Echrtftlettung: fUtbou#flaiTe Nr. S (Sijfnt« H«»».) <»r»ch?»«»«! XltTUt (alt ■stlaaljir.? bft 6»ntt- ». Fei«. I») Ma 11—11 llhi «um. IntB atiimsien »w?«t Mt #f*f« •mstmins »er kft. ldkiKii «ttlifttoi aitocicn. — Sri Butntduin)» P??»- t>ie »Drorlch« w»chl» nschetiU ■K|at. Vtttycrfaffrn-Jlonio 8M.MO. . K IM . K « 40 K 1S-80 Verwaltnnz: Skathausaasse Skr. » t«i«f»e« Hau».) LezogSdediugnirzea: r,rch die voft bk,ozc», fti»j«kria •mqWMS . 8«t «t III mit 3°Mis« in« H»U«! «»"««>» . . . . K 11« . . . . K B»»jjätzriz . . . . K jf_ 8JLrt «»»»« Alt Ht «»,»»,,-duhren an Mt (Man »rt1o>»««a ♦.»cbJüre*. Si»»«IeU«»c Itonrcinnt« («im Nl ,»i »bdrstrllu»,. Ar. SZ. Gilli, Sonntag. 24. Aprit 1904 29. Jahrgang. Der pervakische Qhrer. Da« windische Volk besaß einst den Ruf, ein freundliche«, gefällige« Bolk. ein Volk von Gast» freunden zu sein, ober die windische Welt von heule hat diese« Erbe schlecht gehütet, der gute Ruf ist längst geschändet, ja — dank der pervakischen Verhetzung — in fein Gegenteil verkehrt. Diejenigen, welche an dem alten Brauch und Sitte festhalten und sich da« freundliche, entgegenkam-»end« Wesen bewahren wollen, welche den freund» Ichafilichen Verkehr mit den deutschen, steirischen Land«leuten al« eine gute, alte Ueberlieferung zu hegen und zu pflegen trachten, werden von den gewissenlosen Verhetze?», den Pervaken, al« Ne«. Ifchure« oder Stajercparteiler versehmt und ver» ketzert. Da« alte Väterchen, wenn du e« in seinem Hiiwatlichen Dorfe aufsuchst, wird dir noch freund» Bch begegnen, von der heranwachsenden Jugend host du jedoch — wenn du al« Deutscher erkannt »irst — zu gewärtigen, daß man dich verhöhnt u»d dich womöglich anrempelt; an dem spring» giftigen Basiliskenblicke aber, den dir die Notabeln de« Dorfe«, der Pfarrer, Lthrer, Postmeister u. f. w., tvschleudern. magst du dann erkennen, wer die Milch her frommen Denkart im windischen Volke in gäh» nnd Drachengif, verwandelt hat. Eine solche Pflanzstätte de« Deutschenhasse« Kt »oedeo «st die winvische Schule. Man hat !«I darin herrlich weit gebracht! Der Knirp«, der Me Taferlklasse besucht, ist bereit« ein — großer Deulschenfressen, und da« Studenllein, welche« in feie Mittelschule? eintritt, hat sein Pensum, »in ge» wolliger Deutschenhasser zu werden, bald weg. Da« »lte Sprichwortt abändernd, kann man da fragen: .Wenn da« a«, grünen Holze geschieht, wa« soll > dürren werben?" Die Versemchung de« windischen Volke« mit > Demschenhcaß geh« vornehmlich auf verhetzende, pervakische Lehirer zurück. Eine Stich» oder viel« «ehr richtiger sgesagt, Echießprobe eine« pervaki» Ich»» Lehrer« ifst der Lehrer Goftincar, der an den „Es!" «Eine milbige Plauderei. Wa« ist „ei«? „E«* ist nicht« und alle«! ,.e«" aber: eine Großmacht ist in der deut» Spracht, dba« will ich heute dadurch beweisen, „»«" einfackh nicht zum AuShaUen wäre, wenn e«' nicht hätten. Nun kann, „tf beginnnen. — »C«" isst die höchste Zeit, sagte mein liebes ich»», welchdt« immer da« erste und da« l.tzie t haben vmuß, also ,«•" ist die allerhöchste sagte sie »mir unlängst vorwurfsvoll, daß du h einmal »mit deiner Faulheit brichst und ,««* ch dahin bvringst. daß du etwa« verdienst, um i» Familienabedürfnjfse besser zu bestreiken, al« ,e«" bi«her j getan! — Aber »rtlaube mir. „es" ist doch nicht meine ". wenn ich mit «einen Produkten keinen finde, odder „«4* höchsten« dazu bringe, daß »ich Mühhe und Zeit kostet und dann die !»h«en Blätiiter ,e«" würdevoll ablehnen, meine in irgennd einem Winkel unterzubringen, heute willll ich „»«' nochmal« wagen: viel-wird ,»«v nun ander« kommen und mir , t bringen.,. — *tzen, „»«" drängt die Z»it und „««" kürzt die Weil" „?«" schwingt der Henker auch sein Beil, .««" kann küssen seine Mutter, „»«' streicht am Brot die frische Butter. „eS" siedet, bratet f.ar und fein, „,«* füllt auch wohl ein Fäßchen Wein, kurz und gut, wohin ich seh', waltet ,e«' al« mächi'ge Fee. „6«* kann aber auch geschehen, daß Völker entzweit, ,(!' hat schon Kriege entfesselt und wenn „t»' zum Frieden kommt, so ist ,,e«' natürlich auch wieder dabei. In der Poesie ist ,e«" unzähligemale ver-treten und schon dei der Erschaffung der Welt ist „?«", als der Schöpfer die inhaltsreichen Worte sprach. „««■ werde Licht und „««" ist gut; dann sprach er wieder. „?«" ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; „?«* zeigte sich aber in der Folge, daß .eS" doch nicht gut fei. wenn zwei sich streiten^ da ist „<«" der dritte, der sich darüber sreut. Den Dichtern ist „eS" und war »eS" von jeher ein lieber Freund, denn sie konnten ,eS" hin-stellen, wohin sie wollten, „««" trug immer seinen Teil der Last, die nicht so gering sein 'ann, denn »e«" zogen drei Bursche zum Tore hinaus, „e«r Gerte 2 JMMK Wacht" Nummer 33 Der Nassenkampf im fernen Osten. > Z>er Kampf vm ?ort Arthur. Amerikanische Blätter berichten vom 21. d. M.: Um Port Arlhur wütit ein erbitterter Kampf. Die japanischen Land- und Seekräsle unternehmen einen gemeinsamen Angriff. Chinas Haltung. In der Preßburger Palroneafabrik wird seit Au»bruch de» Krieges in Ostasien an der Effekt»«»» rung von bedeulenven Bestellungen für die chinesische Regierung gearbeilet. Bisher sind 15 Millionen Patronen expediert worden. Per Kriegseifer i» Zapan. Dem KriegSministerium stellen sich fortgesetzt Freiwillige scharenweise zur Verfügung. Unter ihnen sind alle Altersstufen vom 14. bis zum 70. Lebensjahre vertieten. Nach der Schätzung der Behörden würden sich ohne Schwierigkeit 500.000 Kriegsfreiwillige zusammenfinden. Bewertung der russischen und japanische« Waffengattungen. Dem .Frembenblait" entnehmen wir die fol» genden interessanten Ansichten über den Wert der beiderseitigen Waffengattungen : „Ein Generalstabs» Offizier eine« fremden Staate» spricht in einer an uns gerichteten Zuschrift sein« Ansicht über die bei-derfeiligen Kräfteverhältnisse zu Lande folgender» maßen auS: SBj» die Kavallerie betrifft, so sind die Russen überlegen. Die Artillerien sind als äquivalent zu betrachten, wenn nicht angenommen wird, daß die in Essen hergestellte, vorzüglich« japanisch« 7,5 Arifaka'ich« Schnellftuerkanone der eingeführten russischen Feldkanone mindesten« wegen der bald unwirkjam oder schlapp werdenden kaut-fchutpuffer derselben wesentlich überlegen ist. Das russische, 1900 ausgegebene Geschütz soll jetzt schon durch ein neues ersetzt werden, da« aber in diesem Kriege keine Rolle mehr spielen kann. Wa« die Infanterie anbelangt, so ist daS japanische Meidzi-Gewehr Modell 97, 6,5 Millimeter, mit einer An« fangSgeschwindigkeit von 725 Meter dem russischen Model 91, 7,6 Millimeter, unbedingt überlegen. Dazu kommt, daß in Rußland die Theorie deS horizontalen Anschlages genaues Zielen ausschließt und zu ganz ungeheuerem MuniiionSverbrauche führ», dem in einem so straßenarmen Lande, wie Korea und die Mandschurei kein denkbares System de« Munitionsnachschubes abseits der Bahn nachkommen könnte. Die Japaner sollen gute Schützen sein, ruhig im Gefecht bleiben und darauf instruiert sein, die Russen anlaufen zu lassen und sie aus kurze Distanz mit äußerster MunitionSerfparniS zu-rückwerfen. Die große Gefahr für die Russen auch in diesem Kriege ist, daß sie gemäß ihre« Volk« charakter und ihrer traditionellen Infanterie-Taktik sobald als möglich zum Bajonnetangnffe vorgehen." < Sine Alrfache der japanischen Erfolge. Man muß zugestehen, daß die Japaner den Krieg mit großem Ernste auffassen. So schrieb dieser Tage ein in Tokio erscheinende« Blatt: .Wa» ist der Grund, daß unsere Marine in so kurzer Zeit einen solchen Erfolg gewann, daß die Augen aller Welt auf sie gelenkt sind ? Der Grund liegt in dem Zusammenwirken der Zivilisation und klappert die Mühle am rauschenden Bach, ,e»" war einmal ein Riese namens Goliaih, „ei- hat aber auch ein David diesen Riesen besiegt. Auch dem Weidwert ist „e»" nicht untreu, denn „ei" gingen drei Jäger wohl auf die Birsch, doch „««" konnten «rjagrn sie nicht den weißen Hirsch. Im Märchen war ,<«" immer einmal und sie wiederholten sich fort und fort, bi« „eS" ein-mal aufhören wird, Kinder zu geben, die daran glauben; e« ist aber ganz unglaublich, daß »eS" einmal so sein wird. Nun sei „e«" aber auch genug de« Guten, „et" ging» sonst zu weit über den Spaß hinaus, welchen ich mir mit d»r Geduld der geehrten Leser zu machen erlaubte. Wenn „rt" vielleicht Mark Twain jedenfalls besser und humorvoller ausgeführt hätte, so würde „t»~ die L»f«r jedenfalls mehr gefreut haben, al« .«»* der Fall fein kann mit der „E»"-elei feine« Nachtrotter» *) Franz v. d. Save. *) „Qi" ist aber auch schön, daß „««" schon ein End« genommen hat ung für «ine Armee von 300.000 Mann aus 30 Millionen Rubel. Abkühlung der russisch-franzisischeu Beziehungen. Die jüngsten Abmachungen zwischen Frank» reich und England haben in Rußland stark verschnupft und schon beginnt «in Teil der bisher deutschfeindlichen, panslavistischen Presse Rußland» daran zu erinnern, daß eine eheliche Verbindung mit dem Deutschen Reiche vernünftiger wäre, al» der Flirt mit Frankreich. Rußland ist nicht nur groß, sondern auch sehr schlau und in der Wohl seiner Mittel niemal« skrupulös. Z>!e russische ?le»olutio»spartei. In Petsr«durg ist anläßlich der Flottenkatastrophe vor Port Arthur eine üderau« heftige Proklamation der russischen Revolution«partei erschienen, in wel» cher e« unter anderem heißt: „Die furchtbaren Opfer, welche dem russischen Volke auferlegt wer» den. dienen nur dazu, um eS mit Schmach und Schande zu bedecken. Kaum hat der Krieg begon» nen und schon folgt Katastrophe auf Katastrophe. Wo ist der siegreiche Koloß, von dem man unS so viel vorgelogen hat? DaS Zarat und feine Helfers-Helfer stehen vor dem Bankerott. DaS Volk hat den Krieg nicht gewollt und will ihn nicht. AlleS Unheil, daS dieser Krieg angerichtet, möge auf daS Haupt derjenigen fallen, die ihn heraufbeschworen haben. Zu dem verbrecherischen Leichtsinn hat sich auch bodenlose Unfähigkeit gestllt. ES ist damit klar bewiesen, daß da« Schicksal Rußland« nicht länger diesen Händen anvertraut bleiben darf." politische Rundschau. Veichsrat. Die Delegation«wahl«n sind also dank de« eingeleiteten Kuhhandel« zwischen Regie» rung und Südslaven doch ermöglicht worden. Wir Deutsche haben alle Ursache, un« um den Preis zu bekümmern, der da gezahlt wurde. Da« Pultdeckel» konzert, da« man den Tschechischradikalen zur Täuschung für die, die sich täuschen lassen wollen, freigab, ist leerer Theal«rdonn«r. Die Sozialdemokraten gingen Herrn Freßl treu zur Seite in glei-chem Schritt und Tritt. Herr Schuhmeier bracht» fogar »twa« Abwechslung in die Obstruktion, in» dem er die Urne vom Tische des Präsidenten in den Saal schleudert». $as „hohe Kaus" ist wieder einmal voll» zählig. Von den 425 Abgeordneten sind 200 Deutsche, 192 Slaven, 23 Romanen (13 Italiener, 5 Rumänen) und 10 Sozialdemokraien. Die Deutschen