^ ^W^ Nr. 115. VlHnumer«tlon«pltlS: Im Lomploli ganzj. ff. II. halbj. fl. b 20, FUr b<« guftlllung «», H«u» halbj. 50 lr. Mit der P^ft gsLbrauche schützt, die Industriellen, dass die socialen Reformen nicht darauf berechnet sind, ihnen Schaden anzuthun, und beide Theile werden zu der Ueberzeugung gelangen, dass ihre Interessen nicht so sehr entgegengesetzt sind, wie es scheint, dass eine wilk-liche Interessen-Harmonie bestehen kann und soll. (Bravo! Bravo!) An dem Zustandekommen des Gesetzes haben beide Parteien im Antzschusse redlich mitgearbeitet. Möge auch das Haus dieses Bild einträch« tigen Zusammenwirkens zur Schaffung und dauernden Befestigung des socialen Friedens im Lande geben. Das öfter» eichische Parlament wird sich durch dieses Gesetz ein dauerndes Denkmal setzen. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts; Redner wird von vielen Seiten beglückwünscht.) Abg. Mauthner erklärt, dass das Gesetz auf dem grünen Tifche gemacht worden fei und mit den praktischen Bedürfnissen durchaus nicht im Einklänge stehe. Er fürchtet, dass es mit den Hauplbestimmungen desselben ebenso gehen werde, wie es mit der Eiuthei-lung der Gewerbe ergangen sei. Redner schildert in drastischer, vielfach von Heiterkeit unterbrochener Weise die Competenzstreitigkeiten, die sich diesfalls bezüglich der verschiedenen Gewerbe ergeben und welche die Ge-Werbebehörden kaum zu bewältigen in der Lage seien. Redner ist gegen die Festsetzung des Normal-Arbeitstages , da derselbe praktisch zu großen Concurrenz Schwierigkeiten führen werde. Er weist darauf hin, dass Ungarn eine solche Bestimmung abgelehnt habe und dass infolge dieser Divergenz für einzelne Industriezweige große Schwierigkeiten erwachsen werden. Für den Arbeiter werde die nächste Folge die sein, dass er den Lohn, den er bisher in zehn Tagen erwirbt, ungefähr erst in zwölf Tagen erreichen werde. Eine Lohnverbesserung werde der Unternehmer nicht eintreten lassen können, weil er trotz des Schutzzolles mit Eoncurrenz-Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Die sociale Frage könne nicht in einem Staate allein gelöst werden, die Lösung derselben müsse auf internationalem Wege geschehen. (Lebhafter Beifall links.) Abg. R. v. Chamiec begrüßt die Vorlage als einen wichtigen Schritt zur Lösung der focialen Frage. Wenn auch der Staat nicht berufen sei, alles in seine Competenzsphäre zu ziehen, so müsse dies doch von dem Schutze der Arbeit gelten. Die Einführung des Normal-Arbeitstages sei eine Nothwendigkeit zum Schutze der Arbeitergeneration. Die Zukunft werde für den Verlust, der heute vielleicht eintreten könne, durch einen gesunden, kräftigen Arbeiterstand reichlich entschädigen. Darin liege auch das Geheimnis des Emporblühens der englischen Industrie. Der Zeitpunkt sür die Einführung se« ein günstiger, da die Industrie bereits seit zwei Jahren die Schutzzollprämie genieße, und es sei recht und billig, dass von derselben ein kleiner Procentsatz den Arbeitern zugute komme. Das Gesetz wird zum socialen Frieden zwischen Arbeiter und Arbeitgeber führen, deren Interessen ja vielfach parallel laufen. (Lebhafter Beifall rechts.) Nächste Sitzung morgen 10 Uhr. Inland. (Parlamentarisches.) Der Eisenbahn-Ausschuss des Abgeordnetenhauses hat bekanntlich ein Subcomite für die Berathung der Nordbahnfrage entsendet. Das Ergebnis derselben besteht in der vom genannten Subcomite am verfangenen Freitag ge-fassten Resolution, welche laulet: „Die k. k. Regie» rung wird aufgefordert, mit der Gesellschaft der Nord« bahn in neuerliche Verhandlung einzutreten und die Bahnstreck'', für welche das Privilegium am 4. März 1886 erlifcht, gemäß § 10 diefes Privilegiums auf der Basis der Herstellungskosten abzulösen oder ein anderes Uebereinkommen abzuschließen, welches den finanziellen und volkswirtschaftlichen Interessen vollkommen entspricht. Das Ergebnis dieser Unterhandlungen ist dem Reichsrathe in der nächsten Session zur Genehmigung vorzulegen. Sollten aber diese Unterhandlungen zu keinem günstigen Resultate führen, so wird die Negierung aufgefordert, die etwa dadurch sich als nothwendig erweisenden Gesetzesvorlagen rechtzeitig einzubringen, inibesondere auch, damit der Betrieb nach dem erwähnten Ablauf des Privilegiums nicht unterbrochen werde." (Zur Session der Landtage.) Wir haben bereits gemeldet, dass der galizische Landtag im Zu ihnen zählen wir auch jene Briefe, welche Preis» Courants, Lotterielose und dergleichen enthalten, mit denen man buchstäblich überschwemmt wird und die man, ohne sie zu öffnen, getrost in den Papierlorb werfen kann, denn an solchen „Geschäftsbriefen" ist nichts verloren. Im übrigen sind die Geschäftsbriefe alle in jenem mehr als lakonischen St'le geschrieben, welcher den Kaufleuten eigenthümlich ist, und Pflegen sich oft dadurch auszuzeichnen, dass die Buchstaben mchr Hieroglyphen als unsern Schriftzeichen gleichen, so dass die Entzifferung eines solchen Ariefes den Laien in die größte Verlegenheit bringen würde. Eine der unangenehmsten und widerlichsten Brief-sorten ist diejenige der anonymen Briefe, welche den verschiedensten Motiven, aber niemals einem lau» leren entsprossen und bei denen Botheit und Schadenfreude die Feder führen. Sie