Ar. 5. Donnerstag am 16. Januar 1879. IV. Jahrgang. Cillier Pränumerationt-Bedingungen. Mit Voft-versrndung: fHtrtfiiäQtig » . » SV Hoibzahnß . . . S »<:• Gaaziatzrig . . . S.40 j«mv t .^uftelluag Nummer» 7 kr. Erscheint jeden Für OTilll t Tioimliiti . . . — -55 UnMtjätrij . . I.SO £alb|sltt1i) . . . 3.— •«■ijitrfc. . . Donnerstag und Sonntag Morgens. Insvl'sto werden angenommen I» t«T fffptMli»« Ort „iltHirr '.Vi- imH*i1t Mi. < (BurS&titlori aalt Jafean« «t»ku!ch>. ■Kalrll «edme« I,Iei»i« <ür Cic „JtKui d(ttail||" »»! #. I» uat lltl bttruKnN» ©tdttt« b< I ii«n!ttuiu<. J»j. =t.cn-itiA In ». CBvelit u»a «»tu. » i«:nj. ii (Bim, tr. tfUlllr . Jnmajl • A^cnMt in *1 ib«d|. ■ m— Politische Rundschau. GiOi, 15. Januar Heule nimmt da« Abgeordnetenhaus feine Thätigkeit wieder auf u. mit »er Verhandlung Über den Berliner Vertrag. Wie e« heißt dürfte die vorn Abgeordneten Dr. Herdst al« Minorität«» vomm de« Au«schusse« zu vertretende Resolution, welche im Sinne der von der Opposition in der österr. Delegation eingenommenen Haltung die Cffupationspolitif entschieden verurtheilt, beseitigt »erden und zwar durch eine vom Älirt ce« linken Zentrum« vorbereitete Resolution, in welcher, wenn auch nicht die Ziele, so doch die Methode mißbilligt werden soll, die bei der Durchführung der Okkupation«politik der Volksvertretung gegen-über eingehalten wurde. Eine solche Reso'ution «ürde an die vom Abgeordnetenhaus« seinerzeit beschlossene Acresse anknüpfen. In England droht der Nothstand im Laube den Vorgängen im Osten al« Gegenstand de« Tagesgespräch« den Rang abzulausen. Die Ar« bcilSliustellnng aus dem Felde gelernter Arbeit — Maschinenbauer und dergl. — taun den darben -den und feiernden Arbeitern auf anderem Felde wenig Erfolg dringen. Ganz andere Bewandtniß hat e« mit dem bestehenden u»d angekündigten Strike« ans deu Eisenbahnen. Lei der einen Bahn ist der Strike jttzt im vollen Gange, bei einer zweiten ist er angedroht, eine dritte liegt mit den Inhabern von Jahre»« unv Vierteljahr«-Billet« in Streit. Daran ist wesentlich die Rück-ficht aus die Aktionäre schuld, welche bei der schlechte« Zeit möglichst wenig Einbuße an den Dividende» zu erleiden wünschen. Im Uedrigen Feuilleton. Hin optischer Telegraf. Der alte Spruch ist keine Ketzerei, Daß Frein und Hangen eine Schickung sei. (BtzlhHwc.) Wenn getheilte Freude doppelt Freude, so »üß:e getheilte Liede, da letztere alle« Glück und alle Seligkeit zusammenfaßt, zum »indesten auch doppelt Liebe sein. Daß dn» jedoch nicht der Fall, möge nachstehende« Geschichtchen, da« sich vor Jahren hier abspielte, illuftriren. Ein schmucker Offizier stand zu einer viel-umworbenen Dame in sehr intimen Beziehungen. D«r Gemahl der Dame, der die allzuhäufige« Besuche de» Offiziere« nicht zu «otivirea verstand, wurde mißtrauisch und eine« schönen Tage« kündigte er betn Eici«be» die Hau«fre»ndschaft. Doch Liebende wissen sich stet« zu helfen. Zudem besaß auch die Dame zu viel Lebensart um nicht zu fühlen, daß die ihr gemachten Be> suche nunmehr ihren Gegenbesuch.erheischten. - Da der Offizier in Afterwiethe wohnte und Damendesuche namentlich in einem kleinen Städt« che» sehr leicht auffällig werden, so war die strengste Borsicht geboten. Der Oderlieutenant, — besteht unbedingt ein Nothstand, namentlich auf dem Lande. Hier deo, tickt er indessen die Arbeiter nur mittelbar, unmittelbar die Pachter, die oft auf allen Gewinn au« ihren Pachtungen verzichten oder gar Verlust erleiden, und überdies dic Armensteuer tragen müssen, welche den Arbeitern zu Gute kommt. Wohlhabende Grundbesitzer erloffen den Pächtern nach Möglichkeit etwa« an der Pacht. Auch Carl BeaeonSfielb hat seinen Pächtern in Hugbenden jetzt gegen zehn Procent der Pacht abschreiben lassen. Eben so hart drückt die Noth die Leute, welche durch die Konkurse großer Basken ihr Geld eingebüßt haben. Nach dem, wa« von amtlicher und sachkundiger Seite verlaute», ist die Noth indessen unter dem eigentlichen Ar« belterstaud« keinttwego so außerordentlich groß, wenngleich der Jahrgang ein wenig ergiebiger ist. E« fällt den Arbeitern wie jedem Andern schwer, sich nach guter Zeit vom Pferd auf den Esel zu setzen. In vielen Fällen ist da« der wesentliche Grund der Klagen — da« beweisen die kZtrikeS. Dem Fürsten Biömarck scheint die Dem»« kratenhatz im eigenen Lande nicht mehr zu zenügen, er sucht in Wien Genossen für den unheimlichen Sport. Doch wie seinerzeit in London wurden auch in Wien diese Andeutungen und Vorstellungen zurückgewiesen und dahin beantwortet, daß man sich über da« Maß der Gefahr in Deutschland, wie über die Nothwendigkeit der dort beliebten Repressionen