zerfalle« in 9 Gruppen (9 Wild»), die Tschechen in 0 Gruppen (2 Wild»), die Polen sind bis aus 5 Wilde in »inem Klub geeinigt, bic Slovenen spalten sich in die Mitglieder d»s slavischen Zentrums (II) und in die fortschrittliche Gruppe (4), die Ruthen»» sind teils oppositionell (6), teils gehören sie dem slavischen Zentrum an (5), die Kroaten (10) sind ausnahmslos Mitglieder de» slavischen Zentrum», die Italiener und die Rumä» nen sind in ihren Klubverbänden geeinigt, die 2 Serben stehen außerhalb jede» Verbände». Parteitag. In den Kreisen der Deutschen VolkSpartei besteht dt« Absicht, im Laus» de» heurigen Sommer» einen größ«r«n Parteitag ab» zuhält«« und aus diesem namentlich auch die Revision dr» Parteiprogramme« zur Sprach« zu bring««. Die alten Parteiprogramm« sind zum großen Teile veraltet und überholt, gerade jen« Fragen, welch« die gegenwärtige politisch« Entwick« lung beherrschen, finden in den bisherig»» Pro» grammen keine oder nur eine sehr allgemein» Be-antwortung. Die« gilt natürlich auch vom Linzer Programm, da«, nebenbei bemerkt, ursprünglich den Titel „Programm der Deutschen Volk«partei' geführt hat. Wa« heute not tut, ist nicht die programmatische Zusammenstellung von E»lbstver-ständlich keilen, sondern die Ausstellung »ine« aktu«ll»n, politischen und taktisch«« Programm»«. Mas die „ritterliche Aatiov" ihre» Käsig zamvtet. Ministerpräsident Ti«za versteht sich auf» Regier«». Er besiegt jeden Widerstand — durch Ueberirumpfung der Opposition selbst. Sei»?l«s stück ist, daß er den ungarischen König p ra Schritt« veranlaßt hat, den nicht einmal dieliafr hängigkeitSpartei ernstlich erwartet hatte: liich Franz Joses hat in einem feierlichen Hanbschreck angeordnet, daß die Gebeme de» gesch»or» Feinde» seine» Hause». Franz Rakoczy. in lliW beerdigt werden mögen. Präger ZnIUnde. Nachdem der Grals seinen Reiz für die tschechischen Skandalmacher M Plündererhorden verloren hat, wirft man sich » auf die deutschen Hochschulen selbst. Zunächst | man sich die deutsche Technik au»ersehen. die vom Mob umlagert wird. E» wurde auch oerfait mit Gewalt in di« Lehrräume einzudringen. ik Diener und die Sicherheit»wach« müssen den ftna Ansturm abwehren. Eine deutsch - böhmische A«sste5»»j i» Veichmberg im Aahre 1906. Bekanntlich tun t» Prager Lande«au«n»Uunl> ihr«rz«it «in höchst Ini» Haft«« Bild d«r wirtschaftlichen Bedeutung geboten, da di« deutsch« Industrie mit iveiW Ausnahmen ihr ferngeblieben war. Echo» Duull tauchte der Plan auf, in der deutschn Sri Reichenberg ein deutsche« Gegenstück zu t» tschechischen Ausstellung zu schassen. Dieser Sed« lange zurückgestellt, geht jetzt f->ner VerwirKch entgegen. Dte Ausstellung, in aroßem Stile »eplch setzt «S sich zum Ziele, in annähender Bullst«« fett die deutsch« Arb«it in Böhmen zur Ubciti| Veranschaulichung zu bringen. Die Ausstellung des 1. Internatioull Kongresses für SchnlgesnndheitsM L Die Ausstellung von Gegenständen uid b richtungen, die vor allem der Wohlfahrt «m Schuljugend dienen sollen, fand in der töiugliita Industrieschule statt. Anordnung und Ued-rjitz lichkeit ließen wohl viel zu wünschen übrig, ■ war gar manches zu sehen, dessen fernbleiben b Kongreßmitglied eine milde Träne nachzem hätt». Ganz bkfond-r« störend, ja geradezu » pörtnd wirkte e«, daß einzelne Au«st»ll»r seh» i> redt» Verkäufer angestellt hatten, um ihr» sehrst» würdigen .neuesten" Erfindungen — die, nein) bemerkt, mit der Schulgesundheittpfleg» ni-tt > geringst» Verwandtschaft besaßen — an beitti zu bring«». Da Hi«ß e« denn: Taschen z«! I Doch gab «« unter dem Wust de« ivemg lt langreich«n noch immer soviel de« Wertvolle»» Nachahmenswerten, daß man selbst nach Achch Durchwanderung der Ausstellungsräume «ii «■ Hochachtung für d i e erfüllt werden mußte, bedeutende» Wissen und ihre schöpferische in d»n hehren Dienst der zweckmäßige» gnnchajl und Ausgestaltung der Neuschul« stellen. E» kann sich nu» im Nachfolgenden se[&|)rttai| nicht darum handeln, einen umfassende» tan über alle» Gesehene zu erstatten ; « soll aUrim daS vorgeführt werden, was der NachahmungM Verwertung, zum mindesten aber der aBguufl Beachtung dringend wer« erscheint. In dieser Beziehung ist vor alle« et« ml der Nürnberger Bauflafchnerei Ferd. Säu»l o» gestellte EntlüftungSvorrichtung W jede Art von Abort» und Kanalanlagen zu mm Jedermann weiß, daß sich täglich in uns»» 8m Häuser», namentlich aber in unseren Schuln, M großer Uebelstand bemerkbar macht, nämlich W daß die in der Abortgrube und in den ffaiM enthaltenen übelriechenden Gase durch bi» ItM und Ausgußrohre in dir Abvrträum» unb und von da in die Wohnungen einbringn,, lltz» dem gewöhnlich das Abortrohr über dat Z^M führt ist. JnSbefonber» tritt bikfer TvsomiiiM im Frühjahr, Sommer und Herbst (im gürntiru bei Tauwetter) ein, weil da die Grubengase mjM lich kühler als die Außenluft sind, daher ■ ihre» höheren Gewichte» nicht von selbst i» LßW röhre aufsteigen können. Bäuml» Entlüfter -ll war in der Industrieschule in Tätigkeit zu jM — verhindert nun vollständig da» Lu«lma tifl überhaupt da» Ansammeln von übelnechsD Gasen in den Aborten und Kanälen. SiefeW tung wird dadurch erreicht, daß außer be»»W rohr noch ein besondere» Entlüfiung»rvhr oejitej wird, da» die Gase über da» Dach in» Fmj«> Die vollständige Abfaugung der üdelriecheiibei^W bewerkstellig« eine zu diesem Zwecke eigen« «W richtete Wasserzerstäubung»düf». Da bs» ßW Bäuml für die tadellose Arbeit d»» Äl^W (d. h. Herbeiführung vollständiger GmuhiiDM MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. £*aata§»9rtf«ge der „Vnitsche» Wacht" i« TUN. Er. 17 J .Die 6Abmarl" erscheint jeben Sonntag al« unmtaeUIiche Beilage für die Les« b« .Deutsch«» Wacht". — (tuipln ist .Di« 6flbmars" nicht täufiich 1904 (II. Fortsetzung.) In Kejsetn der Schuld. Roman von Reinholb Ortmann. ' '.FS ist zwischen Ahnen und mir nicht so, wi« «S sein sollte, liebeS Fräulein Erika — und ich möcht« nicht, daß eS auch an diesem Abend, der doch der Freude und dem Frohsinn gewidmet sein soll, weiter so bliebe. Wollen Sie mir nicht ein wenig helfen, eS zu ändern?" Es war sein redlicher Wille gewesen, wieder den alten, herzlichen Ton anzuschlagen, der ihm vor der An-kunkt ihrer Schwester im Verkehr mit ihr so leicht und natürlich von den Lippen gekommen war; aber er selbst fühlte deutlich genug, wie schlecht eS ihm gelang. Und Erika blieb ganz regungloS. Es war ihm, als käme ihre Stimme aus weiter, weiter Ferne, da fie ohne aufzublicken, erwiderte: „War eS das, was Sie mich fragen wollten, Herr Professor? Dann bin ich in Verlegenheit um eine Antwort. Denn da ick nicht weiß, waö ich in meinem Benehmen verschuldet habe--" „O, wenn Sie eS aus diese Art anfangen, werden wir uns freilich nicht verstehen," fiel er ein. „Nicht von einem Verschulden habe ich gesprochen — und wie käme ich wohl auch dazu, Ihnen offen oder versteckt derartige Vorwürfe zu machen'/ — sondern von einer Entfrem-dung, die zwischen unS eingetreten ist, ohne daß ich mir über ihre Ursache Rechenschaft zu geben vermöchte. Oder find Sie mir noch immer böse wegen jenes häßlichen, un» bedachten Wortes, das ich inzwischen schon hundertmal von ganzem Herzen bereut habe?" Es hatte ihn gewaltige Ueberwindung gekostet, diese oft beabsichtigte und immer wieder unterlassene Bitte um Verzeihung nun doch noch vorzubriittzen. Und eS schien ihm nichts Geringes, was er damit gethan. Wenn fie im stände war, auch jetzt noch zu schmollen oder sich» noch länger hinter die für ihn ganz unübersteigliche Mauer einer demütig stolzen Dienerinnen-Bescheidenheit zu ver» schanzen, so mußte er fich eben in seiner einstigen Beurteilung ihreS EharakterS vollständig getäuscht haben, und eS wäre ein unwürdiges Bemühen gewesen, weiter um ihre Freundschaft und ihr Vertrauen zu werben. Mit einer Spannung, die nicht frei von einem gewissen Bangen war, harrte «r ihrer Antwort. Denn eS war ihm keines» wegö gleichgültig, wie fie seinen gut oemernten An-näherungsversuch aufnehmen würde. Wie fie da vor ihm stand in ihrer keuschen, mädchenhaften Anmut und sanften Lieblichkeit, wurde viel deutlicher als jemals während dieser letzten Wochen die Erinnerung in ihm lebendig an alle die sonnigen, ruhig glücklichen Stunden, die er der schlichten, natürlichen Liebenswürdigkeit ihres Wesen«, die er vor Allem ihrer aufrichtigen und warmherzigen Anteil-nähme an seinem Schaffen verdankte. Galt es ihm auch tn diesem Augenblick für eine Selbsttäuschung, wenn er jemals aealaubt hatte, fie zu lieben, so fühlte 'et doch bei diesem Gedanken seine Brust von so warmen und innigen Empfindungen bewegt, wie fie fich niemals einem Freunde ja, wie sie fich kaum je seiner Mutter gegenüber in schönen dunklen Augen würd« hingereicht haben, fie ihn aussprechen zu lassen, und aus innerster Seele wünschte er, fie möchte ihm die Möglichkeit dazu gewähren. Aber er wünschte es umsonst. Sein Glaube an ihren Hochsinn und an ihre HerzenSgüte war eitel Unsinn gewesen. Denn ob nun die unzugängliche Kälte, die sie ihm jetzt zeigte, der wahre Ausdruck ihres WesenS oder ob fie die Folge einer mißgünstigen Eifersucht aus die schönere Schwester war, jedenfalls zerstörte fie das lichte Charakterbild, daS er sich einst von ihr entworfen und ließ die herzlichen Worte verstummen, die er schon auf den Lippen getragen. „Sie hatten keinen Anlaß zu solcher Reue, Herr Profefior, denn ich weiß nicht einmal, was Sie meinen." Das war Alles, was sie ihm zu erwidern hatte und fie sagte eS überdies bei aller Bescheidenheit in einem Tone, auS dem auch ein minder seineö Ohr als daS seine den Wunsch herausgehört haben würde, diese AuS» einandersetzung zu enden. Ein Gefühl aufrichtigen Schmerzes durchzuckte Ludwig Mangolds Brust: aber sein tiefbeleidigter Stolz ließ ihn den Schmerz rasch genug verwinden. .Diese Antwort ist ein Beweis für ihre Groß« mut, Fräulein Erika." sagte er mit einem Aufluge von SarkasmuS, .oder für die geringe Bedeutung, die Sie meinen Aeußerungen beimeffen. Und ich vermute, daß Ihnen mehr daran gelegen ist, mir Ihre Gleichgültigkeit als daran, mir Ihre Großmut zu offenbaren." „Vielleicht daü Eine fo wenig als das Andere. Aber ich glaube, daß die Frau G«heimrat mich erwartet. Wünschten Sie mich sonst noch e«wa« zu fragen, Herr Professor?" Nein," sagte er kurz und gab ihr den Weg nach dem Wohnzimmer frei. .Ich habe AlleS erfahren, was ich zu wissen begehrte, und ich werde Ihnen nicht wieder mit Aehnlichem lästig fallen." Die halbe Stund«, auf di« fie ihren Spaziergana geschätzt hatte, war noch nicht vorüber, als Maud zurück-kehrte. Auch die falte Winterluft hatte seltsamerweise heute ihre Wangen nicht zu röten vermockt und in ihren Augen war noch immer dasselbe nnruyige, fieberhafte KUhurcol Kbcx in auBaBcabcsi ttcatuiai ah Utfcu ArltfKti Wrtwrtlljfii olift frtllWcn lln»<-hnftnfr nt »„ Worten itnb (Hihofjrrn rinc