Samstag ven 19. Uuni. D l I V r i e n. !^aS am 20. Mai eingetretene erhabene N«. menSfest Sr. Majestät^unserK allergnädigsten, allge-liebltN Herrn und Kaisers, gab d«r treuen Bevölkerung dieser Provinz «ine erwünschte Gelegenheit, um ihre Llebe und Anhänglichkeit zu dem allerhöch» sten Kaiserhause auf eine würdige Art zu äußern. Sowohl in der Hauptstadt Laib ach, als auch in Kärntens Hauptstadt Klagen fürt, wnrdcn zur Feier dieses erhabenen Fkstes solenne Hochämter abgehalten, denen alle Civil» und Militär-Author!« löten, die Herren Stände, der hohe Adel und viele Vewohner mit inniger Andacht beiwohnten, um für die lange Erhaltung und höchst« Wohlfahrt des mil, desttn Kaisers und Vaters seiner Unterthanen, Gc> bete am Fuße des Altares darzubringen. In gleich würdiger Weise wurde dieses erhabene Freudenfest, das unter den günstigsten Verhältnissen noch oft wiederkehren möge, laut eingelangten Correspondent Nachrichten, auch in den Kreisorten Neustadll, AdelSberg und Villach gefeiert. Trl«st, 2.Iur,l. Wir erhalten folgendes Schret« ben alts Canea vom 18. Mai. Die Verhältnisse auf unsrer Insel haben sich noch nicht verändert; die Zahl der ausgestandenen Kretenser wächst mit jedem Tage mehr an, und sie scheinen fest entschlossen, es aufs Aeußerste kommen zu lassen. Die Verbindungen der Hafenstädte mit dem Innern sind völlig unterbrochen, und man sieht mit Angst den Schritten entgegen, welche Tahir Pascha, der seit drei Tagen mit seinem Geschwader in unserm Hafen liegt, thun wird; denn daß er nicht so nachgiebig wie der sanft.-wüthige Mustapha Pascha seyn werde, ist voraus' zusehen, und bei sirengen Maßregeln ist daö Schlimmste zu befürchten. Iedcr, dessen Umstände cS nur einigermaßen gestalten, sucht unsre Insel zu verlas- sen; bereits sind auch viele der angesehensten Fann« lien nach Syra und andern Theilen Griechenlands ausgewandert. — Seit dem 55. ist unsere Ir>sel, mit Ausnahme der vier Hafenstädte Canea, Candia/ Suda und Retimo, völlig blokirt. Triesi, 2. Juni. Das Dampfboot »Arciduca Giovanni,' von Spra kommend, lief heut« mit vie-len Passagieren in unsern Hafen ein. — Die Angelegenheiten in Candia scheinen immer ernstlicherer Natur werden zu wollen, und wirken überaus hemmend auf den Handelsverkehr Griechenlands und d«r Inseln «in. In allen Briefen spricht sich mit der groß« ten Theilnahme an dem Echicksal der Kretenser zugleich die Besorgniß aus, daß ihr Ausstand nachlhel« l'ge FolgenZsür die in den übrigen türkischen Plo^ vinzen wohnenden Griechen nach sich ziehen werde, da die Moslemin nun unverholen ihren Haß gegen dieselben bei jeder Gelegenheit an den Tag legen. Als töses Zeichen wird auch die plötzliche Absehung deS griechischen Patriarchen in Constantinopel angesehen, welche am Abend deS l9. (die Brief, von dort reichen di'S zum 20.) erfolgt iss. (Allg. Z.) Mieverlanve. Aus dem Haag, 2. Juni. Se. Maj. der Konig hielt gestern seinen Einzug in dem benachbarten Leyden und trifft heute in Arnhelm ein. Prinz Heinrich hat sich nach Vliestngen begeben, um seinen Kreuzzug in der Ostsee vorzubereiten. — Die französisch, Fregatte la belle Pouls, commandirt vom Prinzen von Ioinville, und die übrigen französischen Schiffe haben gestern die Nhede vom Helder »erlassen und die Neise nach Terreneuve fortgesetzt. — Wie gewöhnlich strömte am zweiten Pfmgstfeierlag eine Maffe Menschen nach dem nahen Scheveningen, wo an diesem Tag« zugleich die Kermis gefeint wird. Die Vadlsaisen nNrd in diesem Eomnul in Sch«' 303 Mueningen wahrscheinlich sehr lebhaft, benn bereits « sind schon viele Fremde eingetroffen. (Allg. Z.) Frankreich. Man schreibt aus Algier vom il. Mai: