I Christliche Letchpredig/ MpdcrMgrMmo des Ehrwürdigen vnd Hochgelehrten Herrn/Primus Trübem/weilund einer Erfa- Men Luangelischen Landtschafft/imHochlöbiichentzcrtzog, thumb Crain / bestellten Predigers / geweßne» Pfarrers ju Derendingen/bey Tübingen. Gehalten den r-.Zuny/ im Zar l; 8 6. Durch laco^urn ^.ndreX D. Getruckt zu Tübingen/ bey Georg Eruxpenbach/lm Zar 1586. AcnMotzebornen/ Gcsircngm/Edlen vn Vcsien/ Hcnn Lanvsuerwaltcr der Landshauptmanfthafft/ vundN. N- denDerordnekcn einer ErsamcnLandtschafft des tzochlöblichen Fürstenthumbs Lram / rc Wünschet I2c obu8^.n6re« O. Gnad vnnd Frid in Christo. M Propheten Efaia steht geschriben: E«a.LK. So spricht der Herr Herr / Sihs / ich A^en will meine tAand zu den Heiden auff- der Lehr des Et,, heben/vnd zu den Völckern mein Pa- nier auffwerffen / So werden sie deine Söhne in den Armen herzu bringen/ vnnd deine Töchter auff den Achßlen hertragrn/vnnd die B.6nige sollen deine Pfleger / vnnd jhre Fürsten deine Säugammen sein / rc. Mit weichen Worten der Pro¬ phet nicht allein weissaget/wie es in deraußbreiktung des heiligen Euangctij Christi / vnder den k)eiden zugehn werde / sonder erinnert auch hiemit Gottselige Haußuat-- ker vnd k)außmütter/besonders aber Christktche Potenta¬ ten/L.6nig/Fürsten vnd Regenten/ wie sie sich dargegen hatten/vnd in allweg erzeigen sollen. Dann so bald der H Err Christus mir seinem heiligen Was für ei« Euangelio/inein Land cinzeucht/vnd desselben Einwoh- Land durch'das nern sein k)uld vnnd Gnadeanbcut/ wann sieBuß thun/ Euangeimm an, vnnd dem Euangelio glauben/auch rechtschaffne Früch- gsboicm wcrvc. ttn der Buß bringen/vnnd vergwiffet werden / daß sie auß Luc.^' lautter Gnaden/allein vmb desverdiensts Christi willen/ a ij Berge- Warumb Chri, stuslkin?, drrk-it gcltttcn Verrcd. Ioan 5.; 8. Vergebung aller ihrer Sünden /vnd das ewig Leben vn- Wik sich Christ, gezwerffelt vnd gewiß haben: Sollen nicht allem die El- gmdttn Luange. lern solch Gnadenwort / mit warhafftigem gläubigem iw krjrigcn sollen Hertzen in höchster Danckbarkeit annemrn / auch ihre Biader/Söhne vnnd Töchter/auss den Armen vnnd Achslrn darzutragen/darmit sie Christo einuerleibt/vnd auch Kinder Gottes werden: Sonder die Kömg/Fürsten vnv Regenten / kiein vnd groß/ sollen kein Kosten sparen/ darmit solch Göttlich Merck befördert vnnd erhaktm werde / weiches nach der Himmelfart Christi erfüllet worden ist. Li-Christlich« Dann ob wot ober ?oo. Iar lang die Bönig vnnd k?nq?->n°Chn§ Fürsten in gemein / sich der Lehr des heiligen Evangelij lichc obcrkcitgt, wenig angenommen / sonder demselben sich zum hefftig- habt. sten widersctzt/vnnd also der Birchen Gottes/das ist/ den sten widerfctzt/vnnd also der Kirchen Gottes/ das ist/ den rechten lebendigen Glidern vnnd Bändern/ derftlbenwe- der psteger noch Saugammen/ sondern grosse grewliche Feinde vnnd Verfolger gewesen seind: So hat doch die Weissagung auch wider jhren willen erfüllet werden müs¬ sen. Daß aber solches nicht gleich alsbald geschehen/ son¬ der Gott sovil hundert Iar zu den jämerlichen Verfol¬ gungen seiner lirben Christen zugefehen/ist darumb ge- schehen/darmit Christo sein Ehr einig allem/vnd vnuer- lcßt bleibe / vnnd sich kein Potentat mit warhcit rhümen Christus ist'allein könne/ daß er / durch sein gcwalt/ den Christlich» Glau- ^^irnicr außgkbreittct / oder erhalten / oder außgerottek/sondcr """ Christus ist für sich selbst / dem dise Ehr allein zugehört/ so mächtig vnnd gewaltig / daß er durch sein Wort/ vnnd durch die thönchtt predig des Creutz/Mitten vnder seinen gewaltigsten vnd mächtigsten Feinden / ohn menschlichen Gewalt Vorred. Gewalt regiere/ vnd fein Work wider der Tyrannen wil¬ len vnnd gewalk mächtiglich erhalten könne. Dardurch Trost d» fron,, auch fromme Christen in ihrer Verfolgung vnnd Elend ein herrlichen Trost empfangen/wan sie sehen/wie heim¬ lich vnd verborgen/aber doch gleichwol offenbarlich/der NERr Christus sein Göttlichen gcwalt/ im Schutzvnd Schirm seiner lieben Krrchen erzeigen / vnd die Bekenner seines heiligen Worts wann es ihnen nützlich ist/mit Leib vnd Gut wunderbarktch erhalten könne. Nachdem aber die Lehr des heiligen Euangelii/nicht allein mit vnzalbarn Wunderzcichcn/so besonders Lhri- dernua-mq vk« sius durch der Apostel k)ande gewirckt / bcstcttiger / vnnd b-mgen Eu»ng<« mit vnzalbar Märtyrer Blut versigelk hat/daß die Welt sehen vnnd greiffen müssen / daß es nicht ein menschliche Lehr/sonder GDTtes B.rafft seie/deren kein Mensch/ wie gewaltig dersclbige auch sein mag/ widerstreben/ noch dteselbige außrotten könne/ sonder alle wider den Stachel leEen/vnnd alsogantzvnndgar an ihrem fürnemen ver¬ zweifeln müssen / daß sie dise Lehr nimmermehr vertilgen werden:Har der Sathan aussein andern weg gedacht/ vil nach außgestandner Tyranney vnd vilftltigcr B-ktzerey/ die Christen nach vnnd nach von dem einfeltigen Wort Gottes auff Menschenfttzungen gcführet/vnnddarmik Durch Men, dieselbige also vberschütrei /daß die Leut vnuermcrckt die da^Euangchum reine Lehr des Euangebi/von der Gnad Gorrcs/ond dem von Christo ver, einigen verdienst Jesu Christ/darauffvns r einiger Trost vnd Seligkeit stehk/verlorev/ vnd gantz vnnd gar ein Ge- fttzlehr darauß gemacht wordm. Welches nicht erst vor ettlich wenig hundert Iarn Die Christlich anqefangen / sonder vor zwelffvnnd mehr hundert Iaren also schon im schwankt gangen / daß der alt vnnd be- schmlayunam a iij rhümbke vdkrlchüttet. Vorred. rhümbte Lehrer der Kirchen Augustinus / darüber -um höchsten geklagt/daß zu seiner zeit die Christliche BUrch mit solchen vilen vnnd mancherley Menschen satzungen vberschüttetgewesen/vnddie Christen dar durch so irr ge¬ macht worden / daß ihrer vil / wie auch Januarius Augu- siinum/darüber rahts gefragt/ vnndgrbettcn/wrc sie sich darein schicken sollen / darmit sie der Kirchen Satzungen halten/ vnnd glrichwol darinnen auch nicht wider Gottes Gebott handle«. Rias des htMgen Unmassen denn Augustinus im Sendbrieffan Ja- nuarium lautier bczcuget/vnnd beklagt Es thu jhm wehe/ pingen tn dcr ' daß so vil heilsamer Gebott in der heiligen S chnfft/von rr.rcheu ju icmcr Gott selbst vns bkfolhen / weniger geachtet werden / denn AßEnu, Lxikoia was die Menschen auß andachr grbotten haben/so gar sry "i! -äirnu-r-um. es alles mit Vermessenheit erfüllet gewesen / daß vil ernstlicher vnnd harter gestrafft worden seten/die mit blos¬ sen Füssen/zur gewissen brstüMptm zeit/auff die Erden getreuen / denn die sich voller Weins gesoffen haben. Item/er schreibt/daßzu seinerzeit die Christlich Religion/ welche Christus in gar wenigen vnnd offenbaren Sakra¬ menten bcgr-ffen/vnd gewollt/ daß sirfrey fey/mit solchen schweren Lasten vndergetruckt/ daß es vikträglicher seie/ vnder der Juden Gesetz zuleben.Dann ob sie (die Juden) schreibt er /wol dir zeit ihrer Heimsuchung nicht erkennt/ seien sie doch allein vnder dem Last des Gesäßes Mose/ vnnd nicht der vüfältigen Vermessenheit in Mcnschensa- tzungen vnderworffcn gewesen. Hat cs nun ein solche gestalt vmb die Bärch Gottes vor zw lffhunoert vndmehr Iaren/zur zeit Augustini ge¬ habt / vnnd solcher Wust in der Kirchen selbiger -rit / oder hernach nicht außgekehret / sonder von lag zu tag gemch- ret wor- Vorred» ret worden/ vnd Augustinus selbst zu seiner zeit daran ver- -wetfelt/daß es soll verbessert werden / vnnd demnach gc- rahten/was man nicht endern könne/ das müsse die L-irch leiden: Was haben wir denn zugedencken/ nachd m die Durch de» An«, Grundsupp/derRömisch Anrtchrtst/in fein völlige Regie- rung eingetretten/daß in den nechstuerschinen neun hun- Lknsn.ch rr.rch dert Iaren/ ein vnträgenlichrr Last vnnd Wust der M-usc^nsa. Menschrnsatzungrn/in die Kirchen Gottes eingeführct/ g«ruMwordcn.^ dardurch alles / alles / beschmctffet /vnnd in der Lirchen Gottes nichts reins gebltben ist. Dann die zchen Gebokk Gottes nicht allein verdun- / ü°elt / sonder mit Menschen Gebotten / als mit einem Kat D«e z-hc» Gebote also vberzogen/daß seine Päpstliche -Ordnungen/ wie zur vnd?rgckE. zett Augusttnt geschehen/vit höher/ dann die Gebott Got- eee/gthalten worden feind.Daher erfolgt/vnnd am Hellen liechten Lag ist/ wann einer am Charftcikag Keischgees- fen/vil härter gestrafft würdt/dennsoersein Ehe gebro¬ chen hme. Der Glaube von Vergebung der Sünden / allein - /. vmb desVerdienstsvnd Blutuergiessung Christiwillen/ Vertilgung de« ist so garaußgeleschek worden / durch die Lehr von der hei, b«nev!'?crdnn^ ligen vnnd vnsern Verdienst/ daß er endtlich/als ein B.e- papstumb. Herey im concilio zu Lrient / öffentlich vnnd vnuer- fchampt verdampr worden. Also das Gebe«/welches Christus gelehrt/ist durch « »n anrüffung der Heiligen/vnnd falsche Lehr von menschli- Gebe« eh« chen Verdimsten/alfo hindcrsich gelegk/daß jme das ^ue Vmtc. v»,er/ ^iaria weit vorgezogen/ vnnd endklich zu einem verdienlt- rc. im Papstumb chen Werck gemacht worden/so auff ein gewisse anzal/ne- "rr-h" ben dem Glauben/vnd^uc gestellt/ wie in den Ro- ftnkräntzen Zusehen / welche den Leutten Gottes Huld zu- erlangen/in grosser anzalaufferlegtworden feind« Die Vorred. ////. Die heilige Tauffist durch die vilfaltt'ge/vnjalbare/ ?-n Tauffe Dcr^ menschlicher andacht eingeführte Münch vnd Nun- runcMung. ncn Orden also verdun ekelt worden / daß mehr verkraw- rvs auff jedens Ordens Regel gehorsam vnnd verdienst/ denn auff die empfangene Lauff Christi gesetzt wor- denist. Das heilig Abendtmal Christi ist/wtder die außge- ^"kthrung v«» it-uckte/helle klare Wort seines Testaments / nicht allein mal«Ästn jämcrlich zerriffrn/vnd den Layen/wider Gott vnnd aller Apostel Zeugnus/ der ^elch geraubet/sondern durch die Papistische Meß zu einem Iarmarckt worden / darmit der Papst mit seinen Pfaffen handthierer/vnnd schier der gantzen Welt Güter an sich gebracht hak. Die heilige Absolution / so allen Christen allein auff -Verfälschung der den einigen allerheiltgsten verdienst Christi gesprochen/ 2AbÄon' vnd allein vmb seines vnschuldigen gehorsame willen/von sren Sünden lebig vnnd loß gezehler werden sollen / ist zu¬ gleich auch auffder Mutter Gottes/ vnnd aller k)eiligen verdienst gezogen / als ob dieselbige auch ein theil vnser Sünde bezali /vnnd mit jrer Heiligkeit verdienet hetten/ vnnd also den Christen gantz vnnd gar vnnütz gemach« worden. Vnd wer will alle Satzungen des Papstumbs erzeh- lenr damit sie die Gewissen gefangen vnd verstrickt haben. Als mit erdichttm heuchlerischem Fasten/so auffgewissen vnnderscheid der Speiß gesetzt/mik Wallfarien / mit dem Fegftwr/mil Ablaßkrom/ vnd was dergleichen vnzahlbar mehr ist. Drrpapsthat der Dise Grundsupp hat der Kirchen Gottes grösser» 5ad?a"thon!dcs schaden gethon / denn dieallergrewlichste Tyrannenvnd all"Tyrannen VN Verfolger der Chrtsten/Mit jrem toben vnnd wüttrn auß- Verfolgcr gcthö. gerichtet haben. Dann Vorred. Dann weit man solches alles mit einem feinen eusser- War«m5 da« . riehen Scheinfürgegebcn/sonderlichaber/daßsie/die Pa- Lnfa,? pisten/nichr auffyören zurhümrn/ weil vil stück-hnr Sa- von Mmschc« tzungen schon zur zeit Auqustini an viken orten gemdm/ «^abt. vnnd im schwanck gangen/ darzuauchauß Gottes Ver- hengknus/oic außerwölten zuprobierm/vnnd offenbar zu¬ machen/nach verWetffagung Christi vnnd seines Apo- Matth -4. stelo / mit iugmhafftigen Zeichen vnd Wundern bestem- Thcss. r. get worden/ist alle Welt zugefallen/vnnd solche Men- schensatzungen für den höchsten vnnd grössesten Gottes¬ dienst gehalten / dem auch das laukter vnnd außgetruckk Wort Gottes Hai weichen müssen. Demnach sie auch keinen Kosten gefpark/sonder frey vnd »»gezwungen jr Gelt vnnd Gütterzugetragen/ dar- mit solcher vcrmeinter Gottesdienst allenthalben in allen Wtnckeln angcrichiek/ vnd Gott zu Lob vnnd Ehr/auch jnen -ujrer Seligkeit fortgepflantzt vnnd getriben werden möge. Nachdem aber der Allmechtig auß sondern Gnaden v,» vn Barmhertzigkeit seine Kirchenfürnemlich inTeutsch-1^ land/vo: seiner herrlrchenZukunfftzumjüngstrn Gericht/ rage«, nach der Weissagung S. Pauli / zureinigen angefangen/ vnd von dannen auch das widerumb angezündrk vnd auff- ganzen Liecht des heiligen Euangelij/seinen GlanH in die gantzr Welt erscheinen lassen haben die Leut hin vnnd wider/so des Papste Tyranncy vnd offenbaren Betrugs vbertrüssg worden / als der sie nicht allein vmb dißzeitli- che Gur betrogen / sonder auch ihre Seelen zum ewigen Verdamnus verführet / solliche Lehr mitfeewden ange¬ nommen. Dann der Papst so vnuerschampt worden/ daß er in solchem allem vngestrafft semwöllen / vnd in feinem aa Geistlosen Vorred. » Geistlosen Recht setzen dürffemWann er sein selbs/ vnnd »> seiner Brüder ewigen Heils also vcrgcffen/nachlässig/vn- » nütz / vnnd fahrlässig in seinem Ampt erfunden / vnd vber „ das alles / das Gut verschwige / welches jhme vnnd allen „ noch mehr schädlich were / vnnd nicht destoweniger vn- » zalbare Dökcker / mit sich Haussen weiß / zur Höllen füh- ret / daß sie dasckbsten ewiglich geplaget werden / so soll -- doch kein Mensch jhmfürnemen / jhne dcßwegen zustraf- „ fen. Dann weil er alle Menschen richtet/soll er von nie- mand gerichtet werden. Daß er aber hinzu fetzt / es were dann / daß er erfun¬ den würde/daß er vom Glaubenabgerrettenwere/istnur ein gelbe Brülin vber ein stinckcnd Jicisch. Dann weil solches niemand / denn ein Loncilium jhne vberwetsen soll/hak er denKopssaußder Schlingen gezogen/vnnd die Leut beredet/daß der Papst dem Loncüio nicht vn- derworssrn/sonder sein Gewalt vber alle doncilia fete. Darumb auch der Papst Johannes XX111. als jhme zu Costentz auff dem (Hvnciüo vtl Bubenstuck fürgeworf- fen/har er aussjedes/ da es jhme fürgelesen worden/ge¬ antwortet : Er habe noch vil ein ärger stück grthon / näm¬ lich / daß er vber das hoch Gebürg gezogen/ vnd sich dem doncilio vnd.rworssen habe/ das er nicht solle gethon haben / so were er wol Papst zu Rom gebliben. Weil nun zeitlich / da man noch von keinem Luther gehört/ GDtt den Leutten die Augen geössner/daß sie solchen Betrug gesehen vnnd verstanden / aber nicht öffentlich widerspre¬ chen dürssen/ von wegen der grfahr/ darinnen sie gesteckt/ weil der Papst ein so starcken / gewaltigen Schutz vnnd Schirm in allen Landen gehabt / da solche seine -Ord¬ nungen vnnd Satzungen für heilig gehalten / hak GDkt eia Vorred. ein armes Münchlein/D.Lukhern/crweckt/der fein Seel in seine N)andt genommen/ vnnd allein/ allein/allein/ mit dem Schwert Gottes worts/dem grossen Risen Goliath/ dem Papst/den Kopffabgeschlagm/vn allen seinen Krom seines vermeinten Gottesdiensis in Dreck gestoffrn/vnnd di« Gewissen auß seinem Zwang erlöset hat. Nachdem aber nicht alle Zuhörer des heiligen Ev¬ angelij / auch die Christum selbe gehört haben / daffrlbig mtt Christlichem eifer gesucht/sonder jr vil zu feinen pre¬ digen sich gefunden / darumb/daß sie mitdenfünffGer- stcnbrok gesettiget worden waren: Also ist es leider auch zu vnsern zeitten ergangen/ daß jhrer vil das Evangelium ihnen wol gefallen lassen/aber dasselbig nicht mit rechtem Glauben angenommen / sonder ihren eigen nutzen darun- der gesucht haben/vndnoch suchen. Daher es dann kommen / daß