc, OttsIM. l'arl», er t'«tfis- tut*, *T»«ü>riKc, Rio H 3«»ctT», «om. StiKttola. emt*. BiaiMaa, wachlagts». JBinbarj. FaMara- ond ksaMd« nach Amerika ksirigl belgischer Poetdampfer der ,Red Star Linie' von Antwerper, 4ir»et nach "New-York und~ Boston—Philadelphia ;oii>' h». von der höh. k. k. Ostei. Btgiernng. Man wende sich wegen brachten und Fahrkarten an die 10*274 Red Ntar I,Iniein Wien, IV., Wieilnergürtei SO, Jullu» Hopper, SiidbsLbnetraaae S it Innsbruck, l'ranz Uolenc, Bahnhofstraase 41 in Laibach. 1 ctlea« und vnousneber v.remsbuchdru-ieret .Celeja' in SiUi. «e..»twortlicher Schriftleiter Daniel Waltet. Dtui °er «er-.u^bucho-ucke». .tieie,a" ,» E.a.