kein Urtheil anmaße, daß man aber sicher sei, in Oesterreich mit den bestehendeu Äe-setzen vollständig auszureichen. Man habe daher keinen Anlaß zu irgend welchen Au«nahmemaßre-geln die Hand zu bieten. Wiener Blätter bringen di« Bestimmungen über die Organisation »er Verwaltung Bosnien». Wesentlich darin sin» nur die Uedergang«d«stim-münzen (alle« Andere ist erst Entwurf), dic vom Kaiser bereit« sanktionirt sind und für die da« gc» meinsame Ministerium eventuell die Verantwortung zu übernehmen haben wird. Sie basiren einerseit« auf der Nolhwenvizkeit, daß Bosnien überhaupt eine Verwaltung habe und andererseit« auf dem Postulate, daß diese Ver« waltung so billig al» thunlich und baß sie mSglichst au« den eigenen Einkünfte, Bo«nien» zu bestreiken sei. In Rußland dauert die Bewegung zu Gunsten einer Verfassung fort und haben nun auch Provinzialoertretungen dem Kaiser eine Petition überreicht; welche Aufnahme diese zahme Kundgebung höchsten Ort« gesunden, beweist da« Verbot, den Wortlaut in der Presse mitzutheilen. Der definitive Frieden«-Abschluß zwischen Rußland und der Türkei geräth alle Augenblicke in« Stocken. Wie der „Pol. Eorr." au« Konstan» tinopel gemeldet wird, lag e« in der Absicht de« russische» Botschafters Fürsten Lodanoff, den defi« nitiven Frieben««Vertrag am griechischen Neu-jatr«tage zur Unterzeichnung zu bringen. Inzwi-schell ist tJ nicht möglich gewesen, diese Absicht zu verwirklichen. E« erübrigen noch mehrere Punkte, über welche eine Verständigung bi«her nicht zu erzielen war. Die bezüglichen Verhandlungen sollen erst deute wieder fortgesetzt werden. Nach Mmheitungen, welche der Pforte zuge« kommen find, Hütte der Ober-Kommandant der russischen Armee, General Tolleben, die Befesti» gang von Orkhanie in Bulgarien angeordnet, was mit dem Berliner Vertrage nicht im Einklänge stehen würde. die« war die Charge de? Offizier?, — erfand daher einen Telegrafen, welcher feiner Freundin anzeigte, daß er z« Hause und baß einem unge-störten Stelldichein kein Hinderniß im Wege sei. Dieser äußerst primitive Telegraf bestaub auZ einer Tischdecke, welche am Fenster »»«gebreitet und mit dem tinen Fensterflügel eingeklemmt »urde. Ej ist wohl selbstredend, daß der Tele« gr»f häufig spielte und auch die richtige verstän-digung herbeiführte. Doch »icht? währt e«ig und namentlich find Neigungen und Wünsche den meisten Gchwaik« unge» ausgesetzt. — So traten denn auch hier immer größere Pause« im Telegrafiren ein, die eben darin ihre« Orand hatten, daß der Ober« ücatenant von einer reineren innigere» Liebe ge-quält wurde. Da« in erster Iugendfrische strahlende Töchterlei» eines Beamten bildete den Gegenstand der Anbetung. Doch Marieche« wurde sorgsam bewacht und stand nach Meinuug der gestrengen Eltern in einem noch viel zu zarten Alter, um schon Gesellschaften oder Bälle besuchen zu könne». E« war die« für deo liebegltthrnden Offizier ein sehr trüber Aspekt. Doch die Beharrlichkeit einer wahren Liebe, di« sich mit Macht an die kleinste Hoffnung rankt, verließ ihn nicht. In ge-waztester Weise wußte er einen Briefwechsel zu inszenire» und auch Mariechen verstand e« schon darauf zu antworten. Doch welch« Liebe begnügt sich nur mit dem geschriebene» Worte: „Lied ohne Lust, o weich« Pein l Lust ohne Lieb, o wie gemein!" Beide« mochte wohl ber Oberlieutenant empfinden, doch ohne »och da« Letztere ernstlich zu enbeo, versuchte er nur da« Erstere zu linder». E« gelang ihm da« Mädchen zu überrede», ihm wöchentlich einmal, eine von den Musik-stunden, die e« außer dem Hause nahm, zu widmen. In einer solchen Stund«, — »ir wisse» nicht zu sagen die wie vielte ec gewesen, — äußerte Marie den Wunsch eine Zigarrette zu rauchen. Der Oberlieutenant, ber gerade seine zu Hause besaß, eilte trotz erhobener Eiawentungen nach dem nächsten Zigarrenladcn. Marie wollte inzwischen da« Album besehe», stieß jedoch die am Tische befindliche Wasserkaraffe um und durchnäßte mit dem Inhalte die Decke. Um die kleine Ungeschicklichkeit wider gut zu mache», nahm sie da« Tuch und breitete e« zum Trocknen am Fenster au« und dawu e« nicht herabgeweht würde, klemmte sie ei mit einem Fensterflügel öald darauf kam der Ober-lieuienam und Mari? die beim Erscheinen chre« Liebsten ihr Ungeichick schon wieder vergessen hatte, Vom k. k. ^kandesschulrattje. In der Sitzung vom 9. Jänner nahm der LandeSschulrath den stricht über Bis Jnipectinn der f. f. Lehreri»nenbildung«anstalt in Graz, s»wic jenen über die Ergebnisse der Prüfung der Candi-daten für Volk»- und Bürgerschulen im Octoder-Termine 1878 entgegen, gen-omigte die Errichtung eine» ge-rerbiichen Fortdild«>gen erua-mt: a) zi Oberlehrern: Leopold Potocnik für Lt. Martin d. Wil oijchgraz. Mi^ael Pvje für Beitsch. Michael Krenn für Rein ; b) zu Lehrern, de,. Lehrerinnen : Anton Brezvvnik für Hohenega, Josef Weiß für Liglst. Josef Largeder für Donnerebich, Franz Kleinhappel für Straßzanj?, Franz öijanec für St. Jatod in Windischbücheln, A^ele von Wedenau für Eisener;: zum Unterlehrer: Jakob !