LmbllcherWMtlmg. Nr. 29tt. PränumelationSpreis: Im Comptoir ganzj. N. 11, ^ltzj. ft. 5.50. Für dieZusteNung ins Hau« halbj.5>»lf. Mit ber PoN gan)j.si.15, ^'lbj.ss. 7.5N. Donnelstaq, l7. December Insert« onsgedühi bl« 19 Zeilen: imal 80 lr., zm.»!'lr.,3m.lfi.;leim.ell.,Lm.8lr., 3m. i«tl. u. s. w. Injertiensstempcl jedcem.Uü l,. 1868. Mhtamtlicher Theil. Oesterreich und die ministerielle Dcrlincr Prejse. Wien, 15). December. Die „Wr.Abdpst." schreibt: Wir haben es bisher nnterlassen von dem feindseligen und gehässigen Tone Act zn nehmen, in welchen« sich die preußische Presse ncncstcns wieder gegen Oesterreich ergeht, da österreichische Blätter nns dieser Mühe überhoben haben. In jüngster Zeit aber begegnen wir in Blättern, von welchen mit Bestimmtheit angenommen wird, daß sie der preußischen Regierung nahestehen, wie z, V. der „Rordd, Allg. Ztg.", Ausführungen, die wir ihrer vollen Wahrheitswidrigkcit wegen nicht init Still schweigen übergehen können. Dahin gehört die angeblich auS Paris nach Berlin tclcgraphirtc, ncuestcns, wie wir hören, von Berlin nach Paris znrücktelcgrafthirtc Nachricht, daß die Wcstmächtc dein österreichischen Cabinet Vorstellungen über die Erregtheit gemacht hätten, mit welcher dasselbe die orientalischen Angelegenheiten behandle. Es liegt dieser böswilligen ^ügc nicht einmal der Schatten auch nnr eines möglichen Mißverständnisses zu Grunde, da weder von Paris, noch von London ans irgendein Schritt geschehen ist, welcher einer solchen Dcntnng untcrzoacn werden tonnte. Znr picantcn Illu-strinmg dieser Polemik, nn welcher übrigens auch die ..Krcuz-Ztg." sehr lebhaft bethciligt ist, diene nnr noch der Hinweis ans eine Ausführung dcr „Eorr. de Berlin", die ans dem Umstände, daß Marquis oe Monstier den Grafen Bcnst zur Mitwirkn,!g bei Beschwichtigung des gricchisch-tintische» Conflicts aufgefordert hat, es für logisch hält zu folgern - Graf Bcnst sei ein Friedensstörer ! Auch einer Nachricht dcr gestrige» „France," daß Graf Bcnst bei dem k. sächsischen Hofe nicht ohne Er-folg bemüht gewesen sei, lür den Fall eines Krieges die Völlige Neutralität Sachsens Oesterreich gegenüber zu erzielen, müssen wir hier cutgcgcu treten Es kann nur Folge einer Zufälligkeit sein, wenn ein so angesehenes Blatt wie „Va France" sich znr Colportage einer Nachricht gebrauchen läßt, die sich ans den ersten Blick als eine Albernheit darstellt. Welche Ansicht man übrigens selbst in preußischen Blättern von den Exvcttorationen dcr ministeriellen Berliner Presse hat, zeigt eine Rcdactiousbcmcrknng dcr hcntc vorliegenden „Köln. Ztg." zu dem erwähnten Artikel dcr „itreuz-Ztg " „Also nachträglich/' sciat das rheinische Blatt, „wird dcr türkischen Regierung noch ihre allerdings übertriebene Vangninth znm Vorwürfe gemacht. Kein europäischer Souverän, und wäre er weit minder mächtig, als dcr Sultan, welcher über 40 Millionen Unterthanen hat, würde sich eiuc so schmähliche Verletzung aller völkerrechtlichen Verpflichtungen gefallen lasfcn, wie Griechenland sie gewohnheitsmäßig gegen die Türkei verübt. Glaubt man denn, daß dic Türkei sich freiwillig von cincm kleinen, ohnmächtigen Staate malträtmn lasse? Nein, sondern lediglich, wcil die hohe Pforte sehr gut wciß, daß, sobald sic Ernst zeigen will gegen Griechenland, von allen Seiten dic europäischen Mächte ihr in den Arm fallen. Und im Vertrauen darauf kennt die griechische Unverschämtheit und Anmaßung gar keine Grenze. Dcr griechische Minister Dclyannis erklärte zuletzt dic Eroberung Eandia's geradezu für das slchcnde Programm der griechischen Regierung. Da riß dcr Türkei die Gcdnld. Und das nennt die „Krcnz-Zeitnng" übcrslürzcndc Rücksichtslosigkeit! Indessen die Spitze des Artikels ist nicht gegen dic Türkei, sondern gegen Oesterreich gerichtet, dem die „Krcuz-Zcituna" vorwirft, blos in Athen Vorstellungen gemacht und einen einseitigen Druck anf Griechenland ansgcübt zu habcu. Wenn dcr Eine im vollen Rechte, der Andere im vollen Unrechte ist, müssen dann bcidc Theile gleichmäßig gedrückt wcrdcn? Antwort: „Ja, wenn dcr Unrecht leidende Theil die Türkei ist." Das ist wenigstens die abendländische Moral nnd das ist dcr Grund, daß die Türkei sich weder vor den Griechen, noch auch nnr vor dem Räubcrhaufttmannc von Montenegro Rnhc verschaffen kaun." Dag VrM des /jnmWiuisterl;. AuS Anlaß dcr Vorlage des Finanzgcsetzcs pro 1869 erlaube ich mir Einiges über die Bcdcckungsfragc ju wie über dic ^agc dcr Finanzen im allgcmciucu anzu-führen. Das Finanzgcsctz von 1868 hat mit einem Abgänge von 38,984.000 Gnlden geschloffen. Dieser Abgang wurde aber dnrch spätere Gesetze wesentlich modificirt. Die vom hohen Hause beschlossene Erhöhnng dcr dirccten Stcncrn hat im Ganzen eine Vermehrung dcr Einnahmen bei den dircctcn Stenern in der Höhe von '.»,400 000 fl. in runder Summe bedingt — und zwar dies gerechnet nach den Vorfchrcibungcn und ohne etwaige Abfälle. Außerdem hat das hohe Haus genehmigt, daß gemäß den Bcstimmnngen über die Bcitragslcistnug Uugarns znr Staatsschuld für jene Schulden, welche im Jahre 1868 zur Tilgung gelangt sind, neue Obligationen dcr convcrtirten Staatsschnld in gleichem Zinscnbctragc ausgegeben werden, was mit Rücksicht anf die gegcn^ wättigcn Course cinem Betrage von 7,600.000 Gulden gleichkommt. Die Bcdccknng, die dnrch diese beiden Gesetze gc-schasfcn wnrde und die eine reelle ist. wcil sie die Finanz lagc dcö Staates nicht altcrirt, beträgt also 1? Millionen Gulden, wodurch sich somit das wirtliche Deficit des Jahres 1868 auf 21.984.000 Gulden rcducirt; diese 21,984.000 Gulden stud dasjenige Deficit, wie es nach den crwähntcn spätcrcn Gesetzen und mit Rücksicht anf das Finanzgcsctz für das I.1868 sich ergibt. Aber das wirtliche nnd rcclle Deficit, d. h. dasjenige, um was sich die Finanzlage dcS Staates verschlechtert, respective sein Vcrmvgcnsstand vermindert hat, war für das Jahr 1868 aus dem Grnndc noch größer, wcil, wic cs dcn Hcrrcn erinnerlich ist, in das Finanzgcsctz vom Jahre l868 cm Betrag von 18,800.000 si. als Erlös aus der ^iquidirnng der Ccutralactiuen ein--gesetzt war, also ciue Einnahme, dic aus dem Staats-vcrmögcn entnommen wnrdc, wodurch dcr eigentliche, rccllc Abgang (die Vcrmögcnsvcrmindcrnng) für 1868, wic er dnrch das FinanMsetz bestimmt wnrdc, sich auf 40,784.000 fl. herausstellt, wenn man von den aus-iiahmsweiscn Bcdccknuaen absieht. Unbedeckt durch diese Maßregeln blieden daher 21.