beinah« aufgelassene VuftfgfrH, eins fast Nudlichc Freude auf das bevorsichende Pergniigen an den Tag. Da man mitylidjft MweM« bet dem Feste ersrhedien wollte, hatten die ^chivesterii kaum noch eine Stunde, um sich anzukleiden. lind sie waren dabei ganz ans ihre gegenseitige Hilfe angewiesen, da die Kammerjungfer, das einzige weibliche Wesen im Dienstpersonal, das sich auf solche Handreichungen verstand, von der ,Wi Geheimrat in Anspruch genommen wurde. Maud aber schien das keineswegs als eine Unbequemlichkeit zu empfinden. Zu bestand daraus, daß Erika (ich zuerst ankleide, und sie leistete ihr mit bewunderungswürdiger ('le'chicklichkeit alle kleinen Dienste einer Zofe, wie auch die Schwester sich dagegen sträuben mochte, sie von ihr anzunehmen. Ein wohlgeschulter Haarkünstler hatte Erikas feines Köpfchen nicht zierlicher und gefälliger ftifiren können, als es ihre flinken Finger thaten, und als sie ihr zuletzt auch noch behilflich gewesen war, den Donnno anzulegen! der in seiner reichen Ausführung ein ganz prächtiges Ballkostüm abgab, durfte sie mit ihrem Werke in Wr That vollauf zufrieden sein. „Sagte ich eö nicht, daß ich etwaS Allerliebstes aus Dir mache» würde?" frohlockte sie, indem sie die Ge-schmückte, die am Ende geduldig MleS mit sich hatte ge-schehen lassen, vor den hohen Ankleidespiegel stellte. „ Jch wette, unter der ganzen Gesellschaft ist K«»e, die reizender aussieht als Du." Erika zwang sich zu einem Lächeln, um nicht un-dankbar zu scheinen, und um ihr nicht die Freude zu verderben. „Du hast Dir viel zu viel Mühe mit mir gegeben, Maud, und hast dabei mehr alS die Hälfte unserer knapp bemessenen Zeit verschwendet. Komm, lasse mich nun auch Dir behilflich sein, so gut ich «S vermag." Ader die Andere wehrte lachend ab. „Zn Deinem Staat? — Was fällt Dir ein. Slhatz! Und ich mache mir daS Alles auch viel besser allein." Wirklich hatte sie in weniger als einer Viertelstunde ihr Haar geordnet, und da die Frisur genau dieselbe war wie die Erikas, sahen sich die beiden Schwestern viel ähnlicher, als es sonst der Fall ivar. Eben wollte Maud ihr Kleid herabstreifen, als sie sich besann, daß ihr noch etwas fehlte. „Wir haben kein heißeS Wasser mehr," sagte sie „und eS i'°t wohl am besten, wenn ich es mir selbst aus der Küche heraufhole. Die Dienstboten sind ein diSchen langsam hier im Hause. Die Gutmütigkeit der Frau Geheim-rat hat fie zn sehr verwöhnt." Sie schlüpfte aus dem Zimmer und eilte die Treppe hinab. Aber sie ging nicht geradeweg» in die Küche, sondern wandte sich dem hinteren (yartenauSgange der Villa zu. In einer Ecke des dahin führenden (langes hatte Sultan, der treue Wachter des HanfeS, seine Lager-tätte, die er allabendlich mit der Pünktlichkeit eines mili-arischen Postens einnahm, immer bereit, anch dem leisesten fremdartigen Geräusch nachzugehen, daö von irgendwoher feinen Argwohn erregt hatte. Leise rief Maud den Namen des Hundes, und in großen, freudigen Sätzen kam der prächtige Bernhardiner auf fie zu. Liebkosend streichelte ihre ichmale Linke über sein glänzendes, seidenweiches Haar, während sie init der Rechten ein sorglich in Papier geschlagenes, winziges Päckchen aus der Tasche zog. Einige zusammengerollte Fleischschnitte waren darin, und einzeln reichte sie sie unter schmeichelnden Worten dem Hunde, der mit leuchtenden Augen die Leckerbissen gierig verschlang. „Annes Zier 1" flüsterte fie dann mitleidig, indem sie fich zn ihm herabneigte und ihre Wange sür einen Wtemrnf Adriflm an Trlnru s.xo»»« Rn«! |0ml>alr ..er« thu» mir ttlb um Xlch. nber <•<« bitrflc nw>« anbrr« fein." Schweifwedelnd blufie Ihr -Sultan nach, um dann sein Lager wieder aukzuinchen Mand aber kehrte mit dem au« der Küche geholten heißen Wasser so a»Sge-lasse» heiter zu Eriko zurück, da# diese wahrlich nicht auf die Vermutung kommen konnte, ihre liebreizende strahlende Schwester habe soeben das arglose Vertrauen eines unschuldigen Geschöpfes benutzt, »m ihm tückisch und unbarmherzig den Tod zu geben. Dreizehntes Kapitel. Gegen vier Uhr nachmllags war Stesan Fogarassy mit dem Berliner Erpreßznge in der UniveriitätSitadt angekommen, und schon zwei Stunden später hatte er die volle Gewißheit erlangt, daß die gnten Ratschlage seines neue» Freundes Paolo Avolo ihn wirklich auf tue rechte Führte geleitet. Er wußte, daß die. welche er suchte, sich als Fräulein Maud Hohenstein im Hanse der Frau Geheimrat Mangold befand, und daß er mir noch ein paar Tausend Schritte zurückzulegen brauchte, um fie endlich wiederzusehen. Aber cc wußte auch, daß fie ihm jetzt nicht wieder ent-schlüpfen konnte und daß er fich deshalb Zeit lasten durste, seine Handlungen wohl zu überlegen. Signor Avolo, der noch am ersten Tage ihrer Bekanntschaft sein Vertrauter geworden war. hatte ihn eindringlich davor gewarnt, der schönen Madame Caipcaux etwa ganz unerwartet gegenüber zu treten. ..Sie ist keine von denen, die durch daS Bewußtsein einer Schuld demütiger und gefügiger werden", hatte er gesagt, „und wenn sie Deiner ganz unvorbereitet ansichtig würde, mein guter Fogarassy. so ist tausend gegen eins zu wetten, daß sie Dir gerade um des von ihr begangenen Unrechts willen einen nicht sehr freundlichen Empfang bereiten würde. Mit all zu grovem Ungestüm kannst Du Dir da leicht Alles verderbe», und am Ende findest Du sie nur wieder, um fie erst recht für immer zu verlieren.- Bis zu welcher Siedehitze auch die Spannung dieser letzten Tage deS ForscheuS und Suchen? die Leidenschaft des jungen Malers gesteigert haben mochte, so viel Ver-standesklarheit hatte er sich doch noch bewahrt, »m der Warnung des menschenkimdigen Akrobaten eingedenk zu bleiben, und um ihre Berechtigung einznsehen. Und wie schwer eS ihm auch siel, seine brennende Ungeduld zu zügeln, faßte er doch den Entschluß, nicht ohne Weiteres vor die wiedergefundene Geliebte hinzutreten, sondern ihr zunächst zu schreiben, damit sie noch vor dem Wieder-sehen über seine Gesinnung wie über seine ans ihr ge-meinsames Glück gerichteten Zukunslsabsichten völlig im Klaren sei. Lines freilich konnte er sich nicht versagen. Wenn er sie selbst heute »och nicht sehen durste, so wollte er wenigstens die Stätte sehen, wo sie weilte, das HauS. hinter dessen Mauern sie sich vor ihm hatte verbergen wollen. un> vielleicht vor Sehnsucht nach ihm zu vergehen. Mit hochgeschlagenem Mantelkragen und tief in die Stint hinabgezogenem Hute machte er sich aus den Weg nach der Mangoldschen Villa, deren Lage er fich genau hatte bezeichnen lassen. Wohl zehnmal ging er an der gegenüberliegenden Seite der Straße auf und nieder, um sich das Aenßere des Gebäudes bi» in die kleinsten Einzel-heile» einzuprägen, und mit den glühendsten Farben malte er sich dabei die Seligkeiten der Stunde aus. die er morgen unter dem Dache dieses Hauses verleben wurde. Seine Hoffnung, daß der Zufall gnädig genug sein nicchte. ihn schon heilte dat iütze Antlitz der Geliebten oder ihre holde Mstalt erspäheil zu lasse», erfüllte sich allerdiugs nicht. Und obwohl es ihm nicht leicht wurde. ltn«i KIOTU W.ifinlUli» >»«Aur*lh«n. ,BI,nls er bucl) cnWirfi nnd) bmi finlel AiuÄiffrljrrn, lutnn .*• nicht gu lutibeu sollte, ihr den 4'rief, den er >U schreiben beabsichtige. noch tiente zn übersenden, Ach, eS war eine schwere Aufgabe. die er sich da ge. stellt hatte. Wie sollte er in knappe Sätze und aus wenige Teile» zusammendrängen, was an lcideuschastlichen Empsindiiuge» und sehnsüchtigen Wünschen seine Seele erfüllte! Und wie sollte er ihr zn erkennen geben, baß er in den Besitz ihres Geheimnisses gelangt sei, ohne ihr wehe zu thun und ohne sie zu beschämen! Denn sie sollte ja nicht glauben, bosj er gekommen sei. um den groß-niülhig Verzeihenden zu spiele»I Sie sollte ihn vielmehr schon in dem Briefe, der ihr sein Erscheinen ankündigte, als das sehen, was er wirklich war: als den demütig flehenden und Werbenden, der dankbar'dtn Saum ihres Gewandes küssen würde, wenn sie ihm die Erlaubnis gewährte. ihre verhaßten Feffeln zu brechen. Endlich, nach zahlreichen mißlungenen versuchen hatte er einen Brief beendet, der ihm würdig schien, Gnade vor ihren Angen zu finden. Aber es war darüber recht spät geworden und er mußte die Hoffnung, vielleicht noch hente in den B.sitz ihrer Antwort zn gelangen, seufzend begraben. Ein Tienslmann. den ihm derPfört» »er des Hotels herbeirief, empfing das Billet niit einem reichlichen Botenlohn und mit den dringendsten Ermahnungen. es rasch und gewissenhaft zu be'orgen. Er kam, wie eS ihm anbeiohlen war, nach einer halben Stund« zurück, »m zii melde», daß er de« Vrief nur einem >)a»Smädchen habe übergeben können, weil die Dame, für die er bestimmt war. eben im Begriff gewesen sei, sich für einen Maskenball anznkleide». Das war ein Bescheid, der Siefan Fogarafsy pein-lich berührte. In der Erinnming an die Qualen, die er während dieser letzten Wochen ausgestanden. hatte er sich auch Maud nicht anbei» vorstellen können, denn als verhärmt und traurig, unzugänglich für jede Regung der Heiterkeit und Freude. TaiZ sie in der Stimmiing sein könnte, eine» Maskenball zu besuchen, wollte ihm nicht in den Sinn. Und es wnrde ihm nicht verständlicher, auch als er au die Zerstreuungen und an die wüsten Gelage dachte, in denen er selbst Betäubung und Vergessen gesucht für seine» Kummer. Die Voraussetzungen waren hier und dort nicht dieselben, nnd am Ende — er war ein Mann, dessen Schmerz und dessen Verzweiflung sich naiurgeinäß au der« äußern müsse» alS der stille Herzensgram eines Weibes. Wenn er anfänglich di« Absicht gehegt hatte, früh, zeitig schlafen zu gehen, um seine» angegriffene» Nerven die Ruhe zu vergönnen, deren sie in anbetracht deS bevorstehenden Wiedersehens dringend genug bedurften, so fühlte er sich dazu jetzt völlig außerstande: die bangen Ziveifcl nnd die eifersüchtigen Befürchtungen, mit denen seine erregte Phantasie ihn peinigte, litten ihn nicht lange in der ungastlichen Einsanikeit seines Hotelzimmers, und obne zu wissen, was er eigentlich vorhabe, ging er nach einer qualvoll hingebrachten halben Stunde wieder in die Dunkelheit hinan». Es war zehn Uhr vorbei, und der ohnehin nur spär-liche Verkehr in den Straßen der Stadt hatte nahezu voll-ständig aufgehört. Hier und da gingen wohl ein paar merklich angeheiterte Mnsensöhne an dem einsamen Wanderer vorüber, aber die durch de» sch»eideuden Nordost noch empfindlicher gemachte Kälte der Wmternacht ließ auch sie eilig dem Behage» deS geheizten Zimmers oder deö ivarmen Bettes zustreben. Als Stefan Fogarafsy in das vornehme Viertel kam. wo anch die Mangoldsche Villa lag, begegnete er über-Haupt Niemandem mehr, und nur der Klang seiner eigenen Schrille auf dein gefrorenen Boden unterbrach die tiefe Stille, die ihn umgab. JV>'»tffJnbaui uor Jtim. t>o~J I0m~ .jmmcruiifl des vetteren XBtntcttaqr* to trnulich unb anheimelnd erschienen war Kur