Nr. 285. Dienstag, 14. Dezember 1886. 1U5. Jahrgang. Mtmcher Zeitung. Vr««nme,alio»ev»»e: «lit Pofivcrsenbun«: ganzjährig st, 15, halbjährig st. 7,b0. Im «omploli: I Die ,l>alba«er .^«tuna" erscheint täglich mit «u«nah nachstehende Gemeinden um Subventionen ringe« kommen i 1.) To misch el am Lmvacher Moraste. Die Errichtung einer einclassigcn Volksschule wurde bewilligt, un^ die Gemeinde hat zur Deckung der auf 5600 ft. veranschlagten Baukosten bereits die EinHebung einer je 10pror. Umlage sür die Jahre 1886 bis 1891 ve° schloffen. Aus der Sparcassc-Widmung wurden der Gemeinde 400 st. zugewendet. Nachdem die Umlage in sechs Jahren 1300 fl. abwerfen wird. bleibt noch ein Betrag von 3900 fl. unbedeckt. Der Bauplatz wurde nm den Betrag von 300 fl. angekauft, nnd es wird im Laufe des Jahres 1887 mit dem Baue begonnen werden. 2.) Franzdorf. Mit Rücksicht auf die große Anzahl der schnlbesuchenden Kinder (232) muss die zweiclassige Volksschule daselbst zu einer dreiclassigeu erweitert werden. Die auf 6000 fl. veranschlagten Kosten für den Zubau zum bereits bestehenden Gebäude werden in der für die Jahre 1886 bis 1890 beschlossenen lOproc. Umlage auf die Iahresvorschreibung per 5752 fl. an directen Steuern ihre theilweise Deckung finden. Der Bau wird im Jahre 1887 begonnen werden. 3.) Unter-I oria. In Unter-Idria soll eine neue Volksschule errichtet werden, in welche nahezu 130 Kinder werden eingrschlilt werden. Der Gemeinde ist die Gelegenheit zum Ankaufe eines für die Schule geeigneten Hauses sammt Garten um den Betrag von 2300 st. geboten. Die Adaptierungskosten sind auf 800 fl. veranschlagt, nnd hat das Gebäude eimn solchen Umfang, dass in demselben bei eintretender Nothwendigkeit auch eine zweite Classe untergebracht werden könnte. Die Gemeinde hat im gauzm eine 80proc. Um» ^ läge auf die dirccte Steuervorschreibung beschlossen und erhielt bisher noch keine Unterstützung. 4.) Babenfeld. Nachdem die Kinder diefer Ortschaft wegen der zu großen Eutfernuug der benachbarten Schulen anderwärts nicht eingeschult werden können, muss daselbst eine einclassige Schule activiert werden. Der Bau des Scholgebäudes auf dem Gemeinde« gründe wurde bereits heuer in Angriff genommen und wird im Jahre 1887 vollendet werden Trotzdem, dass die erforderlichen Bausteine. Sand und Kalk vou den Gemeinde-Iusassen unentgeltlich beigestellt und von denselben auch die Handlangerarbeiten besorgt werden, bleibt dennoch ein Aarbetrag von 2300 sl. nnbedeckt, welcher durch Umlagen auf die Gesammtsteuervor« schreibung der Gemeiude per 611 fl. uumöglich gedeckt werden taun, wiewohl die Gemeinde die Emhevung einer 50proc. Umlage beschlossen hat. 5.) Hl. Berg im Bezirke üittai. Der Platz, auf welchem die neue einclafsige Schule gebaut werden soll, die aber noch nicht activiert ist, wurde von der Gemeinde angekauft, und wird der Bau im Jahre 1887 in Angriff genommen werden. Da die Steuervorschrei-bung der genannten Gemeinde nur 1081 fl. beträgt, wird mit der 20proc. Umlage nur ein kleiner Theilbetrag der auf 5000 fi. veranschlagten Baukosten beglichen werden. 6.) Reifen im Bezirke Radmannsdorf. Das Gebäude sür eine einclassige Schule, die jedoch noch nicht activiert erfcheint, wurde schon heuer mit einem Kostenbetrage von 5600 fl. aufgebaut. Die Gemeinde hat eine 30proc. Umlage auf die Gesammtsteueroor-schreibung per 1224 fl. beschlossen. Mit dem Gesuche vom 23.'Oktober 1886 ist der Bau-Ausschuss zur Bezahlung des Bauunternehmers, der sonst den Bau eingestellt haben würde, beim Landesausschussc um Gewährung eines Darlehens per 600 sl. eingeschritten, welches in der Höhe von 500 sl. bewilligt und zu Handen des Bau-Ausschusses slüssig gemacht wurde. Dieser Betrag wolle in den Voranschlag für das Jahr 1887 als Subvention aus dem Landesfonde eingestellt werden. 7.) Domschale. Die Kosten für das neue Schul« gebällde, dessen Bau im Frühjahre 1887 begonnen werden wird, find auf 9884 fl. veranfchlagt. Die Gemeinde hat eine je 38proc. Umlage auf drei Jahre beschlossen, und es wurden derselben aus der Sparcasse-Widmung 500 fl. zugewendet. 8.) Lichten bach im Bezirke Gotischer. Das Gebäude für eine einclassige Schule ist heuer auf« geführt worden, und betrugen die Kosten ohne die Handlangerarbeiten 2951 fl. Der Gemeinde sind ausgiebige Unterstützungen von verschiedenen Seiten im Betrage von 1870 fl. zutheil geworden. Die directen Steuern betragen 1496 st. Den, Landesausschusse ist nicht bekannt, ob und welche Umlagen die Gemeinde für den Schulhausbau befchlossen hat. Feuilleton. B n m m! N) Ich kenne nichts Aufregenderes für anständige si 3. ^ "der Frau ?) ist über etwas ,n Z""' oder N"ld gerathen, hat den Salon ohne Abschied H.^Mll nnd dabei die Thüre hinter stch zugeschlagen. ""Ml,, ! ly„ N'ie unartig! Herr X oder Frau Y mag sich ge-He.lt oder geärgert haben. Es gibt ja Stimmungen ,,,^en, die nicht auszuhalten sind. Aber dann sitzt sF ""ständig in seiner Ecke und wartet, b,s die Gc-Iich'?ll aus'ist oder sich eine Gelegenheit zum natür-der N Abgang, findet. Jedenfalls sind wir andern an da, ""swnmung unschuldig; wie kommen denn wir H^ ^s fremde Bumm! auS Fassung nnd Laune "M zu werden? "Nd.w ° boch geschieht uns dergleichen alle Tage — grqen m jenem Salon, den wir weder meiden nocy biir°erlÄ "e absperre» können, nämlich im gemeinen b" N", Leben, dem wir alle angehören. Das Anmm Revolver, durch welches unartige hü« U" b« Thilr des Lebens hinter sich zuschlagen, ^ La."' Tag und leine Stunde auf. Es stört un- ^erven ?5 ^ verdirbt unsere Freuden, es macht unsere "Mm,. Denn wenn wir auch gar nicht sentimental sind nud uns die Sache eigentlich gar nichts angeht, so ist doch jedes Bttmm vun einem Luftzug begleitet, der uns ein wenig frösteln macht. Die Thür des Sa-tons, die fich da für einen Augenblick öffnet, lässt einen Hauch aus dem kalten Nichts hcreiuströmen, der auch deu ruhigsten Zeitungsleser veranlasst, sich einen Moment nmzusehen. Du liest gerade mit einer ge-, wissen Behaglichkeit, dass die göttliche Ilma ein Paar neue Rappen eingespannt hat. Die Rappen freuen dich, obwohl du nichts damit zu schaffen hast. denn c« sind ein Paar schöne Geschöpfe, und wenn du dir dabei das noch schönere Geschöpf vorstellst, das sie lenkt, so m chtest du wohl der glückliche — Käufer seiu. Ah. Sapcrlot, es gibt doch glückliche Menschen — Bumm! Du drehst dich unwillkürlich um. Was ist denn los? Ein Revolver ist los! Ein schlechter Witz mit starker Pointe: ein Lieutenant hat aus Spass ein Mädcheu von neun Jahren erschossen. Und — Bumm! kliugt es wieder. Der arme Spassmacher hat sich auf dieselbe lärmende Art empfohlen. Man könnte das Fieber bekommen von diesem ewigen Hereinwrhen der ewigen Winterluft ^in die warme Lebensatmusphä're. Wenn es noch still abgienge! Aber der unnnterbrochene Lärm. Alls Verzweiflung ! Bumm! Aus Hunger: Bnmm! Ans Wahn« sinn: Bumm! Aus Philosophie: Bumm! Mau erinnert sich an die letzte Anekdote aus deu «Fliegenden Blättern»: «Ia. lieber Freund, ein Motiv ist m meiner neuen Ouvertüre, das muss ich Ihnen vorsingen: Tralla. tralli, tararittiria. tralla. Bumm!» Und der andere: «Wunderschön, lieber Freund — aber >>as ,Bumm' ist alt!» Ia, das Bnmm. das immer zu Ende kommt, ist alt und wird schon monoton. Warum wir es doch nicht gewöhnen? Warum uns diese ewigen Srlbst-mordgeschichten doch immer wieder aufregen, verstimmen und in eine Melancholie versenken, von der wir nns nur durch eine Art Aerger und Entrüstung retten können, in der wir dann ausrufen: Es sind ja doch am Ende entweder Schurken, die nicht weiter können, oder Feiglinge, die sich nicht weiter trauen, oder Narreu, die nicht weiter wollen. Wehe geschieht keinem »lud anch kein Unrecht, also warum mich grämen? Ia, die moralische Entrüstung ist nur ein Vor-waud. um uus selbst nicht weh werden zu lasseu. Die wirkliche Indignation, die uns ergreift, ist eine egoistische — zunächst über deu Lärm, den das Vumm macht und dann über die Geringschätzung des höchsten Gutes, das wir besitzen, des Lebens. Der Gedanke, dass dem einen, welches alles in sich schließt, das nichts eigentlich so nahe ist, bedrückt uns und wir kehren uns un-willkürlich gegen denjenigen, der uns diese Gering-schätzung unseres Besten so derb ins Gesicht wirft. Der Selbstmord ist in der That eine Grobheit gegen die Lebenden. Es ist im höchsten Grade unartig, in ciuer Gesellschaft, die sich ihres Beisammenseins freut, die nächstbeste Bemerkung übelzunehmen, aufzuspringeu uud mit einem Vumm! die Thüre hinter sich znzuschlagen. Das Gröbste aber ist, in solchem Fall, wenn man schon so nervös ist. dass man es factisch nicht mehr aushält, noch einen oder zwei «mitznnehmen», die sonst noch geblieben wären. Das stört alle Stimmung uud war doch eigentlich unnöthig. Die Zurückgebliebenen fthen ^aiiiachcr Zeitung w. 285 __________________________________2360____________________ 14. Dezember 1886. 9.) St. Georgen bei Krainburg. Mit Rücksicht auf die Anzahl der Kinder muss die einclassige Volks-schule zu einer zweiclassigen erweitert werden, und bettagen die Kosten für den Zubau 3851 fl. Die Gemeinde hat auf die directe Steuervorschreibung per 2952 fl. eine je 28proc. Umlage auf drei Jahre beschlossen. Die übrigen Gemeinden, welche vom Lande sschul-rathe zur Betheilung mit Subventionen vorgeschlagen werden, haben solche bereits in früheren Iahreu aus dem Landesfonde erhalten, und zwar: 10.) Birnbaum 500 fl.. 11.) Döblitsch 700 fl., 12.) Petersdorf 700 fl.. 13.) Schweinberg 1000 fl., 14.) Großgaber 400 fl., 15.) Preschgain 100 fi.. 16.) Döbernik 400 ft., 17.) Te» fische 500' fi., 18.) Streklowih 500 fl., 19.) Zirlnitz 300 ft., 20.) Grüble 500 fl.. 21.) Bozakouo 400 fl.. 22.) Altenmarkt 400 fl., 23.) Tersein 300 fl. Weiters beantragte der k. k. Landesschulrath die Bewilligung einer Subvention per 500 st. für die Gemeinde Groß« dolina-Iessenitz. Da jedoch der Ankauf des für die Schule bestimmten Hauses noch nicht definitiv abgeschlossen wurde, sondern die Verhandlungen noch gepflogen werden und es nicht bekannt ist, ob dieselben im Laufe des Jahres 1887 beendet sein werden, kann der Landesausschuss für das Jahr 1887 eine Subvention nicht beantragen; desgleichen auch fürTöplih nicht, welche Gemeinde bereits eine Subvention von 1500 fl. aus dem Landesfonde erhielt. Die Spende der Sparcasse per 6000 fl. für das Jahr 1886 hat der k. k. Landesschulrath nachstehenden Schulgemeinden zugewendet: Babenfeld 600 fl., Hohenegg 300 fl.. Zirknitz 500 fl.. Lichtenbach 200 fl.. Schwein-berg 300 fl., Tomischel 400 fl., Franzdorf 300 ft.. Ober-pirnitsch 100 fl.. Birnbaum 200 fl.. Döblitsch 200 ft., Petersdorf 400 fl., Domschale 500 fl., St. Georgen bei Krainburg 300 fl., Bojanze 300 fl.. Großgaber 400 fl., Preschgain 300 fl.. St. Michael bei Seisenberg 100 fl., Töplitz 400 fl.. Tersische 200 st. Der Landesausschuss beantragt demnach: Der hohe Landtag wolle, gleichwie für die verflossenen drei Jahre, auch noch für das Jahr 1887 einen Betrag von 6000 fl. zur Unterstützung der Schulgemeinden für neue Schulhausbauten, beziehungsweise für Adap» tierungen und Erweiterungen bereits bestehender Ge« bäude aus dem Landesfonde bewilligen, und zwar für die Schulgemeinde: 1.) Tomischel 500 st.. 2.) Franzdorf 300 fl., 3.) Unteridria 300 st.. 4.) Babenfeld 500 fl.. 5.) Hl. Berg 400 ft., 6.) Reifen 500 fl.. 7.) Domjchale 500 st.. 8.) Lichtenbach 100 fl.. 9.) St. Georgen bei Krainburg 300 fl., 10.) Birnbaum 100 fl.. 11.) Döblitsch 200 fl., 12.) Prtersdorf 200 fl., 13.)Schwemberg 100 fl.. 14.) Großgaber 400 fl.. 15.) Preschgain 300 st, 16.) Döbernik 100 fl., 17.) Tersische 100 fl.. 18.) Stre-klowitz 200 fl.. 19.) Zirknitz 300 fl., 20.)Grible 200 fl.. 21.) Bozakovo 100 fl., 22.) Altenmarkt bei Pölland 200 fl., 23.) Tersein 100 fl. — zusammeu 6000 fl. Politische Ueberficht. (Die Schulgesetze für Tirol.) Unter den Regierungsvorlagen, welche heuer den Landtagen gemacht wurden, sind von ganz besonderer Bedeutung die Gesehentwürfe für den Tiroler Landtag, betreffend die Schule. Diefe Vorlagen bestehen aus zwei Gesehentwürfen, von denen der eine «die Schulaufsicht» und der andere «die öffentlichen Volksschulen» behandelt. Der Gesetzentwurf über die Schulaufsicht hält den dreigliedrigen Organismus im Sinne des Reichsgesehes vom 25. Mai 1868 aufrecht und normiert die Zusam-menfehung sowie den Wirkungskreis der Orts- und Bezirksschulräthe und des Landesschulrathes. Vielleicht die wichtigste Concession besteht darin, dass in jedem Ortsschulrathe dem Pfarrer, beziehungsweise dessen Vertreter, eine Virilstimme eingeräumt ist. Wie im Orts« schulrathe, so erhält auch im Bezirksschulr«the, beziehungsweise im Stadtschulrathe, die katholische Kirche eine Virilstimme. Eine von allen übrigen Ländern ganz ver-schiedene Zusammensetzung weist der Landesschulrath auf. In demselben soll jede der drei Diöcesen von Tirol durch einen Abgesandten vertreten sein. Der zweite Gesetzentwurf, betreffend die öffentlichen Volksschule», unterscheidet sich wesentlich von den bezüglichen Landes» gesehen der meisten übrigen Kronländer, weil in dieser Richtung die Gebirgslage, die Eigeuthümlichkeiten, die wirtschaftlichen Verhältnisse und die sonstigen Bedürfnisse des Landes Tirol die vollste Berücksichtigung der Regierung erheischten. Dieser Gesetzentwurf regelt die Errichtung und Einrichtung der Schulen, den Schul-befuch. die Bestreituug des Schulaufwandes, die Besetzung der Lehrerstellen, das Diensteinkommen des Lehr-personalei, die Disciplinarbehandlung, die Pensionie« rung der Lehrer und Versorgung der Lehrer-Witwen. Dies ist das Wesentlichste jener Volksschul-Gesetzentwürfe, zu deren Vorlage sich die Regierung durch die vom Tiroler Landtage selbst in der vorjährigen Session, ausgesprochenen Wünsche veranlasst