L a i bi a ch e r W o ch c n b l a t t zum Nußen und Vergnügen. ^ ^I-U 41. F r e y t a g, d^n ". Oc t 0 her l 8' 6. Ritter Sancho. 1 Partugiesische Nittergeschichte^ . 3)as kleine bergbewehrte Land , das an der ft.nstcn Sply'e von Eurcpa sich dem^ Weltmeere kühn entgegenstellt, das edle' PoUlmal hat.stetsein tapferes und, ein llibrnswürdiges Volk hergebracht;,. von gleicber Abkunft mit den Spamern td-ut> es siets ihren Mel des Ge.nuths und ihn'n Wasscnruhm , ohne sich nnt den ^anftmkeiten d^eftr westlichen Erobc-rec zu b^ckcn ;^dre Wdcr - Erobemn-ac'n, womit stnie kühne und glorreiche Eroberung von Ostindkn begleitet war, sie wa^n' n.cht armen, arglos vertrauenden W'.lden, sondern kricgsmacb'gen, qrausamcn Mahomedancrn, im r^cktllchcn Kämpft abgewonnen. Zwar tr,ag?n nicht ,^hr sim^Hslden liiiherer Iahrhundetts,^ die edelmlilhigen. .Pereka-ö, Gamas^ ents^'ue Länder; do.y blieb dev alte Muth «ni) ftno ausz?:chn.noe tic^ Zärtlichkeit,^ du uns d^solgends E^ahlung aus d^n ftüh:rn Züten mahlt. Nnr z u gefühlvoll, achten sie kein O^ftr, welches der Liebe g:lr,'die gleichsam der Lichtpunkt ihres L.bens ist. So, w?nn man jedes Volk dcs Ab'ndländes durch irgend eine vorzugliche Egenschajt bezeichnen wollte, den Söhnen Pottugals bliebe der Ruhm der zqctlichsten und treuesten Liebhaber. Zur Zeit, als KZnig ?lliaton Portugal ^herrschte, war Ritter Sancho von Güimaw3l1s der Furchtbarste uno Liebenswürdigste der portugiesischen Ritterschaft. Von ftuhor Jugend an war Ruhm das dringendste Vedürsn ß seines Herzens gewesen , und nie ward dieses glühende Herz gest:llt; und. hatte er auch ganz Spanien durchzogen, Rieftn besiegt, Schlösser erobert unD gefangene'Schönen'srey gemacht, noch immer klagte der unruhige Krieger über Mangel an Beschäftigung die Lkbs ist gewöhnlich dann nicht fern von so feu« NgmPcschaftlosen. '"/ ''' , '/,:tterschnell3 geg?« den ruhigen Unbekannten. - In Spl'tter flogen beyder Krieger Lanzen, die Schwerter blitzten und von tausend wiederholten Streichen sprangen die Funken aus de» tzellgeschliffenon Rüstungen. Sancho hielt sorgfaltig auf seinen schönen W.Tffän schmuck; sein Panzer vom glgnzenosten Stahl war ganz ducchscwt mit goldenen Nägeln, die seine Schienen hielten, und Sternen glichen auf dem rci- ' nen Grund des Himmels ; ein herrlich wallender Helmbusch flatterte hoch herab vo,n Helme, und auf dem strahlenden Schilde las, man die In-sclmfn K-neg und Liebe. — Schot, war der schöne Helm entstellt von den Speichen dss Unbekannten, durchkcelli;t der blanke Schild und der strahlende Panzer. Ausser sich , feine liebe Rüstung so zc-stöc-t zu sehen, lieh Sancho jetzt den Roß den ^ügel schießen, faßte das Schwert in beyde Hände und ließ es mit ganzem Gewicht auf das Haupt seines Gegners niederschmettern. - Dr Streich war furchtbar, doch er glitt am blanken Stahl des Helmes ab, und sprengte bloß das eherne Hclmband; wr Helm'fiel in den Staub, und lange, blonde Locken entrollten dem entblößten Haupte des Gegners, und zeigtm daß der Ritter eine Heldin überwunden habe. Zwey große, himmelvolle blaue Augen, die sich geschlossen hatten vor der Gewalt des Streiches, erhoben wieder ihre seidenen Wimpern, und raubten dem besturtten Ue- verwinder den Sieg,den er so eben srst errungen hatte. Zitternd ließ er das Schwert entsinken, warf sich vom Pferde, und den Helm weit von sich schleudernd , lag dieser Sieger auf den Knien vor der, die er jo eben überwunden hatte. Sancho war schon; das Feuer des Muthes, das aus seinen Augen blitzte, die Bewegung, worein ihn die Freude, überwunden, und dio Furcht, verwundet zu haben, in stürmischen Wechsel versetzte, sein Erstaunen , selbst seine Stellung, alles verschönerte ihn noch; die Heldin sah ihn an und glühendes Ecröthen färbte ihr reilzend-es Gesicht; unter huldvollem Lächeln suchte sie schnell ihr Ervö'then zu verbergen, uud ihm die Hand mit Anmuth reichend, sprach sie bewegt; Erhebt Euch, 3wc»r! Ihr fty Sicger; an mir ist es,, , da^ L^ben von Euch zu erbitten Ach! envieoerte Sancho seufzend , ich fühle nur z-,l tief, wie das meinige künftig nur von