MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES VerUg and Schrlftleltung Marburg a. d. Dm, Badgcm Nr. 1. Pcnmilt R. M-«. II Uhr «iVh. ?'• SchriftLltung our auf Painruf Nr M « «lalchb» Unrarlangte Zuichrlft« w«TdeB r- Kl« . ?i I ?.?,w AnfMflm lat daa Xflckporto baJiuiagn Pottichackkonto Wien Nr. 54 90«. CaichlftigtellaD Ir CUM Marktplati Nr. 12. Pwnnif Ni 7, oad ts Pattau UnffurtorgaBaa Nr J. Pamrar Nr M. STEIRISCHEN HEIMATBU NDES warktlflHrh .ta Morgaaitltang. Baiugaprala (lai «oraoa lahlbar) laoiwtUcb »M 1.10 atniciiUattUd) IB,B Rpl PottMltungigabahn bal Uafaruag Im Stralfbaad niiOgtlcb Portoi bal Abbolao (n dar Gearhlfttttalla -AlUalcb durch Poat BtooaUicb RM 3.10 (aliiacbl. 10,8 Rp. Fotlieituogigabahr) und M Rpt ZuiteU-gabObr nBialDumiBvrv wardm nni gayaa Voralaaanduag daa Btntalpra ms und dar Portoaualagao lugatandcl Nr- 136 — 84, Jahrgang Marburg-Draii, Montag, 15. Mai 1944 Einzelpreis 10 Rp! 155 Abschüsse in zwei Tagen Die neuen Erfolge unserer Luftabwehr Von unttrem WK-Luftwaffenkorrespondenten dnb Berlin, U. Mal Bei Angriffen geg«n Mittel-, Nord- und Westdeutschland flogen den Ostseeraum sowie gegen difi besetzten We«tgeblete und in Itdlien am Freitag und Samitag brachte die deutsche Luftverteidigung den nordajuerikanischen und britischen Bomberverbänden wieder erhebliche Verluete bei. Insgeeamt wurden bed die-een EinfKigen feindliche Plugzeuge, in der Mehrzahl viennotorige Bomber im 2^itraum von nurei Tagen vernichtet Besonders der von amerikaniechen Bomberformationen am Freitag durchgeführte Lan^treckenflug In den s&chsischen Raum eowie nach Brüx brachte den USA-Fliegern hohe Ausf&lle. Zwar hatte die feindliche Luftkriegführuog das Risiko dieses »Fernralds« — wie die Amerikaner gern prahlerisch solche langdauernden und weit ins Innere Deutschlands führenden Unternehmungen nennen — wiederum durch den maseierten Begleit-schütz von Femjägern und durch zahlreiche AblenkungsmanAver auszugleichen versucht, aber die deutsche Abwehr war auch gegenüber dies«i umfangreichen Sicheningsmafinahmso auf dem Postern. Die amerikanischen Bomber leisteten sich diesmal erhebliche Umwege, um die deutsche Luftverteidigung möglichst lange über ihre eigentlichen Ziele im Unklaren zu lassen. Aber bereits beim Einflug der amerikanischen Verbände in daa Reichsgebiet, der etwa im Gebiet der Mosel erfolgte, traten den feindlichen Flugzeugformationen deutsche Jagdstreitkr&fte entgegen. Sie stieBen auf den heftigen Widerstand der starken, begleitenden FemJagdverbAnde, die immer wieder die Annäherung der deutschen J&ger an die Bombergruppen un-torbindam wollten. Aber In kühnem Ansturm durchbrachen die starken deutschen Jagdverb&nde die Mauern der Llghtnlngs, Thungderbolts und Mustangs und stießen zu ihren eigentlichen Zielen, den viermotorigen Bomhem, durch. So gelang unseren tapferen J&gem allein an einer Stelle die Vernichtung von über einem Dutzend viermotoriger Bomber. Auch die In den westdeutschen RAu* men eingesetzte deutsche Flakartillerie beteiligte sich eehr wirkungsvoll an der Bekämpfung der amerikaniechen Bomberpulke. ^rch ihr konientrlichet Ab-we^feuer wurden mehrere Viennotorige aus ihren Formationen herauegeschos-sen und die betreffenden Einheiten dadurch stark in Unordnung gebracht. »Die Flak war sehr h«ftlg«, mußte auch der Sender London in seinem Bericht über die«en Angriff zugeben. Auch beim Welterflug der amerikanischen Verbände mit nordöstlichem Kurs kam es an verschiedenen Stellen zu weiteren Höhepunkten der sich stundenlang hinziehenden Luftgefechte, wenn die deutschen J&ger und Zerstörer massenweise in die Bomberpulks einbrachen. So wurden im fränkischen Raum durch außerordentlich starke deutsche Jagdan-grlffe Bombereinheiten schwer zerschlagen. Auch in Südthüringen sowie über Sacheen und der Saale mußten die Amerikaner Immer neue heftige Attacken der Im Luitkampf Gegner gerammt Elchenlaub für höchsten Einsatz dnb Berlin, U, Mal Der Führer hat am 12. Mai das Elchenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an den Leutnant Leopold Münster, Staffelkapitän in einem Jagdge-echwader, als 471. Soldaten der deutschen Wehrmacht verlieheit Leutnant Münster ist im heldenhaften Kampf gegen britisch-nordamerikanische Terrorbomber gefallen. Leopold Münster als Sohn eines Mauerpoliers am 13. Dezember 1920 in Pohtrsch (Sudetenland) geboren, erlernte den Beruf eines Schriftmalers, bis er Im Januar 1933 bei der Luftwaffe eintrat und seine fliegerische Ausbildung als Flugzeugführer erhielt. Feldwebel Leopold Münster erhielt am 1. Dezember 1942 nach seinem 52. Luftsieg das Ritterkreuz. Am 1. April 1944 wurde er wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Leutnant befördert. Im Januar 1944 vertraute man die«em draufgängerischen Jagdflieger die Führung einer Staffel an, und er bewies auch an die stärke der deutschen Luftverteidigung auf die amerikanischen Flieger wirkt, möge zum Schluß ein aufschlufirelcher Bericht des englischen Rundhinkkom-. mentators Robin Duff zeigen, der von einem amerikanischen Abeprunghafen nach der Rückkehr der Verbinde von Ihren Angriffen auf Deutschland folgendes berichtet: »Während unsere Bomber Ziele In Deutschland angriffen, mußten sie xäh kämpfen, denn die Deutschen hatten eine starke Verteidigung eingesetzt. Ich bin In dem Aufenthaltsraum, in den die Piloten nach Ihrem Einsatz zurückkehren. Heute erscheinen eie sehr abgekämpft. Sie gehen krumm und lassen den Kopf hängen. Es ist eine recht schwere Aufgabe, der sich die amerikanischen Flieger gegenübersehen. Sie sind bedeutend älter geworden seit dem Tag, an dem sie vor einigen Monaten kamen, viele sind auch gar nicht mehr luiilckqe-kehrt.a In Schweden not^elandei dnb Stoclcholm, 14. Mai Die schwedische Sammlung amerikanischer Krlegsflug2euge wurde am Samstag um weitere fünf Maschinen vermehrt. Einer amtlichen * Mitteilung zufolge wurden vier Terrorbomber und ein amerikanisches Jaigdflug7eug im Laufe des Tages durch das Eingreifen schwedischer Jagdflug^uge und Flak zur Land.ung auf ichwedischem Gebiet getrwungen, Die Besatzungen wurden interniert. Von l^-GebSr^Siterlcorpt •bgeachossea dnb Berlin, 14. Mal Ein Gebirgejägerkorps der Waffen-das im Bereich eines dalmatinischen Küstenstreifens eingesetzt ist, brachte innerhalb von nicht ganz sechs Wochen 31 feindliche Flugzeuge durch eigene Flak und Infanteriewaffenbeschuß zum Absturr. Unter den feindlichen Flugzeugen befanden sich 13 viermotorige und 18 Jagdbomber. Gefährlichste Schiffsroufe der Weif Wie deutsche U-Boot-Rudel feindlichen Geleitzug faßten dnb Stockholm, 14. Mal »Ist deine Reise wirklich notwendig? Diesen Propagandaspruoh, den man aul allen Bahnhöfen Englands lesen kann, hätten sich die Seeleute inmier wieder ins Gedächtnis zurückgerufen, die kürzlich ein britisches Schiffsgeleit nach Murmansk bemannten, heißt es in einem Augenzeugenbericht des »Daily Bx-presst. Sie hätten auch allen Grund dazu gehabt, denn die Deutschen lagen auf der Lauer. Zu einer der schwersten Konvoifahrten seit über einem Jahr eel diese Seereise nach Nordmßland denn auch geworden. Auf der Höhe des Nordkap hätten massierte U-Bootrudel den Geleltzug ge- faßt und in stundenlange ununterbrochene Kämpfe verwickelt. An Bord der Schiffe habe man allerlei mitgemacht, wozu schließlich auch noch eine stürmische See beitrug. — Fleindliche U-Boote und Stürme hätten bei Dunkelheit den Geteitzug auseinandergeriseen, so daß jedes Schiff, so gut es konnte, auf eigene- Faust die Fahrt fortsetzen mußte. Ein wahres Picknick für die deutschen U-Boote eel es gewesen. Sowie ein Schiff vom einem Torpedo getroffen wurde, sei es zurückgeblieben. Alles wae man noch von ihm sah, seien vielleicht ein paar Rettungsboote geweseru Mit Erstaunen stellte man fest, wie lautlos ein solches Schiff in den Fluten verschwarvd. An Bord dieser Schiffe habe man diese Ge-leltzugfahrt schwer mit Menscherverlusten bezahlen müssen. In dem Artikel heißt es schließlich, die durch dae nördliche Eismeer führende Geleltzugroute nach der Sowjetunion sei kraft der deutschen Angriffe noch tmoner- die gefährlichste der Welt. Rom fiber die FeindoUenaiye tc Rom, 14. Mal »Die Schlacht in Italien let in eine neue entscheidende Phase getretene, das Ist die übereinsümmende Meinung der römischen Preeee, die die ersten Berichte über den Begdnn der feindMchen Offensive um Rom rwlschen Caeelno und Gaeta veröffentlichte. Die itelleniechen Frontberidite sind sehr suversichtUch gesrtdmmt. Sie betonen, daß der neue Sturm für die deutschen Verteidiger nicht überraschend gekommen sei. »Mes-saggero« echrelbt; »Dde deutschen Verbände etehen bereit, um jeder feindlichen Initiative an der italienischen Front begegnen vu könnent. Große Beute im Osten Bereinigung des sowjetischen Brückenkopfes am Dcjestr dnb Berlin, 14. Mat Bei der Bereinigung des feindlichen Brückenkopfes auf dem Westufer des unteren Dnjeetr südlich Grlgeriopol üb««-schritten die Gesamtverlusts des Feindes nach Sichtung der Beute die zunächst angenommenen Zahlen bedeutend., ein Beweis für die umfanqredchen Vorbereitungen, wie ele die Bolschewisten getroffen hatten, um aus dem in der Flußschleife gelegenen Brückenkopf heraus einen Durchbrach«versuch nach Westen zu unternehmen. Bisher wurden 190 Geschütze, 227 Pak, drei Flakgeschütze, 234 Maschinengewehre, 100 schwere Maschinengewehre, 190 Granatwerfer, 89 Panzerbüchsen, 132 Maschinenpistolen, sieben Flugzeuge und qroße Mengen an sonstigem KrleQsqerät erfaßt. Mit der Säubertmg des wlederqewonnenpn Ge^ ländee von letzten Resten dea Fedndes werden sich diese Zahlen jedoch noch welter erhöhe. Deutsche WiHschafi im Kriege Politische Strategie — Reifende Entwicklungen — Nervenkrieg ohne Wirkung In den vergangenen Monaten hat das deutsche Volik einen Unterricht über das alte Thema der Zusanunenhänge zwischen Politik und Strategie erhalten, der zweifellos außerordentlich hart und schmerzhaft gewesen ist, der aber reiche Früchte bereits getragen hat und noch tragen wird. An sich lagen gerade dem soldatischen Denken des deutschen Volkes auf der Grundlage seiner militärischen Geschichte die Erkenntnis und die Zusanunenhänge der politischen Strategie vielleicht femer als jedem anderen Volke. Das erklärt sich aus der Lage Deutschlands Inmitten eines stets uneinigen und meistens auch Deutschland feindlichen Erdteils, In dem eft genug Raumverluit gleichbedeutend war mit der Niederlage. So gibt es zweifellos auch heute noch viele, die die militärischen Vorgänge im Osten nicht verstehen können. Sie verkennen dabei eines, daß nämlich die Kriegführung im Osten nur ein Teil der gesamten Strategie Deutschlands Ist. Für sich allein betrachtet, ist die große Raumaufgabe Im Osten natürlich ein Rückschlag, Das beschönigen zu wollen, wäre töricht, Aber man braucht nur daran lu erinnern, daß jederaeit In Deutschland selbst und im westlichen Europa genügend