sah. (Reformen im Strafhauswesen.) Das erst vor kurzem eingeführte System der Verköstigung der Sträflinge in eigener Regie hat sich gegenüber dem früheren Pachtsysteme so gut bewährt, dass innerhalb der ersten elf Monate des laufenden Jahres allein an 112000 fl. gegen früher erspart worden sind. Es soll daher, wie verlautet, dieses ueue Verköstiguugssystem wo möglich auch auf die mit Arresten verbuudeuen Gerichte erster und zweiter Instanz, bei welchen zur Zeit noch das Pachtsystem besteht, eingeführt uud demgemäß die Pachtverträge, wo dies nur immer thunlich ist, dem« nächst gekündigt werden. (Kroatie n.) Ueber Interpellation des Abgeordneten Vaso Gjurgjevic sagte der Banus in der Samstag-Sitzuug des kroatischen Landtages di> Vorlage eines Gesetzes über die Serbeu-Autonomie noch in der laufenden Session zu. Die Mitglieder des Serbenclubs begrüßten mit lebhaften Hiviorufen die Erklärung des Banus. — Die Blätter verurtheileu einmüthig die Hochverrätherische Enunciation des Abgeordneten Aarcic. In den Landtagsclubs und in öffentlichen Localen wird dieselbe als ein Attentat auf die Loyalität des kroatischen Volkes bezeichnet. (Das neue französische Cabinet) ist, mit Ausnahme des Portefeuilles des Aeußern, für welches noch immer der rechte Mann gesucht wird, gebildet. Ministerpräsident Goblet führte das neue Cabinet in der samstägigen Kammersitzung mit einer Erklärung ein, welche hinsichtlich der äußeren Politik die Fortsetzung der vom vorigen Cabinet befolgten Politik ankündigt, hinsichtlich der inneren Politik aber die gewünschten Reformen verspricht. Sehr nachdrücklich fordert Goblet in Erinnerung an die trüben Erfahrungen Freycinets von der Kammer Vertraue», und zwar aufrichtiges, durch Thaten erwiesenes Vertrauen, das sich zunächst in der Vewilliguug des provisorischen Budgets bekunden möge. Auf seinen Wunsch vertagte sich die Kammer bis heute, um sodann dieses Budget zu votieren. Das Portefeuille des Aeußeru hat Goblet interimistisch übernommen. (In der italienischen Kammer) wld-meten der Kammerpräsident und der Ministerpräsident dem verstorbenen Minghetti warme Nachrufe. Die Kammer beschloss hierauf, zum Zeichen der Trauer die Sitzungen für drei Tage zu suspendieren, vierzehn Tage hindurch a»lf dem Parlamentspalais die Trauerfahne zu hissen uud die Präsidenten-Tribüne in Trauer zu hüllen sowie eine Marmorbüste Minghelti's in den Präsidentschaftssälcn aufzustellen und die Reden Mm-ghetti's druckeu zu lasseu. Die Regierung brachte einen Geschentwurf iubctreff der Errichtung eines Denkmals zu Ehren Miughetti'S in Rom ein. Die Begräbnisfeier fand gestern statt, uud wurden die sterblichen Ueberreste nach Bologna überführt. ^ (Zur Lage in Bulgarien.) Aus SM wird der «Pul. Corr.. gemeldet, dass daselbst die von der bulgarischen Deputatiou uach Sofia gesendeten Gerichte über die Art ihrer Aufuahme in Wien die größte Befriedigung erregt haben. Die Stimnmug im Lande beruhigt und befestigt sich immer mehr uud meyr. Obwohl die Cankovisten sich noch keineswegs überwunden geben und die Hände nicht in den Schoß legen, glaubt mau iu bulgarischen Nea.ierungökreisen, was die Erhaltung der Ordnung und Ruhe betrifft, mit voller Zuversicht in die Zukunft blicken zu dürfen. Iubetress der finanziellen Lage wird mitgetheilt, dass die Steuern mit überraschender Regelmäßigkeit einstießen, so da> die Befriedigung der laufenden Bedürfnisse auf keinerlei Schwierigkeiteu stößt. ^ __ Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Linzer Zeitung» meldet, der Feuerwehr iu Lasberg 100 sl-und der Gemeinde Geiersberg zur Anschaffung emer Feuerspritze 80 fl. zu spenden geruht. — (Vom Hofe.) Ihre Majestät die Kaiserin besuchte Samstag mit der Gemahlin des Herzogs Theod^ von Vaiern die niederösterreichische Landesirrenanstal, verweilte dortselbst drei Stunden, sprach viele Kranken cm und kam auch in die Zelle des Komikers Matras. — (Staatsgewerbeschule in Triest.) ^ Triester Handelskammer votierte außer dem f"^, V tierten, am 1. September 1887 fällig werdenden Iah"»' beitrage von 7000 fl. für die Staatsgewerbeschule " Trieft noch einen einmaligen Veitrag von 2000 fl> i den Adaptierungslosten des Gebäudes. , — (PolitischerPressprocess.)In berSan^ tag stattgehabten Schlussverhandlung gegen das Organ oe kroatischen Rechtspartei, «Hrvatska», wurde der Redacteu zu 16 Monaten schweren Kerkers und zu 2300 fl. lla" tionsverlust verurtheilt. .^ — (Zur Warnung.) Ein neuer Fall, dass em Menschenleben durch den sogenannten «Hundewurm» " mchtet worden ist. Eine junge, schöne Frau, R^'"^ ! die verwitwete Frau Rittmeister v. Z., hatte eine be^ dere Vorliebe für einen prächtigen Bernhardiner und band mit dieser Zuneigung die Unsitte, sich von denN ^ ben, wie sie es nannte, «küssen» zu lassen. Diese Un>^ sollte ihrem Lebeu — sie war kaum 22 Jahre alt ein jähes Ende bereiten. Vor einigen Wncken erkran^ sich dabei verdutzt an und es dauert eine Weile, bis das Gespräch wieder in Fluss kommt. Das Gespräch dreht sich dann naturgemäß darum, wie es kommt, dass die Fälle solcher Unarten sich so zusehends mehren. Die einen stellen sich auf den Stand« Punkt, dass die Zunahme eine Täuschung sei: man sehe stets die Nächstliegenden Fälle größer an. aber eigentlich sei der Selbstmord immer so häusig gewesen, wie heute, nur hätte es nicht so viele Zeitungen gegeben, die das Bumm! so rasch und so mlllionenfältig vervielfachten. Die anderen sagen, dass gerade diese Vervielfältigung in der Mittheilung die Vermehrung der Thatsache be-günstigt. Das Bumm, das von den Bergen ein so tausendfaches Echo erhält, übt eine betäubende und zugleich verlockende Wirkung; mün pufft nach, um ein Echo zu erwecken, das man freilich selbst nicht mehr hört. Em dritter weist nach. dass die Selbstmorde statistisch riesig anwachsen und verweist darauf — ohne selbst bigott oder auch nur gläubig zu sein — dass die Entwurzelung der Religion in den Massen einen Haupt« dämm zwischen Leben und Tod niedergerissen habe. So lange den Geduldigen ein Himmel wmkte und den Ungeduldigen eme Hölle entgegengrinste, war man auch bei schweren Anlässen ins Leben zurückgeschreckt Ein vierter (mdem er leugnet, dass die Religion je einen Todesreifen am Leben erhalten konnte, was übrigens ein Glück sei) weist auf dai stets schwieriger werdende Ringen ums Dasein hin. Das Leben ist so theuer geworden, dass oft ganz solide Parteien zu kündigen gezwungen sind, weil sie den Zins nicht mehr erschwingen können. Man erwirbt allerdings mehr als früher, aber je mehr sich die Mittel des Schaffens ver< vollkommnen, desto vollkommener müssen diejenigen sein, welche diese Mittel anwenden, und desto schlimmer ergeht es den Unvollkommenen. Der Schwächere wird durch den Fortschritt immer schwächer, und die Tendenz der Zeit geht nicht auf Ausgleichung, sondern auf die Schärfung der Gegensätze. Wie beim Sturmlauf immer mehr