Die. französischen Gefangenen, 250 an der Zahl, sind in der Nähe von Vlidah angekommen, um gegen eben so viele Araber ausgewechselk zu werden. Add-El-Kaber hat dieselben mit neuen Kleidern versehen, und überhaupt wahrend ihrer Gefangenschaft ganz menschlich behandelt. Der verdienstvolle Bischof von Algier hat die Stadt verlassen, um dieser Auswechslung beizuwohnen. Das Journal des Debals enthalt ein ausführliches Schreiben des !L,schofs von Algier (vom ,23. Mai) über die Auswechselung der Gefangenen. Sie ist, wie man aus diesem Document ersieht, ausschließlich sein Werk, und zwar nicht bloß hat «r den Einfluß seiner Stellung dazu verwendet, sondern mehr als ia,oaa Franken aus seinen eigenen Mitteln. Wo die Kirche so auftritt, kann sie eines tiefen Eindrucks auf dle Gemüther, selbst wilder Be-duwcn, nicht verfehlen. Als der Bischof und der KlM lisa einander die Hände drückten, waren mit ihren Blicken sich auch die Herzen begegnet. Nach einer feierlichen Pause nahm der Bischof zuerst das Wort: „Diese Hände sind das Bild der Vereinigung uns«, rer Seelen zu dem heiligen und ernsten Werk, das wir zu verhandeln habsn. Ich kann dir nicht Decken noch Teppiche bieten, es sey denn, daß du dich auf die setzen wollest, welche Gott um uns h,r mit Blumen schmückt, oder daß du eS vorziehst in mein Zelt zn steigen, das meine Pferde hergezogen.« Im Wagen ging nun die dreistündige Unterredung vorsich. Der Kha, lisa trug einen da^naZcirlen Dolch, «inen Iatagan, zwei prächtige Pistolen im Gürtel, der Bischof um den Hals das Kreuz und den elfenbeinernen Rjng des heiligen Franz von SaliS, den er Tags zuvor für sein Wort verpfändet haue, am Finger steckte sein Pastoralring und im Hintergrund des Wagei-s befanden sich sein Hirtenstad und die M!tra. Neben ihnen als Dolmetscher saß Hr. Massot. Sie stachen von Gett, ihren ungücklichen Brüdern, dem süßen Gefühl, sich endlich verbunden zu sehen in einer solchen Sendung nach so vieler» widerwärtigen Irrungen. Nicht nur die Gefangenen, auch die Araber drängten sich um den Wagen, und der Bischof, ihre Nengierbe befriedigend, stieg aus und trat unler sie. Ein Wick des Khalifa und sie begaben sich in respeccvoll« Entfernung, Sie betrachteten begier-g die ihrem Häuptling gemachten einfachen Geschenke. Der hatte sie empfangen mit der Bemerkung: .Das angenehmste Geschenk ist dein Gesicht und dein Herz." Der Bischof, daS Auge gegen Himmel gerichtet, sprach zu dem Khalifa: «noch einige Stunden und die Rück» kehr der Sonne leuchtet auf den Tag, welcher die ersten Strahlen auf meine Wiege warf. Seitdem ist sie mir nie reiner, nie schöner aufgegangen. Hierhin ich so weit von meiner Wiege. Ich habe Frankreich verlassen, meine geliebte Familie, die Freunde mei« ner Kindheit. Ich bin allein hier, habe kein Kind, keine Gefährtinn, die mein Loos theilt, bin allein mit einer alleinigen Sendung, einer Sendung all»r Tage, aller Augenblicke, euch zu lieben, meine Brüder zu lieben, euch allen wohlMhnn. Meine Augen sind schwach, darum sehe ich nur mit dem Herzen. Wenn aber meine Wiege fern ist, so wird es mein Grab nicht seyn und allf dieser Erde, auf die wie, miteinander treten (bei diesen Worten stampfte «r breimal mit dem Fuß), werde ich bald neben dir, neben den Deinigen schlafen." Der Khalifa, mlt dir Hand allf die schönen aber ungebauten Felder zeigend, «rwi«d,rle, ftlbst tief gerührt: „Warum also Krilg zwischen uns? Es ist so grausam auf der Erde, frei» licb für den Himmel ist er gut und mild." Und der Bischof sein Kreuz losmachend, und eS auf den V^ tagangriff des Arabers legend, versetzte: „Friede auf Eiden, Friede im Himmel! Wenn bll wußtest. 