°!erak für Hohenegg. Zur Besetzung der Unlerlehrerfttlle in Anitteifeld wurde die ^iu«schreidung de« Eon-turfe« angeordnet. — D>enstaller«ju!agen erhielten die Lehrer Anton Fuch« in Fliesach, Aloi« Prager in St. Ulrich, Tt^«a« Äunfliö in St. örgtpcn, Union Nowak in Ratten und Oberlehrer Balihasar Höller in St. Lorenzen. — Endlich wurde eine Reihe von administrativen Angelegenheiten oer Erledigung zugeführt. Kleine CyroilLl. Cilli, Iä. Januar. Begnadigung) Bon den Strafanstalten werden von Zeit zu Zeit sogenannte periodische Begnvdigung«»nlrägt gestellt. Dieselben beziehen sich aus Häftlinge. welche den größeren Theil der ihnen zuerkannten Strafe bereit« abgebüßt uud sich durch eine «»dellose Aufführung in der Anstalt einer Strafnachsicht besonder« würdig erweisen. In Folge eine« solche« Antrage« sind jüngst vom Kaiser unter Anderen auch die beiden Sträflinge in der Karlauer Mtnnerstrafanstalt, Friedrich Brand st etter au« Marburg und Buchhändler Georg T a r m o n au« Cilli, begnadigt worden. Dieselben wurden am 11. d. mit Nachsicht de« noch au«zustehcnden Strafreste» wieder in Freiheit gesetzt. (Bienenzuchtverein.) Am 12. d. M. fard im Gla«salon zum „weißen Och en" die Haupt-Versammlung de« Bieneazuchtvereine» statt. Au« dem vom SchriitfÜhrer Herr» Weiß vorgetragenen Berichte über dieBerein«ldüligkcit wurde entno iwen. daß der Perein«au?schuß auch im verflossenen Jahre seine Ausgabe zu lösen bestrebt war. Wenn auch die Einnahmen eme von den gewünscht-n Er« folgen begleitete Thätigkeit nicht ganz gut zuließen, so wurden doch mehrere Waoderversammlungen veranstaltet, über welche übrigen« schon seinerzeit berichtet worden ist. Auch wurden einigen Volk«- überließ sich rückhaltlo« seinen Zärtlichkeiten. Und so säße? sie denn im süßen Selbstvergessen, tauschten Küsse und Versprechungen, ohne zu de-merken, daß sich mittlerweile die Thüre geöffnet hatte und eine Dome eingetreten war. Eben schwur der Oberlieutenant, daß er »och nie ein Mä»chen so innig geliebt hätte, ol« die Eingetretene mit einem unterdrückten Gezische auf-lachte und dann ohne auf da« Mädchen sie ge-ring sie Rücksicht zu nehmen in remini«,tnzvoUen aber wenig blumigen Expektorationen sich Luft machte. Die noch folgende Szene zu beschreiben ist eigentlich überflüssig. Auf der einen Seite ein weinende« Mädchen, da« in seinem ersten Empfinden betrogen auf der anderen eine eifersüchtige wüthende Messaline und zwischen beiden der Hei» der Geschichte, der wie der graue Freund im Heive'scden Gedichte nicht weiß, wo und wie er zuerst seine Entschuldigung stammeln soll. Da für die Folge vom veihängnißvollen Fenster kein Telegraf mehr seine Thätigkeit entfaltete und auch Marie keine Musikstunden mehr versäumte, so mußte die Vertheidigung nicht ver-fangen h«ben. P. W. schulleitungen Bienenstöcke Düerdzonischer Faxon zur Verfügung gestellt. Nachdem auch vom Hm» Geiß die Aebahruna mit den eingelaufene» Gelder« UN» von Herrn Kreßnik der Inventarstand mit-gelheilt wurde, erstattete letzterer auch den Bericht über die die«jährige in Nraz stattgefundene Ge-neralversammlung de« steurmärkiichen Bienen-zucblvcrein«, bei wacher Statutenänderungen de-schloßen wurden. Bei der Neuwahl der Verein«-leitung »urdea gewählt Herr Dr. Josef Neckerman» zum Ovmann, Herr Avt Anton tiJrtcfo zum Ob-mannstellvernettr, Herr Jo. Gasr^ek zum Schrift-sührer, Hcir Eduard Skolaut zum Eafsier, Herr Mathäu« Kre«nik zum Bienenzuchtlehrer, und die Herren Joses Ter^ek uud J»sef Weiß zu Au«> schüsse». Bei den Anträgen entspann sich hinsichtlich derPreilbetheiluag deiAu«stellungen und hinsichtlich einer evenruellcn Trennung ter unlersteirischen Filialen vom Hauptoereire eine lebhafte Debatte, an weicher sich die Herren Dr. Neckermann, Äreßmk, Weiß und GadrSek belheiligten. Es wurde aber die«fall« der VertagungSantrag des Herrn Dr. Neckermann zum Beschlusse erhoben. Die Versammlunng wur?e um 11 Uhr Adendt ge-schlössen. Schließlich wollen wir diesem Berichte poch eine ganz kurze Bemerkung deigegeden. Wenn man den äißerst geringen Jahresbeitrag, welcher nur 1 fl. beträgt, in Betracht zieht, so muß e« wehr al« befremdend bezeichnet werden, daß, wie wir »uS den Berichten entnahmen, sehr viele Mitglieder mit ihren Beitragen auShasten. Die VeieinSleitung