erscheinen bald fran-tiert.bald in elegantester Enveloppe, bald im ungeschlachtesten Couvert, immer aber riechen und schmecken sie nach jenem Morast, dem sie entsprossen. Ueber anonyme Vnese sollte sich niemand ärgern, man sollte sie viel-mehr nnt emem gewissen Behagen lesen und dann einfach ins Feuer weisen, «in anderes Schicksal verdienen fte nlcht. Eine weitere Briefgruppe bilden die Liebesbriefe, die in den Verschiedensten Variationen das alte ewige Thema von der Liebe behandeln. Sie Prä» sentieren sich meist in den kleinsten und elegantesten Couverts, parfümiert m>t eau (w milw ÜLw« und versetzen gewöhnlich den Adressaten, gleichviel ob dies ein Masculinum oder ein Fenumnum ,st, ,n den siebenten Himmel. Tausend Schwüre unwandelbarer Treue, die glühendsten Versicherungen ewlger L'ebe sind in ihnen niedergelegt, aber alle diese Schwüre und Versicherungen werden wieder vergessen und mit einem frostigen Lebewohl endet der letzte Brief. Die Liebesbriefe sind gleichsam Wechsel, welche auf die Ehe gezogen werden, aber wie wenige dieser Wechsel werden eingelöst! Trotzdem aber bilden sie für viele eine angenehme Erinnerung, und so werden sie, zu einem Paket säuberlich zusammengebunden und mit einem blauen oder rosafarbigen Band umwunden, in irgend einem Fache des Schreibtisches oder in einem Winkel des Toilettentästchens aufbewahrt, bis die ordnende Hand einmal aufräumt und dann das bewusste Paket in Gemeinschaft mit Schneiderrechnungen und Steuerzetteln dem Feuertode überliefert. Endlich ist noch eine sehr wichtige Sorte von Briefen zu erwähnen, welche wohl jedermann unbedenk« lich als die allerangenehmste erklären wird, die — Geldb riefe. Leider sind die Geldbriefe feltener als eine der fchon aufgezählten Arten, und wie viele gibt es, welche in ihrem ganzen Leben noch leinen Geldbrief empfangen haben! Die Bedauernswerten, sie kennen nicht jenes freudig erhebende Gefühl, das uns ergreift, wenn wir den Jünger des hohen Postärars mit seiner kleinen schwarzen Ledertasche im Zimmer erscheinen sehen, wenn er aus derselben den bekannten, fünfmal gesiegelten Brief herausnimmt und uns gegen die unvermeidliche Quittung einhändigt. Wir wünschen darum einem jeden, dem die Empfindung dieses Wonne-aesühles bisher versagt blieb, eine recht baldige und häufig wiederkehrende Bekanntschaft mit demselben, und mit diesem aus aufrichtigem Herzen kommenden Wunsche wollen wir unsere kleine Plauderei schließen. kommenden Monate seine Berathungen wieder auf' nehmen werde. Nach Meldungen der Wiener Blätter soll nun auch der im Vorjahre plötzlich geschlossen-dalmatinische Landtag für den 15. Juni eine berufen werden. Die wichtigsten von den zur Verhandlung bestimmten Vorlagen sind die auf die Reorganisierung der Gemeindeverwaltung und der Volksschulen bezüglichen. Reichsraths-Abgeordneter Klaiö soll zum Landtags-Präsidenten ernannt werden. — Desgleichen ist die Einberufung des Landtages der gefürsteten Graffchaft Görz und Gradiska für den kommenden Monat zu gewärtigen. (Aus dem ungarifchenParlament.) Der Gesehentwurf über den Bau eines Parlamentsgebäudes gab der Opposition im ungarischen Oberhause Gelegenheit, in einem concrete» Falle neuerdings darzuthun, dass sie in der That als organisierte Partei existiert und dass sie mit Rücksicht auf ihre Element« einen Factor bildet, der quantitativ wie qualitativ — wir nennen diesbezüglich nur den Grafen Anton Szechen — unter den obwaltenden Verhältnissen erheblich ins Gewicht fällt. Andererseits aber hat die ehevorgestrige Sitzung nachgewiesen, dass die intimen Beziehungen zwischen dieser Partei und dem katholischen Episkopat, von denen so viel geflunkert worden, factisch nicht bestehen, und dass die Kirchenfürsten, fo wie sie sich die Unbefangenheit und Unabhängigkeit ihrer Haltung auch der Magnaten-Opposition gegenüber bisher wahrten, sich in allen Angelegenheiten, welche sich auf wohl« legitimierte Interessen des Landes beziehen, durch Erwägungen leiten lassen, welche von ihrer warmen Antheilnahme und ihrem erleuchteten Patriotismus beredtes Zeugnis geben. Die Niederlage, welche die Magnaten-Opposition ehevorgestern erlitten, reicht daher mit ihrer Nachwirkung insoweit über den nächsten Augenblick hinaus, als sie den eifrig colportierten Gerüchten von einer All>anz oder von einem geheimen Einverständnisse zwischen dem hohen Clerus und der „auf staatsrechtlicher Basis stehenden Opposition" zum Sturz der Regierung Boden zu entziehen ge« eignet ist. Ausland. (Deutschland.) Das in der letzten Nnmmer unseres Blattes bereits skizzierte Communiqllc des „Deutschen Reichsanzeigers", betreffend d?n Artikel 45 der Vecsassung über die vollziehende Gewalt, hat folgenden Wortlaut: «Dem Könige allein steht nach Artikel 45 der Verfassungsurlunde die vollziehende Gewalt zu. Mit dieser ausdrücklichen Vorschrift der Verfassung steht es im Widersprüche, wenu gelcgenl-lich von Wahlprüfungen das Haus der Abgeordnelen beschlossen hat, die Staatsregieiung aufzufordern, diejenigen Beamten, welche sich bei einer Wahl eine Ueberschreitung ihrer Amtsbefugnisse haben zuschulden kommen lassen, zur Verantwortung zu ziehen. Seine Majestät der König haben aus Anlass eines derartigen jüngsthin stattgehabten Vorganges in