« IIS Sonlltag den Z. Hktoöer 1880. XlX. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — sür Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig l fl. 50 kr.: fiir Zustellung ins Hans monatlich 10 kr. — mit Posiversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 kl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebiihr 3 kr. per Zeile. Ausruf an die H?. H. Kerren Weichsratys-Wilfiter des Stiidte-Waytkrelses Wlaröurg. Am K. Oktober 1380 soll die Wahl eineS ReichSraths-Abgeordneten für die Städte und Märkte Marburg, Pettau, Windisch'Graz, Windisch-Feistritz, St. Leonhard, Hohenmauthen, Saldenhofen, Mahrenberg, Frieda», Luttenberg und Polstrau stattfinden. Die Gefertigten beehren sich den verfassungstreuen, fortschrittlich und deutsch gesinnten Wählern dieses Wahlkreises den Dr. Iyftph Schmöerer. Realitätenbescher und Obmann der Bezirksvertretung in Marburg als Kandidaten zil enipsehlen. Mit Wähler! Vermeiden wir jede Stimmenzersplitteruug, wählen wir einstimmig den hiemit empfohlenen Kandidaten, halten wir den bisher stets und strenge gewahrten Charakter dieftS Wahlkreises als einen fortfchrittlich und deutsch gesinnten, auch bei dieser Wahl aufrecht. Weisen wir den Versuch der National-Klerikalen, in diesem Wahlkreise einen Kandidaten durchzubringen, welcher Versuch bei mehreren der letzten Wahlen unterblieben, mit Entschiedenheit zurück, zeigen wir durch einmüthige Entschlossenheit, daß der Vorwaud der Versöhuung, unter welchem gegen Deutschthum und Freiheit gearbeitet wird, unS nicht irreführen kann. Hören wir aber auch nicht auf andere Kandidaten, welche nnr Zersplitterung in die eigene Parte! tragen, einigen wir uns in dem Rufe: Hoch die Verfassung! Wählen wir an« 6. Oktober 1880 einstiuimig den Kandidaten der deutschen Fortschrittspartei Herrn Dr. Joseph Schmiderer Am 30. September 1380. Marburg: Pettau: v. Bitterl w. p., Dr. Duchatsch w. p. Dr. Bresuig m. p., Bürgermeister. Windisch'Graz: Dr. Tomschtg w. p, Bürgermeister. Mahreuberg: Schmitt w. p., Bürgermeister. L u t t t u b e r g: Joseph Steher m. p., Bürgernieister. Windisch.Ftistritz: v. Formacher m. p., Bürgermeister. St. Leonhard: Joras m. p., Bürgernieister. Friedau: Kosoll w. p., Bürgernieister. Folgen zahlreiche Unterschriften von Wählern der vorbezeichneten Wahlorte. Erhöhung dcs Krirgsvoravschlagts. Marburg, 2. Oktober. Sämmtliche Oppositionsblätter besprechen mehr oder weniger scharf den Antrag des Kriegsministers, seinen Voranschlag fllr 1331 zu erhöhen. Jede Staatseinrichtung hat ihre Naturge-schichte und geht die Entwicklung um so schneller, je gilnstiger der Boden, je geringer der Widerstand ist. Wer den bewassneten Frieden will — nämlich das stehende Heer — darf auch die Ausbildung dieses Systems nicht hindern — darf somit nicht die Erhöhung des Kriegsvor-anschlage« bekämpfen, welche ja durch diese Ausbildung bedingt ist. Das Beispiel unseres Kriegsministers wird Aus die NachbarmSchte wirken, die sich gar so gerne ziehen lassen, wenn es gilt, neue Rüstungen zu rechtfertigen, gleichwie unsere Militärkreise behaupten, durch das Vorgehen der Nachbarn zur Stärkung der Wehrkrast genö-thigt zu werden — ein Wettlauf, der alle Militärstaaten wirthschaftlich zu Grund richten muß. Einer beruft sich auf den Andern — den Schritt der Einsicht und Umkehr will keiner thun. Die Verlheidiger des stehenden Heeres handeln alle folgerlchtig — warum scheut die Opposition sich, von ihren Gegnern zu lernen? Warum wagt die Opposition es nicht, begrifflich aus dem Ganzen und Vollen zu arbeiteil, damit sie schließlich einen Sieg erkämpft, dessen sich das steuerzahlende und dienstpflichtige Volk einmal freurn darf? Warum greift die Opposition nicht das Systein an; warum beschränkt sie sich darauf, zu markten und zu feilschen und nur eine kaum stthlbare Ermäßigung der Heerestosten zu verlangen? Warum endlich saßt die Opposition nicht den Muth. sich Oesterreich-Ungarn als Volkswehr-Staaten zu d>:nken und dann die Bedingungen der Verwirklichung festzustellen mit der Kraft des unveräußerlichen Volksrechtes und der allgemeinen, zwingenden Volksnoth? Aus diesem Widerspruche zwischen dem wirthschastttchem Bedürfniß und der politischen That sührt nur der Entschlnß. die Volkswehr in ihrem tiefinnersten Wesen zu ergründen und daraus die praktisch unerläßlichen Schliifse sttr unser Staatsleben zu folgern. ^ _Franz Wiesthalen^_ Zur ^jeschichle des Das KunstweiN'Gefetz ist kundgemacht worden. Dasselbe kommt gerade noch zu rechter Zelt, denn Reblnus und Mibernt- sind die verläblichften Geschästsgenosseii der berttch-tlgten Künstler. Du aber mein liebes Pu1)litum ! darfst bei der Vollziehung diese« Gesetzes deine Mitwirkung nicht versagen. Rußland weiß wohl, daß seine Orient-politi? sich ändert, muß, wenn Rumänien sich mit Oesterreich-Ungarn verbündet. Sendttnge in großer Zahl sind daher thätig, um in diesem Fürstenthum eine russische Partei zu schaffen — sind tbätig in einer Weise, die auch im Auslande schon Aufsehen erregt. Die Bevölkerung von Dulcigno soll den Entschluß gefaßt haben, bei Annäherung der europäischen Flotte die Fahne Oesterreich-Ungarn» auszupflanzen. Und die Pforte selbst wäre geneigt, Dulcigno der genannten Macht abzutreten, welche damit nach Belieben verfahren soll. Auf solche Art gelangte 1666 Ve-netien durch Frankreich» Vermittlung an Italien. Werden aber die Bewohner von Dulcigno, welche lieber zu Oesterreich, als zu Montenegro gehören möchten, sich der Abtretung an letz« teres ohne Kugelschuß fügen? Vermischte ZIachrichteii. (Merkwürdige