war bemüht, ihr Möglichste« mit den geringen Zuflüßen zu leisten, e« wäre demnach wohl recht und billig, wenn von Seite der ge-ehrten Mitglied» jeucr Gulden der Lasse uicht vorenthalten würde. (Die Musikkapelle des Regimentes Erzherzog Ludwig Dalvator) lon,erlirtt Montag den 13. d. im Hotel zum Elefanten. Der slnorang unsere» musikliebenden Publikum« war ein äußerst starker und der ungetheilte stür> mische Beifall, mit dem die allerding« exakte» Leistungen der Kapelle belohnt wurden, ließ so recht da« Bedürfniß nach öfteren musikalischen Genüssen durchschimmern. (Statistisches) Der gewerbliche und landwirthjcha'tliche Verkehr wird in der Bezirk«-hauptmonnschaft Cilli durch 156 Jahr- und Vieh-Märkte gefördert. Die Kultu«»erwalrung wird durch 72 Pfarren nebst 2 Klöster» geführt, denen behuf« Beschaffung der kirchliche» Bedürfnisse 53 Kirchenconcuirenz-Au-schüsse zur Seite stehen. Dem geistige» Wovle der Bevölkerung wird durch da« Wirken von 74 Ort«schulräthen mit 70 Schulen entsprochen. Die rege Industrie, die im Rayon der BezirkShauptmannschaft herrscht, zeichnet sich durch große Etavliffement« nomentlich im Be» zirke Cilli und Tüffer au«. Den ersten Rang darunter nimmt die Kohtengewerkschaft in Trifail ein, welche mit 1800 Arveitern jährlich 6 Mit« An den Wergen. Sin« Novelle au» Sleiermart von harrtet. < 10. Fortsetzung.)! D»e kleine Flora, welche sich die ganze Zeit angelegei'tlich mit dem Inhalt der rosenfarbenen Düte beschäftigte, kniete vor dem alten Herr» nieder und rief lebhaft: „Großpapa ! j'ai rc<;» un (•adeau! regarde!• dabei hielt sie ihm die süß duftende Düie enigcgr». „Hai Flora da« Deutsch verlernt?* frug Leon sich uu« seinen finstern Gedanken gewaltsam ermähnen». „Oder war ihre Erzieherin so lieden«-würdig, zu meinem Empfang, ihr einige französische Floskeln einzulernen?" „Ader Leo», Sie sind »irklich unerträglich mit ilirem beständige» kritlfire« ! Kaum haben Sie die Nase in Ihr Eigenlhum gesteckt, so »erde» schon Personen geadelt, die Sie nicht einmal kenne». Flora« Gouvernante ist eine ernste deikende Person, die--" „Wirklich?" unterbrach Leon seinen Schwiegervater, „Sie haben also da« enorme Glück keine Kokette in ihr zu besitzen, »ie e« die Mehrzahl der Gouvernante» sind?" Wände« zog seine Enkelin fest an sich und rinen halb zornigen, halb belustigende» Blick auf Leon werfend sagte er: lionen Zentner Kohle, meist im Tagbaue pr»-duzirt und gleichzeitig eine Cementfadrik besitzt. Die Gewerkschaft Hrastnigg beschäftigt im Kohlen-baue un» einer Glassaorik 600 Arbeiter. Die Gewerkschaft Bre«no verwendet zum Kohlenbaue 300 Arbeiter. Weiter« befinden sich Kahlenmerke in Buchderg und Strauitz«n. Die ärari?che Zink-fadrik i„ Cilli steht gleichfall» im Betriebe und beschäftigt eine größere Anzahl Arbeiter. GlaS-f»drikei, befinden sich in Buchverg. Lidoje, Oplotnitz, Süßendcim und Skommern. ferner in Buchderg z-vei Porzellansadrike«, in Hrastnigg die Chemi-kalienfabrik de« Ritter von Äo«leth, in Gairach und Mariagratz Holzdcckclfabrike», in Kötling und Öesic« Haloxplinfabr ke», in Weilenstein und Oplotnitz zahlreiche Sensenhämmer, sodann de-stehen Fourniersägen >u Gsnobitz, Költing und B>schos«dorf. sowie mehrere Sunsi- und Dampf-müdlen und endlich eine sehr große Anzahl Mühlen, Sägen und t^ohstzmpfen. — Schließlich ist »och erwähnen«werth die nicht unbedeutende Loden- un» Schafwollfavrikatioii um Praßderg. welche jedoch nicht fadrikSmäßig betrieben wir». Oesterreichischer Touristen-Club.) Ein Mitglied de« Oesterreichischea Touristen-Elud und sehr «armer Alpenfreunv, welcher den E!ud bereit« wiederbolt in hervorragender Weise unter-stützt und gefördert hat, hat neuerding« tem Elub die höchst bedeutende Summe vo» ö. W. fl. 1»en Bauten gesv-nvt. (Da» schwarze Weib.) Die im üstra-chaner Gouvernement aufgetauchte dösanige Epi« dcmie beschäftigt die russische Regierung »!ehr al« alle politische«Fragen. Nach de» letzten telegrafischen Berichte» der an den Heerd »er Seuche abgeschickten Aerzte kann e« seinem Zweifel mehr unterliegen, daß man e« mit der echte» orientalische» P-st zu thun hat. Fast alle von der furchtdaren Krankheit ergr.ffene« Individuen sind derselben in der kürzeste« Zeit erlegen, ta« Uebel triit unter rasenden Kopf-schmerzen und bei üderau« gestiegener Körperwärme auf, die Drüsen i« de» Achselhöhle» schwellen im hohen Grade auf, da« Gesicht nimmt eive bläulich-schwärzliche Faroe an. »er Verfall der Kräfte ist eiu rapider und innerhalb 18—24 Stunden tritt da« tödtliche Ende ein. Wie der Gouverneur von Astraha« meldet, bleibt iu den Familien, i« denen ein Jndioi uum von der Seuche ergriffen wird, Niemand ver schont, so »aß im Jenitajewkischen Kreise bereit« ganze Familien au«gestorden sind. Da« erste Hau», welche« aller seiner Bewohner beraubt wurde, war jene« de« griechischen Pfarrer« von tLetljanka. dessen Frau, sech« Kinder, ^wei Knechte und eine Mag? im Verlause von neu« Tagen starben. (Postverkebr in Bosnien) Da« Generalkommando in Lerajewo hat bereit« alle Vorkehrungen getroffen, um mit dem 17. d. de« Frachtenverkchr mit sämmtlichen Postanst«Ite» in Bosnien wieder aufnehmen zu kv > ncn. Der Zustand „Nun, »u« wir wolle» nicht streite« mein Lieber!