^4,000 ft. Znr Bedeckung dieses Betrages hat das hohe HanS im vorigen Jahre durch eiu Succialgesctz dcn Verkauf vou Staatsgütern im Betrage vou 25' Millionen Gnl dcn nnd zu gleicher Zeit die Ausnahme einer schwebenden Schuld znr Anticipation dieses Ftauferlöses bewilligt. Es wurden hiefür von dcr Regierung 25 Millionen Gnlden in Anspruch genommen, obwohl nach dem Gesagten dcr reelle Bedarf fich nnr ans circa 22 Millionen Gulden belief, wcil, nachdem die Stcnercrhöhung erst im dritten uud vierten Quartal ihre Wirksamkeit erlangte, nicht zu erwarten war. daß der auf das vierte Quartal cutfallcudc Tbeil noch im laufcudcn Iahrc znr Gänze eingehen würde, und in Folge dessen für dcn zurückblcibcudcu Ncst eine Bedeckung geschafft werden mnßtc. Thalsächlich nun hat sich das Ergebniß vom Jahre !^6>>, insoweit cs sich bis jetzt übcrschen läßt, günstiger gestellt. Es haben nämlich sowohl die Auogiidcu sieb etwas vcrmindcrt, als auch d,e Einnahmcn nicht nnbe-trächllich vermehrt. Eine vollständige Abrechnnng läßt fich, da das Jahr noch uicht zn Ende ist, nicht gebe» und ich kann dcm hohcn Hanse nnr das Resultat dcr Abrechnung dcr ersten drei" Qnnrtale mittheilen, wobei ich bemerken muß, daß dieses Resultat an nnd für sich noch kcincn vollständig ziffcrmäßigcn Schluß auf das Ergcbuiß des ganzen Jahres gestattet; nicht nur, weil das Ergebniß im vierten Quartal thcilweisc ciu anderes scin kann, sondcrn weil andererseits sehr wesentliche nnd bedeutende Kosten mit dcm Schlüsse des dritten Quartals noch nicht zur Abrechnung gelangt sind — Kosten, die sich auf einige Millionen belaufen. Nach dcu vom Obersten Rcchnnngshofc fcstgcstclltcn Summen hat sich dcr Ocsammtbctrag dcr Ausgabcu in fl. den ersten drei Vierteljahren auf . . . 93,344.000 belaufen, was gcgcuübcr dcr Prälimiuar' quote für diese drei Vierteljahre einen Betrag vou..........103,396.000 ergibt. Es ist daher dcr factischc Aufwand iu diesen drei Vierteljahren, wic er hier verrechnet erscheint, nm dcn Betrag von............10,05)2.000 geringer. Die rcclle Ersparnis; gcht abcr keineswegs so weit; denn ich habe schon dnranf hingewiesen, daß von dcn Auslagen ein bedeutender Betrag iu dcn ersten drei Quartalen uicht zur Verrechnung gelangt ist. Von si. diesen...........10,052.000 muß abgezogen werden dcr Betrag von circa.........' . . 3,000.000 der für die Anschaffnngcn dcr Tabakregie entfällt, da ein großer Theil der Anögabcn derselben erst im vierten Quartale zur Zahlnng gelaugt; ferner ist die ganze Ausgabe für das Agio, das für die Staatsschuld zu bezahlen kommt, noch incht verrechnet, da hierüber mit dcm Rcichsmini-stcrium abgerechnet werden mnß, was gleichfalls einen Betrag von circa .... 4,000.000 ausmacht, fo daß die wirkliche Wieder» ausgäbe für die ersten drei Quartale auf circa...........3,000.000 gerechnet werden kann. Was mm die Einnahme betrifft, fo entfällt auf dieselbe für die drcivicrtcljährigc Periode nach dem Voranschlag eine Gebühr, wenn man zn gleicher Zeit auf die Erhöhung dcr Stcncr Rücksicht nimmt, si. von............203,896.000 während die wirklichen Einnahmen sich im Ganzen auf........212,737.000 belaufen, somit die Mehreinnahme mit . 8,841.000 sich herausstellt. Waö diese Mehreinnahme betrifft, fl. fo muß allerdings bemerkt werden, daß sie theilwcise dadurch ihre Begründung fiudct, daß die Stcncrrückständc dcr frü' hercu Jahre verhältnißmaßig gut eingcgan^ gen sind. Indeß ist dcr Steuerrückstand selbst nicht etwa am Schlüsse dieses Quartals ein gtringcrcr fjewcscn, wcil durch die inzwischen eingetretene Erhöhung der Htcnerz^schlägc für das ganze Jahr, wäh' rcud dicseilic erst im dritten und vierten Quartale stattzufinden hat, sich die rech» "lüNjöinäßigeli Nnckslälidc wesentlich er-l,öl)t haben. Von dieser Mehreinnahme uon............8,841.000 kommt aber allerdings insoweit noch ein Oelraq in Abzug, nls darunter die s,hr bedeutende Mchreinoahme von den Zül->^> lN!lcnih>!l!en >st, Mlltie nicht im G^n-;eu, scmde>n nur m der Qnote vo« 70 pEt. den diesseitigen Vändcrn zugute- tuINü't. Ich weide mir erlaube», iu kurzem das Erliägmß dc>' di,eclcu Tt.uciu b,i l>en wichtigst n Posten d»iu hohe,'Hiüse >ka»nt zu gcbcn, me>l sie n^chw.ism, d.>ß wilklich di.' Mehreinnahme in dxsem Ialuc im ullgc« memcn als eine rcclle an^csth^n weid,» tö»"e. Mrln-emuahme Mindereinnahme Gegen dcn Vonnischllig ft. ft/ ist bet dcr Branntwein- silier....... — 2.004.000 »ei der Weinsteuer ... 80000 — bei dc> O erstener . . . 1.205 000 — t>ci dcm Flcochc .... — 49000 mi dem Zucker .... 3,712000 — bci andeien r>e>^clir»n.^e»!lan- ocn . . .'..... 268.000 — iici den Pcrzchlnngsfttlicr- pachtliiigcn .... — 23.000 nc> diversen Eini'>.ü)>ncn der Verzelirnngssteucr . . . 365000 __ Iu Summe daher bei " ' dcr Vcrzchrnngosteuer . . 3,554.000 __ Gcgcn den Voranschlag hat sich: Mehreinnahme Mindereinnahme ft. kr l-eiln Zoll von .... 3,942000 — beim Tabak von .... 9^ ^ ^ ^'^ ^^ ""c .'. ' ' ' " 1M6.000 (welche wesentlich,n den hcrabftesltzlc>, Salzprei-sen ihre Ursache hat); bei Stempeln .... 113000 — bei den Gebühren . . . 2,832 000 - u« Lotto ...... __ 1,309.000 bei Mauthcn ..... 46.000 — bei dcr Puuzirung . . 47 000 — >n Summe bei allc» »ndircctcn Steuern eine Mehreinnahme von . . . 