5i 5t)ii-L3 clunum Ut,'i!« Ehe der Khalifa lvitder sein Roß bestieg, hielt er dle Hände des Bischofs lang, in den seinigen und drückte sie anö Herz, der Bischof aber, indem er einen innigen ausdrucksvollen Scheideblick auf den edlen Sohn der Wiloniß heftete» gab da5 Zeichen zum Aufbruch, welcher Statt hatte unter dem Gesang der Befreiten: I^lan, non, nan P,iris, 3. Juni. Am 3. Juni war die feierliche S'.tzung der französischen Academic zur Auf-nähme des Hrn. Victor Hligo. Alle wissenschaftlichen und Kunstcelebritäten hatten sich dabei einglfunden. Auch der Herzog und die Herzoginn von Orleans, die Prinzessinn Clementine und die Herzoginn von Nemours wohnten der Sitzung bei. — Di« Acade« mie der Wissenschaften hat an die Stelle deS verewigten Hcll, Savart den Hrn. Deöprch mit 2N gegen 25 Stimmen zu ihrem Mitglied ernannt. Paris, 5. Juni. Telegraphische Depesche. Dcr Setpräflil anöden Seeminister. Toulon, 5. Iu» 303 ni. Die Colonne des Generals Bugeaud war am 22. Mai einen Tagmarsch von Tekedemt, wo sie am 28. einrücken sollte. Unterwegs halten zwei klei-nc Gefechte Statt gefunden, die Araber halten sich alec schnell zerstreut. Da stit dem Allfdruch der Ar-m^e die Bevölkerung der Umgegend des Schelif von beu khalifas Add - C!-Kaders nicht mehr unterdrückt ist, so hat sie ganze Heerden Ochs«« nach Mosiaga-ncm, und an C-nem Tage sogar 200 Pferde geschickt. Der Gesundheitszustand der Armee und des Prinzen war sehr gut. Man haice keine bestimmten Nachrichten von den Operationen des Genn Moilteln" bekannten Schulfestes Statt, wozu die Great Western-Eisenbahn Tausend« von Londoner« nach Slough, der nächsten Station bei dem Windsor gegenüber gelegenen Städtchen .Eton, liefere; ein einziger Train führte über I0U0 Personen. Königinn Victoria kam, von Prinz Albert, Lord Mel» bourne, den Grafen v. Albemcnle und Uxbribg« be' gleitet, bald nach 10 Uhr vom Schloß übet die Themse herüber nach dem Econ-Collegium, wo sie vom Provost und den Lehrern der altbeiühmten, von Heinrich VI. gestifteten Schule empfangen ward. Um ^1 Uhr begann der Auszug der Schülir, etwa 600, nach dem ein Paar englische Meilen entlegenen sogenannten „Salzhügel" (woher der Name des Fe-sils) unter Vorauscritt zweier Musikbanden von dem in Windsor liegenden Militär. Die ältern Knaben und ihr „Hauptmann« und dessen Adjutanten tru-g«n glänzende Uniformen, Scharlach, Blau mit gol, denem Besatz, Federhüt« und Säbel, oder waren als Griechen, Türken, Bergschotten lc. maskirt. Eine Unzahl glänzender Equipagen, voran die der Koni. ginn, folgte. Am Salthill angekommen, ward ein Kreis um den Hügel geschlossen, welchen der Fah. Ntnträger dcr Schule bestieg und fein Wanner mit der Ausschrift: «pl-u inor« ol montü« schwenkte — und darin besteht eigentlich di« ganze Etremonle. Der übrige Tag ward mit Spiel und Schmaus zu. gebracht, und Abends erfolgte der Heimzug nach Eton und dann noch ein? Promenade der Schüler aus der Windsor'Terrasse. Daö „Salz," d. h. das vom Pudlicum gesammelte Geld, betrug dießmal die große Summe von Zoo0 Pf. St., wozu der Hof reichlich beisteuerte. Dieses Geld empfangt der „Hauptmann" oder älteste Knabe der Schule, als Beisteuer zu seinen Universitätesiubien, hat aber davon Ausgaben zu bestreiten, die ungefähr die Hälft« der Summe betragen. Der Ursprung des Fest,s ist nicht m,t Gewißheit ermittelt,- man vermuthet, daß der «Salzhügr! ein altfächsischer Gradhügel ist, wohin in den katholischen Zeiten eine Wallfahrt tenachbair ter Mönche zu einer Salzweihe Statt zu finden pflegte. — Der Königinn brachten die Knaben un. endliche Vivats auS, dagegen ,soll, als die Köpf« wärmer wurden, Lord Melbourne einiges