Leute fallen, je näher man dem Angriffspunkte kommt, fo müssen immer mehr Menschen im Lebenskampf unterliegen, je rascher die Colonne vorschreitet. Das fühlen die Schwachen, und daher der Socialismus, welcher die Auflehnung der Schwachen gegen den tödtenden Fortschritt bedeutet. Jedes Bumm ist daher ein Mahnruf zum Stehenbleiben, ein Halt gegen den Fortschritt, von dem man ohnehin nicht weiß, wohin er geht. Wenn aber die Welt auf diese Mahnung nickt hört, so werden die Schwachen bald, anstatt auf sich selbst, auf die Starken schießen und aus dem Bumm wird ein Bummbumm werden.. . So dreht sich das Gespräch endlos und ungemüthlich um den uM'müthlichen Gegenstand, und man möchte den Verstand und die Geduld verlieren, wenn das Verlieren dieser beiden Güter von uns abhienge. Aber zum Glück oder Unglück — man verliert Verstand und Geduld nicht nach Belieben, wie man sie nicht nach Belieben erwirbt. Unheimlich oder freundlich, man führt das Leben, wie es ist, fort, wie es einer führt, so lauge die Fäden halten. Ist etwas in der Weltrichtuiig gelcgm. so wird es durch Raisonne-ments nicht aufgehalten. Liegt etwas im Charakter oder im Organismus des Einzelnen, so wird dies etwas seine Früchte tragen, wie der Baum, der nach Schopenhauer keine Aepfel reifen kann, wenn er ein Eichbaum ist. Aber zum besseren Widerstand gegen eine Welt"«^ tung und einen angeborenen Charakter kann der zelne gewappnet werden durch Erziehuug bes M»! und Körpers. In der Medicin, sagt man, >"'" .H Fortschritte nachweisbar. Und in der That, wenn a^ die Fülle der Nervosität und des Wahnsinns aufsah zunehmen, so zeigt doch die Sterbestatistik der arop^ Städte deutlich, dass die Sterblichkeit in dem w abnimmt, als das Gesundheitswesen eine erhöhte >PI " erfährt. Diesem Geseh' danken wir es ja wayrjlli lich. dass wir unter den österreichischen Städten, die Sterblichkeit betrifft, fast den höchsten Rang nehmen. . ..yd Gibt es nun fo klare körperliche Einwirkung ^ zeigt sie. dass trotz scheinbarer Zunahme gewisser" <. ein Fortschritt des Ganzen zu erreichet» ist, warum ^ ein gleiches Gesetz auf dem ethischen Gebiete m^ ^ stehen und nicht zu benutzen sein? Ich ylauve, e ^ steht, und wir können uns damit trösten. o«i ^ Krankheitserscheinungen den Gesammtsertschnll ^ deshalb zu überwiegen scheinen, weil wir m"i ,^ ihnen erfahren. Das Bumm ist deutlicher vern /^ bar, als das Schuurren und Sausen der vtaor ,^ welchen die Fortschritlsmaschine vorwärts "l". ^ hin? weiß Gott. Aber einer muss da seM, „ ^ weiß, sonst gienge es ja nirgends hin. Ulw ^ geht. das fühlen wir ja alle. Also. Bumm Y,n^ ^ her, lass dich nicht schrecken, liebe Seele Weib nnd Kind in Gottes Namen. Vorwar»' E l a l r e> Mbachsl^citllng Nr. ?85 2361 14. Dezember i«86. die Frau Plötzlich, und auf Anrathen ihres Arztes siedelte >le nach ihrer bei Dresden gelegenen Villa über. Daselbst nahmen die eigenartigen Krankheitssymptome derartig rapid zu, dass schon nach vier Wochen, trotz der Kunst der bedeutendsten Aerzte, der Tud eintrat. Als Todesursache ^zeichneten die behandelnden Aerzte das zerstörende Vorhandensein des Hundewurmes im Halse und in der Leber der Verstorbenen. — (Karl Remmart,) der ehemalige Director des Grazer Theaters, ein seinerzeit überaus beliebter Komiker und intimer Freund Nestroy's, ist Freitag in Graz im 85. Lebensjahre gestorben. Sein Familienname war Karl Krammer. — (Ein Liebesdrama.) Der Grundbesitzers-Sohn Anton Cizek aus Chodsch, welcher, wie bereits ^Meldet, seine Geliebte mit deren Einverständnis anschoss, sich sodann in selbstmörderischer Absicht schwer verletzte und später als Inquisit die Geliebte im Landesgerichte heiratete, wurde von den Geschwornen in Prag mit zehn gegen zwei Stimmen von dem Verbrechen des versuchte,, gemeinen Mordes freigesprochen und sofort aus der Haft entlassen. Das Ehepaar reiste unmittelbar darauf in seine Heimat ab. — (Das Blumenessen,) diese neueste Ausschreitung unserer an Thorheiten aller Art so reichen Aeit, wird jetzt in Amerika immer mehr Mode. Can» ^erte frische Veilchen, welche mit sechs Dollars das Nnd bezahlt werden, sind das Neueste aus diesem Ge-blete- candierte Rosenblätter sind sehr beliebt, Junge Manien sind die Hauptverehrerinnen dieser Leckerei, die so '" Mode gekommen ist, dass das Gramm im Kleinver-^uf sich mit etwa 25 Pfennig bezahlt macht. Die can-dlerten Blumen kommen aus Frankreich nach Amerika; d°ch dürfte es bei der starken Nachfrage nicht lange "°uern. bis auch in Nordamerika folche Zuckerware her-Mellt wird; natürlich wird man dort, dem Geschmack °es Landes Rechnung tragend, mit der Anfertigung can» werter Kürbisblüten, Gänseblümchen u. s. w. den Anfang Zachen. Eigentlich sind diese candierten Blumen eine "ientalische Erfindung, die sich in der Türlei bis zum ^°nge einer Kunst erhoben hat und noch heute aus« geübt wird. — (Aufgehobene Quarantäne.) Das italienische Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung, mit Welcher die Quarantäne für Provenienzen aus den, ge-sammten österreichisch-ungarischen Küstengebiet aufgehoben lvird. "- (Wölfe in Dalmatien.) Wie aus Zara ^legraphiert wird, wurde in der Nähe von Sign ein !?udel von vierzehn Wölfen gesehen, von denen drei, als s'e über den nahen Marktplatz liefen, von den Bewohnern daselbst mit Flintenschüssen getödtet wurden. Die Rechner Signs fordern nunmehr, dafs man ihnen wenig->'ens über den Winter das Waffentragen wieder allgemein gestatte. -^(Erkenntnis.) Hochstapler (Toilette machend): ^bt geht mir die Noth aber wirklich schon an den ""gen! Ich sehe soeben, dass ich keinen mehr habe. Local- und Provinzial-Nachrichtcn. Krainischer Landtag. Sitzung von, 13. Dezember. In der gestrigen Sitzung des krainischen Landtages führte den Vorsitz Landeshauptmann Herr Graf Thürn-Valsassina, als Vertreter der Regierung war der k. l. Landespräsident Baron Winller anwesend. Der Herr Landeshauptmann theilt die eingelaufenen Petitionen mit, worauf der Herr Landespräsident das Wort ergreift, um den Gesetzentwurf, betreffend die Kennzeich-nuug der zum Schuhe der Landescultur bestellten und beeideten Wachorganc zur verfassungsmäßigen Behandlung des Landtages zu übergeben. Der Gesehentwurf, wodurch einige Bestimmungen, betreffend die Ausübung des Jagd-rechles, abgeändert werden, nebst erläuternden Bemerkungen zu diesem Gesehentwurfe wird dem volkswirtschaftlichen Ausfchusse zugewiesen. Abg. Klun berichtet namens des Finanzausschusses über die Rechnungsabschlüsse der Stiftungsfonde pro 1885. Die Nachwcisung des gesammtcn Vermögens der Stiftungsfonde mit Ende des Jahres 1665 ist folgende: 1.) Studenten-Stiftungsfond: 667 660 st. 8 kr., vermehrt um 26 714 fl. 26 kr. 2.) Mädchen-Stiftungsfond: 24 133 st. 68'/, kr., vermehrt um 19 fl. 72 kr. 3.) Duller'scher Mädchen-Stiftungsfond: 9309 fl. 53'/, kr., vermehrt um 346 fl. 77 kr. 4.) Saurau'scher Messen - Stiftungsfond: 2936 fl. 40 kr., vermehrt um 12 fl. 58'/, kr. 5.) Gla-var'fcher Stiftungsfond: 191695 fl. 59 kr., vermehrt um 7495 fl. 5? kr. 6.) Waisen-Stiftungsfond: 379 576 fl. 58 V« kr., vermehrt um 4576 fl, 89 kr. 7.) Lehrer-Stiftungsfond: 115685 fl. 98'/« kr,, vermehrt um 210 fl. 78 kr. 8.) Illyrifcher Blinden-Stiftungsfond: 5953 fl. 77 kr., vermehrt um 311 fl. 37'/, kr. 9.) Kaiserin-Elisabeth-Invaliden-Stiftungsfond: 8541 fl. 54'/« lr., vermehrt um 348 st. 79 7, kr. 10.) Adelsberger Grotten - Invaliden-Stiftungsfond: 938 fl. 76 kr., vermehrt um 85 kr. 11.) Trevisinischer Iuvaliden - Stiftungsfond: 2122 Gulden 24 Kreuzer, vermehrt um 57 Kreuzer. 