militärische Kräfte vorhanden waren, die diesen Rückschlag hätten verhindern können, um zu begreifen, daß es doch gewichtige Gründe sein müssen, die unsere Führung dazu ver-anlaßten, den Einsatz dieser Kräfte an dieser Stelle eben nicht vorzunehmen. Die Raumaufgabe lih Osten ist also zweifellos erst dann endgültig zu beurteilen, wenn die deutsche Gesamtstrategie klar hervortritt und, wie wir zuversichtlich hoffen, mit dem deutschen Siege abschließen wird. Dann werden auch diejenigen die Bedeutung der Vorgänge Im Osten erkennen, die sie heute noch nicht verstehen. Wir haben, das kann wohl heute schon gesagt werden, durch die Raumaufgabe Kraft gespart und neu gewonnen. Damit stellt eidb die Frage nach dem gegenwärtigen deutschen Kriegspotential. Gleichzeitig haben wir durch die Der deutsche Wehrmachthericht Die letzten Truppen von der Krim Hervorragende Leistung der deutsch-rumänischen Verteidiger — Schwerste blutige Verluste des Feindes — Einzigartige Übersetzbewegung — Heftige Kämpfe in Süditalien dnb Führerhauptquartier, 14. Mal Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Von der Krim sind am 13. Mal die letzten deutsch-rumänischen Truppen auf das Festland übergeführt worden. Seit dem 1. November 1943 stürmten dort die Bolschewlsten mit einer vielfachen Überlegenheit gegen unsere schwache Verteidigung an. Erst im April war es notwendig geworden, unsere Truppen auf einen engen Verteidigungsring um Sewastopol zurückzunehmen. Auch dort scheiterten die weiteren Versuche der Sowjets, mit 29 Schützendivisionen, mehreren Artilleriedivislonen, Panzer- und Marinebrigaden den Ring zu s, rengen und die deutschen Kräfte zu vernichten, unter schwersten blutigen Verlusten für den Feind. Jagd-, Schlacht- und Nahkampffliegerverbände haben den Abwehrkampf der Erdtruppen vorbildlich unterstützt und dabei allein In der Zeit vom 8. April bis 12. Mai 604 feindliche Flugzeuge, 196 Panzer und 113 Geschütze vernichtet. In einer einzigartigen Übersetzbewegung haben Einheiten der deutschen und rumänischen Kriegs- und Handelsmarine sowie Transportverbände der Luftwaffe gegen starke feindliche Abwehr die auf der Krim eingesetzten verbündeten Truppen auf das Festland zurückgeführt. Am unteren Dnjestr beseitigten unsere Truppen einen weiteri ^ feindlichen Brückenkopf und vernichteten dabei starke sowjetische Kräfte Die Bolschewlsten verloren zahlreiche Tote. 750 Gefangene wurden eingebracht, 44 Geschütze sowie zahlreiche weitere Waffen erbeutet oder vernichtet. Der Bahnhof Pastow wurde in der vergangenen Nacht durch starke Geschwader schwerer deutscher Kampfflugzeuge angegriffen. Es entstanden zahlreiche Brände und Explosionen. Von der übrigen Ostfront werden außer lebhafter örtlicher Kampftätigkeit im Karpathenvorland keine besonderen Ereignisse gemeldet. Im Landekopf von Nettuno nur geringe örtliche Karapftätlgkeit. Die Kämpfe an der italienischen Südfront nahmen besonders im Raum nördlich Castelforte und südlich Cassino mit steigender Heftigkeit ihren Fortgang. Unsere Truppen verteidigten sich mit beispielhafter Tapferkeit, fügten dem Gegner schwere blutige Verluste zu und brachten zahlreiche Gefangene ein. Nach harten Kämpfen gelang es dem von massierter Artillerie, starken Panzer- und Schlachtfliegerverbän len unterstützten Feind In einem Abschnitt Gelände zu gewinnen. Die Schlacht geht weiter. In den frühen Morgenstunden des 14. Mai bombardierte ein starker Kampffliegerverband das Hafengebiet von Neapel mit guter Wirkung. Bei der Abwehr feindlicher Luftangriffe auf Oberitalien und den frontnahen Raum wurden zehn Flugzeuge abgeschossen. Nordamerikanische Bomber griffen unter starkem Jagdschutz mehrere Orte im Ostseegebiet und in Westdeutschland an. Besonders In den Städten Stettin und Osnabrück entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. Hierbei sowie über den besetzten Westgebieten wurden 41 feindliche Flugzeuge vernichtet. Vor der niederländischen Küste schössen Vorpostenboote in der vergangenen Nacht ein britisches Schnellboot in Brand und beschädigten mehrere andere. fast eineinhalb Jahre andauernde. In der militärischen Geschichte rweifellos beispiellos dastehende Offensive der Bolschewisten, die letzten Endes doch nicht zum eigentlichen Enderfolg, nämlich zur Vernichtung der deutschen Wehrkraft, gelangen konnte, die Kräfte unserer Gegner in außerordentlich hohem Maße geschwächt. Da« gilt nun nicht allein für die Sowjetunion, sondern es gilt ebenso für unsere anderen Gegner. Ein Krieg wie dieser Ist nur in seinen Anfängen als eine gewollte und planmäßig vorauszuberechnende Erscheinung zu betrachten. Von einem gewissen Zeitpunkt an unterliegt er eigenen Entwicklungsgesetzen, und dls Kunst der politischen Strategie besteht darin, diese Entwicklungen reifen z« lassen und sie zum eigenen Vorteile x% benutzen. Daraus ergibt sich dann die Beantwortung der Frage nach dem Zeitpunkt des Beginns der entscheidenden Kämpfe dieses Jahres Überblicken wir kurz diese« Reifen der Entwicklung, so können wir bei unseren bolsrhewistischen Gegnern feststellen, daß Ihnen keine Macht der Welt jene Millionen ihrer aktiven Armee wiedergeben kann, die In den Kesselschlachten des ersten Kriegsjahres vernichtet wurden oder in deutscher Gefangenschaft heute zu einem großen Teile der Verstärkung des deutschen Kriegspotentials zugute kommen, Ebenso bleibt die Tatsache bestehen, dnß 7wel Jahre lang mit der Ukraine und den übrigen besetzten Gebieten den Sowjets praktisch die Hälfte ihrer Getreideernte — und das sind immerhin 20 Mill. t Weizen und 10 Mill. t Roggen, also soviel wie die USA und Kanada zusammen im Jahre 1943 Überhaupt an Weizen geemtet haben — nicht mehr nutzbar war. Mag ein Teil durch Neuanbau in anderen Gebteten ersetzt worden »ein, der Ausfall so rietig# Ernten kann nicht ohne Folgen geblieben sein, zumal es noch sehr fraglUrh Ist, ob in den verwüsteten, von Menschen, Spannvieh, Maschinen und Geräten weltgehend entblößten, zurückeroberten Gebieten die neue Bestellung auch nur annähernd in friedensmäßlqera Umfange durchgeführt werden kann. Die hohen Forderungen der Bolschewisten an die Pachtleihlieferungen der USA — man spricht von 8 Mill. Tonnen Brotgetreide — lassen da« erkennen. Ebenso schwer wlecjen zweifellos die Verluste an Kohle und Erz. Die Sowjetunion von heute Ist also auf jeden Fall bei weitem nicht mehr dieselbe wie die von 1941. In England reift ebenfalls eine Entwicklung heran, die der militärischen Machtentfaltung nur ungünstig sein kann. Im Feuer des Krieges wird zwar der echte Stahl gehärtet, unechte Gemische aber zerfallen. Das gilt für dai ganze widematürltche Bündnis auf der Gegenseite. Keine Kunst der Politik und Propaganda hat verhindern können, daß die Gegensätze grundsätzlicher Art In den wahren Kriegszielen unserer Gegner Immer deutlicher zutage getreten sind. Die Atlantik-Charta ist von der Entwicklung beiseite gefegt worden mit dem Erfolge, daß heute nicht nur da« englische Volk, sondern auch das amerikanische immer drlnqllrher danach fragt, wofür eigentlich dieser Krieq qe-fflhrt wird. Schwere soziale Störungen, die sich in Streik« und in einer weitgehenden polltischen Unzufriedenheit äußern, «ind die Folge Auswirkungen auf die militärische Kraft können nicht ausbleiben So mußte z. B. bereits für die Truppen aus Mangel an Gas ein kalter Tag, dh ein Tag ohne warmes Mittagessen, eingeführt werden. Nachkriegssorgen, eine wachsende finanzielle Belastung tun ein übriges, um dem Volke die Augen über den wahren Charakter dieses Krieges zu öffnen. Sefte 2 ♦ Nr. 136 ♦ Montag, 15. Mal 1944 MARBURGER ZETTUNO In Amerika iteht die Entwicklung im Zcichen der Präsidentenwahl. Der leichte Sieq, den man «ich erträumt hatte, enttchwindet In Immer ne^belhaftere Fernen, und auch das amerikanitche Volk «teilt Imnver dringlicher die Frage, was nach diesem Kriege werden föll. ohne daß ihm Herr Roosevelt eine befriedigend« Antwort derauf g«bM kfinnt«. Der Nervenkrieg, ursprünglich auf Deutachlend berechnet, i*i zwelfello« auf unsere Gegner lelbst zurQckg««chlagen. Da* «orialiflt1«che Deutschland bat •ich Im Feuer des langen Kriege« am besten bewährt. Gegenüber den anderen europälechen Staaten «ind ähnliche Wirkungen (ebtzustellen, wie tich d«nn überhaupt auch hier dci« bolßchewisti-fiche Vordringen (regen die Grenzen des einenllichen Europas in dem Sinne ausgewirkt h«t. dflB man m.t Schrecken die qrtnzo Größe der unniiltelbar bevnrste-hcndon Gpfahr erkannt hat, Die Reaktion 16t im allgemeinen die, daß man entschlossen ist, ihr mit Zusanimenfde-«unq allor Kräfte entgegenzutreten. Das hpdeufef zweifelioe eine St/trkung der deutschen Kraft als der Macht, die allein in der Lage iflt, die Gefahr zu wenden. — Die vergangene defenelvo Krlegeperlod« hat bIäo zu einer Stärkung der deutschen Kra/t Insgesamt geführt. Der Bomben- und Terrorkrl«g hat DeutBohland« w«hrw1rt«chaftllchee Potential nicht entucheldsnd «chwichM, geschweige denn gar rer«trtren können. Die wachsende Abwehrkraft im Luftkrie-qi» iet ein Beweis dafür. Produktionsziffern können natürlich nicht genannt werden. Abor am Beispiel der Kohle läßt «ich doch ganz gut erkennen, wo ein Zuwachs an Kraft vorhanden let. — Wie katastrophal der Rückgang der eng-Iwchen Kohlenförderung geworden i«t, 7Plgl fast jeder Tag. Auch in den USA hat man Sorgen um die Kohle. — In l>?utschland »ber wurde 1943 der höchste Stand der deutschen Kohlenförderung erreicht. Allein durch lueÄtzliche Sonntagearbalt »ind 30 Mill. Tonnen Steinkohle und 26 Mill. Tonnen Braunkohle HK'hr gefördert worden. O^mit «teht die deutsche Kohlengewinnung in eln«in kra«ien Gegensati zu der kohle-wirtachaftllcben Entwicklung in den meteten übrigen LAnd«m d*r Walt. Di« Kohl« Ut aber trhlleilidh di* GnmdUiii Jeder Produktion. Uu AnwadiaaB darf alao ohne weiter*« auch al« Aoadnick für eine Geeamtitelgerung der Produktion angeaehen werden. D«r zweite entachaddvnd« P«ktor Mt die Arbelt. Hier hat Gaul«lt«r Satickel am 13. April Aiwführungen gemacht, dJt erkennen lassen, daß auch von diMer Seite her all« Aufgaben gemei«t«rt wurden und we'ter gemefatert werden können, obwohl die deutsche Wehrmacht einen starken Zuwachs durch Heraqezie-hung von Mdunern aus der Wirtechaft erhalten hat. Trotz dic««r Abgabe i«t die Zahl der Beschäftigten nicht zurückgegangen, sondern gestiegen, und zwar in einem Ausmaße, dafi untere Gegner überraschen würde, wenn sie ee erführen. Dabei ist Deutschland auch heute noch keineswege ohne Reserven auf diesem Gebiete. Gewifl wArden auch wir fOr dan Bnt- scheidungskampf alle Kräfte maattmen-faee d«rff«xah* l«a. Bin« Ton d«r «ngllfch«n lt«gl«rung für dl« Soldat«n d«s Landes v«ranstal-t«t« Schulungswoch« «röffnete Grigg mit d«m Hinwels daravif, daß, falls das notwendige Kapital fehle, Papiergeld ohne Deckung gedruckt werden müsse, um dl« Lücke zwischen Staatsausgaben und Steuereinkommen