44. Namstag den 4. Movembep 1837. Historische Erinnerungen aus dem Vaterlande. November. «. November 1^73. Ein Türkenschwarm dringt lütter beständige!» Verwüstungen bis an die Thore von Görz. 6. » H6»/z. Die Kirche St. Georg bei S 0 nnegg wird von dem Bischöfe Thomas Chrö» den Katholiken wieder eiügerZttwt und neuerdings geweiht. kl. » ,57^. Hyacinth von Fran gipani, Vischof von Triest, stirbt. »H. « ,78«. Die deutschen Schulen und das Gymnasium zu Görz werden unter Hcrrmann Heinrich, dem Nector der Pia- risten, und in Gegenwart des Erzbischofs und Fürsten Rudolph Joseph Grafen von Edling. feierlich eröffnet. »5. , »6i5 erfolgt die feierliche Einweihung der St. Iacobskirche in Laibach, durch den fur das U5ohl seiner Heer-de eiftig«« ' Seclcnhirten, Thomas E h r ö ». «^ , 97^ K. Otto II. stellt über die dem Bischöfe Abraham von Frcismgen verliehene» Gitter in Kraiu dlc zwcke Schenkungsurkunde aus, worin die Bestandtheile der ersten Schenkung naher bestimmt werden. 2». « »622. Georg Slatkoina, Administrator des Bisthums Viben (?eäenli), stirbt zu Wien. Abbrühen deS FutterS für Schafe. H^asi das Brühfutter unserem Nindviehe sehr zuträglich sey, ist nichts Neues. Aber nichr so allgemein bekannt dürfre es seyn, daß es auch den Schafen ganz ohne Nachtheil gegeben werden kann, und diesen Thieren sehr wohl bekommt. Ich selbst habe im vergangenen Winter, vom halben November angefangen, alle meine Schafe, Jährlinge, Hammel u»d Böcke, trächtige und säugende Mütter, dreimal des Tages mit abgebrühtem Häcksel (Heu und Stroh, sowohl Getreide- als Erbsenstroh) gefüttert. In. großen hölzernen Bottichen wurde das Häckselfutter f lr eine Fütterung gethan, dann heißeS Wasser darüber gegossen, und nun bis zur Futterstunde zugedeckt stehen gelassen. So wurde AbcndS das Frühfutter, Morgens das Mittag- und Mittags das Abcndfutter abgebrüht. Zur Futtcrzeit wurde der Deckel vom Bottich abgenommen, und der feuchte warme Häcksel den Schafen vorgelegt, die mit großer Begierde darüber herfielen und allcH ganz rein auffraßen. Während des Vorlegens verlor sich die Wärme und Feuchte des Futters, und es war anzufühlen, als ob es nur etwas Feuchtigkeit angezogen hätte. Das Futter wurde so stark abgebrüht, daß, nach herausgenommenem Häcksel, am Boden des Bottichs immer noch Wasser vorhanden war, welches aber durch beigemischten Häcksel aus der obcrn Schicht rein herausgebracht uno dem andern Futter beigemischt wurde. Außer diesem gebrühten Häcksel bekamen meine Schafe kein anderes trockenes Futter, da, wiegesagt, alles zu Häcksel geschnitten wurde. Die tägliche Salzpassi» rung wurde in drei Theile getheilt, jedesmal dem Brühfutter beigemischt. So begierig die Schafe dieses Brühfutter genossen, so gesund blieben,sie bei demscl« ben, so daß ich den ganzen Winter hindurch auch nicht ein krankes Schaf hatte, einige Dreher unter den Jährlingen und drei Euttrentzündungcn bei den säugenden Müttern abgerechnet. Zwei davon wur» den geheilt, die blitte, schon seh? alte Mutter, ging daran zu Grunde. E. An d r e. 174 Nonvon vom Nuftballon aus gesehen. Seit den ersten Jahren meiner Jugend hatte eine seltsame Phantasie meinenKopf erfüllt. Ich verachtete alle Transportwerkzeuge, wie wir sie auf Erden gebrauchen, und wünschte nnch in den Äther schwingen zu können, um die Erde unter meinen Füßen verschwinden zusehen. Einen Ballon! Wer gibt Mir einen Ballon? so rief ich, gleich Richard III., als er sein Königreich für ein Pferd