^ I»8 Kreltag den 25. Hktover 1878. IV». Jahrgiag Vit S«ttu«a- echhewt jedw G»»»tgg, «ittwoch »»d Dr»it«g. — fSr I»«rt«rg iiß Haus WynaUich 10 k. — »tt V»fi»eese«d»»g: gauzjihriß H fi., halbjthkig 4 6 si., haltjßhria R si., Vierteljährig I fl. bv krx für Zustellung »teeteljShrig Z si. SuserttontgehÜhr 8 k. pr. Seile. Aß«ita-Atytto»i»a M dir Ehrt Otstnrkich-Aißaws. Marburg, 24. Oktober. Die bosnisch-herzegowinische Frage wär' mit jenen Opfern, d!e ivir schon gebracht haben und noch bringen sollen, und sammt allen politischen Berwickungen, die un» drohen, gewib nicht an UN» herangetreten, stünden Ministerien, Delegationen und Parlamente fest und voltstreu aus dem voden der Verfassung. Die sechzig Millionen dursten nicht bewilligt werden, ohne genaue Kenntnib der Ziele, nach welchen die Regierung strebt und wenn der gemeinsame Minister de» Seubern sein« Gedanken hinter unbestimmten Zusicherungen verbarg, so mußte auf Grund der Verfassung die Vewilli-aung entweder gänzlich verweigert oder minde» ften» an die Bedingung geknüpft «erden, daß kein Gtaat»vertheidiger die Grenzen der Monarchie überschreite. An diese Bedingung gebunden, hätte Graf Andrassy wohl kaum ein „Mandat Europa'»" verlangt und wär' c» dennoch geschehen und wäre dasselbe ertheilt worden, so mußten der österreichische Reichsrath und der ungarische Reichstag d^m Berlinei'Vertrage beistimmen, ehe die Negierung diesen genehlnigte. Der gemeinsame Minister de» Tleußern hat aber den Vertrag unterzeichnet, ol,ne die Parlamente zu befragen — unterzeichnet in der untrüglichen Hoffnung, dab ersahrung»gemäb die spätere Gutheidnng nicht versagt «erde. Der Einmarsch h«t trotz aller Versassung nnd gegen den Wullen der ungeheuren Volt»» Mehrheit stattgefunden. Die vefetzung ist zur blutigen und geldverschlingenden Eroberung geworden nnd deßwegen verbietet e» nun die ,,Ehre", Vosnien und die Herzegowina prei»-zugeben. Die beleidigende Forderung der Türkei, vor Na»eien Halt zu machen, läbt sich „Ehren- halber" nicht anerkenne«. Bor den «ilden Berg-stammen Albanien» zurückzuschrecken, ist mit der Ehre wieder nicht vereinbar. Mit jeder Steuer an Gut und Blut, die wir auf den Altar de» Vaterlande» gelegt, werden wir emvsindlicher im Punkte der Ehre. Wenn eine Großmacht widerspricht oder gar bewaffnet stch einlnischen will — und diese Gefahr wächst, je kühner wir vordringen — dann ist noch mehr al» früher die Ehre aus dem Spiele . . . So rächen sich die Fehler der „Staat»po-litik-, vor «elchen die „Preßpolitik" sruchtlo» gewarnt. llnsere Volt»ehre gebietet, der Regierung und Vertretung gegenüber strenge zu prüfen und zu richten. Unsere Vo!k»ehre gebietet Selbst-erkenntnib und Befferung — gebietet die Aen-derung der Verfassung in dem Sinne, daß ohne au»drückliche Zustimmung der Wähler kein wichtiger Beschluß der Gewählten zum Gesetz erhoben «erden kann. Franz Wie»thaler. Ptt Ntfttvijt M stiae Die „Wiener Medizinische Zeitschrist" bri-gt einen Artikel ron Dr. Wittelshöser über den Dienst der Reservisten und die Folgen, welchen die Familien derselben ausgesetzt sind. ^Die Gesetzgebung — schreibt der Verfasser — hat bei der Berathung und bei dl — daü jetzige Wehrgesez» soll proviso-risch noch cin Jahr