Erfindung.) Die ^Crefelder Zeitung" schreibt über die neueste Erfindung eines Amerikaners: „Daniel M. Lamb hat aus der unter dem Namen „Wolfsmilch" bekannten Pflanze «inen Gummistoff präparirt, mit welchem Wollen- und Seidenzeuge, Teppiche, Leder, Papier, Vogelfedern und dergleichen mehr ^vatörrspellont gemacht, d.h. denselben die Eigenschaft verliehen werden kann, jede Flülsigkeit abzustoßen, ohne daß diese Stoffe dadurch irgend etwas von ihrem Aus, sehen, ihrer Biegsamkeit und Elastizität verlieren. Eine von dem Erfinder in New Uork vorgenommene öffentliche Probe mit seinen prä-parirten Stoffen lieferte das glänzendste Zeugniß von dem Werthe seiner Erfindung. Die feinsten Farben, wie Pink, Blau, Kream, litten an Seidenstoffen, welche mit Gummi aberzogen waren, nicht das Mindeste. Wie Brokat gewo-' bene Bänder, Grenadine, Flanell und Seiden-plusch erwiesen sich undurchdringlich für da« Wasser. Feine Damenhüte aus Seidensammt hielten eine mäßige Douche aus, ohne daß ihre Farbe oder Federn verletzt worden wären. Ein Herr, in Tuch gekleidet, das mit dem Gummi präparirt worden war, mit elnem Seidenhute auf dem Kopse und Glacehandschuhen an den Händen, blieb unter einer starken Douche ganz trocken. Selbst die schärfste Schreibtinte, serner Zitronensast, Schwefelsäure, schwarzer Kaffee, auf die präparirten Stoffe gespritzt, hinterließen keine Spur eines Fleckens. Eine Cceselder größere Sammt- und Seidenwaarenfabrik hat I e u i l r e t o n. Zvti Sülldtr a« riam Hkrirn. Von O. Müller. (Fortsetzung.) Ein Junggeselle aber, der solche Spiegel besitzt, ist sicherlich auch noch mit dreiundvierzig Iahren ein schöner wohlaussehender Mann, liebt mcht bloß an seiner Umgebung, sondern auch an seiner eigenen Person die Eleganz, kleidet sich nach der neuesten Mode und wird mithin auch seine küustige Frau gewiß nicht wie ein Aschenbrödel neben sich hergehen lassen wollen! — Den Spiegeln folgten mehrere große alter-thüniliche Schränke von polirtem Eichenholz; ihre Schwere verrieth, daß sie den Weißzeug-schätz des Amtmannes enthielten, eine Muth-maßung, die in der oberen Etage einen wahren Sturm von Ueberraschung hervorrufen mußte; denn dort wollten es nun auch die älteren Damen nicht länger mehr vor l^ngeduld aushalten; je leichter der Frachtwagen wurde, um so schwerer drückte die Lcst der Neugierde aus ihre beklommenen Herzen, Eine nach der Anderen kam die Treppe herab, fchon glich ja der Raum vor dem Schlosse einem großen Packhof, und als daher die Steuerperäquatorin der übrigen Gesellschaft den Vorschlag machte, sich die raren sich bei der Wichtigkeit, welche diese Erfindung auch sür unsere Seiden'Jndnstrie haben würde, veranlaßt gesehen, sich von dem wunderbaren Gummi-Präparate, „Neptunite" von dem Erfinder benannt, zu verschaffen, um Versuche damit anzustellen. Von den Inhabern der betreffenden Fabrik sind uns nun zwei mit „Nep tunlte" getränkte Abschnitte von Sammtband und Satin eingesendet worden, mit denen wir selbst die verschiedenartigsten Versuche durch Uebergießen mit Wasser, Alizarin-Tinte, schwarzem Kaffee, sowie Zitronensaft angestellt haben, ohne daß auch nur die geringsten Spuren dieser Behandlung zurückgeblieben sind. Sowohl das Sammtband als auch der Satin sind noch ebenso tadellos glänzend, weich und schmiegsam wie zuvor. Die Beweise von der Reellität der Erfindung liegen somit vor. Die Wichtigkeit der Erfindung sowohl für Damen wie Herren wird Jedem einleuchten. Welche Beruhigung für die Trägerinnen von Sammtmänteln und seidenen Kleidern, sür die Herren mit Seidenhüten, daß diese kostbaren Bekleidungsgegenstände in Zukunft nicht mehr vor jedem Regentröpschen ängstlich geschützt werden müssen, welcher Äost, daß solch' schmerzliche Ungeschicklichkeiten, wie das Begießen der kostbaren Robe seiner schönen Nachbarin auf Fest-Essen, Bällen u. s. w., sofort wieder gutzumachen sind durch einfaches Abwaschen mit Wasser!" (Entdeckung der Nigerquellen.) Als ein Ereignib von Bedeutung in dei? Entdeckungsgeschichte Afrikas muß die Entdeckung der Niger-Quellen durch den Schweizer Zweifel und den Franzosen Monstier zu Anfang Oktober 1879 begrübt werden. Diesen oft erstrebten Quellen war bis jetzt Major Gordon Laing 1822 am nächsten gekommen; er hatte den Berg Loma, an deffen Fuß sie sich nach Aussage der Eingebornen befinden sollten, wenig, sten» aus der Ferne gesehen. Im vorigen Jahre nun beauftragte der Marseiller Kaufmann Vermieck seine beiden oben genannten Agenten, von denen Zweifel in Ritombo bei Sierra-Leone, Monstier in Boke am Rio Run-nez stationirt war und die Beide mit Klima, Sitte und Sprache seit lange vertraut sind, die Quellen auszusuchen. Am 11. Juli von Port Loko am nördlichen Arm des Sierra-Leone-Fluffes ausgehend, erreichten sie am 25. August Bumbah, die Hauptstadt des Limba-Landes, und am 26. August Falaba, wo u. A. auch Blyden 1872 und Winwood Reade 1S69 und 1873 gewesen sind; ihr Weg hielt sich etwas südlich von dem, welchem Reade folgte. In Falaba fanden sie Leute vom Berg Loma und konnten sich ihnen anschließen. So gelangten sie an Ort und Stelle, indem sie am Rokelle-fluß hinauf über das Kong-Gebirge gingen. Die von ihnen besuchten drei Quellen beim Sachen des Herrn Amtmanns ein wenig in der Nähe zu betrachten, da fand sie bei allen FreuN' Vinnen und Gevatterinnen die lauteste Zustimmung, und bis auf Frau von Heidek und ihre Töchter rückte der Zug der Damen aus dem Gärtchen über die Brücke in den Schloßhos, die Alten muthig voran, die Jüngeren kichernd und ihre Spannung hinter heileren Neckereien