Sattlers Kosmommen. Dieselben bestehen ans einer 8nmmtung der interessantesten Ansichten MS allen Thcilen Eurapa's, von Klein-Asien, Syrien, Palästina, Egypten, Nubien und Arabien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Lanada, Wejiindicn, Hnkatan und Meriko. Sic sind alle nach der Natur ausgenommen und in Oel gemalt ! Onbert Sattler. L ÄM'?. l ' dritte Ibtlirüniij,. Nr. 1. Rom von den Ruinen der Kaiserpaläste auf deni palatinischen Hügel aus ausgenommen. Dieser Hügel, dessen Oberfläche die 754 Jahre vor Christi Geburt gegründete Stadt einst nur allein cinnahm, war in der nachfolgenden Zeit nicht mehr groß genug die Wohnungen der Kaiser zn fasse». Unter Nero erreichte die —'2 — Pracht dieser Paläste seinen höchsten Glanz; sein sogenanntes goldenes Hans erstreckte sich vom Palatin bis zum esquilini- schen Hügel, da wo das Kolosseum steht, befand sich ein zum Palaste gehöriger See, und ein 120 Fuß hoher Koloß des Kaisers Nero. Links am Ende des Bildes fällt zuerst das heutige Kapitol mit seinem Thurmc in die Augen, mit der großen Glocke in demselben wird der Tod des Papstes und auch die Stunde des Beginns des Carncvals «»gezeigt. Das Kapitol steht ans den Reste» des Tabularium, kcnilbar durch das große offene Thor. Dieses großartige Gebäude wurde durch Lactatins Catnlos 79 Jahre vor Christi Geburt unmit¬ telbar über dem Forum errichtet. Den höchsten Punkt des kapitolinischen Hügels, auf dem einst der Jupitertcmpel stand, nimmt jetzt die Kirche Araceli, aus dem 6. Jahrhundert stani inend, ein, zu der auf der ander» Seite des Kapitols eine steile Treppe empor führt. Dicht vor dem Kapitolinin fallen zuerst die Reste des Concordia-Tempels in die Augen, er ward von Camillus erbaut, als er Dictator war; in diesem Tempel versammelte auch der Consul Cicero den Senat, und ließ die Mitverschworencn des Catilina vernrtheilen. Daneben erblickt man die drei Säulen des Tempels vom Jupiter, den Donnerer, von Kaiser August zum Danke erbaut, daß er von einein Blitze nicht getroffen wurde, als er von einem KriegSzugc wider die Cautabrier heimkchrte. Die einzelne Säule ist die des Kaisers Phokas, und die drei, hier nur halb sichtbaren Säulen näher dem Vordergründe zu, neben der Kirche, Maria der Befreierin geweiht, gehörten dem Jupiter Stator an, und soll von Romulus einem Gelübde zu Folge in einem Kriege mit den Sabinern an der Stelle, wo er seine flüchtigen Völker wieder zum Stehen brachte, gegründet sein. Bis zu diesem Tempel reichte das römische Forum. Neben der Säule des Kaisers Phokas steht der Triumphbogen des Septimus Severus, vom Bolke diesem Kaiser zu Ehren wegen seiner Siege über die Parther und Araber errichtet. Alle diese alten Bauwerke liegen in mit Geländern umgebenen Vertiefungen, da sich hier der Schutt zerstörter Gebäude hoch über den Boden des alten Forums erhebt, welches heut zu Tage enmxo vacoino (Kuh¬ markt) heißt. Dicht ober dem Severnsbogen ragt die kleine — 3 — Kirche 81. Oinsoxpo äs Uaio^iiaini hervor, unter ihr liegen die Reste des mamcrtinischcn Kerkers, die bis in die Zeiten der ersten Könige humusreichen; auch der heil. Petrus soll da gefangen gewesen sein. Die nächste Kirche mit der Kuppel, der heil. Martina geweiht, steht ans dem Forum des Casars, das er unmittelbar neben dem der Republik angelegt hatte; daran stößt die Kirche St. Adriano, welche die Stelle der Basilika Aemilia cinnimmt. Die in der Ferne befindliche