Pfeifen zu bö'cen bekommen haben, was sich wohl daraus erklärt, daß der auf dcn beiden Lanbesuniversitaten vorherrschende Torpsmus auf diese lateinische Schule zurückwirkt. — Prinz Albert hat für das ElowCol-lege eine Stiftung von 50 Pf. St. jährlich gemacht, die dericnige Zögling «halten soll, der sich in mutln Sprachen auszeichnet. (Allg. Z) t5 u ß l a n v. Den Nachrichten vom Kaukasus zufolge hab?n die Bergvölker den dießjahrigen Feldzug mit einer großen Anstrengung begonnen; aber desto schlimmer für si«, denn nur so lange, als sie sich in der Defensive dallen, und gelegentxiilich ein Fort demoli» ren, können sie den Kampf in die Länge ziehen; sobald sie ihre Passivität ausgeben, gehen sie »inen« schnellen Verderben entgegen. (Allg. Z.) Sa manisch es Reich. Von der t ür ki sch e n G ran ze, 2l. Mas. Die drei rückständigen Posten aus Seres Salonichi sind noch immer nicht hier eingetroffen, und eben so wenig hat man über den Grund dieses Ausbleibens etwas sicheres erfahren können>- hoffentlich erhallen wir beides mit dem nächsten von Constantinopel kommenden Postcomier.— Aus der Herzegowina schreibt man, daß der alle Statthalter differ Provinz zum öfter wiederhollenmal von der Pforte Befehl «rhal« ten habe, sich nach Constantinoptl zu begeben, daß er aber unter dem Vorwande, sein hohes Alter und die im Dienste des Staats erhaltenen Wunden «r» lauben ihm «ine so weite Reise nicht, sich forltvah« rend weigere, Folge zu leisten. Inzwischen dauern die Bedrückungen der christlichen Bevölkerung ,'n d,r Herzegowina auf eine beunruhigende Weise fort und die Aufregung greift deßhalb von Tag zu Tag mehr um sich und dürfte zefahrlich werden, wenn der ge, glnwärtige SlaUhalttr nicht bald entfernt rvirtz. — 310 Der Waffenstillstand zwischenbemWesslrvon Mosiaund dem Vlabika von Montenegro, welcher am 2. Mai zu Ende ging, ist wieder erneuert worden.— In Bos» nien grassirt der Typhus auf eine besorgliche Weise. (Allg. 3.) Dem Portafoglio Maltese zufolge war Tahir Pascha am 16. Mai vor Kreta ang«kommer» und hatte seine Absicht erklärt, mit aller Streng» zu verfahren, wenn die Insurgenten sich nicht augenblicklich unterwerfen würden. D«n fremden Con-suln war von ihren Gesandten bedtMet worden, daß die gegen die Autorität des Sultans in Waffen stehenden Einwohner keinerlei Unterstützung oder Schuh von Seite der europäischen Mächte zu erwarten hat. ten. — Admiral Scopford war an Bord der Prinzeß Charlotte, begleitet von der Fregatte Talbot unb dem Dawpfboot Cyclops, nach Corfu abgesegelt. Die übrige englische Flotte blieb unter Sir I. Om-wanney in Malta zurück, wo auch drei französische Dampfboote und eine schwedische Fregatte lagen. Die Pforte hat neuerlich zwei englische Offizier«, Capita« Williams und Lieutenant Dickson, in ihre Dienste genommen. Hr. Daop soll den Medicin«!-si«b der Armee organisiren. ^Allg. Z.) A e 2 i» v t e n. Alexandria, 20. Mai. Wir erfahren aus Constanlinopel, daß die vier Generalconsuln nichc kommen und nicht eher die Wappen der vier coali« sirten Mächte in Aegypten wieder aufrichten werden, als bis die orientalische Frage gänzlich gelöst sey. Als Varfrags wird die Auflösung der ägyptischen Armee, d. h. des Ueberschusses der Mehemeb Ali bewilligten 20M0 M. betrachtet werben, so wlnlg, siens schreibt man aus Constanlinopel. Zu dieser Nachricht gesellt sich eine andere aus Kairo: der plötzliche Aufdruck «iner ägyptischen Division nach Salahieh, der letzten Wüstensiation, und von dort „ach el« Arisch, so wie die Ankunft von 400 türkischen Soldaletl, die von Gasa deserlirt sind. Ist dieß «ine Offensiv- oder Defenssymaßregel? Man welß «S nicht