gellen — der Nachtrags-kredit ulld der Voranschlag sür sollen ge-nehnligt nnd betreffs der Steuerreform wenigstens die noch nicht erledigteil PaUien zunl Abschliljz gebracht weideii. Ui.d Freil)err von Pretis glaubt, wenn er zur Duichsuhrung dieser Punkte eln parlamentarische» Ministerium gefunden, so werde uilS der Azame allein be-friedigen? Der Bundesrath Deutschlands — eine Drahtpilppe in der nelvosen Huld Bismarcks — hat das Sozialistengesetz genehmigt und die Vollziehung wird rasch beginnen. Richter gibts nicht u»ehr in Berlin — Polizeimänner nachgeben. Jetzt, da alle Aussicht dazu geschwunden. schlug die Verzweiflung über deul armen alten Haupt zusaiumen. Schluchzend hing sie an Ewold's Hals, den sie geliebt mit der Treue und Zärtlichkeit einer eigenen Multer. „Es ist niir zu Muth, als eb ich Dich geraden SLeges in den Tod ziehen sähe, als ob er gleich drc^u^eu auf Dich wartete", ries sie klagend. „Das war' mir gerad.' recht, Mutter!" sagte Ewalo düster. Das Leben der Zeit ist mir eine schwele Bilrde gewesen. Jung zu sein, und doch uu» all' die Freuden und Vorzüge seiner Jugend sich letiogen zu sehen, ist viel schrecklicher, als wenn das Alter die Jugend verdrängt hat. Und wie oft sehnen sich die älteren Leute nach drr goldenen Jugend zurück! Die lt.tzten zehn Monate haben so am Mark meines Lebens gezehrt, daß es mir schon ganz recht sein sollte, wenn dies elende Dasein —" Das ist gotteslästerlich und sttndl)ast ge, sprachen!" ries Mutter Beate, ihn unter« brechend. „Du wirst es schon einmal bereuen, wenn —" „Du erst tobt daliegst", sügte Ewald mit und Spione sind die gesürchtetsten Personen und die Zeiten des Tiberius kehren wieder. England mllß den Nlchm seiner Orientpolitik theuer bezahlen. Die Ausgaben übersteigen das Einkommen bereits um neun Millionen Pfund Sterling und noch ist das Finanzjahr nicht zu Ende. Die Beoölkerung macht sich allf eine weitere Erhöhung der Einkommensteuer gefaßt. Verinischte Ztachrichle». (Zur Erinnerung an Johann Jakoby. Ein schäbiger Verein.) Jin Saale der Stadtveltretung von Königslerg ist nun die Büste Johann gakody'a ausgestellt worden — eine» Volksfreündes, irelcher zu den edelsten politischen Charakteren der Welt gehört. „Man sollte e» nicht glauben, aber e» ist die volle Wahrheit" — schreibt der „B. B.-C " — „daß in Königsberg selbst, der Heimat des Verstorbenen, derselben Stadt, in der vor zwei Jahren die Menschen sich in den Straßen drängten, um ehrfurchtsvoll die Leiche dcs bedeutenden Manne« zu grüßen, als sie zur Gruft gefahren lvurde, daß in Königsberg sich ein Verein, wir glauben, er heißt „Kunst-Verein", geweigert hat, die Büste, die eine Schenkung bildete, in seinen Räumen ausstellen zu lassen. Wir erwähnen dieser Schäbigkeit nur, um darau zu zeigen, wie die politische Gestaltung der letzten Zeit jeden Sinn sür ruhige Würdigung und Prüfung eines Charakters zurückgedrängt und, wir fürchtel» beinahe, vernichtet hat. Weil Johann Jakoby e» gewagt hat, anderer Ansicht zu sein als eine gewisse Klaffe von Philistern der vtadt Königsberg, hat jener Verein sich geweigert, dem bescheidenen Monument des größten Sohnes, den jene Stadt außer Kant besessen hat, einen Platz in seinen Näutnlichkeiten