12.) Metelko'scher Invalidenfond: 936 fl. 32 kr., vermehrt um 78 lr. 13.) Laibacher Frauenverein«Invaliden-Stiftungsfond Nr. 1: 1608 fl. 45 lr., vermehrt um 5 fl. 60 lr. 14.) Laibacher Frauenverein - Invaliden'Stiftungs-fond Nr. 2: 11180 fl. 13 kr., vermehrt um 86 fl. 65 lr. 15.) Kallister'scher Stiftungsfond: 86 306 fl,, ohne Vermehrung. 16.)Holdheim'scher Taubstummen-Stiftungsfonb: 16 750 st. 83'/, lr., vermehrt um 95 fl. 80'/, kr. 17.) Wolf'schcr Taubstummen-Stiftungsfond: 37 399 fl. 72 kr., vermehrt um 1739 st. 17'/, kr. 18.) Dr. Lovro Toman'scher Stiftungsfond: 8168 fl. 20 kr., ohne Vermehrung. 19.) Hans Adam Engclshauser'scher Stiftungs-fond: 26 894 fl. 10'/, kr., vermehrt um 45 fl. 6? kr. 20.) Flödnigg'scher Blinden - Stiftungsfond: 76171 fl. 60'/,^ kr., vermehrt um 1889 fl. 94'/, kr. — Sämmtliche Stiftungsfonde besahen mit Ende des Jahres 1885 ein Gesammtvermögen von 157367t) st. 26 Kr., und hat sich dasselbe im Jahre 1884 um den Betrag von 43822 fi. !)!)'/, kr. vermehrt. Nachdem der Referent des Finanzausfchusses die Genehmigung der Rechnungsabschlüsse der Stiftungsfonde beantragt hatte, stellte er den weiteren Antrag, es möge zur Herausgabe einer alle trainifchen Stiftungsfonbe berücksichtigenden Broschüre der Betrag von 500 fl. aus dem Landesfonde bewilligt werden, was umso leichter geschehen könne, als das Land für die Verwaltung der Fonde 5 pCt. der Einnahmen bezieht. Diese Broschüre soll an die Gemeindevertretungen des ganzen Landes unentgeltlich vertheilt werden. So mancher mit Glücksgütern gesegnete Landsmann dürfte sich vielleicht dadurch veranlasst finden, zur Unterstützung des Studiums, der Waisen, Blinden, Tauben und Siechen sowie der Invaliden beizutragen. — Beide Anträge des Finanzausschusses werden ohne Debatte einstimmig angenommen. Abg. Klun referiert namens des Finanzausschusses über den Voranschlag und Rechnungsabschluss des Siechen-fonbes für das Jahr 1887, beziehungsweise 1885. Das Erfordernis beträgt für 50 Siechenstipendien 2500 fl., die Bedeckung 2514 fl., so dass ein Ueberschuss von 14 fl. verbleibt. Das Gesammtvermögen dieses Fondes beträgt 278 fl. 23 kr. Abg. Dr. Ritter von Nleiweis-Trsteniski referiert namens des Finanzausschusses über den Rechnungsabschluss des Kranken-, Irren«, Gebär- und Findel-hausfondes pro 1885. Der Vermögensstand dieser Landesfonde ist folgender: Krankenhausfond: 161 370 fl. 55 kr., vermehrt um 1333 st. 50'/, kr.; Irrenhaussond: 121961 st. 56'/, lr., vermehrt um 904 fl. 43'/, kr.; Gebärhausfond: 4804 fl. 70', kr., welches sich um 6199 st. 99 kr. vermindert hat; Findelhausfond: reines Vermögen 3551 st. 99'/, lr., welches sich im Vergleiche mit den Schulden des Jahres 1884 im Betrage von 15 557 st, '/z lr. infolge Begleichung rückständiger Ver« pstegskosten um 19109 st. vermehrt hat. — Sämmtliche Rechnungsabschlüsse dieser Fonde werden ohne Debatte genehmigt. Abg. Dr. Pollukar referiert namens des Finanzausschusses über den Rechnungsabschluss der Slaper Obst-und Weinbauschule pro 1885. Der Vermögensstand betrug 12 053 fl. 13 lr. und hat fich um 196 fl. 47 kr« vermindert. (Wird genehmigt.) Abg. Luckmann referiert namens des Finanzausschusses über den Rechnungsabschluss des Zwangs-arbeitshausfonbes pro 1885. Das reine Vermögen des Fondes beträgt 94 971 fl., und zeigt fich mit 31stem Dezember 1885 eine Vermögensverminderung von 3267 st. 25'/, lr., was als eine Folge der mit Landtagsbeschluss vom 19. September 1864 angeordneten Abschreibungen als Wert der nichtrentierenden Realitäten des Fabritsund Regie-Inventars anzusehen ist. — Der Rechnuugs-abschluss wirb genehmigt. Abg. Prof. Aullje referiert namens des Finanzausschusses über den Rechnungsabschluss des Normal-schulfonbes pro 1885. Das reine Vermögen des Fondes betrug 99 755 fl. 96 kr., welches sich gegenüber jenem des Jahres 1884 um 1688 st. 41'/, kr. vermehrt hat. -Der Rechnungsabfchluss wird genehmigt. (Schluss folgt.) — (Das Kronprinzenpaar in Abbazia.) Im Paradiese des Quarnero, in Abbazia, dürfte heuer die Haute-Saison früher beginnen als fönst, Am 26sten d. M. werden, wie verlautet, Ihre kaiserlichen Hoheiten Das Schwanenlied. Novellette von George Dhnet. (Schluss.) w> Daisy that einen Schritt nach der Thüre, aber ^aud hielt sie durch einen Druck ihrer erlahmenden ,^"d Muck. Ein rauschender Beifall hatte sich eben '"Saale erhoben. Die Rufe und der Applaus 5« en wie ein Donner, und das dröhnende Ge-Mch übertönend, klang, tausendfach wiederholt, der °°": Haraßti. . . f.-, Drr Sterbenden funkelten die Augen unter der Men Stirne. Ein Lächeln des Stolzes erhellte chr G t Angesicht Sie erhob sich mit übermenschlicher M ""d streckte Richard, der mit Blumen beladen °^' Ue Arme entgegen. Er ließ die Kränze auf i^ V"t fallen und, das Knie beugend, scheu er chr "k"' Tribute gleich all seinen Ruhm darzureichen. dl« Sie hatte noch Kraft genug, mit der Hand über v, "°ch immer strahlende Stirn zu fahren, welche sich H,s Hr ahnnngsschwer neigte. Sie bückte stch. emeu H darauf zu drücken. Richard hörte ste murmeln: üb,?^« glücklich!« Er spürte eiucn leichten Hauch ^'ein Antlitz wehe,,. Er stieß einen Schre, aus. Ä w . in dem „och immer tosenden Beifall semer "underer verhallte. ,,, .