geben wollte. Diese Sonderbarkeit hatte sich unter dem Einflüsse meines Großvaters entwickelt, eines alten podagri-schen Mannes, welcher sich stets rühmte, dem ersten ärostatischen Versuche beigewohnt zu haben. Er erzählte mir mit dem ganzen Enthusiasmus eines Greises, alle Umstände dieses Ereignisses, und wußte des Lobes kein Ende über cine Erfindung, welche die Atmosphäre in einen Ocean, und den Menschen in einen Matrosen der Lüfte verwandelt hatte. Lange blieb diese kindische Leidenschaft im Keime zurückgehalten, und ich begnügte mich, sie heimlich zn nähren durch das Studium aller Schriften, welche über die Ärostatik erschienen waren. So verflossen Jahre, und ich war fo sehr in Geschäften von mancherlei Art versenkt, daß endlich die bizarre Laune meiner Iünglmgsjahre erstickt war. Schon hatte ich die Gluch jener Zeiten vergessen, als ich wich genöthigt sah, eins Reise nach London zu machen. Ich war dort ganz unbekannt. Am ersten Morgen lest ich auf em.-m ungeheueren Zettel, daß ein Herr Green in zwei von ihm dirigirtcn Ballons verschiedene Luftfahrten machen wolle. Zwei Ballons'.Verschiedene Luftfahrten! »Was ist das?« fragte ich den Kellner. »Zwei Ballons, welche Herr Green diesen Morgen um eilf Uhr zugleich im Vauxhall steige« lassen wird." Es war bereits zchn. — »Schnell einen Fiaker!" rief ich. Meine ganze ärostausche Leidenschaft erwachte mit einem Mahls wieder. »Wo ist das Vauxhall?« »Am andern Eni.e d?r Stadt. Wenn der Herr London noch mchc kennt, so zeigt sich da eine gute Gelegenheit, cs kennen zu lernen.« Ich wohnte am Ende der City nach Whitecha-p:l hm; in einer halben Stunde hatte ich die City, die Londonbrücke, die Straße von Westminster, die Promenade von Lambeth durchstrichen, und langte im Vaurhall an. Ich war so gedankenvoll, daß ich den Herrlichkeiten Londons keinen Blick a/schenkö hatte, und nun sogar nicht ciumal die zehn Schillinge, die mir von meiner Guinee herauskamen, zurücknehmen wollte? als sie mir der Bureaudiener nach» eilend überreichte. Zur großen Überraschung des Äro« nauten stürzte ich auf ihn zu, drückte ihm die Hand/ und rief ihm zu: »Ich reise mit Ihnen; haben Sie noch einen Platz?« „Ja wohl!« erwiederte er mir mit einem Lächeln. Wie groß aber wäre erst sein Erstaunen gcw«' sen, wenn er gewußt hätte, daß ich von London noch nichts kannte, und daß ich, statt seine Merkwürdigkeiten zu betrachten, es vorzog, dieß von ol^n zu beschauen. Ein gewisses Gefühl, das nicht eigentlich Furcht, aber noch weniger Kühnheit genannt werden darf, erregte in mir eine Bewegung, deren ich nicht Meister werden konnte. Ich zog zu verschiedenen Malen meine Uhr heraus; die Blicke so vieler Menschen, die sich nach mir richteten, setzten mich einigermaßen in Verlegenheit. Endlich verkündeten einige Salven die Auffahrt. »Wollen Sie j^tzt einsteigen?« fragte mich der Äronaut; »jctzt ist der Augenblick.« Ich antwortete nichts, sondern stiea ein. Die Sensation war neu und außerordentlich, und die ungeheure Maschine, die mich in die Lüfte zog, theil« mir eine wenig angenehme Bewegung mit. Der ver-worren« Zuruf der Menge erregte mir Schwindel, und ich weiß nicht, ob es die Blässe meines Gesichtes war, welche Herrn Green auffiel; er schwenkte seine Fahne, und sagte zu mir, ein Gleiches zu thun. > »Folgen Sie mir," sprach er; »lassen Sie sich in der Gondel festbinden; diese zwei Riemen^sind dazu da. Alle, die mich bis jetzt begleiteten', haben diese Vorsicht für dienlich erachtet.