zu decken. „Das ist die Inflation", rief Crlgg aus und erklärte den Soldaten, daß die Regierung nur zwei Wege habe, entweder die Inflation oder die Verminderung der Kriegsanstrengungen. Protest der KirchenfOrsfen Gagtn dit Ermordung dm MetropoUtaa S^rghia dnb Krakau, 14. Mal O«a«r*l0ouv«m«ur Dr. Frank «npflAg in Anw«««nb«lt von V«rtr«t«m d«r R«-gl«nuig des a«&«ralgouv«mem«nts mit dem Chef der Regierung, Staatssekretär Dr. Bühler an der Spitze, die sich zurzeit Im Generalgouvernement «ufhalten-den Häupter der «utokepholen und autonomen orlhodoz«n Kirchen d«r Ukraine. Der Besuch der Kirchenfürsten, die in Begleitung zahlreicher Bischöfe gemeinsam mit den höchsten Würdenträgern der orthodoxen Kirch« Im Generalgouvernement erschienen, geht «uf Ihren Wunsch zurück, dem Generalgouverneur die Gefühle herzlicher Dankbarkelt äus* ludrücken, mit denen sie von der Gastfreundschaft und dem Entgegenkommen der deutschen Behörden gegenüber allen kirchlichen und persönlichen Fragen der orthod^oxen Geistlichen und Gläubigen im Generalgouvernement seit jenem Tag Gebrauch machen, an dem sie angesichts der zu erwartenden Untaten der wiederkehrenden Bolschewisten Ihr« Heimat verlassen mußten. Metropolit PoIIkarp, Administrator der ukrainischen autokephalen Kirche, verlas eine Entschließung des Konzils der Bischöfe dieser Kirche, in der es u. a. heißt; „Das Konzil stellt mit Abscheu fest, daß es weiterhin die Politik und Taktik des Bolschewismus bleibt, mit den hinterhältigsten und verwerflichsten Mitteln auf die geistlichen Würdenträger einzuwirken und vor keiner Gewaltanwendung und nicht einmal vor dem äußersten Mittel des Mordes zurückzuschrek-ken. Solange in Europa diese Schande der Kultur der Bolschewismus — existieren wird, solange werden solche Verbrechen nicht au^Ören. Nur mit der endgültigen Vernichtung des bolschewistischen Chaos kann der wirkliche Friede erstehen." Im Namen der autonomen orthodoxen Kirche der Ukraine verlas Erzblschof Pentelelmon von Kiew eine Erklärung, in der gleichfalls stärkster Abscheu und tiefes Mitleid über die Nachricht von dem Opfertod des ermordeten Metropoliten Sergius ausgesprochen wird. Dieser neue Mord rufe den an dem verehrten Oberhaupt der Kirche, dem Metropoliten Aleksij, verübten Mord in Erinnerung. Hier zeigte sich wiederum dl« bltttlOT Nud d«« BolsdMWlsmu«, d«r «narMMllch dl« orthodox« Kirch« nlt all«» gr««a«aMn Mlttola d«r «t««!-llch«B Macht kn«eht« imd T«rfolg«. Ab«r d«s Blut d«i M«tropollt«n S«rgiu« sei nicht umsonst vergossen worden. Fried« und r«llglös« Gem«lnschaft würden nur daim ^eder«rst^«n, wenn di« höllisch« Kraft d«t Bolschswismua endgültig vernichtet s«!. D«r Metropolit der autokephalen orthodoxen Kirch« Im Generalgouvernement, Dionysius, Bischof von Warschau, brachte ebenfalls dem Generalgouverneur in einer Erklärung den tiefsten Abscheu auch dieses Blschofskonzlls gegenüber der schändlichen neuen bolschewistischen Mordtat zum Ausdruck. Dieses Verbrechen bestätige aufs naue dl* w^hre Gesinnung des Bolschewismus gegenüber der Religion und den' geistlichen Würdenträgern. „Dos Märtyrerblut der vielen von den Bolschewisten hingemordeten Hierarchen der Kirche wird zum Bad" — schließt das Dokument — „durch das wir zum Steg schreiten in dem schweren Kampf mit dem Chaos." Generalgouverneur Dr. Frank erwiderte: „Mit tiefer Erschütterung habe ich von Ihren Ausführungen Kenntnis genommen. Ich kann nur die eine Versicherung abgeben. Ich habe Ihre Worte treuer Verbundenheit im Glauben an den Sieg der deutschen Wehrmacht entgegengenommen. Sie werden wieder in Ihre Kirchen zurückkehren und Ihre heiligen Gesetze wieder erfüllen können in Ihrer Heimat. Zu allen Zeiten gab es in allen europäischen Kulturländern konfessionelle Streitigkeiten. Eines jedoch steht fest: eine Gottlosenbewegung gab es nur einmal, nämlich im Bolschewismus, ^ und das ist das Entscheidende in dieser Zelt. Wer den Namen Gottes auf dieser Erde behält, der muß gegen den jüdischen Bolschewismus sein. Härteste deutsche Jagdabwehr dnb Berlin, 14. Mai Feindlichen Stimmen ist zu entnehmen, daß der Angriff amerikanischer Bomber am Freitag auf Mitteldeutschland dem Gegner wieder 91 Flugzeuge kostete, auf härteste deutsche Jagdabwehr stieß. So hieß es In einer Londoner lelephonsendung nach Neuyork: „Wolken deutscher Jagdflugzeuge forderten die amerikanischen Luftflotten zum Kampf heraus, und Ober Deutschland fand«n Stunden bitterer Luftkämpfe statt Unser« eigenen Verlust« waren nicht leicht" In einer Londoner Dberseesen-dung hieß «si ,J!71« d«utich«n Jagdpllo-tan v«rBucht«n «U« mAgllch«n Trick« ,und klmp(t«n mit Wlldh«lt Si« itünt«n sich auf die Bomberverbände, Staffel auf Staffel, sie griffen dl« Flugz«ug6 einzeln und paarweis« an und wor«n üb«r den ganzen Himmel ▼«rtellt" Im Bewußtsein des Sieges Slowakisch« Elndrüdt« Im POhTerhaupt-qu artler tc Preßiburg, 14. Mai Die aus dem Führerhauptguartier zurückkehrenden slowakischen Politiker gewährten dem EP-Vertreter Samstag mittag ein« Unterredung über die Eindrücke, die sie in der deutschen Füh-rungszentrata gewannen. Gesandter Tido Kaspar erklärte: »Die herzlichen Aussprachen mit dem Führer und seinen Mitarbeitern haben unsere Gewißhedt zur felsenfMten Überzeugung werden lassen, daß die Featimg Europa anüberwlnd-lldi I«t. Wlx «ind nkit dem Bewußtsein de« Sieg«« h«iliaq«(k«]irtc Jida Iii der Ostalowak«! Schart« Maßnahme« d«r slowakifchen Regleruno tc Preßburg, 14. Mal Durch slowakische Regierungsverordnung wurde die Zivilverwaltung in der Ostslowakel in die Kompetenz des Verteidigungsministers übergeführt. Es wurde auch eine Reihe weiterer Maßnahmen beschlossen, Vor allem sollen die Juden die Ostslowakei verlassen. Aus den Städten Preschov, Mlkalovci, Slkovce, Vranov und Sablnov ist di« Mehrzahl der Juden bereits abtransportiert worden. Außerdem ist eine streng« Kontroll« der Reitenden rorg«t«h«n, dt in d«r l«tst«n Z«lt iahlr«icha uner> wünscht« Elen«nt« «oa d«m 0«t«n «ii^ g««ick«rt «Ind. BaadaiiTMlttfl« am Balkan dnb b«rlia, 14. Mol Deutsdi« TrMppon fügtsn d«n kommt»- niatischen Banden auf dem Balkan auch in der vergangenen Woche üb«rat)s hoho Verlust« zu, Di« Bandit«n verloren allein in «in«m ProntabcchnJtt 20&4 Tote, 264 Gefangeen und 227 Üb«rläufer. Während dt«ser Kämpfe «rbeuteten oder vsrnlchteten unser« Soldaten zwei Panzer, drei Geschütze, vier Granatwerfer, 104 Maschinengewehr« «owle groß« Mengen Handfouerw«ff«n, Munition und Gerät aller Art. Darüber hinaus räum* ten sie mehrer« A irflstunge- und Ver-pflegungslager d«r Banditen aus und schössen sieben Flugzeuge ab. Tfirkei iiiid. Peutacbland dnb Berlin, 14. Mal Nachdem die türkische Regierung kürzlich die Chromerzausfuhr nach Deutschland entgegen den vertraglichen Abmachungen eingestellt hat, hat die Reichsregierung durch den Botschafter von Papen ihre Auffassung über die durch diesen Vertragsbruch geschaffene Lage zum Ausdruck bringen lassen. Der Führer beglOckwünscht dnb Berlin, 14. Mal Der Führer hat dem früheren Präsidenten des Instituts für Infektionskrankhelten »Robert Koch«, Geheimen Regierungsrat a. D. Professor Dr. Friedrich Karl Kleine, zu seinem heutigen 75. Geburtstag telegraphlsch seine herzlichsten Giückwi nsche übermittelt. Neue Ritterkreuzträger dnb Berlin, 14. Mal Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuze« an Oberleutnant Ewald Quest, Batteriechef in einem FUik-regiment (geboren 19J5 in Schröttinghausen als Sohn eines Landwirts), Oberfeldwebel Erich Morgenstern, ^rdfun-ker in einem Schlachtgeschwader (gebo-ren 1920 in Rothental als Sohn eines Kostenbauers) und Oberfeldwebel Otto Würfel, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader (geboren 1920 in Uelzen al« Sohn eines Dekorateurs). Enttäuschung über die „Macchia" Von Dr. Woifdieter von Langen — Rom Nach Feindplünen sollten — wenn schon die üpp.qen, an den Badoqlio-Ver-Tcit geknüpften Alpenpläne scheiterten — Mittel- und Norditalien sieben Monate narh den September-Ereignissen eine einzige »Macch'a« sein. Das heißt praktisch, daß von Asti bis VIterbo, von Trevifio bis Chieti Zehntausonde von Quadicilkilometern in Flamen standen der größte Teil der 20 Millionen-Bevölkerung sich in Bergen und Ebene, in Siddten und Dörfern im bewaffneten Aufsland befände und dem deutschen Soldaten von der Adria bis zum Tyrrhe-nifichen Meer, vom Alpenvorland bis Rom und südlicher das Leben unmöglich aemacht wäre Denn »Macchid* bedeutet als Losungswort: Aufruhr, Bnnden-krieg, Rtiubertum von der einen Seite, Vergeltung, Voqelfreiheit und Todcsstra-len von der anderen. Die Bilanz dieser angelsächsisch-bolschewistischen Holfnunq und ihrer fort-oeseizten Aufrufe an die Italiener zum Bandenkriea sieht nn'-h sieben Monaten Praxis folgend aus: Von kleinen lokal bofirenzlen Gebieten abqe^ehen, leb''n unr! «arbeiten Stadt und Land in Italien In Frieden, der vollkommen wäre, brächte nicht der Luflterror Zerstörung und Barbarei. Für den überwältigenden Teil der Bevölkerung ist »Macchia« der fernab lienende unwirkliche Beqrlff wie Immer geblieben der konkrete Formen nur in abseitig gelegenen, unzugänglichen und kaum gekannten Hochgebirgs- und Waldgegenden angenommen hat, wo er zumeist einen kriminellen, aber «chwa-chen politischen Charakter trägt. Bs bestätigt sich damit nur, wie gering der moralische Kredit der sogenannten Demokralen beim Italiener ist, und wie leicht er unter den Nullpunkt sinkt, wenn vernünftige und vor allem konkrete Maßnahmen im Sinne eines gerechten völkischen Sozialiemus durchgeführt werden. Als Ende September 1943 die Appelle an die Italiener zur »Macchia« began* nen, spekulierten sie auf ein Phänomen, da« in zwei Jahrtausenden italienischer Geschichte heimisch ist. Das Wort »Macchia« das ursprUnqlirh Buschwald, Dickicht bedeutet, wandelte bereits Im Mittelalter den Sinn dahin, daß »in di« Macchia gehen« soviel besagte, wie vogelfrei, Räuber zu werden, «o daß der Ausdruck »alla marchia« schlechthin zu »heimlich«, »verborgen« wurde Das an die »Macchia« gebundene Brigantentum wurde im Ablauf der Jahrhunderle von keiner Italienischen Regierung lemals völlig unterbunden. • Im vergangenen Jahrhundert wurde es für einzelne Ge« genden der Abruzzen, Kalabrien«, Sardiniens und Siziliens geradezu klassisch, wo die »Macchia« je nach Beechaffen-heit der unzugänglichen Gebiete typt* sehe Formn annahm. Während des Weltkrieges befanden eich wenigstens 100 000 Italiener, vorwiegend Fahnenflüchtige, in der »Macchia« Süditaliens, wo sio iahrelang verborgen blieben, bis ihnen 1919 die berüchtigte Amnestie der Regierung Nitti Straflosigkeit zusicherte. Das,aktuelle Kapitel in der Geschichte der »Macchia« schrieben wie auf so vielen Gebieten der Unterwelt In Italien die 45 Tage der Badoglio-Herrschaft, der Septemberverrat und die daran anschließende Verwirrung. Zahlreiche italienische Soldaten, zumal solche, deren Familien im feindbesetzten Süditalien leben, gingen, von ihren Offizieren Im Stich gelassen oder mißgeleitet, in Unkenntnis der wahren Lage und damit anfällig für die unter Badoglio geflissentlich betriebene Hetzpropaganda, In die »Macchia« von der sie vorerst nur romantische Vorstellungen hatten. Ihre unpolitische Einstellung versuchte der Gegner mittel« kommunistischer Agitatoren, meistenteils Nicht-Italiener, und Kriegsgefangener, die unter Badoglio frelgela««en worden waren und nun als Sprecher der »sbandati« auftraten, für seine Zwecke auszuwerten, um Partisanen zu rekrutleren. Die fast unvermeidlich kriminelle Seite der »Macchia«, beginnend mit Raub von Lebensmitteln bei der Bevölkerung der betreffenden Gebiete, endend oftmals mit Plünderung, Raub und Mord Im Fall« der Weigerung, kam dieser Tendenz entgegen. So erklärten sich die zu Beqlnn de« Wintere 1043-44 deutlich werdenden angelsäch-«i«ch-bo!