« Kok.. >m Triumphrausche, in der Anbetung des 3u?"' Künstlers hatte Maud ihren letzte,, Seufzer "ueyaucht. »Nit H^°ae sMer "lit Al°W, Raaen, die Flagge gehisst und das Klel Eal>"zem Tuch behängen in die See Iu dem l<" des Schiffes, wo Richard das Gelöbnis ge-er si,'todte Maud dem Vater wiederzugeben dem, hatte, schluchzten Da.sy und, "' an der blu „unbedeckten, lichtumstrahlten Vahre. Langsam bewegte sich daS Schiff, als empfände es Schmerz darob. seine traurige Last von hier ent-filhren zu müssen. Regungslos und schweigsam stand die Mannschaft auf dem Decke. Und die Neugierigen auf dem Sträube entblößten die Häuptcr. während die Yacht vorüberdampfte. Glatt lag der Meeresspiegel da, jo regungslos fast wie ein Teich. Es schien, als wäre die See so mild. um den letzten Schlummer Mauds je sanfter zu wiegen. In dem Augenblick, da die Jacht aus dem Hafen gelaufen war, erschien ein Kahn hinter ihr; er folgte ihr genau in derselben Richtung, in ihrem Kielwasser sogar, hinaus iu das offene Meer. Es sahen nur zwei Männer darin: ein Fischer, der kräftig ruderte, denn es gab nicht den leisesten Wind. der ihm das Segel geschwellt hätte, und ein Passagier, ganz in Schwarz gekleidet, das Haupt kummervoll in beide Hände gelegt. Ein dumpfes Murmeln durchlief die Menge, welche am Fuhe des Leuchtthurmcs sich zusammen« gedrängt hatte. Und wieder, wie vor einem zweiten Todten, entblößten sich die Häupter: Es war Haraßti. Richard sah nichts und hörte nichts. Was ihn umgab, cs existierte gar nicht für ihn. Seine Blicke waren „ach der Jacht gewandt, die ihm alles, was er auf Erden geliebt, entführte. Treu uud unwandelbar folgte er ihr. ohne zu wisfeu. wohin ihr Curs ihn führe» würde, als fesselte ihn ein unzerreißbares Band an dieses düstere Schiff. Immer größer wurde die Entfernung zwischen Yacht und Kahn. Wie ein großer Seevogel mtt entfalteten Schwingen leicht die Lüfte durchfliegt, so eilte i der Dampfer über die Meeresfläche dahin. Da erhob sich Haraßti, um besser zn schaueu; von dem klaren l Hintergrunde des Horizonts sich scharf abhebend, stand ! er da, seine Geige in der Hand. Barhaupt im Sonnenlichte, umgeben von der Unendlichkeit, hub er an zu spielen, als könnte chn t»e Tobte noch hören. Die Atmosphäre war so ruhig, dass seine Klänge bis ans Gestade hin vernehmbar waren. Und rein, wie ein Gebet, erklang das Schwanenlied auf den Wassern, himmelwärts tönend. Nie hat ein Lebewohl so ergreifend wie dieses geklungen. Es war Richards Herz selbst. Sein Schmerz, seine Verzweiflung, feine Thränen — sie erschollen darin in herzbewegen« den Harmonien. Und die Seeschwalben zogen taumelnd ihre Kreise über diesem Unglücklichen, dessen Lied kla« gend über die blaue See dahinhallte, wie ihre Klagerufe, wenn Sturm die Wogen peitscht. Immer rascher dampfte die Yacht dahin und endlich verschwand sie am Saume drs Sehlreises — ihr Rauch allein zeigte nur mehr die Stelle, wo sie zu sehen gewesen. Der Bootsmann ruderte mit aller Kraft und hörte der Musik nur mit zerstreutem Ohre zu. Von der Küste aus sah der Kahn nur mehr wie ein kleiner schwarzer Punkt aus. Die Augen starr auf die Stelle gerichtet, wo die Yacht rben verschwunden war. fuhr Richard fort in seinem Liede. Plötzlich zerflatterte auch die zarte Rauchwolke, und alles war vorbei. Düster, wie ein Schluchzen, brach der Klang der Geige, und in der drückenden Stille war nurmehr das Klatschen des Ruders als einziger Hall zu vernehmen. Verwundert wandte sich der Fischer um. Das Vordertheil der Barke war leer und auf den Wogen zeigte sich nichts mehr. Tntsetzt stieß der Mann einen Ruf aus. Keine Stimme antwortete ihm. Dann kehrte er langsam nach dem Hasen zurück. Richards Leiche hat sich niemals gefunden. Viel-leicht hat ein günstiger Strom den todten Musiker nach den blauen Grotten getragen, in deren Schoß die Regung der Flut erstirbt und wo in der Stille des Meeresgrundes die göttlichen Sirenen ihr Lied singen, das Lied vom ewigen Glücke. ____^ Fr. S-k. MtMer Zeitung Nr. 285 2362 14. Dezember 1886. Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stephanie dort eintreffen, um einen 14tägigen Aufenthalt zu nehmen. Zur Disposition Ihrer kaiserlichen Hoheiten wurden die Nachten «Phantasie» und «Greif» commandiert, was annehmen lässt, dass das erlauchte Paar auch Ausflüge nach Trieft und Pola unternehmen werde. Zu einem glänzenden Empfange werden große Vorbereitungen getrosten, und kommt Generaldirector Schüler nächstertage Hieher, um die diesbezüglichen Anordnungen zu treffen. Der Fremdenzufluss ist schon jetzt sehr bedeutend. Während in Fiume feuchtes, kühles Wetter herrfcht, ist die Temperatur in Abbazia sehr angenehm. — (Leichenbegängnis.) Das Leichenbegängnis des verstorbenen k. l. Finanzdirectors in Krain, August Dimitz, welches unter großer Theilnahme aller Gesellschaftskreise der Landeshauptstadt sowie zahlreicher vom Lande herbeigeeilter Verehrer des verstorbenen stattgefunden, war wohl der sprechendste Beweis der Achtung und Verehrung, welche der Verblichene allseits genoss. Den Zug eröffneten die Waisenknaben; diesen folgten die Waisen-mädchen und der Verein der Damen vom hl. Vincenz von Paul, worauf zahlreiche prachtvolle Kränze der hiesigen Finanzbehörden, der Finanzprocuratur, der k. l. Landesregierung, der zahlreichen Verehrer des Verstorbenen, insbesondere der schöne Kranz des Verlegers der Dimitz-schen Werke, des Herrn O. Vamberg, getragen wurden. Den Kranzträgern folgte der Convent der Patres Fran-ciscaner mit dem Kreuze und der mit Kränzen bedeckte Leichenwagen, vor welchem das Ritterkreuz des Franz« Iosefs-Ordens auf schwarzem Kissen getragen wurde. Dem Leichenwagen folgte eine lange Reihe Leidtragender. darunter Landespräsident Baron Winller mit den Räthen der k. k. Landesregierung, sämmtlichen Beamten der Finanz« direction, der Finanzprocuratur, des Steueramtes und des Mappenarchives; Landeshauptmann Graf Thurn mit zahlreichen Reichsraths- und Landtags-Abgeordneten, Bürgermeister Grasselli mit mehreren Gemeinderüthen und Magistratsbeamten, Handelskammerpräsident Ku schar mit den Kammerräthen, die Officiere des k. k. Gendarmerie-Commandos in Laibach, der Sparcassepräsident A. Dreo mit den Mitgliedern und Beamten der krai-nischen Sparcasse sowie zahlreiche Damen. Die Einsegnung wurde vom hochwürdigen Herrn Pfarrer Hocevar von St. Peter unter großer geistlicher Assistenz vollzogen. Derselben wohnten auch Se. Excellenz FML. Ritter von Keil und GM. Groller von Mildensee bei. — (Spende.) Frau Ioseftne Hotschevar, Realitätenbesitzerin in Gurkfeld, hat dem hiesigen Elisabeth-Kinderspital den Betrag von 30 st. gespendet. — (Krainische Milchgenossenschaft in Laibach.) Am 9. d. M. wurde die erste Generalversammlung dieser Genossenschaft abgehalten, in welcher das Gründungscomite seinen Bericht erstattete. Dem Berichte entnehmen wir, dass für den Milchgefchäftsbetrieb ein fachlich gebildeter Milchwirt aufgenommen wurde, der bereits über eine 30jährige Praxis verfügt. Gebürtiger Schweizer, prakticierte er auch in den großen Molkereien des Fürsten Rohan in Böhmen, des Baron Dahlberg in Mähren und des Grafen Forgach in Ober-Ungarn. Das Molkereilocal wurde im Zeschto'schen Meierhofe untergebracht und dasselbe mit allen nöthigen rationellen Molkereigeräthschaften versorgt. Die Genossenschaft beginnt ihren Betrieb mit Neujahr und wird auch dem Laibacher Markte zu dienen trachten mit vorzüglicher Vollmilch mit Rahm, mit feinster Tafelbutter, Magerkäse und Magermilch, welch letztere, wenn auch abgerahmt, doch natürlich und nicht gewässert den ärmeren Bewohnern zu niederen Preisen sicherlich von Vortheil sein dürfte. In das Directorium der Genossenschaft wurden gewählt die Herren: Johann Baumgartner, Herrschaftsbesiher in Kaltenbrunn; Dr. Josef Kosler und Johann Kosler sen., beide Gutsbesitzer und Großindustrielle in Laibach; Baron H. Lazza-rini, Herrschaftsbesitzer