ein einzige» kleine» Man- sardenfensier. wahrscheinlich da« Fenster einer Domestiken-stnde, war noch erleuchtet, sonst herrschte überall nacht- schwarze Dunkelheit und lautloses Schweigen. Stefan Foqarasiy trat an das eiserne Äorgartengitter und itarrte unverwandt nach der Villa hinüber, llnb nun, da der Schall seiner Tritte sie nicht mehr ver-schlang, vernahm er au« dem Innern des Hauses schwache, seltsame, langgezogene Klagetöne, die er anfangs für das Wimmern eines kranken Kindes hielt, bis er fich allgemach davon überzeugte, daß sie von einem Hund« au«-gestoßen wurden. Aber es war ein Heulen, wie er eS nie zuvor gehört hatte, ein Winseln, dessen unsäglich schmerzvoller LUang ihm eine wahrhaft herzzerschneidende Aehnlichkeit mit dem Jammern einer menschlichen Stimme gab. und schon nach wenig Minuten dünkte es den Maler unerträglich, ihm länger zu lauschen. Er ging weiter mit dem festen Entschluß, in dieser Nacht mcht mehr hierher zurückzukehren, und als er dann m einer andere» Straße au den erleuchteten Fenstern einer Weinstube vorüberkam, trat er ein. Aber auch das war kein Ort. um ihn zu zerstreuen und seinen Gedanke» eine erfreulichere Richtung zn geben. Hier sang nnd lärmte man nicht wie in den Kiinsilerkneipen des Pariser Quaiiis»-laiin; ein Dutzend ehrbarer Bürger mit kahlen Köpfen und grauen Bärten saß da in triisthasiem Gespräch bei einander, und der bleiche, junge Mensch mit dem nervösen Ge-bahren, dem wirren Haar und den brennenden Augen erschien ihueu offenbar als ein sehr unerwünschter Zu-wachs ihrer Gesellschaft, wie scheu und bescheiden er sich auch in eine Ecke deS einzigen Gastzimmers drücken mochte. Stesan Fogarafsy leerte in kurzer Zeit die bestellte Flasche schweren Portwein«, und als er dann wieder in die Nacht hinaustrat, war es ihm. als ob statt des BliiteS Feuer in seinen Adern kreiste, ES mochte nicht mehr weit von Mitternacht sein, und eine eigentümliche Schwere in den Gliedern ließ ihn hoffen, daß er nun den ersehnten Schlummer finden würde. Aus dem kürzesten Wege wollte er in daS Hotel zurück: aber er begegnete keinem menschlichen Wesen, daS er um die einzuschlagende Richtung hätte befragen können, und darum ging eS nicht gerade mit übernatürlichen Dingen zu. als er fich nach längerem, planlosen Umherwaudern plötzlich wieder vor der Mangoldschen Villa sah. Auch das Licht hinter dem Mansardenfenster war jetzt erloschen, und das Winseln des HundeS war ver-stummt. .Vielleicht ist fie schon zu Haus," dachte Stefan Fogarafsy in neu erwachendem elferfüchtigem Schmerz, „und träumt da drinnen von ihren jüngsten Eroberungen und Triumphen. Ach, wenn man doch durch die Mauern sehen könnte — durch diese abscheulichen, neidischen, fühl-losen Mauern!" Und wieder hatte er den Vorsatz, heimzukehren, vergessen. An den Stainm einer mächtigen Platane gelehnt, stand er regungslos wie eine Bildsäule, unbekümmert um die Kälte, von der er nichts empfand, und in seinem dunklen Mantel mit dem Baume hinter ihm wie zu einer einzigen Masse verschmolzen. Da kam, eigentümlich lautloS, einem gleitenden Schatten vergleichbar, eine andere menschliche Gestalt die einsame Straße heraus. Stefan Fogarafsy wurde ihrer erst gewahr, als fie nur noch um einige Schritt« von ihm entfernt war, und er gedachte, den Man», der allem Anschein nach Gummischuhe an den Füßen trug, mi sich vorüber zu lasten, ohne ihn durch eine Kund-aabe seiner Anwesenheit zwecklos zu erjchrecken. ( ,oNsetzung folgt.) Belehrendes, Unterhaltendes, heiteres etc 3»« Album. Da« ganze Dasein ist »in Spikgel. In den ein blasse« Licht der Heller'n Zu. tunft fiel. Und fort reißt un« die Zeit mit ihrem raschen Flügel Wohin? Ein ewig Tortl ist ihr entfernte« giel. Ti«dg«. Ewig trügt im Muttkrschooß«. Süße Königin der Flur, Dich und mich di» stille, groß« Allbelebend« Natur. Röschen! Unser Schmuck veraltet, Sturm entblättert dich und mich, Toch der ew'ge Keim entfaltet Bald zu neuer Blüte fich. Hölderlin O Von d«r Stirn« heiß Rinnen muß der Schweiß. Soll da« Wert den Meister loben. Schiller. Räts«let ein« braune Einbrenn«, rührt sie mit tat-trm Wass«r an, gießt dann von der Brühe, worin da» Fleisch gedämpft wurde, nach, läßt die Sauce allein dick einkochen, gibt dann eine halbe Tasse sauren Rahm dazu, läßt e« noch zehn Minuten kochen, seiht die Sau« über da« Fleisch und gibt e» zu Tisch. Jlalte Hand«. Ein« viel gehörte Klage ist die allerwärt«: Ach, wa» habe ich für kalte Hände I Ach, wie friert mich an den Händrn! Al« Grund dient meist Anomalie der Blutv«rleilung im Körper. Vorübergehende Hilf« bietet da« Massieren, da« gegenseitige Reiben and Beklopfen der Händ« und Handlurnübungen. Euer gisch« Hilfe bietet aber auch da» .Däm» psen der Hände", d. i. da» Hallen der-selben über einen Tops mit ganz heißem Wasser, wonach dann di« Hände in etwa» zum Gegensatze ganz kalte« Wasser getaucht werden müssen, nur muß Überhaupt b«i dieser Behandlung im Auge behalten wer. d«», ob nicht andere Ursachen von d«m Kaltfein der Hände vorliegen al» > B. Erfrieren derselben in srüheren Zeiren. In etwa» schwer«« Gemüseboden sollte man erst dann arbeiten lassen, wenn er gehörig abgetrock et ist, da d«rs«ld«, sobald er in nassem Zustande bearbeitet würd«, den ganzen Sommer hindurch rauh und knollig bleibt, so daß dir Pflanz«« nicht recht darin gedeihen wollen. Ist der Boden hinreichend abgetrocknr«. so wird mit d«r Au«faat von Küchenkräutern, srühen Erbsen, dicken Bohnen, Schwarzwurzeln, Petersilien, und Haferwurzeln, Madie«, Pflücksalat, Spinat. Möhrm u. s. w. he. gönnen. In der Nähe von warmen Mauern kann man auch schon im Kasten angezogen, Kopfsalatplanzen (Maikops, Pariser Treib u. s. w.) aussetzen, ebenso wird e« Zeit, die in kalten Kisten über-winterten Kohlpflanz»» in« Fr«i« zu s«tz«n. Beim Düngen der Obstbäume wird gewöhnlich verkehrt versahren. So lang« di« Bäume jung sind, interessiert sich der Besitzer dasür und düngt. Da aber zehren di« Bäumchen noch an der Erd« der Baum-grübe, die ja b«im Pflanzen aus alle mög-licht W«ise verbessert wurde. Sie haben also di« Düngung gar nicht nötig Mit dem zunehmenden Al>«r schwindet meisten« auch da« Interesse de» Besitzer«, um so mehr, al« di« Bäume di« meist sehr hoch» gespannten Hoffnungen ihrer Jugend wegen noch nicht erfüllt haben. Und nun, da die Bäume e« s.hr nötig haben, wird nicht mehr gedüngt. DaS verkaont« Schnarchen. Mama: .Paulchen, geh' einmal in da« Neben-zimmer und si«h' nach, ob der Großvat«r schläft." — Paulchen (nach einer Weil« wiederkommend): „Mama, der ganze Groß-oater schläft, blo» die Rase ist wach." Einfach. .Siehst du. mein Sohn, dn mußt dir da« Französischlernen nicht so schwer vorstellen. Statt Flasch« sagt man einfach boutoille — und fo ist « mit den andern Wör»rn auch." Fremder» „Aber, warum graben d«nn di« Leute hier so ties l" — Bürger: „Wissen Si», da« ist ein» einfache Sache. Man möchte ge,n einem unserer Bürger ein Denkmal setzen und kann keinen Grund finden!" Weit hergeholt. Baumeister - „Sie wollen «ich also verklagen, Herr Direktors We«halb denn >" — Zheater-Tirektor: „Beim Bauen d«» Theater« habe ich eztra mit Ihnen ausgemacht, daß 2000 Personen hineingehen Baumeister: „Nun ja. So viel gehen auch hinein!" — Theater-Direkt« : „Ich sag« ihnen aber, kein Mensch geht hinein!" Nummer 33 ber Aborte und Kanäle) jede Verantwortung über» mmml. so wäre dessen Einführung überoll dort, wo die entsprechende Triebkraft (Wasserleitung) vorhanden ist. sehr zu e»psehlen. Die Anschaffung«, kosten sink» verhältnismäßig gering. ^ Eine andere sehenswerte Erfindung war im vorübergehend eingerichteten Poslzimmer del AuS-stellung«qebäube« in Tätigkeit zu sehen, nämlich ein sogen innter LustverteilungSfilter vom russischen Ingenieur S. Timochowitsch aus Moskau. Da? Neue dieser Erfindung besteht darin, daß nicht, wie jetzt üblich, vorerwärmte .trockene* oder frische „vor-gereinigte' Luft durch seitliche Kanäle in die zu lüftenden Räume geleitet wird, sondern e« strömt die Außenlust durch Brausen ein, die an der Decke angebracht sind und die die absteigende Luft un-miitelbar vor dem Eintritt in« Zimmer durch be-sonder« hergerichtete Reinigung«tücher vollständig gesund und staubfrei machen. Bemerkentwert hier-bei ist noch der Umstand, daß — im Gegensatze Kr seitlichen Lustzusührung — keinerlei Zugwir-nq auftritt. Welch großer Fortschritt auf dem Gebiete der Krankheit«vorbeugung zu verzeichnen ist, davon gaben beredte« Zeugni« die Vorrichtungen zur De«. infek'ion mit gasförmigem Formalin, dann krankhenS-keimtötende Wandanstriche («it Pesion) für Schul-zimmer — nach einem Vortrage be« Dr. Jakobitz au« Karl«ruhe sollen die Pesion-Anstriche ein Jahr lang ihre keimtötende Kraft bewahren — ferner fugenlose „hygienische" Lederfußböoen. Spucknäpse mit Wasserspülung, keimfrei arbeitende Wosserfilter, keimlötende Seifen u. s. w. Einen sehr breiten Raum beanspruchten die Pläne von Schulgebäuden. Spielplätzen, Turnhallen. Arb«it«fälen, Kochschulen, Schulbädern u. a. Dos Best», wa« reich«deutsche Siäot» aus diesem Gebiete leisteten, war vertreten; auch Oesterreich trat sehr stark in den Bordergrund, namentlich hatten die deutschösterreichischen Städte— darunter Graz — Pläne und Lichtbilder von Schulhäufern, Kinverbewahranstalten. Erziehung«anstolten, Turn« hallen u. s. w. «»«gestellt. Viele dieser Schulhäuser siid derart angelegt, baß die Gänge gegen die Straße, die Unterricht«räume gegen einen geräu-migen Hos liegen, so z. B. die Mädchenschule in Kiel, die 3. V>olk«schule in Karlsbad, die Viktoria» schule in Ä)arrnstad», die staatlichen Lehrerbildung«-anstalten in Nimwegen und Middelburg. die West» endtchule in Worm«, die Zentralschule in Würzburg, die Luitpoldschule in Bayreuth u. a. Und welch großer Unterschied zeigt fich zwi-schtn den herrlichen Schulgebäuden von jetzt und den armseligem Schulhäusern von einst! Wa« der »enschliche S«ist an Trefflichem ersonnen, in den Echulgebäudem von jetzt ist« verwendet: helle, lustige Zimmer, bequeme Bänke, handliche Tafeln, tadellose Fenffierverschlüsse, künstliche Beleuchtung »ii ze> streute«, Lichte. Sammelheizung, Frischluft-zuführung, Brausebäder. Schulküchen. Schulwerk-statten. Turnhallen, Spiel» und Turnhöfe, Schul» gärten, FestsÄle. Aborte mit Wasserspülung. Aus-züge für Lehrmittel. Feuerficherunge» u. s. w. Da« La »d schulhau« war sehr schlecht der-treten und die?« mit großem Unrecht. In der Stadt reichen ja gewiöhnljch die Mittel, ein zweckmäßig eingerichtete« Schulbau« auszuführen; auch ersah» rene Berater ffinden sich; nicht so aus dem Lande, da fehlt'« gewöhnlich an beiden. Auf dielen Uebel» stand hat in«»besondere der königliche Bezirk«arzt Tr. Ernst Anderer in einem Vortrage hingewiesen «nd ei sei deNhalb allen, die sich mit einem Schul-Hausbau auf dem Lande zu befassen haben, drin» pend empföhle'» die Anschaffung de« Werke«: .Da« Echulhau« ams dem Lande.