zi» gewähren: Als Thiers in Paris gestorben war, da waren selbst die konservativen Boulevard-Blätter, die ihn Tag für Tag bei seinen Lebzeiten angefeindet hatten, anstäiidig genug, in ihm nur «loch den groden Patrioten, nur lioch veu bedetUettden Meiischeil, nur noch den ehren-iverthcn Mann zu sehe». Von Stund an ver-stiimnlten die Aiigriffe, und während mau den Lebenden bekämpft hatte, trat ai» Dtelle des Kampfes die volle Achtung vor dem Todten. Königsberg ist nicht Paris — o nein! Aber e» ist schlimm, daß wir von den ihrer potitischen Leidenschast. wegen viel verlästerten Franzosen Anstand lernen müsseii; noch schliinmer ist es, daß in einer Stadt, die mai» ehedem mit Recht die „Stadt der »einen V^rnniift" nannte, die Unvernunft und GesinnungUosigkeit so sehr die Oberhand gewönne«» haben, daß man es wagen durste, den Ehrenweithesten und Gesinnungstreuesten noch im Tode zu beschimpfen." mattem Lächeln hinzu, de::« er hoffte, durch diesen kleinen Scherz die gute Alte besser als durch Vernuilstgrüiide von ihren» Weh etwas abznziehen. Im Wohnzinlmer im Nosenbusch saßen der alte Gottfried, Ewald nno Gertrud beisammen. Der Oheim hotte seine beste Flasche Wein aus deiu Keller geholt, uud der herrliche, goldklare Trarik perlte in de«; Gläsern, doch sie standen unberühit zur Seite. Keiner halte Lust zum Trinken, nicht eininal zum Sprechen. Mit tiefem Grämen sah der Vater aus seine Tochter, die vor noch nicht einem Jahre so frisch und fröhlich in die Welt geblickt, mit den lachenden, sonnigen Augen uud de»n lieben schelmischen Lächeln, und über die nun eine Stille gekommen, welche am besten Zeugniß ablegte von dem schweren Kreuz, das sie trug. Sein Liebling, seine Gertrud, voil seinem sterbenden Weib »hin aus die Seele gebunden -- welch ein reiches, schötres Leben schien nach aller »nenschlichen Berechnung vor ihr zu liegen, und wie hatte cin rauher Frost all' die knospenden Blüthen »nit einem Mal vernichtet, ihr eine öde, eiitsame, sretidenleere Zukunst bereitend, bei kautn neunzehn Jahren! (In der H au p tstadt Vo s n»enS.) Wir sühren jetzt — berichtet ein u»»garischer Soldat dein „Pesti Naplo" ans Sarajevo — ein gutes Leben. Wir effen hier Aepfel- und Zwetschkenstrudel, wie zuhause Semmel. Droben im Gebirge haben wir das Fleisch ohne Salz kochen müssen. Brot bekamen wir nur jeden zweiten, dritten Tag zu Gesicht. Hier steht Wirthsha»»» an Wirthshaus, Kaffeehans ai» Kaffeehaus; natürlich, daß diese lange nicht gesehenen Herrlichkeiten den Appetit de» ausgehungerten Soldaten reizen. Strudel und Obst werden von huildert und hundert Kindern seil« geboten. . . . Die meiste Zeit wird auf das Putzen der Kleider und Waffen verwendet; wenn wir in die Stadt gehen, putzen wir un» heran«, als ob es einen Spaziergang auf die Kerepeser St»aße oder den Josessplatz gelte. In den Morgenstunden »vird anf der Ebene von Sarajevo stramm exerzirt. Das Haupt-Thema in ten Wirths- nnd Kaffeehäusern bildet die — De»nobilisin»ng; wir debattiren eifrig darüber, welche Divisionen zuerst nach Hanse gefchickt werden sollen. Die Zeitungen haben für uns ganz besonderen Werth, wenn sie voin „Urlaub" handeln. . . . Mit der Civil-Bevölkerung stehen wir auf sehr gutem Fuße. Die