8,710.000 — 2148 in dcn ersten drci Quartalen gegen den Vorschlag cr> geben, wobei ich aber nochmals bemerken muß, daß von der Mehreinnahme des ZollcS den diesseitigen Ländern nur ein Theilbctrag von 70 pCt. zukommt. Soweit die Erfahrung, für das letzte Quartal reicht, sind die Steuerciugängc bei der directeu Stcncr sowohl als bci der indirccten in gleichem Betrage fort' gehend, wie in den drei eisten Quartalen, so daß man mit Bestimmtheit erwarten kann, daß wenigstens der Uebcrschuß, wie cr sich während der ersten drei Quartale ergeben hat, am Schlüsse dcs letzten Jahres vorhanden sein wird. Das Gesammtergebniß des Jahres 1868 wird sich dl'.her, wenn man die Mindcrausgabc berücksichtigt, am Schlüsse dcö Jahres 1868 jedenfalls um einen Betrag von 1l bis 12 Millionen günstiger gestalten, als es in dem Voranschläge angenommen wurde. Mit Rücksicht auf diesen Umstand glaubte das Finanzministclimn bci Stellung seiner Anträge für die Bedeckung dcS Voranschlages des I,,hrcS 1809 unbedingt einen Betrag von circa 10 Millionen Gulden annehmen zu können, der ans den Ercdilrcsten des Iah' rcS 1868 zur Deckung des Voranschlages für das Jahr 1869 zur Verwendung kommen kann. Ich hoffe, rs wird dicfcr Betrag seldst noch clwas hohcr sich stellen; um aber sicher zu gehe», wurde nnr dieser Betrag angenommen, das heißt, es wird theils vom Erlöse von zu verkaufenden Gütern, theils von den gegenwärtig noch nicht bcgcbcncn, dem Finanzminislcrinm znr Verfügung stehenden Obligationen der Eonvcrlirungsschnld ein solcher Betrag erübrigen, daß daraus für das Jahr 1869 ein Betrag von mindestens 10 Millionen zur Verfügung stehen wird. Was nun den Voranschlag betrifft, wie cr dem h. Hause für das Jahr 1869 vorgelegt wird, fo fchlicßt derselbe uüt einem unbedeckten Abgänge von 2,725.000 Gnldcn ab. Als außerordentliche Vcdccknng ist in den Voranschlag, wie ich bereits erwähnt habe, ein Betrag von 10 Millionen Gulden anfgcnommcn worden, der aus den Hingängen des Jahres 1868 uuvcrwcndet bleibt, dann wird aus der Liquidirung der Ecntralactiven des Jahres 1867 wieder cin Betrag von 4.200.000 fl. vcrfügliar, der gleichfalls in die Bcdccknng eingestellt wird, und endlich ist in Aussicht genommen worden, verschiedenes Staatscigcnthnm, worunter speciell die hiesige Verbindungsbahn, znr Veräußerung zu proponircn, und wurdc der hiefür in Aussicht genommene Erlös von 3 Millionen Gulden als weitere Deckung in den Voranschlag aufgenommeu. Wenn man diese drei Posten, die außerordentliche Einnahmen sind und die auö dem Bestände des Staats-Vermögens genommeu werden, nämlich die 3 Millionen aus der Veräußerung von StaatScigcnthnm, die 4.200.000 Gulden, die aus den Activrcstcn des Jahres 1867 entnommen werden sollen, und die 10 Millionen Gnldcn Ersftarniß aus dem Jahre 1868. welche sämmtlich als Bedeckung in den Voranschlag pro 1869 ausgenommen sind, in Rechnung bringt, so stellt sich der wirkliche Abgang für das Jahr 1869, wie fich ans dem vorgelegten Voranschläge ergibt, das ist die wirtliche Vcrmö-genSvermindcrnng anf 19,925.000 si. Hiedei mnß ich erwähnen, daß im Voranschläge angenommen wnrde, daß das l). Haus die Zuschläge zu dcu dircclcu Stcucru, wie es solche im vorigcu Jahre bewilligt hat, auch für das Jahr 1869 wieder bewilligen werde; weil, infolange die Steuerreform nicht dnrch-gcführt ist, dieses Hilfsmittel nicht entbehrt werden kann und das h. Hans anch damals, als es den definitiven Abzng für die Staatt Straß 127, Dr. Sturm 121, Dr. Toman 125, Rittcr v. Tunuer 126, Dr. Vidulich 127, Wickhoff 120, Wiuterstciu 127, Rittcr u. Wcczyt 126, Dr. Zyblilic-wicz 126, Zawczyuski 73. Folgt die crstc Vcsuug des Gesetzentwurfes über die Bedeckung dcr ii oslen dcr Donan - Rcgnli r n n g. Minister dcs Juncrn Dr. Giökra nimmt znr Begründung desselben das Wort. Er wirft znnächst cincn Rückblick auf dic Geschichte dcr bisherigen An-länfe znr Durchführung der Donan-Rcgulirung bci Wicn, welche l810 bcrcits ihrcn Anfang nähme». Dcr Gegenstand selbst ist aus dcu im nicdcröstcrrcichischen Randlage nnd im Gcmcindcrathc gepflogenen Verhandlungen und ans dcm bezüglichen Gesetzentwürfe, dcn wir letzter Tage mitgetheilt haben, hinlänglich bekannt, und wir können daher auf dic Wiedergabe dcs ministeriellen Vorlragcs vcrzichtcn. Dcr Minister schloß mit dcn Worten: Ich habc nicht nöthig, mcinc Herren, an Ihre Einsicht nnd an Ihre Erkenntniß zu appcllircn; wer auö dcm Nordcu Oesterreichs nach Wien gekommen ist und wer anßcn vor dcr Haupt- uud Ncsidcnzsladt Wicn dic vcrwüstctcn Ufcr gcschcn hat, dcr ist, cr braucht kciuc Ucbcrschwcm-mnng mitgemacht zu haben, darüber schlüssig, daß das Opfer, welches hier dcm Reiche angcfonncn wird, gewiß kein unbilliges ist, und daß das Opfer gebracht wcrdcn mnß zum Scgcn dcr Stadt nnd ihrcr Umgebung, zum Scgcu aller Icncr, welche bcigetragcn haben, daß die Ucbclständc, welche gegenwärtig bestehen, ihrem Endc zngeführt wcrdcn. Ich bitte nm rafchc Vchandlnng dcs Gegenstandes, dcs Erfolges glaube ich sichcr zn scin. (Bravo, Bravo!) Abg. Winter st cin beantragt, dicsc Vorlage dcm eben gewählten Budgctausschusse mit dcm Auftrage zuzuweisen , dicsclbc im Einvernehmen mit dcm volks, wirthschaftlichcn Ausschüsse zu erledigen. Dieser Autrag wird angcnommcu. Der nächste Gegenstand dcr Tagesordnung ist die erste Lesung dcS Gcsctzcntwurfcö über dic Reform der G r n ndstcnc r. Finanzminister Dr. Brestcl bemerkt, cr werde binnen einigen Tagen cincn Gesetzentwurf über die G c-wcrbcstcucr einbringen und behalte sich für diesen Anlaß dic nähere Entwicklung der Ansichten des Mi-nistcrinms über die Grunostcucr-Rcformfragc vor. Abg. Dr. v. Pcrgcr beantragt mit Rücksicht darauf, daß dic Mitglieder dcs Hauses sich noch nicht übcr dic Art dcr Behandlung dicscs hochwichtigen Gegenstandes geeinigt haben, dic Vertagung der crstcn Lesung anf dic nächste Sitznng. Dicscr Antrag wird angcnommcu, worauf dcr Präsident mit Rücksicht anf dic zahlreichen hcntc noch abzuhaltenden Ansschnßsitznngcn nm 1 Uhr 20 Minuten dic Sitzung fchlicßt. Dic nächste Sitzung findet Mittwoch zehn Uhr statt. Tagcsordnnng: Erste Lesung der Gesetzentwürfe übcr dic Reform dcr Grund- uud Gcbändc-Stcncr. 2. Mündlicher Bericht des Budgctausschusfcs übcr das Gcsctz, betreffend die Fortcrhcbung dcr Stcucru bis März 1869. 3. Bericht des volkswirtschaftlichen AnsschnsscS. Eine wlwn'lhschllsllichc Hochschule für Vlstcrrcich. Das Ackerbaunnuistcrium eulfaltct c!»e rege Thätigkeit ; nach allen Richtungen liin greift cs cin, nm dle traurigen Znsländc ni'fcrcr Bodcneullnr zn beseitige». Bald wird cinc gesuudc Volt^wirlhschaftopflegc hcr-uortrctcu, von welcher dic Anfcmgc bereits vorliegen in dcr Berufung dcs Ackcrbancongrcsses, in der Gründung von Bcr^>sch,>len u. s. w., vor allem aber in dcm Projcclc einer in Wien zu cröffucndcn landwirthschaft-lichen Hochschule, Es wi,l> Äcicmaüdcu geben, dcr uicht in dcr land' wilN)schafllichen Production die wichligslc Glnudlage unserer Volkowirlhschaft, nnsere« Staalölcl'clis crl,lick Dem gegenüber ist cs bcme>tcn?we!tt), daß gerade st^ keiucn Stand hinsichtlich dcr B>ldu»g und dcs Unlcr-lichlö wcln^cr c,cllia» ist, als für dcn Landwirt!) I" dcr gc^eliwärligcn Zeit besitzt fast iwcvnll iu Europa der bewegliche Besitz cincn überwiegenden Eiufiuß auf die Gesetzgebung und die Vcrirallu'.'