einem an das Staatsministerium gerichteten Erlasse vom 8. d. M. Allerhöchstdero Willensmeinung dahin kundzugeben geruht , dass dieser und ähnliche Beschlüsse des Hauses in die Rechte eingreifen, welche Artikel 45 der Verfassung dem Könige vorbehält. Se. Majestät hätten durch den von Allerhöchstdemfelben auf die Verfassung geleisteten Eid die Verpflichtung übernommen, in gleicher Weise wie jede andere Bestimmung der Verfassung auch deren Artikel 45 und die Rechte der Krone und ihrer Nachfolger in derselben unverbrüchlich aufrechtzuerhalten. Se. Majestät haben demgemäß die Erwartung auszusftrechen geruht, dass das Staats-Ministerium bei allen Vorgängen der in Rede stehenden Art den Artikel 45 der Verfassung und die Grenze, welche derselbe zwischen der gesetzgebenden und der vollziehenden Gewalt vorzeichnet, geltend machen und wahren werde." (In italienischen politischen Kreisen) gibt man über den erfolgreichen Abfchluss der Thätig' keit der gemischten Commission in Görz und über bett Geist des Entgegenkommens, welcher die letztere beherrscht hat, in nahezu ungetheilter Weise großer Ve' friedigung Ausdruck. Es bleiben zwischen den beiden Cabineten nur noch die Ausführungsbestimmungen «n-belreff der eventuellen Convention zu vereinbaren. (Frankreich.) Der „Pol, Corr." meldet ,»«'' aus Paris, dass das von den Bevollmächtigten oer französischen und chinesischen Regierung in Tsle"-Tsin abgeschlossene Uebereinlommen nunmehr von oe" beiderseitigen Regierungen definitiv ratificiert wuroe. Des weiteren meldet man ebendorther, oafs o zwischen Frankreich und Marokko in letzter^' aufgetauchten Schwierigkeiten durch eine mit dem gege» wattig in Paris weilenden Minister der auswarl gr Angelegenheiten von Marokko erzielte Verständigu",, beigelegt wurden. , l^niö- In dem am letzten Freitag abgehaltenen ""« fischen Cabinetsrathe wurde beschlossen, d'e 7"" u über die Verfassungs-Mevision Machlt'" Dlputiertcnkammer einzubriügen. Die Vorlage ^ vier Abänderungen der Verfassung bea''tragel, ^ denen eine. diejenige, betreffend die AbscyaNU'^ ^ öffentlichen Gebete bei Begin!' und Schluss oer ^ Laitacher Zeitung Nr. N5 _____ 977 19. Mai 1884. lamentssession, eigentlich gar nicht in die Verfassungs« stunde, sondern ganz einfach in die Hausordnung des Parlaments gehört. Die drei anderen Abänderungen, bltl,ffl>iid den Senat: die eiste modificiert den Cha-lalier der Wahlmänner sür die Senatoicnwahlen in» soserne, als die Zohl de>. Dele^ielten von der Brvöl. kerungszahl der Gemeinde» abhängig gemacht wird; b>k zweite schafft die unabsetzbaren Senatoren für die Zukunft ab, die gegenwärtig auf Lebenszeit ernannten loinmen auf den Aussterbe-Etat; die drille Vestim» wung endlich besagt dass im Falle einer Differenz über das Budget und andere Finanzfraqen zwischen Kammer und Senat eine zweimalige Abstimmung der Depunerlenkammer entscheidend sein soll. Wie man Neht, sind diese Verfassungsänderungen keineswegs ladicaler Art und übelstinzen nichts. Die französische Regierung hat, wie die „Corre« spondenz Hovas" schreibt, noch keinen Beschluss gefasst in Bezug auf die Summe, welche nach der neuen Rundung der Dinge in Ton ling von den Kammern de>langt werden soll. So viel scheint festzustehen, dass >ie sich nicht auf 45 M'llionen Francs belaufen wird. Die Creditvorlage wird gleich nach dem Recess der Kammer unterbreitet und aller Vermuthung nach nicht a« einen speciellen Ausschuss, sondern an den Budget« Ausschuss zur Prüfung velwiesen weiden. Der in Tsien-Tsin abgeschlossene Vertrag bedarf der ve»fas-lUllgsmäßigen Sanction durch das Parlament nicht und wird duser einfach als Document mngetheilt Gerden. Anders verhält es sich mit dem Ve,trage von v«e. Dieser muss, we»n er einmal von Herrn Pate-Notre und der annamitischen Regierung endgiltig ab-^schlössen sein wird, dni Kammern zur Guthe'ßung ^/gelegt we> den. Ebenso wird es dem Handelsverträge ^^ China crgehl. ^ (In Bulgarien) beginnen demnächst die Zahlen für das Sobran>je, und nach einem aus Sofia ^kommenden Berichte hofft man dort, dass Fürst Lander bis dahin heimgekehrt sein werde. Derselbe !^ld srine Rückreise über Wien antreten, wie wir /leils gemeldet haben. Ueber seinen Wiener Aufenl-^ sind noch keine endgiltigen Dispositionen getroffen 'vorden. .. (Aus dem Sudan.) Aus Suakim. 13. Mai, M berichtet: An dem Brunnen von Tamamb, zehn T^len von hier entfern», fand kürzlich ein Kampf laschen Oiman Digma's Anhängern, gegen 1000 an ^l, Iahl, und 600 Mann der befreundeten Stämme In," der Führung Mahomed All's statt. Erstere ver-d^n5, letztere 14 Mann. Außerdem wurden 46 Frauen l. befriundelen Araber gefangen genommei'. Die be. Endeten Stämme, welche 6000 Streiter ins Feld liick löl'l'el', b absichtigen, ihre gefallrnrn Brüder zu yHn und ihre Frauen'zu befi eien. Da Kundschafter oll ' ^^ Suatim in kurzem angegriffen werden u"' landen T?esoldaten und Matrosen allabendlich, ^bie Stadt gege» ein^ Ueberrumpelung zu schützen. Tagesneuigkeiten. n, Ee. Majestät der Kaiser haben, wie der ^°t? fur Tirol und Vorarlberg" meldet, der Kirche»,, j"" Ditsgsmeinde Ruffre zur Herstellung der Altäre ^ ^l neue»bauten Kirche eilie Unterstützung von 150 si. !p^,den geruht. hl- "hre t. und k. Hoheiten der durchlauchtigste