Euch abhängen wird! Er'reichte ihr b?y diesen Worten ihren Helm, und wieder aufsitzend verfolgten sie aufs Neue ihren W-g; sie schwiegen, doch im Herzen suhlten beyde, daß sie sich wohl zum letzten Mahle befehdet haben möchten. Die s^öne Kriegerin war Elwinci, die Tochter des Königs Von Galizien Sie ward an Mulh von keinem Rttter, «n R^itz von keiner Schonen übertroffen ; noch hatte ihr Herz nie geliebt; allein dieß gefühlvolle Herz, nur einmahl sollt es lieben, "- — und sein Verhängniß war ihm nahe. -^ —^ Das schone Vild des edlen Sancho, die Lillbe und Ehrfurcht, die sie rührend, in seinen Augen gelesen hatte, beschäftigten Elwinens Herz, zum ersten Mahl empfand sie das Verlangen , zu gefallen ; und unter dem Vorwaud, daß ihr zerbroche ner Helm sie drückte, hing sie ihn an dem Bogen ihres Sattels, so daß der liebe- entglühte Ritter ihr liebliches Gesicht i» aller seiner Anmuth sehen konnte Un? er, der noch vor wenig Augenblicken sie nur darum bekämpft, um Rede von ihr zu gewinnen, ließ jetzt verstummt, verwirrt , das holde Auge zur Erde sinken; tausend Fragen , tausend Gedanken drängten sich ihm auf, doch sie srstarben schüchtern auf den L ppen ; sehnsüchtig suchten seine Blicke die schönen Augen der Prinzes» sinn, und doch, erschrocken fiohen sie zurück, so wie sie ihnen nur begegneten Ö wie schien jetzt der Weg so kurz für Oancho und selbst für Elwinen ! — Die Sonne war schon langst gesunken, und schon beraubte sie die feindsölige Nacht des Glucks, sich wechselseitig zu betrachten , als sie eben vor einem prächtigen Schlosse ankamen Es war i« der Mitte des Sommers ; die Sonne hatte unumwölkt von ihrem Aufgange an geglänzt, und dieser Tag, der schönste unter Sancho's Tagen , war schön für die ganze Natur gewesen; leichte Dünste, von. der glühenden Erde ausgehaucht, entsiammeten sich, und wogten durch die warme Luft: man hörte dumpf den kaut entfernter Donnerschläge; leise schauerten die Bäume von der Wurzel bis zum Wi, pfel hinauf, u:d ihre Zweige, flüsternd zusammenschlagend, schienen sich zu besprechen und einander ihr nahes drohendes Geschick zu klagen. Dunkler und duntter ward der Himmel, und verlor einen nach dem andern seiner freundlichen Sterne statt ihrer furchten rothentftammte Streifen sich durch die schwarze Wölbung hin; alles verkündigte das furchtbarste Gewitter, 5ne ganze Schöpfung zitterte ; die Liebenden allein wnrdsn es nicht gewahr. - Ein heller Blitzstrahl zeigte ihnen jetzt das nahe' Schloß. Sancho schlug vor , hier eine Freystatt vor dem Sturme zu suchen , und freundlich willigte Elwina ein; allein die Zugbrücke war aufgezogen, unV breite, tieft Gräben hinderten den Zugang; Sancho stieß in sein Horn, und siehe, auf der Zi-me eines Thurms, i,n freundlich milden Schimmer einer Fackcl, die rings umher die Nacht verklärte, erschien — ni 1 t ein unanschnlicher Z v.'rg, wie sie in jenen Zeitcn den Burgherrn öfter dienten, — nein, ein Kind, schön wie der Lcnz, und heiter, wie die Morgenröthe. In einer Hand hielt es die Fackel, wclcke so hellen Glanz versandre; ein klei, ner B ogcn ruhte in der andern. (Die Fortsetzung folgt.) Das Gegengeschenk, Als die gegenwärtig n Freystaaten von Nordamerika noch unter Englands Herrschaft standen , schickte dieses seine V^bre< cher dahin, wie jetzt nach Port Iakson in Neusüdwales. Die uordamerikanischen Pßanzer beschwerten sich über dicse ungc-bcthenen Gaste, welche alle Laster Europa's mit nach Nordamerika brachten, allein man achtete ihrer Beschwerden nicht, und die Verwaisung von V^brecheru nach.ihrem Vaterlanoe dauerte fort. Der berühmte F.anklin suchte seine Landsleute zu rächen und schickte durch ein zurückkehrendes T'ansportschiff dcm, eng-lisckcn Monster W-lpole eine Klste voll. Klapp'vschlangm; zugleich legte er einen schr Höft chcn Bnef bey, in welchem er. djeft g?itMn 3hi2:-e dsm Minister als cin Gegengeschenk, fstr die übersandten B.t.ie^ ger, D^ebe und Räuber anboch,, mit der. Bitte, diese lieb'n, Geschöpfe, ^ die fm, Nordamerika das wäcen, was die Dicbz und Mörder für England, in dic kön''g-. l'lchcn Gärtcn zu ve>pslal