.g dcr Staaten. Es ist erklärlich, daß unter diesem Einfüisse zunächst Ein« richtnngeu qctioffcn wcrdcn, welche dcm Gcwerbflciße uud dem Haudcl zu Gutc kommen. Allein noch nicht l,!Ngc ist cs her, zumal in Oesterreich, daß dus Wohl und Wchc dcs Staates unsschlicßlich in den Händen des lNUlidbcsitzcnden AdclS ruhte, uod gerade dieser vernachlässigte die Bildung der Laudmirlhc auf das Ui'vcianlwoiilichstc, Woher diese Erscheinung? Dcr Lemdbcuollcrui^ ist schon duich ihr zcrstrculcs Wohnen cinc intclisiue Eullurcütwickclllng crschwcil; die Abhän° gigkeit ihrcr Arbeit von dcn natürlichen Einwirkungen dcs Boden« und dcr Wiltcrnng hat in ihr Gcmigsam-kcit »nd Geduld, dic langc volitischc Unmündigkeit einc gewisse Schwerfälligkeit iiu Urtheile ali< charaktcrislischc Eigcuschaftcn ausgebildet, dic jcdoch nur allzlihäüfig in Schlendrian und Gcistesträghcil ausarten. Die Äiä,^' ncr feudaler Gesinnung und romaittlschcr Schwärmerei sind aber geneigt, in allen diesen Eigenschaften, moaen sic Tugenden oder ^astcr scin, die Elenn'utc ciner echte», coüscrvaliven, polilischcu Gesinnung zu erblicke». Dicsc zn licgcn und zu pflcgeu, war ihr Ziel, uud zu dicfcul Zwccke mußte dic Al'gcschlDsfcnhcit dcs LandtiaucS anf' recht nnd alle Bildung ferngehalten wcrdcn. Inmitlcu eiucr allgemeinen Bewegung,, welche d»c mechanischen Gewerbe nnd das Verkehrswesen ergriff, blieb dcr Ackerban gänzlich uubcrührt, jcdcr theoretischen Auffassung nnd wisscnschaftlichcn Unterstützung nnzngäng' lich. Allcin dcr Drang dcr Zeit crwics sich endlich stärker, als dcr politische Partcizweck. Dic Fiuanznoth der Staaten allcin zeigte zur Gcnügc dic N'olhwcndlgkctt, Vildnug in dic landwirthschaftlichcu incise zn bringen. Doch anch da setzte man dic Abgeschlossenheit fort, indem mau fortfuhr, die Landwirthschaft als cinc ganz cigcn-gcartctc incuschlichc Bcschästignng zn betrachten und dcn Schwerpnntt dcr landwirthschaftlichcn Ausbildung nicht in dic Aneignung einer allgemeinen Bildung verlegte, sondern in dic handwerlömäßige Abrichtnug uud iu d,c Erlernung dcr praktischen Handgriffe. So entstanden dic laudwirthschaftlichen Acadcmicn. deren Thätigkeit abcr durch ihre Isoliruug mchr oder wcuigcr zu ciucr gcist-losen, nicchanischcn Drcssnr hcrabsank. Auch Oesterreich besitzt cinc laudwirthschaftliche Academic nicht dic schlechteste unter dcn bestehenden, die je' doch binnen kurzem dcm Geschicke erliegen wird, von wclchcm unscrc allvcrühmtc Bcrgacadcmic bereits betrog sen wurdc, nämlich magyarisirt, d. h. dcr wcstcuropäi-schcu Cultur cnlzogcn zu wcrdcn. Um so näher lag dic Auffordcruug, ciuc ncuc Hochschule zu grüudcu. Abcr nicht in dcr bloßen Gründling einer solchen Anstalt cr' 2149 blicken wir das hauptsächlichste Verdienst des Ackerbau^ ministcriums, sondern in der Alisicht, dieselbe mit der Universität in Wien zu verbinden. „Ans einer Sitte und Redensart ist die ^andwirthschaft cine Industrie, Kunst und Wissenschaft geworden/' wie Röscher treffend bemerkt, und diese veränderte Stellung mnß auch cinc Aenderung in der Vorbildung der Landwirthc im Gefolge hauen. Niemand wird die gewerbliche Bildung eines Scifcnfllbrikantcn für vollendet halten, wenn derselbe sich eine Anzahl Recepte für die Scifenbcrcitung angeeignet oder wenn er nur die Natur der Fette studirt hat: man verlangt von ihm eine gründliche Kenntniß der Chemie nnd ihrer Gesetze, da nur diese allein eine Vervollkommnung des Betriebes ermöglicht. Ganz ebenso muß sich die gewerbliche Bildnng des ^andwirthcs ans der allgemeinen Äilduiig l>craus entwickeln. Nur eine umfassende Kenntniß der Naturwissenschaften nnd der Natioualo'konoü'.ic befähigt den ^andwirth, seinen Gruud und Boden nnd dessen Erträgnisse zn beherrschen. Darum ist die Universität der Platz für den höheren landwirth-fchaftlichcn Unterricht, die Universität, au welcher seit Jahrhunderten der Sinn für ernste wisscnschafllichc Forschung gcnahlt worden nnd an welcher tüchtige Professoren und alle Hilfsmittel, wie Bibliotheken, Laboratorien und Sammlungen, in so reichlichem Maße vorhanden sind. Es wird noch lange dauern, ehe die Resultate der neueren W>ssc»schasl in die Gleise lmscrcr Bauern dlin> gen. Indem jedoch die Hochschule cinc Anzahl junger wohlhabender Männer in die Wissenschaft einführt, und nach deren Anforderung der Betrieb ihrer Wirthschaf« ten ninqcstaltct wird, cnlstchcn in den Besitzungen dieser Männer mitten uittcr den bäuerlichen Wuthschaften ebenso viele Mittelpunkte der Bildung, nnd wmigcr veranlaßt durch Lchre, als duich die eigene Anschauung, weiden auch unsere kleinen ^andwirthc ihre Wirthschaften nach und nach cincr höheren Eullnr zufühicu. DaS ill der natürliche Gang d>.r Dinge. Dudnich. dc>ß man dcn hohcrcn Ständen die Wissenschaft züsläiilsiich mach!, werden endlich alle ^andwiKhc zur Emsichl toinmcu, daß il)rc Äeschäfli,nl!'g ein Gewerbe wie jcdls andere ist, daß dicsclbc denselben Natu,- und wiilhschaftlichcn Gesehen ni'tcrlicgt, und wic nur die Befolgung dieser Gesetze es möglich macht, dos; der Abrieb drin E>n« zclncn Gewinn und dcm Ganzen Vorlljcil bringt. Vrbnudcstcm'. Der im Abgeordnctcnhause eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend die Einführung der Gebäudestcucr. durch welche dic jetzige Hauszins- uud Hauselasfenstcucr ersetzt werden soll, enthält im Wesentlichen folgende Bestimmungen : Gegenstand der Gcbändcstcncr ist der Miclhzins oder der Nutzungswcrth der Gebäude. Wo die Anzahl der ucrmicthctcn Wohnbcstandthcilc jene der in eigener Benützung befindlichen übersteigt oder gleichkommt, tritt die Besteuerung nach dcm M i cthz in ö cr t rage ein, fönst wird der jährliche N utzuugswcrth der Gebäude im Wege dcr Einschätzung erhoben und der Besteuerung zu Grunde gelegt. Zum Behufe dcr Bemessung