«irhewi«tlschoD Hoffnungen auf die Aufstellung eines Partisanenheeres von vielen Hunderttausend Mann in Italien Diese Illusion, die vor ollem an Vorgänge in Teilen von Piemont und dem östlichen Venetlen, wenlqer lebhaft an kleine lokale Infektionsherde in Mittel-Italien und Streikversuche In oberitalie-nischen Produktionsstätten anknüpfte, ist inzwischen zu Grabe getragen worden. Die jetzt von dem Beauftragten Moskaus für Süditalien, Togliatti, atige-gebene Erklärung, daß die Alliierten das Bandentum In Italien nicht mehr unterstützen, sondern ihre Hilfe «uf die Banden Titos konzentrieren werden, dokumentiert die Enttöuschung. Energisch durchgreifende Aktionen gegen Banden einerseits und Verzeihung des faschistisch-republikanischen Staates für solche, die als Mißgeleitete In die »Macchia« gingen (befristete Amnestie b1« 25. Mai) andererseits, hat der »Macchia« den Charakter einer theoretisch möglichen Gefahr In Hinsicht auf die Kriegführung In Hallen wie in bezug auf die inneritallenlsche Situation genommen, mag sie nurh in lokalen Bezirken welter die Aufmerksamkeit der Behörden ver-lanqen. Der Uberblick über die »Macchln« wäre unvollständig, würde nicht dor Situation Im feindbesetzten Süditalien gedacht. Die hier in den Hochgebirgen Lucanlens, Kalabrien«, auf Sizilien und Sardinien bestehende »Macchia« trug vom Augenblick der Invasion an politischen Charakter, der durch die unbarm-herzio verfolgten und zur »MacciiU« stoßenden Faschisten ständiq intensiviert wird. Zuverlässige Berichte aus Süditallen schätzen die Zahl der in der »Macchia« lebenden Personen auf mindestens hunderttausend. Die Bericht« stimmen übereln, daß durchweg ein gutes Einvernehmen zwischen ihnen und der Bevölkerung der jeweiligen Gebiete herrscht, die die auch in der fe'.ndllcheti Berichterstattung vermerkten Überfälle auf britisch-amerikanische Transporte und isoliert gelegene kleinere Posten unterstützt und häufig vorbereitet. Einen Namen machte sich die aus der »Macchia« operierende Kampfgruppe »Scug-nizzo«, deren Tätigkeit In den Berggo-bieten Lucaniens und südlich des Vol-turno nachgewiesen wurde. Die demokratischen »Befreier« schweigen «ich au« verständlichen Gründen über diese Zustände aus, so daß nur gelegentliche, durch Zensurlücken bedingte Meldun-qen von Erschießungen auf Sardinien, Sizilien und In Kalabrien den Ring de« Schweigens sprqngen den der Gegner um den Kleinkrieg In der süditalienischen Macchia legte. Drutk II Viiil«g Marbtirgai Vsrlagi- a Drarktral-Gat mbH'- Varlagiltltitng Egon Bnuragnrtnar, Hauptirbctttkltong Aoton Garschark, belda Ib Marburg a. d, Drau, Badgaaia 0. Zur ZaU 'Ol Anrnlgitn dta Prelallsta Nr. S vom 10 April 1043 gQltIg. Auatall dar Llalarnng dal Blatt«! bat haberer Gewalt oder BetrlabustArung gibt keluao Anipruch auf ROrkxablung dai Be«ugt* galdea MARBUKGIlR ^LiiUNG Montag, 15. Mai 1944 « Nr, 136 # Seite 3 Der deutsche Bauer in grosser Zeit Jetzt gibt es keine Grenze für Leistungen — Reicbsminister Backe sprach zum steirischen Landvolk Ralchsmlnlster und Relchibauernführar Herbert Backe traf am Freitag, an der Gaugrenze am Semmering von Gauleiter wd Reichiitatthalter Dr. Uiberreither «ad Landeibauemführer Hainzl empfan* gen, In der Steiermark ein. Nach Be-tlchtigung mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe im Mürztal und in der Otsstei-ermark iprach der Reichsminister am Samstag in einer Großkundgebung in Graz zu den Vertretern des steirischen Landvolks und zur Grazer Bevölkerung. Am Samstagvormittag stattete er in Be* gleitung des Landesbaaernführers dem Gauleiter in der Burg einen Besuch ab und besichtigte im Anschluß an die Kundgebung zusammen mit dem Gauleiter die Dienststelle der Landesbauernschaft Steiermark, wo er sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Lan-desbauemführers vorstellen ließ. Er besichtigte dann den Grazer Milchhof und begab sich am Samstagnachmittag und am Sonntag in Begleitung des Gauleiters und des Landesbauernführers in den südlichen Teil des Gaues und in die Unter-steiermark zur Besichtigung von landwirtschaftlichen Betrieben. Die Großkundgebung in Grat Zur Großkundgebung in Graz hatten sich mit den Vertretern von Partei, Staat und Wehrmacht die Grazer Bevölkerung und Bauern und BAuerinnen aus dem Oau mit mehr als 3000 Volksgenossen ▼•rsammelt. Gauleiter Uiberreither be-ai^t« in Reichsminister Backe, den vom TChi«r beauftragten Verantwortlichen für die Bralhrungsslchenmg nnseres Italches ud fQr die BmAhrungswlrt-ichafL Das Bauerntum, so stellte der Gauleiter fest, sei ein politisches Pro- blem, und ein Volk, das sein Bauerntum in volksfremde Hinde lege, müsse un-weigerlich von der Bühne der Weltgeschichte ebtreten. Das gelte besondere für einen Grenzgeu wie die Steiermark, mit einer Reichsgrenze von 450 km, in dem die Lebensfragen eines Volkes Jedem einzelnen besonders stark zum Bewußtsein komme. Er sehe daher seine größte Aufgabe darin, die Zahl der Bauernhöfe seines Gaues tu erhöhen und stAndig zu starken und in diesem Bestre-ben wisse er sich mit den Bauern seines Gaues einig. Die Rede des Reichsministers Reichsminister Backe ging in seiner Rede von der großen deutschen Erneuerung aus, in der wir stehen und die Millionen von deutschen Menschen zum ersten Male den Glauben an ihre weltgeschichtliche Mission gegeben hat. In so harten Schicksalskämpfen wie den gegenwartigen werde die Lage für die Landwirtschaft mit weiterer Dauer des Krieges immer schwerer. Wenn das Landvolk trotzdem auch jetzt weltgeschichtlich« Leistungen vollbringe, so deshalb, weit der Nationalsozialismus das große, gemeinsame Ziel in den Vordergrund gestellt habe und kompromißlos durchführe. Die Ernährung ist im 5. Kriegs-Jahre gewährleistet, sie wird uns auch weiterhin keine nennenswerten Sorgen bereiten. Alterdings ist uns dieser Erfolg nicht leicht geworden. Wir haben elf Jahre schwer daran gearbeitet und zur Erreichung des Zieles bis immer die ewig geltenden und nrundsatzllchen Wahrheiten in den Vordergrund gestellt. Die deutsche Ernährung sichergestellt Solang« der Krieg dauert, wird die Kriegsernahrungswirtschaft weiter im Vordergrund stehen und dank dem Ein-satxwillen und der Haltung des Landvolkes auch weiterhin gesichert sein. GewLB haben die aufgegebenen Gebiete Im Osten einen Einbruch verursacht. Da wir aber niemals imsere Em&hrung auf den von dorther tu erwartenden Zuschüssen aufgebaut haben, sondern auf der Erzeugungskraft unserer deutschen Landvrirtschaft, so haben wir diese Leistungen auch nie überschätzt. Wir werden auch in Zukunft die d^eutsche Ernährung sicherstellen, gestützt auf das Vertrauen, das uns das deutsche Volk bisher entgegengebracht hat. Reichsminister Backe gab anschließend •inen eingehenden Überblick über die Versorgungslage bei den wlchtigstan Kahningsmitteln und Ihren Blnsati in 4er •uropilschw Bmihrung. Im Vorder- Sund steht die Fettversorgung aus dem Ifruchtanbau und aus der Milchwirtschaft. Schon aus der geringsten Mehrablieferung pro Hof ergibt sich bei fünf Millionen Betrieben eine gewaltige Menge. Hier müsse vor allem die Bäuerin mithelfen, damit auf diesem Gebiete kein Einbruch erfolgt, der alle unsere sonstigen Anstrengtmgen zunichte machen würde. Unsere Leistungen dürfen auf diesem und allen übrigen Versor-gungsgebieten nicht nachlassen. In großen Zelten gibt es keine Grenze für Leistungen und Einsatz. Wer sich hier Grenzen setzt, der gibt sich und sein Ziel auf. Reichsminister Backe zeigte aber neben den Schwierigkeiten auch die bessere Lage gegenüber dem ersten Weltkrieg auf. Damals waren z. B. die Viehbestände so herabgesunken, daß niemand wußte, wie die Fleischversorgung noch gedeckt werden sollte. Damals wurden auch keine Versorgungsbilanzen für ein ganzes Jahr im voraus aufgestellt, so daß der Bauer niemals langfristig planen und wirtschaften konnte. Die Kuh-bestAnde waren bis zu 60 Prozent zurückgegangen. Zu Beginn des sechsten Kriegsjahres werden wir mit unserem Viehbestand dagegen auf Friedenshöhe stehen, und seit iwel Jahren haben wir die -SchweinebestAnde laufend aufgestockt, trotz des Futtermangels und aller anderen Erschwernisse. Gerade an diesen Schwierigkeiten ist unser Können gewachsen. Der Bauer weiß, daß der Kampf notwendig und Vorausset ig jeden organischen Lebens ist. Aus diesem Kampf ergibt sich die Auslese und standige Erneuerung der Führungsschicht aus dem Kraftquell des Volkes. Das Bauerntum — der Lebensquell des Volkes Neben den emAhrungswirtschaftllchen Aufgaben betonte Reichsminister Backe In seiner Rede aber ganz besonders die agrarpolltischen. Hier stehe einmal die europäische Aufgabe, die Ernährung des Kontinents sicherzustellen, im Vordergrund. Dieser Krieg hat den letzten Schlußstrich unter eine Entwicklung gezogen, die vielleicht in der Geschichte notwendig war. Heute steht im Mittelpunkt unseres Denkens nicht mehr der Handel, der die Erzeugnisse ferner Kontinente heranschafft, sondern die heimische Urerzeugung. An zweiter Stelle steht die biologische Aufgabe des Bauerntums als Lebensquell des Volkes. Unseren Kindern wollen wir dereinst das größte Reich hinterlassen und damit zum ersten Mal In der Geschichte den Beweis erbringen, daß ein Volk aus eigener Kraft den Weg der Erneuerung gehen kann. Oberbefehlsleiter Backe erinnerte an die SüAden der Weltvölker, die wie z. B. das römische infolge der Vernachlässigung ihres Bauerntums vor der Geschichte abtreten und jungen Völkern den Weg freimachen mußten Seil Jahrtausenden haben die germanischen Völker eine Auslese nach dem Bauerntum getrieben. Auch In Zukunft wird es dar» auf ankommen, das Bauerntum als Quelle aInes gastinden Volkstums nach Güte und Menge aufzuarten. Nur wenn das Landvolk sich diese Aufgabe immer wieder vor Augen halt und den Weg er- kenntf wird es über die Tagessrhwierig-kelten hinwegsehen und sich den Blick für die entscheidenden Fragen frei halten. Die einmalige geschichtliche Gelegenheit Bei der Schilderxmg der Aufgaben der Landnahme durch die germanischen Völker traf Reichsminister Backe die Feststellung, Jedes gewonnene Gebiet werde erst dann deutsch sein, wenn der deutsche Bauer den Pflug durch dieses Land ziehe. Er stellte dem Wachsen des deutschen Bauerntums die Entwicklung Englands gegenüber, das durch seine falsche Bauernpolitik im Laufe der Jahrhunderte jetzt so geschwächt sei, daß es in diesem Kampfe die Antwort auf den Verrat an Europa erhalte. Dem geschwächten England stehe das deutsche Volk gegenüber, da» jetzt die Gelegenheit zur Erneuerung ergriffen habe, wie ihm ein großer Führer erstanden und in der Partei das Instrument zu seiner Erneuerung gegeben sei. Eine solche Gelegenheit werde jedem Volke in der Geschichte TAPFERE UNTERSTE RER nur einmal gegeben. Das deutsche Volk müsse jetzt den Mut haben, nach dem Höchsten zu greifen, denn nur dann siegt man im Leben und als Volk. Landesbauernführer Hainzl dankte Reichsminister Backe für die Ausführungen, denen das Landvolk mit qroßem Interesse gefolgt sei. „Ihre Worte, Parteigenosse Backe, worden uns neue Kraft geben für die großen Aufgaben, die sie uns vor Augen gestellt haben Nehmen sie die Versicherung mit, das das stelrt-sehe Bauerntum seine ganze Krall zur Verfügung stellen wird, um den Sieg 7u sichern, der heute auch um das Lehen des deutschen Bauerntums erstritten wird." Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation schloß die eindrucks- i volle Kundgebung. Aui der Ortsgruppe Schleinitz, Kraia Marburq-Land, wurd« Gefreiter Franz Herzofi mit dem Eisemen Kreuz II. Kla««« au«iqezeichn«t. Das Recht zum Tragen einer Uniform. Im Einvernehmen mit dem Reichsführer und Chef der deutschen Polizei hat der Chef de« Oberkommandos der Wehrmacht über das Reaht zum Tragen einer Uniform folgendes bestimmt; Tritt ein Offizier von einem Wehrmachtfeil zu einem anderen Wehrmarhtteil, zur VVaf-fen-ff, deutsrhen Polizei oder umgekehrt über, so wird ihm hpj dnr damit verbimdnnni Entlas^^ung ans dem bisherigen WehrmiichtteÜ, dT Waffen-f^ oder Polizei künftig nirht m^hi das Recht zum Tragen der bisherigen Uniform verliehen. Der neue V/ehrraacht-teil, Waffen-ff oder Polizei wird jedoch bei spälerrm •■hrenvollen Aii«srheiden fiofem die Verleihung des Rechte zum Tragen einer Uniform bestimmungsqe-mäR vorgesehen und von einer Dien*flpunkt-19,4.'! l'hr bei der Unterfahrt Meilinger Straße. Die Klndergruppe ForstMald slngl fUrs Deutsche Rote Kreuz. Am Sonntaq spielten und sangen die Kinder der Kindergruppe Forstwald unter der Leitung der Ortskinderqruppenleiterin Martha Plankl im Gasthaus Jcinitsch. Die erschienenen Eltern wurden durch die Ortsfrau begrüßt. Die Kinder sangen Frühlingslleder und führten Spiele vor, die sie in der Kindergruppe qelemt hatten. Abschließend wurde das Märchenspiet iDIe zwölf Raben« gespielt. Ein ansehnlicher Betrag wurde zugunsten de« Deutschen Roten Kreuzes eingebracht. k MARBURGER ZEITUNG .>1 HS a!lc) Welt Jüdischer GoldschmnjJ;|eI in Schw€;den Srliwcdon orleht von «einen zuqew^n-{l-H'cn um- 1"; IM m;t offenen Armen aul-fjpnoninu' Jiuiru steife neue »heitere« I l'Orr.it>. fiun('fn. Schon wieder ist eine |udifi'-he Ciouis-hmuqqoldftdre aufqe-derkt wnrdon, Lin Ju;ip namens Lazarus, der Gold .lus Schweden heraussrhmuq-qelte, wiird« als Schädling dee «rhwedi-schen Wirfhchdltsiebens ermittelt und verh.sf(?t L.izaru« arbeitete mit einer pleirhf.ill« niirh Schweden em'fjrierten .fufliti ti-imr')s Ede'(<4fn zuflsmmen, die hipf ,ils poiitischPr Flüchtlinq« auftrat. Lar^ru« h.it durch eine dritte Person, I (• !t:n '^P'tznfimen »Onkel Max« führt, no d in R naoii und Barren nn jüdische VerliindiinffsU'utn nach Dänemark ftrhmuqrjplt, In zahlreichen südechwedl-pchen Zeitungen inserieren jüdische »Flüchtlinqf« nach Ciold und Juwelen. ★ FIn »rntlaiiFiingsbad« der Vftqel, Schon öfter wurde an Vögeln die merkwürd'qa Beobachtunq gemacht, daß eie «ich, wenn cta^k von Para-slten g«guÄlt waren, an Ameilenhaufen heranmachten, u'o sie von den nr^rhrockten Tieren •pifhtirh -pi t Ainoisensiiire annespritzt ii'ul diid.'rch '(^'-mullich vi)n ihren Pla-■ .1, II i-,. (Tfiit wirdf'ii, So sah der Pfi'vrhpr H.'.np wie «ie «ich »m t h : »1 ='siolltrm Kopf und unver-konnliarem 'Vohlhehagen« beim Bau der rofrn V.'n'daufhielten, während der hekflniito Vogel forscher Prof. tJein-rrth Heoba^hlctp, diB Stare ihre Federn fntTn'irh Ti't Amrisrn »einrieben^. Da auf-h fT: l"tr> V'onol, w'ci Elstern, Dros-P'^ln üii'l F'i iv'lh'her, (jern rlie Kolonien vr>n Arnfiep;! nuf -tubfn und fiich manchmal roqar Piilleti in die Rauten hinein-nrabt'U, r.(hcint es «ich dabei tatsächlich um e'ne Art Körperpflege tu handeln. Wahrs(:ht':n!i(-h '.st, daß durch die Arael-spr6a!ire »Spritzkur« das Gefieder der Vfi'iel v(in Parasiten gereinigt wird. In diesen Jahr mebr LSnimer als !*onsf. I)ip Lämmur, die in diesem Frühjahr in übeiiiutchschn'tfllcher Anzahl auf den und Weiden geboren wurden .habt-n üich bisher gut entwik-keit und Fprinqeri lustig und vergnügt auf d(?n Wf-iden herum. Ihre Mütter hatten es gut im letzten Winter, well d,!«s Wettiir immer günstig war. Doppel-wu'f" UTid selhfit nrillingp und Vierlinge (in pin^m F.ilj wurden sogar fünf Läm-inr'i t|cnio!(lcl| v/aren keine Seltenheit, so fliif) n i(li den Berechnungen der Sta-tis'ikpr fl.-r Durchschnilt, der sonst bei fnrinrihall) !..unmfrn Inq, auf zwei pro Vh'l'pr*ichuf gestiegen ist. übrigens sind in diesem Jahre auffallend viele Bock-lämm-^r dabei. Wilder Siier rwlirhen Kinderwagen. In T.ftihoscht im Generalgouvernerrent ereignete «ich ein Vorfall, der allen Zeu-g*?n da« Bhit In den Adern erstarren llel^ Ein junner Stier wiird« durch ein« GTSfle geführt. Plötzlich wurde dai Tier wiM, riß sich los und raste gerade auf leier «^eitp durch die Gasse, die vor» der Sonn<> l)e:^' hienfin und deshalb von vielen Mü'tein nit ihren Kinderwagen ouf-af'f.ucht wordr-n war. Entsetzt «toben die F Aiuen mit rlen Kinderwagen auseinander B.ild wu'tlf'n sie von dem Tier überholt, Wie diirth ein Wunder lief der Slie'' ?ibf.»r zwischen den Kinderwagen hirduich, obre auch nur einen umzuwerfen oder «ipp der Frauen zu verletzen. E'st auOeihflIb der Stidt konnte er wieder p'ngf',-:men werden. ^'n n.irh« von FlugzetigtrOmmern getötet. Einrn eiqonartigen TrKi erlitt ein n i' hs, r'e.r in feinen Jnodgrflnden bei S en'^n im We'^terwnld — von dem Plug-spuiteil e'ne« feindlichen Bomben getroffen wurde und «omlt ein wenig jagd-mtTßiqe^ Ende fand. PORT UND TURNEN Trifail siegte nur 2:1 Reichsbahn Marburg erst nach zähem Widerstand unterlegen Iq der Gruppe B der nun rasch dem Abechluß zustrebenden eteirischen Fußballmeisterschaft fiel am Sonntag auf Marburger Boden die letzte große Eiiit-scheidung. Die BSG Trifail sicherte «Ich in dem Treffen mit Reichsbahn Marburg ednen knappen und auch schwer genug erkämpften Sieg von 2:1 fl:l)-Toren und besitzt nun wiederum zwei Zähler mehr als die hart nachdrängende und direen Sonntag paufiiei^jide BSG Rosenthal. D'e Frage über den Gruppensieg wird somit erst im letzten Kräftemessen zwischen der BSG Rosenthal und dem Grazer SC endgültig entschieden werden. Die Begegnung Trifatl—Reichsbahn Marburg rollte fast durchweg« im Zedchen «ine« erbitterten Ringen« ab und zwang die In stattlicher Anzahl erschienenen Zuschauer restio« Ihren Bann. Allgemein Überraschte der zähe Widerstand der Reichsbahner, die auch mit energischen Offensivaktionen aufwarteten urd nach einem von Franqesch getretenen Freistoß auch die Führung an eich bringen konnten. Die Trifailer fanden sich dünn wohl rasch zurecht und beötätigten durch gediegene Splelfilhrung Ihre Klasse, obgleich da« Ausgleiichtor erst aus einem Wirrwarr vor dorn Reichsbahntor, al« MacheInz das Leder urplötzlich entglitten war, zuitandekam. Sora erkannte die Chancc und sandte unhaltbar ein. Die weiteren Bemühunqen der Trifailer, die sie besonders nach dem Seitenwechsel noch steigerten, machte das ausgezeichnete Hinterspiel der Reichsbnhner, die in Kriachan ednen überragenden Kämpfer hatten, »tmichte. Auch Schuster, der au« der Verteidigung in die Angriffsrelh« vorrückte, brachte keine Wendung In da« erbitterte Ringen, da« von dem Grazer Spielleiter Ksela nun wiederholt wegen kleinerer und größerer Derbhelten unterbrochen werden mußte. Erst ein Freistoß brachte Schuster die groß« Chance, der den Ball meisterhaft über d'e Mauer der Redchsbahner hob und in die linke obere Torerke unhaltbar lenkte. Damit «chien aber die dramatische Aus-einandersetzung durchaus noch nicht abgeschlossen, denn sowohl die Trifailer als auch die Reichsbahner inszenierten noch eine Reihe gefährlicher Angriffsaktionen, die trotz aller Aii«'5ichton doch zu kednem Ergebnis mehr führten. Im Vorspiel trat die Deutsche Jugend de« Bannes Marburg-Stadt zu einem Vergleichskampf gegen die HJ der Grazer PostsportverelnlnuTig an. Nach einer torlosen ersten Halbzelt kamen die Grnzer ai» eJnem Fred^toß zrim einzigen Treffer des Spiele« und behielten «o mit 1:0 (0:0) die Oberhand. Die Marburger waren mit mehreren Ersatzspielern angetreten. Graz ausgeschieden Zweite Vorrunde zur Deutschen Hand-ballmelsterschaft In Graz standen «ich im Vorrundenspiel zur Deutschen Handballmeisterschaft der Meisterschaftsfnvorit WKSV Schweinfurt und die Grazer Studentenkompanie gegenüber. Die Schwelnfurter erkämpften «Ich mit t5:B (8:4) einen bedeutsamen Steg, dem 2000 Zuechauer beiwohnten. Bei Graz war Fümichufl mit sechs Treffern wiederum der erfolgreiste. Die weiteren Ergebnisse waren: LSV Oschatz — Jahn Odermünde 11:7 (8:5), SGOP Berlin ~ LSV Rahmel 11:5 (0:2), Kriegsmarine WesermOnde — TV Has-see-Wlnterheck 6:0, Reinecke Brleg — Ostbahn SG Krakau !3:4 (5:J), KSG Mülheim-Mellinqhoven — SV Waldhof 5:4 (5:1). Sturm besiegt GAK Die Kämpfe um dl« ttedrliche PuÄball-meisterschaft brachten am Sonntag di* große EntscheJidiung ia d«r Gru^p« A. Der GAK wurd* von Stum Graz mit 2:0 (1:0) geschlaflea, «o daA dl« Fr«4i« Mch dem Grupp«n«ie tprüngllch erwartete, denn erst In dar achten Runde streckte Noll endgültig dl« Waffen. LSV Hamburg siegt 4:2. Das Wieder-holungttplel zur deutschen Fußballmei-sterechaft twischen LSV Hamburg und SV 05 Wilhelmshaven sah die Hamburger mit 4i2 (3:1) siegreich. la Ulm betlagt« Stuttgart die Auswahl von München mit 4:1 (0:1). Answahltplal«. In Brünn «i«gte di« AttswalU von MAhrea gag«n Mhm«tt mit 2:0 (2i0). Das Etaaß gewann d«n Au«-wahlkampf g«gan Moaelland ia Kohlent mit 4:1(1:1). Mit S:3 (3:2) gewttnii fOTUr mem d«« Spl«l g«gen Nlöderachleslen. Fanll 8w«tosdi M Jahr«. Ferdl Swa-toachi der bekannt« Wiener Pußballapl#-l«r, voll«ndot« am 11. Mal »ein 50. L*« b«n«|ahr. Swatoach stand IShmI In dar alten Aat«n«lchisch«n Linderelf. Vor 20 Jahren «i«deh« «r nach KAIn Üb«r, wo «r den Aufetieg d«r Splelvg Sülz 07 zur Tat macht«. Als Sportlehrer wirkte Swatoach beim Bereich Berlin-Mark Brandenburg und betreut nun die FußbalW apieler der Gau« KAIn-Aachen nnd M(^ •«Hand. Es wird Terdtinkeltf Ton 21.30 bU 4 Uhr Am 4. M&n 1944 fand al« Jagdflilegar fan Kampf gegen britisch-amerikanische Terror-txxmber den Heldentod unser lieber Soihn Alois Knaus Leutnant bei einer Jagdflicgerstaflel im blühenden Alter von 23 Jahren. Fr wuirle auf einem Heldenfriedhnf beigesetzt. S^'in junqos Leben war erfüllt von reinstem Iilc ■lismiiR, Er f^farb für Führer und Großdeutschland. Lilcnhüche!, Gurkfeld, im Apnl 1944. Im schwersten Leid; JOSLF und PAULA KNAUS, Eltern, und alle Verwandten. 