* mit der Hand über da« Lockenköpfchen ver Kleine« streichend fügte er hinzu: „Nicht wir Du hast Deine Erzieherin lieb?" ,0m, j'ai in Mademoiselle Ada, j'ai donn6 a eile wvu petite coeur* rief da« Kind, seine Händchen auf die Lehne de« Sessel stemmend, mit einem allerliebsten Zurückwerfen de« Kopfe«. „Nun Leon, wa« starre» Sie wich so aa?' frug Wanden mit "em größte« E-stiunen. .Sie werde« in Flora« Gouvernante eine Dame de-grüße«, die — ?vch da kommt sie selbst." I» der halb geöffnete» Fiügelchüre stand dieselbe hohe, schlanke Frauengestalt, die wir bereit« vor dem Schloß gewahrten. E« halte den Anschein, al« ob sie sich bei dem Erblicken de« Baro»« rasch zurück-ziehen wollte; doch die kleine Flora, die da« jköpfche» nach der Thüre wandte, sprang ihr juvelud entgegen, und sie in da« Gemach ziehend rief sie: „Papa, da ist «eine liebe schöne Mademoiselle Ada!" Der Baroa entfernte sich rasch von dem Kami», zu welchen sein Töchlcrchen die junge Dame zog, unr> t» da« Fenster tretend schweifte fein Blick über teu Park. Noch ruhte» die letzte» Strahle» der scheidende» Sonne auf den hohe» Baumwipfeln, während die Wege de« Garten« im tiefsie» Schatten lagen. Leon« eigenthümlich?« Wcsc» fiel Allen auf, u«v doch wagte Keine« ein ter Straße zwischen Alt«Gradi»ka und Banjaluka gestaltet Frachtpostsendungen bi« zu 5 Kilogramm zu befördern. Für alle übrigen Feldpsstämler in Bosnien und dcr Hei zegowina können nur Fracht» sen^uogen di« zum Maximalgewicht von 2 Kilogramm durch itt Feldpost befördert werden. Eß-, Trink» und so»st dem Verderben unterliegende W:aren bleiben vom Feldpostvertchr ausgeschlossen. « » « Di« soeben erichienene Pummer 12 de« illustrirten Familienblalte« „Die Heimat". IV Jahrgang 1878.79 enthält: Ritter vom Gelde Roman in zwei Büchern. B»n Theodor Schiff ka Reise Skizzen von drl Pa iftc^Bahn. Von Ernst v Hesie-Warleqg I. Von Omada nach Zuleöburg — Aus aller Welt. tr (am 15. und letzten eine« jeden Monate») Durch alle Buchdand lungen und Posianstalten ,u beziehen Manz'sch« Hos-, Verlags- und Univ Buchhandlung Wien, Kohl-markt 7 »gc mit Genauigkeit auf srf» Alter schliefen darf, so muß er 4840 Jahre all gewesen sein. Die Räumlichkeit seine« Stamme» war so groß, daß 300 Menschen darin Platz finden tonnten. lMenschenfresser) Au» Honolulu schreibt man der „Allg. Zeit." daß im vorigen April auf der Insel Birara im New-Britannia» Archipel von den Buschwilden fünf Missionäre. Eingeborene der Fi schi Inseln, erschlagen und aufgezehrt wurde?. Mo» einem auf dem King«-Riff ge randeten Schisse wurde die Bemannung getöotet und verspeist. Der Missionär, Brown führte die weißen Händler und die Kü ensiämme Wort an ihn zu richten. E» war al« theile sich seine düstere Stimmung den Anwesenden mit und drücke sie wie ein Alp. Nicb einigen Minuten peinliche» Schweigen» wandle sich ker junge Baron langsam zu Ada: »Da« Schicksal spielt oft wunderbar Comöbic m>: un« Sterblich«,/ sprach er in tief erregtem Tone: „So mein Fräulein war auch unsere Begegnung vor tj Iahren ein Porspiel diese« Wiedersehen«. Wo« liegt nicht alle« hinter mir seit jener Stunde, wo sie da« Posthorn an den Abschied au» den Bergen mahnte.' Leo»» Blick rume mit düsterem »»«druck, auf Ava« Profi., dessen zarte Linien sich wie eine liebliche <£aaee vv!» dem schwarzen Marmor de« Kamin« abhoben; da« junge Märchen fühlte den finster prüfenden B.lck und rasch da« Haupt hebend entgegnele sie: „Sie habe» recht, wunderbar ist l,a» Leben in seinen Fügungen. — Auch ich habe nach jener fluchtige» Begegnung i» de» Bergen auf kein Wiedersehen gehofft." £« war al« ob Leon nicht einmal den tief melodischen Klang in Act« Stimme ertragen körnte, denn sich abwendend, stinrt« er wieder nacti dem Fenster: Draußen war der letzte Soi:-ncnstrahl erloschen. Ein graublauer einförmiger Daaimerschein lag über der ganzen Gegend au« gebreitet, von dem sich nur noch ein weißer Punkt matt von dem Waldgebirge abhoz. E» war dic riesige Statut, die F.orencc» Grabstätlezierte: gegen die Kannibalen und brachte ihnen in ein» lägiger Schlacht einen Verlust von