* Ein Wegweiser bei Erbauung von, Schulhäuser». unter Berücksichtigung der Ansorderumg der Gesundheitspflege, ferner der technischen Eimiichtungen, wie: Heizung. Lüftung, Abortanlage iu. f. w. Bearbeitet von Dr. Ernst An-gerer. Mii viielen, die Worte erläuternden Adbil» düngen von iArchitekt Franz Rank in München. Verlag: Karl! Aug. Seyfried und Schnell. Mün-chen. Preis geeb. Mark 5 50. Gleichzeittig fei noch ein andere«, zwar kleine« «id doch sehr mverivolle« Buch namentlich der Lehrer-jchasl empfohlen. E« heißt: .Kleine« Lehrbuch der Hygiene.^ Zum» Gebrauche für Volksschulen, Bürger-schulen und gleichsinnige Lehranstalten von Dr. Alb. Flachs. Prei« 1 Mark. Verlag von I. L. Stich in Nürnberg. 19004. — Diese« Büchlein (82 Seiten) wade auf dem» von der SociÖW d'hvgi^ne de l'en-fwce in Pari«! i« Jahre 1902 veranstalteten internationalen Wetettdeiverb «it dem dritten Preise au«» gezeichnet. „Seats*« W«cht- Die Frankenthaler Fabrik Pfeifer und di« Turn» gerätefabrik Stöhr in Schwabach hatten sehr schöne, zweckentsprechende, leicht übertragbar« und verhält» ni«mäßig billige Turngeräte ausgestellt. Sehen«wert war auch di» im Schulhofe ausgebaute zerleg» bare Döckerfche Schulbaracke, enthaltend 2 Lehr» zimmer und die entsprechenden Nebenräumlichkeiten. Diese Baracke entsprach jedoch den Anforderungen, die man gegenwärtig an die Schulzimmeibeleuch» tung stellt, durchaus nicht, wie die Messungen mit dem HelliokeitSprüfer ergaben. Der HelligkeitSprüfer, erfunden vom kön. Baurat Anton W>ngen in Bonn, eignet sich ganz vorzüglich zu Helligkei««messungen. Sein« Einrichtung ist fehr einfach. In einem ge-fchlossenen, innen geschwärzten Kasten bestrahl, da« Licht einer Benzinlampe einen weißen Karion «it einer bestimmten, an einer E>nteilung — wie an einem Wärmemesser (Thermometer) — abzulesenden HelligkeiiSstärke. während ein zweiter, außerhalb de« Kastens liegender Karton die zu prüfende £»1« ligkeit eines bestimmten Platze« aufweist. Durch ein rotverglaSteS BeobachtungSrohr gewahrt man nun beide Kartonflächen nebeneinander liegend und erkennt ohne Schwierigkeit, ob der g» prüfte Platz die erforderliche Helligkeit ausweist oder nicht. Win» genS HelligkeitSprüfer ist darum Aerzten. Lehrern und Behörden sehr zu empfehlen, weil sich mit ihm aus d,e einfachste Art die ungenügend beleuchteten Teile emeS Raume« nachweisen lassen. — Preis 30 Mark (30 K). (Schluß folgt.) Slovenische Zeitungsfiimmen. Der „Slovenec" läßt sich über die tschechische Obstruktion wie folgt au«: .E« ist ein öffentliche« GeHeimni«, daß der Großteil der tschechischen Abgeordneten von der Ob» struktion keineswegs begeistert ist. In den letzten vier Jahren hat «an die Ueberzeugung gewonnen, daß die Deutschen allenthalben einen starken Rück-halt finden, besonder« bei der Regierung. TeSbalb richtete sich die tschechische Obstruktion in erster Linie gegen die Regierung und vornehmlich gegen Dr. v. Körber. Allein die Verhältnisse im Staate erweisen sich heute mäch-tiger al» die Obstruktion." Dieser Stoßseufzer läßt tief blicken! Ins Stadt und Land. Evangelische Hemeinde. Morgen Sonntag vormiltaa« 10 Uhr findet im eoang. Kirchlein in der Garlengasse ein öffentlicher Go leSdienst statt. Herr Psarrer May wird predigen über.Ein ver» nichteter Schuldbrief". — Mittwoch abend« 8 Uhr versammelt sich wieder die „Sänaerrunde de« g e» mischten Chöre«" im Gemeindesaale zu einer Uebung. ?ersonalnachricht. Heute früh ist der Kom- Mandant der 43. Brigade t. k. Oberst Herr Franz Bockenheimer von Bockenheim zur In» sxizierung de« 2./2G. Landwehrbataillon« hier eingetroffen und im Hotel „Erzherzog Johann" ab» gestiegen. Krnennnnge« im 7osldienfte. Zu Posthilf«-beamien wurden ernannt: In die II. Klasse 3. Be-folbunp«stuse: Die Post- und Telegraphen-Expedi-toren Josef Wachabauer für Cilli, Johann K r i st o f e r i t f ch für Pragerhof und Martin Oberortnrr für Marburg. Kodesfille. Gestern hat man in Hochenegg einen alten Eillier Bürger, der sich um die Sann-stadt viele Verdienste erworben hat, Herrn Josef Sanderly, in die kühle Erde gesenkt. Herr San-derly war Mitgründer der Cillier freiwilligen Feuer» wehr und wirkte seinerzeit durch lange Jahre ver-dienstvoll im Au«schusse der städt. Sparkasse. Ehre seinem Andenken! Der Beerdigung wohnte eine starke Abordnung der Cillier freiwilligen Feuerwehr sowie viele Cillier Bürger bei. — Gestern ist auch der Hausbesitzer und Eeichermeister Herr Sam. Pay er au« diesem Leben abberufen worden. Herr P-yer, eine biedere deutsche Natur, hat feine nationale Ge-sinnung allezeit betätigt, feinen zahlreichen Freunden war er ein ausrichtiger, treuer Freund und Vielen war er ein Wohltäter. Da« Leichenbegängni« findet morgen Sonntag, nachmittag« 4 Uhr vom Trauer-hause in der Karolinengasse au« statt. Konzert im Kotel „Stadt Wie«". Morgen Sonniag findet im Hotel „Stadt Wi n" unter der Leitung de« Herrn Moritz Schachenhoser ein Konzert der städtischen Musikoerein«-Kapelle mit nachfolgender Vortrag«folge statt: I. „Lazzaroni", Marsch von I. F. Wagner. 2. „Italiani in Al- Seite 3 geria", Ouverture von Rossini. 3. „Friede»«pal-inen", Walzer von I. Glei«ner. 4 Grand Phantasie brillante au« »Rigoletto" von Gius. Verdi (Solo für Flöte mit Orchefterbegleitung von Popp. 5. a) »Auf dem Schaukelpferd", charakterift. Skizze von Eilenberg; d) „Hedi. «ein füßeS Mädi", Marsch. lied von Aletier. 6. .Löwenjagd", von A. Rölling. „Französisches Lustspiel", Ouvertüre von Keler B6la. 8. „El Turia", Valse espagnole von Metra. 9. „Sang und Klang au« Steiermaik", Samm» lung steirischer Nationallieder unb Tänze von Ed. Wagne«. 10. „Im Fluge", Galopp von GleiSner. Liedertafel. Sonntag, den I. Mai gibt der Cillier Männergesang«verein Liederkranz im Hotel Stadt Wien unter Leitung de« Chormeister«, Herr» Pürftl eine Liedertafel, für die eine ge-wählte Vorlrag«ordnung vorliegt. pentscheoang. Mund für die Hltmark. Kühner al« je erhebt di« Reakti.» ihr Haupt in Oesier» reich; unser« freiheitlichen Staai«grundgesetze sind vielfach durchlöchert und stehen nur noch auf Sem Papiere. Viele, die vor wenigen Jahren noch mit hoher Begeisterung für Freiheit und Deutschtum ge-arbeitet, sind müde geworden oder haben sich ab-seit« gestellt, weil der brudermörderisch« Zwist untre den Deutschen sie abgestoßen hat. Vor kurzem ist nun der „Deutschevang. Bund für die Ostmark" aus den Plan getreten, um Getrennte« zu gemein« samer Arbeit und vereintem Kampfe für unser« heiligsten Güter zusammen zu führen. Zahlreiche Ortsgruppen sind überall, wo Deutsche und Pro-testanten wohnen, in Bildung begriffen. Auch in unserem freiheitlichen, deutsche» Cilli soll in den nächsten Tagen eine Ortsgruppe entstehen, deren Satzungen bereit« genehmig« sind. Die gründende Versammlung wird Donn»r«tag abends im Hotel „Krone" stattfinden. Hinhnndert Kronen verloren! Ein armer Lehrling hat dieser Tag« auf dem Wege von der Avlerapotheke zur Haupttrafik ein« Hunderikonen-Not« verlöre». Der redliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen den gesetzlichen Fiaderlohn und ein innige« „Berge!»'« Go»i!" beim Polizeiamte ab» , zugeben. Zur Kachahmnng empföhle»! Herr Konrad Baumgariner. ein gebürtiger Cillier, hat an» läßlich de« Verkaufe« feine« Besitze« in Sawodna dem Verein „Deutsche« Hau»", dem „Stadtver-schönerung«-Bereine" und den Stadtarmen zur fo-fortigen Verteilung je 20 K al« Epende zugewendet. Dem hochherzigen und von nationalem Empfinten geleiteten Spender treudeutfchen Dank! Hewitter. Gestern ging über Cilli ein heftige« und lange andauernde« Gewitter nieder, verbunden mit Regen und Hagelschlag. Blitzschlag. Während de« gestern auf die Stadt meoergehenden Gewitter« Ichlug der Blitz ungefähr um halb 8 Uhr in da« Hau« de« Hafner» meister« Nowak in Gaberje ein. Die Irrfahrten deS Blitze« sind recht wunderliche. Er zerriß einen Teil de« Dachstudle«. beschädigte den Rauchsang und 4 im ersten Stocke gelegene Zimmer und fuhr dann in die Werkstatt hinab, die wenige Minuten vorher von einem Arbeiter verlassen worden war. Die Inwohner de« Hause« kamen mit dem blossen Schrecken davon. Interessant ist der Umstand, daß der Blitz die Lärchenholzverschalungen .de« Fenster-kreuze« wegriß, da« Holz diese« Fensterkreuze« jedoch unbeschädigt ließ. Die Scheibe de« Fensters gieng in Scherben. Bei einem andern Fenster nimmt e« sich au«, al« ob der Blitz um da« Fenster herumgegangen wäre. So sehen unsere katholischen Priester ans. Der Hochrnegger Pfarrer Voduiek fanv e« für angezeigt, am Grade be« H-rrn Sanderly da« Vaterunser in slovenischer Sprache zu beten, ob-wodl er wußte, baß di« Trauergäste säst au«-schließlich Deutsch« wartn Wir müssen einer solchen Taktlosigkeit, deren Absicht klar zu Tage liegt, unseren Abscheu bezeugen. „Inngslovenien" Die „Südsteirische Presse" leistet stch tn ihrer letzten Nummer an leitender Stelle wieder einmal einen Ausfall gegen die „Deutsche Wacht", aus welchem man trotz der ironisierenden For«, in welch« derselbe gekleidet ist, die verbissene Wut und den ohnmächtigen Grimm herauslesen kann, den» der Artikel der „Deutschen Wacht" vom 10 d. M.: Der Cillier Etadipark ein Tummelplatz von „Jungslovenieu", gegtn den diese« Meisterstück eine« Leitartikel« ge-richtet ist, enthält Tatsachen, di« zu widerlegen selbst di« Sophistik einer „Südsteirischen Presse" nicht im Stande ist. Aus di« geschmacklosen, ab-gedroschenen Schlager vo« „windischen Kreuzer, Seite 4 Nummer 33 der in die deutsche Säcke wandert" und von der angeblich slovenischen Abstammung der Cillier Deutschen zu entgegnen, hieße mit Narren streite». Der Schreiber b«S famosen Leitartikel» der .Süd« steirischen Presse" glaubt eS selbst nicht, daß er damit den Mohren weiß waschen kann. Zur Heiterkeit aber stimmt un» der Entrüstung«au«bruch : »dann nennt man unsere studierende Jugend, unsere Hoffnung und unseren Stolz Winzer« und Psarrersprößliatie.' Wir laden den Schreiber de» Artikel» ein, ein wenig in den bei der Direktion de» slovenische» Gymnasium» vorliegenden Ratio-Italien nachzublättern und saften dann ebensall»: Hic Rbodus, hic salta I Mit diesem „Jung-slovenien" dieser .Hoffnung' und diesem «Stolz" der Slovenen, wollen wir un» aber doch ein wenig beschäftigen. Die Zeit liegt noch nicht weil hinter un», wo e» noch kein slovenische» Trutzgymnasium gegeben hat, wo die staatlichen Lehranstalten mit deutscher Unterrichtssprache auch den Slovenen vollkommen kenügt hatten. E» ist damal» durch die deutsche Unterrichtssprache dem Nationalgefühle der slovenische» Schüler in keiner Weise nahege-trete» worden, e» war und ist j-tzt vielmehr noch für die Weiterausbildung derselben in ihrer Mutter« sprach« übergenug gesorgt worden; find doch au» diestn UnterrichtSonstalten nicht nur di« slovenischen .Geistesgrößen" hervorgegangen, sonder» die jetzigen „Führer" de« slovenische» Volke», die erbittertsten