Donnerstag dry u Nanner 1829. KiebendUrgen. 3?er Siebenbürger Bote vom 29. v.M, enthält Folgendes: „Auf die erhaltene erschütternde Gewißheit, daß zu Kronstadt in der Vorstadt Blu-mcnau, die Pestseuche durch Benützung aus der benachbarten Wallachci angeschaffter alter Klcidungs' stücke aufgebrochen, und bereits L Personen daran verstorben sind; hat die hohe Landesstelle lnicht nur dieu!genaue Beobachtung aNer Sanitätsvorschriften angeordnet, sondern auch den Kronstadt zunächst gelegenen Gerichtsbarkeiten des Haromse« ler.Stuhls, Fogaraschcr-Distrikts, Ober^Alba« nefer>Komitats und Hermannstädtcr-Stuhls, die Bcfugniß eingeräumt, wider die Übertreter der Samtätsvorschriften Standrechtlich zu verfahren. Die von der hohen Landesstellc mit Nachdruck angeordneten und vcn gesammten untergeordneten Kreisbehörden mit Kraftfülle zu befolgenden Vorsichtsmaßregeln zur Abhaltung, schnellsten Entdeckung und sichersten Ausrottung des Pestübels, berechtigen zur Hoffnung des baldigst herzustellenden gefährdeten Gesundheitszustandes. Diesem ungeachtet sind die im Monat November ?3i5 zu Kronstadt von dcr aufgestellten Sanitätscommis' sion bewährt gefundenen Bewahrungsmittel gegen die schreckliche Pcsiseuche von Amts. wegen erneuert und allgemein bekannt gemacht worden. Mchrichten vom RriegsschauMtje. Im PaschaUt vonBajasid tan-, es am 3». October zwischen dem Detaschement des Fürsten Tschawtschcwadse und einer auf 7000 Mann geschätzten türkischen Truppcnmüße bei dem Dorfe Grakoma zu einer heftigen Schlacht. Die Türken erneuerten fünfmal ihre Angriffe, die immer von cinem gut geleiteten Gewehrfeuer und zwei Kans» nen unterstützt wurden, aber dem ungeachtet sahen sie zuletzt ihre Versuche vereitelt, und ließen 600 Todte und Verwundete auf dem Platz zurück. Ruffischer Seits bestand dcr Verlust in 44 Mann Todter und 56 Verwundeten, darunter 3 Obcroffi-ziere. Nebst den Karatschajewern haben noch i einige andere kaukasische Volkcrsiämme im gegenwärtigen Kriege Anfälle auf die russischen Truppen gemacht. So unternahmen im verflossenen August und Sept. die Natugaie? und Tscher-kessen Streifzüge auf das ruffische Gebiet, wurden aber von dcnMajoren Beskrow nyi und Wa3-mund bald zerstreut und über den Kuban zurück« getrieben. Hartnäckigern Widerstand leistete der Fürst Tschembulat Ailekow von Temnkoi; doch auch er wurde am 16. Octobervon dem Obrist, Lieutenant Zalcschtschinski mit Ungestüm an» gegriffen, und nach einem hitzigen Gefechte in die Flucht geschlagen. Die Folge davon war, daß dcv Gebieter des Khanates von Avar sich bewogen fand, in russischen Schutz zu begeben und Sr. Mä« jestät den Eid dcr Treue zu leisten. (Oesi. B.) « Nombarvisch - Venetiamsches Königreich. Verona, den ,2. December. Unter den Auspicien unserer gegenwärtigen, für die Ausnah, wc des Ackerbaues, Gcwcrbsteißes und Handelo stets besorgten Negierung find in unserer ^'.'"mz zwei Straßenzwcige angelegt worden, mittelst welcher di« veronesischen Gebirge und Thäler n»... > , 1 2 ^Stkdt Berona und einem Theil de3 fiachm Landes eine freie u»d unmittelbare Verbindung haben kön« nen. Die erste dielen Gttaßen fängt bei'm Dorfe Pazzsne an, und verbindet sich in der Gegend von Spiazzi mtt der Straße, welche nach der Gemeinde Osn Ferxara führt. Die zweite Straße beginnt bei ber Schlachtbank von Psjano auf der linken Seite dei Tttomeö Vatpcmle^a, führt über denselben mit« telsi einer Brücke, berührt das Dorf Pojano west« lich, »nz läuft am rechten Ufer des Stromes fort, bit sie bei Qumto sich mit dem obern Straßenzwei- ,. He verdmdet, (B. v. T.) Pnvathriefe vsn Toulsn behaupten, der Bkea)miral de Rigny habe die Erlaubniß nachge« sucht und erhalten, nach Frankreich zurückzukehren, um eiuige Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, werde aber, ss.ba.ld er diese beendigt habe^ das Gom« mmlds der Eskadre wieder übernehmen. Während seiner Abwesenheit solle der (ZontreKdmiral Ducamp de