auch an «tklichen orten die Herrschafften vnder solchem Schein auch ihren eigen nutzen gesucht / vnnd nach den Geistlichen Gütern ge¬ trachtet / die sie doch ohne den Segen Gottes an sich ge¬ zogen haben. Das gemein Volckaber/nachdem sie gelehrnet/ daß vns nichrs/dann allein das Blut Jhesu Christi/von allen vnsern Sünden/ohne verdienst vnsererWerck/reinige vnd selig mache/haben solche tröstliche Göttliche Lehr zur fleischlichen Freiheit mißbrauchet / der vrsachen vns die Papisten vnd Icsuiter fälschlich/ vnd wider das Zeugnus fres Gewissens zumeffen/ als solten wir ein solchen Glau¬ ben an Christum lehren / auß welchem keine Früchten fol¬ geren / vnd der ohne die Lieb vnd rechte gute Werck feie/ ja wir verbleiten gute Wcrck/vnnd lehren/daß man auch kei¬ ne gut« Werck chun dürffe. aa i- Welche Vorred. Welche Lästerung nicht new/sondern zur zett S. Pauli zu Rom den Christen / von Juden vnd Herden für- geworffen worden ist. Welche fürgaben/wie auch ettlrche rewiose Christen vnver vns / wann es war ist/ das Paulus prediget/man werde allein auß Gnaden durch den Glau¬ ben an Christum / ohne die Werck des Gesetzes selig/ RomIrem / wert vnser vngerechtigkeu Gattes Gerechtigkeit preiset/fo lasset vns vbels rhun/auffdz gms darauß kom¬ me. Darzu auch noch sovnuerschampt waren/ daß sie lä¬ stern vnd sprechen dürssren/S. Paulusvnd andere Apo¬ stel kehmen also. Welcher verdamnus / schreibt S. Pau¬ lus/gantz recht rst. Das Euangtli. Daher denn endtlich erfolget/ daß an ettlichen orten um inTeutich, dasEuangeliumaußgchüngert/vnd diegerrewtDiener ötteu außgÄn" desselben mit Weib vnnd Kindern schier hung- re getödtet -err. werden Dann alke zmrit/ vnd gleich für vnnützstch ange- legt/gehalren würde was Elchen reinen Dienern der Kir- chrn/samptjren W ib vrmd Emdern/wie auch derselben armen Wittib vnnd Warst n/ gegeben werde. Dargegen aber solliche Güter in fleischlichem Wollust/mit verder- bung vnndvndergang auch der rechtmessigen Gütlern/ Vppiqiich vtr. gantz vppigltch verthon werden / so billich nach nokwrndi- sci,vn schänd, angerichrer geistlichen Nlurcreyvonden Leuten gebracht/ ^»»jehrt wer, vnd das Volek mit willen vmzu gegeben/der nuinung/dz Mich«». sie Gott darmtt einen Dienst b» weisen) soll widerumb zur Hurenlohn werden/vnnd mit fleischlichen Huren ver< thon werden: Haben E G. H. vnnd G. sampt andern frommen/ Christlichen/Gottseligen Nertzen/vnnd Liebhabern der Göttlichen Warheit/im t)ochlöblichen Hertzogrhumb Crain/ (wie auch an mehr orten fromme Christen noch thun) nach der Lehr des Propheten Esal^/jr eigne Atzen oder Brüst/ als die Geistliche Säugammen / hrrauß ge¬ zogen/ vnnd auß ihren eignen Gütern/jeder nach seinem vermögen/zusamengeschossen / darmit sie reine Prediger haben/das heilig Evangelium Christi hören/ vnnd sampt ihrem Haußgesünde/auß lautter Gnaden / allein vmb des allerhriltgstcn verdiensts Ihesu Christi willen/ durch den rechten warhafftigen Glauben an ine/ewiglich selig wer¬ den mögen. Welches E G-H. vü Gunsten in vil weg/besonders Duttähtig»«t vee aber an weiland dem thcwren/auffrechten/frommen Her-Lr2/gr,' tzcn/ Herrn Primus Trübem/ imwerckvnnd mir der thai gen »e«« pn, erwisen/welchen E. G. H. vnd Gunsten/ nicht allein die Er»»««, zeir/da er gegenwertig mit seiner Stimme vndreiner Lehr L^anqMschm des Euangelij/ewer Evangelischen Kirchen trewlich ge- Präger. aa iss dienet/ Vorred. dienet / reichlich vnderhallen / sondern auch / als er ewer Kirchen lenzer nicht beywohnen können / sondern wegen deren / durch die Papistische Pfaffen angestiffte Verfol¬ gung / von bannen / nach der Lehr Christi / weichen müs¬ sen /auch biß in sein Gruben jarlich zwey hundert Tha¬ ler reichen lassen. Primus TrsSers Welches Gelt zwar Herr Primus seliger/wrder zum !I7g?gc"dm Pracht vppigllch mißbraucht / noch auff seine Erben/ verkribncuvnnd sondern Mkhrertheiis auff die Armen / fürnemlich EN Christen. §her / so vmb des HERRN Christi/ vnnd seines Worts willen / in das elend verjagt / Brüderlich vnnd Christlich verwendet hat. Mit welchen allen er / als ein versuchter 1Keoio§u8 / vnnd der erfahren / was solch elend mit sich bringet/ ein hertzlich vnnd Christlich mittleiden getragen/ auch offrermals gegen denen / so es nicht würdig gewesen/ gleichwol aber im Namen eines Jüngers Christi jnmwi- Matth. ,o. derfahren/deßwegen er auch sein Lohn nicht verkoren/son- der im tAmmel beygclcgt ist. Christlich e,mil. Deßgleichen Christlicher eifer vnd Mittigkeit würdk nUchmÄrchkn auch von E. G- H vnnd Gunsten durch alle gctrewe gegen derselben B-irchen vnnd Schuldiener gerhümet/so jederzeit der or- gekrewen Vie- ten/auffvnd angenommen worden seind. Welchs der vrsachen von mir vermeldet / hiemit im Namm vnd von wegen mehrgeda chks tIerrn Primus se¬ ligen/wie auch seiner hindcrlaßnen Kinder vnnd Erben E. G- H. vnnd Gunsten fleissig zudanckcn / sondern dardurch auch anderer werrschafften/ so sich zu dem hei¬ ligen Euangelio bekennen/ aber mehr vmb Lazarus / denn vmb Christi willen gehn Bethanien kommen/besonders aber derselben geliebten nachkommen Christlichen elfer zuerweeken / daß sie in jhrer Vorfahren Christliche Fuß- stapffen Vorred. stapffm tretten/vn nit weniger sich befleissen/ was E. G- H. vnd Gunsten nicht mit geringem Kosten ««gerichtet/ vnd vilfältige gefahr darüber außgestanden / sie auch glei¬ cher gestalt dasselbig mit brennendem eifer fortkreiben/ vnd nicht darüber kalt noch sich lassen müde machen. Der vngezweifelten k)offnung/der dtß gut Werckin euch angefangen hak / der werde es auch biß auffden Lag seiner herrlichen zukunfftvätterlicherhalten/Amen. So hab ich auch feinen seligen Abschied auß diser 2v-»umbL> Ja, Welt / der vrsach beschriben / vnnd durch den Lruck musftnftu^n ab, nicht allein E. G H. vnnd Gunsten sonder meniglich schw seschr.bm. bezeugen wöllen / weil die erfahrung gegeben / wann für- nemc Diener vnser Evangelischen Barchen Lodks ver¬ scheiden/ vnnd seligkich im HERRN emschlaffen/ man nach ihrem Lode/besonders aber die grimmige Pa¬ pisten / allrrkey auffsie erdichtet / vnd zur Lästerung des heiligen Evangelij von ihnen außgeben / als sollen sie ein erschrockenlich vnnd abschewlich ende genommen ha¬ ben / wie von D. Luthern vnnd andern mehr fürrreffenli- chen Männern geschehen / welche von vnserm gegen- theil sowolim sterben / als in ihrem leben geschendet wor¬ den feind. Inmassen vnserm HErm Christo silbstwider¬ fahren / da die Juden nach seinem Lode vor ptlato nicht auffhören zulästcrn: Diser Verführer/ sprechen sie/hak Matth. 17. gesagt/nach dreien Lagenwöll erwider von Lodttn auf- fer stehn. Wiewol nun so gar nicht allerdings allezeit aussMe auffdenTod den Todt achtung zugeben / diewnl/ wie Salomon be- zeuget / eusserlich eincrlcy den frommen vnnd Gottlo- LiUes.8. srn begegnet Also kaß zu Mitten ein frommer eines har¬ ten Lodks / ein Gottloser aber eines sanffien Lodks stächet. Vorred. sttrber. Jedoch bleibet in Ewigkeit wat / das Christus Ioan s. spricht: Warlich/warlich/ sage ich euch: So jemand« mein Wort würdt halten / der würde den Todt nicht sehen ewiglich. So dargegen an den Tyrannen vnnd Verfolgern der Christen / vnnd Feinden des reinen Worts G T- tes/den falschen Lehrern/besonders der HERR offtrr- mals der Welt erschröekliche Erempel für Augen stellt/ daß sie nicht sanfft im HERren entschlaffen / sonder das erschröcklich Angesicht des Todts sehen / vnnd mit er, schröcklichcm prallen vnnd plerren / wie die Achsen / in Verzweigung / ohn allen Trost des heiligen Evange¬ lij / dahin sterben. Vnnd also ihren verdienten Lohn em¬ pfangen / daß der Trost des Evangelij jnen an ihrem lei¬ sten ende nicht widerfahren / vnd also schon lebendig / vor ihrem Todt in der k)öll« steeken/ ehe sievon der Welt ab- geschkiben seind. Kerrprimusseli. Welches aber/ Gott lob / in vikgedachtöwerrnpri- g«r Abichlv a»ß MUS seligen tödtlichen Abschid nicht geschehen / sondern dtlemLwm. mie in der Leichpredig vermeldet / er seine Erlösung mit t)xAs ZxA«v« nfaoio Tt9x7r[cu; vh^tSi; vrgoptiC)^ Trtsi®- 1 oS7c tZto. Koč^vioAhc oaztg -ye AciSuKop l$am 3&A«cM; X^5 , § 3’ «vexX; zfroMoc Traflcv, Ejtoc ^xyH6jv!S'i xhjv|; iiyytAe 75 ^«0. op KajaTriJomitfip t7t©“\ Kugler©-’ ock^v Ovi^r ( -[x7r^yop }a>luj Avjocxop, Aac£H. Ksu A$£<5'i'y‘yot tfoAv. IIAe|ovx; fyplukw’ i6f>xt; ec yA(W&]» £>/£a*c: otrroAh 75 ^h[xx ©t». H r p iAo7rfa^oo' 75 , jS/ov 75 Of-^vo; oAop , ^oAi^cS yi^x'i t KaAop ctyav vp ocOAiftrocc^Attfac c^opiop ifluu, 7F/'sip 'e^TTt^Op OCCf(pX AttOCj E^vo?« H0C[xxTAp : KSU vxu ptycthis [jteroc IIocvAv, ^aiic QtSxvciT« sepcpi’ apiaZgoirop e^. D. TIČIMO TT^^BST^g. V7 Ir tu mul o hoc fančtus de Selana eft gente fepultus, * PRIM VS:quiChriftiprxcofideliserat. Imbuit hic, primus, vera pietate Labacum: Expulfus, Domini nomine multa tulit. Rotemburgahabuit fidum TuberanaMiniftrum: Campidoni docuit voce fonante Deum. Auracum capit hinc in Vvirtembergide terra, Laufa^uejDofioremzpdftjDeredingadiu. Tranftulitinpatriamdiuinavoluminalinguam: Spariitineoasdogmatafančlaplagas. Panperibuspater,hoipitibusquoqueportus&aura: Vita & canicie quam venerandus erat: Pulchrč Pulchre certauit: curfum ratloneperegit: Scruauit bene, quam debuit, vique fideffl. Magno ergo nune cutn Paulo gerit ille coronam, Tempore quse nullomarceat, stheriam. Martinus Crufius,V.L.'in Academia Tybingenfi Profcflbr. (TBITVM T>. TTIMI TT^EHf, TASTOVI S in ‘Dcrendingen. P RIM V S erat primus paftor: qui munia PRIMI Paftoris fubeat,PRIM V S hic alter erit. Ofla cubent P RIMI, Ted tnens requiefcat 01ympo: C R V SIV S h«ec P RIM O pečtore vota facit. M.Paulus Crufius Molen- dinus, Ecclefiaftes Ar- gentinenfis. aaa 2 IN IN OBIT VM TJ^ST^SJ^D I ST CLA. KISSIMI VIKI, DOMINI ?K,I^I Truheri Carniolani, Ecclefia Derendingenfis ad TtibingamlPaftorid fidtlflimi. M. ER.HARDVS CELLIVS, PRO- feflbr Poetices, & Hiftoriarum in Aca- demia T ubingenfi. Eftus erat,primamque dies exegerat horam, EtSolocciduasTurfusadibataquas. 0 Forte per Auftnnas e noftra fede feneftras, Qua vada fluxa Nicri, lataque rura patent:: " Profpicio: greflu ftudioia iuuenta citato Effluit e portis,Sueua T ubinga,tuis. Quxro, quidhocrerum? danturrefponfa: Truberum An fummum nefcis vitse obijfle diem? Noftin’ Magnificum fcripto mandafle feuero, Exequias tanti nos decorare viri ? Funusad hoc ipfus moddCancellariusexit:- Fadurus P RIM O verba fuprema fuo. Quifquis in hac Primi defunere in audi j t vrbe, Fcemina, virque, pari dodus, inersque modo; Triftior cft: mcefto foluens hxc verba dolore: Soletur magnus te, pie Prime,Deus. Supremaque velitteluce refurgere Isetnm: NamqueDei verus, PRIME, miniftereras. Quam pius,& mitis, quam fido pedore conftans: Quam tua cum verbis congrua vita tuis? Talia cum vulgi iaftarent ora T ubingx, Defundi in laudes officiofa viri: Sicneinhonoratum funebricarmine, dixi, E viuis PRIM VMfic abijfle finam? Qui mihi non paucis iam fauit amicus ab annis, Qui nnhi,qui ftudijs deditus vfque meis? Non Non ita: laudaui qui noftro carmine viuntn: Debita, defunčto c ur fuaiufta negem? Ergo, quod AND RE AE (qui faxdiuiinclytaverbit Qua non maiorem magna T ubinga videt: Quanon maiorem Germania magna tuetur:) Funebris eulogij concio diues habet: Hoc ego fuccinčHs complečtar verfibus: vt, qui Teuthonanon tenet:is verbaLatinalegat. Dirige,Chrifte,meamperinhofpitalittorapuppim: Saspius hsec Primum nam repulerepium. Eft Rofterlicium non vili nominepagus, Pars regio terrse Carniolana tuše. AVVERSPERGIAD V M regit hunc domus alta Baronum: Millia metropoli diftat ab vrbe tria. Editus hinc P RIM V S: necnon vttemporanoriš: Cum Venetos bello, Maximiliane, premis. Salzburga^ ipfum voluere Lycea parentes Vifere: mox ftudium, magna Vienna, tuum. Hic magno vixit qu se lito panelabore: Vt folet ex inopi nataiuuenta loco. IndePetrusBonomusTrieftanusEpifcopus iplum Sufcipitin ccetum, Muficaturba, tuum. Fitiuuenis cantor (vulgo dixere Choralem) Primus } & arguto gutture gratus erat. Hinc Helena: Parochus, hoc Praduledante, Lacsese Redditur, in tračtu > Rafchacaterra, tuo. Sic Marti nxi Tifferni Paftorouilis Fadus, in iniundo munere nauus erat. RomaniquelicetpremeretveftigiaPapse: Ipfe tamen melius conipiciebatiter. Hinc tenebris etiam tandem fuit erutus iftis: Qupmodo ? rcm verfucommemorabo breui. Augufta Carolus ciim verse Cseiar in vrbe Oblatum exciperetrelligionis opus: Surgebat Styrias idololatriaper vrbes, Inferiora domus regnaperAuftriacae. Grex, age, fcemineus fallaxque, procaxque, furensque, Nempemeretrices, turpiafcorta, lupa:. aaa 3 Fingebant Fingebant Mariam, Reges, Rochum, atque Šebaftum, Numinafemultiscerneremukalocis. Apparere fibi: prsedicere multa: iubere T empla fibi fieri cultibus aučta fuis. Qupd fi iufla Deum cunčtatio differat vila, Inlocacunčtamalum mitterevelleDeos. Peftem abforpturatn pecudesque, hominesque: nec vila Sperari ex vilo commoda poife folo. Nec mora: ludibrijs ea gens exterrita vanis, Aedificat varijs plurima fana locis. Hic diua; Marije templum erigit: ille Sebafto: lile fuo Rocho: Regibus ille tribus. Inftituunt cultus, & largis dotibus ornant: Huc peregrinatum plurima turbaruit. Vtpeccatapient (pietasofriuola) doniš Accumulantaras facrificando fuis. Hune vt diua iuuet Genitrix; illumque Sebaftus: Tresalium Reges ;partealiaquealius: Huc pecudum omne genus, pecudumque lucrofafcruntur Commoda, de agricolse diuite fumpta penu. Omne genus rerum huc grandi portatur aceruo, Quicquidinabftrufaparte colonus habet. Huc fua de cera, de lino, & cannabe: cunftis ( Huc fua de rebus muneraportatanus. O csecas hominum mentes, & egentiafenfus C orda:quid in ualidis c reditis illa D i j s ? Non aures vobis, oculosque aduertere poffunt: Callidus hxc veteri perficit arte Sathan. Quin poti us Chriftum cunčtos audite vocantem: Solus opem potiš hic,vult quoque ferre fuam. Non tulit horrendos Primi mens confcia cultus Fi&icijscelebresper nouafanaDijs. Indicat errorum conftanti mente tenebras: Et falfum vero lumine complet iter. Sedučtum euincit mira caligine vulgus, Et veras dofie, pracipit ire vias. Praecipit in folum cuu&os Ipem ponere Chriftum: Hune vnum amiflje ferre falutis opem. Carter« Castera dem onftrat fine viribus omnia vana Numina: nil opis his pra:fidijque nihil. Hxc pia dočtrina: moderato pečtore vera: Dogmata Trieftana Prsful in zde tulit. Chriftophon pariter moderatio fumma Raberi, Par, Francifce, fuit, Cazianere, tua. Antiftes fiquidem licet eflet vterque Labaci, luratus fečta? Roma fuperba tua:: Dočtrinam ramen hancplacide('quiavera)tulerunt- Atquepatrocinijs afferuere fuis. Hic etiam Primum magno annumerauit honore: Magna quibus Canones iura dedere viris. Prjeful at Vrbanus Textoris nomine (textor Qui potius fcabie debuit efle Tua) Non, oculos animi fcabie,impediente,videre Suftinuit, S O L A M iuftificare fidem. Hinc, indulgente huic Ferdnando Rege, miniftri Hanc propter fubeunt carceris antra fidem. Solarn nempe fidem ftatupntferuare :fedalmi Sancierant etiam fcedera coniugij. P RIM V S at illorum monitis elapfus,& omnem De Textore fcabro fpem cecidifle videns: Teuthonia:hofpitium triftisfcceditin altg.