Krön» Hl^ ^lhl'lzog Rudolf und die du'.chlauchtigste ^"Prinzessin Ercherzogin Stefanie sind aus Vuda- " Wieder in Wien eingetroffen. ^^ (Kronprinz Rudolf Ehrendoctor.) djz -"llttwoch der vorigen Woche fand nach den Ferien d^ ^'^ ordentliche Sitzung des Professoren-Collegiums der U'l°lovhischeu Facultät ftatt. In derselben machte '""a !"" Hofrath Professor Dr. Tschermak Mitthei. bobe> ^ "n Antrag vorliege, demzufolge Se. k. und l. d^l ber durchlauchtige Kronprinz Erzherzog 3t u. »a„,,^Uln Ehrendoctor der philosophischen Facultät er> ^sslll ^"^^" solle. Es wurde beschlossen, zur Schluss-r>„. .2 iider den Antrag eine außerordentliche Sitzung 'nisch "^"' Diese Sitzung fand Freitags im akade-lich^" Senattsaalc statt. Es waren zu derselben sämmt-cilz ^^.slssoren erschienen. Auf der Tagesordnung stand »ll„ ^"z'ger Gegenstand das Neferat über die Ernen-^ °kH durchlauchtigsten Kronprinzen zum Chrendoctor. > In der Begründung des Antrages wird darauf l»!n-gewiesen, dass der durchlauchtigste Kronprinz eine tufr wissenschaftliche Vorbildung genossen habe und dass er nicht allein die Wissenschaft in hochherziger Weise för» dere, sondern selbst Arbeiten im Gebiete der Zoologie und Geographie verfasst habe, welche großr scientifische Bedeutung haben; so insbesondere die verschiedenen ormlhologischen Abhandlungen und dann das soeben er» schienene Werk des Kronprinzen über seine Orient-Neise, Das Erscheinen dieses W?,t^ b,l>«te auch den unmit» telbaren Anlass zu diesem Antrage. Nachdem das Ne. serat erstattet worden war, wurde der Antrag, dass Se. l. u»d k. Hoheit zum Ehrendoctor der philosophischen Facultät ernannt werden solle, einstimmig angenommen. Von diesem Beschlusse wurde sofort das Rectorat in Kenntnis geseht, welches denselben gemäß den alade. mischen Gesehen dem Senate der Universität zur Ge« nehmigung vorzulegen hat. Das Nettorat berief noch auf denselben Tag den akademischen Senat zn einer außer« ordentlichen Sitzung zusammen. Die Sitzung fand um 7 Uhr unter dem Vorsitze des Rector.Magniftcus Pro» s.ssor Dr, V, Edler von Lang statt, und wurde in der» selben de» Beschluss der Philosophischen Facultät einstimmig geilshmigr. Nunmehr geht ordnungsgemäß der Antrag an das k. k Unterrichtsministerium, welches den» selben Sr. Majestät dem Kaiser zur Allerhöchsten Sanction unterbreiten wird. Sobald dies geschehen, wird das Doctordiplom, Welches eine besondere künstlerische Ausstattung erfahren wird. dem durchlauchtigsten Kronprinzen durch eine Deputation der Wiener Universität in feierlicher Weise überreicht werden. Wir wollen bei diesem Anlasse noch erwähnen, dasü Sc. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf he« reitZ Ehrendoclor der Vudopester Universität ist. — (Grässlicher Selbstmord) Auf eine entsetzliche Weise hat sich am vergangenen Freitag in Wien eine junge. bildhübsche Frau um das Leben ge« bracht. Das unglückliche Geschöpf, das bei Ausführung der That jedenfalls seiner Sinne nicht mehr mächtig war. hat die qualvollste und grauenhafteste Todesart für sich ersonnen — den Tod in den Flammen. Ueber diesen ganz seltsamen Fall werden folgende Details ge» meldet: Voc wenigen Wochen hatte der Brautwein« schänker Wällisch. Gumpendorferstraße Nr. 5. ein zwanzig Jahre alteS hübsches Mädchen zur Frau genommen. Herr Wällisch lebte mit seiner Gattin Elise den Flitter wochen entsprechend im besten Einvernehmen. Freilich hatte der Mann alle Geduld aufzubieten, um sich von dem einigermaßen exaltierten Wesen seiner Frau nicht zu ernsteren Iwistigleiten hinreißen zu lossen. Donners-^ tag kam es wirder aus einer ganz unwesentliche» Veran« ^ lassllng zu einer Aulleinaudclsfhung, deren Küste» die, Frau trug. D?r Gatte hatte jedoch Ursache, diesmal! nicht nachzugeben, und brachte dadurch seine Frau, ohne dies natürlich beabsichtigt zu haben, »n solche Aufregung, dasi sie ihm die Worte zurief: „Du wirst es noch so weit treiben, bis ich mich mit Spiritus begiehe und! anzünde!" Der Gatte nahm diese wahnwitzige Drohung nicht ernst und entgegnete seiner Frau: „Nun, wenn du so dumm sein willst, so thue es!" Frau Wällisch der« ließ nun das Zimmer, und wenige Minuten später hörte der Gatte aus dem Schlafzimmer seiucr Frau ein ent« setzliches Wchgeschrei. Er eilte sofort in die angrenzende Stube, und hier fand der entsetzte Mann seine Frau am ganzen Körper lichterloh brennend. Frau Wällisch hatte ihre Drohung ausgeführt, ihre Kleider mit Spiritus begossen und sie dam« durch ein angebranntes Zünd Hölzchen in Flammen ges trat, wurde er von den dahin getriebenen Schwein,:> verfolgt und angepackt, und da der Knabe nicht Wit c-stand zu leisten vermochte, von den Schweinen ül ) wältigt, zu Boden genssen und am Halse und der B.lu! schwer verwundet. Glücklicherweise kam ein Bauernbunch» der Ortschaft Mitterödt des Weges, der den arg zu< gerichteten, mit Blut übergossenen Knaben von sein, i Angreifern befreite und nach Hause brachte, wo ei «^ ärztliche Pflege genonnnln wurde, sich aber »och j'N in einem bedenklichen Gesundheitszustände befindet. Ohl;< die Dazwischenkunft des Vauernburschen würde der Knabe ohne Zweifel verloren gewesen sein. Der Brand des Wiener Stadttheaters. Die Stadt Wien war abermals, zum zweileum le im