Säule ist die des Kaisers Antoninus, ohne Basis 175 Fuß hoch, mit der Statue des heil. Paulus geziert. Die hohe Kuppelkirchc daneben ist den Aposteln geweiht, gleich darnnter liegt die Kuppel der Kirche Naäomm äi Uoroito, und rechts davon die Kirche Rainen Maria; zwischen diesen beiden Kuppeln zeigt sich die auf dem Forum des Trajan befindliche Säule, ohne Basis 114 Fuß hoch, auf deren Spitze die Statue des heil. Petrus steht. In der Ferne zeigt sich hier der Monte Pincio, mit seinen herrlichen Promenaden, und der Villa Medici, gegenwärtig Sitz der französischen Academie, kennbar an den beiden nieder» Thürmcn. Reben ihr rechts die Kirche Trinita äs Nonti, von dem französischen Könige Carl VIII. 1495 erbaut, vor derselben steht auch ciu Obelisk. Der in Wolkenschattcn gehüllte dunkle Thurm heißt der des Nero, und rechts davon ist das ebenfalls in Halbdunkel gehüllte Kloster der heil. Oaümrinu äi 8iona. Zwischen durch auf der Höhe des quirinalischen Hügels erhebt sich der gleich¬ namige päpstliche Palast, von Gregor XIII. gegründet. Unter dem Nerothurm mehr im Vordergründe zeigen sich die Reste des, dem Kaiser Antoninus Pius und seiner Gemalin Fau- stina geweihten Tempels, heut zu Tage die Kirche St. Lorenzo. Daneben rechts die Kirche St. Cosmo und Damiano, ein antikes Rundgebäudc vom Papste Felix IV. 526 in eine christliche Kirche umgewandelt. Die drei großen Bogen, welche hierauf folge», sind die Trümmer des Tempels des Friedens, auch Basilika Constantins genannt, sie liegen an der via, Wvrrr (der heiligen Straße), auf deren: höchsten Punkte der Triumph¬ bogen des Titus steht. Es sollen hier die größten Kunstwerke Griechenlands zu sehen gewesen sein, auch die Bente aus Jerusalem wurde hier aufbewahrt, ebenso war der Tempel - 4 - selbst eines der prächtigsten Bauwerke Roms. Die in der Ferne oberhalb des Tempels liegenden Gebäude stehen auf dem viminalischcn Hügel. Dicht ober dem letzten Logen des Fricdcntempels zeigt sich die Kirche St. Pietro in Bincoli, 442 unter Leo dem Großen erbaut, berühmt durch Michel Angclo's Meisterwerk, Moses. Die beiden Kuppeln nebst dem hohen Thurmc gehören der Kirche St. Maria Maggiore au. Sie wurde 352 vom Papste Liberins gegründet. Die rechts vom Thurme sichtbare korinthische, mit einem Erzbilde der heil. Maria geschmückte Säule wurde vom Tempel des Friedens genommen und dorthin versetzt. Nun folgt mehr im Vordergründe Kirche'und Kloster St. Francesca Romana, von Leo kV. 847 erbaut. Das rothc Mauerwerk, welches unmittelbar daranstößt, ist der Tempel der Venus und Roma, von Hadrian ans einem künstlichen Terrassen- bau errichtet. Zwischen dem Thurme der Kirche Francesca Romana und dem Kolosseum, ans dem esqnilinischcn Hügel, liegen die Ruinen des Palastes und der Bäder des Titus; hier fand man auch die so berühmte Statue des Laocon. Nun folgt das Amphitheater des Flavins Vespasianus, von ihm begon¬ nen und von seinem Sohne Titus vollendet; cs faßte gegen 100,000 Zuschauer. Zuerst ein Theater für Gladiatoren, unter Diokletian ein Marterplatz für die Christen, im Mittel- alter Festung, wurde es im 14. Jahrhundert vorzüglich dadurch zerstört, daß Papst Paul II. daher die Steine zu vielen großen Bauten nehmen ließ. Es hält 1600 Fuß im Umfang. Bot demselben befindet sich die sogenannte Listu suänuts, ein Rest des von Vespasian angelegten Springbrunnens. Ober dein Kolosseum erblickt man in der Ferne die Ruinen der