- Firmior inque fua rcdditur inde fide. Omnis at inferior hoc Auftria concita fačto, Rege a Ferdnando fupplice voce petit: Auguftanafuasconfefsioveraperoras Vt fonet: & voti reddita compos ouat. Sed petit & Primum.- pačfoquehocimpetratipfum: Dogmata ne patulo diflcrat illa loco. Romanum hoc animis tulit indignantibus agmen: Infremuitquefuis duriter inde minis. Hinc quoque Carniola rurfum de finibus ipfiim Expulit :ad fedes it, Noriberga, titas. Vitus eum recipit farna: Theodorus honore, Hofpitij prsebens iura benigna fui. Moxque Rotemburgi, T ubarim quod claret ad amnem Praficitur verbo a maxime Chrjfte > tuo. Hic Hic vbi vera D el docuiflet dogmata luftr um, Fida tuo felix Barbara coniugio: Campidonum Algoiam fuitaccerfitus in vrbem: Hic annis očtopafcitouile Dei. Carniola fančtis fed rurfus cgente miniftris, Mox Primum rcuocat Nobilis ordo fnum. Campidoni quare munus ccelefte refignat: Nonfitpropofiti compos atindelui. Sic etenim teliš turbahofticaprefsitiniquis, Vt non Carniolam poffet adire fuam. Officij fedegens quo Primusin orbe receptus? Chriftophor us recipit T eccia fceptra gerens. Mittitur Auracum: facrifitPaftorouilis, Palčk oues Sueuas, Carniokeque fimul. Namque,fauente Deo, Primusvigilinuenitartetn: Quopoffetfcribi Vandala linguamodo. Nam pri us extabatnullahuiusliteralingua»: Scriptaque nulla manu, nullaque prefla typis. Inuenit ergo Dei donum admirabile: larga Sed Duce Chriftophoro fubueniente manu. Confule fed (fateor) Stephano auxiliante: tuaquc Inuenit, AnthoniDalmata,iutusope. Vandalico quare cufos idiomate libros Edidit, inuento clarus vbique fuo. Carniolse fiquidem magnos Ecclefia fručlus, Carpferunt frudtushinc loca multa fuos. At vero rurfum vocat hunc, pofcitque Labacum: Vadit ed Domino non renuente fuo. Cumque Labacamus Primum accitEpifcopus, audit, Exploratque viri,ftrenuusore,fidem: Intrepide fidei quse ftetfententia, profert: Neue caret fručtu mcns animofa fuo. Sic commendat enim Romani ad Caslaris aures, Vt Primum in dičtoiufleritelfeloco. Hic aduerfantes Primi inuidiofa premendij Fraus agit, & tacito eft rurfus operta dolo. Nullus in his, aiunt, eft cultibus ordo, nec vila Sacramcntorum taxis, amica Deo. Diuini Diuini repettifitteiriereEaptifmatis vfiune Quam male, quam prane lingula Primiisag.it? Trimus vtintanis occurrerethifcequerelis, PharmacaPapicoliscxhibetillaviris. EditVandalicis Vvirtembergenfiaverbis Quse per templa pio taxis honore viget. Edit & examen dočti przluftre Philippi: Obijciens Momis fbrtiatela fuis. At fuffufi illi nigro liuore remordent Acrius, & fa&i dant mala fenfa boni. Scilicet Archiducis tnagnis clamoribus inftant Hinc toto magnum aedecus orbe feri. Pellitur hoc Primus,nunquam reuocabilis,aftu: Votanec vllius, nec valuere preces. Huc redit: & Lauffa fit paftor in vrbe fideliš: Schvveinfurtumaccitur: non tamen ire placct. Neccarica: potius placuit Deredinga T ubingae lunfta: typographicse qux magis apta rei. Hoc Dux Chriftophorus iufsit confidere pago, Poflet vt edendisproximus cfle 11 bris. Ecce autem rurfus, Carolo regnante , redučlum Hanc regio effličlim Carmolanapetit. Isfed, amicorumpreče follicitante,Labacum, Omnem fpem praeter, fponte profečhus adit. Territataducntus Primi fubitanensomnes ; De Primo Archiducem plura rogarc fuum. Ipfe vise cauflam placitura deducit tn aftum, Captiuos adicns per loca multa viros. Per loca captiuos pafsim feruantia Turcos, Imprimis curse T urcica facra quibus. IpforumindagatqusefitculturaDeorum: Quaquefuamobferuentrel!igioneHdem. Ha:c a facrificis T urcorutn dočtus abunde, Ad Deredingzas inde redinitoues. Quatuor hicpaftortranfegitluliratidclis, Commifiumque fibi fedulus egit opus. Quid vita: memorem cunčla.ornamentaperačlsc? Omnib us hjec duduin notihcata locis, aaaa Hmnanus, Humanus, patiens fuit, & benč largus cgeno Seu fuerit dignus (eu minus ille viro. Omnia pauperibus tribuit fuapene: nec amplas, Hac pietate, fuisinde reliquit opes. Quamuis, nobilitas hunc Carniolana quotannis Illuftri afficiens munere diues erat. Sed fibi thefauros ccelo quaefiuitin alto: Et viuam afleruit hac rationefidcm. Hinc Deus annofam dedit ipfum viuere vitatnr. Hinc habuitfenij temporalna fui. Bis propeluftra noucm (paucis ea vita) peregitr Qui vitae human z eft,Pfalte canente,fcopus. Ac licet interdum morbispremeretur iniquis: Hune fuperare tamen non potuerc virum. Namque fuas vires in.membra leuata recepit Semper: & in valido corpore robur erat.. ... Sic pridie morbum hunc quam cepit obireftprcmum r Officium fecit cum ratione fuum. Diftribuit Domini deuoto pečtore ocenam: Et vera fumpfit non minus ipfe fide. Nec minusin morbo fe confirmauit eadem, Snepffioeamfančiaiuppeditantemanu. Quam fuerit conftans, quam fortis; dicere non eft:: Exhibuit fidei maxima iigna fus. Solatum audiuitquoties venerelubenter:. Solatusillisaddiditindefuos.. Cunčtaquisenumeret?fed reftant digna relatuj' Nequaquamverbispmereundameis. Dum putatextremam veniffeVicariushoram Ipfius,vno omnes mandatadefle loco. Nec moraideuoto iubetomnescordeprecari: Equepreces quodampradcgit ipfe libro. Tum,textus,textus;Primus clamare: qmd ergo? Dočtrinam Senis hanc tu morientis habe. Heu quam Gepepreces,& anilesaudio rhytmos Inculcari animam qui modo prorfusagunt? Primus ibi,textus,textus,clamaret;& omni Prxferretrhytmo, latiuagxque preči. Maxima Maxima testus habet fcriptur« pondera fančlar. Parna fed humano pečtore fačlus habet. Addo,qudd in fummo non intermilitagone Bis duo luftra quod hic continuarat opus. Poffet vt externis Carnis,Turcisq; remotis Prscipue patrijs vtilis efle locis: PlurimaVandalico vertitfermone; iuisque Cinibus, & Turcis reddidit apta legi. Nempe Catechefin triplici glbflemate: Pfalmos: Et T eftam enti fingula fcripra noui. Communesqne locos: & qua: confefla fuere Augnfhe: Examen, dočte Philippe, tuum. Quique liber tradit per facra decenter agenda Omnia,templorum dicier ordo poteft: Quique docet>qua'nam conftet Concordia forma: Hoc duce Vandalicos hxc fubierefonos. Sic liberhacetiamprodibitvefte:Lutherus Simplice priuatas quo docct ore domos. Ha?c cy gnaa fuit venerandi cantio Primi, Qup patrih moriens vtilis eileftudct. Fine led hunc ciipiens (reftabantpauca) beare: E n pralefta fi bi Teuthona, Selana facit. Dumq;agitextremum huncPrimus moriendolaborcm,- Plurimapropofitomilčuitaptafuo. SicjaitjSternas ducemiis gaudia vftae Maxima,verfa mihi pagina ficut habet. Sajpius excelfi repetiuitgaudiacceli, In primo iam tum limine curus erat. Lux erarorta quater flagrantis feptima InniJ, C u m parat stheriam protinus ire viam. Conuocatergo fuos,morientum more,paterno Difponensdomuipcftorecnnčtafus. Indicat hic multos (pietas rarilšima noftro T empore) crediderat debita muka quibus. Pauper adhuncetenim, certum velut,ibat, afylum: Vtraque eni Primi femperaperta manus. Omniacondonatme quicquam poftulet hxres, Prsecauet: d multisfačlafequeiidaviris. aaaa 2 Augefcen- Augefcente dein,’ongaeuo in corpor^morboj Cuius erant longa marcida membra die; Ecce fide plenus valida,placidequ c,pieque. Senfim animam expirat: Spiritus aftra pctit. . Ecquisenim dubitet?quin mens tua, Prime, beata Cum Chrifto cceli viuat in arce fuo? Cum bene dcccetu meritus fis,Prime,piorum? Cumdederis fideivinidafignatuse? Quareage,Prime,valecoelcftibusadditeiamnunc Mentibus;ad fummum,Prime,vale vfque dicm, T unc etenim Chrifti corpus virtnte refurget, Reddenturque animzpriftina membra tuar. At vos Vandalica? proccres & luminaterre; Pannonaquotquothabent, Sclauaqne ruraviros; Plangitemam Primum rapuit mors liuida veftrum: Seruijt hic veftro peruigil vfque bono. Plangite lugubri generoli mcnte Barones: Incly ta Nobilium plange caterua virum. Amisere fuum mittendahuc veftrapatronuin Pignora; prora qnibu$ temper &aura fiiit. Attu,Chriftepotens,alios do<5tosque, piosque Suffice,cura tui par quibus vfquegrcgis. Lumina Gymnafij terua clarifsima noftri, Qui modo funt ccetus lumina fummatui. Sic diuina tui radiabit gloria verbi: Sančtum erit & toto nomen in orbe tuum. Da quoque, Primi inftar, fragilcm nos clauderc vitami Sic erirausregni membra bcata tui. $crm& GermanügEWu- li an Tlinotheum. 2. Ltm-4- abersey nüchtern allenthalben/leide r^Adich / thu das Werck eines Evangeli¬ schen Predigers/richte dein Ampt red¬ lich auß. Dennich werdeschon geopffert/vnnd die zeit meines abscheidens ist fürhanden. Zch hab ein gutten Kampffgekämpfft/ich hab den Lauff vollendet / ich hab Glauben gehalten. Hinfürt ist mir beygelegt die Kron der Gerech¬ tigkeit/ die mir der HErr an jenem Tage/der gerechte Richter/geben würdt. Nicht mir aber allein / sonder auch allen / die seine Erscheinung lieb haben. Auflegung. Iß ist em herrliche Vermanung/wölcheder Summ vnd W. Apostel Paulus seinem Jünger Limotheo halcd.ftr Epistel, gcschriben/ darinnen er Hne seines Ampts/ so er in der Kirchen Gottes zu Epheso füh- ret / mit wenig / aber gantz herrlichen Wor¬ ten erinnert Darneben auch die vrsach solcher feinerVer- manung anzeigt/vnnd sich selbst jhme zu einem Exemprl B darstelltt/ K Leichpredig/gchaltenbeyder darstcllet/ auch was er sich endtlich zu Go« zuuersehen/ vnd von ihme zuhoffen vnd zugewarten habe/wann er sol¬ chem ampt redlich vnd mtt allen trewcn abwarten werde/ welcher Außlegung wir kürtzlich hören wöllen. Anfangs spricht er also: Thu das Wcrck eines z?a«p,stuckd,s Euallgclischcn Predigers / darmit er das Haupt-- Ampts eines E, stuck seines Beruffs vnd Ampkö begreifft / wölches zufor- d^crs.^" de:st in der reinen vnuerfülschken Lehr stehet/vnnd dar- burch von allen andern Predigern vnderscheidenwürdt. Dannmeniglich ist offenbar/ daß vil vnnd mancher- ley Prediger auff Erden gewesen seind/vnndnoch feien/ die aber keins wegs Evangelische Prediger mit warheit genenner werden können. Prediger der Dann es haben die Heiden auch ihre Prediger ge- ycidcn. habt/wölche dem Volek/ soutl das eusserlich Leben antan- get/ vil nützlicher Lehren fürgetragcn haben/aber solche Predigerseind nicht Evangelische Prediger gewesen/ha¬ ben ihnen auch zu ihrer Seelen Heil vnnd Seligkeit gar nichts genutzet/ sonder seind in ihrer Blindheit ewig ver¬ loren vnd verdampi worden- Weil ihr Verstand/wie der ^Lphrs4. Apostel schreibet/verfünstert grwesenist/ vnnd seind cnr- frembdet von dem Leben/ das auß Goit ist/durch dieVn- wissenheit/so in ihnen war/ durch die Blindtheit ihres k)ertzen. Prediger der Dcßgleichen haben die Iuden/vor vnd nach der Ge- Iudm. burk vnsere H Errn Christi/auch vil vnd mancherleyPre- digcr gehabt/aber/ausserhalb der Patriarchen/Prophe¬ ten vnd Aposteln / seind nicht Euangclifche / sonder meh- Ssatzprediger. rrrtheiks allein Gsatzprediger gewesen / die auffdie Werck des Gesatzes gedrungen/vnnd gelehrt haben/daß man das ewig Begräbttus Herrn primi Trubcri. z ewig Leben durch die Werck des Gefäßes erlangen / vnnd Go« abuerdtenen müsse. Vnd solche Prediger waren die Hohcpmstek / Schrifftgclehrten vnnd Phariseer / von welchen Christus saget: Lasset sie fahren/sie seind blind/ vnd Blinden Leittcr. Wann aber ein Blinder dm andern Matth s, iettttt/sofallen sie beide in die Gruben. Es haben ^auch die Lürcken ihre Prediger / welche p"^er gleicher gestalt auch das Volck auß jrem Aleoran auff^ " «in erbar Leben wrisen/aber dardurch ist jnen an jren See¬ len nicht geholffen / sonder es fahren Prediger vnd Zuhö¬ rer mit einander in die Hölle. Also hat man auch im Papstumb Prediger /vnnd se, pEg» »m tzunder/nachdem die Iesuiier auffgestanden/ derselben vit mehr / als vor diser zeit / welche wol die Sontägliche vnnd Keirtügliche Euangelia demVolck fürfprechen/abermit ihrer Außlegung verkehren / vnnd die Zuhörer von dem einigen verdienst Christi auff Menschm verdienst wei¬ fen. Äarumb seind es auch nicht Euangclische Prediger/ sonder allein Gesatzpredigrr/ die darzu nicht allein das Gesäß Gottes / sonder auch Menschensatzungen treiben/ vnd dieselbe vil höher/denn Gottes Gcbott/ halrm/ auch vmb derselben willen Gottes Gesatz lehren vbertretten. Wie Christus von den Phariserrn vnnd Schrifftgelehr- «en redet/vnd sie straffet.Warumb/spricht er/vberrretten Matth. 15. jr Gottes Gebotk/vmb ewer Auffstitz willens Also werden auchMenschcnsatzungenim Papstumb vil steiffergrhal- M-nschmsav««, ren/vnd heutiger darauff/ dennauffGottes Gebolk/ge- Tr" Mi Go? drungen. Aber diß alles seind nicht Evangelische Predi- ces Grsa," gchal, ger/daruon S. Paulus hie redet / thu das Werck eines Evangelischen Predigers. Sprichst du dann/was ist dann das Werck eines r B ij Euange- 4 Lerchpredig/gchaltenbeyder Was ein rechter Evangelischen Predigers / oder was ist vrind heisser ein Prediger h?ffe. Evangelischer Prediger t Antwort: Ein Euangeliicher Prediger heisset vnd iss ein Frewdrnprrdiger / der ein frö- ltche gutte Bottschafft verkündiget. Als wann einer zu di- fer thewren zeit auffstündc/ vnnd predigte mit warheik/ daß ein Stmmeri B.orn vmb zehen Creutzer vrrkaufft würdc/vnnd noch vmb ein geringer Gelt zvbekommen feie. Das wer ein Evangelischer oder Frewdenprediger für den armen Man. Aber was hülff solches zum ewigenLcben/wann man es gleich vmb ein Batzen bekommen köndte S wie Christus Matth. 16. sagt: Wann ein Mensch die gantze Wrlk gewänne/vnnd neme doch Schaden an seiner Sccleiodcr was kan der Mensch geben/darmtt er-em Seelw dcrumb lösek Darvmb ftind das nicht die rechten Evangelische Prediger / die vns allein von zeitiichen Güttern ein fröli- ?o5 r. eheBoktschafftvcrkündigen/danncömußall;sve»laffen/ , r.m -5. pnd endtlrch von diser Welk gcscheiden sc«n. Links Luanae, Das eigentlich Merck aber eines Evangelischen Mcdrn prcdigcrs Predigers/ dardurch er von allen andern Predigern in der «igkmltch Wcrck. ^tzcn Welt vnderscheidenwürdt/ist disee/ daß er allen -einen Zuhörern verkündig t / die allerfrötichste Bott- schafft/von der HuldvnndGnade Gottes/gegen allen Menschen/vnnd den armen betrübten Sündern/die im fünstern wohneken/vnd tn dem Schatten des Todts sas- sen. Nämlich / daß sie in ihren Sünden / vnnd vmb ihre Sünden willen nicht verzagen /noch verzweiffeln/ sonder vesttglichen glauben sollen/ daß Christus der Sohn Got¬ tes dieftlbige alle / alle/ alle/ mit seinem bitrcrn teidcn/sier- -en vnd blutuergieffm/gantz vnnd gar volkommenltch ge- büffer vnd bezalet habe.Vmb des willen Gott der Vatter/ ohn Begräbnis Herrn Primi Trukcri. 