2443 Dnr O, t<;qr\)ppentührer des Steirischen Helmatbun-(les, ürtsnruppe Gurkfeld: Ernst Zurl. I \' )m firlston Schmerze gebeugt geben wir die tr iMiir[p Niichrirht, daß uns unser innigstgeliebter f ilU.. Schwicyervater, Großvater, Bruder und Si liWiiqer. Herr lwT. Mrii um 17 Uhr am Städtischen Friedhole in Ciiii sl.itt, Din Sfiplenmesse wird am Donnerstag, den Ifi. Mii', utn 7 l'hr früh In der Pfarrkirche In Cilli ge- If'SCIl. C'iHi, il'^n 12. Mai 1944. Antonia Iielschmdnn, Gatlint Ferdinand, Adolf, Heinrifh, Wilhelm, Karl, Friedrich, Sühnei Olga, Stunisidwa, Franziska, Stefanie, Marie, Tüchtcr, und alle übrigen Verwandten. Für ein frelea Deutschland fanden den HaW dentod Gr«nadl«r Rudolf Schischko In SixlUen gab. 1921 Schütz« Alois Soretz an dor Ostfront geb. 1920 Kanonier Josef Murko in Italien gab. 1920 Ihr Heldentod ist uns VerpfUchtungl Strahleck, den 8. Maj 1944. 2444 AGNES SCHISCHKO, Mutter, ALOISIA SORETZ, Schwester, FAMILIE MURKO. Der Ortsgruppenführer; J a n t Danksagung Für die liebevollen Bewaisa herzlicher Anteilnahme anläßlich des schmerzlichen Verluatea unseres lieben und unvergeßlichen Gatten, Vaters, Groß- und Schwiegervaters, Brüden, Schwagers und Onkels, des Herrn FRANZ DRAME, sagen wir allen Freunden und Bekannten für die zahlreichen schönen Kränze ^md Blumen sowie auch allen Teilnehmern am Begräbnis, unseren innigsten Dank. 2438 Die tieftrauernde Familie; MARIA DRAME. * Hart «ad schwer traf «a« dla traurig« Nack-Sicht, dal «Mar IMbw lodiB und Bnadar Stanislaus Spes tkanadlar Im 22. Leb«»!«!!^-«, am 20. Januar 1944, an d«r Nord-Ostfront für Gießdeutschland gefallen ist Lieber Stenko, ote H, 1? W, 19 4S Uhr P<»rnnif 2210 Leny Mar«Dbach, VolkM ron CoIIand«, Werner Htoi und KlUie Haach in Wildvogel PflT Ianl Vm Dlaulaff. It. bl« «Intcbt. Douaralaf, !•. Mal dar Film Liebe läßt sich nicht erzwingen fti Jugandllcha olchl tiigeUtteal Lichtspiele Brnnndorf VoD Montag, II. bli Donnaritag, II. Mal, nm 19.15 Uhr Der Etappenhase PSr J«gmdllcfii> unter >4 Jalireo atrni lagelaiMD Burg-Lichtspiclc Cilli JÄ*""""' Wo 17 u 19.30 Uh. So 14.30. 17 u. 19.^0 Utai EiiTiiackUcher Mensch ■H Vttlot ia Kawa IwaM aaUar. Maria l Oaal«* Kuta. SplaUaltuf: taal Vaikoavaa. JtiJj||j8dllelhi^taljrl^Jaara^rtcaiM|ü^ laR^dt Metropol-Lichtspiele CSIU Hillimi W l?.« «4 » I 11 tTJi M« Ii lAr IL Ma H. Mal ReiM in die Vergangenheit ■a faaaalndar «ad tataraiiantar BavBrla-FtUa mit Olga Ttchtcbowa, Pardlaaad Marian, Margal Hlal- •Chat, nUda Hildabrand, WIU Dohm, Hant Lalbolt Kudoll Prack, Theodor Looi und PrlU Odeniai. — Spielleitung I Hant H .Zeilatt. rat Jagaaulch« nicht ■ngaUaaaal Leonhard L d. Bflheln_ MIttWMk ir. u4 Dranaralag II. Mal, M Uhv. Der Etappenhase dUt Otalhar Lttdari, Leny Mareobach, Chart Dindert. Qroiaako Situationen von erachOttemdar Komik. Kananartttnang «Ina Itinda vor Baglin . Ton-Lichtspiele Stadttheater P atta« ■plalwHi W IT II.4S, ühr, S H.l 19, 11.41 tThr' ag, Ii, Mal ' Willy Birgel, Lotte Kech nnd Viktor Btanl In olnam tlelgralfondflo Konflikt awiachen anatlndigen Menachen Du gehörst zu mir PBr Jngeadllche alrht tugalaiaanl Montag um 14.M Uhr Mlrchanvoritellnngen Mit den Mlrchenlarblllm „W 1 B s G N z W B B g B" Wegen < Andrang an der Kaiae Karten Im Vorverkaul bMorgaal Lichtspieltheater Triiail_ Moafag, 15. Mal Reisebekanntschaft mit Hana Moaer, Bllrieile Daltig WoH Albach-Retty, Lolla Lang, Llial Holiachnh iiaw. — Spielleitung: B. W. Brno. — Muilki Heina Sandauer. FOt lugetdllcb« tugeUatenl Montag, II. Mal Pat und Patachon schlagen sich durch Pwfflkta Stenotypistinnen •\icht Energieversorgungsuntemehmon. Eilbewerbungen sind ttu richten unter Nr. »894t an dio Marburger Zeitung. __3809 % Um Beklamationen zu vermeiden, bitten wir Jede Änderung der Feldpostnummer der Vertricbaabteilung der »Marburger Zeltung« bekanntzugeben. ^qgMc» Amtliche Bekanntmachungen DBR GBERBCRGERMEISTEIt DES STADT MASBURQ/DKAU Hrnlhr uag lamL Bekanntmachung Auf Abschnitt „N" daa Elnkaufsauiwalsas ftlr daa Stadt-krals Marburg wird ab 15. bli 20. Mal 11M4 alna Fitchauagabe aufg«rufan. Ol« Ausgab« «rfolgt tHr Marburg, llnkaa Draunlar, inrcb dai Fischfachgescbält ABT, Marburg, TagetthoffttraBa, u. iw.i laut KuodanUata 1—- 1700 Montag, dan 15. Mal 1944 ■ m ' 1701— 3400 Dienstag, dan 16. Mai 1944 » N 3401— 5000 Mittwoch, den 17. Mal 1944 M m 5001— 8600 Donnarttag, den 18. Mai 1944 • 6601— 8300 Freitag, den 19. Mal 1944 8301—10 000 Samstag, den 20. Mal 1944 FOr Marburg, rechtes Drauufer, durch das Fischfachaaschflft ABT-LÖSCHNIGG, Josefstrafla, und zwar; laut KundenJlste 1—1500 Montag, den 15. Mal 1944 ri M 1501—3000 Dienstag, den 16. Mai 1944 M it \ 3001—4500 Mittwoch, den 17. Mal 1944 » „ 4501—6000 Donnerstag, den 18. Mal 1944 n « 6001—7500 Freitag, den 19. Mai 1944 (t „ 7501—9000 Samstag, dan 20. Mai 1944 Bai der Auagab« l«t dar BinkaulsMiswal« Tonuz«lg«n und wird d«r Abschnitt „N" vom FischTartallar «ntw«rt«i 0**tatlttaB, W«rkBk1üchan, OanMlAachaftfrarpflMmgaa and H«diik« «fiMJtaa di« ZutedJwui dorch dU f*lnM Abt «tw-ffalolgt Dl« E1ii«clir«lbnng«D Mu hinzutretender Kundan kflnneo in den beiden Fachgeachäften nur an den Nachmittagen stattfinden. 2442 Der Leitex dea Emahrungsamtes: im Auftrages ge®. NUzach«. Der Pollzeldlrektor In Marbnrg/Draa Bekanntmachung Die in meiner Bekanntmachung vom 12. Mal 1944 angekündigten Schießübungen der Wehrmacht (Flak) erfahren folgende Änderungen; Das am 16. Mal 1944 von 9—11 Uhr und 14—16 Uhr im Räume Pobersch — Murufer bei Mureck — 4 km nArdl. P«ttau vorgeeehen« Schl«ß«n wird in d«n Raum Maiturg — Wln-4iBGhf«ilstrita — Badi«rag«blrge v«rl«gt. P«n)«r wird am 20. Mal 1944 von 14—16 Uhr nicht im Ranm« fttntHmdm — Munif«r b«i Ucheculoif » 5 km nord-0«tl, P«tt««, BOiMUni Im Rmmm Marburg — WiiMll«clif«lstrita — B«clMffii0«bli9« geediÄseen. Dr. Walbssv A »4/43-27 Edlhl nir ClabcralBM foa Irbea, deren AalealiMli oHbehaaai isl Pat«r K u r r «, Fotograf In Wuchern 27, tat am 20. Juni 1943 gestorben. Eine letztwilllga ^ Anordnung wurde nicht vorgefunden. Nach den bisherigen Feststellungen sind folgend« Erben vorhanden; 1. die Ehegattin des Verstorbenen, Katharina Kurre, 0, 2. der Sohn des Verstorbenen, Joiiann Kurre, 3. die Tochter des Verstorbenen, Katharina Botschek, 4. die Tochter des Verstorbenen, Rosa Kurre, 5. die Tochter des Verstorbenen, Maria Kurre. Die vorgenannten Personen, deren Aufenthalt dem Gerichte unbekannt Ist, werden aufgefordert, sich-binnen sechi Mo-n a't e n, von heute ab, bei diesem Gerichte zu melden. Nach Ablauf dieser Frist wird die Verlasaenschaft mit den Erben, welche sich gemeldet haben und dem für die Abwesenden bestellten Kurator Herrn Raimund Koren, Gemeindeangestellter in Wuchern, abgehandelt werden. 2437 Gericht Windwehgraz, Zweigstelle Mahrenberg, am 26 April 1944. Danksagung Für die herzliche Anteilnahme und die schönen Blumenspenden anläßlich des ao schmerzlichen Verlustes meiner geliebtem Gattin, unserer Mutter und Tochter, Frau Mara Brunner geb. Zlngler, danken wir allen auf das herzlichste, die ihr das Geleit ai^ dem letzten Wege gaben. Marburg/Drau, den 12. Mai 1944. Hans Brunner, Gatte; Familien Zlngler, Schenk und Regorschek. ■n Danksagung Wir danken auf diesem Wege allen, die unserem lieben Gatten, Vater, Bruder, Onkel und Schwager, Herrn MATHIAS TAINSCHEK, auf seinem letzten Wege begleiteten. Ferner sei allen seinen Kameraden der Feuerwehr, des DRK und der Wehrmannschaft, sowie der Kapelle Wöllan und für die zahlreichen Kranz-und Blumenspenden herzlichst gedankt. Wöllan, Sachsenfeld, Cilli, Graz, Leoben, Wien, den 5. Aprdl 1944. . 2433 KAROLINE TAINSCHEK samt Kindern, und alle übrigen Verwandten. DisSteirischBlandestheiiteF bringt in d«r nichstan Inszenierung, unter d«r Spi«l-l«itung des Intandantan Alfrad Schndt, da« heut« schon klatsiecli bu nennead« LuBt«pi«J Toaoi Aogust von Kotzabu« Die deafschen Kleinstädter Dt« r«lz«ndfen Ko«tüme sind in den Werkstätten des St«lrtach«(i Land«sLhaat«rt unter Leitung d«r Kostüm-blldneiin Lutzie Po«tsch, «ntitanden. Di« BQhnenblldar, dl« «bsofalls in unseren WerksfStten gearbeitet wurden, alnd nach Entwürfen des Bühnenbildrvers Walter Pehnelt hergestellt. Daa in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gespielte Stück wird »icher dem Geschmack unseiBfi Publikums entsprechen. »Deutsches Rotes Kreuz Der OrondaDsblKlRnäslehrganfi der Hrelsstelle narbora-Droa beginnt am Montag, den 15. Mal, um 20 Uhr In Be-reitschaftjsaal Kämtnerstraße 12. Anmeldungen zu diesem Lehrgang werden dort noch angenommen. Berichtigung! In der Anzeige Sladttheater Peltau, vom 13. Mal 1944, soll da« Datum de« Gastspiele« des Maifeurger Stadttheateri mit »Das kleine Be-slrkagarichte von Otto Bieian, richtig 4. Juli laut«a, und nicht 4. Junil 4NZEInvc>rkeb' B- ulwer^iifl und rimtal 13 Rpl daa lellgedrurkt» Wuil 4U Hpi, «Iis Qhriqpo Wortanieigen 10 Rpl das fellgedrurltii! Mnri 10 dpi Ob. .Wuripreii gilt bit lu I) B Ziitandung diiicb Ho«' nrlei Bi-tea Jü Rpl Auiliiinltsqfhdhi lOi Anrn) i]eii tun deir Vernierk ^tiskunli lo de Verwellunq ndei GrarhAlta «talla 2< Rpi ^nrOlqrin Anri'itiinK^rhlul^ lag» voi Exrheinpn um 16 U'u Kieme Anjelgen wen'en niii qeoco Voteinsenduog dei ße irnqa» Miirh (jill1in< Hii«lmflfkni.| «unionntiimon VHortpstQphöhi tOi *in# Kl^ nc Anu'igt" I RM ffM 9. nflhi foUfdiirme ... •b«ff ii«i-1er, gegen ebensolche Iwoinon-lieh im Gamfierviertel). Adres-se in der »M. Z.«. 3729-!l Einbettzimmer in schöner li-ge gog möbl. Zweibeltzina'ner eiligst zu tauschen qesucht. Zu-fichrift. an Anton Pmter, Rni-serstraße 16 erbeten. 2^45-14 Heirat .L Zu vcrliaufen Luftschutzgeräte: Kronkentragen, B,'echslangen, Luttschutzkarren, Bunkeröfon und Not-klosette bei Firma Brüder Lötz, Marburg'Drau. 3(3.88-3 Vchangstangen nach Maß, schöne Au&lührung, bei Firma Brüder Lolz, Marburg-Drnu. 3689-3 Danksagung Jeder Betriebsführer soll das Verordnungs- u. Amtsblatt des Chefs der Zivilverwaltung in der Unter-Steiermark lesen All unsere Posibezieher! Wenn der Posthote zu Ihnen kommt und die Bezugsgebühr für die »Marburgei Zeitungt einhebt, bitten wir Sie, damit In der Zustellung keine Unterbrechung eintritt, die Zahlung nicht zu verwei gern. Bezugsgebühr Ist Immer in voraus BU bezahlen. •Marburgei Zeitung«, Verlrlebsabtellung Für dl© vielen Beweise liebevoller, aufrich-Wqer und herzlicher Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden anläßlich des schmerzlichen Verlustes meiner unvergeßlichen Gattin, unserer, über alles geliebten Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau EMILIE PLESKO-WITSCH, eei auf diesem Weqe unser innigeter Dank ausgesprochen. Insbesondere danken wir allen, die unseren tiefen Schmerz durch die große Teilnahme an der Beleetzunq linderten. 