in Flödnig; Josef Palme, Gutsbesitzer in Lustthal; Gustav Pirc, Secretür der lrainischen Landwirtschafts-Gesellschaft. Die Obmannschaft übernahm auf befonderen Wunfch sämmtlicher Mitglieder für das erste Netriebsjahr Herr Fr. Povse, Ackerbauschul-Director a. P. — (Gemeinderathsfitzung.) Heute um 6 Uhr abends findet eine öffentliche Gemeinderathssitzung mit nachstehender Tagesordnung statt: 1.) Mittheilungen des Vorsitzenden; 2.) Mittheilung des t. k. Landespräsidiums ddto. 8. Dezember, Z. 4200, dass Se. Majestät der Kaiser dem Gesetzentwurfe des krainischen Landtages wegen Errichtung einer städtischen Sparcasse und Haftung für die< selbe seitens der Stadtgemeinde Laibach mit der Abänderung des § 5 des Entwurfes der Sparcasse-Statuten mtt der Bestimmung, dass die Gebarungsüberschüsse bloß für Gememde- und Wohlthätigkeitszwecke der Stadt Lai- > bach ln'cht auch jene des Landes Krain) zu verwenden stnd, die Allerhöchste Sanction zu ertheilen geruht haben; 3.) Berichte der Polizeisection: z) über den magistratlichen Antrag wegen Verbotes der Abhaltung der Winkelviehmärkte und Aufnahme dieses Verbotes in die Markt« ordnung der Stadt Laibach; d) über eine neue Fiaker-ordnung und einen neuen Fiakertarif für die Stadt Lai« bach. — Hierauf geheime Sitzung. ! — (Vom Theater.) Morgen findet zum Benefiz des vielseitig verwendbaren und strebsamen Gesangs« komikers Herrn Natzler die Aufführung der Millöcker« schen Operette «Apajune» statt, in welcher aus Gefälligkeit für den Benefizianten Herr Mondheim die Rolle des «Procesco» übernommen hat. — (Wochenausweis der Sterbefälle.) Dem soeben publicierten 48. Wochenausweis der Sterbefälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Daten: H^ Gesammtzahl L»"^ «^°8 der Z«^H Städte H ^Z Verstorbenen ,Z"« Zßs m. «. zusam. ZM Laib ach . . . 27 296 11 12 23 43,7 Wien..... 780 066 236 162 418 27,7 Prag..... 183 472 72 56 128 36,3 Graz..... 103 670 29 21 50 24,9 Klagenfurt .. 19401 6 4 10 26,7 Trieft .... 155197 54 49 103 34,3 Gürz..... 22295 8 6 14 32,5 Pola..... 26353 4 5 9 17,5 Iara..... 12134 9 2 11 46,8 Von der Gesammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 30,4 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (Mysteriöser Mord.) Wie wir erfahren, hat das Mörderpaar, welches vor kurzem den Landmann Mallus in Rann ermordet, dessen Leiche nach Agram geschmuggelt und in die Save geworfen hat, endlich ein umfassendes Geständnis abgelegt. Demzufolge ist Theresia Mallus nicht nur die Theilnehmerin am Gattenmorde, sondern auch die intellektuelle Urheberin desselben. Das Ranner Bezirksgericht hat an die Agramer Behörden abermals das Ersuchen gerichtet, nach der verschwundenen Leiche zu recherchieren. — (Eisenbahnunfall.) Auf der Südbahnstrecke Römerbad-Steinbrück wurde am 10. d. M. gegen 7 Uhr abends durch einen Felsenabsturz bei dem verkehrenden Zuge 100 die Maschine und der Postwagen beschädigt, und der Zug musste anhalten. Das Ueberladen der Post und der Umtausch der schadhaften Maschine verspätete um zwei Stuuoen die Weiterfahrt des Zuges. A«rrst und Aitevatuv. — (Landschaftliches Theater.) Ausgenommen den «Zigeunerbaron» hat die Millücker'sche Operette Gasparone jedenfalls den bedeutendsten Erfolg gehabt. Der von jeder Ueber' treibung frei, mit dramatischem Humor gespielte Venozzo des Herrn Nahler luar unstreitig die bisher beste Leistung des genannten Komilers. Frl. Ianouicz war eine fesche und rei» zende Sora, welche trotz falscher und verspäteter Einsätze Beifallssalven seitens des gutgelaunten Publicums zu erringen wusste. Herr Greis n egger, dessen Nasoni nicht die beste Rolle ist, erwärmte sich im Laufe der Vorstellung und war trotz manches verfehlten Witzes in, dritten Acte sehr wirksam. Im zeitgemäßen Costüme sowohl als in degagiertem Spiele hat sich Frau Swo < bot» a als Ienobia hervorgethan,- sie fang sich «ohne Stimme» in die Ehe mit Sindulfo hinein, welch letzterer, obzwar genügend, durch Herrn Passy entsprechend zu besetzen gewesen wäre. Ferner haben die Träger des zweiten Actes: Herr Rust als Erminio und Frl. Palme als Carlotta, durch stimmliche Frische und reges Spiel gleichfalls Beifall eingeerntet. Die Chöre wurden tadellos executiert, und wiesen die Mitglieder eine historisch ge» treue und schöne Costümierung auf. —lc. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 13. Dezember. Gräfin Mathilde Beust, die Witwe des kürzlich verschiedenen ehemaligen Reichskanzlers, ist im Schlosse zu Altenburg gestorben. Wien, 13. Dezember. Die bulgarische Deputation reist von hier nach Berlin, von dort nach London, Paris und Ron,. Petersburg wird auf der Tournse, wie verlautet, nicht berührt werden. Verlin, 13. Dezember. Der gestern wegen Zer» trümmerung des Fensters i« kaiserlichen Palais Verhaftete ist der 31jährige Schlofsergeselle Böhnike aus Salzfurth. Derselbe hielt sich zuletzt in Magdeburg auf, war völlig herabgekommen, arbeitslos und obdachlos und war hiehcr gewandert in der Absicht, durch eine Unthat im kaiserlichen Palais die Aufmerksamkeit zu erregen. Der Kaiser, welcher sich im Nebenzimmer befand, trat unmittelbar nach der That an das Fenster und wurde von der versammelten Menschenmenge jubelnd begrüßt. Berlin, 13. Dezember. Die «Norddeutsche allgem. Zeitung» wendet sich gegen das «Berliner Tagblatt» und hebt hervor, dass die verlangte Erhöhung des Heeresstandes mit der bulgarischen Krise in keinem Zu« > sammenhange stehe und lediglich darin ihren Grund ! finde, dass das deutsche Hecr gegenüber den Heeren anderer ! Großmächte an Zahl zu schwach geworden. Die deutsche , Regierung sei nicht dazu da. um Bulgarien zu beglü-! cken, sondern um Deutschland vor Gefahren zu schuhen. Gegenüber der ausgesprochenen Besorgnis einer Unsicherheit der deutschen Beziehungen zu Oesterreich stellt die «Norddeutsche allgemeine Zeitung, erneut fest, dass diese Besorgnis gänzlich grundlos sei und das Ver« trauen in die Festigkeit der österreichisch-deutschen M' ziehungen unverändert fortbesteht. Paris, 13. Dezember. Der Vicepräsident des Staatsrathes, Flourens. wurde zum Minister des Aeußern ernannt. Rom, 13. Dezember. Das Leichenbegängnis VilN-ghetti's hat in imposanter Weise stattgefunden. Der Herzog von Aosta war als Vertreter des Königs anwesend. London, 13. Dezember. Der «Standard» melon aus Kairo: Falls nicht uuvorhergeseheue Ereignisse eintreten, werden alle nilaufwärts stationierten englischen Truppen im April nach Kairo zurückgekehrt sem, worauf eine bedeuteude Reduction der Occupations-armee stattfindet. ^ Volkswirtschaftliches. Laibllch, l i. Dezember. Auf dem heutigen Marlte sind erschienen: 10 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und Stroy, 7 Wagen mit Holz. Durchschnitts.Preise. lillt,. Hin,,' Alt,- M«,^ Weizen pr. Heltolit. 6 82 7 70 Vutter pr. Kilo . . — i)0 — ^ Korn . 4 71 6 30 Eier pr. Stück . . - 3------ Gerste » 4 6 5 — Milch pr. Liter. . — 9------ Hafer . 