« »Ich?" schrie ich unwillig, »ich habe keine Furcht.« »Das glaube ich wohl; aber die Veränderung der Atmosphäre bringt gewöhnlich eine Ohnmacht hervor." Diese Erklärung belehrte mich eines andern, und ich ließ wich also festbinden. Jetzt scywebten wir in den Lüften, und neue Schüsse und neuer Zuruf t'inten zu uns hinauf. I« wenigen Minuten hatten wir die höchsten Bäume des Vaurhal! zu unsern Füßen; Alles schien mit einer fürchterlichen Schnelligkeit in den Abgrund zu sinken, je weiter wir schifften. Ich hatte ein schmerzliches Gefühl in den Fußsohlen. Der zweite Ballon schwebte in geringer Entfernung von dem unser«. Jetzt trieb uns ein heftiger Windstoß dem Lauft der 475 Themse nach! Welch ein Schauspiel! Die Riesenstadt breitete sich vor unsern Augen wie eine ungeheure Landkarte aus. Mein Ausruf bei diesem vlötz» lichen Anblicke verrieth dem Luftschiffer lmin Noviziat als Reisender. »Wie? Sie fthen London heute zum ersten Mal?« »Ja, und ich konnte keine günstigere Gelegen-hcit haben, so wie keinen vollendeteren Cicerone, cs kennen zu lernen." — »Gut," sprach er, »wir wollen keinen Ballast auswerfen, und uns in einer mäßigen Höhe erhalten; dann wird sich der Koloß der Civilisation und der Industrie nach und nach vor unsern Blicken entfalten.« So flogen wir dcnn nun hin. Wir näherten uns Blackfriards. Mit einem Male schwieg der hef« tige Wind, und wir schwebten eine Meile fast auf derselben Stelle. Ein mäßiger Fußgeher hätte mit unS gleichen Schritt gehalten. So ging es fort, von Bankside bis zur Kirche des Erlösers. »Wie wundoi-bar!« rief ich aus, »Alles, was ich sehe, ist kolossal. Hier seheich ein Dampfboot, das uns bis in unsere Höhe seinen Rauchstrom "emporsen-det; dort cm andcrcs, welches sanft hingleitet, und mir Passagieren bcsctzt ist. Dort unten an jener Brücke Fregatten, die mit vollen Segeln abreisen, hier wieder regt sich der Handel in seiner Großartigkeit; mitten in dem Mastenwalde erwarten die Häuser von rothen Ziegeln Waarenballcn aus allen Theilen der Welt. Überall zeigt sich die Bewegung der In-dustrie; dieser ungeheure Fluß, so blau und reißend, und diese Bogen der Brücke, die, selbst aus unserer Höhe betrachtet, ungeheuer erscheinen, und durch das Leben, das sich auf ihnen umhercreibt, den Waarenmarkt der civilisirten Welt verkünden. — Wo ist der Towcr? wo Whitehall? wo Wcstmin-ster?« ' ^ »Warten Sie nur ein wenig: Ihre Aufregung läßt mir kcine Zeit, zu antworten, und Sie sind glücklich, daß der Wind nicht stärker ist, dcnn sonst wären wir, indem wir sprechen, längst weit von diesem Platze. Der Tower liegt dort unten rechts; jenes große, viereckige, gothische Monument mit schieß loch cm versehen, und mit der rothen Fahne geziert; einF stets noch finstere und Schrecken einstoßende Festung, welche von der blutigen Wildheit unserer Vorzeit den Geschlechtern erzählt. Die vielen Schiffe, verbergen Ihnen den Eingang des Towcrs, und weiter hin zeigen sich die ungeheuren Docks von Si. Katharina und von London; hier concentrirt sich die gewaltige Bewegung unseres ganzen See- handels. Weit über den London-Dock hinaus hat man angefangen, den berühmten Tunnel zu graben, jenen unterirdischen Weg, der die Brücken ersetzen soll, welche hier wegen der hohen Mastenfahrzcuge nicht angebracht werden können." (Fortsetzung folgt.) M i s c e l l e n. Unter ,die Vortheile der Dampfschifffahrt gehört, daß dadurch Handelszweige aufgekommen sind, woran man früher nicht gedacht