2419 Tüffer, den 14. Mai 1944. EMIL PLESKOWITSCH, Gatte, im Namen aller Verwandten. Fiakerwagen (Kutsche) um 1500 RM zu verkaufen. — Anfragen: Schleinitz 11, üei Mar-burg-Dr.___38J^ü-3 Geschüflslnventar, Soezerd u. Manulaktiir in «ehi qiitem Zustand, Auslaqe komplett mit Elsenrollo, qroße Einqanqstür mit Stock,' Schreibtisch, Küchen- und Zimmerkredenz um 2500 RM zu verkaufen Zuschr. an die »M. Z.«, untei »Komplett«. 3755-3 Zu kaufen gesucht Kaufe sofort Wagen (Plateau) 1500—2500 kq Tragfähigkeit • Ida Sande — Gemischtwarenhandlung, Frauenberg bei Mar-burg-Dr_^12-4 25.000 kg Roggenstroh, handgeschnitten, handgedroschcn und gebunden von Wehrmachts-dienststelle zu kaufen gesucht. Antr. unter »2439« an die M Z.i, Marburg-Dr.__2439j;3 Kinderwagen, tief, gut erhalten, zu kaufen gesucht. Adr. In der M. Z«. _ 3803^ Wer verkauft: Flaschen-Wasrh-maBchine; Korkmaschine und BlerablUll-Apparat, auch gebraucht, gegen sofortige Bezahlung. Angcb. unter »3811« an dio »M. Z.«, Marburg-Drau. 3811-4 Gebrauchte Dieschmaschlne mit Göpelantrieb zu kaufen gesucht Antr. an: Franz Sorko -Raune Nr. 46, Post: Tdlberq -Stnik 2440-3 Stellenjjesucbe Zahlkelincrin sucht Stelle in Marburq-Dr. Anfr. bei Kresnsk, Adoll-Hiller-Platz 4-l._ 3735-5 Bilanz-Buchhalter mit langjähriger Praxis, übernimmt Buch-haltungs- und Korrespondenz-arbCiteu, Bücheranlaqen usw., halbtägig udei stundenweise. Anträge unter »Buchführung« an die »M Z.». 380B-5 Offene Stellen Die Einslellunq von Arbeits-kräiten ist an die Zustimmung detä zuständigen Arbeitsamtes gebunden. Zettunqsausträqerin für den inneren Bezirk Marburq-Dr., dringend gesucht. Vorzustellen im Verlaq der »M. Z.«. Marburg (Dr^u).___-6 Verläßlicher Handelsanqestell-ter, befähiqt zur selhslandiqen Führung im Eisen- u Spezerei-fache wird aufqenommen. - Zuschriften an die »M Z.«, unter [ ^m Lande«^____ 242^-6 j Selbständige Kflchln, die den | Haushalt allein fühien kann, | Mann u. Frau tagsüb. beschäl- | tigt, mit vollei Verpflegung zu ; guter Familie gesucht. Zuschr. i unter »Köchin« an die »M. Z.« ' ____ 3684-6 Es wird auf einen Kleinbesitz eine tüchtige Magd, auch mit pineni Kinde von 5--10 Jahren gesucht, die auch etwas die Feldarbeiten verrichten kaim Nachfr, an die Verwaltung d. »M. Z.H. a^l-t) I Alleinstehende Frau, mitli'l-grofl, Milte ".JGrzi(|, schwär/., gemütlich, niii eigcnet Woh-aung, wünscht mit Herrn in Briefwechsel zu treten. Zuschr. unter »Ponsionistu an die »>M Z.«, Marburg-Dr.__ 3800-12 Lebensfrohe Witwe, uiit eigener Wohnung wiinöthl njl einem Pensionisten t^is 50 J in frohes Glück zu tiv^ten. — ! Zufchr. unter vFriihiahr n. d j «M Z.., Maiburg-Di. 3807-1? Verschiec^ri Eine besondere Eigentümlichkeit dieser Kanone sind kleine ringförmige Vertiefungen, die zur Aufnahme der snnenannten Schußsalbe dienten, ^^ner geheimnisvollen Mischung von Pulver und verschiedenen Ingredienzien der Hexenküche. Die Artilleristen waren dirumal ftherglSubische Leute und mein-tVn, mit d pfer Hexensalhe die Tragweite »und Treffsicherheit des Geschützes p'-hifjhen zu können. * I Natiir und Mensch in den Ostalpen. Uber u'^eses Thema sprach im Lauf der Lmzer Horhsrhulwoche Gauheiraatpfle-ger Dr. Kj^echbaura. Schon in alten Zai-ten, so füjirte er au«, seien die Gebirge-pAsse hie.T al« Verkehrwverbindungen In nordsüdlicher und ostwestlicher Richtung rege> benützt worden. Die Alpen-gaue seien schon seit jeher al« Bergbau-LandifhaMen berühmt gewesen, be«on-dor« diir' h das steirische Eisen, durch | d e Gold vorkommen von Rauris und j durch d*e vi'^Uarhen Vorkommen von | ."^tpinsa!?.. .Ausführlich sprach Dr, Kriech-Ivmm d.irm über Stedlungsformen und | r haraktprisiprtp die zwei Haupttvpen der i Bauernhöfp, den Haufenhof im Gegen- I salz zu:n Einzel- oder Paarhof. Herbert Relnerkerü neue« Schauspiel »Ieuchlfpuer« wird am 20 Mai an den Städtischen Bühnen Erfurt während der Arbeits voche -»Hitler-.IunPnd und Theater« v.raufrT^^führt. Reinecker ist durch «e'ne Diiimen »Das Dorf hei Odessa« und 'Die Stunde des Triumphes« bekannt rreworden. Ein Künstler und Kämpfer Leopold Wallner zum Gedächtnis Als wir vor noch nicht ganz einem Jahr an dieser Stelle den Künstler Leopold Wallner unseren Le«ern vorstellten, und in einer kurzen Lebensskizze seinen Werdegang, sein Reifen und auch sein Schäften aufzuzeigen unternahmen, fühlten wir uns auch von der Tatsache berührt, daß Wallner sich gerade den alten Wehrturm der Feste Ober-Pettau zur Wohnung erwählt hatte. Un« beiden, Wallner und seinem Gast, kam diese« Schauen auf die Stadt hinab und darüber hin in das Land hinaus wie eine Offenbarung seines Wesen« vor. Und wir ichriebea damals: »Hier muß der Berufene den Anrui hören, hier muß Erwählung sich vollziehen«. — Und — »Wer sich viel zutraut, der allein wird viel leistenl Daß ihn aber Ubermut nicht verlocke, dessen ist sich der Volksdeutsche Leopold Wallner au« innerstem Wesen heraus gewiß. — Vom Wehrturm Oberpettaus geht sein Blick ins Land. Das aber heißt Wache halten auch über sich »elbet.c Daß dies keine Phrase war, dai bewie« uns d«r starke Mensch und Künstler Leopold Wallner bald darauf, al« er sich freiwillig zur Waffe meldete, um seiner Pflicht — sagen wir e« so schlicht, wie er es stets gemeint hatte, und vermeiden wir jedes große Wort dabei — um nichts als seiner Pflicht zu genügen! Nun ist der Leutnant Leopold Wallner im Osten gefallen und damit wurde das Wort in »einer Tiefe wahr: Wallners Berufung hat «Ich erfüllt, er hat diesem Anruf des Landes um Pettau sein Herz geöffnet und dem Schicksal, das ihm daraus bereitet wurde, dabei mannhaft ins Auge geblickt. Wer weiß, wie besessen von seiner Kunst der Mfller Leopold Wallner war, wie fanatisch er an Pineel und Farbe hing, der allein nur kann ermessen, was für ihn dieses Opfer bedeutete, alle« hinzulegen und die Waffe zu ergreifen. Und wer ihn kannte, der weiß auch, daß er sie freudig ergriff, ohne zu zaudern und ohne zu zagen. Wallner war ein mutiger Mensch, der den Fährnissen des Lebens nie auswich, der das Wort Furcht nicht kAinte und der sich sein Dasein vom Schicksal immer wieder ertrotzte. Schon in der Schule fing das an, als er von Pettau nach Gottschee in die deutsche Sprachinsel ging, um dort tu maturieren und schließlich, als er nach Agram an die Kunstakademie kam und plötzlich, von Wanderlust getrieben, einem Ruf seine« Herzens folgte und nach Freiburg im Breisgau ausbog, um vorerst bei Professor Rehm «ich als Modellzeichner seinen Unterhalt zu verdienen. Und mit ur;iT er Mediziner. Dann nach wenigen Jahren, die er in der Heimat ver-btacnie, entschloß er sich neuerdings in« Reich zu gehen, erst noch al« Me- I diziner nach%1ünchen, doch bald lockte I ih'i die Kunst. Professor Jirak, sein ein-' stiger Lehrer am Pettauer Gymnasium, Liii. iiiichmaliger Freund, Jberiet ihn dabei. E« kommt die Zeit der ersten Erfolge, die engere Verbindung mit dem dritten Kameraden, Pipo Petelnj die ersten gemeinsamen Ausstellungen der drei untersteirischen Maler ... Und dann kam das Jahr 1941, die erste gemeinsame Ausstellung mit den altstelnschen Kameraden in Graz, und damit die Erfüllung seiner künstlerischen Erwartungen: da« Schaffenkönnen für die große Gemeinschaft des Volkes. —j Wallners Fleiß steigerte sich in unerhörtem Maß. In verschiedensten Techniken wurden eine Menge Arbeiten zumeist landschaftlicher Art in dieser knappen Spanne Zeit von kaum zwei Jahren geschaffen. Dabei Ist zu bedenken, daß Wallner auch als Volksdeutscher auf seinem Posten war, «einen Dienst bei der Wehrmannschaft versah, auch im Einsatz gegen landfremde Bandlten-hord«n — immer tapfer und treu. Denn Wallner «tand mit beiden Füßen auf dem Beden seiner Heimat und bewährte sich Oberau gleicherweise, wohin man ihn auch stellte, als Kämpfer, als Men«ch, und als Künstler. — Nun Ist sein Leben vollendet, vieleicht wie selten eine«. So schmerzlich dies auch für «eine Frau und «eine drei Kinder «ein mag. Stets und In allem gab Wallner sich selbst, in seinem Leben, in seiner Kunst, in «einem Eineatz für die unterstel-rische Heimat und In «einem Kampf an der Front. Erinnern wir uns noch einmal kurz an die letzte Schau seiner Bilder in dei Gesamtausstellung anläßlich der vorigjährigen Heimatbundtage in Marburg: «eine Liebe galt dem Land um Pettau, dem Stadtbild und seiner Krone und vor allem dem Hügelmeer der Kollo«, Noch steht mir auch die Stunde in der Erinnerung, als wir Jan Oel-tjen, Wallners väterlichen Freund und Führer in den letzten Jahren durch das Reich der Kunst, besuchten und Wallner mit einer weitausholenden Armbewegung meinte: »Ich träume mir nichts Schöneres, al« hier einmal, wenn wieder Frieden ist, zu malen.« — Sein Auge leuchtete dabei von innerem Feuer, dessen Widerschein auf seinem Antlitz lag. Bald darauf ging er von uns. Er hatte ein anderes Ziel erkannt. Heute aber Ist unser Kamerad Leopold Wallner allen mehr al« die große Hoffnung, die er als begeistert strebender Künstler mit «einem gesamten Werk für uns bedeutete, denn sein Dasein i«t heute erfüllt, wie das aller Kämpfer und die Mahnung, die für uns aus seinem Tode klingt, lautet: ihm würdig zu seini Kurt Hildebrand Matzak Steflen-Lichtbild, Grai Drei Jahre „Kraft durch Freude" im Südosten Täglich 500 bis 600 Künstler im Einsatz Unmittelbar nach dem Südostfeldzug im April 1941 wurde die NS-Gemein-schaft „Kraft durch Freude" beauftragt, duch im Südosten Europas wie in Polen, im Norden und im Westen unter dem Zeichen des Sonnenrades die Truppen-betreuung durchzuführen. Wenn nun 1944 die „Kraft durch Freude"-Ornanisation im Südosten, die unter der verantwortlichen Leistung des KdF-Relchsbeauf-tragten für den Balkan, Hans Ganser, steht, auf eine dreijährige erfolgreiche Arbeit zurückblicken kann, so Ist sie Millionen von Feldgrauen nicht nur zu einer Quelle des Frohsinns und der Entspannung geworden, sondern gab Ihnen auch aus der reichen Fülle Ihre» künstlerischen Wirkens Stunden der Besinnung und des Zurückfindens zu unseren kulturellen Werten. In Serbien und Kroatien, in Griechenland und auf den Agäischen Inseln hat dieses wahrhaft nationalsozialistische Werk, in glücklichen Friedenstagen geschaffen. In den harten Jahren des Krieges auch im Südostraum ihre Bewährungsprobe bestanden. Von Belgrad ausgehend, haben die verchieden-sten Splelkörper ihre Reise angetreten, um nicht nur In den festen Theatern der großen Städte dieses Gebietes die Kinder der leichten Muse, die Operntrupp«, die Musik- und Tanzorchester aufmarschieren zu lassen, Sie sind aber auch zu den kleinsten und abgelegensten Stützpunkten hinausgefahren, um mit^ unseren Landsem In Kontakt zu bleiben, um ihnen das zu geben, was sie nach kämpferischem Einsatz und täglicher Pflichterfüllung benötigten. Wenn im Rampenlicht und im Spiel farbiger Scheinwerfer die Musik aufklingt, artistisches Können, tänzerische Beschwingtheit, Humor oder ernste Kunst und bunter Wirbel über die Breiter ihren Lauf nahmen, dann liegt darin nicht nur eine Unsumme künstlerischer Arbeit, sondern eine weit vorausschauende Planung und umfassende Organisation. 