genau, jedenfalls ist es keine friedliche Demonstration. Der Großscherif von Mecca, erbittert über die beständigen Anforderungen und Aus» schweifungen der im Hedschas zurück gelassenen Ar-nauten, hat plötzlich die Beduinen bewaffnet, und di, türkische Soldateska zum Land« hinausgttrieben. Hiermit ist der letzte Schein der Autorität deS Sul» «ans in Arabien erloschen; eS bedarf demnach ganz besonderer Ereignisse, damit die Araber den jungen Sultan Dhulkarnein nennen. Wir bemerken, daß der Großscherif ein Freund Mehemed Ali'S ist, ob« gleich er ihn drei Jahre in Aegypleri unter dem Vorwand, sich mit ihm über die Angeleg,nh,ilen des HedschaS zu berathen, zurückgehalten Hütte. Er schickte ihn vor zwei Jahren nach Mnca zurück, und was letzterer bis jetzt dort that, geschah alles im Emverständnlß mit Mehemed All. (Allg. Z.) C7 hi n a. München, 3. Juni. (Nachrichten aus Eh«: na vom Hrn. Gühlaff,) P»of. Neumann erhielt dieser Tage «in Schieiden d»s Hrn. Gützlaff auS Macao, vom 20. Mai läqo. Der Brisf kam zugleich mit «iner Büchersendung und dieß ist wahr, fcheinttch der Grund des verspäteten Eintreffens. Hr. Gützlaff war damals auf dem Punkt, sich auf das englisch« Admiralschiff zu begeben, um als Dolmetsch und erster chinesischer Secrelär den Zug gegen Tschusan mitzumft» chen. „ES sind neuerlich," schreibt unser Landsmann, »Verschiedene Verschwörungen in Peking entdeckt worden untt die nächsten Verwandten d«s Tao kuang haben sich des HochverrathS schuldig gemacht5 in den Provi«-zen herrschen Unruhen und die armen Katholiken trifft harte Verfolgung; die Staatscaffe ist dem Bankerott nahe unb in Fokiens Gestadelandschaften hat sich da« No!k gegen den Genera-lgouverneur «M« port; die Seeräuber beherrschen die Meere und das Schmuggelgeschast steht in der höchsten Blüthe. Lin, welcher so viel Lärm gemacht hat, ist jetzt Tsong tu (Generalgouverneur) von Kuang long und Kuang siz das Feuer, welches dieser Mann anschürte, wird noch Jahrzehnt« fortbrennen» Ungeachtet der «rnsien Vor« stcllungen unseres Botschafters besteht der chinesisch« Hof und vorzüglich Lin aus Krieg, wcßhall) das eng» lische Geschwader jetzt im Anrücken begriffen ist. Der Kaiser hat befohlen, jeden Zutritt zum Reich» abzusperren und die englischen Schiffe zu verbrennen. Alle Engländer, worunter auch ich als ein Mitglikb Ver englischen Behörde, wurden in di, Acht des Reichs erklärt und zweimal musstm wir d!«s»n Oll verlassen. Die Vorschläge, um mit vereinter Klaft das verruchte Opiumwesen abzustellen, sind von der Hand gewiesen worden; die Chinesen wollen alles allein thun, und es nech zugleich mit uns aufnehmen; es werden die wülhendsten Edicte erlassen und d,is Unheil vergrößert sich mit jedem Tage. So sind wl» nun zur wichtigsten Epoche in der Geschichte deS MttlllleichS gekommen-, die Chimsen müssen en5'.v»- 3N b)n. ^g. Z.) Vermischte Nachrichten. Von den rührenden Worten des Erzbischofz von Bordeaux in seinemAuf^uf zu Gunsten derU.ter' schwemmten ergriffen, schickte ein Cuirassier, der i>, den meisten Schlachten deS Kaiserreiches gedient halte, dem Prälaten einen Vrlef ncbst einem Paar Pistolen. Der Brief sagce: „Ich schicke Euer Hoch-tvürden die treuen Camer.iden, die mich in jeder Schlacht, bis zur letzten bei Waterloo, beschützt haben, und an dencn ich als meinen ältesten und besten Freunden hange. Sie sind der einzige Betrag, den ich fllr meinen, durch Ueberschwemmurig ins Unglück gebrachtln Landsleule 'darbringen kann; nehmen Sie dieselblN an, und ich werde glücklich s,p>,, in ds^ Gedanken, daß sie auf diese Weis, in ihren Händen noch meinem Lande dienen können" Bei Gelegenheit der Slifcung eines Maßigkelt-Vereins in Hamburg kam etz zu einem großen Volksauflauf. Die HH. Mäßigkeit-Vereins Vorsteher, wel« che eben die Sitzung hielten, in welcher sich die Anwesenden unterschreiben solllen, keinen Schnaps mehr zu trinken, freuten sich über die bedeutend «rschei» nende Volksmenge, als plötzlich dieselde den Tisch mil Papieren und Tinte umwarf, die herbeigeeilt« Polizei mißhandelte und mit dem Liebe: »Sie sollen ihn nicht haben, den Mäßigkeils-Verein!