hatte. So sieht man seit einigen Jahren das frische grüne Gemüse und Obst von Lissabon auf dem Markte von London, und auch ist jetzt die Ausfuhr von Vieh aus Amcrika'auf einen regelmäßigen Fuß gebracht. Vom 22. April bis zum 26. August wurden nicht weniger als 7979 Schafe von Boston nach dem Londoner Markt geführt und dort zu gutem Preise verkauft. Der bekannte Astronom Sir I. Hevschel hat auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung die Beobachtung gemacht, daß die Sonne schon seit längercr Zeit eine Menge Flecken zeigt, die an Zahl, Große und überhaupt in jeder Hinsicht höchst merkwürdig sind; die Wärmcausströmung der Sonne scheint jedoch dadurch nicht verändert worden zu seyn. Dcx reichste Privatmann Englands ist der H)l-zog von Northumbcrland. Er besitzt ungefähr 145,000 Pf. Sterling (1,450,000 fl. C. M.) jährliche Einkünfte. Nach ihm kommen die Herzoge von Devote shire, von Bcdford und von Rutland, deren Renten sich auf 960,000 bis 4,120,000 fl. C. M. belaufen, so daß ungefähr 3000 fl. C. M. auf den Tag kommen. Etwa 30 Lords und Handelsherren besitzen ein Einkommen von 400,000 — 800,000 fl.'C. M> jährlich. Dann kommen die Besitzer von Renten zu 200,000 fl. — 320,000 fi. C. M., deren cs eine ungeheuere " Anzahl gibt. Alle, diese Reichthümer wurden cntws« der durch Handclsspeculationen erworben, oder rühren von ererbten weit ausgedehntenFamilicnherrschaf-rcn, her. Anekdoten. Man erzählte in einer Gesellschaft vott der. Sängerinn Mara, daß sie ihren Mann aus dem 176 Kerker losgesungen habe. Gleich nachher summte eine ästhetische Frau ein Liedchen. »O sey stille,« rief ihr Gatte stehend, »man arretirt mich sonst." Cin gasconischer Feldarzt hörte von einem Generale sprechen, der in einem Treffen 6 Mann mit eigener Hand dem Tode überliefert hätte. „Das ist gar nichts," sagte er. »Ich musi Ihnen nur sagen, daß die Matratzen, auf denen ich schlafe, alle mit den Schnurbärten derer ausgestopft sind, die ich in die «Ndere Welt geschickt habe.« Aphorismen. '/ Von Jean Laurent. (Fünfzehnte Decime.) Nenn der Mensch die Alpensuitze der Verwirklichung seiner Wünsche erklimmt, und das Auge über die durchwanderten Gefilde des Sehens und Strcbens nach den Hügelketten neuer, nocb ungesehener Gegenden hinsireift, ob denen Sterne als Keime «euer Wünsche glänzen — so ergreift ihn der Zauber des ersten Anblickes, und das'Gefühl des Entzückens wird zum Höchste« gespannt; aber nur zu bald beginnt die kaum bemerkbare Nuan» «irung zur Sättigung. — Und denke ich einen Menschen selbst ilber die kolossale Rundgestalt erhoben, die er seine Welt nennt, wo ihm der Erdball auf beiden Seiten mit all seinen Herrlich« leiten und Geschöpfen ein weites Schauspiel wäre, ein durch läuschung Platt gedrücktes Gemälde — so würd, im Vewustt' seyn dieser Anschauung das Gefühl unendlichen Entzücken« seine Lebensfiebern durchbeben — aber nur zu bald würd« scln Haupt «m Arme eine Stütze suche« und darüber schlummern » n»n von «cuen Welten zu träumen. Versöhnungen gleichen gewöhnlich den Veinbrüchen, die zwar geheilt werden, a«ein bei bösem Wetter die alten" Schmerzen verursachen. Vei Anforderungen, die mcm an Dritte macht, sollte man , biNiger Weise auch immer auf sich selbst refleetiren. Allei» lelten ist dies, wirklich der Fall. Man ist gewöhnlich unbillig K«gen den Nächsten und gleicht jener Dame, die an eine Freundinn schrieb, und sie bath, ihr einen Hofmeister zu verschaffen, der ßolgende Eigenschaften