Verlaufe von wenigen Jahren, der Schauplatz eil:3 großen Theaterbrandes: das schöne Kunstinstitut auf »r Seilerstätle ist dem entfesselten Elemente zum Op ir gefalle». Alle Vorsichtsmaßregeln, alle Sicherheitsvork )» runge». alle Hilfsmittel und daK Aufgebot olleu Lö> ," materials, iiber das Wien und die Vororte verfiic >< haben das Theater nicht retten kgnnen, und es hat ch wieder die traurige Bestätigung der Erfahrung ergel n, dass ein Theater nicht zu retten ist, wenn es von e« Flammen ergriffen wird. Wohl haben die einzel en Sicherheitsapparate eine Zeitlang funktioniert, ja r an konnte von Minute zu Minute verfolgen, wie weit sie Schuh gewährten, aber es waren eben nur Minr n und nicht mehr, da« Theater war unrettbar verlor u Es würden diefe Minuten vielleicht hingereicht Hai üi, dass sich die Personen, die etwa im Theater gew« r wären, hätten retten können Die Panik hätte doch w. den Gängen uud auf den Treppen unheilvolle Fol en nach sich ziehen müssen. Zum Glück brach das Feue» in einer Zeit aus, iu der sich ebe» niemand im The ter befand, und so ist bei all dem Unglück, das sich ereig» ete, doch der glückliche Umstand zu verzeichnen, dass ein Verlust an Menschenleben nicht zu beklagen ist. !lber der Elfer des Löschpersonals und der Sicherheitsw >che, die sich in den Feuerherd hineinwagten und ihren 5 Nah behaupteten, bis das Feuer sie selbst bedrängte, br ichte doch auch Menschn» in Gefahr, es wurden mehrere )hn-mächtig und ein Löschmann wagte sogar in der !luf> regung einen wahrhaften Todessprung, indem er von der Gesimsausladung des vierten Stockwerkes in daS ausgebreitete Sprungtuch hinabsftraug. In Ergänzung unseres in der SamstagSnumm^ publicierten Telegrammes sind uns noch folgende Depeschen zugekommen: Wien. 17. Mai. Erst um 1 Uhr nachts konnte der Brand des Stadttheaters als gedämpft betrachtet werden, der rückwärtige Bühneutheil. welcher jedoch iwch brannte, konnte erst im Laufe der Nacht vollständig ge-löscht werden. Aus den im Parterre und Mezzanin deö Gebäudes befindlichen Geschäft?localitäten sowie au!« der Ga»d robe, den Bureaux und den Privatwohnungen wurde alles Wertvolle rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Die Privatwohuungen selbst sind durch die beiderseits von den Theatcrrämnlichkeiten trennenden Feuermauern und die eisernen Thüren intact geblieben. Pas Inxrre des Theaters ist in einen Trümmerhaufen verwandelt, nur die Facade steht noch aufrecht. Die eiserne Courtine schützte die Bühncnräume durch zwei Stui'ds" «or den Flammen, welche dort sich erst ausbreiteten, nachdem de^ Dachstuhl und die Courtine eingestürzt waren, E^ ,st constatiert. dass die Meldung vo.„ Brande aus ren» Theater 17 Minuten später gegebe,, wurde, als )ab Auiso seitens deö ThiNmers vom StefansthullN. Laibacher Zeitung Nr. 115 978 19. Mai 1884 Vor 4 Uhr nachmittags wurde schon Brandgeruch verspürt; von verschiedenen Versionen über die Ent« siehungsursache wird jene aufrecht gehalten, nach welcher das Feuer in dem unter dem Dache befindlichen Maler« saale ausgebrochen ist. Außer sämmtlichen Feuerwehren von Wien. der Vororte und der Umgebung wurde das ganze disponible Wachcorps, nahezu an taufend Mann Militär und ein Theil Iustizwache aufgeboten. Bei den Lösch, und Nettungsarbeiten wurden fünf Personen verletzt, denen die freiwillige NettungSgesellschaft die erste Hilfe leistete. Zwanzig bis fünfundzwanzig Per^ sonen wurden ohnmächtig. Das Theater ist bei der Ge. fellschaft ..Franco«Hongroife" mit vierhunderttausend Gulden versichert. Es dürfte nicht mehr aufgebaut werden. Die polizeiliche Einvernehmung des technifchen Thea» ter-Pcrfonales stellt nahezu grwifs fesi, dass sträflicher Leichtsinn eines auf dem Luster-Bobenraume beschäftigt gewesenen Himmermannes den Theaterbrand verursacht habe. Das Wiener Stadttheater war bekanntlich eine Schvpfung Heinrich Laube's, der mit demselben rine Concurrenzbiihne des Burgtheaters schaffen wollte. Die Mittel für den Bau und die Inbetriebsetzung dieses Theaters, die sich auf 050 000 fl bezifferten, wurden durch Gründerantheile aufgebracht. Das Institut, welches niemals den in dasselbe gesetzten Hoffnungen in artistischer Hinsicht zu entsprechen vermocht?, gerieth bald in finanzielle Calamitäten. Die Gründer mussten auf ihre Rechte verzichten und weitere Zuschüsse leisten. Nach wiederholt gebrachten Opfern fahen sie sich endlich ge> nöthigt, den Betrieb des Unternehmens einzustellen. Laube trat von der Direction zurück, und nachdem das Theater wiederholt gesperrt war, wurde es verpachtet. Der Komiker VulovicS, früher Director des Theaters in Wiener-Neustabt, war der letzte Pächter und Director desselben. Das Haus war mit großem Geschmack und sehr elegant ausgestattet. Die Einrichtung der Bühne war als mustergiltig berühmt. In der ersten Vorstellung vor zwölf Jahren wurde Laube's „Demetrius" gegeben, dem ein von Frl. Frauenthal declamierter Prolog voran« gieng, in der letzten, vorgestrigen Vorstellung gelangte das dreiactige Lustspiel „Villa Blancmignon" von Chivot und Duru zur Aufführung. Für Freitag war das dreiactige Volksstück „Der Meineidbauer" von Anzengruber angesetzt. Locales. — lTruppen - Inspicierung.) Se. Excellenz FZM. Baron Kühn ist zur Truppen Inspicierung gestern hier angekommen und im «Hotel Elefant" abgestiegen. Wie wir vernehmen, findet heute bei Kaltenbrunn große Parade statt. — (Vom Sonntag) Man kann wohl sagen, Laibach war gestern überall, nur uicht zu Hause. Der herrliche Maientag lockte alle Welt inS Freie. Am No> senbach und in Tivoli gab es vom frühen Morgen bis zum fpäten Abend eiue förmliche Völkerwanderung, und die meisten Locale waren überfüllt. Die Wirte machten glückfelige Gesichter und rieben sich vor Freude die Hände. Ob dies wohl auch der herrliche Maientag bewirkt hat? — (Licitation.) Donnerstag. 