Wasser¬ leitungen des Kaiser Claudius, welche auf dem Hügel Coe- lius liegen, auf dem sich auch der berühmte Palast und Kirche von St. Johann im Lateran am Ende des Bildes befinden, gegründet dnrch Clemens V. 1312. Rechts vor der Liota 8uäuirts steht der Triumphbogen des Kaisers Constantin, nach seinem Siege über den Gcgcnkaiscr MaxentiuS ihm zu Ehren errichtet. Der Triumphbogen des Titus war vom L-cnat diesem Kaiser geweiht, zum Andenken der Eroberung Jerasa' — 5 lcmö; Pius VII. ließ dieses Denkmal theilweise restauriren. Das heutige Rum zählt 180,223 Einwohner. Nr. 2. Die Seestadt und Festung" Bera - Cruz in Mexiko. Die Küste, an der diese Stadt liegt, gehört durch die sich weit nach Nord und Süd ausdchnende Kette von Sand¬ hügeln zu den unfruchtbarsten des Continents. Der Hafen von Vera-Cruz ist durch eine Reihe von Sandbänken nnd Felsenriffe gebildet, welche die Einfahrt stets gefährlich, bei stürmischem Wetter aber ganz unmöglich machen. Vor der Stadt auf der nieder» Felseninscl Sacrificios, von den Men¬ schenopfern, welche die alten Mexikaner dort ihren Götzen darbrachten, so genannt, liegt das feste Kastell stunn äa HIüu mit seinem Leuchtthurme. Zwischen dieser Festung nnd der Stadt liegt der Hafen, dessen schönstes Gebäude das Zoll¬ amt ist, durch dessen Thor allein VerwCruz von dieser Seite zugänglich ist. Die in spanischem Styl mit flachen Dächern gebauten Häuser bilden, wie auch in den Städten der Colonien Spaniens, gerade, rcchtwinkelige Straßen. Kirchen gibt es viele, doch sind die meisten, einst prachtvoll, jetzt im schlechten Zustand. Die Stadt, von Ferdinand Cortez 1519 gegründet, hatte zur Zeit ihrer Blüthe 20.000, jetzt kaum 7000 Ein¬ wohner. Die größte Plage außer der fürchterlichen Hitze, dem Wassermangel, den qualvollen Mnskitos und andern lästigen Insekten, ist das gelbe Fieber, das den größten Theil des Jahres herrscht, und oft viele Neuangekommene hinrafft. Am uvrdlichen Ende der Stadt, rechts im Bilde, liegt das I'vrt Ooimaxtiou, südlich das von St. Jago. Hinter der Stadt und ihre nächste Umgebung bildend, dehnen sich nur unfrucht¬ bare Sandhügel aus, erst nach ein paar Stunden erscheint wieder die Vegetation, welche immer üppiger wird, je weiter wan sich von der Küste entfernt. Im Hintergründe, in einer Entfernung von ungefähr 17 Stunden, steigen die östlichen Kordilleren majestätisch empor. Der höchste Punkt derselben stt der schneebedeckte Vulkan Orizaba, 17500 Fuß hoch, und — 6 — rechts der Oolkre äö i'oroto 14000 Fuß, vor dein in einer Höhe von 4170 Fuß das Städtchen Jalapa liegt, welches sich eines ewigen Frühlings erfreut. Nr. 3. Das 11.445 Fuß hohe Wetterhorn, von der zum Gasthofe »der Adler« gehörenden Pension aus ausgenommen. Das Thal von Grindelwald, welches schon mehr als 3000 Fuß über der Mceresfläche liegt, gehört zu den schönsten Punkten des Berner Oberlandes so wie der Schweiz über¬ haupt. Das Dorf selbst liegt in dem 4 Stunden langen Thalc weithin zerstreut, und ist von den höchsten Gipfeln des Berner Oberlandes umschlossen. Auf den umgebenden Alpen weiden im Sommer an 6000 Stück Vieh. Seinen Ruhm verdankt dieses malerische Thal namentlich den beiden schönen Gletschern, wovon aber ans dem Bilde nur der obere, zwischen dem Wettcrhorn, und dem rechts aufsteigenden Mcttenbcrgc gelegene Gletscher zu sehen ist; er liegt 3940 Fuß über dem Meere und gewährt wegen seinen schönen Eispyramideu einen besonders