5 ohn allen jren Verdienst/ di, selbige jhnen auß Gnaden verzeihen/sie für sei n liibe Linder erkennenvnndauff- nemen /vn jnen auß Gnasen das ewig Lrben wölle schen, ckcn- Deß sollen sie vestiglich glauben / vnnd nicht daran zweiffeln. Darfür dörffen sie jhme mehr nicht/ dann Lob vnd Danck von Wertzen sagen/ mit Worten vnnd Wer- rken/vnd sich hinfort seines Willens besteiffigen. Von solchen Predigern hat weissaget der Prophet Weissagung von Esaias/ da er also sagt: Wir lieblich feind auffden Ber- schen p^d^ern. gen die Füsse der Botten/ die da Fride verkündigen / guts predigen / Weil verkündigen/die da sagen zu Aon / dein Gott ist Lönig/ deine Wächter rüffen kaut mit ihrer Stimme / vnd rhümen mir einander. Denn man würdrs mit Augen sehen/wenn der H Err Zion bekehret: Lasset frölich sein/vnd mit einander rhümen / das Wüste zu Je¬ rusalem. Denn der HErr hat sein Volck getröstet/vnnd Jerusalem erlöset.Der HErr hak offenbaret sein heiligen Arm/für den Augen aller Heiden / das aller Welt ende sihet/das Heil vnsers Gottes. Das hat der Engel des HErrn/in der Nacht der Geburt Christi / den Wirken auff dem Felde verkündiget: Lue.r. Förchttt euch nicht/spricht er/dann ich verkündige euch gro^e frewd / die heut allem Volck widerfahren ist. Dan« euch ist heut der Weiland geboren/das ist/wie E- saias sagt: Ewer Gott ist König/vnnd ein warhafftiger Mensch worden/welcher den ewigen Friden/vnnd das ewig Heil mit jme bringt/daß er vns mit seinem allerhei- ligsten leiden vnd sterben erworben hak- So ist nun diß das Werck eines rechtschaffnen Ali« Menschen Evangelischen Predigers / daß er alle feine Zuhörer einig «uff vc« -t, vnd allein auffden einigen verdienst Ihrs» Christi weise/ Ni gV^sc« B iss VNd werden. 6 LeLchpredlg/gchalten bey der vnd wie Johannes der Läuffer mit dem Finger auffjhn ÄE». peukte/vnd spreche - Sitze/diß ist das Lamb Gottes/das Act,4. der Welt Sünde tregt.Es »st in keinem andern Hetl/esist auch kein anderer Name vnder dem Himmel den Men¬ schen gegeben / darinnen selig zuwerden / dann diftr Jhe- Esa -Z. sus. Der k)Err har alle vnsere Sünde auffjn geworffen. Er ist vmbvnserSünde willen geschkagen/vnd vmb vnser Mifferhat willen verwundet worden. Die Straffe ligt auffjhme/vnnd durch seine Wunden seind wir geheiltt worden. Wer also prediget vnd lehret / der thut das Merck ei¬ nes Euangelischen Predigers/welchs hie S. Paulus sein Jünger Limotheum erinnrrt Denn also beschleußt auch Ioan.ro. Johannes sein Euangklium/da er bezeugt/daß alles ge¬ schoben feie/daßwir glauben/Iesus(dtr Sohn Marien) sey Christ/ (derMessiasvndgesalbte) der Sohn Gottes/ vnnd daß wir durch den Glauben das Leben haben/tn sei- r e-r - nem Namen. Vnnd Paulus sagt von sich selbst / da er zu den Corinthern kommen/haber sich nicht darfür gehal- een/daß er ettwas vnder ihnen wußte/dann Jhesum Chrt- Sal. s. stum den geereutzigren. Item es sey ferne von mir/ sagt er/ daß ich mich ettwas rhümere/ denn des Creutzes meines k)Errn Jesu.Ia von aller seiner Frömbkeit vn vnsträff- lichen Leben vnnd Wandel vor Gott / spricht er / ich hielt es alles für schaden / gegen der vberschwencklichen crkeüt- nus Jesu Christi meines H Errn / vmb welches willen ich phil. ;. alles hab für schaden gerechnet / vnnd achte es für Dreck/ auff daß ich Christum gewänne/ vnnd in ihme erfunden werde/vnd ich nicht habe meine Gerechtigkeit/dieauß dem Gesatz/sonder/dir durch den Glauben an Christo kompt/ nämlich/die Gerechtigkeit/die von Gott dem Glauben -ugcrech- Begräbmrs Herrn PrimiTruberi. 7 -ugerechner würdt/rucrkennenjhne vnnd die Krafft seiner Auffersichung/vnd die Gemeinschafft seiner leiden. Diß Wcrck eines Euangelischen Predigers / sollen Was di« Euan« MN auch alle rechtschaffne Prediger des Evangeliums mit allem fleiß lassen befolhen sein/das sollen sie in allen predige« treiben jren predigen fürnemlich treiben/ daher sie auch/vnnd di- ^n- ser vrsachcn allein / vnd vmb keiner andern willen/ Euan- p«^ gelische Prediger genennrt werden Dahin auch alle Eu- ger gc«cnee wer, angelion vnd Episteln srhen/darauffaller Propheten vnd d", Aposteln schrifften gerichtet seind. Denn disem Ihesu/ Nler Euauaen, spricht Petrus / geben alle Propheten Zeugnuß/ baß ver- c« v«v Ep.stci gebung der Sünden haben in seinem Namen/alle/dir an swea ist der ei, ihn glauben. Dann einig vndallekn das Blut Jesu Chri- Aoristi. sti des Sohns Gottes / reiniget vns von allen vnsern -.Ioan.-.'-. Sünden / er ist einig vnnd allein die Versöhnung für der gantzen Welt Sünde. Auffdisen Jesum seind auch alle Sacrame«, Sacramenten gerichtet / Lauffe vnnd Abendtmal / denn /uffdcnvcrdierst auffden Lodt Christi seind wir alle getaufft/ sein Leib vnd Christi Blut essen vnd lrincken wir in seinem heiligenAbendtmal/ ? zur Bestettigung vnd Versicherung vnsers Glaubensan r. Mmdimal. Christum/in seinem Namen allein/allein/werden wir ^biolunon. von allen vnsern Sünden absolviert / ledig vnnd loß ge¬ sprochen. Dtsen einigen verdienst Christi sollen alle getreive Evangelische Prediger/mit allem fleiß in ihren predigen treiben/vnd jre Zuhörer darauff allein weisen /vnndvon demselben Verdienst sich niemand abführen lassen/auff der abgestorbnen Heiligen/oder vuser eigen verdien st/die ^>emu«dson wir keinen vor Gott habe/ sonder grosse Schuldner seien/ "gr" v" wie wir täglich in vnftrm heiligen Vatter vnser bekennen/ wcist». vnnd vns darinnen gegen Gott nicht erhielten/daß wir selbst 8 Lelchpredig/gchaltm bey der selbst dtse S chuld bezalen wöllen/denn wir können es nicht Der Christlich bezalen/sonder bitten/daß sie vns Gott vmb Christi willen Glaub w«sßhandlungen/dast sie den Bawrrn Schaaff/ Kalber / vnnd ander Vihe auff der Weide in den Walden erwürgen vnnd gefressen hrttrn/ wie sollichs S chafstlm von den Wölffen empfangen wer¬ den solle. Siewurden es in vtl stucken zerreissen / daß dem hundertsten nicht rin Haar daruon werden möchte Glei¬ che gestalt/weissaget Christus/werde es auch mit den Apo- steln/vndallen geirrwrn eiferigen rechtschaffnen Euan- gelischen Predigern auff Erden haben. Vnnd das bezeu¬ get Christus noch weikkcr/ da er spricht: Sie werden euch Ioh. »4. in Bann thun/vnnd es kommet die zrit/daß/wer euch röd- tet / würdt meinen / er thu Gott einen dienst daran Irem/ Matth -0. ire werden euch vbrrantworren fürjre Rahihaufer / vnnd werden euch geißken in jren Schulen. Der Euangslj, Aist ist nicht ein gemein leiden / da einer nicht allein lndmAang" angeftindet/verhasset/ von einer Statt zu der andern ver- mcm leidm. folget/ vnd getödter / sonder jhmezumal auch der Himmel verschlossen würdt/da man mir jme in allem feinem leiden nicht allein kein mittleidm har/sonder meniglich vermeint/ welcher Begräbnus Herrn Primi Truberi. iz welcher einem solchen Evangelischen Prediger die gröste Schmach / Vnehr / Herßkeid / Schmertzen vnnd Creutz machen könne / der thu Gott dem Allmächtigen dengrös- festen dienst daran. Ja/sagensie/distr Prediger gibt für/ Verkehre vehm man dürfte nichts gvts thun / verbeut gute Werck / vnnd A EuÜnM.' lehret / daß man darmit bry Gott nichts verdienen könne/ schm prcdigcr sonder man soll allein glauben / so werde man gleich selig ohn allegutke Werck/derGlaubthues alles allein/be¬ dürfte keiner guten Werck darzu.Darumb/sagen sieweir- ter/ ist drftr Prediger nicht werth/ daß er in einem Land/ noch auftdrm gantzm Erdboden lenger geduldet werde/ sonder mit ihm an Galgen/an ein Baum/ins Fewr/dar- mit die Erden/als mit einem Fegopfter/ gereinigek/ vnnd 4. Gottes Zorn von den Menschen abgewendct werde/der vmb eines solchen verführischen Predigers willen wider ein gantzes Land erreget werden könne. Weil sich denn ein gerrewer Evangelischer Prediger sich anders nichts zuuerfehen/wann er fein Ampk auft das allerkrewlichst vnnd sierffigst außgerichret hak/was gehöre darzuMarauftantwortet Paulus seinem Timotheo/ vn EA Euangm^ spricht: Leide dich / leiden muß ein solcher Prediger/das gcvul, ist/mit Christlicher gedult tragen vnd vberwünden Dann wer das nicht leiden kan/noch will/ der vnderstehe sich nur dises Amprs nicht. Dann spricht S- Paulus von sich ' selbst: Wann ichMenfchen noch gefällig were/ sowere ich Christus Knecht nicht. Es muß gelitten sein / da würdt nicht anders auß. Darmit aber Timotheus sich fein Fleisch vnnd Blue durch solch leiden/ von feinem Ampt nicht laß «-schrecken oder vngedukrig machen/ fondervnangefehen alle freund- fchaffkvnnd vngnad/ja wann er auch höchste gefahr des C ist Lebens/ i4 Leichpredig/gehaltm bcy der Lebens/ vnd vertust aller zeitlicher Güter zugewarttn hek- te/ mit ft-wdigem vnerschrocknem Geist fein Ampr red¬ lich außrichtt/zeigt Paulus vrs«ch an/die Timotheum auffmundern vnnd bewegen sollen/mit grossem stnß dise vermanung in achtung zunemen. Dann/ spricht er / ich werde schon geopffert/ vnnd die zeit meines abschcidcns ist vorhanden. Vnd will S Paulus souil sagen/biß daher/was Sir in dei¬ nem Beruff vnd Ampk angelegen/ vnnd gemangelt / ha st du meines Rahrsvnd Hülffgebrauchrn können/ Hinfürk aber würdt es nicht mehr geschehen / sonder du wärst mei¬ ner Hülffvnd Rahrs beraubt srin/dann ich werde hinfort nicht lenger mehr bey dir fein / sonder die Stunde ist vor- handen/daß ich sterben soll. Darumb must du dich selbst in deinem Ampk also gefaßt machen/vnnd stercken/daß du meines Rahts vnd ferner Erinnerung nicht bedürffest. Diß aber redet Paulus nicht mit blossen / schlechten/ sondern mit verblümbken Worten / darmit er feinen Todt beschreibt/wieervor Gott angesehen/vnd von allen Chri- sienmenschen gehalten werden soll. Der Märtyrer Dann erstlich / spricht er / ich werde schon geopffert/ TovkfürdenAu, vnd sagt nicht/ich werde schon sterben / sonder geopffert/ 8pffer°"^ "" darmit er hat anzeigen wöllen / was es für ein gestalt vor den Augen Goikes / mit dem Lode der frommen/ be¬ sonders aber deren Christen habe / welche vmb des rechten warhaffrigen Christlichen Glaubens willen erwürget/ge- henckt/ertrenckt/verbrent/mir dem Schwert gerichtet/in -Oel gesotten / oder sonsten eines andern vor der Welt schandtUchen / schmählichen vnnd schmertzlichen Lodls hingmchttt werden. Ich Begrabmrs Herrn Prüni Truberi. »5 Ich sage aber vmb des Christlichen Glaubens wil- ob man falsche len.Dann obwolfalsche/vnreine vnd ketzerische Lehr/an srsclbstvnrechi/vnnd von Christlicher Dberkeit nicht soll geduldet / nochfalschrn/ vnreinen ketzerischen Lehrern ge¬ stattet tverden/offentlich oder heimlich zulehren /so lehren vns doch weder Christus / noch seine Apostel/ daß man sie tödten soll. Di« Barch Christi/ schreibt Augustinus/ hat Ebn- Visen Brauch nicht / daß sie verfolge/ sondern daß sie ver- sonder inv« !», folgt werde / vnnd Verfolgung leide/Vnd es hab keincm fokgung. rechtschaffnen Christen niemals gefallen/auch ein vber- zeugten vnd vberwißnen Ketzer/ bißauffden Lodrzuuer- folgen. Dan solcher gestalt möchte der gute Weitzen mit dem Vnkraut außgerottet werden. Weil kein gewisse Matth.,;, stund den Lrutten zu ihrer bekehrung bestümpt / sonder ein arm verführt k)ertz auch wol zur leisten stund in den 2-h. -o. Weinberg des H ER RN kommen/ vnd an seinem leisten ende/wie der Schacher am Creutz zu Christo bekehrt wer- Luc.rz. den kan/wie solches dir Exempel vilfaltig außweisen/ vnd bezeugen: Welchc/da sie als B.etzer/gleich alsbald gewür- gei/an srer Seelen seligkeit verkürtzet/vnd also nicht allein leiblich/sondern auch geistlich gewürgck/vnd also mit Leib vnnd Seel zur Hölle geschickt/Dmzu auch der Birchen Gottes hierdurch grosser schaden widerfahren mögen. Dann waswcre diß für ein schade gewißen/wann Pau¬ lus getödtct worden wer«/in seiner wütt/daer Christum gelastert/vnd seine Glider auffErden verfolget hat/ was für eines herrlichen Apostels Dimst wer« sie beraubet worden S Also lesen wir /daß ^rrius, I^eüoriur, Lutxckcs, ^accclonius, in den vier Haupt Concilien / dem NitTni- schm/ Ephesmischcn/Chalcedonischen/vnnd Constanti- nopoli- ,6 Leichpredig/gchaltm bcy der Wi- die erster«, nopolitanischen Loncilijs/ samptjrer Lchr/als ketzerisch ^/cvaeEct"' vrrworffen vnd verdampt Aber weder sic noch jreanhän- habe. grr Mit dem Schwert oder Fcwr gerichtet / oder anderer gestalt am Leben gestrafft / sonder jedcrman vor jrer Lehr allein auff das allcrtrcwlichst mit Gottes wort gewarnet/ vnnd sonsten gebärender ernst gebraucht worden / souik müglich/vaß andere durch sie nicht verführt werden. Dir Reyerty Dann das Reich Christi würdt nicht Mik leiblichem dcmSchwkttgt, -«walt erweittert/ noch der Trüffel mit dem Schwerk wrhr«.^ vertriben/er ist ein Gcist/darumb gibt er nichts vmb Star helvnd Eisen/vmb Strick / Fiwr oder Schwert / sonder Wider den Teuf, soll vnd muß allein mit dem geistlichen Schwert/das ist/ ftl vnnd falsche mit dem wort Gottes geschlagen/ vertriben / vnd di« B.c- Go "es Wo« " tzereien außgerokket werdm / wie Christus vnd der Apostel rukempffen. mit jrer Lehr vnd Exempel gewaltig bezeugen. Die Päpst im al. Dann weder die Propheten / noch die Apostel / oder Mammt babe» sie Jünger / jemand vmb des Glaubens willen verfolget Lhristum vnnd odergewürget/ oder auch heissen würgen oder tödren/ fon- Luangciischc sieskind von dem Papst/ basist/ vondenMohenprie- prr lger Schriffkgelrhrten/Phariseern/vndSaddu- eeern/als jren Cardinaln / in Bann / als Ketzer erkennet/ der L>berktit vberliferk / vnd durch Neselbige/auffjhr an- rüffmgetödtei worden. L)«» papftsvnd Istmassen discr zeit der Papst zu Rom auchthut/da v-»».««« er noch Gehorsam vnnd Folg bey den hohen Potentaten bm vnd wüttm hat/daß nicht allein alle die/ so das Wcrck eines Euange- widcr dir rechte jjschen Predigers thun/vnd die Leut allein auffden HEr- Thr'iten. Chrtstum/vnd seinen einigen verdienst weifen/jhr ver- trawcn einig vnnd allein auff jne fetzen / vnnd feine heilige Sacramrnten nach feiner stifftung vnnd ordnung zuge- brauchen/lehren/ sonder auch alle jre Zuhörer / die solcher Predig BegräbttUsHermPrimiTruberl. 