hiesige Garnison ist größtentheils slavi-scher Nationalität; viele »»ngarische Soldaten haben bereits serbisch gelernt, so gut e» eben ging. In den Wirthshäusern sraternisiren wir sehr stark »nit den Bosniaken. Ich l)abe wiederholt »nit angesehenen serbischen Kaufleuten ge-sprachen, die nicht müde wurde.,, zu betheuern, wie sehr sie sich über die Okkuppation freuen. Die hiesige Intelligenz lernt bereit» mit gloßein Eiser Deutsch ; a»n lerndegie»»gsten und geschicktesten sind darin die Juden. (St aa t S w i r t h s ch a s t.) Die österreichische Staatssch»»ld lM sich i»n ersten Halbjahr 1878 NM zwei und sechzig Millionen oer-»nehrt. (La n d w irt h s ch a f t. Aufbewahrung des Ollstes.) Ernst Mader, Lehrer der land-wirthfchaftlichen Anstalt zu St. Michele (Tirol) cinpsiehlt iil der „Wiener laiidwirthschaftlichen Z'^^itung" solgelldes Verfahren zur Ausdewah-»ung des Obstes: 1. Möglichst niedere Temperatur in d.n jur Aufbewahrung dienenden Lokalitäten, da»ttit die Reise »nöglichst lan^satu vor sich gehe; dadurch wird gleichzeitig auch den» Ueberha^>dl»th» men j.ner Pilze vorgebeugt, welche die gewöhnliche Ursache des Faulens sind. 2. Entsprechende Lusteirculation, welche die seuchte, unreii»e Lnst entsernt und dlirch welche »»ach Bedttrsniß ci". höherer oder niedrigerer FeuchtigkeilSgrad erreicht werden kann. 3. Abschluß des Lichte«. Und es hätte nicht zu sein brauchen, nein, es wäre nicht nöthig gewesen l Das war eben der bittere Stachel, der sich in Gottsried La,N' brecht's Kummer mischte u»td ihm täglich das Herz vergällte, so daß er sich zuweilen kauin bezwingen konnte, wenn er an das Leid der Beiden dachte, »nit dun Bruder sreundlich zu reden. Der Vater verlnochte es kanin »nehr mit anznsehen an diesem tranervollen Abend, wie seine Gei^trud so still, so regtingslos vor ih»n saß, und doch »v eder Angst und Unruhe in ihr zu kämpfen schienen, deren sie kaum »nrhr Herr »verden konnte; denn sie »vnrde bald blaß, bald glühend rotl), und ein Zittern lies durch die gaiize Gestalt. Gottsried stand aus, den Beiden die letzten Miniiten des Abschiedes nicht zu stören. Sobald er die Stube verlassen, wollte Ewald rede»», aber über die bebenden Lippen trat nichts, als das Wort: „Gertrud l" Sie sprang empor, sie stürzte sich an seine Brust. Jetzt war es vorbei »nit ihrer Krast; zun» ersten Mal gab sie sich einer wilden, schrankenlosen Verzweiflung hin. „Ewald, ich ka»»n Dich nicht laffen !" und wie »n Todesangst kla»nmerte sie sich fest an ihm. 4. Fehlerfreie und jedenfalls nicht überreife Früchte. 5. Das Abwelkenlasscn der Schale (natürlich im geringen Grade) vor dem Einbringen der Früchte in den UeberwinternngSraum. Soll das Aufbewahren des Obste» im Großen und geschäftsmäbig geschehen, so ist unbedingt nothwendig, daß die Obstkammern entweder mit einem Eiskeller in Verbindung stehend gebaut werden, oder aber es ist die nothwendige Temperatur in den betreffenden Räumen durch Erzeugung von Eis auf künstlichem Wege herzustellen, denn die Temperatur soll nie unter R. und nur wenig darüber stehen. Diese Methode wurde bereits in der Praxis im Groben angewendet und schemt die allein richtige zn sein. In den Obstkanttnern dürfen ferner ver-schließbare