hätte. (Hi«r lügt« sie ein Register bei, das alle Tugenden, und fast alle Künste und Wissenschaften «nt» hielt.) Die Freundinn aber erwiederte: „Ich habe einen Hof« Meister, wie Sie ihn verlangen, gesucht, aber noch nicht gefun« den. Doch, ich werde fortfahren, ih» zu suchen, und sobald ich ihn «efunden habe, können sie sich darauf verlassen, daß ich ihn — heirathen werde.» Ich erinnere Mich, die Karten als ungebundene Bücher de, Mi« gelesen zu haben, ln dene» man die Armuth studirt; allein man dürfte sie füglicher das gelungenste Werk über die Cbbc Und Fluth dcs Glückes nennen. ^ In der Neiheufolge menschlicher Leidenschaften nimmt die Liebe an den beiden Endpolen ihren Platz ein, denn mit Rücksicht auf ihre Triebfedern ist sie entweder die edelste aller Leidenschaften, oder sie sinkt zur semeiiisten derselben herab. Die Liebe dcs Weibes ist einer weit größeren Innigkeit fähig, als die dcs Mannes, — denn vermag der Mann für das Vclb seiner Liebe viel, so vermag sie für ihn alles. Weder das Porträtircn der Gegenwart, noch die provhtl tischen Träume der Zukunft, erwecken in einen, Kunstwerke jencs Interesse, das sich an das Beleben dcr grauen Verga«» genheit knüpft; dciin indem wir die Gegenwart als Frucht der Vergangenheit erkennen lernen, ahnen wir auch die Zukunfr, als Resultat der Gegenwart. Vou diesem Interesse fühlt man sich unter de» neueren Werkon vorzüglich von E-L. Vulwcr's: »Die lctztc,, tage Pompejis» ergriffen, —denn dcr Dichter erweckt mit dem Posau, nenruf seiner Phantasie die Todten in das Daseyn; Pompeji erhebt sich vor unseren Augen ans seinem vulkanischen Grabe,; in seinen Straßen und Plätzen wogt dcr Strom dcs Lebens, der, nachdem er uns die Bilder der Ione und des Glauküs Vorüberfilhrt, hindeutet, das; seine schöneren Ufcrblumen aus griechischtmVlüthensiaub entstammt sind, und das, die leisen, ans Hellas hcrübertönenden Harmonien nicht zur Seele cmc« Vol« kts drangen, das an dem Schauspiele balgender Gladiator«», und den Grausamkeiten der Arena Vergnügen fand. — Me mit einem Zauberstabc führt nns der Verfasser siebzehn Jahr« Hunderte zurück — nnd zeigt uns, daß die Menschen jener Iahr< Hunderte nicht anders waren als wir. Wir treffen dicsclbe» Lei» Venschaften und Vedürfuissc, die noch jetzt die Menschenbrust beseelen, — ^en nächtigen, von keinem Lichtstrahl durchbrochene» Hintergrund dicles Scelengcmäldes bildet Arbaces — gleichsam als Repräsentant einer Mythologie, die den Menschen Egoismus und Vergötterung seiner Leidenschaften lehrt, — aber diese Nacht »Ird plötzlich durchbrochen, der helle Stern des Christenthuntt erleuchtet die Gegend, und verbreitet nm unser Daseyn das wär-mende Licht unendlicher Liebe! — Vei dem wahren Künstler wird sein Handeln stets treu sei«e Lehre wleoerspiegcln, denn sind sein Wort und seine That nicht im Einklänge, so ist er selbst, «in Pedant, ein Heuchler oder c<« Piuscher, und s, ungeachtet «ö viele Freunde zählt. In der That, «in ungeheuerer Schah des menschlich«« De«-lens und Wissens liegt in den Nüchcr» nnd Mamiscriptoi anft bewahrt; — aber der weil größere und vielleicht intercssantesie Theil geht Mit den Individuen verloren, oh"«: das, die Frucht ihres Denkens und ihrer Studien dcr Mit« uno Nachwelt bekannt wird. Derlei Menschen sind Bücher, die nur in einem EMN-plare vorhanden sind, welches sodann der Tod für immer dem Buchhandel des Lebens entzieh. Nevacteur: H-r. Vav. Keinrich. Verleger: Pgnaz Nl. <5vler v. Rlnumapr.