der Gebäudcstcucr hat jeder Hausbesitzer das Ziuscrträguiß bei dcr Steuerbehörde einzubringen. Dcr Zinsertrag ist jährlich cinzubekenncn. Znr Abschätzung dcs Nutzuugswcrlhcs dcr Gebäude werden bcsoudcrc Eommissioucn bestellt, welche mit Ausnahme dcS dclegirtcn Finanzorgauö (Referenten) aus dcr Mitte dcr Hausbesitzer gewählt wcrdcn. Die unmittelbaren Schützungsarbcitcn niinmt die Bczirkseoiuinission vor. Zur Entscheidung der Rccursc sind die Landescom-Missionen bernfen. Die Vczirkscommissiun hat zunächst die Orte fest» zustellen, in welchen die Besteuerung nach dcm Zms-ertrage oder nach dem Nutzmigswcrthe eintritt, uud die Ergebnisse dcr dicsfälligen Schlußfasfung zu vcröffeut-lichcn. Hierauf schreitet dieselbe zur Erhebung dcr Nutzungs-wcrlhc. Zur Erhebung dcr Nntznngswcrthc cmscndct die Vczir^scommission in cinc Anzahl von Gcmcindcn je zwei Mitglieder aus ihrer Mitte, welche mit Bcizichung dcr betreffenden Gcmcindcvorständc über sämmtliche Wohu-gcbäudc Verzeichnisse uach fortlaufcudcn Hansnuuuucrn ausfertigen, iu wclchcu die Auzahl der Wohnbcstandlhcilc ersichtlich zu machen ist. Auf Gruud dcr Erhebungen der Commissiousmit-gliedcr fällt dic Commission ihrc Entscheidung übcr die Höhe des Nutznugswerthes, des Percent der Erhallnngs und Ainorlisationokoslcn, uud gibt das Ergebniß ihrer Berathungen dcn betreffenden Stencrbchmdcn und Gc meindevorsländcn bekannt, welch' letzteren dic Schätzungs-resultalc veröffentlichen. Der so festgestellte Nutzungswcrth dient für fünf Jahre als Grundlage dcr Slcucrbcmcsfung. Die Gcbäudcslcucr wird mit dcm dnrch das Finanz-gcsctz alljährlich bestimmten Pcrccntc vom reinen Zinsertrag oder Nutzungswcrlh bemessen. Der rciuc Zins-ertrag oder Nutzungswcrth ergibt sich nach Abzug dcr Erhaltungö- uud Amortisationskosten vom Bruttozins-Ertrag oder dem ciugcschätztcn Nutzuugswcrthe. Einc zeitliche Befreiung von der Gebäudesteucr findet statt: 1. Wenn ein noch nicht bestandenes Gc< bände für sich bcstchcud hergestellt oder ein bestehendes Gebäude durch Zubau oder durch Aufsetzen eines Stockwerkes in dcr Art erweitert wird, daß dadnrch die bestandene Ltcucrpflicht fich erhöht. 2. Wcnn das früher bestandene Gebäude bis an die Erdoberfläche nicdcrgc-risscu uud von da ohne Benützung alten Maucrwerkcs neu aufgebaut wurde. >'i, Wcuu Theile eines Gebäudes bis an die Erdoberfläche niedergerissen und ohne Bc-nütznug alten Maucrwcrkeö zu selbststäudigcr Benützung hergestellt werden. Für diese Ausführungen wird die Steuerfreiheit auf zehn Jahre festgesetzt. Diese Befreiung beschränkt sich aber auf dic ordcutlichcu Steucru sammt Aerarial-Znschlägcu und erstreckt fich keineswegs auf andere öffentliche oder Gemcindclastcn. Die Gesuche nm diese Hcfreiuug siud iuucrhalb l> Wochen nach vollendetem Bau und jedenfalls vor Benützung desselben bei der Stcuercrhöhung crstcr Instanz cinznbrigcn. Gegen den Ausspruch dcr Bczirlseommissiou über die Orte, welche nach dcm Zinserträge zu besteuern siud, stcht den OrtsMlciudcn, gcgcu dcn richtig gcstelllen ^tutznngswcrih uud das zugestandcuc Abzugspcrccitt dem betreffenden Hauscigeüthümern das Rccht dcs Nccnrfcs an die Laudlscommifsioncu zu. G^gcu die Entscheidung der öandcseommissioncu besteht kein weiterer Recurs. Wer in dcm Zinscrtragsbckcuulniß Umstände, welche auf die Stcucrbcunssung vo» wesciUlichcnl Ei»-flussc siud, absichtlich verschweigt oder unrichtig augibt, oder wer die Aüzcigc über daS Enlstcl'cn cincs stencr. pfl,chligcn Objectes unterläßt, nntcrliegt ciner Geldstrafe im vier- bis zehnfachen Betrage dcr Stcncr, nm welche dcr Staatsschatz verkürzt w.rdcn sollte. Plirllttncnlarischcs. Wien, 15). Dcecmbcr. Das Abgeordnetenhaus wird im ^aufe dieser Woche ciuigc driugcudc Gcschäfts-slückc erledigen nnd sich am Samstag für ciuigc Wochcu vertagen. In der Zwischenpause Wird dcr Budgctaus-schuß über dcu Vorauschlag sür das Jahr l869 uud ciu audcrer Ausschuß, dessen. Wahl erst iu dcr morgigcu Sitzung uorgcuommcu werdcu soll, übcr die bereits vorgelegten Partien dcr Steuerreform bcrathcu, so daß das Haus gleich bei seinem Zusammentritt ungefähr Mitte Jänner in dcr Vage sein wird, diese hochwichtigen lcgis-lativcu Rcformcu iu Angriff zn nehmen. Das Gcsctz übcr Forterhcbnng dcr Stcucrn sür das erste Quartal dcs tmn.ucndcu Jahres wird noch iu der heutigen Siz-znng des Bndgetanoschusscs zur Sprache kommcu uud unzweifelhaft dem Haufe zur Annahme empfohlen werden. Mit der Ämmhmc dieses Entwlirfcs ist implicit«' auch die Bewilligung dcr im vorigen Jahre dcschlossciicn Erhöhungen der Grund- nnd Einkornn enstcucr ausgesprochen, bis znr Durchführung dcr Steuerreform wird man dieses Anskunflunttcls uicht entbehren können. Dic Bndgctbcrnthuug dürfte diesmal ciuc ciugchcudcrc uud gründlichere wcrdcu, als im vergangenen Jahre, cö fehlt dem Ansschussc dazu weder an Zcit, noch mangelt es seinen Mitgliedern an der nöthigen Erfahrung; wurdcu doch absichtlich allc Mitglieder des Hauses, die dcm vorjährigen Budgctansschuß angehörten, wiedergewählt, nnr an Stelle dcs inzwischen ausgeschiedenen galizischcn Dc-putirten Peter Groß wurde ans Verlangen dcr Polen der Abgeordnete Sawczyusli gewählt. — Unter dcn Ge-sctzcutwürfeu, dic noch iu dieser Woche erledigt wcrdcu müssen, findet sich auch die Vorlage, bctreffeud die Reform dcr Bicrstcuer, die mit Neujahr schon in Wirksamkeit treten soll nnd vom ungarischen Parlamcutc bereits beschlossen wurde. Ausgleich mit Nom. Wicu, i:'i. December. ,Tr. Ztg.) Nichts kann unrichtiger scin, als die mit dcr Antnnft dcs ucncn östcrrcichischcn Botschafters in Rom zusammenfallenden Meldungen von clcricalcr Seite, daß die österreichische Regierung auf der Gruudlagc einer Reihe von ihr ans» gearbeiteter Pnnetationcn einen Ausgleich mit der Eurie ius Wert zu fctzcu bestrebt sei. Eincn Ausgleich mit Rom — den allerdings hat Oesterreich von dem ersten Augenblick an angestrebt, wo seine eonfcsfionellc Gesetzgebung in Bahucu ciulcuktc, welche ciueu tiefen Riß in die durch das Eoncordat geschaffene ^agc iu sich schlosscu, uud ciucu Ausgleich zu Wcge zu bringcu, ist auch gc-gcmrärlig noch scin Wunsch uud vcrhchleu wir es nicht — scin Interesse. Aber nicht diesseits wird jetzt