Luftzüge, Lustkamine, und zwar in möglichst großer Zahl und verschiedenen Höhen nicht fehlen, wodurch die seuchte Lust abgeführt und eine möglichst trockene Lust erhalten werden kann. Ferner kann die Anwendung von Chlor-calcium, welches man auf schief gestellten Brettern ausbreitet und welches die Lustseuchtigkeit begierig ausnimmt, ebenfalls Manches zur Herstellung einer trockenen Luft beitragen. Eollten aber bereits bestehende Lokalitäten zur Ausbewahrung des Obstes verwendet wer« den, so wird man dieselben in möglichst kühler, also nördlicher oder östlicher Lage wählen. Ferner wird man sich durch Anwendung von Doppelthüren und guten Verschluß der Fenster, dann durch Doppelwände ähnlich wie bei Eiskellern gegen die ärlßere Luft schützen. Man hüte sich, in den Ueberwinterungs-räumen für Obst auch andere, insbesondere leicht faulende Produkte wie Kraut, Rüden zc. aufzubewahren; das verträgt sich nie. Vor dem Einbringen des Obstes in die Obstkammern läßt man dasselbe, nm das oben erwähnte Welkwerden der Schcile hervorzudringen, einige Zeil in lustigen Räumen nicht zu dicht auseinank'er lagern. Nauhschalige Früchte wie auch Birnen werden rascher welken, wogegen man besonders jene A^psel mit glatter Schale, welche meistens me^hr oder minder starke Wachsüberzüge haben uttd welche man dani» bei voller Neije als Früchte mit fettiger Schale bezeichiret, wie Calville, Rosenäpsel, Taubenäpsel, Nam-bours und manche Neinettesorten, länger ohne Schaden der Lust aussetzen kann. Entsprechend der gröljern oder geringern Empfindlichkeit der Sorten folgt auch deren Ausstellung in der Obstkanrmer. Früchte gerin. gerer Qualitäten kann man in dünnen Schichten aus den Boden lege»:. U»n Beschädigungen der Früchte vorzubeugen, wird der Boden entweder Ein Iammerschrei au« tiefster HerzenS-noth ist oft hülfreich. Es war, als wenn die heißen Wellen der Verzweiflung sich schon etwas ebneten, als ob die wilde Angst, welche vorhin Gertrud'« Herz fast zu ersticken drohte, sich legte, gesänstigt durch dey lindernden Thränenstrom, den sie dn d?s geliebten Mannes Brust vergoß. Ewald hielt sie still und sanft und doch so fest in seinen Armen anders als damals am Weihnachtsabend! Er fühlte wohl mit jenem echten, richtigen Empsiilden, er dürfe das arme, theure Mädchen durch Zeichen seiner Liebe, seines eigenen Schmerzes nicht noch mehr ausregeir zn neuer Verzweif» lung. Er, einst zn ihrem Hüter und Schützer bestimmt, mußte jetzt Krast für sie Beive haben. Der Zeiger der Uhr rückte vorwärts, erbarmungslos fchritten die Minuten dahin Ewald mußte zurück zum väterlichen Hauje. „Ich muß fort, Gertrud — meine liebe Gertrud!" „Deine nie eines anderen Mannes; ich schwöre eS Dir bei dem Andenken an meine selige Mutter!" Es ging wie ein Freudeschauer durch des Mannes Seele, aber daneben erstieg eine Regung der Großmuth, die ihn sagen ließ: ^Wenn ich aber sterben sollte, Gertrud" — tnit Stroh- oder mit Bastmatten bedeckt. Die feineren Sorten stellt man auf Hürden mit dem Kelch «.ich tlbwärts in zwei Schichten übereinander. Die Hürden lausen den Wänden entlang in mehreren Etagen über einander; der Mittelraum ist ebenfalls mit festen oder bewege lichen Gestellen mit Hürden besetzt. Um die Früchte