schönen Anblick. Vom Grindclwald führt der Weg über das vom Wctterhorn links liegende Schcidck, 6040 Fuß über dem Meere, in das OberhaSli Thal nach Meiringen. Links im Vordergründe liegt das Hotel „zum Adler." Nr. 4. Der Hirfeiseirfall des Niagaraflusses m Nordamerika. Dieser Fall macht die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Canada, er bildet einen riesenhaften Halbzirkcl von 2100 Fuß Ausdehnung mit einer Fallhöhe von 158 Fuß. Der Standpunkt ist auf der Canadischcn Seite, dicht am Ufer des Flusses und unter dem übcrhängenden Tafclfelscn, von dem sich den 29. Juni 1850 eine Felscnmasse von 200 Fuß Länge, bei 70 Fuß Breite, ablöste und in die Tiefe stürzte. — 7 — Die Steinart der Felsen, welche den Niagara entschließen, ist Schiefer. Zur Linken sicht inan einen Thcil der Geisinsel und den sogenannten Prospect-Thurm. Der Wasserstaub steigt hier fortwährend, einer Wolke ähnlich, in die Höhe und ist meilenweit sichtbar. Nr. 5. Ansicht des kleinen Felsentempels von AbusimbL! in Nubien. Dieser der Göttin Athyr (cgyptische Venus) geheiligte Tempel verdankt seinen Ursprung der Gemalin Rhamses III., welcher den im Hintergründe des Bildes sichtbaren großen Tempel errichten ließ. Er wurde von dieser Königin, Namens , zur selben Zeit, als der König, von seinen Kriegs¬ zügen zurückkehrend, den großen Tempel gründete, errichtet. Seine Farade zieren sechs 30 Fuß hohe stehende Kolosse; vier davon stellen Rhamses III. dar, die andern zwei aber die Königin dioü'6-^.ri. Beide Tempel, dicht am linken Nilufer gele¬ gen, gehören zu den schönsten Ueberrestcn egyptischer Sculptur. Hinter den Felswänden, an denen diese Tempel angebracht sind, dehnt sich die unendliche lydische Wüste aus, deren Sand zur Zeit der glühend heißen Wüstenwinde emporgewirbelt und weit durch die Luft fortgeweht wird; daher kommt es auch, daß beide Tempel, besonders der große, stark von diesem Sande verschüttet sind. Nr. 6. Das Stordkap in Norwegen, die nördlichste Spitze von Europa, bei Mondbeleuchtung. An der nördlichen Küste von Norwegen, in der Gruppe der Lofodcn-Inseln, liegt das Eiland AuAsr 0o, es hat 5 Stunden Länge und 3 in der Breite; hier in der Bucht von Horngiven erhebt sich daö Nordkap, ein dunkler, 935 Fuß senkrecht aus dem Meere emporsteigender Fels; seine Farbe ist ein dunkles, glänzendes Grau, gehoben durch blendende - 8 — Schneemassen, welche in ungeheuren Schluchten nnd Risse» liegen, die durch irgend eine schreckliche Erschütterung entstmi- dcn zu sein scheinen. Im Hochsommer ist die ganze westliche Seite mit der schönsten Vegetation bis zu einer Höhe von 300 Fuß bekleidet. Hier findet man schöne weiße Veilchen mit behaarten Stielen, grüne, rothe und weiße Sternblumen, die große gelbe Kelchblume re. nebst verschiedenen Arten Busche werk. In diesen Breiten verliert sich die Sonne schon Anfangs November, doch bevor sie für die Winterszeit gänzlich scheidet, verleihen ihre Strahlen den Gipfeln der Berge für eine kurze Zeit eine liebliche rosenrothe Farbe, während Wolken und Dünste in der Tiefe schon Alles in Dunkelheit hüllen. In dieser Bucht liegen gewöhnlich mehrere Fischerboote, dem Mannschaft mit dem Fang des Zapeljan beschäftigt ist, welcher einen Haupthandelszweig in den Städten an der westlichen Küste ausmacht. An der südlichen Küste dieser Insel ist der unbedeutende Ort Kjelwik, alles klebrige ist kahler Moorgrnnd, wo kein Baum wächst, und doch