29. Mai. findet in der Pfandleihe-Abtheilung der lrainischenSpar-casse die licitationSweise Versteigerung aller jener Objecte statt, die im Monate März 1883 verpfändet und bisher nicht ausgelöst oder prolongiert worden sind. — (Großmüthige Spende.) Der bekannte böhmische Patriot Graf Harrach hat zugunsten der Lotterie des „Närooui Dom" in Laibach eine Kiste sehr Wertvoller Glaswaren gespendet. — (Rudolfsb ahn.) Mit morgigem Tage treten in der Fahrordnung der Nudolfsbahn einige Veränderungen ein. Es werden täglich drei Postzüge in Laibach anlangen, und zwar um 5 Uhr früh, 2 Uhr 56 Minuten nachmittags und 10 Uhr abends. Der gemischte Zug. der bloß zwischen Lees und Lai> bach verkehren wird, trifft um 9 Uhr 30 Minuten vormittags hier ein. — Von Laibach werden Po st z ügje abgehen um 12 Uhr 15 Minuten nachts, 7 Uhr früh und 11 Uhr 40 Minuten vormittags; der gemischte Zug um 7 Uhr abends. — (Un be st ellbare Briefpost sendunge n.) Vein, l. k. Postamte in Laibach erliegen seit 1. April l I. folgende unanbringliche Briefpostsendungen, über welche die Aufgeber verfügen können, und zwar an: Baranicly Amalie in Wien. Cermann Marianla in Rad-mannSdorf. Grill Karl in Trisail. Holzinger Johann in Wien, Murgel Anwnia in üaibach. Metello in Laibach. Portlfch Kar in Budapest. P«h«r Francisca in Badenhaus. Nuppel Math.as in Nile!. Nahndnection in Wien Celesnik Franz in Suatim. Cvetko Rosalia in Trieft Fanny (Aufgeberin) in ??. Faidiga Eäcilia in Trifail'. Grifold Mirko in Meiniz, Mazurana Nikola in Essegg. Mimoc Uröa in Zirlniz. Kastelic Josef in Cleveland. Lavriö Neza in Trojana. Oelfarbendruckfabril in Brunn. Potuhar Johann in Berg. Spostovani (?) >n Lulowiz. Trentel Martin in Hrastnigg, Bogyal) Lese, «n Szeke- rezevar, Drakfchler Ignaz in Rudolfswert, Funtner Thomas in Iubenburg, Grum Georg in Unterdrauburg, Hendeck Anna in Sovar, Haberle Johann in Pola. Hönigmann Maria in Graz. Iallitfch Johann in Ru-bolfswert, Lewitsch N. in Görz. Miklasic France in Brunndorf, Ostermann Hermine i>, Vinkovce. Pecener Stefan in Lichtenwald, Repina Anna in Littai, Russischer Brief für Serbien. Nofenfeld Ch, in Wien, Sche-ring Maria in Ioria, Stubenrauch in Budapest, Strah Neza m Neudegg. Wiener in Wien. Rainer Josef in Augsburg. Polla! Sigmund in Budapest, Kalisnil Felix in Trieft, Basfecourt Albert in Greucheu. Douath Julius in Wien, Horsic Antonia in Lichtenwald, Hinek Hugo in Wien. — (Vom Wetter.) Endlich ist in Europa die sommerliche Witterung zum Durchbruche gekommen. An keinem Orte ließ es sich die Sonne nehmen, ihre schon brennenden Strahlen zur vollen Wirksamkeit kommen zu lassen, und erhöhte sehr beträchtlich die Temperaturen. Die Maximaltemperatureu von Paris waren am 12ten und 13. Mai 29. von Abbazia 30 und von Austria Gries bei Bozen sogar 34 Grad Celsius im Schatten. Sonst schwankte in Mitteleuropa die Temperatur zwischen 13 und 20, im Süden zwischen 20 und 25 Grad. Laibach hatte in der verflossenen Woche (13. und 14. Mai) 26.6 Grad Celsius zu verzeichnen. Da das Barometer im Fallen ist. so dürste die Witterung der nächsten Tage ziemlich veränderlich sein. — (Zur Reise-Saiso n.) Die schöne Sommerzeit naht und mit ihr regt sich in jedermann der Wunsch, sein Heim auf kurze Zeit zu verlassen und in bevorzugten Gegenden die Reize der Natur zu genießen, die Reiselust hat sich im Laufe der Zelt zu einem ganz artigen Zug im menschlichen Culturleben herangebildet und findet ihren schönsten Ausdruck in den sommerlichen Vergnüguugsreisen. Dies veranlasst uns, ein Unter» nehmen von A Hartleben's Verlag in Wien, dessen „Illustrierte Führer" zur diesjährigen Saison in neunzehn elegante'' und durchwegs schön ausgestatteten Ban« den vorliegen, bestens zu empfehlen. Verschiedene maß» gebende Stimmen der Kritik haben Hartleben's Führern das vollste Lob gewidmet, so dass es genügt, auf dieselben nur erneut aufmerksam zu machen. Wer eine Reise machen will, wird gut thun, sich von seiner Buch« Handlung oder direct von A, Hartleben's Verlag in Wien ein Verzeichnis senden zu lassen, aus dem er sich einen treuen und verlässlicheu Reisebegleiter wählen kann. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 18. Mai. Se. Majestät der Kaiser spendeten dem nothleidenden Personale des Staditheaters 1500 fl., den beim Brande Verunglückten 300 fl. aus seiner Privatcasse. Wien, 17. Mai. (Abgeordnetenhaus.) Ueber die Regierungsvoilage betreffs der Erwerbung der Pilsen-Priesener-Vahn sind 22 Petitionen eingelaufen. Der Ministerpräsident ersucht den Präsidenten, in einer der nächsten Sitzungen die Wahl der Delegation vornehmen zu lassen. Nach der Annahme des Gesetzentwurfes betreffs der für den krainischen Grundentlastungs-fond einzuhebenden Zuschläge in zweiter und dritter Lesung wurde die Generaldebatte über die Gewerbeordnung fortgesetzt. Wien, 18. Mai. Der Director des Siadlbauamles constatierte heute die Baufälligkeit der Mauern des Stadttheaters und ordnete wegen Einsturzgefahr an, dass niemand das Gebäude betreten dürfe. Petersburg. 