etwa 100 Todten bei. (Der Knopf de» Polykrates) Au« Romanskiichen schreibt man der „Neußcr Ztg." : Bor einiger Zeit ereignete sich in ui serer Nach-barichast eine Geschitte, die lebhaft an Schiller« „Ni»g de« Polykrate«" erinnert. Herr M., der auf seinem K. Hofe eine- Besuch abgestattet, hat beim Satteln seine« Pferde« da« Unglück, einen diamantenen Hemtenknopf zu verlieren. Alle» Suten war umsonst und mußte M. mit dem Gedanken, nie wieder in den Besitz seine« Kleinode« zu ge» langen, von danken reiten. Er sollte sich indeß zu seiner Freude getäuscht sehen, denn ungefähr vier Wochen später, al« er wieder auf jenem Hofe verweilte, hatic die Hausfrau, Witive W. zur Feier de« Tage« eine» ctr vielen Hähne ab-flachten lassen, in dessen Magen der vermiß c Knopf gefunden wu-dc. Aus dem Gcrichtssaale. Ätrasurtheile, welche b.im hiesigen Krei«gei tchte vom 7. b>» !). Januar ei flösse» sind. Dienstag 7. Speß August. 3 Monate schweren Kerker, öffentl. Gewaltthätigkeit 3. Falle»; Zabota Malbia» 8 Monate schweren Kerker, Diebstahl; B.Uc Franz 1 Monat schweren Kerker, Diebstahl; ViSiö Kunigundc 6 Wochen schweren Kerker, Diebstahl; Emkr2i5 Franz. ll/t Jahr schweren Kerker, Diedstihl. Mittwoch 8. Hoinig Georg, 6 Wochen Kerker, Dicbstahl. Donnerstag 9. Schön Franz, 2 Monate schweren Kerker, Diebstahl; Tominc Simon, 3 Monale schweren Kerker, fchwcrc körpl. Beschädi» gunz; Knez Ignaz, 3 Monate schweren Kerker, Oie.stah! ; Schigart Franz, 1 Monat schweren Kerker, Diebstahl; Tomanin Franz, 18 Monate schweren Kerker, Diebstahl; Briiu^ek Josefa, 3 i1 onate schweren Kerker, Diebstahl; Reich Mathia«, Sapu>ek Johann, beide freigesprochen von schwerer körpl. Beschädigung. Schwurgerickt. Montag den 1.3. Januar. Vorsitzender: Holrath H c i n r i ch e r, öffentlicher Ankläger : St. A. D u l l e r, Bertheidiger: Dr. G l a n t s ch- n i g g. Der 25 Jahre alte, ledige Hol,er Franz Tuschman» wurde von seinem Kameraden, dem Italiener Pietro Stcfani de«halb lächerlich ge-macht und zum Narren gehalten, weil ersterer bei einer Zusammenkunft mit seiner Geliebten durch deren Mutter auf eine eben nicht besonder« höf-licke Weise gestört worden war. Franz Tuschmann »ahm sich vor. diese Schmach zu rächen, wozu sich die Gelegenheit am 21. Oktober v. I. bot, an welchem Tage mehrere Holzarbeiter in Wieder» der Engel de« Glauben«, der Bote de« Frieden«! Mußte da« junge Weib ihren Ueber»,uth an der Bergs« wirklich durch ihren frühen Tod büßen? „Ach Ursula, wollen sie nicht die Freundlichkeit haben uns mir meine Zimmer anweisen ?" wandte sich Leon m.l umflorter Stimme zu Wanden« Schwester. Diese trat an ihn heran und fragte mit erschrockenem Ausdruck: „Mein Gott na» ist Ihnen? sie sind so bleich?* „E» ist nicht« von Bedeutung, meine ge-wöhnlichen Kopfschmerzen, ei» Uebel, von welchem ich in letzterer Zeit sehr häufig h.-imgesucht werde, und dem Ruhe allein Linderung verschaffen kann." Der junge Baron verließ, mit einer leichten Verbeugung gegen I:a und Wanden, da« Gemach. Flora« Großvater zog seine Enkelin fest an sich, und flüsterte in wehmüthigem Tone„Du armer Wurm; mit dem ersten Schrei, mit dem Du da« Leben begrüßtest ging ein andere« au« der Welt. Kosend schlugen die Wellen de« See« an den weichen Ufersand, und ihr eintönige» Rauschen war so recht geeignet eine träumerische Seele in Schlummer zn wiegen — sie dem irdischen Fühlen und Denken zu enttücken. Am Au»gan?e de« Waloe« gegenüder dem Mausoleum der Grabstätte Florcnc.« befand sich eine mächtige Eiche, unter der eine !K!oo«dank drieß zechten. Hier rief n»n Franz Tuschmann plötzlich: „die Italiener hinan«*; auf da« hin verließ Andrea Rovereto da« Gastlokale und nahm den Weg nach seiner Wohnung, welchem Beispiele auch auch Pietro Stefani nachkam. Diesem folgte der Holzer Tuschmann und versetzte ihm ohne jede Veranlassung Faustschläge auf den Kopf und einen Mess.-rstich in die linke H,l«gegen», so daß rer Angegriffene sofort zu Bonen stürzte und am 13. November v. I. starb. Obgleich nun Franz Tnschmann behauptet, bei jenem Vorfalle vollkommen betrunken gewesen zu sein und sich auf nicht« erinnern zu können, jedoch zugibt, wegen der Spöttereien de» Pietro Stefani sich geärgert zu haben, so wurde durch die Erhebungen und durch die Au»sagen der Zeugen e-wie-en, daß außer Pietro Stefani und Franz Tusckmann sonst kein anderer Mann am Thatorte war und daher nur Franz Tuschmann der Thäler sein könne. Da für die Annahme,, daß Tuschmann den Stefani habe lösten wollen, sich keine Anhaltpunkte ergaben, so lautete daher auch die Anklage nur auf Ver» brechen de« Tovtschlage«; Franz Tuschman» wurde nach dem Berdicte der Gesch voreuen diese» Ver» brechen« schuldig erkannt und vom Gericht«hofe zu sch»eren Kerker in ver Dauer von zwei Jahren, verschärft mit Fasten, verurth ilt. Dienstag den 14. Januar. Leffentlicher Ankläger Sl.