verbergend, hinten nach. Der alte Amtsdiener, an Respekt vor Allem, was zum Honoratioren-stand gehörte, von jeher gewöhnt, fühlte sich sogar noch durch die freundlichen Grüße und Anreden der Damen geschmeichelt und war sogleich bereit, auf alle Fragen der Neugierigen Auskunft zu geben. Während der alte Michel diese an ihn gestellten Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beantwortete, konnten sich's Einzelne nicht versagen, die im Hofe und auf der Hausflur aufgestellten Gegenstände einer näheren Spezial-inspektion zu unterwerfen. Das war ein Betasten und Mustern, ein Rathen und Schäden, als befände man sich mitten in einer großen Auktion und dürse nur ohne Weiteres zugreifen! — Aus der Hausflur trat man dann schüchtern in die leeren Zimmer und slauute über die Pracht der Tapeten, über den Glanz der Oelfarbe, über die Feinheit der Gardinen; die Neugierigsten machten stch an den fremden Tapezierer Dorf Kttlako an der Grenze von Kuranko, Kiffi und .<^ono bilden den Tembi, welcher der HauplqueUflttß des Niger sein soll. (Todes urtheile, Selbstmorde und Desertionen im österreichisch-ungarischen Heere.) Die Armee bildet einen Staat sür sich, mit eigener Justiz und eigener Verwaltung, und nur selten dringen die Details dieser Agenden, besonders was die Handhabung der Gerechtigkeit betrifft, in die Oeffent-lichkeit. Um so lebhasterem Interesse dürste die nachfolgende Statistik begegnen, welche wir aus amtlichen Quellen zu schöpfen in der Lage waren. Wir schicken der Wiedergabe der folgenden Ziffern die Bemerkung voraus, daß dieselben, lm Verhältnisse zur präsenten Mann-schastszahl angesehen, keineswegs zu Ungunsten der Armee sprechen. — Im Jahre 1879 wurden von den Militärgerichten 33 TodeSurtheile gefällt, von welchen 3 durch den Strang und 30 durch Erschießen ausgeführt werden sollten. Da 29 der zur letzteren Todesstrafe Abgeurtheilten begnadigt wurden, kamen blo» vier Urtheile zur Vollstreckung, von welchen die Infanterie- und Genietruppe je ein Fall, die anveren zwei aber die Kavallerie betrafen. Im Vorjahre belief stch die Zahl der ausgesprochenen Todesurtheile auf 47, der vollstreckten auf 7, von welchen 6 durch den Strang und eine» durch Erschießen erfolgte. Im Jahre 1877 wurde kein einziges Todes--urtheil ausgeführt, obzwar deren 41 gefällt worden waren. Durch kaiserliche Gnade wurden alle in Kerkerstrafen umgewandelt. — Die Zahl der Angehörigen des Linlen- und Reservestandes, welche Hand an sich legten, ist in der österreichischen Armee glücklicherweise eine geringe, und ist es für den Geist der österreichifchen Soldaten bezeichnend, daß beispielsweise in den letzten zwei Jahren, in welche die bosnische Okkupation mit ihren außergewöhnlichen Strapazen fällt, sogar eine Verminderung der Selbstmorde eingetreten ist. Im Jahre 1376 gaben sich 408, im Jahre 1877 416, im folgenden Jahre nur 399 und im Jahre 1879 nur 358 Mann den Tod. Die meisten der im letzten Jahre vorgefallenen Selbstmorde, und zwar 214, kamen in der Infanterie vor, ö9 in der Kavallerie, 34 in der Artillerie, 29 in der Jägertruppe, je 6 in der Geniewaffe und Sanitätstruppe, 5 im Train-Regimente, 3 im Pion-nier-Regiment und je einer in den M»l»tär-Bildungsanstalten und Verpflegsmagazinen. Selbstmordverfuche wurden 6b verübt, von welchen 34 in der diesseitigen, 23 in der ungarischen Reichshälfte und 8 im Berelche des bosnischen General-Kommandos vorkamen. — Mit der sortschreitenden humaneren Behandlung des Mannschastsstandes im österreichischen Heere ist auch die Zahl der Fahnenflttchtigen und Eidbrüchigen in erfreulicher Abnahme begriffen. Die und lauschten Hochklopsenden Herzens seinen Antworten gleich eben so vielen delphischen Orakelsprüchen; bald saß ein Theil der Gesellschaft, als sei man hier zu Hause, gemüthlich aus den in Packleinwand eingenähten Divan« und den herrlichen Armstühlen, nie hatte man so weich, fo elastifch geruht! — „Jetzt sollte die Graneliussin da sein, d»e würde mal Augen machen!" rief die boshafte Assessorin und wiegte sich triumphirend in dem hunmltfchen^auteuil. „Gegen diese Pracht und Herrllchkeit .war ihr ganzer Hausrath Trösel", bemerkte die Zehentverwalterin achselzuckend und delastete ader- und abermals bewundernd den herrlichen Divan, auf dem sie sich behaglich niedergelassen hatte. Die Steuerperäquatorin aber hatte mit glücklichem Instinkt veim Abzug aus dem Hause der Frau von Heidek eine kleine Scheere zu sich gesteckt und trennte nun bald hier, bald dort eine Naht der Packleinwand nach der anderen vorstchtig auf, um den darunter befindlichen Stosf der Ml)bel zu untersuchen; denn auch das unschuldigste Vergnügen wtll ja vollständig genossen sein, und was kann es Unschuldigeres in der Welt geben, als stch neidlos über den reichen Besitz seines Nedenmenschen zu sreuenl Endlich hatte der mächtige Frachtwagen seine ganze Ladung an den alten Schloßbau bezüglichen Erhebungen über da« Jahr 1879 tonstaliren eine Zahl von 750 Deserteuren gegen 14t»5» des Vorjahres und 2548 de« Jahres 1876. Die Infanterie hat unter den Truppenkörpern die meisten Deserteure zu beklagen, mehr als zwei Drittel (567) sämmtlicher Fahnenflüchtigen. Von den anderen Truppengattungen und Heeresanstalten verlor die Kavallerie 56, die Jägertruppe und das TraiN'Regiment je 33, die Artillerie 24 und die Sanitätstruppe 10 Mann. Bei der Geniewaffe kamen 11, den Verpftegs-Magazinen 7, dem Pionnier-Negimente 4 und den Montur-Verwaltungsanstalten 3 Desertionen vor. (Verarmung.) Im zweiten Wiener Bezirke haben die Eltern von nicht weniger