Sattler s Kasmoramen. Dieselben bestehen aus einer Sammlung der interessantesten Ansichten aus allen Thcilen Europa's, von Klein-Aken, Syrien, Palästina, Egypten, Ruinen und Arabien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Lanada, Wcflindien, Pukatan und Meriko. Sic sind alle nach der Natnr ausgenommen und in Ocl gemalt DM . _ ' s c l. O r s t e J bt Is e il n n g. M.4 m Nr. I Venedig, von 8t. «roiKi» aus ausgenommen. Die Gründung Venedigs rührt aus der Zeit, als Alarich, König der Westgothen, mit seinem Heere nach Süden vordrang; cs flüchteten sich da viele Bewohner des Festlandes ans die von Strömen ins Meer geführten Kiesbänke und auf einige bis dahin nur von Fischern bewohnte Inseln. Auf der Insel — 2 — Rialto gründeten zuerst Kauflente aus Padua eine Nieder¬ lassung. Nachdem Attila (425) Aquileja und andere Städte verwüstet hatte, flüchteten abermals viele Menschen in die Lagunen; aber von größerer Bedeutung wurde diese Ansied¬ lung erst, als von den Langobarden (568) die angesehensten und reichsten Einwohner aus dem Veronesischen und Friaul auf die venctischen Inseln flohen. Die Bewohner dieser Inseln hielten fest zusammen und wählten in einer großen Volksvcr- sammlnng ein Oberhaupt unter dem Titel eines Dogen. Der erste Doge hieß Paolncio Anafesto (692). — Venedig erhebt sich auf 72 Inseln ans dem Meere, 308 Brücken fuhren über 135 Kanäle, welche die Inseln trennen und so die Straßen der Stadt bilden. Die meisten Häuser erheben sich unmittel¬ bar ans dem Wasser, doch gibt es auch an manchen Kanälen Uferstraßen. Venedig zählt 27.918 Häuser und 160.000 Ein¬ wohner. Die Kirche mit den Bleikuppcln, links auf dem Bilde, heißt 8t. Aurin äolln 8u1uto, wurde von Longhera 1631 für das Aufhörcn der Pest erbaut, welche damals in der Stadt allein 44.000 Menschen hinraffte. Daran stößt die Dogana (Zollhaus), von Palladio erbaut. Hier mündet der große Kanal, die Hauptstraße Venedigs, welcher die Stadt in Gestalt eines 8 durchschneidet, in die Giudecca; das lange weiße Gebäude mit dem davor befindlichen Garten, ist die Hintere Seite des kaiserlichen Schlosses. Daran stößt die Münze und die Bibliothek, die Piazzetta (das Plätzchen) ist die Fortsetzung des Markusplatzes gegen das Meer zu. Hier sieht man den MarkuSthurm, den Uhrthurm, einen Theil der Markuskirche mit ihren Kuppeln; am Rande der Piazzetta stehen zwei Säulen aus orientalischem Granit, welche der Doge Micheli aus Tyrus brachte; sie lagen 50 Jahre auf dem Strande, bis Niccolo Lombardi sie aufrichtete. Nun folgt der Dogenpalast; er wurde im vierzehnten Jahrhundert unter dem Dogen Marino Faliero von Filippo Calendario erbaut, unter Francesco Foscari vollendet. Fallen ward in seinem eigenen Palaste enthauptet, weil er sich und daö Volk von dem Drucke der Aristokratie befreien wollte, und sein Baumeister vor dem Palaste aufgehängt. Unter dem Dache Eintrittspreis 20 kr. Herr. Wahrung. Kinder die Hasste. Die Ausstellung befindet sich in dem eigens dazu errichteten Gebäude auf dem Congreßplatz und ist täglich von Morgens 9 Uhr bis Sonnen- Untergang zu sehen. Die nähere Beschreibung dieser Bilder ist an -er Cassa nm 5 kr. M haben. Druck von Jgn. v. Kleinmayr u. Fed. Bamberg in Laibach. Verlag von Hubert Sattler.