-A.'S. Reuter, Vorsitzender L. G -R. v. Schrey. Vertheidiger Dr. HigerSperger. Der Angeklagte Eouar» Leqrer eröffnete im Jahre 1372 ei» Spiriluosen-Geschäft in Marburg, welche» einige Zet ganz gut ging, dann aber theil» durch übermäßige Vergrößerung theil» durch offenbare Mißwirtschaft immer tiefer sank, bi» im Sommer 1877 gegen Eduard L>y7er Exekutionen zu laufen begannen, welche denen Paffioität wenigsten« in de.i Monaten September und Oktober v. I. genügend dokumentuten. Obgleich Leyrer von seiner Pafftvität uno dcr Unmvglichkelt seine Gläubiger zu befriedigen überzeugt sein mußte, so suchte er doch durch Schädigung Anderer sich Geld zu verschaffen, indem er sich von verschiedene» Par-teien Wechsel aufstellen ließ, hiebei in den meisten Fällen die Valuta gar nicht in einzelnen jedoch kleine Theilbeträge bezahlte und die Wechiel an den Kreditverein der Gemeinde Sparkasse Graz weiter degab. Außerdem hatte Leyrer seine mit zahlreichen Superplandrechten belasteten Fährnisse im Werthe von 737 fl. weiter veräußert. Leyrer wird von den Geschworenen de« Verbrechen» de» Betrüge» nicht schuldig dagegen der Veruntreuung ftuldig erkannt und vom Gerichtshofe zu 10 Monaten schweren Kerker verunheilt. _ _ il - . .. stand, welche der Liebling«anfenthalt Ada» und ber kleinen Flora war. Hier pflückte da« Sin» Blumen, die mit Hülfe de« jungen Mädchen« zu Kränzen geflochten wu den, welche die Kleine auf dic Stufen der Grabstätte niederlegte. Flora wußte wenig von dem Leben, welche» da unten den ewigen Todesschlaf schlief. Sie kannte ihre verstorbene Mama nur au» einem großen Ochlgemälde in Großpapa» Schlafgcmach, und wa» ihr daran am besten „esi'l, da» war da» Blumerkörbchen. we che« die schöne Dame in Hä»den hielt. Heaie spielte dic Kleine auf der Wiesc und jagte jubelnd einem Schmetterling nach, dcr sich ihren haschenden Häncchen stet» zu ent» ziehen wußte. Ada befand sich unter der Eiche. Da» Haupt auf »ie Hand gestützt, ruhte ihr Blick mit ernstem Au»druck auf den leuchtenden Mar» morsäulen de» Monumente». Daß Lcon an Floren«» Seite nicht glücklich war. da diese »in launenhastc», verwöhnte» un» i)ölst eigensinnige» Geschöpf war. wußte da» !viädchen, au« Ursula» Munde schon längst, dat er aber >» Folge dieser kurzen freudcnlosrn Ehe so lebco»müdc, verbittert und tiefsinnig »erde» konnte siel ihr auf, und obwohl c» damal« nur cine flüchtige Begegnung, in den Bcrgen war, so mußte sie sich doch eingestehen, daß er in seiner düsteren Schwermuth ein völlig Anderer geworden war. (Fortsetzung folgt.) Landwirtschaft, Handel, Industrie. Die Konservirung der Kier. Die verschiedensten Mittel find ju diesem Zwecke vorgeschlagen worden; im Allgemeinen kann man dieselben, so zahlreich sie auch sonst erscheinen, in zwei Haupigruppen eintheilen: in solche Mittel, du'ch welche in Folge eine« füllst« lieh aufgetragenen Ueberzuge« der Zutritt der atmosphärischen Luft von der Eifubstonj adge-halten unv somit einer Zersetzung derselben vor« gcbiugt wird, und in Mittel, welche »on selbst dnrch einen chemischen Prozeß die Eischale un« porö« machen. Zu den ersteren gehören die Einschreibungen mit ftett, mit Oel, mit Paraffin. So rationell im Allgemeinen diese« Verfahren ist, so ist e« doch, we l man eben vor größere Mengen Eier ju konserviren wünscht, viel zu umständlich; anch erfordern diese Manipulationen eine sehr große Senauigkeit, denn alle freie» Theile de« Eie« müssen vor dem Luftzutritte bewahrt sein. Zu den letzteren der oben erwähnten Mittel sind da» Einlegen in Kalk (gebrannter Kalk mit Wasser angeriihrt und verdünnt) und jene« in verdünnte« Wassergla« zu zählen. Im ersteren Falle bildet sich durch den Zutritt der atmosphärischen Luft, oder vielmehr durch den Zutritt der in derselben verhandenen Kohlensäure zwischen dieser und dem Kalke eine chemische Verbindung von kohlensaurem Kolk, »elcher sich in feiavertheiltem Zustande auf der Eischale niederschlägt, dieselbe vollständig inkru-ftirt und in Folge dessen jeden Luftzutritt ab» hält. Abgesehen nun davon, daß die Schalen in dieser Weist conservirlcr Eier sehr leicht zerbrechen, beim Koche» der Ein fast regelmäßig, so besitzen auch nicht wenige derselben einen unangenehmen talkartigen Beigeschmack. Neuerding» wird da« Einlegen der Eier in verdünnte« Wassergla« empfohlen. Man wendet hierbei auf 1 Theil Wasseigla« 6 Theile kochende« Wasser an. In die erkaltete Lösung legt man die Eier ein, und läßt sie kurze Zeil, etwa einige Stunden, darin liegen. Auch ein längere« Liegen in dem verdünnten Wassergla« würde für da« Ei selbst keine uachtheiligen Folgen haben. Setzt mau zu der bereit« gebrauchten Mischung einen Theil neuer Mis'ung. so vermag auch die alte Flüssigkeit mehrere Male ihre Wirksamkeit auszuüben. Nach dem Her»u«nkyi»kn au« derWassergla«lösung werden die Eier ohne weitere Behandlung aufbewahrt. „Wr. B. u. <5. Ztg.