17 Predig glauben geben/gleich alsbald von ihrem Ampkab- gesctzt/grfangklich eingezogen/in Bann erkennt/ vnnd ei¬ nes schmählichen schmertzltchen Todts im Frwr / oder sonsten andesHenckersHand/ aksdieVbelthärcr/stcr- Hen/oder wann man auff das gnädigst mit inen vmbgcht/ auß dem Land / mit Weib vnd Bindern in das elend vrr- jagi werden. Welche Tyranmy D. Luther seliger nicht mit dem Me D Schwer« / noch mit weltlicher Gewalt / sonder allein mik dem einfeltigen / dürren/ klaren/ Hellen/ reinen wort Gor» ch-n o«en abgr« ees hindertriben/ daß nicht allein vil Christlicher Potema- ">bcn habe, ten/ so das Wort des heiligen Euangelii angenommen/ dem Papst kein gehorsam hierinnen leisten/sonder auch die Papstische kDerrschafften selbst /vnangesehen/ daß sie/ souil den Gottesdienst belangt/ es noch mit dem Papst hatten/dennoch in ettlichen an solcher Tyrannischen vnd Mörderischen weise kein gefallen haben. Welchen Gott nach seiner maß bestümpk/wie lang er solches verhengm wölle/biß das Thier würdt gegriffen/vnnd mtk jhme der falsch Prophet/ der die Zeichen rhrt für fme / durch welche Apoc >9. er verführei/die das Malzeichen des Thiers namen / vnd die das Bilde des Thiers anbettettn/lebendig in den Pful gcworffen werden/der mit Schwefel branie. Wan aber/durch Gottes verhengknus/ es mit einem Me ei« L.mngc, Euangelifchen Prediger dahin kompt / daß einkweder das p> Evangelium vndChrrstus verkaugnet/over gelitten sein sIc'kcnsoll"^" muß: Hie soll jhme das Hertz nicht empfallcn/sonder sott sich auß Gottes wort stcrckcn/vnnd bcy sich felbsgeden- eken/ einmal muß diewarheit vnnd Christus bekannt /das Merck eines Evangelischen Predigers gcthon/vnnd sein Ampk redlich außgerichtcr wrrden/vnd sott ich nicht allein D die l8 Leichpredig/gchalttn bey der die höchste vngnad erlangen/sonder auch alles zeitlich ver- lieren / vnd eines birrern / schmerßlichen / vnnd schändüi- chen Todts vor der Welt sterbm-Dann meiner Lehr vnd meines Glaubens bin ich gewiß/ daß sie anders nichts/ d.nn Gottes wort ist/das mir nicht fahlen kan.So hat mich Gott indißAmptgesetzt/vnndsolchesso ernstitch r Lor 9. von mir erfordert vnnd wehe mir/ wann ich nicht Euan» gelium predige. Vnd muß es gleich darob gelitten sein / so ist es doch nichts newes/ dann dergleichen nicht allein den Propheten vnd Aposteln/ sonder auch Christo dem HEr- ren selbstwiderfahren ist Welcher/als ein Gottslästrrer/ vnder die Vbelthäter gerechnet/ vnnd eines schmählichen Todts für der Welt am Creutz/zwischen zweien Mör- dern/vmb seiner Lehr willen/zu erlösung des menschlichen Geschlechts/sterben muffen. Dessen Ebenbild ein ge- Brewer Evangelischer Prediger jhme im leiden gleich wer- ocn muß / auffdaß er auch mit jhme zur Herrligkeit erha- r Tim r. werde. Dann das ist gewißlich war/stcrbrn wir mit jme/spricht S. Paulus/ so werden wir init jme leben / dul¬ den wir/so werden wir mit jme herrfchm/vnndalle Trüb¬ sal diser Welt ist nicht werth der Herrligkeit / die an denen soll offenbar werden. Wann ich aber das Werck eines Evangelischen Predigers nicht rhu/vnd mein Ampt nicht redlich außrichte / sonder mir hcuchlen / Christum mei¬ nen HERrn/der mich so thewr erkaufft hat/vor derWelt vcrlaugnen/ vnd Menschen gnad höher/ denn mein Chri¬ stum/halten solre/hette ich nichts gewissere zuerwartcn/ dann der erschröckiichen stimme Christi: Wer sich meiner Matth.' o. schamet/vnd mich vertäugnet für den Menschen/ den will ich auch verläuqnen/vnnd mich feiner schämen vor mei¬ nem hmrtischen Vatter/darfür mich mein lieber HERR Jesus Christus vätterlich behüten wölle. Life Begräbnus Herrn Primi Trüben. Dise vnd dergleichen Zeugnussen heiliger Schrifft/ soll ein Euangelischrr verfolgter Prediger herfür suchen/ vnnd sich in der Verfolgung derselben trösten/sowürdt er ein N>ertz vnd Mut fassen / durch die Krafft des heiligen Geists/ nicht allein mit vnerschrocknem Hertzen vn frew- digem Gei st die Warheit vor aller menigkich zubekennen/ sonder auch mit fremden darüber zuleiden/vnnd mit den Aposteln danck zusagen/daß er würdig geachtet worden/ vmb des WERrn Christi willenzuleiden /was jhme der liebe Gott zugcschickt hat. Drsen Trost allen har S. Paulus mit einem einigen Wort begriffen / nämlich in dem wort/Dpffer/da er anzeigt/daß ein solcher Mensch/ so die verfolgüg leidet/er sey lebendig oder tod/ sey er Gott ein angenem wokgefallig Dpffer/vnnd vor Gottvil an¬ derst angeschen/denn vor den Manschen Daruon geschri- Wi- der Todt r>« -en stehet: Der Todt der Heiligen ist werth gehalten für ^rw"r vnnd dem H L RRN. Die tDeiligen aber heissen alle recht- vor A» aAc, gläubige Menschen/sie seien Lehrer oder Zuhörer/ die alle jr verkramen auff den HERrn Christum als sren einigen Heiland / setzen/ welcher vns zurN)eiligung von Gottge- gc« SchEhc,!,. macht/ in dem allcinwir alle heilig feind/ dessen Heiligkeit vns durch den Glauben zugerechnet würdt. Demnach wie Christus nicht durch die Hencker ge- opffert worden/oie sme Hande vnd Füß durchgraben/vnd an das Creutz geschlagen/ sondern er hat sich selbst ohn al¬ len Wandel / durch den heiligen Geist Gott geopffert/ durch sein Blut vnser Gewissen zureinigen/von den tod- tz-Lr-s. ten Wercken: Also feind auch zu der heiligen Märtyrer Dpffrr nicht Hencker / die Priester / sonder sie haben sich selbst vnserm lieben Gotk/wie die Schaffiin /auffdcr Schlachtbanck auffgeopffert- Wie der Apostel an die D is Römer !""'E Leichpredig/gchaltenbeydet* Wetljederman in Visen vrrdamptenWohn gebracht wor¬ den / daß ein jeder Mensch seine Sünde selbst büffcn/ oder sich frembdes Verdienste der lebendigen/oderabge¬ storbnen heiligen Menschen / thcilhasstig machen müsse Lugcnhaffügc Sonderlich ist das Dpsser dsser Meß vber alle andere mittel gerhümct worden /daß durch djß Dpffer den See¬ len auß dem Fegfewer gehotffcn werden möge. Welches nicht allein der Stifftung des hochwürdtgen Sakra¬ ments des Leibs vnnd Bluts Christi zuwider/darinnen nicht ein wort befunden / das Christus befolhen haben solte / sein Leib vnnd Blut für die Sünde der lebendigen oder der abgestorbnen zuopssern/sonder auch wider vn- scrn Christlichen Glauben lautter vnd offenbarlich streit- ;?etr s. io. M/ welcher außtruckenlich bezeuget: Daß Christus der HERR sich selbst für der gantzen Welk Sünde habe auffgeopffert/ vnnd darvurch ein ewige Erlösung fun- dm. Vnnd wie den Menschen (zeuget die Epistel an die Webreer) ist gesetzt/ einmal Zusterbcn/ darnach aber vcbr 7. das Gericht: Also ist Christus einmal geopffett/weg- zunemenvilcr Sünde. Las Slut Lk>ri, In summa/ein einiges Fegftwrisi/dasvnsvonal- »!t das «img^eg- sxn Sünden feget vnd reiniget/daruon Johannes schrei- ftwr für d!« UN- Aas BlutIhrs» Christi des Sohns Gottes/ reim- ' Äoan r. get vns von allen vnsern Sünden. Ausserhalb di- Der Iudcn/Tür. sem ist kein Fegfcwr. Darumb Juden / Lürckrn / Hei- rken/i7c.dcn/pa. den vnnd Papisten fälschlich verwöhnet/welche alle ihre abgestorbnen in ein Fegfcwr der andern Welt schicken/ da sie erst sollen gereiniget werden. Welcher falscher Scgftwr'o. Wohn einig vnnd allein daher entsprungen ist / daß sie eintweder Christum gar nicht/ oder doch nicht recht erken¬ nen- Begräbnus Herrn Primi Trüben. 27 nen. Dann die gantze heilig SchrifftgibtZeugnus dem VERrn Christo/daß er allein/ allein/allein die Kel- El» 6;. kergrerttken. Daruon sein Kleid rotfarb worden ist/da er fein Blut für vns vergossen hat. Er ist die Versöhnung/» Asa». nicht allein für unsere/ schreibt Joannes / sondern für der gantzcn Welt Sünde. Wer diß weißt/vnnd vestiglich All- S-tlmefft« glaubet / der würdt sich die Meßpriester vnnd Iesaiter nimmermehr bereden lassen/ daß ein Fegfewr seie/ dar- umb er auch für alle Seelmessen / dir biß an den längsten Lag gehalten werden/ nicht einen Heller geben wurde. Weil dann nichts gewiffersist/denndaßwir alle di- Aw Christen soi, fe indische Verberg raumen mässen/vnnd mehr nicht/ r-nfleGg «ach denn allein zwo Herbergen in der andern Welt seien/der befrachten!" Vimmelvnnd die Hölle/ Die Hölle aber ein vnbequerne Esa 65. Wohnung ist / darinnen nichts anders ist / denn heulen vnnd zanklaffen/ ein Fewr/ das nimmermehr verlcschen/ vnd ein Wurm/der ewig stechen würdt / soll Mich ein je¬ der Christ besonder» fleiß ankehren/vnnd dahin fürnem- lich arbettten / daß er in dise Verberg/ nach seinem Lode/ nicht einziehe/sonder in die Verberg komme /daruon ge¬ schoben stehet/ das kein Auge gesehen hat/vnnd kein Ohr Es« 40. gehöret hat/vnnd in keines Menschen Hertz kommen ist/ - Lor. r. das Gott bereittet hak/denen/die jn lieben. Daran sich kein Christenmensch/weder zeitlich Ehr/ Christen sollen Gelt noch Gut hindern/noch abhalten kaffen soll. Wie stch de« zeitliche» zrschrtimsichelt Was hllffes dm Mmschm/so«di<^ü-7Lff-"^' gantze Welt gewünne/vnnd neme doch schaden an seiner Matth, w. Seele? oder was kan der Mensch geben/damit er seine Seele wider löset E ij wie r8 Leichpredig/gehalttri bey der Wie sie sich auch nichts/besonders Widerwertigkeir/ vngnad/Verfolgung/verlust zeitlicher vnd vergcngkllcher Güner daruon abschrecken lassen sollen/wann es derma¬ len eines mit jnen dahin kommen soltt/daß sie nicht allein Dngunst vnnd Vngnadauffsich laden/ zeitliche Güner verlassen/ sonder auch Leib vnnd Leben darüber verlieren/ vnd also nicht allein ein Stakt oder Land/sonder auch den Erdboden raumen müssen. Arisch vnnd Blut -Hb NUN wol Fleisch vnnd Blut solches schwer an¬ ist zum Todt vnd Eompt / vnnd nicht gern daran will / sonder fleucht / vnnd leiden vnwl !>g. hinder sich/so lang es kan/vnnd/ wie Christus sagt: Ser Geist ist willig/aber das Fleisch ist schwach/ soll doch ein Christ dem Fleisch vnnd seinen Gedancken nicht statt geben/fonder darwider kampffcn/ vnd dasselbig vnder den ».Lor.io, gehorsam Christi/auch wider seinen willen/zwingen/wie wir hernach hören werden. Nach solcher Herberg hat sich vmbgesehen der eine Schacher/als eramCreutzgehangen/vndzu dem HErrn Luc rr. Christo sagt: H Err / gcdenck an mich / wann du in dein hechte Christen Reich kommest. Nach diser Herberg hak Stephanus ge- jdunmlischcuyer. sehen/da erden k)tmmel offen gesehen/vnndChristum berg. stehn zur Rechten seines Vatters/den er in feinem leisten An. 7. Siürrdlin anrüffet/vnnd spricht: HERR Ihefu/nimm mein Geist auff. Nach diser Herberg hat S. Paulum bey gesundem Leib verlanget. Wie er an die Philipper be- pb"'»- zeugt/vnd spricht: Ichbegeraußzuziehm/vnndbeyChri- orechtglaubige bo zusein.Dan erist/tn der Verheissung Gottcs/discr Her- AmmÄ-ntzcrü berg gewiß gewesen/wie auch alle rechtgläubige Christen, berg gewiß. Saruon zun Römern am 8. Capittel seine Wort also Rom. 8. lautten: Wer will vns scheiden von der liebe Gottes? Trübsal oder Angstioder Verfolgung? oder Hunger? oder Begräbuus Herrn Primi Tmberi. rc- odet Blösse? oder Fahrligkeit ? oder Schwert ? Senn ich bin gewiß / daß weder Todt noch Leben/weder .Engel noch Fmstenthumb/noch Gewalt/wrder gegenwerkigs noch zukünfftigs / weder hohes noch Nesses / noch kein an¬ dere Creatur mag vns scheiden von der Liebe Gottes/ dir in Christo Jesu tst/vnserm HErrn. Wer Vi sen Trost mit warhasstigem Glauben in sein Hertz gefastet hat/der würdt auch / durch Gottes gnad/ sich ausssolchen abschied zuschicken wiffen.Wan er gleich nicht allein von einer Stattzu der andern wandeln/oder von einem Land in das anderziehen/sonder auch von diser Welt abscheiden muß/vnd kein Platz mehr auffder Erden hat. Dann er kan doch mit frewdigem vnerschrocknem Hertzen vnnd Geist sagen: Wolan/ weil es nicht anderst WL ememehnstk damnisi / mußabg-scheivm sein °°n diftr Welt/ darzu rn der höchsten Verachmng vnnd Schmach vor vi¬ fer Welk/so soll doch mein Hertz darab nicht erschrecken/ sonder sich frewen/ dz ich würdig geachtet worde/vrnmei- nes HErnIesuwillmzuleiden. So darssich nicht gegen dem Winter auffdie Gasten ziehen/ sonder ich weiß/daß Foan -4^ in meines Himmlischen Vatters Reich vil Wohnungen feien/welche der k)Err Christus mir vnd allen außerwöl- ten Christen bereittet/ vnnd seinen Valter gcbetken hak: Vatter / ich will / daß wo ich bin/auch die seien/so du mir 2»«» gegeben hast. Dessen frewe vnd tröste ich mich allein/vnnd bin gewiß / daß solche Zusagung meines H Errn Jhesu Christi nicht fahlen kan. Gibe du k)Err Jhesu Lhriste Starčke vnnd krafft/ durch dein heiligen Geist/vü erhalte mich in difem frewdigcn Geist/biß in mein ende/ dz ich mit ftewden nach deinem Wort hindurch den Todt in das Leben tringe/Sann ich daservicht lugenhafftig Fegfewr E iis nicht zo Leichpredrg/gehaltm bet) dek nicht zoförchten Habe/ darwider du gesagt hast: Warlich/ Isa«. 5. warltch/sage ich euch: Wer mein Wort höret/ vnd glaube dem/der mich gesandt hat/der hat das ewig leben. Er komt nicht in das Gericht/ sonder ist vom Tode zum Leben hin¬ durch getrungen. Das glaubeich/varinnen lebe ich/dar- auff sterbe ich / darzu hrlffe du mir HERR Ihesu Chri- str/ Amen. Es sterbe nur ein follich front Christlich Her- auff dem Betth/des natürlichen Todes/ oder vmb der bebänd¬ ern warheir willen/drm Nencker an der k)and/so ist es ein seligsabscheiden/daßdir Seel alsbald zu dem HERRN Christo in vnaußsprechltche frewd verzückt/ bey Christo immer vnnd ewiglich lebet. Wie denn S. Paulo auch widerfahren ist. Paulos Lxrmpel Darumb so stelle« er sich auch seinem Jünger Li- chko fürgestM/ motheo/zu einem lebendigen Erempel für/als er M nichts zumutten will/das er nicht zuvor an seinen» Leib vnd Seel außgestanden habe/vnd spricht weitker also: Whab einen guten Kampff gekämpffet/ ich hab den Lauff vollendet/ ich hab Glauben gehalten. Trost des guten Vnd will S- Paulus souil sagen: Es mag ein jeder dcw'sscnsS. von mir halten vnnd vrtheilen/wieerwill/soweißichin folgung. ' meinem Hertzen zum aller besien/wcr ich bin / vnd was ich zu allen zcitten/ vnnd an allen orten gehandelt vnd außge¬ standen habe. Dann mein gantzes leben / besonders aber in meinem Apostelampt / ist anders nichts / denn ein stetiger Kampff gewesen. Welches allen Christen nicht allein zum Exempel/ sondern Begräbnis Herm Primi Trüben. z. sondern auch zum Trost geschoben ist/welche sichbessers in diser Welt nicht zuuersehen haben. Wie der heilig Job 7. sagt: Muß nicht der Mensch jmmer im Krieg sein auff Ace Lhnstrn u- Erden das ist/ so lang wir leben/müffen wir st^ttigs wider aErom c«, dtty mck-httz- Feind kriegen. stn«e Der erst/ vnnd nicht der geringst/den wir stettigs bey Dr,y yaupefeind vnö im Busen tragen / istvnser eigen Fleisch/welche stet- tigs gelüstet wider den Geist. Wie der Apostel zeuget: Dae Fleisch gelüstet wider den Geist/vnnd dm Geistwi- Dal- 5- derdas Fleisch/dieftlbige feind wider einander/daß auch die Binder Gottes nicht rhun/was sie wöllen. Dann spricht S. Paulus: Ich weiß/ daßin mir/das ist/inmei- nem Fleisch nichts gurs wohnet. Daher kompt es auch/wann jme offtermaks ein from Hertz fürnimpt/daß es vermeint am allerftömbsten zu- sein/so geschichk / daß er vil ärgers thut / denn er zuuor ge- thon hak. Dann zu dem ersten Feinde / nämlich / vnftrm verderbten Fleisch / schlecht sich auch der ander vnnd noch ärgere Feinde/ der Trüffel / welcher/wie Petrus zeuget/ r.pet.?. gehet vmbhcr / wie ein brüllender Löwe/ vnnd suchee/wek- chen er verschlänge. Derselbigeböfe arglistigevnnd ver¬ schmitzte Geist/ sobald er merckt /daß cin from Hertzem Wart-mbMer, steiffen Fürsatz gefastet / fein leben allerdings nach Gottes 7märasie«/wan» willen anzurichren / wirfft er allenthalben Stül vnnd sie«», frömstcu Bänck ein/vnd gesellet sich zu vnferm verderbten Fleisch/ l"" "En. welchem er zum bösen leicht pfeiffen darff/so tantzel es/ vnd folget gern. Der dritte Feinde ist die Welt / daruon Johan- Wer du w-re nes schreibet / daß sie gantz im argen lige / vnd G D> L- LES abgesagter Feinde ist / daruon Christus sagt: Ich ZI Lerchpredig/gehaltm bey der ^ch bitte nicht für die Wett. Das feind die Gottlosen Menschen/ die sich weder Gattes betrawungcn lassen schrecken/noch seine Verheissungen bewegen/daß sie sich auch zu Gott bekehren / sonder stetkigs nach Augenlust/ Fleisches lüft / vnnd nach hochfertigem Leben trachten. Die W-lt Got, Sann was Goktliebet/das erlaidctderWelt/was G-L)tt ec-Femd. lieber/das hasset die Welk/ was Gott verbeut / das thut die Welk/ was Gott gebeut / das lasset sie in allen seinen Ge¬ kokten. Nun ist keinem Christenmenschen Mahren/ daß er mit Visen Feinden freundkschaffk halte / denen er in seiner heiligen Lauffe abgesagt/ vnd der Heiligen Lrifaltigkeit/ Gott Vatter/Sohn vnd heiligem Geist versprochen hak/ derselben fteund nimmermehr zuwerden/ noch zu jnen sich zugesellen. Wann shmc nun ein Christenmenfch solches steiff fürnimpt/da erhebt sich ein Krieg/vnd ein stektiger Streit zwischen den frommen Christen / vnnd derselben dreien er¬ retten Feinden/widerwelche sie jr lebenlang/ biß in Lobt/ zustreitken vndzukampffen haben.Vnd das gilt in gemein allen Christen / sie seien hoch oder nider stands/ Dberkeit oder Vnderkhonen / geistlich oder weltlich / arm oder reich / jung oder alt/es muß gekämpffk vnd gestritten sein/ oder dumust dich jhncn ergeben/da würdr nichts anders auß. Warumb di« Sonderlich aber haben getrewe Kirchendiener/vnnd rrirchendicner rechtschaffne Evangelische Prediger sich solche vor allen soichm Rampff andern zuuerskhen / auß vrsachen/ so zuvor bey der Be- fich berettttn solle, fchreibung jres ampks /vnd Verrichtung ihres Wercks er- zehlek worden seind. Dann sie müssen den Leuffel vnnd die Welk erzümen/pnalso der Gewaltigen Vngnad auff sich Begräbnis Herrn Primi Trubert. sich kaden / wann / vermög ihres Ampts/ stedttfelbigemie Gottes wort ern stlich straffen/vnd dem Herodi sagen: Es gebäret dir nicht/daß du deines Bruders Weib habest/ Marc 6. wann du gleich ein König bist. Vndnach dem ernstlichen Befelch Gottes sollen vnd müssen sie getrost rüffen/vnnd ihre Stämme/ wie ein Posaun/erheben/vnnd dem Volek Gottes ire Sünde vnnd Vbertrerkung / sampt dem Zorn Gottes verkündigen/wrlches dteWett/sonderlich die Ge¬ waltigen / nicht gern hören. Den Euangeltfchen Predi¬ gern aber so hoch eingebunden ist / wann sie solches vnder- laffen/daß Gott der verdampken Blut auß ihrer Hand Ez-ch. fordern wölle. Es schreibt aber S. Paulus nicht bloß/er habe ein S pauk»» Kampffgekampfft / sonder setzt hinzu / ein guten Kampff Anampff?"