Deutschenhasser, die e» al» ein Verbrechen an ihrer Nation ansehen. ein deutsche» Wort zu sprechen. Gibt e» doch genug slovenische Beamte und Lehrer, von der Geistlichkeit gar nicht zu reden, die au« diesen Anstalten hervorgegangen sind und heute noch nicht Deutsch können. Aber die« war alle« zu wenig. Die Zwingburg am Kaiser«Josef«Platze genügte nicht, e« mußte noch eine Mittelschule er» trotzt werden, in der die slovenische Jugend im bildungsfähigsten Alter de« verderblichen Einfluß« der deutschen Unterrichtssprache möglichst ferne ge« halten werde, damit der .suror sioveDicus' recht kräftig Wurzel schlage in denHerzen .Jungslovenieu»'. Früher war fast kein deutscher Bücgertifch frei von den slovenische» Beltelstudeuten. Dem armen studierenden Bauernbuben wurde da» Gnadenbrod nicht vecbiitert, denn e» wurde ihm m jener zarten und nicht verletzenden Weise geboten, in der ein edle« Volk die Gastfreundschaft zu üben gewohnt ist. Wohl haben auch Slovenen damal» .Freitische' gewährt, doch in einer Weise, die gewiß nicht ge» eignet war, da» Ehrgefühl im jungen Studenten zu wecken. So wurde u. a. einem „Freitifchler" bei einem höheren slovenischen Staat»bea«ten da» MittagSeffen in einer ehemaligen „HundSfutt«r« schüssel" auf der Stiege serviert. Dem slovenischen „Freitifchler* wurden am Bürgeriische nebst der leiblichen Nahrung auch die ersten Begriffe von guter Sitte und Anstand beigebracht. Wohl gibt e» etliche von den zu Herren gewordenen ehemali-gen armen, flovenifchen Studenten, die nicht ver-geffen haben, wa« sie der deutschen Gastfreundschaft Schulden. Doch da» sind weiße Raben; wa« au« den meisten geworden ist, wiffen wir, wir brauchen uns nur die „Führer' de« slovenischen Volke« an-zusehen. Die« die studierende slovenische Jugend von damal». Doch sehen wir un« die jetzige, von der „Südsteirischen Presse" so warm i» Schutz ge« nomm«ne .studierende Jugend". in»bes»ndere die Schüler d«» windischen Trutzgymnasiums, über dessen Ertroyung der Reich»ra« in Brüche gehen mußte, an. Wa» wir von dieser „Hoffnung' und diesem „Stolze' de» slovenischen Volke» erwarten können, lehrte da» Benehmen dieser Rangen in der letzteren Zeit. Werden schon die slovenischen Schüler de» hiesigen Staat»gymnas>um» immer frecher und herau«>ordernder, so spottet da» Be« nehmen der Schüler de» slovenischen Untergym-nasium» jeder Beschreibung und man kann sich beiläufig ein Bild machen, wa» au» diesen Rangen werden wird, da sie schon in dies«« zarten Alter keine Gelegenheit verabsäumen, ihren mit der Muttermilch eingesogenen Haß gegen alle» Deutsche betätigen. Da« wüste Treiben der Schüler de« «indischen Untergymnafium« im Stadiparke ver« anlaßt« die „Deutsche Wacht' einen energische» Appell an di« Leitung dieser Anstalt zu richte». Die» nützte soviel wie gar nicht«, der.Stolz' und die »Hoffnung' de» slovenischen Volke» treibt e» noch ärger wie früher. Nun beschmieren fie alle Bänke und Tafeln mit Inschriften, wie ,?ere»t Demdurji*, .nemöur je pes', Hej slovane" und «it Zoten, di» sich hier gar nicht wiedergeben lassen und nur de« unflätigsten Maule entspringen können. Hat denn die Schulleitung de» ilovenischen Gymnasiums gar keine Mittel, u« diese« rohen, ja unsitt» lichen Benehmen der ihrer Erziehung anvertrauten Jugend zu steuern? Oder gehört die» mit zu den .Humaniora?' Vor einigen Jahren wurde am hiesigen Oberphmnasium ein Schüler wegen einer einzigen derartigen Hand« lung ausgeschlossen, den Schülern der Bürgerschule ist der Besuch deS Stadtpark«» v«rboten — und di« Schüler d«» slovenischen Untergymnasium« dürfen ung«straft tun, wa« st« wollen? — Sollte die Schullritung sich noch immer nicht veranlaßt sehen, diesem Unsuge energisch entgegenzutreten, so werden sich wohl noch höhere Behörden finden lassen, die sich derartiger Vorkommnisse im Interesse der Jugenderziehung etwa« wärmer annehmen werden. Der Deutsche Cilli» Hai gar keine Luft sich von windischen Buben, hinter denen allerdings andere stecken mögen, beleidigen und terrorisieren zu lassen und schließlich wird er fich selbst zu helfen wissen, diese Bälge bei den Ohren nehmen und sie binauSexpedieren. wie man e» mit unge-zogenen Rangen tut und sie nötigenfalls rücksichtslos der polizeilichen Bestrafung übergeben. — Wir wollen e» gerne glauben, daß die Führer de« slovenischen Volke« ihre »studierende Jugend' nur dann ihre „Hoffnung' und ihren «Stolz' nennen, wenn sie sich in der geschilderten Weise gebärdet. Wir glauben auch, daß dieser „studierenden Jugend' zum Studium der Klassiker de« etwa» über den jugendlichen Uebermut hinausgehende AuSioben in b«r freien Natur not tut, alltin die Schulleitung möge ihnen andere Tummelplätze anweise». Die Deutschen, die 'in den Anlagen Erholung suchen, wollen sich nicht da» Gemüt verdüstern lassen, durch den Anblick dieser traurigen Früchte einer verhetzenden Jugenderziehung, die dadurch gezeitigt werden, daß die bedauernswerten, selbst verhetzten Eltern in blinder Leidenschaft da« Gift de« rohesten und fanatischesten Hasse« in die Kinderlierzen träufeln. B. Z>er Araftwage» a»f »»sere» Straße». In Nr. 30 un>ere« Blutte« beleuchteten wir unter der Aufschrift „Gemeingefährlich« Automobilisten' da« rücksichtslose Fahren eine« Herrn Egon Goldschmied au« Wien und eine« zweiten Automobilisten au« dem Sanntale, die eine Reihe von Unglückfällen hervorgerufen haben. Hiezu schreibt un« der steier-märkische Automidil-Klub folgende»: Mit großem Bedauern haben wir au« Ihrem geschätzten Blatte von dem rücksichtslosen Verhalten zweier Auto« mobilisten Ktnntnis erhalten und können Ihrer ausgesprochenen Ansicht, da» ein derartiges Vor« gehen nicht allein höchst tavelnSwert ist, sondern strengsten» geahndet werden möge, nur vollinhalt« lich beipflichten. Der steiermärttsche Automobil-Klub betrachte« eS als eine seiner Hauptausgaben gegen alle tatsächlichen Ausschreitungen im AuiowobiliS-muS Stellung zu nehmen und ist daher auch jeder-zeit gegen jene «lasse von Automobilisten ausgetreten, die entweder durch eine mangelhafte Fahr« technik, oder was leider häufiger vorkommt ourch rücksichtsloses Fahren daS Leben oder Eigentum fremder Personen zu gefährden vermögen. Die Klubmitglicder halten e« für ihre oberste Pflicht ihre Fahrzeuge stet« derart zu lenken, daß hiedurch für Niemanden eine Gefahr entsteht und jede« be« gründete Aergerniß vermieden wird. Es ist daher kaum notwendig zu betonen, daß die odbezeichneten Personen dem steiermärkischen Automobil-Klub nicht angehören Wir brauchen gar nicht aus die Einführung der Eisenbahnen zurückzugreifen, sondern nur an die erste Zeit der Fahrräder oder an die elektrischen Straßenbahnen zu denken, um uns an die vielen Unglücktfäll« zu erinnern, die durch diese Verkehrsmittel im Anfangt hervorgerufen wurden. Erst bi« sich Menscht» und Tiere an dieselben besser gewöhnt hatten trat wieder Ruhe ein. So wird und muß e« auch beim Auto»obili«mu« kommen, denn der Kraftwagen wird durch die ständig fortschreitenden Verbesserungen und durch die zweifello« allmählig eintretende Verbilligung in der Herstellung eine ungeahnt« Verbreitung finden und Damit zu einem unentbehrlichen Faktor de« allgemeinen Verkehre« werden. Der Sport wird dadurch natürlich vollkommen in den Hintergrund treten, aber bi« dahin müßen diejenigen, die al« Pionniere dieser nicht allzu fernen Zeit wirken, all« alleren Recht« in Bezug auf den Straßenverkehr tunlichst respektieren und nicht durch berechtigte Klagen dem Widerstand« der Bevölkerung neue Nahrung geben. (&aup tfler Aund der Kaufleute, welcher tan* taufende von Anhänger in der grünen Steier»« besitzt, wird schon im nächsten Monat mit snm Wanderversammlungen beginnen. Diese werd«« der Regel am Sitze einer BezirkShauptmantis^ abgehalten und verfolgen den Zweck, die KM« deS betreffenden Bezirkes zusammenjufafsen. » einigendem Vorgehen zu veranlassen und die p« Vorteile eineS solchen Zusammenwirken» durch?» spiele zu erläutern. Die nebstdei noch gehÄ«H fachlichen Vorträge sollen einen weiteren Punkt für die Verfammlung»teilnehmer bdia Graz, der Sitz de» Bunde», ist die erste Oesterreich», die in dieser Weise voranmuschi^ und werden in kürzester Zeit die Erfolge ktt Zusammenwirken» bemerkbar werden und iu Ausdruck gelangen. Da von Kaufleuten mehras Ortschaften bereit» Einlabefchreiben vorliege», vi» e» der BundeSleitung sehr wünschenswert, 4» baldigst in den Besitz weiterer solcher Schrota au» den verschiedenen Orten SteiermarkS zu p langen, damit eine zweckmäßige Einteilung ReifeprogrammS für da» heurige Jahr uta> arbeitet werden kann. Selbstverständlich irnzchs» d«n einzelnen Ortschaften, beziehungsweise Sfta Kaufleuten keine Kosten, sondern habe» Dirstli» lediglich für ein entsprechend große« Verfam»^ lokal, für die Meldung bei der politischen Bei»» de« Orte» und für die Einladung sämtlicher It« lerne de« Bezirke« Sorg« zu tragen. Da in jiM Ort ein äußeift reger Zusammenfluß der gelatap Kaufleute am VersammlungStage zu erwart» Mt werden auch die wirtschaftlichen Verhältnisse Ml Orte« an diesem Tage günstig beeinflußt. Mitteilungen oder Auskünfte über diese fj4| männischen Wanderversammlungen erteilt die ViM» leitung bereitwilligst. Die dieSmonatliche Mit»liet»I Versammlung deS Bundes findet nächsten Mnttzl den 25. d. M. in Graz im Saale der ÄM« theaier-Gastwirlschafe statt, wozu schon heute fräfl die BundeSmitglieder, wie alle selbständige» Sich» leute von Graz und der Provinz eingeladen «eck»! Da bei dieser Versammlung der VerbandSpriWl Kaufmann Heinrich Schültz einen Vo-trog ifcl .Steuerfchmerzen'. weiter« ein bekannter »ausmann über „Reklame al« Mittel zur Heb» I de« Geschäftes' sprechen wird, dürft« auch I« I Versammlung «inrn außerordentlich zahkechil Besuch auszuweisen haben. «^»»d»»erba»d für Iremde»»erkeßr. fei VerbandSauSschusse ist von Dem .Steirischen Hotte H klub' die Mitteilung zugegangen, daß derselbe kl Einvernehmen «it de« steirischen GebtcpSiem I und de« Bürgermeister von Semriach die 8» I kierung de« Lurgrottengebiete» in den SemWM Peggau. Semriach und Frohnleiten dlmMV Gleichzeitig hat der Höhlenklub an de» BerdM l auSschuß di» Einladung gerichtet, a» de» > I 1. Mai stattfindenden Grottenfeste teilzunchwkl Beilage zu Nr. 33. -WW bürgerlicher Schützenklub. Morgen Sonntag ««»« da« Bestschießen seinen Fortgang. Aärderung des Weinbans. Da« k. k. Acker» taumimsterium und der steier«. LandeSauSschuß haben zu gleichen Teilen nachstehenden Weinbauern str deren musterhaft gehaltene, neuveredelte Wein-gartenaalagen Prämien von je 7V Kronen verliehen, und zwar dem Anton Krumpök in Et. Hemina, Andrea« Ronich in Et. Martin (Umgeb.), Martin Hrooat in St. Marein (Umgeb.), Josef Kaoat-i i« Et. Hemmi unv Franz Jagodik in Et. Peter «. Tb. Z?S?