werden die Bewohner fort¬ während mit Brennholz versehen, welches in Baumstämmen besteht, die vom Meere au das Ufer gespült werden. Der Seegeier und viele andere Seevögcl sind hier zu Hause. Das Nordkap ist ungefähr 22 Stunden von Hammerfest, der nörd¬ lichsten Stadt in Europa, entfernt. Nr. 7. Zell am See, in Pinzgau im SaLzbm- gischen. Der Standpunkt ist am nördlichen Ufer dieses so male¬ risch zwischen hohen Gebirgen gelegenen Sees. Rechts liegt der Markt Zell mit einer alten Kirche und einem Schlosse, am Fuße des Hausteins; im Hintergrund zeigt sich das Ka¬ pruner Schloß am Eingänge in das gleichnamige Thal, wel¬ ches rechts von dem 10.107 Fuß hohen Kizsteinhorn begrenzt wird. Links erhebt sich das Jmbachhorn und hinter dem¬ selben der 10.795 Fuß hohe schneebedeckte Tänn, der das hinter ihm befindliche Wisbachhorn und den Großglockner verdeckt. Links am Ende des Bildes zeigen sich die Fuschcr — 9 — Lauem, au deren Fuß sich das gleichnamige herrliche Thal befindet. Nr. 8. Ansicht der «Haupt- Farade des pracht¬ vollen Münsters zu Straßburg. Dieser herrliche Bau im schönsten gothischen Style wurde im Jahre 1015 unter Bischof Werner angefaugen, und bis zum Jahre 1275 ohne Thurm vollendet, unter Bischof Con¬ rad dem Dritten wurde im Jahre 1277 der Grundstein zum Thurme gelegt, und vom Baumeister Erwin von Steinbach bis zu seinem Tode 1413 daran gebaut, sonach der eine Thurm vom Baumeister Johann Hülz aus Köln im Jahre 1493 vollendet. Derselbe ist bis zur Krone 500 Fuß hoch, dahin 725 Stufen führen. Das große runde Fenster über dem Hauptportale hat 48 Fuß im Durchmesser. Nr. 9. Total-Ansicht von Mexiko, von dem Thurme der Franziskanerkirche an der Straße St. Cosmo am westlichen Ende der Stadt ausgenommen. Äbendbeleuchtung. Das neue Mexiko, welches 1524 auf die Stelle der von den Spaniern zerstörten alten Stadt gebaut wurde, liegt in einem 70 Stunden im Umfange habenden Thale, 7198 Fuß über dem Meere und hat 210.000 Einwohner. Die Straßen durchschneiden die Stadt meist rcchtwinkelig und sind 6—9000 Fuß lang, gut gepflastert und manchesmal mit prächtigen Palästen und Kirchen bebaut. Den Hintergrund bilden die beiden Vulkane, links der Jztaccihuatl 15.600 Fuß und rechts der Popocatcpetl 17.800 Fuß hoch. In dem Krater des lctztcrn, welcher 3000 Fuß Tiefe hat, befindet sich eine Schwefclmine, welche noch fortwährend auSgcbeutet wird. Links im Bilde liegt der Salzsee von Tescuco, vor demselben erhebt sich ein Hügel, konon äs los Larios genannt, mit warmen Quellen. - 10 — Die Kathedrale mit ihrer Kuppel und de» beide» 300 Fuß hohen Thürmcn (vor dem Jztaccihuatl zu sehen) wurde ans derselben Stelle erbaut, wo der Haupttempcl der Azteken, dem Kricgsgotte Huitrilopoolltli geweiht, stand. Die in der Mitte des Bildes befindlichen Bäume bilden die Alamcda oder Hauptpromenade der Mexikaner. Ganz im Vordergründe sieht nmn in den Friedhof der Franziskanerkirche, wo man eben einen Mönch begräbt. Mexiko ist drei Tagreisen von Vera- Cruz entfernt. Nr. io. Das 7000 Fuß hohe Schlerngebirge in Tirol. Man steht in, Eisachthale in der Nähe von Botzen. Rechts im Hintergrund erheben sich auf einem Hügel, dicht am Eisach¬ flusse gelegen, die Ruinen des Schlosses Ward. Nr 11 Die Mitternachtssonne auf Spih bergen, nach einer Skizze des schwedischen Malers Stephansen. Die Gruppe dreier großer und eine bedeutende Anzahl kleinerer Inseln haben den allgemeinen Namen