** hab er gekampfft/darmit er zuuerstehn gcbrn/daß er nicht auff cin vngewiß gckampfft habe/oder in solchem Kampff dawider gelegen/vnd vbcrwunden worden. Dann vnge- achtet/ was die Leut von seiner Lehr vnd Person fälsch ich vnd verkehrt vrthcileten/von denen erallenrhalben/ als ein falscher Lehrer/verfolget/ vnnd von einem ort zum an¬ dern verjagt werd / ist er doch in seinem Hcrtzcn versichert gewesen / daß sein Evangelium / so er allenthalben gepre¬ digt/ Christi warhafftige Lehr gewesen/vnnd daß er in sei¬ nem Ampk anders nichts / dann Christi ehr vnnd der Menschen/ denen er geprediger/cwig Heil vnnd Seligkeit gesucht habe. Darum!) jhme auch gantz leichi/nach dem Geist/gewesen ist/was er sich darüber leiden müffen/Wel- ches leiden er in der andern Epistel an die Corinther er- Lcidcn S. Paule zchlet: Daß eroffkermals habe Schlag erlitten / off« ge-'« lcinem Apo, fangen/offt in Lodtsnötten gewesen/fünffmak viertzig « Streich empfangen / weniger eins / dreymal gesteupl/" F oder Z4 Leichpredig/gchaltmbcyder oder mir Rutken außgestrichen / einmal gesteiniget / drey- mal Schiffbruch erlitten/ tag vnnd nacht in der tieffe des Meers zugcbrachr/offkgereisek/in Gcfährligkeiten grwe- sen zu wassern/in gefährligkeitvnder den Mördern/in ge- fährlichert vnder dcn Heiden/ in Gefährligkeit vnder den Iuden/in Gefährligkeiren in den Siätlen/in Gefähriig- keit in Wüsten auffdem Meer / in Gefährligkeit vnder Sen falschen Brüdcrn/in Mühe vnnd Arbeit / in Hunger vnd Durst/m vil wachen/ in Frost vnd Blösse. Ja diß lei¬ den alles Helt S. Paulus jm selbstfür die grösseste Ehr/ so chmeinderWeli widerfahren mögen/daß er vmb seines HERRNChristi willen/solchesalles leiden sollen.Dar- umb nennet er es ein guten nutzen/ehrlichen B.ampff/ den er gckämpfft habe. Darnach setzt er weitter hinzu: Ich hab ein Lauffvollendet. Es scher aber Paulus mit disen Worten/ wie auch in r.Dmoth r. den vorgehrnde/auffden brauch/so im leiblichen Kampff/ ,.Lorint.9. vnnd lauffen innerhalb den Schrancken gesehen/ dar- uon er an dieLorinthcr geschriben Hai: Wisset jhr nicht/ spricht er/daß die/ so in den Schrancken lauffen/ die lauf¬ fen alle/aber einer erlangt das Kleinot.Also/ will Paulus LauffalieEuari, sagen / feie allen grtrewcn Euangelischen Predigern/ gekschcn prcdt- wir auch allen frommen Christen ein Geistlich Bäeinot fürgestelli/darumbsielauffenmüssen. DiserLauffaber ist nicht auffetn Lag oder Stund gestellt/wie das lauf¬ fen in Schrancken / sondern es begreifst S Paulus hie- mit die gantze zeit von seinem Beruffan/als er von Chri¬ sto zum Apostelampt beruffen / biß auffdie Stunde seines Lodrs/Daß also die Verrichtung seines Ampts nichts an- Larrff s Paul', ders gewesen ist / dann ein stettiger Lauff/ja ein solcher schneller Lauff/wann wir die Reisen S. Pauli ansehen/ wie er Begräbmts Herrn Primi Tmberi. Z5 wie er von einem Land zu dem andern gezogen/da ß es nicht vnbillich ein schneller geschwinder Lauff gcnenner wor¬ den/vnnd S Paulus mit Warhert stchrhümen können/ ..Lorinth .5. daß er mehr gearbeitet habe/ denn die andern Apostel alle/ deren keiner so weit/vil vnd offt gereiset ist/wie in der Apo¬ stel Geschieht vonS. Paulo geschriben/vnndgerhümet worden Lisen seinen Lauff/schreibet er hie an Limotheum/ hab er nun vollendet/vnnd zu ende gebracht/wclchem Ti¬ motheus nachfolgen /vnnd gleicher gestalt auch ritterlich kampffen/ vnd schnell lauffen soll/darmit er feinem Ampk gnug thon / vnnd solche Zeugnus am jüngsten Tag auch von dem HERRN Christo selbst haben möge. Mütter schreibt Paulus: Ich hab Glauben gehalten. DarmikS Paulus auffven Göttlichen Besuchst- S paulushae het/dajhme von Christ? befolhen gewesen/vnnddurch Giaukm Ananiam auch angezeigt worden / daß er sein solle ein Eo""'. außerwökter Rüstzeug / daß er den Namen Ihesu trage für den Neiden/vnnd für den Königen / vnnd für den Ländern von Israel/welchem der H E RR zeigen wöl- le / wteuil er leiden müsse vmb seines Namens willen. Visen Göttlichen Besuch vnnd Beruff / will Paulus sagen/hab ich angenommen/vnnd meinem NERRN Christo auffrichttg vnnd redlich gedienet / vnnd jhm« Glauben gehalten / daß ich anderst nichts gepredigt/ denn das er mir befolhen/ vnnddas ichvon jhme empfangen. Lorinth habe / hab ich auch nicht nachlässig/ sondern mit allem möglichen fieiß/ vnd in aller Sorgfeltigkeit außgerichtet/ in einfalt der Tauben/vnnd klughcit der Schlangen/Hab Matt 10. mich kein müh noch arbeit bedaurm laffen/noch geflohen/ F tj sondern ;6 Letchpredig/gehaltenbeyder sonder rag vnnd nacht gearbeittet/vnnd mich allenthalben gelitken/mitgedultalles vbrrwunden Ich bin allen alles worden / auffda ß ich dem k) Errn an allen orten doch eit - lieh gewännen mSchke.Welchkö ich auch imGefängknus mit lehren gethon / vnnd noch thu / biß an mein lekstes Stündlin. Alle Luangeli. LGallesaber/was Paulus von seiner Person hie Christen'soUcn"d meldet/ist nicht allein dem Limothro geschriben/ sonder Glsudcnhalten» es sollen sich auch hterinnen alle fromme Christen/für- nemlich aber reine/getrcwe/Evangelische Prediger spteg- len/vnnd sich gleicher gestalt ein jeder seines Amptsvnnd Beruffs erinnern / daß er wider den Teuffel/ wider die Welt/ vnd wider fein eigen Fleisch ritterlich kamp ff;/ vnd sich diesrlbige nicht vberwündenlasse/daßetnjeder seinen Lauffalsovollende/darmiter das Kleinotgewünne.Daß er auch glauben halte/was erimeintretten inseinAmpt/ versprochen/auch mit der That lciste/vnd also Gottvnnd seiner Barchen glauben halte/ vnd in keinem stuck vntrcw erfunden werde. Es möchte aber Timotheus gesagt haben/was hab ich aber endtlich daruon zugewarien/wann ich mit stech chu das Werck eines Euangelischen Predigers / richte mein Ampt redlich auß/ binallenrhalbrn nüchter/vnd lei¬ de alle Schmach/Schand/ Spott/Verachtung/Trüb- sal/vnd muß täglich gewrrtig sein/ daß ich nichkallein ver¬ folgt vnnd verjagt/ sonder auch darüber jamerlich gemar¬ tert vnd gttödtet werde e Hierauffantwortek Paulus zum Beschluß in den nachfolgenden Worten: Hinfürt iffmir beygelegtdie Kron der Ge¬ rechtigkeit/ die inir der HERR an jenem Tag/ der gerechte Richter/geben würdt. Mit Begräbttus Herrn primi Tmberi. z? Mit drsen Worten zeiget Paulus an/tvas jhme für «lr-r gc, ein Lohn brstümmek fty/dener auchgewißlich/ vnd ohn al- ^n'p^digcr^ len fahl/ zugewarten habe. Es ist aber nicht ein Mischer Lohn / den er hie auffErden zucmpfangen hette. Dann wir S. Paulo allenthalben gelohnetworden sete/ gibt sein gantze Legend zuerkennen/vndisthieuorgnugsamerzehlet vnd angezeigk worden7 sonder es rst ein Geistlicher/Gött- licher/ wtmmlischer Lohn / den man nicht in diser Welt/ sonder erst in der andemWrlt empfahen würdt / wann man auß diser Welt allerdings durch den Todt abgeschei- denistNamkich/dirLronder Gerechtigkeit/welche S. -.pn.. Petrus die vnurrwelcklichc Kron der Ehren/vndS.Ia- eob die B.ron des Lebens nennet/ da alle Sorg/Mühe/ Ioa«». Arbeit/Lrübsal/Vcrfolgung/Angst/Not/vn Schmach widerumb reichlich vergolten werden soll / so Paulus in feinem Kampffvnd Lauff seines gantzen Lebens vilfültig eingenommen / geduldet/getragen /vnnd ritterlich vbrr- wundenhak Wir möchk aberjemandr sagen/hat es dis« Meinung/ ob d,r Dimmet daßS- Paulo seine getrewe Dienst vnnd leiden mit dem ^"«könne^Ae- ewigen leben bclohneeworden feind/ so haben vnsereWi- nctwcrden. dersacher/ die Papisten / noch recht/ da sie lehren/ daß wir mit vnsem guten Wercken den Wimmel/vnnd das ewig Leben verdienen können/ vnnd also nicht allein durch den Glauben an Mesum Christum selig werden/wie wir biß daher gelehrt haben/vndnoch lehren. Darauffist diß die Antwort / daß es dise Meinung in den Worten Pauli gar nicht habe. Dann souil denver- dienst belangt/daßwirmikvnsern Wercken den Himmel ehrtst-n sand vs zumhalben oder gantzen theil verdienen sollen / kan so gar nicht sein/daß/wann wir gleichvolkommenlich/ vnnd ohn F ist allen z8 Leichpredig/gehalteu bey der allen mangel gerhon Herten/das vns Go« befolhenhar/ so müssen wir doch sagen / wir seien vnnütze Bmecht / wie Luc. 17. Christus / LutX am sibenzchenden Capittcl / mit lauttcm Worten bezeuget/da er also spricht: welcher ist vnder euch/der einen Knecht hat/ der jm pflüget / oder das Vihe weidet/wenn er heim komptvom Felde/daß er jhme sage: Gehe bald hin/vnnd setze dich zu Tisch/ists nicht alsoidaß erzujhm saget- Richiezu/daß ich zu abendt effe/schürtze dich/vnd diene mlr/brßtch esse vnd krincke/ darnach soll du auch essen vnnd trincken. Dancket er auch demselbigen Lmechte/das er gerhon hat/was jhme befolhenwarsIch meine e6 nicht. Also auch ihr/ wann ihr alles gerhon habt / was euch befolhen ist/ so sprecht - Wir seind vnnütze Unecht / wir haben gerhon / was wir zuchun schuldig waren. Christ? thun Gott Nun wir aber nicht allein nicht khun / was wir schul¬ dig sam dig seind / sonder wir können cs auch nicht thun / von we- b Rom.8.7 gen des verderbten Fleischs / wie Petrus / Paulus / vnnd Galat. 5. Christus selbst bezeugen / vnd demnach alle stund vnd au- Matt.6. genbltck betten müssen/Vergib vnsvnser Schuld/daß wir nicht gethon/was/vnnd wie wir es zuthun schuldig gc- wesen So ist offenbar/daß der Himel vnd das ewig Leben mir vnsern guten Wrrcken nicht verdienet werden kön- L)as ewig Leben nen / sondern / wie S. Paulus bezeuget / das ewig Leben ein Geschemk xjn Geschenck vnd freye/vnserthalben vnuerdienie Ga¬ be Gottes'/ welches Christus allein mit seinem theuren Blut vns er kaufft/vnd verdienet hak. Lelohtmngder Wider disc Lehr streiktet abergarnicht/daßnichkal- Nmm?/7st^m?ht lein an disem/sondern auch andern mehr orten der hrili- wtder veu Glau, gen Schriffk/der heilig Geist offenbarlich bezeuget: Daß Scn. Gott Begräbiius Herrn primiTruberi. z- Gott die Werckauch in dem ewigen Leben belohnen wöl- le Sonderlich aber / was fromme Christen vmd des heili¬ gen Evangelij vnnd der Warheik willen /in der Verfol¬ gung leiden vndaußstchn müssen. Wiegeschrtben stehet: Selig feind/ die vmb der Gerechtigkeit willen verfolget Match.?, werden Denn das Himmelreich i st jr. Selig seidt jr/wenn euch die Menschen vmb meinet willen schmehen/ vnd ver¬ folgen/vnnd reden allerley vbels wider euch / so sie daran liegen Scivrfrölich vnd getrost / es würdkeuchtm Him¬ mel wolbelohnrk werden. Dann so bald vns Gott vmb Christus willen zu gna- Wr-dn- Christen den annimpt/vnd vne für seine liebe Linder erkennet / so gefallen jme auch vnsere Werck/so nach seinem Work vn Bestich gerhon/wiewol sic nicht volkoMen feind / sondern denselben solche Vnuolkommenheit anhangct / das E- faias bekennet/ daß alle vnser Gerechtigkeit/das ist/die Lsa. 64. allerbeste Werck vor Gott vnrein seien Alle vnsere Ge¬ rechtigkeit ist / spricht er / wie ein vnfletkig Lleide. Dann fovolkommenist Göttin seiner GerechtigkeitvnndHei¬ ligkeit / daß auch / wie Job bezeuget / die Qimmcl vor Job'?, jhme sicht srein feien/vnnd an sein Heiligen hab er auch zutadeln funden. Darumb gefallenvnsere Werek GDtt nicht /daß sie für sich selbst ekkwas verdienen / oder die al- d,r Christen ler geringste Sünde vor GDLTbüffenvnnd be-alen A^Lhristibc! köndten. So feind sie auch durch das Blut Christi sprengt worde». nicht also gcreinigek / zu dem ende / daß sie in Lraffl sei¬ nes leidens di« Sünde büffen / vnnd das ewig Leben ver¬ dienen sollen / wir die newen Papisten / so von vnser Lehr abtrünnig werden / vnnd die Iesuiter fälschlich lehren/ sondern vmb Christus willen gefallen sie Gott der gestalt/ daß 4» Leichpredig/gchaltenbeyder daß Gott vns vmb derselben Vnuolkommenheit vnd Ge¬ brechen willen sie nicht verwerffen/sonder solchen mangel mit dem Blut seines Sohns bedecken will/daß vmb dessel¬ ben willen die Werck so wenig/als die Person/vor G-Ott verhaffet/sondern auß gnaden jhme gefallen lassen will/ Gnadenlshn vnd denselben ein Gnadenlohn verheissen /vmb Christus willrn/gletch wie dieperson vmbChristus willen/auß laut, ter Güte vnnd Barmherzigkeit/ohnallen vnsernVer¬ dienst/ da wir noch Gottes Feinde waren / zu gnaden an¬ genommen worden ist. Väterlicher lohn Wie nun ein leiblicher Vatter einem gehorsamen der Elkcrn/gcgcn Kind ein Lohnvcrheisskt/wann es gehorsamlich thut/was der Vatter Ihme bcfolhen hat/welches doch sein erb ist/ nicht darumb/daß rs gehorsam/ sonder daß es ehelich von jme erzeuget ist. Also verheisset auch Gott die Erbschafft des ewigen Lebens/allen gehorsamen Kindern/ nicht vmb des verdiensts ihres gehorsamswillen / denn solchen seien sie schuldig/ vnd können ine auch nicht volkommenlich lei¬ sten/sonder darumb/ daß er sie auß kautter Gnaden vnnd Barmhertzigkeit/vmb Christus willen/zu Ländern ange¬ lom 8. nommen hat. Wie grschriben stehet Seind wir Kinder/ tzebr... so seind wir auch Erben/nämlich Erben Gottes/vnnd Miterben Christi. Wie nun ein gehorsam B.ind sich in fein Hertz schä- mete/ ettwas von seinem Vatteroder Mutter rechtlich zu¬ fordern / als ob es ihme solches mit seinem gehorsamen dirnstaberworbenhette/vn daß siejme solches vonRcchts Dättcrlichk vnnd wegen schuldig sein sollen/ (dann ein solch Kind/da es an- mütterliche Trcw perst sein verstand hak erkent wol/ daß vatterlichevn müt- g"ttnwcrdm" terliche Lrew vn Gutthaten/ die es von jnen empfangen/ vil mehr vnd grösser seien/denn daß sie ihnen die schuldige danck- Begräbnus Herrn Primi Trüberi. 