2 76 3 W Rindfleisch pr. Kilo — 64------ Halbfrucht »-------6,60 Kalbfleisch » — 56 - -^ Heiden » 3 74 4 85 Schweinefleisch » — 54------ Hirse . 4 55 510 Schöpsenfleisch . -30 — lkuluruz . 5 4 5 40 Händel pr. Stück . — 40 — ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 94-------Tauben » — 16------' Linsen pr. Heltolit. 10-----------Heu pr. M.'Ctr. . 3 12------' Erbsen , 9-----------Stroh . . . 2 8b —"-Fisolen » 10-----------Holz, hartes, pr. Aindsschmalz Kilo 1----------- Klafter 6 40-^ Schweineschmalz» —64-------— weiches, » 410 — "" Speck, frisch, . - 56-------Wem,roth,,100Lit.-------24-^ — geräuchert » —68-------— weißer, » — — 20-- Landschaftliches Theater. Heute (gerader Tag!: Die go ld e u e S pi n ne. Lustsp'" in 4 Acten von Franz von Schünthan. Angekommene Fremde. Am 12. Dezember. Hotel Stadt Wien. v. Ilaenor, Privatier, Zürich. - gab""« und Kupecel, Kaufleute, Wien. — Rcisner, Reisender, MM-— Varon Vaillon, Rittmeister, Arab. — Kewesdi, KauM-, Grohlanischa. — Kurzthaler, Fabrikant, Domzale. ^ StM, Reisender, Trieft. ., Hotel Mcfllltt. Waltner, Reis., Berlin. — Schlesinger, M'1-, Vreslau. — Fuhrmann, Reis., Wien. — Stampf, Reis., PH Freund, Hühneraugen-Operateur, Ocdenburg. — Mank, ^ vatsecretär, Szerdahely. — Pepe, Kfm., Udine. ___^. Verstorbene. Den 9. Pezember. Helena Oblal, Arbeiters < Tochter, 6 I.. Polanastrahe 18, Scharlach. „_ Den 10. Dezembcr. Albert Tomsic, derzeit Straft"«, 41 I., Chröngasse 15, Hydrops. ^ Den 11. Dezember. Josef Omahen, WntsbltN^ 50 I., Emonastrake 17, Lungentuberculose. — Theresia Stenu ler, Bedienerin, 70 I,, Franciscanergasse 6, Earies. -- "^.' Merjasic, Amtsdiener, 64 I., Deutsche Gasse 7, Lungenew zündung. - bn Den 1 2. Dezemlier. Franz Flander, Tischlers'»^"' 4 I., Maria.Theresienstraße 26, Bronchitis. Lottoziehungen vom 11. Dezember. Wien: 63 38 69 42 76. Graz: 48 26 21 32 60. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. k «-'» Z" ^---^^^ ^ 7 Ü.Mg."?32"5? " ^6 " ""wind'M" "'NelN ^ 13.2 . N. 733.87 1,8 windstill Nebel "^ 9 . Ab. 735.37 -0,2 windstill Nebel ^ Nebel den ganzen Tag anhaltend. Das Lagesmittel Wärme 1,1°, um 2,0« über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Soeben hat die Presse verlassen und gelangte z»" Ausgabe: Dichtungen von Edward Samhaber 8". 325 Seiten. ^ Preis broschiert si. 2, elegant gebunden si- ^' ' Der geschätzte Herr Verfasser, durch seine b' y^ veröffentlichten Schriften im deutschen Lcsepubluu, ^ das vortheilhafteste eingeführt, hat uns »m ^^ Dichtungen eine ganz vorzügliche Gabe beschert, ^ wir zur bevorstehenden Weihnachtszeit jede" u ^f vollendeter deutscher Dichtungen als FestgeP)"' das wärmste empfehle» können. Uaibach, 12. Dezember 1886. Jg. u. Kleinmayr ö Fed. ßanülw- 2363 Course an der Wiener Börse vom 13. Dezember 1886. «°a, dem o^euen Co«««^ Stautö.Nnlehcn. AttNKnle......8« l« «3 70 «»rn'ciNt .......84 I« 84 30 ,«^" 'l"/,, e»''l '3« '" ^ "''^ 0°«'< b00 „ IN8 5UI»«!'« ^^ s'"/„ ssllns'.cl I«» .. ,»9?s''><«!i.^ A" ^'"«"lolt . . 10« „ !«8«> f>« ?« ,6"" „ . . ea „ ie? -108 - v<"n°.Utt!!tcn!chtine . . per St, 57 — 03- ^«0efi,G,ll>l«nte. fttuersrel . l,<>-l!4!l "<»»<». «otenrenle. fieuerslei . >00 90 ivi 05 »n«, Voidltnl« 4°/ . l0< ?o,04 l<5> - I^ierrcnte 5°/» .... »"5 «4 «b . ^Itnb..«lnl.,l0sl.o.w.S. lOl tb is.«'.'. - ^ftbohn.Piioriliilen . . lou?«!<,,-1« » Staal««Qbl.(Ung.Qstb«>hn)------^^ " » « . vem I. l«7« . -^-^------ ^ ,Mmitn>Nn,. k lvu «l.«. w, "2 l.o !«» -^hli8.Ntg..z>ost 4°/„ ,o« ,l. . . l«oo i»e- ^rundentl.. Obligationen Ml >oo ft, L.Ni.) l°/' böhmisch«....... ,09------------- 5«7 »">>«> che....... ,04 50'0b- °/, Mähljsch«....... ,04 7b l«5- ./» nieberöfttlltichischt . . . ,«» —llv — /° °b,li>fierre>ch>!cht .... l«d30lb«' — i/» ll« ,0b »o 5°/„ Icmts« »anal . . . .!04»0l«5'b0 5°, ungarische......»0b — I0b«u Nndcie ösientl. Nnlehen. I riiau Mtg.«?osc »o/o loo sl. . 1l»'— 1!» »o tir. ^„Icihe >8?8. stcxclsrci . '06 —!07 — «„lel'ci! d, etad«gem«lnb« Wien 104»0i0b4l, Nnlchcn b. ^tablgtmeinbe Wien (Silbci mid Gold) .... 12! — — — Prämien.«,,!, d. ktadtgem. «Uil» l«5 — 1«5 40 Pfandbliefe (<ül 100 fi.) «odencr. allg, öfterr. 4>/,°/„ Volb. 124 »5 l«4 ?ü dto. in 50 « » 4'/, °/° 100 .»in,oi- dto. in 50 « , 4°/° - »«-?» "2b blo. Präm>en«kchul^vetschr,3»/, 101 - ivi'LO OcN-HyPochelenbanl ,oz. b'/»°/<> lol lb ioze — O>j,.»unz. Vanl verl. b°/» . . I«1«o i«i40 blo. « 4 V,-/, - 10l«0l«li0 blr. „ 4»/, . . 08bO v»»c> Üng. nU»>, ^°t«ncrcdit»«lct!tngcs. »I' Pfsi >n I. Il^z» v«l, s>'/»-/» ^'-------'— PrioriiätS.Obligationen »siil 1<»0 fi.) s?b iOV»» ^ranz'Ol>i(j»^a^>!....._.--------— O?al!z>!ü.r iiüü. i,'ubw>g«B<»hn . IK8I ^U<1 s>, E. <,'/,"/» . 10080 lOizo Qlstc«. Uiordwtslba^n . . . ,o»301(>»?« <:ielll>lu>gct ... ...____—,— St<,cht»l«,hn 1, «tmlsfion , , IX« 50 «09 — Südbahn k«»/».....,6n-?k l6i'«5 , k ««/».....i»e ft0l3<» — Unst.xgaliz. Vahn.....I!»»i0l0!50 Diverse Lose (per «tll«l). ErcdMos« ino fi...... l?9'7b >80'l5 1« ^ l!a>dacherPrämltn<«nllh.zosl. »160 >1"^ Oscn« ^osc 40 sl..... 4« — 47— Palfsy.Lost 40 fi..... 4l 7b 4, »> «olhen »«uz. ifi.Ges.v. lO ft. 14 «o 14»^ Mlibols'i'ose iu fl..... l« «5 i» ?» Salm»Lose 4c» sl...... b, — 5,» bo Sl.'Venoi«»^ose 4« sl. . . . z» — b» 50 Walbfteinlv««m, Wicn«, »u« sl. . 108 5 109 ^-«d,!ct..«>!ft,.Oeft,zsi.S.4<»°/« ,4« b^b»? I>o mptetlö!l.500sI. 54»—«1-Hypolhtlenb., öft. ztno sl. N"/,«. ,5 — «7'-^anberb.. öst. -ousl. E.ü<»°/, !i. ,4«..«4« 2« Oeslcrr.'Ung. Vant . . . .,«,,.-,»»ü— Unionban! »uo sl.....», 80«» »l lijcllehlebinl, 85 — weftbahn «sl,V.-----------— Dui'lvobenbach« «,»«,»«() sl,S. —'—------ «ilisabelh.Vshn »00 fi. «Vi. . —'-------— ^ Lin»»Vub«ei« »o0 sl. . —'— — — « Vl»b.»I!r.Ül. ,X,osl.V.------------— »all».««l.«udwl«.«.«l»<»fl.«M. «4-7» 1»5 2h Vraz'itöflachc5575 —^77 -Oefterr. »lordweftb. xc»u sl. Gilb, ih» , i«, ,z blo. (lit«) „ou jl, Silber . ie,,zi»4 5« Prag.Duf« «iisenb. 150 sl. Gilb. zz.^ ^_ «ubels»52HN »uo sl. O»lber . i»o75i»i »« » Kicbendür«cr «ilscnb. l,ou sl. . —-------— >l Staal«t>I^»l>al.» <^»u >l. ö. W. . zzi-__z^l 41 Vllbbahn »«» fl. Silber . . . 10« — 107 — 32b»N°rbb.Verb,»O.«(»o fl. «M. 1«« — 1«» « ^he<ß.V«hn ,a« fl, S. W. . . - .- — — Il»m»»h»Ves., Wr, 170fl. ö. w. ll? ?5«l» — , lvr., neu 100 sl, lO« - 107 — Ilan»por»'V«sellsch,ft 10« sl. , —-------— Ung.»aal!». «lisenb. ^»0 fl. Silber 17« 7L 17? 2» llng. «orboftbahn loo sl. Silber l?» 7b 173 »5 U»«.Wef»b,(«»ab,<»l«,)»0«fl,S.i7, — l?3 — IndnftrleNctie» (per Stils). l!.»«. «7— »7 »5 !l«°nlllnl»in< ,»75 l9 — Pragtl «lisen.Ind.Ves. »00 fl. . —>— — — Salgo.Tarj «tllenrass. 101) sl. . 150 — 15» — Illfailer »ohlenw »Ves. 70 fl. . — — — — W»ffeus. «i l« London.........i,«05l«4K Pari» .........4, «z 49 70 Petei»bur« .......^^ — — Valnte». Ducaten........ 59» 59? »o-FrancloStli««..... 995 9,, Vild«......... —-- __ — Deutsche «eich»b»nlnoten . y, zy «i gz