als , zweitausend dreihundert Kindern behördliche Armuthszeugnisse vorgelegt, damit die Bedarf« tigen ihre Schulrequisiten unentgeltlich erhalten. Dieser Bezirk zählt zwölftausend Schulkindet und war einst sehr wohlhabend. Zllarburjjer,i>ierichte. (Städtische» Gefälle.) Da« Platz, sammlungs- und Abmabgesälle der Stadtgemeinde Marburg belief sich im September auf 1190 fl. 7 kr. Die Einnahme sett 1. Jänner 1880 betrug 9467 fl. 85 kr., gegen'9271 fl. 40 kr. in der gleichen Zeit de« Vorjahres und 9SS3 fl. 94'/z, kr. in den ersten neun Monaten 1878. (Gewerbe.) Im September würden beim Stadtamte Marburg folgende Gewerbe ange-meloet: Erzeugung von Branntwein und Essig, Eduard Albrecht und Emil Strohbach — Weißwaaren-Geschäst, Kärntner-Vorstadt, Margaretha Fischer — Wein-KommissionSgeschäst, Grazer-Vorstadt, Tegetthoff^Strabe, Ant. Priol — Schuhmacherei, Grazer.Vorstadt, Mühlgaffe, Johann Wöb — Kleider- und Wäscheverfertigung, Stadt, Draugaffe, Bertha Brodmann — Weißwaaren-Geschäst, Kärntner^Vorstadt, Maria Perneth -- Verfertigung von Damen-tleidern, Stadt, Burggasse, Margaretha Skala Greislerei, Kärntner-Vorstadt, Simon Do-bai — Handsl mit Obst und Gemüse, Haupt-platz, Margaretha Jelenko. (Musikschule.) Der Musikverein in Eilli hat gestern seine Musikschule eröffnet. (NeichsrathS'Wähler.) Die Gesamtzahl jener Herren in Marburg, welche für die Wahl eines ReichsrathS'Abgeordneten stimmberechtigt sind, betrügt 665. (Orden der „Eisernen Krone".) Hermann Freiherr Göoel-Lannoy hat in Aner-kennung feiner dienstlichen Leistung als Mit-glied der bosnischen Verwaltungskommiffion den Orden der eisernen Krone erhalten. (Sparkasse-Ausweis.) Im Monate abgegeben; fast erschöpft von allen diesen wunderbaren und merkwürdigen Eindrücken kehrten die Damen ins HauS der Hauptmännin zurück, und bis zur einbrechenden Dunkelheit war von nichts mehr weiter die Rede, als von der nie gesehenen Pracht der Möbel, der Kostbarkeit ihrer Stoffe, der Eleganz der ganzen, theils wirklich gejchauten, theils blob geahnten reichen Einrichtung. — „Solch einen Staat hat der Vogelsberg noch nicht erlebt!" — „Der Roth» schlid selber kann nicht prächtiger eingerichtet sein— „Was werden unsere Männer dazu sagen!" — „Mir flimmert's noch immer vor den Augen!" — „Ach, die Graneliujsin, nur die Graneliufsin hätte ich herbeigewünscht!" In solchen lebhaften Ausrufungen einer scheinbar harmlosen Befriedigung machten sich die übervollen Herzen der um einen großen Tag reicher gewordenen Mlitter heirathsfähiger Töchter Luft, während es doch in Wahrheit ganz andere Gefühle waren, welche ihr Blut in diese stürmische Wallung versetzten. Denn nun man diesen Einblick in die glanzende Junggesellen-Einrichtung des neuen Amtmannes ge-than hatte, war zwar die Person des Letzteren in ein mysteriöses Dunkel gehüllt; dasür aber gewann d»e Uederzeugung, daß ein Mann in Alchen brillanten Vermögensumständen bei der Wahl seiner künftigen Lebensgefährtin gewiß September wurden von 473 Partei«« eingelegt fl. 158.424 5 und von 647 Parteien heraus» genommen fl. 121.139 35. . (Spenden.) Mr den durch das letzte Hochwasser beschädigten Hausbesitzer Assowitsch in Meiling sind bis heute 125 fl. 50 kr. gespendet worden. (Wanderversammlung. Die Wanderversammlung des Deutschen Vereines von Graz, die heute in Pettau stattfinden sollte, ist ver^ tagt worden, weil der Hauplsprecher Herr Dr. F. Duchatsch durch Unwohlsein verhindert ist, theilzunehmen. (Zum Kasernenbau.) Die Statthalterei bringt dem hiesigen Stadtrathe zur Kenntniß, daß zur Erläuterung und Veranschaulichung der Bestimmungen über den Neubau von Kasernen, Marodehäusern nnd Truppenspitälern das Kriegsministerium die Ausarbeitung von Beispielen veranlaßt. Bisher sind die Beispiele flir Jnfanteriekasernen und einer Iägerkaserne zur Ausgabe gelangt. Diese Beispiele sind nicht eine unabänderliche Norm und stellen nur die Anwendung der fraglichen Bestimmungen auf ganz besondere Fälle dar. Sämmtliche Ausarbeitungen können bei der Hos- und Staatsdruckerei in Wien bezogen werden und ig der Preis für die Beispiele von Jnfanteriekasernen auf.1 fl. 60 kr., sür die Jägerkaserne auf 50 kr. festgesetzt. Der löbliche Stadtrath wird die Bauunternehmer hievon noch besonders verstündigen. (Theater.) Am 16. Oktober eröffnet Herr Direktor Btgl die hiesige Bühne. iietzte Den nichtpolitischen Blättern in Karlsbad soll ausdrücklich verboten worden sein, über den deutsch-böhmischen Parteitag zu berichten. Die Delegationen werden am 19. Oktober zusammentreten. Da« türkische Militär hat die ganze Linie von Tusi bis an« Meer besetzt. Die Mächte haben der Psorte die von ihr verlangte Frist bis 3. Oktober bewilligt. Sämmtliche Minister Englands sind zu energischer Aktion — nöthtgenfalls gegen die Dardanellen entschlossen. Eingesandt. Au die Herren Wähler des Wahlkreises Marburg (Städte und Marktgemeinden). Da ich von meiner Kandidatur zurückgetreten, um eine Zersplitterung der Stimmen im freisinnigen Lager zu verhüten, so folgt daraus nach dem Gebote der Parteizucht, daß zu allerletzt auf eine reiche Mitgist bedacht sein werde, eine um so intensivere Stärke, und jede Mutter überließ sich der schmeichelnden Hoffnung, gerade dieser Ueberfluß an irdischem Besitz werde da« Herz des Amtmannes empfänglich machen für die stilleren Tugenden und Vorzüge ihrer Töchter, werde ihn reizen, einem mehr »dyllischen und belcheidenen Glücke nachzustreben unv als ein übersättiger Gott aus seiner einsamen strahlenden Höhe in die niederen Wohnungen genügsamer Menschen herabzusteigen. Und