41 danckbarkeit / darfür mit allem ihrem gehorsam gnugfam erzeigen vnnd beweisen können: Also vnnd noch vtl mehr schametesich ein B.ind Gottes/daßesmik seinen guten sicher Go?r"7" Wercken für Gott tretten/vnnd sich rhümcn sötte/ daß es gen« verdienst», mit solchen seinen guten Wercken jhme den Himmel ab- ucrdienete/ vnnd Gott jhme solchen vmb seines vcrdiensts willen schuldig sein sötte. Das sty ferne von allen recht¬ gläubigen Bindern Gottes/vndwarhafftigen Christen. Sonder dae thun die Heuchler/von welchen Esaias vnd Hkuchkrr verlas, Christus weissaget haben: Sie fordern mich zu Recht/ spricht der N>ERR durch Esaiam/vnd wollen mit ihrem Lsa -s. Gott rechten / warumb fasten wir/ vnnd du sihest es nicht an ^warumb thun wir vnserm Leib wehe/vnnd du wilts Nichtwissen i Sie suchen mich tüglich/vnnd wöllenmeine Weg wissen / als cin Dolck/ das Gerechtigkeit schon ge- thon vnnd das Recht ihres Gottes nicht verlassen hctte: Vndim Euangeliomurreten wider denDaußuatter/die Mauhrv. zur ersten Stunde in den Weinberg des HERrn kom¬ men waren/vnd sprachen / drse letstehaben nur ein Stun¬ de gearbeitttt / vnnd du machest sie vns gleich/ die wir des Lages Lastvnd dieHitz getragen haben. Es ist ein Gna- denlohn/vnnd kein Verdienst/ das Gott seinen Arbeitern Wkinb»"^» gibt/ es komme einer zur ersten oder leisten Stunde/zu der HERrn. warhafften Erkanninus Chrrsti/ vnd auß Glauben diene dem HERrn Christo/ daß -nie Gott das ewig Leben gibt: Darumb S. Paulus es alles für kat vnd schaden rechnet/ PWp vnnd will nicht sein eigne Gerechtigkeit haben / sonder die auß dem Glauben kompt/vnndm der Gem-infchaffi des >- Lor leiden Christi erfunden wrrden/ der allein sein Gerech- I-r z. tigkeit ist. Sarmit aber die Al'nder Gottes in /rtm mühsamen G Stand/ I pkt.l. Was S Pau¬ lum !o lu>stigln seinem leiden gr, macht habe. 4r Leichpredig/gehaltmöeyder Srand/Arbeit vnd Ltidm/vestcr gedultiger werden/vnnd Lvanimb Gott jr verderbt/verkehrt/vnndvngrdultig Fleisch/dasist/den aken Menschen mit gemalt im gehorsam halten/daß es stellet. ' wider sein willen dem Geist vnderworffen / vnd mitieisen muß/ so hat Gott seinen Bindern / welche das Reich Gottes ererben/vnnd nicht verdienen / solch Erb/als ein Lohn fürgestellk/daß sie sich stektigs mitten im leiden erin- Rom.8. nern/.daß alles solches leiden mit der kderrligkeitnitzuuer- r Lor. gleichen/die vns Christus allem mit seinem leiden vnd sterben verdienet/ VN also mit feinem Blut theur erkaufft hat/ wie geschrtbrn stehet: Ihr seist nicht mir ver- genglichem Silber oder Gold erlöset/von ewerm eitkeln wandcl/nachvätterlicher weise/sondern mit dem thcwren Blut Christi/als eines vnschuldigen vnnd vnbefleckten Lambs. Also hat S.Paulus durch alle seine Leiden gesehen/ in die versprochne Herrligkeit/ welche jme in Christo Jesu verheissen ist/vnnd gegen derselben alles leiden für nichts geachtct/wann cs alles auffeinem hauffen lege.Vnd ist in seinem Ampt krew/auffrichtig/ fleissig/ sorgfeltig / wacker vnd mundcr gewesen/ nicht der Meinung / solche kderrlig- kcir mit seinen Wercken zuuerdienen/ sondern daß er sie nicht widerumb verliere/ die jme allein vmb Christus wil- - Lor 9 len geschenkt worden ist. Wie geschriben stehet: Ich be- teube mein Leib/vnndhalt sn in der Zucht/darmitich nicht andern prcdige/vnd selbst verworffenwerde. Es geschieht auch sollichö nicht der Meinung/als ob solche gute Werck die Seligkeit erhalten solten/welchewir thun. Dann/wie GutcM«c"cr- Petrus zmgtt/wrr werde auß Gottes beacht/ durch halten die Selig« den Glauben bewam zur Seligkeit / welche ist das ende tm nicht. vnsers Begräbims Herrn Primi Truberk. 4; vnfers Glaubens. Chr'stusift der anfang/miktel/ vnd das ende vnser Seligkeit/ durch welches Blafft allein wir zur Seligkeit kommen / vnnd darinnen brß an das ende erhal¬ ten werden. Weil nun derfrlbig vns nicht allein befolhen/daß wir Warumb sich die vnser Liecht keuchten lassen/darmit die Menschen vnftre We!ckbcfl To- elenden de/wrc wol thust du dem dürfftigen/der da schwach vnnd An W. " alktst/der in allen sorgen stecket/ vnnd nichts bessere zuhof- Syr. 4.. ' fen/noch zugewarten hak. Diß ist aber allein gesagt von denen dürfftigcn/schwachen vnnd alken Leukten/welche rechte warhafftige Christen feind/ die jrem Beruffredlich G it/ außge- 46 Leichpredig/gchalLettbeyder außgewarktt / oder da es nicht geschehen were / doch war- haffrige Buß thun/vnd durch alles jres elend die herrliche Erscheinung Christi sehen/diefelbige lieben/ vnd darauff/ als ihr endiliche Erlösungauß aller not/mit Christlicher Verlangender begürd warten/vnnd sprechen-Ach/ach wann ist mein se- vachdcmTovc. ligs Stündlein meines abschids auß dtserWilt vorhan- denS wenn will der H Err Christus erscheinend vnnd disem elenden 'Jamerthal ein ende machen s Ach / darnach ver¬ langet mich/darmit ich die Kron sehen möge/die mir vnnd allen rechten Christen mein HERR Ihesus auffsetzen würdt. Zik Trtnder des Golchen Trost aber haben die nicht/so in allem wol- ab der Er."" tust distk Welt ersoffen feind / wenig oder gar nichts nach fchrtnmig Christi. Gott/vnd nach der Erscheinung Christi fragen/sonder sie erschrecken von k)erßen/wann sic vom jüngsten Tag/ vK von der Erscheinung Jesu Christi hören/vnd jnen weder essen noch trincken mehr schmecket. Von denen auch Sy- Syr. 4». rach also schrcibetD Lode/wic bitter bist du/ wan an dich gedenckk ein Mensch/der gute Lag vü gnug hat/vnd ohn sorg lebek/vnnd dem es wol gehet in allen dingen/vnd noch wol essen mag.Dann sie habenjren Himmel auff Erden/ vnndnemen auch diß Leben für das ewig leben/wann sie stettigs gesund weren / vndjrem leiblichen Wollust abwar- renköndten. D.eRmder Bot- Aber also seind die B-inder Gottes nicht gesinnet/ Erscheinm!?^" sonder weil sie wissen/daß es also vom HErrn geordnet Christi. srie/vber alles Fleisch/beide deren/die vor vns gewesen s«ind/vn nach vns koMen werden / v» man im Tode nicht frage/wic lang einer gelebt/ sonder muß fort/wissen auch Syr. 4». gcwiß/vaß durch den Lode jnen kein schade zugrfügi/son- der der Eingang sey/zu der ewigen B^ron/ die allen denen im Himmrl beygelegt ist/ von dannen der PErr Christus kommen/ BegräbtiusHermPrimiTruberi. 47 komen/vnd ftezu sich in sein ewig Reich einnemcn werde. <>/... Darumbist jhnen der Lod« nicht so bitter/sonder wissen sich/nach dem Geist/mitfrewden/wie S. Paulus/ darein zuschickcn/vnd also seliglich von diser Wett abscheidcn. Diser predig Pauli hat vns verliebe vnndgttrewe lctcnvnd Gott ein herrlich Exempel auff den heutigen Lag an di- mu« Trüber^ scr Person für Äugen geftellet / die wir jetzunder zur Er¬ den bestrttiget haben / nämlich / an Herrn Primus Tru- -ern/Christlicher vnnd seliger gcdachtnus. An welchem auch alles erfüllet worden ist / was S. Paulus in den ver- leßnen Worten an sein Jüngern Timothcum / als einen redlichen Evangelischen Prediger / geschriben hak- Welcher nicht in disem Lande/sonder inLrain/im pnmnsTrubrr Dorff Rastzlitz/vnder den Wolgebornen löblichen Frey- Eram geboren. Herrn von Aursperg/drey Meil vnder der Statt Laybach/ von ehrlichen vn fromm Ettern geboren ist/im Iar 1508. als wider Leisem Maximilian I. Christmilter gedacht- nus/die Venediger gekriegt /vnnd Triest eingenommen haben. Den haben seine Ettern zur Schul gehn Salßburg st;;o. sich zugetragen/ daß etttiche VN- Ar rcchttnEr, -üchtrgenärrische Weiber/nichk alleindasclbften/sonder rannmus Christ« auch au mehr orten in (5rain vnnd Vndcrsteyr/ auch in kommen, der Graffschafft Görtz außgegeben/ daß inen die Jungk- fraw Maria / S Rochus/ S.Sebastianus/ die)), drcy B.önig / vnnd andere Heiligen mehr/offk erschinen/ auch mir jnen reden/vnd begeren/ der ein an disem/der ander an einem andern ort/Berg/ Thal / Wald oder ebnem plan/ einem jeden ein besondere Kirchen zubawen/ vnnd wo sol¬ che Kirchen nicht bald erbawrt werden / wöllen sie in der¬ selben gegend/ vber Menschen vnd Vihe/ grossen sterben/ vnd allerley plagen/vnnd vber die acker vnnd Weinberg Hagel schicken. Nachdem nun disem narrischen fürgeben solcher Weiber / das arme einseitig vnuerstrndig Volckgcglau- bet/vnd gefolgt/vnd solcher örter Walfarten angerichtet/ B.üh/L.älber/Schaaff/ re. dahin gemben / Kleider/ Fkachs/Woüen/Wachö/Hüner/ vnnd groß Gelt getra¬ gen/ vnnd den gemelten k)riligen geopffert/auch hernach mn grossem vnkosten Kirchen erbawet/darüber nachmals die Münch vnnd Pfaffen / sonderlich aber der Bischoff . zu Laybach / ein grosser Verfolger der Evangelischen prediger/ steiff von wegen des L.uchekfieischs gehalten/ so sie daruon empfangen. Wie denn H .rr Primus seli¬ ger/in der getruckten teutschen Vorrede/ vber das new Testament / in die Lrabaklsch Sprach verdoklnmschet/ an die damals Röm. Kry.May. Christmilter gedä chrnus/ gestrlli/wettläuffig vndaußfährlich geschribenhat. prim«» m, Wider dise newe angestcllte Abgötterey / hat Herr der die Abgötte, pxjmus seliger / srmipt ctkltchen seinen Mitprtestcm an- rey geprc Iget. gefangen öffentlich zupredigkn/ vnd das arme Volek von verjel- BegräbnusHerm Primi Trubert. 4Z> derselben zur rechten Buß vnnd Erkannrnus vnsers HERREN Ihesu Christi vnnd einigen Heilands /mit vnwidcrsprechlichen Zcugnussen heiliger Schrifft/In¬ halts mssers einftltigen Christlichen Calechismi / ge- wisen. Bey welcher Lehr jhne sampt feinen Mirbrüdttn der Bischoff zu Triest/ Herr Lonom us/ wie auch Herr Christoff Räuber / vnnd k)err Franciscus Eantzianer/ beide Bischoff zu Laybach / bleiben lassen / vnnd b-y sol¬ cher Lehr sie gchanvthabt/ geschütztt/ vnnd geschi^mer haben. Als aber Vrbanus Icxtvris Bischoff zu Laybach worden / seindjhme anfangs die visputanoncs vnd Lehr von der Gerechtigkeit des Glaubens / daß man allein durch den Glauben an Ihesum Lhrrstum müsse vor Gott gerecht vnnd selig werden / gantz vnnd gar zuwider ge¬ wesen / vnder welchem Herr Primus die Pfarr auff Bartholomes Felde bekomm n / Darneben auch die Pfriend der Laploncy MaMiliani zu Cili noch innen gehabt. Deßwegen denn gedachter Bischoffnach vollende- hat rem Schmalkaldischen Krieg / Anno 1547. bey der da- mals regierenden königlichen Maiestat Ferdinando/rc. dm. Noch löblichster vnnd Christmilter gedüchtnus/ heimlich Befelch aufgebracht/daß man Herrn Primus/ sampt / -wen seiner Mittbrüder/Hcrrn Paulus Wiener/Thum- herrn / vnnd Herrn Georgen Dragoljtz/Vicarium/ge- fängklich eivziehen solle. Inmaffen dann ermelre zwen feine Mittbrüdrr in Gefenqknus gebracht/wie auch M alter erlebter Podagn scher Man/Herr Lienhart Merrlitz/ H Vicarius >o Lcichpredrg/gchalten bcy der Vicarius (rencraii?; vNNd<Ü2nonicu8, excommunicirk, vnnd aller seiner Pfründen beraubet worden / allein daß er sein B.öchin gleichwol nicht offentkich/sonder heimlich zur Ehe genommen / welche alle drey k)errn Primus ge- warnck/daß er nicht m die Gefengknuo kommen / sondern damals derselben entgangen ist. Herr Primus al, Diser Bsschoffaber Vrbanus / so hernach zu Tho- lcr seiner pfnin, natverd durch Ll5. i nurrsehencn Fall den Hals gebrochen/ beraubet. hat jhne Primus nicht allein aller seiner Pfründen ent¬ setzt vnnd beraubt / sonder jhme auch mehr denn für 400. Gulden werth Bücher nemen lassen /veren er mangeln müssen/ vnd nicht mthr darzu kommen können. Als nun kein Hoffnung mehr vorhanden gewesen/ daß er widerumbhu seiner Bärchen kommen möchte/hak er sich mit Rhak frommer Christen / selbigen orts / in ober Deutschland begeben / da er/ wie sein eigen Handtschrifft meldct/erst ein rechter Christ/vnd in der Lehr vnnd Glau¬ ben recht gesterckel worden seie. Der dreien Stan Es haben aber mittler zeit die drey Stünde einer er- dein Lrainanlan, same« Landtfchafft in Crain/dte Herrn/ vom Adel/ vnnd halbes der Burgenschafft nicht vnderkassen/sonder neben andern Niderösterreichifchtn Ländern / bry der damals regieren¬ den königlichen Mayestat anzuhalken/ daß ihnen die Religion /nach jnnhalt der Augspurgtschen Confeffion/ allergnädigst vergönnet werden möchte/ welche sie auch bcy höchstgedachter Königlichen Maiestat vnerschrocken bekennet haben. Vndals/wegen Herr p>rimus/mehrgedachte ersa- me Landtschaffr angrhalten / Haden sie endtlich souil er¬ langt/ Begräbtius Herrn Primi Trttberi. 5» langt/vnangesehen/daß jme die Bischcff/dieMünch vnd pfaffen/zum höchsten zuwider gewesen/daß er seinWoh- nung im Land Crain wol haben möchte / aber nicht predi¬ gen sötte. Anno 1548. hat sich ein newe Verfolgung mitjhme Hk« pnmusbar zugetragen/daß er auß Crain weichen müssen.iDa er sich denn anfangs gehn Nürnberg begeben/vnnd von dan- nen / durch weiland Herrn Veit Dieterichen / den ge- trewen Diener der L-irchen daselbsten/gehn Rotenburg primus^ auff der Tauber befürderk worden/ allda er seine liebe erste Rotenburg «uff Haußfraw Barbaram öffentlich zu Buchen geführet/ vnnd daselbsten der Kirchen Gottes trewlich grdienet/ von dannen er Anno re. 5z. gehn Kempten zum pfarr- ampk beruffen worden / da er gleicher gestalt der B.irchen prim»« u, acht Iar lang trewlich/ als ein Evangelischer Prediger/ Rempkrn rr.r. grdienet hat. chEn^wor, Anno re. 60. Als seine liebe Landtsleut im Lanbt Hn-rprimuswr, Crain/in mangelgetrcwer Evangelischer Prediger ge- dcrumdmLrain standen / ist er durch ein ersame Landtschafft/von Kerm pren auß / in Cratn beruffen worden / darauff er seinen Dienst zu Aempten auffgcschrtben/vnnd nicht anderst vermeint/denn daß er seinen liebeo Craincrn lenger pre¬ digen sollen. Nachdem aber damals solche Verhinderungen in Crain eingefallen/daß solcher sein Beruffsein fortgang nicht haben könen/vn demnach Herrn Primussen Schrei¬ ben von einerrrsamen Landtschafftzukommen/daß er sich noch lenger in ober Deutschland auffhatte sötte/ ist er von weiland dem Durchleuchrigen Hochgeborne Fürsten/vnd H ij Herrn Derr Primus Zu Aurach Pfarrer gewesen- Her? Primus erstlich die Cra, britische vnnd Wrndilche Schriffc erfun« deu. Herr Primus zum andcrmnak in Lrain wider erfordert. zr Leichpredig/gehalten bey der Herrn Christoffen / Hertzogen zu Würtemberg/rc. Hoch- löblicher vnnd seliger gedachtnus/gnädiglichen auffge- nommen/ vnnd gehn Aurach zu einem Pfarrer verordnet worden / da er gleicher gestalt der Kirchen Gottes ein jar- lang krewlich gedimct hat- Vnnd nachdem er hie beuor/ durch Gottes Gna¬ de Anno rc. 50. erfunden / wie man die Windtfche Sprach auch schreiben möcht / ( dann zuvor kein Brieff noch Register / vil weniger aber ein Buch in Wmdi- scher Sprach getruckt / oder geschriben gefunden wor¬ den) Haler oaftlbsten mit gnediger Befürverung Hoch- gedachtes Hertzogen Christoffen / sampt zweien Mikt- gkhülffen / Srepkano Lonlule / vnnd Antonio val- marino / ein Windische Truckerey gehabt / vnnd in Windifther Sprach ettliche nützliche Bücher verfet ti¬ ger / zu welcher außbreitkung weiland der Wolgeborne t7)err Hans Vngnad/rc.Christmtlter vnd seliger gcdächk- nus/irewlich verhelffen / darourch die Lärchen in Crain/ vnd andern orten mehr/vermittelst der gnaden des heili¬ gen Geiste/nicht wenig erbawen worden. Da ernuubeneben solchem nützlichen Werck/ seiner jhme defokhcnen Kirchen mit allem irewen fleißabgewar- tei/tst er Anno rc. 62. abermals gehn Laybach erfordert worden / dahin er sich auch / auff erlaubnus Hochge- dachis HertzogLhrtstoffen gehorsamlich vnnd gutwillig begeben. Ale aber durch seine mißgünstige/er bey der damals Röm. Leif. May. Ferdinands beschwerlich eingetra¬ gen / ist er für den Bischoffvon Laybach erfordert / vnnd wol eMminirt worden/da er feinen Glauben vnrrschro- ekenbe- Begräbnis Henn Primi Trüben. z; cken bekennr/sich feiner Lehr nicht gefchamek/vnnd in der¬ selben beständig erfunden worden. Dann die Röm Leif. May. von wegen vnglnches vnnd widerwertiges Be¬ richts / nicht eigentlich wissen mögen / was es mir jm für ein gestalt/ vndwie seine fachen feiner Lehrvnnd Person halben geschaffen. Da dann besonders ein ersame Landfchafft jmevor Einersamc Höchstgedachter Röm. 