18. Mai. Prinz Wilhelm von Preußen wurde zum Chef des fortan seinen Namen führenden 85. Wyborg'schen Infanterieregiments ernannt. Mit-tags überreichte Prinz Wilhelm dem Thronfolger die Insignien des schwarzen Adlerordens, alsdann leistete der Thronfolger in der Palaiskirche in Gegenwart des Kaiserpaares, der fürstlichen Gäste, der übrigen Mitglieder des Kaiserhauses und des diplomatischen Corps den Eid, dem Kaiser und dem Vaterlande treu zu bleiben und die gesetzliche Thronfolge-Ordnung zu bewahren. Während der Eidesleistung wurden 301 Kanonenschüsse gelöst. Aus der Kirche begab sich der Zug nach dem Georgssaale, wo der Thronfolger auf die Standarte seines Leibgarde-Kosakenregiments den militärischen Eid der Treue leistete. In der Früh legte Prinz Wilhelm einen Kranz auf das Grab Kaiser Alexander II. nieder. Wien, 18. Mai. Die Staatscentralcasse wild am 23. d. M. mit der Ausgabe der neuen Staatslwten zu fünfzig Gulden beginnen. Agram, 17. Mai. Die Anarchisten Hischa und Srnec wurden wegen Hochverraths, Majestätsbeleidi« gnnst und Beleidung der Mitglieder des Kaiserhauses zu sechsjährigem, resp. fünfjährigem schweren Kerker verurtheilt. Die Angeklagten Montanelii und Sträub wurden freigesprochen. Kairo, 18. Mai. Der Mudir von Dongola weigert sich, sich zurückzuziehen, und erklärt, er lömie den Sudan wieder erobern, wenn er Verstärkungen er« halte. Die englische Regierung gestaltete die Absen« dung eines e'gyptischen Bataillons mit englischen Officieren. Handel und Volkswirtschaftliches. Generalversammlung der Südbahngesellschaft. Am lüten Mai fand die 33, (ordentliche) Gencralvrrsammlliiig der Sud-bahngcsrllschast statt, in welcher Gcncraldirector Schüler den Geschäftsbericht pro 1883 erstattete. Dcr Bericht sowie der Antrag des VerwaltungSrathcs, vom Reingewinne einen Vettass von 1 789 440 fl. zur Zahlung einer Dividende von 6 Francs, gleich 2.40 fl, per Attic, auf die 745 600 in, Umlauf befindlichen Acticn zu verwenden und den Rest ftcr 783 193 fl, auf die Vctrielisrcchnung des Jahres 1884 zu übertragen, wurde ge' nchmigt und dc-'m Vcrwaltungsrathc — ohne Debatte, einstimmig — das Absolutorium ertheilt. Die folgenden zwei Punkte der Tagesordnung: „Uebernahme des Betriebes auf fremde» Gesellschaften gehörenden Sccuudärbahneu und Aenderung des Artikels 28 der Statuten über die Beschlussfähigtcit einer außerordentlichen Generalversammlung" lounten wegen der zur Be-schlussfähiglcit uuzulänglichcn Zahl der in der Versammlung vertretenen Actien nicht zur Verhandlung gelangen. Dic ausscheidenden Verwaltungsräthe Varou Hopfen» Varun Tinti und Ritter v. Wiener vom Wiener Vcrwal-tungsrathe, sowie Varon Alfons Rothschild vom Pariser Comite, wurdrn wiedergewählt; Herr Vela u. Lulacs wurde ucugcwählt und der an Stelle des verstorbenen Varon Gödöl-Lannoy in den Verwaltun^srath coopticrte Graf Maximilian Trauttmansdorff-Weinsberg in seiner Function bestätigt. Die bisherigen Revisoren wurden wieder zur Function berufen. ___________ Laibach, 17. Mai. Aus dem heutigen Marltc sind erschienen: 14 Wagen mit Getreide, ll Wagen mit heu und Stroh und 25 Wagen mit Holz. Du rch sch ni t ts » Pre < fe. fl,,lr, N. ll, fl.> ll, N, tt.. Weizen ftr. Hellolit, 7,86 8 40 Butter pr. Kilo . — 85-j- Korn „ 5'53 6M Eier ftr. Stück . . — 2------ Gerste « 5^ 3 5M Milch ftr. Liter . - 8------ Hafer . 3,25 3,25 Rindfleisch pr. Kilo —,64 ^ halbfrucht . — — 6 70 Kalbfleisch „ —64------' Heiden , 5 20 5 93 Schweinefleisch „ —74 — Hirse . 5^,3 5.^Schöpsenfleisch -40------ Kukuruz „ 5^40 5 52 Hähndel ftr, Stuck —42 Erdäpfel 100 Kilo 2 50-------Tauben „ - 18 - Linsen pr, Heftolit. 8----------Heu 100 Kilo . . 1 96 - Erbsen „ 9----------Htroh , . . 1 78 — Fisolen „ 10----------Holz, hartes, ftr. — - Rindsschmalz Kilo - 94 — Klafter 7----------- Schweineschmalz „ - 86-------— weiches, „ 4 50 — - Spcck. frisch . - 64-------Wein, roth,, 100M.------24 ^ — geräuchert „ — 74-------— weißer , ------20 ^ Verstorbene. i Den 16, Mai. Josef Paulin. Friseur, 43 I, am Vrühl ' Nr. 27, organischer Herzfehler. — Franz Valtezar, Väckergesrl-lens-Sohn, 7 I,, Polanastraße Nr. 18, Scrofthulose. Den 17. März. Augustiu Altt. Arbeiterssohn, 3'/^ I, Petersstrcche Nr. «0, Auszehrung. — Joses Sveli?. Greislerssoh». « T., Ballhausplah Nr. 3. Lebensschwäche. — Marin Mausc! Arbeitcrstochter, 8'/^ I., Polanastraßc Nr. 18. Hirnhautentzü»' dung. — Johann Loönil. Eisenbahu-Couducteurssohn. 10 M., i Wieuerstraße Nr. 25, Lebensschwäche. s Lottoziehungen vom 17. Mai: Wien: 68 20 83 16 76. Graz: 30 44 13 25 34. Meteorologische Beobachtungen in Laibach.^ « s.2tz I 3____________^^ ^Z- 7U.Mg. 739.66 ^-11.3 NO. schwach heiter 17. 2 „ N. 737,04 >23,6 SO. schwach heiter 0,00 ___9 « Ab. 737.12 >16.3 O, schwach heiter ^. 7 U. Mg. i 736.88 ^-13.8 W. schwach heiter 18. 