noch die Initiative ergriffen werden. Rom hat zu wiederholten malen die wcit hinüber gestreckte Hand zurück-gcwiescu: wie jetzt dic Sachcu liegen, wird Oesterreich, fest auf dcm Boden seiner Verfassung und Gesetzgebung fußend, allerdings allc aus Rom lomüicndcn Ausgleichs-vorschlägc einer gewissenhaften Prüfung unterziehen, aber es wird solche Vorschläge an sich herantreten lassen und es wird sie nnr dauu ernsthaft zu diseutircu im Staude scin, wcuu dieselben einfach uud nubcdiugt dcu Staud-puukt acccptireu, der durch die Positive Gesetzgebung dcs Staates gegeben ist. Nicht gcgcu diese GcsctMbuug oder auch nur außerhalb derselben, sondern lediglich im Anschluß an sie wird mit der Curie ftactirt wcrdeu. Oesterreich. Wien, 15. December. Dcr Finanzausschuß nahm hcntc den Antrag an, wegen dcr NachtragScon-vcntion zum britischen Handelsverträge Sachverständige zu vcruchmcu. Dcr V nd gcta ussch uß nahm dcn Gesetzentwurf bctrcffcnd die Fortcrhcbuug dcr Stcucrn au und wies dicThcilvoranschlägc dcn Einzclrcfcrcntcn zu. Prass, 14. December. Bei den hcutigeu Ge-mc iuderathswahleu wurden im zweiten Wahl-körpcr dcr Altstadt uud dcr Klcinscite, ferner iu der Ioscphstlldt die deutschen acht Eaudidatcn gewählt, iu dcn übrigen Wahlkörftcru draugcn die czcchischcn Eandidaten durch. Tagesneuigkeiteu. — Se. l. und l. apostolische Majestät haben laut allerhöchster Einschließung vom 2. d. M. die Verhandlungen drs böhmischen Landtages in der Session des Jahres 1868 zur Kenntniß zu nehmen und sich bezüglich der der allerhöchsten Genebmigung zu unterziehenden Landtagsbcschlüsse oie Schlußfassung, insofernc diese nicht bereits erfolgt ist, vorzubehalten geruht. — Se. Majestät der Kaiser und König haben der griechisch-katholischen Kirchengemeinde Kany im Abaujer Comitate zur Herstellung ihrer baufälligen Kirche 200 st. allergnädigst zu spenden geruht. — Se. Majestät der Kaiser Ferdinand habendem latbolischen Gcsellenvereine in Brunn 200 Gulden zu spenden geruht. — (Neue S temp elm a rken.) Der „Oe. C." meldet: Iirtblimlich ist berichtet worden, das; mit Anfang des neue» Jahres die Ausgabe neuer Stempklmarten be< vorstehe. Die Vorbereitunqen dazu sind getroffen, vor dem März 1869 wird >iber schwerlich jene Quantität angefertigt sein tonnen, welche zum Veginu der Ausgabe benöthigt wird. — ('Aushebung der körperlichen Züchti» a u n a, in der Armee.) Da nach den Wehrgeschen beider Nlichtzbülsten die Strafe drr lörpeilichen Züchtigung und der Kettenslrafe nickt mebr angewendet werde» darf, so wird zufolge des soeben vom Neicks Kiieqöministenum h.liva/langten N'scriples tie mittelst Normal V^ord„unqs-blatt vom 24. Jänner 1867 uerlautbarte Cxeulaiveroro« nung bezüglich der ersteren Strafe in der A,mee und im Mllttü'-.Glenza/bttle aulgehoben, gleichzeitig aber zu^ Dar« nachacktunq folgendes angeordnet: Die Strafe oei tö'per-lichen Z»1cl)tigulig bat weder im g''lict,llichen nock im Di>Z-ciplinai'Wege mehr veilningt zu werden. Nuch nickt vollzogene Urtbelli» auf tülpeilicke Zucktiguna, sind sammt At- H ten dem Mil'tär Obergeiickte b'buiö Bestimmung einer Frei- ^ I)eit>)stlafe voizulegen. Die Ketten sind allen Stiüslmgen Z sogleich abzunehmen. Die wcit.re» Veslimmungen wird das V Re!ct:s',Nr>egl?!N>N!slel!um später bekannt qeden. Z — (S t » rmch r o ni k.) Au^, Gitschin wird un- z term 12. d. M, geschrieben: Gestern, Freitag, Nachmittags z gegen 3 Ubr, gestalt.le sich der bereits seit 24 Stunden « deftig wllthndr Sturmwind zu einem föimlichen O>cane, 1 und in wenigen Mniuttn stogen die Ziegel der vom Or- 1 can abgedeckten Dächer in die Straßen. Noch grühlicber ,Z wüthete diefer Orcan >n der eine halbe Elunve von oer l Sladt g?legenen Strafanstalt Kartbaus, wo das Vlechoach H des Capellenlduimes cnttragen war? und in den Hosraum z sllirzte und zwn mit Hausalbeit beschüftigle Sträflinge be- z schädigte: eine von dem Dache deS dortigen Wachizimmer« D hcrabgefchleudcUe Eisscholle lüdtete den Posten. > — (Die Jagden im Seelowitz), die zu den ,« bedeutendsten Mährens gehören, lieferten heuer folgendes '< lHrgebnih: Rehböcke 35, Hafen 5734, Fasanen 2131, Neb. l hühncr 4 311, Wachteln 123, Schnepfen 4, Wildenten 4, ! Kaninchen 119, dioelses anderes Wild 39, in Summa Z 12.500 Stuck. I — (Oeff entliche Sicherheit in Ungarn.) « Aus Oedei'bulg schreibt man der Grazer „Tagespost" : Wie 1 gemüthlich es dier ist, mögen Sic daraus ersehen, d^h be- H reils durch mehrere Wochen eine und cine halbe Compag- V nie ves steierischen Regimentes ,Mnig der Belgier zur Näu- « berjagd commandilt und vom Regimente ganz getrennt ist. « Es gibt sogar Regimenter, bei denen nicht weniger als drei I Compagnien die Aufgabe haben, Räuber aufzusuchen. D — (Aus dcm Tolmcinschen) wird folgender « Unqlilckssall betichtct. Dieser Tage ging in später Abend- « stunde ein Betrunkener über rie Vcttcke, die über die Idiia V führt, verlor das Gleichgewicht und siel ins Nasser. Der < Fall winde von einem Besitzer vernommen, dessen Haus 1 nahe dcr Brücke liegt, und der dem Betrunkenen kurz vor- 1 her. als dieser Win verlangte, statt dcss,n den Nath er. 1 theilte, vocsicklig zu sei,,, damit er nicht in die Idria falle. ! Der Besitzer lief zum User. warf die Kleidungsstücke von j sich und stürzte sich in den Fluh. um den Veinnglüclten zu 1 retten. Auf daö G,schrri liefen Leute herbei, denen es ge- 1 lang. den Betrunkenen, durch oen Fall zw,r vielfach zer- ^ schlagen, aber noch lebend herauszuziehen, während man « seinen edle» Rctler als Leiche an das Ufer brachte. Di.ser ^ war ein geachteter und vermögender Grundbesißer, und son» '« del barer Weise ein guter Schwimmer. « ^ (Ein Kampf mit Ari ganten.) Nachrichten « aus Catanzaro vom 8. d. M. melden eine» blutigen Zu« « sammenstoh zwifchen Vliganten nnd Soldaten. Die gefürch- « tete Bande Palma befand sich bei dem Dorfe Ziliga in 2150 einem abseils gelegenen Hause, das nul von einer Seite he" auf einem seht schmalen Wege zugänglich war. Trotzdem wollte d.'r in jener Gezcnd erponilte Militärcomman-dant das Haus im Sturm nehmen, mußte aber, nachdem dreizehn Soldaten von den Schüssen der aus sicherem Verstecke zielenden Näubei niedergestreckt worden waren, das