« lriumphi-rend durch die Gassen nach Hause zog. Der Felsen, auf dem Capitän Cook starb, hat von seiner ursprünglichen Höhe verloren, so daß fetzt die Fluth über den Gipfel geht. Ehedem war er viermal so hoch, aber jeder Reisende, der herkömmt, bricht ein Stückchen ab, so daß er bald dem übrigen Lande gleich seyn wird. Ein französisches Kriegsschiff schleppte eine Tonnenlast an Schwere davon weg; spanische Mannschaft, die auf der Insel landete, be-lud nicht allein das Schiff mit tüchtigen Cabinets, stücken von dem Felsen, sondern sie kniete auf ihm nieder und bethete füe die Seele des Erschlagenen. Der Fabriks'Inhaber Hr. Bauchet in Paris laßt jetzt Papier aus Maisblättern verfertigen. Er hat einen Contract auf 2 Millionen Pfund Mais-blatter abgeschlossen, und hofft täglich 2000 Pfund Papier zu licfevn. Die Direction des Journal des DebatS hat sich vermöge eines ConlracteS verbindlich gemacht, fünf Jahre lang ihren Papierbedarf aus der Fabrik des Hrn. Bauchet zu bezicden. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr. (Zur Laib. Zeitunc Y. <9- Juni l8«u.) Sours vom lt. Puni I84l. Glaatescklilduersckreibung.zu 5 ^cid (in CM),06 5^3 detto dctlo zu 4 »» 6 D'irl. mit Verlos, v. I.1V54 wr 5"n fl. (in CM,) 665 detta detw v. ^. 18^9 für 25o ss. (in CM.)26(j»,ji6 detto oetl» v.I,i«,^9fur 5c> fl. (in CM.) 53 i5n6 Wieit. Sta^c-Baxcv-^bl.zu i,.l2 p^i^. (lnCM.) 65 ^4 Obligat, der allgem. lind Un^ar. < zu 3 V. H. ^ — 1 .br/kHiumel, 'oer älterü Üom< V jli 2 ll2 vH. s 65 bardische!, Schulden, der in / zu 2 n4 v. H. > —> Florenz l'»i) Gciiua aufge« / zu 2 v.H. ^ 55 ij» .Eottr^l-CM-Anwcis. jährlichet Disconto 5 5^6 pCt. M n^ Nottilfiehungen. Iil T^lest am 16. Iu»u 1641: 9. 2. 3/. 78. 56. Die nächste Ziehung wlrd am 26. Juni > zti^ 1 m Tnesi gehalten weiden. ^remven - Nnzrigc tz« rhi«c Angekommenen üni> Abg «rcisten. . Vom il. d i s 1?. I uni iLlestnachGr5tz. — Hr. Theodor Hornik, Handelsmann, von Gräg nach Tritst. — Hr. Vnron Cesati, k. k. Capilan» Lieutenant, von Venedig nach Ofen. — Hr. Fried: rich Baron Eisner, k. k. Lieutenant, von Kail sereberfeld. — Hr. Emanuel Ullrich, HandelS« mann, von Triest nach Neustadt!. ^. Frälllein Cläla Blaslus, Lehrerinn Ihr,r ^)oheit der Fr^n Herzoginn Fricdcrike v. Oldenburg . von Trieft nach Wien. — cr. Johann Rnmp, Besitzer, von Triest nach Wien, __ Fräulein Julie Baroninn v. Nordenflychl, Palastdame Ihrer Majestät der Königinn von Grie. chenland, von Triest nach Wien. — Hr. Hay, k. schwedischer Obrist, mit Gemahlinn, von Triest nach Wien- ^clleichniß Ner hicr Vcrllorbcncn. Den il. Juni ^8^ll. Frau Maria Hormayer, pcnsionirle Magistrats« Beamtcnwitwe, alt 8^ Jahre, in der Stadt Nr. 20Z, an Altersschwäche. Den 12. Franz Wankmüllcr, Sträfling, alt 24 Jahre, an» Kastellberge Nr. 57, an der LuN" gensucht. Den l3. Joseph Ninki, Institlttsarmer, alt sl Jahre, in der Stadt Nr. 100, an der Enlkräftung. — Herr Franz Edlauer, Kanzellist der k. k. Came-ral-Bezirks-Verwaltung , alt ?I Jährt und S Mo« nate, in der St. Peters. Vo^adt Nr. l^l,, an der Abzehrung. — Lucas Tomel, Taglöhner, alt L8 Jahre, in der Stadt Nr. 58, an der Brnstivaffersuchl. Den li». Der Maria Strojan, Väck.'rmeisters^ Witwe, ihre