2 „ N. 734.86 ^24,9 W. mäßig heiter 0.00 9 „ Ab. 735.70 ^-17.3 SW. schwach heiter Den 17. und 18.: An beiden Tagen die schöne Witterung anhaltend, ziemlich windig. Das Tagesmiltcl der Warme «n beiden Tagen -j- 17,1° und -^ 18,7°. beziehungsweise um 3,? und 4,1° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. nennt üel k. k. ömiMMMA Maßstab 1: 75.000. Preis per Blatt 50 lr.. <« Taschcnforl""' auf Leinwand gespannt 80 lr. Jg. ii. Klemmer K Fell. Oam6erg8 KlManllllmg in AaibctlH. M Schmerzlichst ergriffen durch den unerschlichen > W Verlust der innigstgelicbten Gattin, beziehungsweise » M Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schwester » > Frau AMomll Lolmker > W sprechen wir für die vielseitige tröstende Theilnahme, W M sür die der theuren Verstorbenen gewidmeten schönen M W Kränze und sür oic zahlreiche Betheiligung am Leichen- M W bcgängnisse hicmit unseren tiefgefühlten Dank aus, ^ W insbesondere noch der löbl. freiw. Ortsfcuerwchr von « W Waitsch dafür, dass auch sie der Verstorbenen das ^ W lchtc chreude Geleite zum Grabe gab. W W Waitsch am 19. Mai 1884. W > Die trauernden Hinterbliebenen. > 979 Course an der Wiener sörse vom 17. Mai 1884. M« ^ °Mellen 20^^«) «eld Wo,<> 3iaats«nlehe«. ^ol^itlnt,».......S0l>0 80-NL vll»ll«ule.......ki 10, 81Ü5 »»54« <",,, Staattlos« . «50 l 4"/^, sslinstel 1«, „ l<4 — i<4 sc I«««., ^taai«l«ll . . 10U, l?3 7»i?4->c, l>i«» r , . . 5« , 17L50 174 — llomu.Neuttnschelne . perVt. 37— <0 — ^/, Vest. <»olb«,t«, sttunftel . 10165 101 8l "«fit«. 3t«tenre»t«, steuerst«! , »ü'»5 »6 ic, l>n«. Golbrent« «°/, . . . , l««-55 »2» ?0 ' , 4«/» . . . . «i! 2l< »2 40 » Piplerreule »"/, .... 8875 88-S5 , H'senb.-Nul. i20fi. V.W.E. 142 50 1^3 - » Ostbahn^Plioritäten . . se 40 »«80 , Glaats.Obl. (Nug. Ostb,) n»>. — . » , Vom 1.187« l<>2 50 103 - ^, Pll«!eil»«nl. » lOafl.S.W. Ilk k« l17-«0 ^yel!i'»t«g.,eose 4«/l> lvofi. . . N4?5<11525 Vtundentl.' Obliaatiouen (filr i0Ufl.«.,M.). ^/°lishmischl.......I0S50 —-^ ^/»nalizische.......leo 80 10140 '/» uiiihrlsche.......10250 106-50 A« n!eb«8fterll!chlfche.... iy4 50 108 — '/i, ?b«löft«rreichlIche.......104-5° - — '/»>.,'^Nsch« und slavonische . 100'—Ibü'-^/° I .^/«bitrgllch': , . . . 1»0 50!l,1«5 GeU> War« L°/, T«m«»«ar«Nanc>t« . . . 101 — Iti-zc 5»,o unn.»ris!b»!......10! 50 »c» — «ndcre össentl. Nnlehen. !0^nul!.!«t>tgiMtil!!>7 W<>» 102 25 105' Nuleüen d. Stabtgemeiubr Wien (SUber oder Void) ....-------—'— Plämlen-Unl.b.Etabtgem.witN 1L?'80 123 iv Pfandbriefe lstitiaufl,) t!ol.«il,:. allg, of!.'». 4'/,°/, Void 123'— li» 50 dt«. in 50 „ , <'/, °/° »' 9750 dto. in 50 , „ 4»/, . b«-üc »H — bto. Pränlieu^Vchulbvellchl.3»/«, »«- 88-50 Oeft. Hypotbelenbeml ioj. 5>/,°/<> . ------- Olft,'«",. s'anf verl. 5°/^ . , lyl «5 10l 8L dtc. . 4'/,»/, . . lOii 30 100 S0 bto. . 4°/, . . »4 80 »5' Nng. allg.Vobtucrtdit»«ctl«nae<. in Pcft in 34 I. veil. 5'/,°/« . i«z . . in» 50 Priorität«. Obligationen (fül 100 fl.^. «tlisabtth'Wellbahn 1, «misftou log «o 10» 8l sstlKinanroNolbbahu in Gilb. ic,7 85 ic,?-?^. Fian^Ios.s^Vahu.....«0l0 se-4U ^"iuschc «arl. Ludwi«. Vahn °/,......!«3-30 155 ?c Nnn,»,aliz. «ah» . . . . 99.72 »9lc Diverfe Uosr (p« Sllich, Hrebltlose io,>N...... l?«7'. l?7ü5 «laiv'Lolü in ss...... ^1-s.O ^,^. 4°/. Donan-Dainvflch. K»n N, l!5 — ll« — ealbacherPriimien.Nnlehe« fl, „50 ,^5^ Ofcner !<°st 10 fi...... l«.^ 1,22 GalM'i!°1e 40 N...... 55-__ __,_ St.'"?N2i«'Vl>se<0N. , . , jg „5 ^^.^s, lvlllbltelN'Li se !lu fl..... 25 75 x< 85 wi,',t,ilchglätz««o,coulpte>Vcs.. Nieb>:rijft. »a« «. 814- - 818 — Hypllthclcub.. oft. XlX, fi. ,5°/, «, ^._ gz __ eäuberl,'>inl öft. 2uo sl. V, 50°/.E, ^7>- 10? L5 Oefieri.-U,,g. V.,»l.....85». — 85? - Umouoaul 1UU >l......106 75 10»'. «Held Ware Nctlen von Transport. Unternehmungen (per Gtü,k), Mbrecht««ahn «»« N. Silb« . —— — — «Nf«ll>.ssi,lm>!,.Bahil»0«ff.« l5 208 75 chüuflilchtn»«alcserHls.>00sl.G, «g 2»9 — Äalz.ltarI.i>ul,»ig»V.2<>afl, TM, ,88 28«bc> «sr^'Köjlach« «.»!». «aost.ä.ll!.____.— llablcnd^r,; iistnb. «00 st. . . zz.— 805^ »alHau«Ob«b. «lsenb. »anfl. «i. ,4,-5^ lüi, ,' Ucuibcr^.^ruliNi.-Iaflu Eisell» l-ah!i.Htsea. xau st. ö, W, . . 18,75 188- -Aoyb, i>ft.»Mlg., Tries» 5N0ft,H!l,>:. 57z ^ 575-Oefterr. Norbwestb. 2aa fi. Silb. igz 2^ 1K2 75 bto. (lll. », 200 sl. SUH« . i»z __ 'S3 50 Prag"Duier Hisenb. 150fl.Hilb. 4,-75 44 25 «ubols» Äabn 20« fl. Silber . igl»-. 1»i zs. Eiebeuvllrger Eiseub. 200 sl. S. 178-zz l?8-»5 Gtaat^üisinbibn uOu ?l, 3. W. . 317.__817 zz " »sl.«N 151 — 1KL Th«iß»«ahn «0l» ss. «, W. . . ««0 ^c, «b<> 75 Iramwlly.Ves.Mr. i?ast. i. N. . —'— ->— Ung.-ga!!,. «lseub. «u ss, «Nb«r 17« 75 178 — Uug. Norboflba!,!, 200 st. Gilb« lßl »5 Ih» 5c Nng.Wefib.(«aab «,a,)2«0s<,G, 174 75 17Ü« Indnftrie.Netien (p«r Vtitck). Essydl unb Hinbbera, Visen» und Gtahl'Inb, in wi«n 100 st. . 85— -- — !lisenbc>bnw..i.'eihss.I.8» fi. 40°/, — ^ — „«lbcmllhl«, Pap'erf, u. V..V. «« ^ «e b0 MontaN'Gesells. Vsteir.'alpln« . »g 20 b»-S5 Prag« ListN'Iud.'Ges. 200 ss. 19« - «7-— Kalq-'Tari. «lisenrass, ion si, iz, 5^ i,z-WaNen<..V., Otst. in W. 10U st. 145 — 145 5c llljaU« ll°hlenw..«es. 100 fi, . >— —-— Pevifen. Deutsche Pl««e......bl» «b 59 7Ü London.........1>1O0 12» »6 Paris.........4840 t»-« P«i««bUl«.......—— — — »alnten. Ducaten........ »73 l?l< «0'Fianc«.Gtll