* Kourse der Wiener Aörse vom IS. Jänner 1879. Gold»ente...........74 — Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 61.90 „ „in Silber . 63.30 1860er Slaa'.«-Anlehen«lose .... 115.25 Bankactien........... 789.— Ereditactien........... 222.40 London............116.55 Silber ............100.— Napoleond'or.......... 9.33 k. k. Münzducaten........ 5.53 100 Reichsmark.........57.65 Kleine Anzeigen. Jede in diese Rubrik einschaltete Annonc s bli » 3 Zellen Raum wird mit 15 kr. berechnet. Auskünfte werden in der Expedition diese» Blatt«« bcreitwillisrBt und =a«ntgelUich ertheilt. Vier gebraucht« Fanteull'« neuerer Fafon ' sind oiltig tu verkaufen. Haaptplatx Nr. 1. 18 j Allen Freunden und Bekannten, bei denen ich mich vor meiner Abreise nach Deutschland nicht mehr persönlich verabschieden konnte, sage ich hiemit ein herzliches Lebewohl. Hochenegg, am 15. Jänner 1879. 19 A. Schöne, Bergwerksdirector. Eil Uhrjnip mit guter Schulbildung, beider Landessprachen mächtig, wird sofort aufgenommen in der ««ml TDD Mail Misch in VitH. Bei Lungenleiden, Tuberkulose Hilfe gebracht. Kankschreiöen aus Wien, den 22. Oktober 1877, von Herrn Franz Pranner eingegangen an die erste älteste kanerl lönigl. Hos-Malzpraparate n - Fabrik des Herrn Johann Hoff. Graben, Bräunerstrab« Nr. 8. Euer Wohlgeboren! ES sind nun 3 Monate, daß ich gegen mein Lungen- wirkungslos.) Die bei solchen Leiden stet« im Gefolge stehenden Neben krantheiten, als: Fieber, nächtliche schweiß« und Appetitlosigkeit, hab« ich seil dem Gebrauche dieser aus- begonnene Kur, von der ich mir gänzliche Heilung meine« Leidens verspreche, soitsetzen zu tonnen. Zolgt Bestellung. Hochachtungsvoll Kran; Pranner, Hahngasse 10, 1. Stock. Wien, den 22. Oktober 1877. 534 8 Wiederverkäufer erhalte» Rabatt. Generaldepostteur für Steiermari M. ^>y, Herren-gasse, Gra». — Bertaussftellen: In Cilli: Ins. «upfer-fchmid, Avoth.: in Marburg: bei Hrn «ö»iz, Äroid : in Pettau bei Hrn. Pirker und W.-Graz Hrn. »irtik. Lm g,noh zwei Lehrjungen werden für eine Gemischtwaren-Handlung aufgenommen. Ausk. i. d. Exp. d. BI. 12 2 Kun dmachung. Zur Lieferung von 12 StQck flehtenen 20/25 Centim. scharfkantig behauenen Tragbalken, wovon 6 St. 10'45 Mtr. und 6 , 10*10 , lang sein müssen; findet die mündliche Offertverhandlung Freitaj icn 18. Jänner 1879: Vormittag 11 Nr in der Amtskanzlei der Stadtgemeinde Cilli statt, woselbst auch schriftliche Offerte überreicht werden können. Staflt£emeinile Cilli, am 11. Jänner 1379. u 2 v«r Bürgermeister. Alleinstehende Person wird für eine Bier- and Weinschank zum Verrechnen aufgenommen. Guter Posten. Auskunft in der Exp. d. Bl. 112 Das Districts-rommissariat der i. L priT. Wechsels. Grazer EiauMaden-Ver-sictoraiijs-Aiistalt befindet sich in Cilü, Herren gasse 125. Apielwerke •4—2 Etticke spielend! mit ob« ohne Expression. Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelst'mmen, Harfenspiel ic. Spieldosen 2 bis 16 «tücke spielend: serner Necessaires, Cigarrenständer. SchweizerhäuSchen^ Photographie-all'um«, «chreibzenge, Handschuhkaiten, Brief-beichwerer. Blumenvai»n. Cigarren-Etui», Tabak?- bo'en. Arbeitstische. Zlalckcn. Biergläser, Porte-monnaie«, 6tüble ic., alles mit Musik Stets das Neueste empfiehlt 516 4 I. H. Heller. Bern. AM- All« angebotenen Werte, in denen mein Nam.- niebt steht, sind sremde: emp. Jedermann direkten Bezug, ill'^tr Preislisten sende sranco Li8enbk>.hn-Prg«htdriefe stet« vorrätbig in der JOU Für die innige und aufrichtige Theilnahme während der Krankheit wie bei dem Hinscheiden meiner innigstgeliebten Gattin, der Frau JOSEFINE WUCHER, für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte, sowu auch für die Kranzspenden sagt den tiefgefühltesten Dank Cilli. 18. Jänner 1879. »7 Franz Wilvher. KMC. Prttmiirt: Wien 1S73, PliiladelphiH 1870, Pnri« Die 1 in (Böhmen) empfiehlt ihr hochfeines Original-Pilsner-Bier in ausgezeichneter Reinheit und hochfeiner Qualität zum Bezug direct ah Brauerei oder durch ihre zahlreichen Niederlagen und Agenturen des In- und Auslandes. In CWIjWjI haben wir die Ehre Herrn FRA^ Z WALLA> I> unseren Abnehmer zu nennen. üoeharttend 15 3 Erste Pilsner Actienvrauerei. Verantwortlich«' Redacteur Max Besoixi.