war e« da« Malchen nicht, so war es doch gewiß die Hulda oder die Bertha, welche alle die trefflichen Eigenschaften de« Herzen« und Temperaments in sich vereinigte, um gerade einen solchen Mann zu fesseln und ihn durch den sinnig innigen Vergißmeinnichtblick ihrer blauen seelenvollen Augen zu bezaubern. Zweites Kapitel. Aber nicht bloß in den Honoratiorenkreisen sah man der Ankunst de« neuen Gerichtschess mit Spannung entgegen; auch unter den armen und geringen Leuten gab es Viele, welche dieser Amtswechsel theils mit Hoffnung, theils mit Furcht ersüllte. Denn die schreiendsten Ver» letzungen waren unter dem vorigen Amtmann an der Tagesordnung gewesen, und bei den jene Herren, welche geneigt waren, mir ihre Stimme zu geben, diese jenem Kandidaten zuwenden, vessen Parteislellung der meinen am nächsten kommt — .Herrn Dr. Joseph Schmi-derer. Die betreffenden Herren Wähler werden freundlichst ersucht, in diesem Sinne zu stimmen. Franz Wiest Haler. Wingefandt. Rechenschafts - Berichi des Komites zur Unterstijtzung dürftiger Zöglinge an der k. k. Lel^rerbildungsanstalt Marburg vom 16. September 1879 bis 16. September 1880. In der abgelaufenen Zeit hatte der Unter-stützungsver^in folgende Einnahmen: fl. kr. An Kassarest........ 149 30 An Beiträgen und Vorschuß-Rückzahlungen ....... 167 16 Summe der Einnahmen 316 4b Aus dieser Einnahme wurden folgende Ausgaben bestritten: Für wissenschaftliche Exkursionen . . 23 — „ Lernmittel......... 20 „ Medikamente.......10 66 »Kost......... 8 ^ „ Vorschüsse..............89 30 Summe der Ausgaben 145 16 Der Bermögensstand de« Unterstützungs-fonde« besteht demnach in dem in ^ der Marburger Sparkasse angelegten Kapitale von....... 120 30 und aus einem Baarbetrage von . 49 99 Summe des Vermögens 170 29 Indem das gefertigte Komite den hochherzigen Wohlthätern und den Herren Aerzten der Stadt Marburg für die unentgeltliche Behandlung der Lehramtszöglinge den wärmsten Dank ausspricht, erlaubt sich dasselbe in Anbetracht des wohlthätigen Zweckes und bei dem Umstände, daß gerade im Anfange des Schuljahres, wo die meisten Lehramtszdglinge noch von allen Hilssmitteln entblößt sind, indem allensallsige Stipendien erst im Laufe des Studienjahres angewiesen werden, sich die Wohl-thätigkeit des Fondes fllr arme Zöglinge er-wei«t, alle ?. r. Wohlthäter höflichst zu bitten, ein weitere« Schärflein dem guten Zwecke opsern und dem Unterstützungsfonde für dürftige LehramtSjöglinge in Marburg einen Beitrag zuwenden zu wollen. Allfällige Spenden werden von der Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt und vom Herrn Eduard Janschitz dankend entgegengenommen und öffentlich quittirt. Marburg im September 1830. Für das Komite zur Unterstützung dürftiger Lehramtszöglinge: Georg Kaa«, Han« Levitfchniaa, Präs«». Kalsier. meisten Streitigkeiten vor dem Amte hatte ,u« letzt Derjenige Recht behalten, welcher stch auf graben oder krummen Wegen, sogar durch offenbare Bestechung, in die Gunst de« Gewaltigen einzuschmeicheln verstand. Dieses despotische Willkürregiment von Ehren-Granelius und seinen Kreaturen hatte beinahe jedes regelmäßige GerichtSversahren brach gelegt; nicht das Gesetz, sondern der „Pascha im Schlöffe" entschied in den einzelnen Fällen Über Recht oder llnrecht der Parteien, und wehe dem Murrenden, der sich gegen diese neue unerhörte Art von Justiz aufzulehnen wagte! Er wurde, war er arm und schutzlos, wegen offener Widerspenstigkeit gegen die Obrigkeit mit den strengsten Gelo- und Freiheitsstrafen belegt; oder wagte der Amtmann dies nicht, so war doch Jener von »»un an vor keiner Ehlkane unter gesetzlichell Formen mehr sicher, und auch er mußte zuletzt zu Kreuze kriechen, wollte er nicht sich und selne ganze Freundschaft einer beständigen Rechtshudele» aussetzen. Jahrelange Prozesse lagen spruchreif und doch unerledigt zum Schadei» des Einzelnen und ganzer Gemeinden unter den Akten im Amte vergraben. Fortsetzung folgt.) Fil die l'. s. Whltr des Ueichsrllths-WahWrkes Marburg! Da von den Anhängern des Herrn Dr. Schmiderer die Probewahlen abgelehnt und die Freiheit der Wahlbewegung bezliglich der Wählervcrsammlungen in bedenklicher Weise gestört wird, sehe ich mich veranlaßt, in Kürze mein Programm zu entwickeln. Jll politischer Richtung stehe ich im Allgemeinen auf denl Boden des Programmes der Fortschrittspartei, sür welches ich während meiner siebenjährigen Thätigkeit als Landtags- und Neichsrathsabgeordneter aus voller lleberzeugung stets eingetreteu bin, und als treuer Parteigenosse stets eintreten werde. Die Angriffe auf die deutsche Sprache und die berechtigte Stellung der Deutschen in Oesterreich, sowie die Versuche, das Wesen und den Geist unserer Volksschulgesetze in rückschrittlichem Sinne abzuändern, und als Endziel die föderalistischen Bestrebungen auf Kosten der Einheit und der Macht des Gefammtstaates werden in mir einen entschiedenen Gegner finden. Regelung de« Staatshaushaltes durch Verminderung der Ausgaben und Hebung der ProdutttonS- und Steuerkrast, sowie eine gerechtere Bertheilung der Steuerlast sind eine der wichtigsten Aufgaben des zusammentretenden Neichsrathes. Eine Herabminderung der Ausgaben dürfte in der Verwaltung, vor Allem aber bei dem Heeresaufwande möglich und durchführbar sein. Ich halte zwar dafür, daß die allgemeinen europäischen Verhältnisse und die Lage Oesterreichs eine Herabminderung des Kriegsstandes der Arnlee nicht gestatten, ebensowenig scheint mir die Einführung des reinen Milizsystenrs zulässig, dagegen ist die Erweiterung des