Vorhaben aufgeben. Lr lies; sodann das Haus in weitem Kreise umstellen, um den Kampf am nächsten Morgen mit den mittlerweile herbeigeholten Verstärkungen neuerdings aufzunehmen. Dazu sollte es jedoch nicht lommen. Die Naubcr halten in der Nacht das Weite gesucht, nachdem die mit in den Cordon gezogenen Finanzwücktcr ihre Po-slei» verlassen hatten. Locales. — (Die Verfassungsfeier), welche der con-slitulionclle Verein kommenden Sonntag, 29. d. M., in den Räumen der SchirMlte abzuhalten beabsichliqt, ist sicher ein bedeutsamer Äelcg für den Eifer, mit welchem unsere Äeuölterung die duich die Slaat6a,rundgcsche vorgezeichr.ctc neue Bahn des Fortschrittes betreten hat. Wie wir vernahmen, werden auch die auswärtigen Mitglieder eingeladen, sich an dem Fcste zu belheiligen. Deren (iinzeicbnungen werden vom Comit^ bis Sonntag Millag entgegengenommen. Nach allen Vorbereitungen und mit Rücksicht auf den heiteren und gemüthlichen Character dieses echten AürgelsesteS, welches in einem zu billigem Preise alrangirlen Souper bestehen wird und zu welchem der Herr Oberst des t. t. Ins.-Reg. Ritter v. Huyn die Mitwirkung der Musikcapelie mit liebenswürdiger Äcreitwilligteit gestattete, läßt sich cine zahlreiche Betheiligung an dieser ersten Versassuugsseicr Laibachs erwarten. — (Aus unseren R eichsrat ^abgeordnet en) wurde Herr Dr. Tom an in den VubgctauZschusz gewählt und erhielt das Referat über Lotto, Mauthen und Punzilung. — (Aus dem Testamente des hochwür, digen Genrialoicars Kos) wird Nachstehendes mitgetheilt: Zum Universalerben ist die Laibacher Kathedral-lirche eingfscht, welche an 20.000 sl. für wodltbätige Slif« lungen aufzuzahlen bat, so dem hirsigen Armentond 500 fl., dcm Idlianer 500 fl., dem 5trainburger 1000 fl., dem Nadmannsdorfer 500 st., dem Ahlinger 5000 st., der Ahlmger Pfarre zur Aufbesserung del Bezüge detz Pfaue's 5000 st.,! den Kilchen in I°ria, Kramburg, Raomannsro,f, Kiooau^ u„d Faschine je 500 fl., jexer in R^lschach 300 st.: 3000 st. für zwei Studentensliflungen - 1000 st. zum Schulbau i" Ahlmg i 1000 fl. zur Verdtsserung der A^zilge ves dorligrn L^brers: 2000 st. für ewige Messen in vesfchiedenen Ort.»,,: 100 st. der Malica'. 50 fl. der Citalnica für A». schaffui'g vo» Kleidung für arme Schulkinder u. f. w. Das Gui Äuritz Hof vermachte der E> blasser f,inem Bruder, 2 E,>l.ln und 4 Oütelinnen, wclchi' er schon bei Lebzeiten nichllH unt.rslützt halte. — (Die Hanrels: und Gewerbekamm er) bält heute Nachmittag 5 Uhr im R,uhhau?sc>ale eine öss.nt-liche orlirnll'cke Eiljunq ab. Aus d?r umf^ssinden Tages--»ldnung eiwälünn wir das wichtigste: 1. Bericht des Co-m!tt'>'e zur Beraldung des G,s'tzenlwlnfes über Aclien- und Commandüg.s-llNtiajtrn auf Aclien, rann Erwerbs- und WirtbschliflSgenossknickllflen. 2. Bericht d^s Comite's zur Beratbung rer wullsch^nsw^lbrn Abänderungen d>s Ge» büh'eng'j'tze,-. 3. Blickt d^s Comites über Hebung oe« G>we!bsw»s^ns. 4. Kammerpräliminare ftzulegen. 0. M'ltdeilung des Cntwulses eines allgemeinen Zolllanfes zur Piüfung und gulächllichen Aeußerung. — (Die Generalprobe sämmtlicher Nummern für das Concert am nächsten Freitag) findlt heute Abrnrs um halb 8 Uhr im Redoutensaale statt. — (Theater.) Die Woche ist rinc glückliche. Fräulein Arthur, unö an« der verflossenen Saison n°ch lieb und werth, ist wiedergrlchrt, urd dcbutirle gestern alö Gast (Jane Vyrc) in der „Waise u, Lowood," Das Fräulein N'urde schon beim Erscheine» mit rauschendem Beifall umi dem starl besuchten Hause empfangen uud rechtfertigte diese Sympathien im vollsten Maße. Tic versteht cö meisterhaft, die Hcrzeuetöuc anzuschlagen; ihr Spiel wirlt eben durch seiuc Wahrheit nnd i,'cbruö!r>arme. Hcrcu Bergmanns „Lord Rochester" ist seine beste Lcistilng; er wurde wiederholt applaudirt und gcrufe«. Wcnn N'ir uon den übrigen Mitspielenden sagen, daß Frl. Nagel alö John Need in der ersten Abtheilung nett aussah und hübsch spielte, daß Fr. Schmidts (Mistr. Nccd) sich wieder alö routinirtc Schauspielerin beiuährle, Frl. Mahr die Mistr. Judith recht picaut und wirksam wieder gab und alles gut in einander griff, so habcn wir uuscrcö Amteö gcwisscuhaft gewaltet. Frl. Arthur tritt hcute iu Bauernfcld'^ „Ans der Gesellschaft," das in verflossener Saison volle Häuser machte, und Morgen in ^aubc'6 „Esser" auf, 3Lir zn'ei-fclu nicht, daß die Theilnahme des Publicum^ der gestern bewahrten gleich bleiben wird. Einladung zur Mollatsucrsamiiiltmg dcs M usc alvereint ain nächslclt Freitag den 18. D c c c nl l.> c r u m 5 U h r Alicnds in den ^ocalitätcn dcö historifchcn Vereins im Schillgcliäudc ebenerdig lints. Tagesordnung: 1. Moritz Schenk: Cutomologische Ausflüge in Krain. 2. Ncalschulftrofcssor Nittcr l,. Pcrgcr: Notizen über den Wein. ^. Custos Dcschma n n : Neue Beiträge zur Flora Krams. Laibach, 1(!. December 1868. Von der Verci uslcit un g. Ncncstr VB- Wien, 10. Dccemlicr. Reichs rath. (Tr. Zt.i.) Der Antrag, für die Steueireform cincn uicrlint'zwlNl' ziizgliedrigen Ausschuß auS dem galten Hause zn >uäh le», derart, daß aus jcoem ^ande weuigstcuS ein M>l< glied gewählt werde, wurde cmgcliominen. Der Gcsch-cntwnrf zur Foitcrlicuun^ der Stcucin für Bestreitung des Staatöh-NlichaltS bis E»de März wurde ohue Dcbatt' angcuumiucn. (§s cifolgtc eiuc Iutcrucllatiou, od die Regierung vor Velöffclttlichmig dcS ungarisch-cioatisckcil Ausgleichs V0!> dem Inhalte, soweit er sich auf Dalmaticu belicht, Keuutniß hatte, uud oli uud welche Schritte zur Iittcgrilätswahilmg der RcichSl^.thö-ländcr nc'uacht seien. Vcrliu, 15. Dcecmbcr. Das Wolff'sche Telc-graphculiurcau crllart, osfcubar iu IMiercm Änftraqc, die Nachricht der „Neuen freien Presse" für vollständig nu-bcgruudct, daß Graf Vcnst anläßlich der angMichcu Hictziugcr Agitatioucn ciuc Depesche nach Bcrliu gerichtet habe. Berlin, 15). December. Die „Kreuz - Zeitung" veröffentlicht einen bcrulMcndcu Artikel über den lürti^ schen Conflict, sie be;wcifcll nicht die friedliche Äcilcgnug, ob auch die Angelegenheit sich bald mehr, bald minder gefährlich darstellen mögen. Die Großmächte suchen nach beiden Seiten zu mäßigen, wie sie das meist immer mit Erfolg thaten. Paris. 