«n. (Vermählung.) Montag, den 25. b. M. nachmittag« 5 Uhr findet in der hiesi-gm Filialtirche die Vermählung de« Herrn ^ranz Nowak, kaufmanne« in Et. Lorenz bei Mar-bürg, ml Fräulein Marianne Rack statt. — 8 ode« fall.) Heule starb hier Herr Arthur Graf en«dorf-Pouilly, Generalmajor d. R. « seinem 9»v. Lebensjahre. Graf Men«bors-Pouilly war Prolektor be« Cillier Militär-Veteranenvereine« »nd h^t sich den Ruf eine« großen Wohltäter« der Bevölkerung von Wöllan und Umgebung erworben. Kchi»ßein (Bahn freil) Al« am 17. d. M. unser Herr Pfujm von der Wählerver-sammlung de« dritte» Wahlkörper« heimfuhr, wurde derselbe vor dem .Hotel Austna' von Hunden ganz eigentümlicher L« derart angebellt, daß der Wagen hallen rnußile. Nachdem da« Gekläff nach und »ach »erft«»mte. setzte genannter Herr die Fahrt fort. Im Interesse der nächtlichen Ruhe und Ord-n»ng raten wir dem Herrn Bürgermeister, für die Unruhe stislenden Kötter entweder recht enge Maul-körb« vorzuifchreibm oder die Meute an die Kette zu legen, die« „Ziorovec* ater den Auftrag zu er-«eilen, anstatt vorzeitig in deutschen Gasthäusern ruhige Säst,e abzuschaffen, vor dem genannten Hotel die wutschmaudenden Hund» zu b,wachen, damit ruhige Passsanien unbehelligl ihre« Wege« ziehen tonnen, anssonsten wir bemüssigt wären, un« de« Nach,« «ii tüchliaen Hundepeitschen zu versehe». Also .Badin frei !• Kitffev. (Assentierung.) Die heuriae Affen-tierung »ürr den Bezirk Tüffer begann am 19. d. und wurde am 20. und 21. b. im „Holet Horiat" fortgesetzt uind beengt. — Bon bei vorgeführten 336 Eiellu ng«pflichtigen wurden 93 assentiert, so-«ii nahe 2>8 Prozent. In der ersten AlierSklosse \ M ersten !Aflenlierung«iagk« wurden 50 Prozent der Borgesiührien behalten. Zvindiilch -5«ndstcrg (Blitzschlag.) Mon-lab« ging >h>er ein Gewitter nieder, wobei der Blitz in da« Haui« eine« Echeidermeister« einschlug unb zündete. Dia« Aiwesen brannte zur Gänze nieder. Der arm« Besitzer, welcher erst vor Kurzem einen anderen Hainen Schicksal«schlag erlitten hat. ist l.b-haft zu bedauern. De« Brande wäre beinahe auch »« Menschenleben zum Opfer gefallen. Der zu-fällig i« fiOrtc weilenbe 24jährige Hanbel«agent Ztoschilsichka au« Pettau, war in ba« brennenbe Ha»« gesttürzt. um die barin befinblichen Kinber de» droheenden Flammentode zu entreißen, wa« ih» auch gelang. Der herabstürzende brennende ' Dachstuhl fügte dem mutigen Retter jedoch so schwere Brandwunden bei, daß seine Uebeifüh rung iu bau Krankenhau« in Cilli nötig warb. Körßeerg. (iöaldk> rand.) Durch großen L Leichtsinn iunt> Unvorsichtigkeit ist hier im Herrschaft, lichtn Waldde ein bedeutender Walbbranb enistanben. Sin Frächner, welcher Rebpfählt aufgeladen hatte, zündete au«« bloßem Uebermui oder au« Langweile MIN, Haufisk« Abfälle und Schauen an. Bei bei «un herrschenden großen Dürre und bem gehenden Binde grisiff da« Feuer schnell um sich und ver-Richtete einne in der Nähe gelegene, sehr schöne Zichtenknltuur, wobei über 14.000 schon meterhohe Fichten gärinzlid) verbrannten. Erst nach einer höchst «üheoollen» und anstrengenden Arbeit konnte man da« Feuer: dämpfen. Der entstandene Schaden ist ein zikmlichch bedeutender. <£stttiCRlerg. Die Ge«eindewahlen am 21. b. ttt«. brachten einen vollen Erfolg bet Deutschen, die i» erftslen unb zweiten Wahlkörper mit er» drückender ! Mehrheit gesiegt haben. fU»«s. (®in Auerhahnschütze.) Die saftlosen ff Bemühungen de« passionierten Jäger« tlaben mdlrlich ihren Lohn gesunden. De« Gastwirt Herrn Heiniirich H ö s l e i ist e« gestern enblich gelingen, eimiik, Auerhahn — und noch dazu ein «chre« Pchrachistück — vorn Aste herabzuknallen. der «trlegung diefe« gesuchten Iagbstücke« hat i Hisleiler fir biefe« Jahr in ber Uniersteier» »»rk den l Lnsang gemacht. Weibmann« Heil! ik«««. (Selbstmord au« Trübsinn.) MjWOg ( den 17. d. u« 7 Uhr früh ging der 58jährige AuSzügler Franz Klakocar in Ple«borf, Gemeinde Et. Peter bei könig«berg, Vieh füttern. Da e« gerade Sonntag war, vermißte man ben Klakocar erst bann, al« bie Schwiegertochter ba« Mittagessen auf ben Tisch brachte. Sie schickte ihre siebenjährige Tochter Maria ben Großvater suchen. Zu ihrem Entsetzen fanb ihn bie Kleine im Wirt-schasl«gebaube an einem Stricke hängenb, tot auf. Durch die lokalpolizeiliche Erhebung wurde festge-stellt, baß Klakocar mit seinem Sohne Franz unb dessen Familie in gutem Einvernehmen lebte, daß er jetoch seit einigen Monaten trübsinnig war, worau« zu schließen ist, daß derselbe in- Geiste«-störung ben Selbstmord verübt». Aayr- nnd Siehmärtte in Il»terkeier«»rk. 30. April: Rann, Schweinemarkt. I.Mai: Maria in der Wüste (Gemeinde Rottenbera) Bez. Marburg, Jahrmarkt. — Witschein. Bez. Marburg. Kram. 2. Mai: Heil. Drei König W.-B., Bez. St. Leon-harb, Vi'hm. — Felbbach, Jahr- unb Viehm. — St. Philipp bei Weratsch», B»z. Drachenburg, Jahr-und Viehm. — Hohenmaulen, Bez. Mahrenberg, Jahr« u. Viehm. - Laufen. Bez. Oberburg. Jahr« u. Viehm. — Leibnitz. Jahrm. — Ponigl, Bez. St. Marein bei Erlachstein, Viehm. — Trifail, Bez. Tüffer, Viehm. — Wöllan, Bez. Schönstein, Jahr- uno Viehm. 3. Mai: Frieda», Schweinern. — RadkerSburg, Monal«oiehm. — Zellnitz, Bez. Marburg. Viehm. 4. Mai: Et. Georgeu a. d. Südbahn. Bez. Cilli, Jahr- u. Viehm. — Pettau, Rinder- u. Pferdemarkt. — Videm, Bez. Rann, Viehm. — Windifch-Feistritz, Jahr- u. Viehm. Den erhabenen Wert __ptlquc! le*unb t p t i o q u»11 (* al« diätetisches und vkilwasser dotu-mentiert am deutlichsten die „vergleichend« graphische Dar-steUung der Rohitscher und Karlsbader Quellen", welche die Brunnenverwallung in RohitschEauerdrunn an Interventen kostenlos verabfolgt. Bezugnahme aus diese« Blatt erbeten. Auf elegantes Schnhmert, zumal wenn dasselbe durch da« Pntzmittel dauernd gut erhalten bleibt, wird heutzutage grobe« Gewicht gelegt. Deshalb ist e« un-bedingt nötig, daß demselben mehr Sorgfalt zugewandt wird, al« bisher. Einen großen, bedeutenden Fortschritt auf dem Gebiete der Lederbehandlung hat die weltbe-kannte, altrenommierte Ehemisch« Fabrik Frih Schulz jun., Aktiengesellschaft, Eger l. B. und Leipzig zu ver-zeichnen, indem sie ein Präparat auf den Markt ge-bracht hat, da» infolge feiner Vorzüge wohl einzig da-steht. E« handelt sich um ein Lederputzmittel — „Globin" — da« durch stine vorzüglichen Eigen-schaften da« Leder schön glänzend, dabei dauerhast und wasserdicht macht. Da Wichse gewöhnlich für da« Leder ungemein schädlich wirkt, indem die meisten Wichsen durch ihren Säurrgehalt da« Leder direkt zerstören und da man anderseit« weiß, daß Fett, resp, präparierte« Wach« dem Leder eine hohe Weichheit, Geschmeidigkeit und Haltbarkeit verleiht, sann man darauf, ein glänz« gebende« WachSpräparat zu finden. Die« ist in d«m „Klobin' in hohem Grade gelungen. Globin macht da« Leder weich, haltbar, gibt mühelos und schnell einen schönen, andauernden Glanz, verleiht d«m Leder eine schöne Schwärze und macht rötlich und unansehn-lich gewordene« Leder wieder wie neu. Wasser kann bei dem mit Globin regelmäßig behandelten Schuhwerk nicht durchdrungen und behält man daher in diesem Schuhwerk auch stet« trockene Füße. Herichtssaak. Hine Sanfte. Im Monat März fahndete bie hiesige Sicher« heit«wache auf Gruub mehrerer Anzeigen nach einer Frauen«person, welche in ber Stadt unb Umgebung Cilli in frechster Weise ihr unsittliche« Gewerbe be-treibe. Am 20. März um 10 Uhr abenb« hielt ber Sicheri>eit«wachmann Gratschner in ber Bahnhos« gasse »ine junge Frauen«person an, aus welche bie Person«beschreibung der verfolgten Hetäre vollkom-men paßte. Auf die Frage de« Sicherheit«wach-manne« nach ihren Namen, Staub tc. erwiderte sie ungehalten: «Da» kümmert Sie nicht«", wor-aus ihr ber Wachmann bie Verhaftung ankünbigte. Die Arretierte wehrte sich nun mit Händen unb Füßen, stieß ben Wachmann in die Brust, kratzte ihn a« Ohre und schrie: „Von so einem Sechserl« buben laß ich «ich nicht arretieren!' Der Austritt lockte trotz der schon vorgerückten Stunde ein zahlreiche« Publikum an. Dem Wachmann« gelang e«, die sich wie eine F»rie Geber« benbe bi« zur Sraßenkreuzung beim Ca{6 Merkur zu zerren. Hier wars sich ba« Weib auf ben Boden nnb erklärte, sich nur in einem Fiaker zur Sicher-heit«wache bringen lassen zu wollen. Auch bem mittlerweile herbeigekommenen Wachführer Franz Zintauer gelang e« nicht, die wütend um sich Schla-genbe vorwärl« zu bringen; erst nachbe« ihr Hanb-sessel angelegt worben waren, konnte sie in die Wachstube befördert werden. Im Gemeindearreste zerschlug sie fünf Fensterscheiben, beschimpfte die Wachleute und benahm sich so wild, daß ihr die Schließkellen angelegt werden mußte». De« Wacht-«eister sagte sie: „In einer größeren Stabt, wo e« .Strizzi" gebe, wäre sie nicht arretiert worden, dort hätten die „Strizzi* sie schon herausgerissen.* Die Verhaftete wollte weder ber Sicherheit«« wache noch be« Untersuchungsrichter ihren Na«en unb ihre Herkunft angeben. Erst nachbe« nach allen Seiten herumgeschrieben unb ihre Photographie im .Interessanten Blatte" veröffentlicht warben war, konnte festgestellt werben, baß man e» mit ber 19jährigen Vagantin, Maria S a k u i e k au« Drachenburg zu tun habe. Heute hatte sich nun die Maria SakuSek vor bem Erkenntnissenate be« hiesigen k. k. Krei«gerich-te« (Borsitzenber L.-G.-R. Gregorin) wegen Verbrechens ber öffentlichen Gewalttätigkeit, Wache« beleidigung, Landstriicherei, bo«hafter Beschädigung u. f. w. zu verantworten. Die Angeklagte gesteht mit zynischer Frechheit die ihr zur Last gelegten Delikte lächelnd ein. Während der Wachführer al« Zeuge vernommen wurde, versetzt ihm die hinter ihm stehende Angeklagte einen Schlag auf den Kopf. Der Staat«anwalt, Herr Dr. Bayer dehnt die Anklage auch auf diese Handlung au«. Maria SakuSek wird schließlich nach der Anklage schuldig erkannt und zu einer schweren Kerkerstrafe in der Dauer von 6 Monaten, verschärft mit einer Faste alle 14 Tag«, einem harten Lager und Dunkelhaft alle Monate, verurteilt. Außerdem wird die Zu« läfsigk«it der AnHaltung in einer Zwang«arbeit«-anstalt ausgesprochen. Wegen de« ungebührlichen Benehmen« vor dem Gerichte wirb über bie Ange-klagte für ben heutigen Tag eine Disziplinarstrafe, bestehend in Faste» unb Absperrung in dunkler Z'lle auf hartem Lager au«gefprochen. Maria SakuSek erklärt auf die Frage de« Vorsitzenden, ob sie die Strafe antrete, lächelnd: .Selbstverständlich!