einjährig Freiwilligen-Institutes und die Herabminderuug der dreijährigen Dienstzeit anzustreben und dllrchführbar. ohne daß hiedurch die Machtstellung und Schlagfertigkeit des Heeres im Akindesteil beeinträchtigt würde. Die Erfolge, welche die Landwehr mit jährlicher sechswöchentlicher Dienstzeit bei allen bisherigen Manövern auszuweisen hat, und die Anerkennilng derselben seitens der höchsten militärischen Würdenträger beweisen, daß bei einer allfälligen zweijährigen Dienstzeit die vollkommen militärische Ausbildung und ein bedeutendes Ersparniß sich sehr wohl vereinigen lassen. Die einheimische Industrie ist zu schützen durch Festhaltung des autonomen Tarifes, lei dessen Feststellung nicht politische, sondern nur wirthschastliche Momente maßgebend sein sollen. Schutz der einheimischen Arbeit gegen die uns in den Produttions-Verhältnissen durch niedrige Steuern und Arbeitslöhne, durch billiges Kapital und billigere Verkehrsmittel überlegenen Nachbarstaaten. Erleichterung des Verkehrs mit dem Oüente und Fortsetzung der dorthin führenden Eisenbahnen. Revision der lSewerbe-Ordnung in dem Sinne, daß nur die nachgewiesene Befähigung das Recht zum Betriebe eines Gewerbes gibt. Bei den bedingt freien Gewerben ist von den Gemeinden die Zulässigkeit nach dem Ortsbedarfe festzustellen. Die Regelung der unzulässigen und dchl,baren Bestimnmngen über das Verhältniß der Lehrlinge ist unbedingt nothwendig. Fortbildungsschulen sind vom Staate zu subventioniren, der Besuch obligatorisch und kein Lehrling ohne Zeugniß über den Besuch und desseu Erfolg, freizusprechen. Ohue Entlassungszeugniß des Lehrherrn darf der Lehrling anderen Ortes nicht aufgenommen werden. Der Desorganisation des Gewerbestandes ist vorzubeugen. Anstatt der Zwangsgenossenschaften ist die Errichtung von freien Genossenfchaften anzustreben, und dadurch zu fördern, daß denselben neben den überwiesenen Pflichten auch bestimmte Rechte zugewiesen, und die stattlichen Organe für die Durchführung der Genossenschartsbeschlüsse verpflichtet werden. — Die Errichtung von Krankenkassen muß gesetzlich verpflichtend sein, dagegen sind Pensionsund Unterstützungskassen dem freien Beitritt überlassen. Das Institut von Gewerbe-Jnspettoren ist abzulehnen. Die Regelung der Grundsteuersrage aus Grundlage eines im Verhältnisse zu den übrigen Provinzen stehenden niedrigen Tarifes ftir Steiermark ist anzustreben. Entlastung des Bürger-, Gewerbe- und Handelsstandes von der erdrückenden Last der Steuern durch stärkere Heranziehung der reicheren und leistungssähigen, und Einbeziehung der bisher nicht betroffenen Kreise der Bevölkerung, im Wege einer progressiven Einkommensteuer auf rationeller Grundlage in dem Verhältnisse, daß das Einkommen von fl. 600 frei, die Besteueruiig bei einem Einkommen bis fl. 3000 herabgesetzt, dagegen jenes von 10.000 bis 70.000 fl. aufsteigend bis zu besteuert werde. Bei der hervorragenden Bedeutung, welche gerade in nächster Zeit die volkswirthschastlichen, so ties in das öffentliche Erwerbs- und Verkehröleben eingreifenden Fragen in sich schließen, wird vielfach der Wunsch ausgesprochen, daß bei der Uebersülle von Juristen im Reichs-rathe, die geringe Anzahl von Abgeordneten, welche den gewerblichen, industriellen und Handelskreisen angehören, möglichst verstärkt werde. Unbestritten ist es, daß derjenige, welcher aus eigener Erfahrung das geschäftliche Leben mit all' seinen Einzelheiten, Witschen und Leiden kennt, der mitten unter der schassenden Gewerbsklasse steht, mit desto größerer Äebe und gewissenhastem Ernste sür die eigenen Interessen uritreden wird. Von demselben ist zu erwarten, daß er dahin wirken wird, die Laae des Mittelstandes zu verbessern, und soweit es im Bereiche der Gesetzgebung liegt, Maßregeln zu treffen gegen die immer mehr um sich greifende Verarmung des Bürgerstandes. Die Wahl ist eine geheime, daher vollkommen frei nach bester Ueberzeugung. G raz. im September 18S0. ReUter. Rr. 7931. Kundmachung. (1013 Zum BeHufe der periodischen ErneuerungS« wählen sür die im Sinne deS Gesitzes vom 23. Dezember 1871 s LI L. G. B. Nr. 2 vom Jahre 1872 mit Ende 1880 austretenden Ge-meinderathsmitglieder und einer Ersatzwahl wird das Vtrzeichnlß aller wahlberechtigten Gemeinde-Mitglieter nebst den Wählerlisten für alle drel Wahlkörper im Gemeindeamte am Rathhause, HauptplaK Nr. 96, vom 10. September bis 20. Ottober 1880 zu JkdermannS Ciasicht ausgelegt. Gleichz«itig wird die Zustellung der Wählerlisten an dle Wahlberechtigten veranlaßt und eS können Diejenigen, welche die Wahlerlistkn aus was immer für einem Grunde nicht zugestellt erhalten sollten, dieselbe im Gemeindeamte selbst übernehmen. Zur Einbringung der Einwendungen gegen die Ansähe in der Wählerliste wird die Prükiu-sivsrist vom 21. bis 28. Oktober 1880 hiemll sestgisiKl. Marburg am 10. September 1380. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. HiU'Ixirzei' 8tsnll llsi' Kvlilvinlagvn »w 3t1. September 1880: (1079 O«. Schöne Maschanzker und sonstige Winteräpfel kauft je nach Qualität mit fl. 17—20 pr. Slarlin (1087 vAijilio-kvstAurati«». Heute Sa NN tag den 3. Oktober 1880: eMcüZkrsoiWi! von der vollständigen l1<^60 Südbahn-U/erkMtten-Zilusikkapelle unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn .Ivitnnu llsnÄI. 1. „Aoch den Schützen", Marsch von Drescher. 2. Huverture zur Oper „Der Areischütz". von Weber, ö. „Aet uns z'Kans", Wal»cr von Strauß. 4. vustto nsll' oxsra „l-wä»". von Donizetti. s. Honcordia-Huadrille. von Sohlen. 6. Noccaccio-Aotpourri, von Suppv. 