Tochter Aloisia, alt Ii2 Jahre, in de« Karlstadtcr. Vorstadt Nr. 24, am gastrisch-nervösen Kindbetlsieber. Literarische Anzeigen. Z. 7N. (l) InCarl Ger 0 ld's Buchhandlung l'n Wien lst so cbcn c>»'schuic l'^l Mna^ Alois Odl. v. 3^lcinmaNr, Buchhändler in Laibach, mid in alien Buch-Handlungen der öi'lcrr. Monarchie zu haben : K a r l G u t h e r z. Eine Geschichte aus dem Wiener Volksleben. Von F?ra«5 Kchuselft5. In doincnl Lande l<-'» cinhcimisch flug, Im frcinden bist du »licht gewandt genug. Gpethc. Wien !8'N. gr. 12. In Umschlag br. Preis: 1 si. 30 kr. C. M. Ucber des Hrn. Verfassers Erstlings - Werk-chen: Mettgcdankin (Wien 1840), sagt cin aus^ 313 Hvtiaes e.teraturblatt: „Selbst alZ bloße Lcctu« lst dlcftö Buch außercrdenrlich intelcssant, da d.e Dar-stÄ m^ve^' des Verf.sserö sehr gluell.ch ,st, und be Inhalt selbst nicht ohnc dlc Uesste Ettnvl.kung aufd Genüch ble.b.n kann. Dle Aussassung .st .. . .«'/.s,!> und der Anfluq von Oumor, welcher "'1 ^ ^ dÄ «an e ^h , 'st fth' cdel und wlnd.g. '^Ns Unk^nUche' Urth^.lc lassen kemen 2weK ubcr das schnftstellensche Talent des Verses "cssen neueste Gabe das von semer ^ir-^ ng^we.sc Gerühmte in vollem Maße bestat.get. ^,dm cmfachcn N.hmen e.ner anspruchlosen Ge. ?ch cbt auo dem W'ener Volksleben ungemem cha-ra c st'sch' und lebensvolle Schllderungen darb.e- N'alr^'l^d^d^g:b.3eteLewml^ar' ^ '"ufm ttam zu machen, als aus eme Le.,mng, ^ ^ d d r V'rfasscr die Hoffnungen, d.e man durch d«. d' ^lsa, ^nmden berechtigt ^d^m^UeuUchstcnundan^ zu erfüllen anqefana^nhat^________ N-, Ku:n^-undMusikalienhänd erm Schach, ist ncu angekommen und zuhaben: . E r i n n eru n g Mdie krainischeSchwetz, Veldcs und die Wohein. Enthaltend sechs Ansichten: Veldcs nüt der Inscl Mana See, dcr Nftrtheil von Seebach, Badeanstalt gegenüber dcm Schlosse Beldes, Fall der Rothwein bei Asp, die Insel Maria Sce und Veldes, Fall der Saviza in der Wohcin. Aufacnommen und lithogr. von H. Ferstler. " In Umschlag 1 fl. C. M. —° ^rrmlschtt ^orlautbarungen. Z ^l. (^ O d i c t. V"! deni k. e. BczirkZgclichte der Umgeblm. .,., ^^'bachü wird hicmit bekannt gemacht: Es k in ter'Erecuti.nssache dcs Herrn Nr. Joseph Ol'l (Zcss'onär dcs Franz Plttur, wider Martin ^c?cr uon Brcsorih, Pt". huldigen 70 ft. c. 5. c., dlc ^c>ldiclu"g ter Mürti» Sever schen, auf des, der Mari2 Scoer qehöngen, dcr.magistratlichcn ^.'sarjc.GiUl 5ul> Rcct. Nr, 6» dienstbaren Hübe nuMlUltö" Forderung aus der Adhandlungsur. künde ääc.. 25. Oktober .Uli pr. ^00 ft. bewilligt, und tercn Vornahme auf den 1. u»d 19. ^uli, eann 5. August l. I-, jedcämal Vormittag 9 Uhr vor diesem Gerichte mtt Dem Beisahe bcstlmnu l-oorden, daß cicse Foc^enliiq, falls sie bei der ersten und zweiten Fcilbittungscagsatzul'g nicht we„igstenS um den Ncnnwcrlh und zuqleich Aus-rus5?cci5 an Ma„n gebracht lrelte« ssllle, bei ter dritten auch.unter demselben hintang,g.e»en werden rvürde. Der diehfallige Grundbucdsextlact kann ta^' lich hicramtü eingesehen werden. Laibach am 2a. Mai 1641. Z. L42. (^) N,. 401' Edict. Von tem k. t. Bezirksgerichte der Umgebung Laibachs wird hiemit bekannt gemacht: Os sey in der Executionösache des Herrn Dr. lDblak, (^ura-toi- 26 actum des Mathias Skouk'schen Verlasses, wider die (Kheleute Niklas uno Margareth Ber« houz von Dcbrova, als Erben und Rechtsnachfolger des Valentin Skouk, wegen aui dem Urtheile Urb. Nr 12^/2 diensibaren, ge« richllich auf 642 fl. 20 kr. bewertheten, zu Cassese gelegenen ^/4 Hübe, wegen aus dem gerichtlichen Vergleiche vom 3l. Jänner iL3g schuldigen i5 ff. 27 kr. gewilliget, und es seyen zu dercn Vor» nähme 2 Tagsatzungen, als auf den lö. Juli, Hg. August und 16. September l. I., jedesmal Vormittag von 9 bis 12 Uhr in loco der Realität zu (Zasscsc mit dem Beisätze angeordnet worden, daß die Realität bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über dcn Schätzungswerts, bei der dritten aber auch unter demselben hintan« gegeben werde. Das Schatzungsprotocoll, der Grundbuchs« cNraxt und die Licitationsb-dingnisse können tag« lich hieramts eingesehen werden. K. K. BezillvgttichlZeistlilz am s^. Juni l8««. 