Nosamel daK Obercommands führen. Hr. de RignI werde im Laufe.des je^enIanuarZ erwar- M Die G a z e t t e de France sagt: «Dem Ge^ neral Maifon ward der MarschaNstab von Frank-M reich uyd dem Marechal de Camp Durrieu, l5hef «Dei GeneralstabZ der ExpeditionZarmee, die Er« nennung zum Generallieutenant zugeschickt- Die neuesten Briefe au5 Morea geben die gegenwZrti» ge Zahl der Kranken unter unsern Truppen auf tzoo an. Die Armee erwartet ihre Zurückberufung nach Frankreich nicht vor Ende März. Wan hoffte, daß vor diesem Zeitpuncte da! griechische regelmäßige (Zorpü, da5 bestimmt ist unter da3 Eömmando d.ez Obxisteu Fabvie? zu kommen, 1 . bii 6000 Mann stark, und die griechischen Truppen Mdann im Stande seyn werden, die Festun« gen zu übernehmen und zu bewachen, an deren Ausbesserung man mit größter Thätigkeit arbeitet. Die Atropoliä von Warmth und das verschanzte Lager, das in deren Nähe errichtet werden soll, er-halfen neue Werke, die geeignet scyl,l dürften, den Türken diesen Durchgang ganz zu verschließen." M ' ' Mg. 3.) V i ssa ban, 3. Dec. Don Miguels Zustand scheint sich in den letzten Tagen bedeutend gebessert zu haben, und man sagt nun/ daß er entschicocn «yZ der großen Gefahr, in der er geschwebt, gerettet sei. «^ Hr. Blanche!, franMsche? Vicegenevab consul zu Lissabon, hat an den Minister der aus-wa'rtigm Angelegenheiten, Vicomte Santarem, eine sehr nachdrückliche Note erlassen, worin er anfrägt, ob er und die UnterthanenSr. Maj. des Kö? nigs von Frankreich in Lissabon,auf ihre persönliche Sicherheit rechnen können? Diese Note muß mit einigen etwai harten Bemerkungen begleitet gewe< sen seyn, weU man versichert, Don Miguel und seine Anhänger hätten sich dadurch sehr beleidigt gefühlt. Eö herrschen hier die sonderbarsten Ge< rüchte, von einer, jeden Augenblick zu erwartenden Ankunft einer brasilischen Wkadre, von einer Landung portugiesischer Ausgewanderter; von bevorstehenden inueru Aufständen u. f. w. Jedes aus« laufeüde Paketboot nimmt noch immer Offiziere und Soldaten mit, welche durch Vermittelung der französischen Fregatte an Bord gebracht werden. (Allg. 3.) Zu Coimbra haben die Gefangenen ihre Freude über Dom Miguels Unfall laut werden lassen^ worauf der Pöbel in den Kerker emdrang, und eine Menge jener Unglücklichen nicderanetzelte. Die Stadtbehörden, welche anfangs diesen Gräueln zu steuern suchten, muhten auf ihrs eigene Sicherheit Hedacht seyn. Der Widerstand der portugiesischen Konstiw« tionellen auf Terceira scheint sehr ernstlich zu seyn. Der dornige Befehlshaber, D. Diocieciano <2a« breiral, hat eine förmliche Regentschaft mit mehreren Staatsministern für die einzelnen Depar-tementü ernannt. Man weiß, daß die Insel sich am 5. d. noch behauptete, (Prag. Z.) GroWritannien. Gin zu Portsmouth erscheinendes Journal, der Hampshire»Telegraphs, enthält über die russische Mkatzre zu Malta einige Details: Der Admiral Heiden verlangte vom Gouverneur die Erlaubniß, 2aac» Mann anö Land zu sehen, um sie manövrirei^ zu lassen; allein der Gouverneur schlug die Erlaub' niß ab. Man behauptete zu Malta, der russisch^ Admiral habe die Absicht, sich der Forts zu bemächtigen. Der Befehl, die Dardanellen zu bls5-kiren, hat selbst die Russen überrascht, und nach. dem in dem Augenblick, wo der Admiral Heiden diese Ordre erhielt, eben die Artillerie deK Platzet gemustert wurde, so fragte derselbe ossiciell beim Gouverneur an, ob er Befehl erhalten habe, ihm das Auslaufen aus dem Hafen zu wehren. Alich erkundigte er sich sorgfältig über die Stätte öcr Linienschiffe Windsor-Easile un) Senate, untz 5 als may ihm angab, wie viele Kanonen sie in ihren Batterien führen, so sagte er, daß nun die englische Eskadre so stark als die seinige sei. (B. v. T.) Die neuesten Zeitungen aus Bogota brachten viele Glückwünschungsadressen, die aus verschiedenen Gegenden Kolumbiens bei Bolivar, wegen seiner Rettung aus den Händen der Mörder, eingegangen