sowohl an dem Rollen zu verhindern, sowie zum weiteren Schutze werden die Hürden mit reinen Sägespänen von Fichtenholz oder auch mit Asche oder abgebrühtem Moose bedeckt. Beim Ausstellen der Früchte darf man nicht vergessen, sie so zu ordnen, daß die gleichen Sorten znsamtnen kommen, wie auch, daß man früher und später reifende Früchte möglichst trennt. Fleißiges Aussuchen und Durch» gehen der Früchte besonders in der ersten Zeit ist in jeder Obstkammec mit der peinlichsten Sorgfalt vorzunehmen. Bei Ausbewahrung gairz kleiner Quantitäten suche man die Eingangs erwähnten Momente dadurch zu erreichen, daß man die Früchte nach ganz genauer Auswahl einzeln in Seidenpapier einwickelt und dieselben unter Anwendung von Gyps, Asche, Kohlenstaub, gegen^die äußere Lust abfchließt und sie in Kisten verpackt in entsprechend kül)le und trockene Lokalitäten einstellt. Bei solcher Ausbewahrungsweise ist es jedoch nothwendig, daß man die Früchte itn Lause des Winters 3—4 Mal auspackt und nach ihrem Reifezustand fortirt und verwendet. ZNarburtier Berichte. (Parifer Weltausstellung. Auszeichnungen.) In der Liste der Prämiirlen, welche die Wiener Eentralkommission der Pariser Weltausstellung veröffentlicht hat, finden wir noch folgende ArlSzeichnungen für Aussteller des sleirischen Unterlandes: Silberne Medaille: Gewerkschaft in Trifail, Kohlen. Bronzene Medaille: Herr Kajetan Pachner in Mardurg, Kaffee- Surrogate. Herr Georg Jäckle in Cilli, Chemische Produkte. (Für bedürftige Reservisten-fa Milien.) Berm Konzerte, welches die Musikkapelle der Südbahn-Werkstätten und der Südbahn'Liedertafel in der Götz'schen Bierha'le zu Gunsten bedürstk^er Reservisten-satnilien gegeben, wurde ein Reinertrag von 52 st. erzielt und ist dieses Geld bereits ver-theilt worden. (Auf der Re l s e nach Bo s n ie n.) Bei Steinbrück, dort, wo man das Bahngeleise wechselt, war neulich ein Arbeiter aus Böhmen, welcher nach Bosnien fahren sollte, ausgestiegen ; er kam aber der Schutzmauer am „Dann bin ich Deine Witwe.^ Er strich weich und liebkosend Über ihr schönes, blondes Haar, legte dann wie segnend seine Hände auf ihr Hanpt; noch einmal schlangen sich die Arme um eruander, und eine Welt von Schmerz und Liebe klopste lurd lebte in den beiden jungen Herzen. T'er Ol)eim trat ein, Ewald zu mahnen, daß es Zeit sei. „Lel'e wohl mein Herzensjunge, und Gott geleite Dich l" Dem Alten rieselten die Thränen über die gesurchten Wallgen; nrit einem kräftigen Händedruck schieden sie. „Laßt uns noch heut Abschied nehnren", sagte Ewald zum Vater, „in dem letzten Mo» ment des Scheidens ist Alles stets so unwirsch.'' Er verschwieg, daß er sich mit Christian an einer Stelle im Walde treffen und in der Stille der Nacht von dannen ziehen wollte, um dem lärmenden Geleit zu entgelzen, welches die jungen Leute ihnen am nächsten Morgen zu geben beabsichtigten. Alles Gepäck war schon nach der Stadt vorausgeschickt, so konnten sie den kurzen Weg wohl zu Fuß zurücklegen. „Mir ist es recht", brummte der alte Ulmenhofer. Sannufer zu nahe, stürzte in den Fluß und ertrank. (Vom heimischen Regiment.) Die fechste Division, welcher das Reserveregiment Härtung zugetheilt ist, hat Sarajevo am 21. d. M. verlassen, um