7. „Wein Eigen-, Polka Mazur von Herrmann. 3. Intermezzo, Solo sür Flöte voi» Haußer. 9. Hreue ctieve, Polka frau^aise vou König. 10. Vkvativ» Noll' oxsra äl Vaäsv-" von Donizetti. 11. Fictora-Hatop, von Carl. 12. „Unser Aenzel", Marsch (mit Gesang) von Suppö. Ansang halb 8 Uhr. Entrve 20 kr. SchSne Wohnung im 1. Stock des Hailses Nr. 5, Schulgasse, bestehend aus 4 Zimmern, Küche, Speise, Keller und Holzlage, ist sofort zu vermietheu. Auch ein kleines Gewölbe. (865 Anfrage bei M. Trethan dafelbst. Nr. 37S8. (1076 Kundmachuug. Der Voranschlag des Gemeindehaushaltes für das Jahr 1881 wird in der städtischen AmtS« kanzlei am Rathhause zu Jedermanns Einsicht vom 30. September biS 14. Oktober 1880 öffentlich aufgelegt. Was hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Stadtrath Marburg, 28. September 1880. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. llikM Kebr. 8eliiellek gibt heute Sonntag 2 große Morstellungen 2 die erste um halb 4, die zweite um halb 8 Uhr. Montag große Borstellung. «rossvr 'MM mit Friedrich Legener, Brauer bei Herrn '1086) Tscheligi. Bei der Vorstellung am 30. Sept. wurde voll eineln Künstler im Circlls ein Ring verloren und wolle der redliche Finder denselben iln Circus abgeben. Kin schönes, elegant meuöNrtes Zimmer ist sosoit zu vrrnuelhen im Hause Nr. 6 am Domplatze._______(926 Der heutigen Nummer diejeS Blattes llegt eine Kundmachung deS WaarenhauseS JaqueS Mifolasch in Wien bei._(1069 Werantwortltche Redaktio», Druck «vd Verlag von ttduard i» «arbarg Wohnnngen! Große und kleine, gassen- und hoffeitig, mit oder ohne Möbel, auch Gartenantheil, sowie das Gastgefchäft ist zu vermiethen oder auf Rechnung zu geben. Näheres _ Mühlgasse Nr. 7. (1064 Mit V, Bogen Beilage. »«Dt» Beilag», zu Nr. 119 der „Marburgtr Zeitung" (1880). LonnikS? «I<^n li. !. .s. >virä lZer ^k^H»kluä.QnisvIlS dur» kür I-okrliuKv üo« llt^QÜolsstaQäo» vr^Kneb. ^erclvn ^ie8(zm 1'aAv von 3—4 Illir in ficdtZtt ^liläoltovseliuls (^farilwsgagLo) oinxsselirisden. Viesviken Imden ilirs 8c!m1:-euß-uisss mit^udrinALn. In I'olL« V. sic^uppert, .Ivll. Oruditkieti oäer kam an ?k^c:dnlzr 7.u meläon. Inclem äas Astertigto (Kuratorium Mmintlieke Kauüvute Uarbmßs I^iovon in kvont-nis8 8st2t, gidt äa»8p1!is äer I^kber/ouAunß ^usäruelc, äasg kein I.vdrlisrr 6i6LS Qelssskn-dkit seinen l^elirlin^en (Iis Iliietist >viel)titzv v^siters ^uLdillwu^ üu vrmö^lieden, um so veniger versäumen vir6, weil nael» § 95 äer Ooverde-OränuuA ?Aiekt js^e« l.vdrkerrn ist, seius I^edrliuAs 7um öe3uede äer k'neltZelmIen, in Orten vo Zolebe degteken, au^ukalteu. ^ardurss, 30. Leptemder 1380. (107 l Das Lurstyrium äsr ksusmilnisekSii fostbilckingSZotiuIg. Vavk uvck ^llvwvtekIuvK. (1068 Oer erZodenst ^efertiZte spriellt diomit tür äen bisl^erigen gütiZen Lesueli 6e8 allen veredrten ?. ?. Ollsten seinen vsrdinZlielistsll Dank aus, uuä maelit ^leieks^eitig cliv köilieks ü^itttlsilunZ, 6asg er nunmvlir 6a8 am Kat1^1iausp1at2 üliernommsn liat. ^it lier VersielierunK,' auoii in diesem I^olcals ^llss au5z5u1)istov, um siel» liis volle /u^risüevlieit 6er Lesuvller 2u erverlivv, empüelilt er sein I^a^veliauZ 2U reellt Zialil-reieliem ^uspruolis. Larl kvtuar. Bei dem Nealitätenbesitzer (1074 w. Ehrcnberg in der Theatergasse ist von heute an zu haben: fl. tr. Eine Klafter meterlanges Hvlz . 13 — Ein Kubikmeter zu ... Z ss Ein Meter gespaltenes, '/» Meter lang 1 30 /lt ,, „ » » « 65 /4 „ », » . . 33 Eine Klafter meterlanges Prügelholz ö — Ein Kubikmeter .... I 25 Ein Meter gespaltenes, 7^ Meter lang 1 — Meter.....— 50 » » » » » 35 Marburg, 3. Oktober 1880. vntsr-ieielmets beelirt siek kiemit an-7.u^eigev, class sie auf liiesiAom ?lat20, ?v-gvMoifvtrasso Iti'. 21, via eiöÜ'uet lint. (1085 örant-, Lall-, Iiauei-Lleiüvr ete. v^erclen naeli äem ueuesten unä elegantesten Lelwitte angefertigt unä 2u billigstem?reiss ill solidester ^ust'iidruug geliefert. Um gütigen ^uspruet» bittet aedtungsvoll Daselbst veräon aueli l,vdri»i^üol»0» aufgenommen. Großer brauner Hund hat sich ins Hotel Mohr verlaufen und wolle dort abgeholt werdet!. (1073 Fm Lizitation Mit stadträthlicher Bewilligung werden Samstag den v. Oktober ISS« Vormittags 9 Uhr iu dem Hause Nr. 14 Poberschstraße gsgrn Baarz«hlung und soforlige Wegschaffung UN den Meistbietenden hlntangegebea werden: Tische, Bette«, Stühle, SophaS, Btlder, Spiegel eine einbruchstchere Cassa, ein Klavier nud sonstige HauS', Zimmer- und Wirthschasts« fahrnisse tt. (1048 MZIa Vralitlltsot findet sogleich Aufnahme. ^1084 Auskunft im bomptoir d. Bt. Aiiempsthliiig. 1078 Das beste LchfenAeisch, sowie feinste Schinken, Kaisersteiscb und Speck in größter Auswahl stets im Lokale am Burgplatz und im eigenen Hause, empfiehlt achtungsvoll 1078) Fleischermeister. MZvI»tv kniiüi l^MliMilier lltlile aus äen eigenen Kruben äer Herrn lk.. L. Oittlers LrlZvn. ^llvilligv Vertretung fiir Marburg unä Ilm-gvbuvg bei V. Stlsv?» pod«f»0kstr»s»v lif. IL in Marburg, ^oliin gvLälligv Aufträge unä Anfragen ziu ricliten sinä. ^uslciiotte ertbeilt aueli krl. I^ar^eta Vaupotiö, llerrengasse I^r. 16. losl) k. e. lliniori Lrdon. WtiMtei-NeiM mit gemauertem Wohnhause, Presse, geräumi gem Keller, Stallungen, Obstgarten, Waldung, Acker- und Wiesengrund wird Mittwoch den «. «ktvber von 11—lS Uhr in Wind. Feistritz in der Kanzlei bei der dritten exekutiven Feilbietung verkauft. Der Weingarten mit 3 Vs Joch Flächenmaß ist sehr fruchtbar ulld ganz si'ldlich gelegen, llnmeit der Station Pragerhof, in der Ortsgemeinde SavillSko Nr. 1, Pfarre !il)taxau. Das Vadium beträgt 248 