15. December. Bei der Wahl im Dc-ftartcmcnt C«'>tcs du Nord wurde der Negicrnng^audidat Colmcz mit 13,2<^j Stimmen gewählt; Ollivicr erhielt 615)0 Stimmen. Paris, 15». December, Der „Coustitutionncl" bringt eine Korrespondenz ans Madrid, nach welcher die Ereignisse in Cadiz- mit dem Projeetc einer allgemeinen rcpnblicauischen Erhebung iu Verbiuduug standen, an welcher stauen Bataillone der rcgnlärcn Armee Theil nahmen. Rivero entdeckte das Complot nnd ließ die Häuptel verhaften. Florenz, 15. December. Eine Deputation der römischeil Emigration übergab dem Präsidenten der De-putirtcnkammcr eine Petition, dahin lautend, die Regierung möge Unterhandlungen eröffnen damit die Strafe der beiden anderen iu letzter Zeit durch die päpsllicheu Tribunale zum Tode vcrurthciltcn Römer nmgcwaudclt werde. Telegraphische Wechs-Icoursc. liom 16, December. üperc. Metallicmc« 59,50. — 5pcrc. Mtalliqueö mit Mai- und Normnbcr-Zuisen 6().:j0, — 5pcrc,Natl0!'al-Anlel,en <>4,90, — 1860er SlaalöanlclM 91.10. — Vaulaclicn 667. — Creditaclil-n 24?.-London 120.10, — Silber 11K.75. — K. l, Ducatcu 5.72. Handel und Gol'kswirthschastliches. Die convertivte Staatsschuld. Die Auöicrligung der nciicll Obligalioucu der conucrtirlcn Staatsschuld ist im gcrc^l-teu Gaiige Bis znm neuen Iahrc sollcu !M>,00l> Stück im Betrage uon <1<)() Millioin'n uollcndct scin und ist der i^. Dcttm-l'?r für den Vlginn dcr ?Iu6galic iu Auosicht gcu'Niinen. Die Obligationen !> 5>0 fl, sind mit gcmzjährigcni Coupon, dio Odli-guium-i i< 100 fl,, 100» fl. und 10.000 sl mit halbjährigen Coupon uerscheu. Die iu Papier r,crziue«lichl,-n Obligaiiuncn habcn dio Fcbrual-Aii^nst, Mai-Älouembsr-Pcrziiisuug, di^ iu Sil-bcr ueiziüt«lichcu Iäniicr-Iuli. April-October. Nach Verlangen werden aucl, auf bestimmte, wirlliche Namen lautende Obligationen anögeserlia.!. und zwar in jedem durch 50 ohuc Nest thcil-bnren Belra^e. Die ostilldlsche Post Die, „Ml, Corr." meldet, dasz das Zustauoeloinmeu e nes PoslucrtragcS ^iuischcn England und Ilalirn eincrseill«, Oesterreich, Aaiern, Wlirttcmbcrg ^und Baden), dem uorddeu'schcu Vnndc und Belgien andererseits iu naher Aufsicht siehe, bei dem es sich darum haudrlt, die osti»-d^ische Post durch Deutschland aus dem Weg: Vriudisi Brenner-Ostcidc zu befördern. l.'ail'slcl,, 1«. December Auf dem heutigen Vlarllr sind er-schiciirn: 15 Wagen mit Getreide, 2 Wagen mit Heu und Stroh, (Heu Ki Clr, Stroh 12Ctr.), — 9 — Nind^schnnUz Psd, — 4ft — —^ ^ weiches, „ -^.. 7 — Schweineschmalz „ — 4« —^—' Wciu, rother, pr. Spccl, frisch, „ —34-------^ Eimer -— 9 — - g?räuchcrt „ — 40j------- —weißer „ —-. zo_, M««^ekommclie Fremde. Am 15. December. Ttadt i^Ui^u, Tie Herren: Haiin Agent, nnd Frl. Arlhur, !? chauspn'l«-!!!, uoil Wicii. — Adam. Kausn,.. r>o» Düinliirn. — Hanf, Postmeister, vo» Gattschrr. — Gin, Kultulmoky, von Conienda — Potolschnig, Gewc l^-Vcrwaltcr, von Top-lice. — >),nglilsch, ^lciiifm, voü ^ict. - Frau v. Otto, Outiü-besilM'in, vn» Weme^g (flef,!llt. Dir Herren: HorunUh, Handelöm., Uou St. Var-lliulme. - Gedhardt, Kaufin, vou Brunn, — Spies;, Hau-de!e>ni,, r>on Pest. — Torre, von Trieft. Baicrischev »of. Die Herren: Schrey, von Treffen. >-Ambrosy, l. l, Wachlineister, uou Trieft. Vottozichnll^ vv»» ll n m a y r. N^».<^»,l,^t<'l»4 Ä^irn, 15 December. Dir günstige Slimmuuq, welche an der heutige Börse herrschte, sprach sich besonders s»r Staalöfondö aller Ocilümgeii anö, welche auch zur höheren DlllllttlllllU)!. Notiz ausssvnommcu wurden. Von Industriepapicreu stellten sich nur weuige Gattuugcu. diese aber bedeutend höher. Deuiscn uud Valuten hiugegen schlössen ftaucr zu haben. Geld flüssig. Veffentlicke Schuld. ^, des StaatcS (für 100 fi,) Ocld Waare In ü. W. zu bps) 74.75 Nat.-Aul. mit Iäu.-Coup. zu 5"^ «5.— ^5, ^9 „ „ Apr.-Coup. .. 5 „ K4.W ^5^> Vietalliqncß . . . . „5 „ 5>^.5,O 5>9.7() detto uiit Mai-Lonp. „ 5 „ W,ü0 (^0.<>5 detto.....,, 4j„ 53, 5i.— »d. - Geld Waare Böhmen .... zu 5«/, 91.75 92.50 Mähren .... „ 5 „ 89.— «9.50 Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89.— Steiermart ... „ 5 „ b8.— 89.— Ungarn.....„ 5 ,. 78,-- 78.50 Temcscr-Baullt . . „5„ 77,— 78. Ernatieu uud Slaliouicn „ 5 „ 77.75 78.— Oalizirn .... „ 5 „ 68.30 68.70 Siebenbürgen ... „ 5 „ 72.25 72.75 Bukovina .... „ 5 „ 68.— 69.— Unss. m. d. P.-C. 1867 „ 5 „ 78.-. 78.25 Tem.B.m.d.P.-E. 1867,, 5 „ 77.50 78.- Uctie« (Pr. Stilcl), Narioualbllnl...... 687.— 688.— Baiser FcrdinandS-Nordbahn zu 1000 fl. CM.....1975.—1978 — Credit-Anstalt zu 200 fl. ü. W. 242.50 242.60 N.ü,Esc°m.-Grs.zi'500si.ä.W. 6l!2 - 664.— Statociscub.-Gcs. zn 200 si.CM. oder 5)00 Fr...... 306,40 306.60 Kais. Elis. Bahu zu 200 ,'i. TM. 173 75 174.-- Sild.-uordd.Bcr-B.200 ,. ,. 152.— 152.50 Sild.St.-,l.-ven.u.z.-i.E.200fl. ü. W. oder 500 Fr. ... 1!'8.75 199.— Geld Waare Gal.Karl-Lud.-B. z.200fl.CM. 212.75 213.- Nöhm. Westbahü i.-- Versichcr.-Gescllschaft Donau . 250,- 252.- Pfandbriefe (für 100 fl.) National- j baut auf > uerloSbar zu 5"/« i'8 — 98.20 l^. M. 1 Natioualb.üufü.W.ftcrloi!b.5„ 93,40 93 60 Ung. Bod.'Ercd.-Anst. zu 5'/, „ 92.— 92.50 Allg. üst. Buden-Lredit-Anftall vcrlosbar zu 5"/„ in Silber 106.50 107,— dto. in 33I.rilckz.zu5pCt.ru d.W. 86,75 87.- Vose (pr. Stück.) Ered,.N.f.H u,G.Z. I00st.ij.W. 153.75 154 25 Dou.-Dmpfsch,-G.z.100sl.CM. 93.50 94.— Stadtacm. Ofen „ 40 „ ö. W. 33.— 33:>0 Estcrhäzy zn 40 si. 2M. 160.— 170.— Geld Waare Salm zu 40 fl. EM. 4150 42.50 Palffl) « 40 .. « . 32,50 33 50 Elarii „ 40 „ ,. - ^i— 37.- St. Geuois „ 40 „ „ - >^^50 34.— Wiudischgriih „ 20 „ .. - 20— 21.— Waldstein „ 20 „ « . 2150 22.50 Kerzlevich ,, U> „ « . 14.50 15.50 Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 14.— 14,50 Wechsel (3 Mon.) Augsburg für 100 fl, südd. W. 100.25 100.50 ssranlfnrt a,M. U)0 si detlo 100.30 K'0.60 Hamburg, für 100 Mark Bcmla 88 50 88.75 London für 10 Pf. Sterling . 11979 119.90 Paris für 100 Frants . . . 47 59 47 ^, (?ours dcr Geldsorten Geld Waare K. Mlinz-Ducater. . 5 fl. 69 lr. 5 fl 70 lr. Napolcousd'llr . . 9 „ 55 „ 9 .. 56 „ Rufs, Imperials . . „ — „ — — „ Vereiusthalcr . . 1 77, 1 " 77! „ Silber . . 118 ,. 50 ," 118 ," 75' „ Kraiuische Grundeullaüungö-Obligatlonen, Pn» vlltuot,rung: 86.50 Geld, 90 Waare