* Foulard-Seide «.WÄ'rj: i \J iu««* V» w Mtie0t i]t# £au, „litltri. «nch« Rost«. •««»•V -«,kl>c»d. Beiden . Fabrik llennebrr(. ZstrleH. Vermischtes. Zle»er die geographische Aerteitnng der Geschlechter hat der Bund für bie Frauenrechte in Brüssel eine statistische Uebersicht veröffentlicht. Faßt man ihre Zahlenangaben zusammen, so ergibt sich, boß heute Europa 170,818.561 Männer unb 174,914.119 Frauen hat, ba« weibliche Geschlecht also ein Mehr von 4.095.588 ausweist. Bei 16 Völkern Europa« überwiegt ba« weibliche Geschlecht; am stärksten ist e« in Portugal unb Norwegen vertreten, in welchen Ländern man auf 1000 Männer 1091 Frauen findet; am schwächsten ist das Ueber-gewicht in Belgien und Frankreich, w» der Ueber« schuß nur 7 Frauen auf 1000 Männer beträgt. In sech« Ländern Europa«, in Italien, Rumänien. Bulgarien, Serbien, Griechenlanb und Bosnien, ist da« «ännnliche Geschlecht im Uebergewicht. In Italien kommen 595 Frauen auf 1000 Männer. Bosnien ist ba« an Frauen ärmste Land, e« besitzt nur 895 weibliche Personen auf 1000 Männer. Z>ie ?apierprod»ktio« der Welt. Nach einer neuesten Berechnung beträgt die Papier« Produktion jeder Art jährlich 1.800.000.000 Psund. Davon wirb bie Hälfte zum Drucken, zum Schreiben unb ber übrige Teil für anbere Zwecke verwenbet. Die Regierungen brauchen 200 Millionen Psund, Unterrichtszwecke erfordern 180 Millionen, sät inbustrielle Fabrikate werben 180 Millionen verwenbet, ber Hanbel braucht 240 Millionen, die Privatkorrespondenz nimmt 100 Millionen in An-spruch und 900 Millionen gehen in die Druckereien der Welt. Zur Produktion ber gesamten Quantität Papier gibt eS 3900 Fabriken, in benen 90.000 Männer unb 180.000 Frautn beschäftigt sinb; außerbem sinb noch 100.000 Personen tätig, um Lumpen zu sammeln. Aas Geheimnis der HesangsKnnst. Adelina Patti, die .einzige Nachiigal', hat eben ihre Ab« schiedStournee in Amerika mit dem gewohnten ma« teriellen Erfolg been bet. Auf bie Frage, wie e« ihr gelungen fei, wenigstens gewisse Partien ihrer phänomenalen Stimme bis zu ihrem 60. Leben«-jähre so zu konservieren, baß sie noch immer die Säle füllt, antwortet die Patti selbst in der mgl. cliäclit-isäfi ist fiarantiert rein und frei von allen schädlichen Beimengungen, 78#u ist ausserordentlich waschkräftig und ausgiebig. Beim Einkauf verlange man ausdrücklich „Schicht-Seife" und achte darauf, dass jedes Stück Seife den Manien „SOHIOHT^ und die Schutzmarke Hirsch oder Schwan trägt. Ueberall zu haben. Monatsschrift .Windsor Magazine". »Mein Erfolg" — schreibt di« Sängerin — „beruht wefentlich auf der Ausbildung der mittleren Töne, viele Sänger vernachlässigen dies zu« größten Schaden für ihre Kunst. Sie können oft fehr hohe Töne neh«en. aber ein einfache« Lied, wie »Home, siveet, ho«e" vermögen sie nicht zu singen. Wer die Mittleren Töne verliert, verliert alles. Die fehr hohen oder sehr tiefen Töne find nur eine Zierde; u« fie zu erringen, muß man das Organ forzteren, was eine Erweiterung der Stimmbänder und Tre» «olieren zur Folg« ha». Ich vermeid« jede An-strengung b«im Singen. Wer lange singen will, darf die natürlichen Grenze» der Stimme nicht ausdehnen. Ein Mißbrauch in dieser Hinficht gleicht der Verausgabung von Kapital; ich habe i«mer uur von Prozenten gelebt und selbst diefe nie er-schöpft. WaS die Uebungen anbelangt, so widme ich ihnen nie «ehr als 15 bis 20 Minuten täglich und zwar finge ich nur Tonleitern. Ich hab» nie gesungen, wenn ich «ich unwohl fühlte oder «einer Sti»«e nicht sicher war. Sehr oft hatte ich in-folgedessen materielle Einbußen oder Unannehmlich-keiten anderer Art zu erleiden. Eine« TageS soll« ich a« preußischen Hofe singen. Alle« war fchon für da« Konzert vorbereitet, al« ich den Hof be« nachrichtigte, daß ich nicht fingen könne. König Wilhelm, der spätere Kaiser, nahm mir die« jedoch nicht üiel, sondern erschien in «eine« nächsten Koncert und sprach «it «ir. „Wa« war die Ursache Ihrer Indisposition t" fragte der Monarch. „Da« Klima, Euere Majestät", antwortete ich. Wa« meine Diät anbelangt, so esse und trinke ich alle«, aber «it Maß. Ich pflegte nie während oder nach der Aufführung zu essen, wohl aber eine halbe Stunde vor ihre« Beginn, denn »« ermüdet, «it leere« Magen zu singen". AeSer de» Zlrsprvag einiger Zlamen »»« Kensgerüte». Da« so rein deutsch klingende Wort Tisch ist au« de« griechischen diskoa d. i. DiSkuS, Wurfscheibe, entstanden, da« dann im Lateinischen die For« discas und die Bedeutung Teller, Platte annahm. Im Englischen haben sich darau« zwei Wörter dlisk d. i. Schüssel, Gericht entwickelt. Von Stuhlarten sei Fauteuii erwähnt, da« trotz sein»« französisch»» Aeußern doch deutschen Ursprung« ist und eigentlich Faltstuhl bedeutet. Da« altgvch-deutsche raltstoui ist nämlich in« Französische über-gegangen und au« diesem wieder mit fremdländische« Aufputz in unsere Sprache heimgekehrt. Diesen eigen-artigen Vorgang der Au«> und Rückwanderung deuischer Worter kann man übrigen« mehrfach be-vbachten, so bei Biwak au« srz. bivouac, daS wieder vom deutschen biwake d. i. Beimache herkommt, serner bei Bresche (frz. brvcbv, deutsch Breche), Garde (fr. garde, ahd. warta), Balkon (frz. balcon, ahd. balco d. i. Balken) u. a. Kamin ist daS lat. oawivu» d. i. Feuerstätte »nd damit hängt daS jetzt in Dichtungen wieder viel gebrauchte Wort Keme-nate zusammen, da« au« lat. caminata entstanden, eigentlich ein mit Kamin versehene« Zi««er ist, im M.ttelalier aber ein Schlaf- und besonder» ein Fraueugemach bezeichnete. Di« Wört«r Tapet« und und Ttppich gehen beide auf das griechische tApßs zurück und bedeuteten zunächst da« gleich«, nämlich Teppich. Wurden doch in früheren Zeiten die Wände nicht wie jetzt mit Papierstreifen beklebt, sondern mit Geweben behängt, von denen besonders berühmt waren die aus Arras in Frankreich (dah«r «ngl. arras d. i. Teppich od«r Tap t«) und vie Gobelins au« der Anstalt der Gebrüier Gobelin in Pari«. Tapet, da« wir jetzt allerdings nur in der Redens-art kennen etwas aufs Tapet (d. i. zur Besprechung) bringen, wurde früher vom Tifche eine« Beratung«-zimmer« gesagt und dieser wieder hatte seinen Namen von der aus ihm liegenden Tapete oder Decke. Anerkannt vonsügliehe Photographisehe Apparate Löhnen* neue Taschen-Kamera, Re&a-Kamera, Kodaks von K 6*50 an iiä mit besseren Objectnren. Photo-Jumelki. Projektions-Apparate für Sehale end Haas. Trockenplatten. Kopierpapier» qd4 alle Chemikalien I» stets frlschsr Qualitil |V Wer einen Apparat wihlen will, wende sich Tortur vertrauensvoll an unsere Firma. « Lechner ^ (Wllh. Mttller) k. nnd k. Hof-Mann- ™ faktur für Photographie. Fabrik photogr. Apparat«. — Kopieranstalt f. Antatet* 9429 Wien, «traben St. Mitteilung! Beginn eines Turnus von Behandlungs-Uebungen für Stotterir. 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(ptjccn «it ta fe«a «»»lM«a «»» «t»' Wrtgtgtn Qtri4i|ka oalteMÜt «MC 'IttmMn IIHlfl «*»« anoHKltaM HicmticidhiuBi) e. Kali • Oo. V •al texe UllldU. f imiirl uüt U89 unb ,«l»eae SRtbaiA« bet (DcIMültelait VatM im. ffttt l»Mt 9«r|n«il, t** alch« oti Rtcuitre rait «et f«b!«ii» gtitlnlitrn Jmk M< aak Uani afeitita M Zrta» iitHM ^ *«U f CIM «0 H. 1 Ba »•»« «a bStampf wie: Freitragende Grenz- und KilometeH Kunststein-Stufen, ge- steine, Postamente, stockt oder geschlissen, -Säulen- Altarstufen jo nach Hass MW^WMW Grabsteine u. Zeichnung, Tur-und ^ . Fenstergewände, Grab-Einfassungen, Brunnen- und Pferdemuscheln, Futtei tröge. 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Freunden und Bekannten die Trauerkunde von dem Hinscheiden des innigstgeliebten Gatten, Vaters, Sohnes, Schwiegersohnes, Schwagers und Vnkels, des Herrn , f Vamuel Mayer (y i liniier.) von liergni uui & Co. Dresden and Tetscben &. £. Vorrätig k StOck 80 h Apoth. M. RaaKcbrr, , , 0. Schwärzt & Co.. I In Drngcrie J. Fiedler. i ri.,1 Galan L-Gescb. Fr. Kar beutn, | Seit 80 Jahren Erste Unrke IaHreSprodukiionZ4».««m Fahrräder Bergmann's amerikanischer Shampooing - Bay - Rum iSchotimarke: 2 Berjtmänner) ? »> n Bergmann & Co. Dresden and Tet-chen a. E. I wnnderr.jr erfrUcbende* and haar-I stärkende» nnd daher beliebteste« Kupfwa»»er der Gegenwart, sowie oe»tes Mittel gegen $ehnpp»n. | Vomltie in Fluchen k K 2— bei: Friseur Alfred Winklfr, Cilli. RatHioge gratis nnd franko. Premierwerke (Böhmen). 9249 VOrr a-* Krdmpfm o. «md. nm»df«n leidet, vtrianq* Veoiit'äee t>arhbet. (Erljdliti* «ratis nni» fea»c« duech di- vriv. G lvwai'tu-Apotdete. ^ravttun ». «. »4» Z. 12.705. lipendien - Verlautbarung. Ani LaDdes-Tanbstnmmeu-Institnte äsn Graz kommen für Schuljahr 1904/1905 nachfolgend verzeichnete 17 Stipendien in Steiermark heimatberechtigte, vollkommen lernfUhige, gesunde und ne taubstumme Kinder zur Verleihung: Zwei Kaiser Franz Josef-Stipendien für in Steiermark geborene, dahin zuständige und in der landschaftlichen Anstalt befindliche Taubstumme. Diese Stipendien werden über Ternovorschlag des Rteierra. Landesausschusses durch Seine Exzellenz den Herrn k. k. Statthalter von Steiermark verlieben. Zwei Ignaz Dissauer'sche Stipendien mit Verleihung durch dio steier-märkische Sparkasse. Zwei Franz Holdheim'sche Stipendien fstr eheliche Kinder katholischer Elterm; werden verliehen durch die k. k. Statthalterei. Ein gräflich Bathyany'scbes Stipendium; bezorzugt sind ehemalige ünterttanen der Herrschaft Burgan; die Verleihung geschiebt über Präsentation der Bezirksvertretung Fürstenfeld durch den steierm. Landes-Ausschuss. Ein fitarl Ferk'sches Stipendium. Bevorzugt sind in erster Linie taubstiumme Kinder von Angehörigen der Schlosserinnung zu Graz. Die Verleihung geschieht Ober Präsentation des Herrn BQrgermeisters von Girat durch den steierm. Landes-Ausschuss. Ein Jiosefa Fürgott'sches Stipendium. Die Verleihung geschieht Aber Prftsemtation des törstbischöflichen Konsistoriums durch die k. k. Statthalterei. Ein Franz Gottlieb'sches Stipendium, vor allem für taubstumme Kinderr aus den Pfarren Varau. Dechantskirchen und Wenigzell. Die Verleihung geschieht Aber Präsentation des fOrstblschoflichen Konsistoriums durch die k. k. Statthalterei. Hütter von Hajdegg'sches Stipendium für bildungsfähige Taub-iime ohne Unterschied der Konfession. Das Präsentationsrecht siebt ödem Herrn Landeshauptmann von Steiermark, das Verleihungsrecht «dem steiermärkischen Landes-Ausschusse zu. Hin Joosef Sessler'sches Stipendium mit Verleihung durch die k. k. Stattbaalterfi. Durcch den steiermärkiseben Landes-Ausschuss werden verliehen: Ein sUeiermärkisch-landschaftliches Stipendium. Ein Kutharina Krausler'sches Stipendium. Ein Jaakob Manz'sches Stipendium. Ein Joosef Pesendorfer'sches Stipendium. Ein iVranz Tax'sches Stipendium. Die Stipendiengesache, gerichtet an den steiermärkischen Landes-is, ssind (unter Hinweis auf das vollständig belegte Ansuchen um ng zunr Aufnahmeprüfung) an die Direktion des Landes-Taubstummen-in i Graz, Kosenberggslrtel Nr. 12, bis längstens 30. April 1. J. 9435 Graaz, im April 1904. Vom steierm. Landes-Ausschusse. .Cm Swtkitn aak nutMSia. ^ Hundekuchen amifcj • I.l »ItlHI* «.«>.. nr Geflügelfutter iw« »s»,,,,«q»,t,, gnn, f«t V ogelfutt er » Fattinger & Gie., Wien, I¥, Wiedeoer Haoptstr. 3. 059 €hina-Wein mit Eisen Kräftigungsmittel für Schwächliche, Blutarme und Reconvalescenten. Appetit anregendes — Nerven stärkendes -Blnt vsrbssserndss Mittel- Vorzüglicher Geschmack. TTe"bex 2000 3Lxztlic2a.e CKa.tstcli.taxv. \ J. 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