'Leis. May. diß Zrugnus gege- KüiMh yc7m ben/wann jhr Leis. May. jhne selbst hören sotten/wur- pnmus tr«wl.ch den ihr May wegen ftiner bescheidenheit/ so er im lehren angmommr». vnnd predigen gebraucht/mitjhme gnadigst/ wie auch sei¬ nes erbarn/auffrichtigen/fridlichen/Gottseligen wandele vnd Lebens halben wol zufriden sein. Darauffer auch da¬ mals im Lanvgeblibrn. Vnd nachdem/durch die Widersacher/jhnre vnd sein Wa« pri- Mituerwandten Predigern /a llerley falsche vnd vnreine m^chungveV Lehr/wieauch vnleidenliche Verordnungen zugemessen/ Würt,mb«rgi. vnd außgrgebeu/ sie lehreren falsch vnd vnrecht/ vnd Han- delten die Sacrament verachtlichvnd leichtfertig/ Irem/ sie tauffcn die Linder vndcr der Brucken/ vnnd die von den Papisten getauffte Kinder/tauffensiewider/vnd ver¬ nichten also alle Ordnungen / die weltliche so wol / als die Geistlichen^ Ist Herr Primus bewegt worden/die Würtember- H-» prim»» d»? gische Kirchenordnung / sampt dem Theologischen Lxa- Mine pyillppi/ von den Haupkartickcln Christlicher Lehr vnd LxEnrln. indieWindifche Sprach zuuerdollmekschen/vnnd ohne ^lverootimrt« TittclvndVorredetrucken zulassen. Wrices sme durch seine mißgönstige vnd widerwer- tige in der Religion/ dahin gedeuttrk worden/als wer« sol- H ih lichr 54 Lekhpredig/gchaltttt bey der lichs F. D. Ertzhertzogen Carolo / zur Verkleinerung tztttprimus/wte S. F. D. Reputation vnnd Hochheit geschehen/ist er demLand^ anstifftung der Feind unserer Christlichen Lehr/ Lram geschaffen Augspurgischer Conftffion / durch ihr F. D. vnangese- wordcn hen / daß rin ersamc Landtfchafft vnderkhänigst darfük geberren / endrlich gantz vnnd gar auß dem Land abge- schaffen worden. ^errprimus Alser nun gehn Tübingen kommen/ist er anfangs ' Lauff gehn Lauffrn zu einem Pfarrer auffvnnd angenommen gew^i-E worden. Vnd ob er wol auch ein Beruffgehn Schwein¬ furt gehabt/als er ungefährlich ein halb "Jar der Air Warumb her: chen zu Lauffcn grdirnek / ist er zu Beorderung der ge- ttn'd?naen^nm druckten Bücher in Windischer Sprach / daß er der Pfarrervcrord- Lruckerey zu Tübingen täglich beywohnen möchte/ «er worden. hieher gehn Derendingen zu einem Pfarrern verordnet worden. Anno re. 67. Aks ein erfame Landtfchafft abermals mit F. D. seinethalben in Handlung ^gestanden / daß er widrrumb gehn Laybach ins Lande Crain/ mir jrer F. D. gnädigster Verwilligung gebracht werden möchte/er aber Wi- Herr pri. Herr Primus / von guten Freunden vilfaltig gebrtten MUS noch einmal worden/wo immer möglich/bey den gefangnen Türcken in Lram kommen. zuerkundigen/ob nicht derTürckischAleoran zur Händen gebracht/ vnnd auß demselben bey den gefang- - nen Türcken erkundigt werden möcht / was ihr vermetn- > ter Glaub vnnd Religion/vnnd welches die rechte Doll- metschung des Aleorans seie/hatsich mehrgcdacht.r Herr ^errprimus Primus selbst wiverumb in das Land begeben/ vnd ettliche Türckifch - Wa, gtsgngme Türcken zu Laybach/ da ein Lürcktscher Wa- d?sÄie"orans Hal" fcha/wie ein Lürcktschrr Pfaffs» LschernkMkl/vnd an- Lenexammirk. dspt Bcgräbnus Herrn Primi Trubel 55 der« mehr Türcken / auff den Grantzhciusern gefangen gehalten/ mit flciß jres Glaubens/ vnnd des Türkischen Alcorans halben befragt. Dessen Ankunfft ein ersame Landtfchafft zum höch¬ sten erschrocken/weil solche in werender Wandlung / darin man mit ihr F.D. gestanden/andcrst vnnd vbel gedcutttt werden mögen / als wann es ihrer F D- zuwider gesche¬ hen / so doch ermelkc Landtschaffi von solcher Ankunfft gantz vnndgar nichts gewüßt. Deßwegen den»i/nachdem er auffdem Schloß zu Laybach/ wie auch zu Reiffnttz den Lürckischrn Pfaffen selbst / vnndzu Tschernemel durch einen fein Mitbruder/die gefangene Türcken auffven Aleoran e-caminirt/vnnd mit fleiß beftagt/ist er mit feinem Esel kurtz außgeriffen / darmit ein ersame Landtschaffi bey A D nicht in beschwerlichen vnnd gefährlichen ver¬ dacht kommen möchte/alswolten sie wider frrr F-D- wil¬ len ihneauffhalten- Nachdem er dann nun in das zweintzigstIar sich hie fterr Primus Lc, zu Derendingen auffgehatien/vnnd/ souil er / nach seines Leibs gelegenheit/wann er gesund gewesen/vermocht/^ ' seinem Amp« mit predigen vnnd retchung der Sakramen¬ ten flelffigvnrrcwlichaußgewartet/istmmiglich bewußt/ welcher gestalt er auch gelcbet/vnnd was für einen Wan¬ del er geführet har. Dan er gegen meniglich sich mit aller Demut freundtlich/ vnnd gegen allen Menschen/ son- v-nprimus ge, derlich aber gegen den Armen gutthätig erzeigt / auch gegen denen / so es nicht würdig gewesen. Vnnd dem¬ nach weder sme selbst / noch ftinen Lindern Schatz auff Erden samlen wöllcn / sonst wurde er denselben am zeltlichen ettwas mehrer- verlassen haben / besonders/ weil 56 Lcichpredig/gehaltenbeyder weil ein ersame Landtschafft in Crain / bey denen er Irrt» vnnd werth / vnnd in grossen Ehren gehalten wor¬ den / wegen seiner gerrewen Dienst / so er ihren Kir¬ chen geleistet hat / ihme auch abwesenden järlich ein ehrrich Gnadengelt raichen kaffen/ daruon er doch/wie auch von seiner Pfarr/wenig erobert/vnnd für sich ge¬ bracht/ sondern ihme ein Schatz im Wimmel grsamlet/ htrrprinmv g«. gegen ftembden vnnd Außländern/ sonderlich/ dievmb gkn allm Mc^ GDLkes Worts willen in das elend vertriben/ Gast- dm"vcr"ribn' n frey vnnd gutthätig gewesen / di« er alle am längsten LhnstmGast, Lag als Zeugen haben würdt / daß ftin Glaub an Iac 7 den HERRN Christum / nicht ein todter / sonder ein Gal 5. lebendiger Glaube gewesen sey / der sich duech die Liebe gegen dem Nächsten mit der Lhat / vnnd in Wercken erwisin hat. Herr Primus ho. Es ist auch für ein besondere Gnad zuachten / daß hes vnd gcrhü. ihme Gott sein Leben schier biß auff den höchsten Grad/ w.gs alrrr. nümltch / gar nahend zum achtzigsten Iar wundrrbarllch erhalten / welches vor vier tausent Iaren für das hoch al- psal.90. ter geachtetwordcn/wie geschnben stchttDes Menschen Leben ist sibentzig Iar / vnd wann es hoch kompt / ists achtzig Iar / dann er das acht vnnd sibentzig Iarerreicht/ vnnd vngeachttk deffelbigrn / auch allerlry zufälliger Kranckheiten/ noch auch vor seinem Lode ein gantz rhü- wig Atter gehabt/ daß er seinem befolhenmKirchmdienst außwarten /vnnd ein Tag zuuor / ehe er kranck worden/ nämlich/den zweintzigsten Junij/ seinem Nachpauren/ in seiner Aranckheit / das heilig Abendkmal selbst ge¬ reichthat. Des an- Begräbnus Herrn Primi Truberi. 57 Des andem Lags / als er sich zu Beth gelegt / ist er A" prim»« ab, schnell gar kranck worden/ gleichwol sichwiderumb erho, k«t/daß er das hochwürdig Sacrament des Leibs vnnd Blues Christi / mit hertzlicher -egürd vnnd andachk em¬ pfangen/ welche jhmek)MDottor Dieterich Schnepff Pfarrer zu Tübingen / nach beschehener sein k)err Pri¬ mus ernstlicherBeichr/ vnd empfangner Absolution / in gegenwart viler Personen gereicht hat. So offt er auch auß heiliger Schrifft mir tröstlichen Sprüchen damals erinnert/vnnd befragt worden/ober auch auff solchen Trost / den er ander Leut gelehrt/von difer Wrk abscheiden wölle/hak er allezeit mit lautter/ deutlicher/verstandklicher Stämme geantwortet-Ia/Ia. So offt man auch vor dem Lisch geberren/hat er auch mitgrbettcn/vnndmit lautter Stümm allezeit dasAmcn gesprochen / wie er denn auch den -6. Juni) hernach / wie er im Beth gelegen / dem jungen Meidlin selbst vorge- btttethat Wann auch der Schultheiß vnd andere seine Pfarr- h-« prim«» hat kinder zu jhme kommen / vnnd jhne in feiner Lranckheit l-mmi Todr. besucht / hat er ihnen lautter bezeuget/ daß er auff difer rmd» zur b/stm, Lehr vnnd Glauben / den er ihnen fürgekragen/vnnd sie d-qk«c im Giau, gelehrt/ standthaffr durch Gottes Gnade verharren/ vnd " ^^manct. für dem Richkerstul ^Zhesu Christi vnerschrocken erschei¬ nen wölle Denn es feie die Göttliche laumre vnfehlbare Warheit des Worts Gottes / das nicht fehlen könne / dar- auffsie bestendiglich verharren / vnnd als dem einigen vn, gezweifelten Weg zur Seligkeit bleiben /vnnd sich nicht varuon abweisen lassen sollen, I Den ?r Leichpredig/gehalten bey dek r?c" Primus Den sechs vnnd zwetntzigsten Junij hat er in der TodtbÄ E«« Dollmrtschung D- Luthers k)außpostill / die leiste kara- liebenLraintrn Arapkos/ dasist/nsch ektliche wenig Wort/ so er nicht grarbeitttt. vervollmetschci / jhme fürlesm lassen / vnnd begert / die Dollmerfchung in die Feder Zureden/welche sein Schrei- ber/so ne-en jhme gesessen / aufffchretben sollen / so offt er ettltche Windifche Wort geredr/wie sie sein Schreiber auch außgelegt / hat er darauffgemeldek / in der Seligkeit wöllen wir einander sehen/vnd jmmervon der Frewde des ewigen Lebens geredr. Den siben vnnd -weinßigsten Junij / als sein pfarr- verweser/so jhne mit predigen/in derB-ranckheit/ver- tretten / jhme auß heiliger Schrifft allerley tröstliche Sprüch / in gegenwart viler Burger / fürgefprochen/hae er begerr/man soll jederman in die Stuben einlaffen. VS da gemelrer Prediger nicht anderst vermeint / dann das Stündlin seines abscheidenswere schon vorhanden/hat er die vmbstander -um Gebe« vermanet / vnnd da er jhme ein Gebett auß einem Bettbüchlein fürsprechen wöllen/ 5?ttrPrimus hak Herr Primus mit lautrer Stümm gesagt / Nein/ Cor«» bt. Nein / Text her/ Text her / das ist / man soll jhme nichts/ grrt. denn lautter Sprüch auß G-OTres Wort fürsprechen. Sonderlich aber Hai er begert-uhören/vom Wasser/ dar- bey der Prediger vermercket / daß er den rz. Psalmen be¬ gert zuhören: Der H ERR »st mein k)irt / mir würdt nichts mangeln/er weidet mich auffgrüner Awe/vnnd führet mich zum frischen Wasser / re. Vnnd da er jhne zu ende gebracht / hat er abermals mit grossem srufftzcn gesprochen r Amen/ vnnd darauff geruhet. Dm Begräbnus Herrn Primi Trüben. 5- Den acht vnnd zwetntzkgsten I»nij / als er feine Schulden vermeidet / vnnd den armen Leukten allen/ Schuidcnn>ich, wer jhme schuldig gewesen / alle Schuld nachgelassen/ gelassen, vnnd geschenckt / daß sie es feinen Erden nicht bezalrn dürffcn/hat sein Kranckheik etkwas hefftiger bey jme rüge- nommen. So offt man jme aber zugesprochen/ oder für jn gebetten/ist es alle zett mit jhme besser worden/ernstlich gegen Go« geftufftzet/ auch schier alle Work / so jhme zum Trost fürgehakten / selbst wtderumb erholet/auch sonsten für sich srlbstm dergleichen geredt. Vndalshier-- auff der Prediger das Amen gesprochen / hat er kein Glide verwendet / vnnd ist also in dem HERREN ^hesu Christo seliglich / rhüwtg / vnnd sanfft ent- schlaffen. Diß ist beides das Leben vnnd sterben ewers grlieb- Primus em ten Pfarrers seligen/welcher nicht ein gemeinerKorff- pfaff/sonder ein rechter warhaffttger Euangelischcr Pre- prediae» vnnd diger vnnd Bischoffgewesrn / der sein Ampk auch redlich g-wesm. außgerichket/ darüber sich vil erlitten/ vnd ritterlich wider den Teuffel vnnd alle falsche Lehrer gekümpffr/gcstrtt- ren/vnd sein Lauff seliglich vollendet hak.Der nicht allein vber euch zu Derendingen / als jhme/seine verkramten Schäffltn / sonder auch vber alle Evangelische Kir¬ chen im hochlöbltchen Fürstenthumb Crain/als elnge- krewer Hirt vnnd Bischoffgewachek / denen er / so lang er geduldet worden/das Work Gottes fernen Zuhörern laut- eer vnnd rein an allen orten fürgeiragen / die hochwürdi¬ ge Sakramenten / nach dem Bcfelch Christi gereichet/ Gefunden vnnd Kranckm/ mit dem Trost GOTtes Works eiferig gediener. Vn da er von solchen seinen liebe I ij pfarrkin- 6o Leichpredig/gehalttnbeyder Pfarrkindern außCrain / nach dem Fleisch/ weichen müs¬ sen / ist er doch ihnen im Geist alle zeit gegemverlig gewe¬ sen/ vnnd beneben seinem Christlichen vnnd eiftrigen Ge- beik/für jhr zeitlichvnnd ewig Heil/zumeussersten sich beflissen/ ihnen Mienen / vnnd sie nicht allein durch herr¬ liche Lrostschrtfften / zur Bestendigkeit im Glauben ver- manet / sondern auch mit Verdollmetschung nützlicher Schrifften/ire Lirchen trewlich Helffen erbawen, Was für Lücher Wie er dann zuuorderst den ChristlichenEaiechis dc^MEhen mum / das ist / die Hauptstuck Christlicher Lehr / mit Sprach gtfcrti- dreyerley kurtzen vnnd außführlichen Auflegungen/ wie s"- auch in Reimen vnd Gesangswcise/sampt ertlichen psal- mcn/vnnd Geistlichen Liedern/in die Windische Sprach verdollmetschct hat. Deßglcichen auch das newe Testament/zumtheil Anno -55/»-umtheil aber/vnndalsogantz -58-.verfer¬ tiget. Item/alle Epistel/sampt der heimlichen Ldffenba- rung Iohannis/mit verstandtlichcr Auflegung in Win, Vischer Sprach erkläret. Dcßgletchen auch die l-ocos communcs/dasist/ die Nauptartickel Christlicher reiner Lehre / wie diefelbige mir guter -Ordnung vnd bestendigem Grund H.Schrifft zusamen verfaßt seien. 'Ztem / die Christliche Augspurgische / die Wivtem- bergischc vnd Sächsische Confession/dartnnen di« Christ¬ lichen Churfürsten/ Fürsten/vnnd Euangelifche Stande ihren Glauben/wider das Papstumb/ vnnd alle andere verdamptc Setten/ von der -eit an / des widergeoffenbar- ren Euangelij / -u vnderschidnen zeitten / vor dem Römi¬ schen BegräLnusHerm Primi Truberi. 6» sehen Keifer Laro! o v. vnnd vor dem Papstjschen Loir- ciko zu Lrienr vnerschrocken bekenne haben. Item /etn volkomne Christliche B-irchenordnung/ fampt dem Lxamiae IkeOloZico / das ist / einem nützli¬ chen Hüchlin/wie man ein newen Kirchendiener von al¬ len Artickeln der Christlichen Lehr befragen / vnd ob er in derselben rein/vnnd deßhalbenzuL-irchendienst tüchtig vnd zugebrauchen/erkundigen soll. Er hat auch den Psalter / welchen er eitffgantzer Iar nach einander/zum thetls zu L.empten/zum «heile zu Au- rach zum thetls auch zu Laybach teuksch gepredtget / vnnd in seiner Verfolgung zimlich zuuerstehn gelehrner hat/ mit der Außlegung verfertiget. Wie auch die Formel der Christlichen Coneordien/ darzu sich die drey weltliche Churfürsten / pfaltz / Sach- fen/vnnd Brandenburg/ fampr andern vilen Christlichen Fürsten/Grauen/Herrn vom Adel/freie Reiche Statt/ mit ihren Buchen vnnd Schuldiener/wie auch die Crat- ' nerische Eua^zelische Kirchendiener bekennt vnd vnder- schriben haben. Envtlich Hai er auch die HaußpostillD. Luthers in die Windische Sprach verdollmetscher/vnnd diesrlbige gantz vnd gar/biß an ettliche Linien verfertiget- Durch welche Windische Dollmetschung nicht al- Mß lein die Lerchen in Crain hefftig erbawen/vnd zugenom- men / sonder auch in Croakien / vnnd in der Lürckey gros¬ sen nutzen geschaffen/daß ettlich vil zu dem rechten vnd se- ligmachenden Erkenmnus Ihesu Christi kommen/dar- für Gott btllich zudancken- Darumb wir nicht zweifeln sollrn/der k)ERR Christus werde jhmeauch amjün-j- itj sten ssen Lag die herrliche vnnd vnuerwelckte B.ron der Ge- rechttgkeit auffsctzm/ dessen Seele jetzunder mit jhme in vnaußsprechltcher fremden lebe«/biß der Leib wwcrumb von den Losten erweckt / vnnd mit der Seele vereiniget würdt / welcher zuuor in der Erden mol paliert werden ' Cor. ,5. muß / daß ein herrlicher elarificierter Leib herfür gehe / der Van. »r. «euchren würdt / wie die Stern am Himmel in alle Ewig¬ keit Der HERR Christus wolle vns allen auch ein solch selig Christlich ende/ vnnd ftöliche Aufferstehungzur ewi¬ gen Himmelischen Seligkeit verleihen. Wel¬ chem sry Lob / Ehr vnnd prriß in Ewigkeit/Amen. I