500 bis 600 Künstler sind Tag für Tag, Monat für Monat im Südosten im Einsatz, um nicht nur dem deutschen Soldaten oder dem verbündeten Kameraden Freude und Frohsinn zu bringen, sondern auch die deutschen Volksgruppen mit In da« frohe oder ernste Spiel der Unterhaltung einzubezlehen. Trotz fünf Jahren Krieg Ist die künstlerische Qualität der Darbietungen gestlegen und neben den Alleinunterhal- Paol Oftkar Höcker Der bekannte Schriftsteller Paul O»-kar Höcker ist in Rastatt im Alter von 71 Jahren gestorben. Mit Paul Oskar Hücker verliert das deutsche Schrifttum einen Autor, dem es gegeben war, das heikle Gebiet des unterhaltseimen Romanes mit Geschmack und Geschick zu pflegen. Paul Oskar Höcker Ist um die Jahrhundertwende einer großen Dffentl.chkftit bekannt gerworden, damals vor allem durch den Roman »Es blasen die Trompeten«, dem kurz darauf als zweiter Erfolg der Roman »Die Sonne von St. Moritz« folgtet der Roman »Kleine Mama« festigte dann den Ruhm, und auch dem reichen weiteren Romanschaffen der nächsten Jahre blieb der Erfolg treu. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges eilte der damals Fünfzigjährige zu den Waffen. Sein Buch »An der Spitze meiner Kompanie« war das erste große Kriegsbuch des Weltkrieges, In seiner Art ein Vorbild für alle weiteren Kriegsbücher. Dann hat lieh Paul Oskar Höcker zueammen mit Walter Bloem um die Herausgabe der »Ulier Kriegszeitung« verdient gemacht, die auch wieder die erste Kriegezeitung des Weltkrieges war. Paul Oskar Höcker hatte zuer«t Musiker werden wollen — irgend etwas musikalisches haftete immer dem Fluß sedner Sprache an. Er war ein ungemein geschickter und geistvoller Plauderer, er kannte die Welt,und die Menschen, er nahm diese Menschen wie sie waren, er sah sie mit scharfem Blick, «eine lebhafte Phantasie suchte sich seine Themen In Stadt und Land unid allem Schichten des Volkes — Vorzüge die seinem Werk immer wieder zum Vorteil gereichten. tem und kleineren Spielgruppen »ind Im Deutschen Künstler-Theater Berlln-Wlen-Belgrad, das mit vier Theatergruppen Im Südostraum eingesetzt ist, prominente Schauspieler verpflichtet worden, die dem dankbaren Soldatenpublikum beste deutsche Kunst zu vermitteln vermögen. In dem Beifall der Millionen von Soldaten, die die willkommenen Gäste der NS-Gemeinschafi »Kraft durch Freude« in den vergangenen drei Jahren waren, Hegt zugleich aber aiuch der Dank aa die Menschen, die dieses Werk gestalteten. Erich Ouelaaer Drei Mozartlieder entdeckt Bei einem Wiener Sammler wurde vor einiger Zeit ein alter" Notendruck mit dem Titel »Frühlingslieder Wiener Komponisten« gefunden, der drei unbekannte Lieder von Wolfgang Amadeus Mozart enthielt, die Mozart — laut eigenhändig verfaßtem Verzeichnis «einer Kompositionen — am 14, Januar 1791, also in seinem Sterbejahre komponiert hat. Die Lieder sind später verloren gegangen und galten für verschollen. Jhnen liegen zeitgenössische Texte von dem 182t gestorbenen Liederdichter Christian Adolf Overbeck »Sehnsucht nach dem Frühling«, »Das Kinderspiel« und von Sturm »Dankesempfinden gegen den Schöpfer des Frühlings« zugrunde. » »Der Fischer von Erlach«. Soeben ist unter diesem Titel im Ibach-Verlag, Wien, ein Roman erschienen, der um den qroßen Baukünstler des Barock« am Ende des 17, und zu Beginn des 18. Jahrhunderts spielt. Der Mensch und Meister Fischer von Erlach wird hier q*-schildert. Das Buch 1«t ein Lebensroman. I>ie beigefügten Abbildungen sind teils Schöpfungen Fischer von Erlachs, teils von ihm gezeichnete Wiedergaben unsterblicher Bauwerke, Fischer von Erlach ist bekanntlich ein Grazer. Am 20 .lull ' le.Sß wurde er In der «teirischen Landeshauptstadt oeboren, am 5 April 172.1 starb er in Wien 400 Jahre Universität Königsberg. Am 7. und 8. Juli dieses Jahres beoeht die 1544 von Herzog Albrerht von Preuf^en genründpte Albertus-TTnlvprsItÄt In Kö-nlcrsberg Ihre 4nO-Jahrfe1er Ehemalige •lünger der Albertina werden aufgefordert, dem Rektorat der UnfversItÄt, Kö-nlnsberg fPr.), Paradenlatz, Namen, Anschrift. Beruf und die Semester, In denen sie an der Albertinn immntrlkuHert wa-'•pn, b^i^ rum 1. Juni heVanntruneben. 'Di,- ERSCHETZER TAT Ein Roman von Bauern und Reitern Von Karl von Möller NKchdruckartcht: G WttlKrfiiann, lirauntuhweij Aus vielen Schornsteinen qualmt das übliche iTuhstucksleuer. Das Frühstück kocht — dijyeblich — für die »Üesat-.., hm 9. »Gncidigste Komtesse, man erzählt, daß die riduplarinee bei Karansebesch zerstreut worden sei, zum Teufel gejagt, und der Kaiser werde vermiflti« klagt die Zofe. »Laut ins Kameialamt, frag dort an! Die Leuf reden viel, wenn der Tag lang ist.« Schöne Geschichte! Wenn dies wahr wäre, könnt' man morgen schon den Türken vor der Nase haben. Der Frau Hennemann sagt sie nicht« davon, die Ifurgl, Aufregung könnt' die Liebe, Gute föten. Nun hat sie endlich pin Mutterl im Hans, die Komtesse Walburg, ein übpr r!'" Maßen liebes und inniges. »Nun?« Im Kcimeralamt wisse man nichts von einer Schlacht und Niederlage, der Kaiser stehe bei Karansebesch. »Herr Adjunktl« Burgl ruft es auf die Gasse, »Ri'ttf Komtesse?« »Wie ist das nun mit Karansebesch?« »Dummes Geschwälzl Reitknechte, Kut- scher, Fuhrwesenkerle sind vor ihrem Schatten ausgerissen und haben wie verrückt ,Turci turcir gebrüllt. Um sich zu trösten, haben sie und walachische Bauern dann in Lugosch geplündert. »Der Kaiser?« »Hat mitgaloppieren müssen mit Hinz und Kunz im närrisch gewordenen Rei-tergemengsel.« »Also wirklich nicht« los?« »Packte die große... na halt 's Durcheinander auch Sie schon, Amazone?« »Nix packte mich. Wann kommt endlich mein Papa?« »Wird wohl noch ausbleiben müssen. Vierziqtausend Flüchtlinge wälzen sich zur Theiß und Marosch; man muß sie dort unterbringen. Sie haben Besuch?« »Die kranke Frau Hennemann aus Werschetz.« »Liegt wohl fein Im Betterl der Komtesse, indes unsereins .,.« »Ihr Glück, daß Sie nicht in dem Bette sind! Ihnen hätt' ich Juckpulver 'neingetan, Sie Zaunsteckenl« »O weh, 0 wehl Trotzdem meine Verehrung!« »Tintenkleckser!« brummt Burgl ihm nach. »Männer stehen heutzuta^ unter Waffen! Wie's wohl dem Hennemann gehen mag? Der bleibt dort, und wenn er sich allein schlagen müßte. Daß man aber auch gar nichts Näheres über dieses Werschetz e'-fiihren kann!« Sie schaut zum Fenster hinaus. »Oh«, freut sie sich, »das ist doch der... der Bierbrauer aus Pantschowa, der Wetior oder Wettel. Hallo, hallo, Herr Weltell« »Untertänigste Verehrung!« »Was ist mit Werschelz?« »Schon in alle Winde zerstreut die Werschetzer. Ich meine, sie sind über die Bega geruckt und gleich verteilt worden auf die örter der Heide: Lov-rin, Marienfeld, Gottlob, Perjamosch und so fort.« »Und Sie?« »Ich bin bei meinem Bruder In der Grabengasse.« »Was macht der Hennemann, Ist er...?« »Er Ist, er Ist! Feldobrist oder Burg-.grat ist er zu Werschetzl Wenn ihm das gelingt, aufs Himmelszelt müßt" man seinen Namen schreiben!« »Vom Cappaun wissen Sie nichts?« »Gar nichts, Komtesse, gar nichts.« Er horcht. Aus der Stube Burgls dringt eine helle Kinderstimme: »Schlagt an! Feuerl« Burgl lächelt: »Seine Kinderl Hennemanns Peterle.« »Ei freilich, derl Früh krümmt sich, was...« Burgl zieht sich in Ihr Zimmer zurück, sie hockt sich, warum, weiß sie nicht recht, vor den zjerlichen Sekretäri sogar die Schreibplatte klappt sie henmter. Da kommt Ihr der Brief der Wiener Freundin In die Finger, sie spielen damit. Was werden jetzt erst die Zimmerlöwen dort raunzen und knaufenl Aber schon schweifen ihre Gedanken wiederum zurück ins Banat nach Werschetz. Banat, Gott hat dich würdig gefunden, aus deinem Mutterschoße einen Mann zu gebären, wie er In einem Sä-kulum nur einmal ersteht! Und sein gut« Weiberl hab" Ich unterm Dach! Ahnein sie einander nicht im Wesen: Henne-maim und Cappaun? »Der Doktor, gnädigste Komtesse!« »Guten Morgen, Doktorchenl« »Wohl geschlafen, Ihre Schützlinge?« »Jawohl, die Frau wie der Klaus.« »Kann ich sie sehen? »Bitte.« t Der Arzt geht erst zur Frau Hennemann, dann schaut er beim Buben mit dem Beinbruch nach) hier wird er stutzig. »Was haben Sie, Herr Doktor?« »Vielleicht nichts. Mir war nur... Aber ich komm' am Nachmittag wieder, und da« Peterle darf bis dahin nicht zum Bruder. Am besten, ich nehm's mit, 's Peterle.« Des Nachmittags «agt er: »Der Bub hat die Blattern. Isolieren, am besten bei den Barmherzigen! Das Peterle behalt Ich!« »Die Frau wdrd den Klaus pflegen wollen!« »Und sich ganz zu Tode «chinden.« »Ich nehm' den Jungen auf mich, Doktor! Sie schicken mir doch eine Schwester?« »Schau mir die Burgl an!« »Den Flederwisch gelt? Ich hab' nachzuholen, Dazu ist mir grad recht...« »Was, wer?« »Der Held von Werschetz.« »Narrenhaus«, schimpft der Kameral-adjunkt von Quappe draußen auf der Straße. »Was fehlt Ihnen, Kaulquappe?« fragt Komtesse Immenhoff die am Fenster steht. »Hab' mir nicht gedacht, daß Herzen so schnell in die Hose rutschen können. Da hab' ich« — er schwenkt ein Blatt — »einen Bericht des Rentmeisters Budor aus Lippa. Zu toll, wa« er schreibt! Aber warten Sie, ich spring 'nauf.« »Nichts springen, unten bleibenl Ich hab' die Blattern!« »Na gengen S'I« »Im Haus nämlich.« »Hab' sie schon gehabt!« Er eilt hinauf. »Also da steht: Vorgestern, den einundzwanzigsten September, kamen drei Wägen mit einem Alvlnczischen Führer namens Merowa und machten den Alarm, daß der Feind bereits In Lugosch sei und allda senge und brenne. Well eben Sonntag und alles zu Hause war, gab diese« einen solchen Auflauf, daß man den Pöbel fast nicht stillen konnte, man redete es aber dennoch den Leuten aus und Heß weder den Anführer noch die Wägen hinübersetzen, sondern behielt «le zusammen auf der Wachstube. Am anderen Morgen kam ein Artillerist und mehrere mit Furasch zur Armee gegangene Wägen und vom Jägerkorps un! anderen Regimentern versprenqte Mannschaften, die alles dieses bestätigten. Da lie" «ich aber niemand mehr halten, es flüchtete alles, teils auf den paar überfuhrplätten, teils durchs Wasser über die Marosch, wobei auch einige Kinder ertrunken «ind, dergestalt, daß fast alle Weiber und Kinder in Paulisch, Radna, Menesch und so fort sich befinden. Die Männer — jetzt passen S' auf, Komtesse! -— die Männer, absonderlich die Deutschen, sind meistens noch da und wollen gern das Äußerste abwarten, allein es mangelt ihnen an Fenerqewehren und auch schon an Munition,«