warcn. Die Zeitung von Car« thagena vom 19. October meldet, General Padilla und Obrist Guerra wären am 2. October erschossen, und ihre Leichname an einen Galgen gehenkt wov-den. ÜberSantander war noch kein Spruch gefällt. Nach Briefen aus Bristol warcn von der am g. December nach dem mittelländischen Meere abgesegelten russischen Eskadre drei Schisse, die Prin« zessinn von Lowitz, der Ulyß und dcr Telemach, Nachdem sie auf der Höhe der Insel Lundy im Ka' nal von Bristol durch Sturm eineu^Thcil ihrer An« ker und Taue eingebüßt hattm, nach einem englischen Hafen zurückgekehrt. Das Linienschiff Großfürst Michael von 60 Kanonen wurde noch erwartet. Ein Journal schreibt aus Malta vom 22. November: »DerKapitam eines griechischen Kriegs, fchisses, welcheö von Morea hier angekommen ist, lieh anfragen ob seine Salven, wie die der Kriegs schiffe unabhängiger Staaten beantwortet werden würden, und erhielt eine bejahende Antwort. Es feuerte hierauf 21 Schüsse ab, die mit 19 vom Vande erwiedert wurden, und von den russischen «n» englischen Kriegsschiffen mit gleicher Anzahl. Auf die letzte Antwort der Pforte sollen die Bot« fchafler aus Porös erwiedert haben: der Vertrag vom 6. July sei im Wesentlichen vollzogen, und nur die Genehmigung des Sultans noch übrig, der, falls er dieselbe binnen zwei Monaten gäbe, noch M Oberlehnsherr von Griechenland anerkannt und der an ihn zu zahlende Tribut bestimmt werden solle; nach Ablauf jener Frist solle aber Griechenland »li völlig unabhängiger Staat anerkannt werden, und aller Verpflichtungen gegen den Sultan cmf immer frei seyn. Das russische Geschwader, welches bisher in Portsmouth lag, und aus einem Linienschisse, einer Fregatte und zwei Briggs besteht, ist schon am 9. December von dort nach dem Mittclmeere ab« gesegelt. Die Times rathen, die für den liegen bleibenden Themse «Tunnel zusammengebrachten frei- wissigen Beiträge von 14,00a Pf. St. den spani« schen Flüchtlingen zu geben, für welche sie auf zwei Jahre ausreichen würden. (Allg. Z.) Gsnmnnisches Neich. Der Courrier von Smyrna enthält wieder Nachrichten aus Konstantinopel, denen zufolge die allgemeine Bewaffnung in dieser Hauptstadt noch immer fortdauert. Täglich ziehen Truppen au5 Asien kommend, nach dem Lager von Daud Pascha. Alles bereitet sich zur Wiedereroberung von Var, na, zu dessen Ende man schon zwischen Aioos und Inada ein Lager von 60000 Mann bilde, und 6n Kanonen dahin abgeschickt habe. Das Lager bei Ramis Tschiftlick ist wegen des häufigen RsgenH aufgehoben und die Truppen in die Kasernen verlegt worden. Die asiatischen Truppen sollen den Winter über in Konstantinopel bleiben und in den Höfen der Kasernen exerziren. DerCourrier de Smyrne vom 6. Nov. schreibt aus Napoli di Romania vom »5. Oct.: »Lord Cochrane bereitet zu Porös eine Expedition vor, deren Bestimmung man noch nicht kennt. Man sagt inzwischen, sie werde sich nach Salonichi begeben, und bezwecke hauptsächlich, der jüdischen Bevölkerung dieser Stadt, die sieben Achttheile der Einwohne. Wl^gcht, eine starke Kontribution aufzulegen. Diese Expedition soll auö drei Dampfbooten, der Fregatte Hellas, sechs Kanonierfchaluppen und 2a großen Schissen mit Landungstruppen bestehen. Zwei Goeletten haben hier Granaten und Bomben für das Kaliber der Geschütze der Fregatte und dee Dampfboote geladen. Der Präsident wird hier er» wartet; er scheint aber zuvor nach Ägina zu gehn, und von da über EpidauruZ oder Biada nach Napoli zu Lande zu kommen. Die Desertion der Pa-> likariö im Lager oei Megara ist so beträchtlich, daß der Fürst Ivsilan ti in Kurzem seine Armee bis aus einige Offiziere vermindert sehen wird, mit denen er dann ruhig den Winter in Napoli zubringen kann. Man sagt hier, der Sultan habe einen neuenPa« scha für Morea ernannt, und dicscr würde, wäh« rend im Winter die Feindseligkeiten an der Donau aufhörten, mit 14,000 Mann nach Morea von Kc^« stantinopel aus sich begeben.