314 Z 6^3. (l) Nr. 56o. Edict. Von dem Bezirksgerichte Weichsclberg wird ^en unbekannten Erben des Mathias Slibevnig von Perou, hiemil bekannt gemacht: tel der Orsihung der, der D< R. O. Eommenra Laibach «ud Urb. Nr. 3^6 dienstbaren V« Hübe cinge-dracht «nd um richterliche Hilfe gebeten. Da ider Aufenthalt der Geklagten unbekannt ist, so hat das Gericht zu deren Vertretung uni> auf ihre Gefahr und Unkosten den Herrn (Zhriftcph Tertfchek von Wcichselburg als Ourator aufge-sielit, mit welchem die angebrachte Rechtssache nach der allg. G. Ordnung ausgeführt und entschieden werden wird. Die Geklagten werden dessen durch gegenwärtiges Edict zu dem Gnde erinnert, damit sie allenfalls zu der auf den lo. August l. I. um 9 Uhr früh anberaumten Tag' sahung selbst zu erscheinen, oder inzwischen dem bestimmten Vettreter die Rechtsbehelfe an die Hand zu geben, oder sich auch selbst cincn an. 5crn Sachwalter zu bestellen und diesem Ge' lichte namhaft zu machen, und überhaupt in den -rechtlichen ordnungsmäßigen Wegen cinzu» schreiten wissen mögen, die sie zu ihre, Verlhei. dlgung diensam finden würden, widrigenü sie sich die aus ihrer Verabsäumung entstehenden Folgen Lelbst beizumcsscn haben werden. Bezirksgericht Weichsclberg den 52. Juni i3H,. 'Z. 640. (l) Nr. L3I. S d l c t. Bon dem vereinten k. k. Bezirksgerichte Mi-chclstctten zu Krainburg wird den unbekannt wo befindlichen Michael Suppanzund der Anna Sup« Hanz, so wie deren ebenfalls unbetannten Erben, mittelst gegenwärtigen Edictes erinnert: Es habe gegen dieselben die Maria Suppanz von Wogle, die Klage auf Verjährt- und Erloschenerklarung ter, auf ihre, der Herrschaft Michelstelten 511I) Iirb. Nr. 16^ dieristbaren Hubcnrealttat in Wogle, Haus« Nr. 1, intabulirten Forderung des Mi-ckael Suppanz, aus dem ^chuldschcinc vom »3. September, int^li. »^.October »794, an väterlichem Erdtheil pr. 653 st. 20 kr., und der Forderung Her Anna Suppauz aus dem Schuldscheine 1> Consc. Nr. 53 vorkommende Meicrbof, bestehend in Wohnqcdaudcn, Stallungen, Gemüse - und Obstgarten, Aeckern und Wiesen, worauf schon mehrere Maulbcerbamne stehen, sind aus freier Hand unter schr günstigen Bedingniffen zu verkaufen oder zu verpachten. Das Nähere dieser-wegen erfahrt man mündlich daselbst bei der Frau Eigenthümerinn. Laidach am 17. Juni i84r. Z. 542. (3) " Bekanntmachung. Won der Gut Steinbüchler, nach deutscher Art neu erbauter Oomin. Mahlmühle, mit ncun Laufen und Stampfen vor dcr Stadt Stcin in Obcrkrain, dle alle Gattungen, auch feinste Auszugmehle erzeugen kann, wird hiemit bekannt gemacht, daß selbe bedeutende Quantitäten Gc-trcide, wozu Aufbewahrungs-Localitäten vorhanden sind, auch unter dcm gesetzlichen Lohn-bczuge zum Vermahlen zu übernehmen sich hic-mit erbietet. Es wird übrigens bemerkt, daß im Alla,c'ncinen die Vermahlung und sonstige Manipulation, ganz nach dem höchstm Mühl-patente vom 1. December 1814 geschehen wird, wrßhalb solches Patent auch nebst cincr Schalwage zur Selbstcontrollnahme dcr Mahlgäste ii; dcr Mahlmühle sich befindet., AÜMige An-fragszuschrifttn bittet man unter der Adresse: „Franz Pirch, Inhaber des Gutes Stein-büchl" zuzusenden. Stembüchl am 22. April Ml.