fl.; über 1000 fl. können liegen bleiben. Nähere Auskllnft in der Erped. d. Bl. (1082 Tiroler KrlNltjchutider empfichlt sich bestens. Zu finde»: Schmiederer-gasse Nr. 4, beim Lackirer Balaster. (1075 Circa S Startin (1058 »tiMtiit Ailden-Mer gut erhalten, sind zu verkaufen. _^zufragen im Lomptoir d. Bl. <örBVWo««Mste empfehlend in Alurnßs'» SteinmeKgeschüst, Ecke der Kaiserstruße und Theatergasse in Marburg. (1052 Nr. 8797. Kundmachung. Die Beleuchtung der stüdt. Petroleum-Laterne« wird für die nächsten 3 Jahre d. i. vom 1. Jänner 1881 bis Ende Dezember 1883 an den Konkurrenten nach den Osfertantrcigen in folgenden Stadtgebieten iiberlassen; 1. In der Kaiser-, Bürger^, und Schillerstrahe mit e Laternen „ „ Kärntnervorstadt mit « Zusammen mit 14 Laternen 2. In der Bad-, Fabriks-, Au- und Blumengaffe dann Wielandplak 8 Laternen 3. In Welling mit .... 6 „ 4. In der Magdalena-Vorstadt mit 27 „ Die Bedingungen sind in dem VerlragS-Entwurfe bei dem Stadtrathe einzusehen. Die Offerte könne» für einzelne oder mehrere Stadtgebiete formulirt werden, sind bis Ende Oktober 1880 hieramtS bei der städti>chen Kassa einzureichen. Stadtrath Marburg, 23. September 1880. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. MeeliAiizVer^Mliiiz. Das im Hause Nr. 20 Hauptplah in Marburg befindliche, eingerichttte KaffeehauS ist sogleich zu verpachten. (1065 Nähere Auskunft ertheilt Herr Anton Tombasko, Herrengafse Nr. 2. Von nun an Wich stislhe Trebel in (1041 Vlzvinsks üvIktviK KmiiillieikkeiKeiiMije in Va, V», V8 I^aelceten, emxfelilen Ilsutiv ^skvttkl' in Uarburk. ?u baben in ^ardurg (1033 in slivn Lpvvvfvi^sarvn-ttanälungvn. Eine Wohnung im 2. Stocke deS HauskS Nr. 2, Herrengasse, bestehend auS 5 Zimmern, Küche, Speise, Keller und Holzlage, ist vom l. Oktober an zu ver-miethen. ^760 Ebenso ein Keller auf SV Startin. Anzusragen bei Herrn H. Reichenberg. Eine Wohnung 915 im I.Stock, Hofseite, bestehend aus 2 Zimmern, ist mit 1. September zu vergeben. Anfrage bei Franz Pichler fen. B»i Gebrauch deS eminent vorzaglicheu Hawr-Itestsuratvnr« erhält jedes ergraute Haar nach kdenigen Tagen seine ur« sprüngliche Jugendsarbe wieder, ohne die geringste schäd-liche Nachwirkung oder Beschmuhnng der Haut oder Wäsche. Ja der Haar-Reilauratenr hat sich bei vielen Personen, die ihn in Verwendung genommen, nicht nur als Haarfarbe., sondern auch als Haarwuchömitiel wirklich überraschend bewährt. Preis per Flasche fl. (1072 Depot für Marvurg bei Herrn ^merich Uaitzer, Friseur. Z60VMM!SZ!S.»Ü ^Vr. Ilnrlunx'» Uul«!- viiil XalmvasserD Flacon KU Kmizir incl. Verpackung und D^ ^ GüvrauchSanlveisung, jemals wieder Zahn-^ M schmerzen bekommt oder an üblem Mund-^ Mgeruch leidet. 4 FlaconS für 2 fl. 20 kr.M MO. 8ekumav»,vi-, Ltvgiit? lis, koriin.M M Haupt-Kkpot str Vtsterreich-Rngarn bei U /^nt. Lävi', Vuöapvst, U M granziskanerplop 4. (711M Nr. IZg2ö. (l043 Kundmachung. Beittl k. k. Steueramte in St. Leonhard werden am SI.Oktober 1380 um !0 Uhr Vormittags uachstehende, im ärarischeu, vorm. SpiKy'scheu Hause daselbst befiudliche Lokalitüten an den Aestbieter unter Vorbehalt der höheren (^jenehmigunl^ miethweise hintangegeben: Ebenerdig 1 grobes Kaufmannsgewölbe, 1 Küche, I Magazin, 1 Abort, 1 Wagenrennse, Stall für 2 Pserde, Stall für 2 Schweine, 1 Gartenantheil, — im zweiten Stocke 6 Zimmer, 1 Abort, ferner Mitbenützung des Dachbodens. AuSrufspreis des Miethzinses jährlich 730 fl. Schriftliche Offerte sind unler Beilegung eines 10"/a Vadl'umü per 73 fl. bis 21. Oktob 1880 10 Uhr Vormittags beim k. k. Steuer-anUe in St. Leonhard einzubringen. Auskünfte über die näheren Bedingungen werden bei der k. k. Finanz-Bezirks-Direktion in Marburg und beim genannten k. k. Steueramte ertheilt. K. k. Finanz-Bezirks-Direktion Marb»»rg am 18. September 1880. Höhn. kWe» ItleillerMe der Herbst- und Wintersaison, NoveantvS in Woll-ftvffen, ^'yoiier FailleS, Seiven Sammt, Vat-nt'Tammt in allen Karben, glatt, gestreift und dessinirt. Befatzsioff, und PlÜstke. Depot schwarzer Trrno und französischer Eachrmire. per Meter 500 Et. schwarzer Terno, rein Wolle .... fl. —.48 1V0 „ ^ Lyoner Aaille....... fl. 1.50 „ 1^- .»».»» fl. 600 ^ Cachemir, Ind., alle Karben .... fl. ->-.80 1000 „ dicke Waare...... fl. —.L5 500 „ Ksanelle, doppelt breit........fl. I.vb Lfanlj >^agaiin pi-ix tix, Leopold Lang, niTi' I., 8a1vaDo>?sasss S. Provinz Aufträge prompt gegen Nachnahme, auf Wunsch Muster gratis und franko, die nach getroffener Wahl zu retourniren sind. (953 m«li s ZeilHik-piiker. MI»MM, A»F»R»O' auk ^'e6sr Lokaelitöl- msillv vsrvislfaedtv t'jiin» »ufß^vZruolct igt. Lslt 30 .kakrsn 8tst» mit äsw ds8tsn Lrfvlxs »uxsvsll^t ^s6s ^rt Alaß^rnlirnnlillritkn un6 V«r«inuunKl«»t stopklllix elo.), vlutcnnKr»jtion«'tt uvu Utt- Lssoriäers I't^rgooen 2u em» pfstilsll, äio vins giteouäs l^sbeosveigs tiidieu. ^»lsitilcatv veiäen xericktliv!» vsrfoixt. preis riner versitgtlttn Orig.-Schachtrt l fl.ij.W j» Ulllj Oer 2UVvr!äsLiß^8ts LsldLt-^rst rur blills 6er leiäeaävll I^sngokdsit d«» »Uev jvvvrsll uuä äu8Lv-rsll Llltzülläuuxeu, txsKSll llio mvistsn VorvunäuoxvQ »Nvr ^rt, Lopt-, Odroa- unä «oklQvre, »Uo Lcksäsll uvä otioav >Vuuäön, Xrslik» »odällev, örsuä, sot^ünllste I^akwuvß^sll unä Vsrlst^uvxvv ^edsr ^rt stc. etc. In Flaschen s. Gebrauchs-^nweisnng 80 kr.ö.W. orsok-^obertllriul von Krolm^L»., Lernen, ^»rveße». Divser Idraa i8t 6or vineig^s, der unter alleu ill» Hklldsl vorltowiuslldeQ Lm'toli ru vrslliodell ^vsvllell xssiKuet igt. (12 Preislst lj.W.pr.Flasches.Gebrauchsanwtisnng. 11 »LI i> V Ol's ar»