Spitzbergen erhalten. Die größte derselben, vorzüglich Spitzbergen genannt, ist durch schmale Canäle von den südöstlichen und nordöstlichen Inseln getrennt. Seine östliche Halbinsel heißt Neu - Friesland; hier sind die Reste einer Ansiedlung von holländischen Wallfischfängern, nnt Namen Smeercnbcrg. Die Berge auf Spitzbergen bestehen aus rothem Granit imd sind mit ewigen: Schnee bedeckt; sie steigen steil aus dem Busen des Meeres und erreichen iin Innern eine bedeutende Höhe. Ein ununterbrochener Tag von 5 Monaten ersetzt den Sommer. Dies ist die Jahreszeit, wo - 11 - die Schiffe aller Nationen die Buchten füllen, um Walisische zu sangen, deren cs hier in Menge gibt, wie auch Seehunde, Heerdcn von weißen Füchsen, nebst zahllosen Schwärmen von Secvögeln; doch sowie der Polartag vorüber ist, ziehen sich diese Thicre in unbekannte Regionen entweder nach Amerika oder Asien zurück; der Eisbär allein ist der beständige Bewohner dieser öden Inseln. Eine außerordentliche Menge Treibholz wird fortwährend von dem Meere angespült, die Buchten sind damit angefüllt; cs besteht auS Stämmen großer Bäume, Fichten, sibirischer Cedern, Föhren, Fernambuco- und Campeche- hölzcr. Diese Stämme scheinen von den großen Flüssen Asiens und Amerika's weggeschwemmt zu sein. Einige davon kommen aus dem Golf von Mexiko durch den bekannten Bahama- Strom, während andere durch die Strömung fortgerissen werden, welche nördlich von Sibirien stets von Ost nach West fließt. Nr. 12. Aussicht aus Ryders Hotel in West-Point am «Hudson-Fluß in den Vereinigten Staaten. West-Point ist der schönste Punkt am Hudson, der bei New-Jork in's Meer mündet. Hier ist der Sitz der 1802 gegründeten Militär-Akademie. Die Gebäude und das Hotel liegen in einer weiten, schönen Fläche auf einer Art Vorge¬ birge, 175 Fuß über dem Flusse. Die Einwohnerzahl sammt den Professoren und den Officicren des Institutes nebst 250 Zöglingen beträgt im Ganzen 800 Köpfe. In der ersten Periode des Rcvolutionskricgcs wurde West-Point ein Platz »au Bedeutung. Es wurden an mehreren Punkten Festungs¬ werke errichtet, wovon noch einige cxistiren. Dieser Ort und die umliegende Gegend ist auch durch Arnold's Verrätherei denkwürdig. Die entferntesten Berge heißen OuiMII inoun- tnins, wovon der höchste Louuä Top sich 3810 Fuß erhebt; die Insel in der Ferne heißt Kvlopcl's Eiland, hinter welcher das Städtchen Ncwbourg sichtbar wird. Der Fluß ist voll von Segelschiffen; im Vordergründe stromabwärts fahrend, — 12 — zeigt sich der Uruneis Lciäclv, eines der größten Dampfschiffe dieses Flusses. Nr. 13. Die Ruinen von Luxor in Theben. Eine halbe Stunde südlich von Karnak, ebenfalls am rechten Nilüfer, aber dicht au demselben, stehen die Tempel von Luxor, zu - denen einst eine Allee von Sphinxen führte, doch mir bei Karnak sind noch Ucbcrrcste von ihnen zn scheu. Der imposante Eingang dieses Tempels ist 70 Fuß hoch. Vor ihm standen einst zwei herrliche Obeliske von 80 Fuß Höhe, aus rothcm Granit, ganz mit Hieroglyphen bedeckt, nur einer von ihnen ist geblieben, der andere ziert nun den Concordia-Platz in Paris. Die Ucbcrbleibscl dieser Tempel sind nicht ganz so weitläufig, als die von Karnak, doch ziem¬ lich in demselben Style, und verdanken ihren Ursprung den Königen Ramses II., III., und Amenophis-Memnon, nnd ha¬ ben ein Alter von ungefähr 3400 Jahren. In Luxor ist es schwer die Ruinen zu untersuchen, da die elenden Hütten der jetzigen Bewohner, welche zwischen den stattlichen Sänken und dem Walle hineingebaut sind, Alles ringsum durch Schmutz und Schutt unzugänglich machen. Die großen Säulen habe» 29 Fuß Umfang. Den Vordergrund zieren Nilbarkcn, Da- habien genannt, wie sie Reisende zur Beschiffung des Nils in Cairo miethen. -Nr. 14. Ansicht der Hauptpromenade Tsrrkreö in Habana, Westindien. Der Standpunkt ist auf dem flachen Dache eines Hauses an der südlichen Seite des stasoo. Von hier erblickt man in der Ferne das mexikanische Meer, rechts die Feste ei Novo, mit seinem 60 Fuß hohen Leuchtthurmc. Ans einem felsigen Vorgebirge, von gelbem Kalkstein erbaut, beherrscht cs gänzlich den Eingang zum Hafen, der auf dem Bilde durch den neuen - 13 - Kerker, cin Gebäude von nahe 500 Fuß Länge, gedeckt ist. Auf dieser Seite liegt auch die Altstadt, wovon hier nur ein Theil der Umfangsmaucru sichtbar ist. Das große gelbe Gebäude mit dem hohen Dache ist das Theater Tuoon, im Innern eines der größten und schönsten der Welt. Vor dem¬ selben befinden sich die Niedcrlagsgebäude des Bahnhofes; die¬ ser letzte ist links am Ende des Bildes sichtbar. Ganz im Vordergründe links ist ein Theil des Marsfeldes zu sehen, das zu militärischen Hebungen dient. In der Mitte des Uaytzo erhebt sich ein schöner Brunnen von weißem Marmor, In iutzutö äs la Inäia genannt; dieser Theil der Promenade ist mit Königspalmen und andern tropischen Gewächsen und Blu¬ men bepflanzt. Au Sonu- und Festtagen gegen Abend ist der ksstzo voll von Menschen, die habaucsischen Damen, welche nie Hüte tragen, fahren in ihren eigenthümlich gebauten Wa¬ gen, volanitz genannt, spazieren, und genießen auf diese Art der freien Luft. Nr. 15. Vollkommene Uebersicht der Pyramiden in Nieder - Egypten, vom Mokattam-Gebirge aus ausgenommen. Man befindet sich auf dein Mokattam - Gebirge unter einem natürlichen Felsenthorc bei den berühmten Steinbrüchcn, welche die Materialien zu den auf dem linken Nilüfer liegen¬ den Pyramiden lieferten. Nach den neuesten Untersuchungen weiß man, daß der Kalkstein dieses Gebirges ganz aus ver¬ steinerten Jnfusionsthierchen besteht. Rechts unter dem Felsen¬ chore sichtbar, befinden sich die größten Pyramiden, es sind die von Gizeh, links sieht man eine von den Pyramiden von Adusir, nun folgen die von Sakkarah und endlich diejenigen von Daschnr. Die grüne urit Dattelpalmen bepflanzte Fläche vor den Pyramiden nahm einst die Stadt Memphis ein, von Mencs, dem ersten Könige der Egypter gegründet; hier stand prächtige Tempel des Phta, ein zn allen Zeiten der egypti- Icheu Monarchie berühmtes Gebäude, von dem aber jetzt nur - 14 - noch wenige Trümmer vorhanden sind. Als diese Stadt von Cambyscs, 525 Jahre vor Christus, zerstört wurde, glich ihr Umfang dem von Paris. Es war auch zu Memphis, wo sich die großen Ereignisse, in welchen Moses die Hauptrolle spielt, zutrugen. Auf der grünen Ebene zwischen den Pyramide» von Abusir und Gizeh fiel die berühmte Schlacht zwischen Napoleon und Murad Bey den 20. Juli 1798 vor. Auf dem diesseitigen Ufer des Nils liegt das Dorf Torrah mit einer Militär-Bildungsanstalt. Eintrittspreis 20 kr. öjterr. Währung. Kinder die Mite. Die Ausstellung befindet sich in dem eigens dazu errichteten Gebäude, und ist täglich von Morgens « Uhr bis Sonnenuntergang zu sehen. lisch Verlaus einiger Wochen wird die ganze Lammlung durch 15 andere ebenso interessante Gegenstände erneuert werden.