in die Heimat zurückzukehren. (In Fieberphan ta fien.) Die achtzehnjährige Tochter des Schuhmachers I. Murko in Pettau, welche an hitzigem Fieber erkrankt mar, verließ zur Nachtzeit heimlich ihr Bett und rannte ins Freie — am zweiten Tage wurde sie im Wassergraben neben dem Bahnhofe todt aufgefunden. (Wirkung des neuen Weines.) Zu Bärenthal, Bezirk Cilli, hat man kürzlich den AuSzügler Josef Saiko im Straßengraben todt aufgefunden. Der Unterfuchung zu Folge ist Saiko, welcher viel neuen Wein getrunken, am Schlagfluß gestorben. (ZweiteReise der Erdbeere n.) !^n Koschtlk und in St. Peter bei Marburg sind dieser Tage Erdbeeren zweiter Reife und in größerer Menge gepflückt worden. ^Evangelische Gemeinde.) Sonntag den 27. Oktober um 10 Uhr Vormittag findet die feierliche 5)lts^allation des neuaewählten Pfarrers Herrn Josef Klimanet statt. Dieselbe wird Herr cSenior Heinrich Medikus aus Triest vornehmen. (Für die Verwundeten.) Wie uns mitgetheilt wird, veranstaltet der hiesige patriotische Damenverein zu Gunsten der Verwun. deten im Lanse des November ein Wohlthätig-keits-Konzert im Theater, welches Herr Dir. Bollmann bereitwilligst zur Verfüguug stellt. Der bewährte Wohlthätigkeits.Sinn Marburgs sichert schon im Voraus dieses schöne patrio» tische Unternehmen unserer edlen Damen. Letzte ^ost. Der FortfchrittSklub hat Zkreiherrn von?>retiS erklärt, daS Miiitstetprogramm oeHselben nicht unterstützen ju können. Die Voltzct in Berlin hat auf Grnnv dsS Tozialiftfngesrtzf» vierv-reine aufgelöst und vierunddreißig Druckschriften v rvoten. Die Russen in Bessarabien und Rumänien halten Transportmittel für zahlreiche Truppen-lnassen bereit. Die Pforte hat zum Schutze der Haupt» stadt gegen die Russen 105.000 Mann aufgestellt. Der Vormarsch des englifchen Heeres gegen Kabul ist anf das nächste Jahr ver-fchoben worden. „So lebt denn rvohl, Vater! Gott erhalte Euch »tnd die Mutter gesund und schütze Haus und Hos." „Will schon sorgen, daß Dn Alles gut im Stande findest, wenn Dn heimkehrst von Deiner Irrfahrt." „Das kümmert mich wenig; darunr sagte ich'S nicht." „Meinst? Wirst vielleicht bald aus einem andern Ton reden.' Nor den Worten, denr Wesen des Vaters wollte alle Weichheit aus Ewald's Herzen schwinden und der alte, littere Groll wieder emporsteigen. „Schlimm genng, daß Dn gehstbegann der Alte von Neuem. Meine Schuld ist es nicht." „Du hast eö doch angestiftet; schick' ich Dich etwa nach Amerika? Eine hestige Antwort schien nahe daran, über Emald's Lippen zu treten, doch es war ihm, als hörte er Gertrud's weiche Stimme flüstern: ,,Ewald, es ist Dein greiser Vater! Gehe nicht im Groll von ihm!" (KorfctzttNtZ folgl.) VOKOtilivLkstraHSO IV?.KI panZvr K>ss m pkowKrapkivn ^ a 1 o IN. H Parisrr Wrltaussttllvng 1878. ^^eite ^ dtliLilung, dis 28. I» IloKVtt! Heute Freitag den 25. Oktober LfStv gf088S Voi'stvliung. Erste pftrdrdrrssur, GiMiiaftili, Turiiknnst, Lallet »iid Natioiialtän)?, sowie panlomimt«. Ztt bemerken sind die neu engagirten Turner l!el»fsiw«i»t« und aus weißem Vacherer Mar mor empfiehlt zu de» billigsten Preisen Ilbi) Aanmeister _Fabrik«gaffe, vorm. Stichl. empfehlend in Steinmetzgeschäft, Ecke der Kaiserstraße u. Theatergasse (1025)_in Marburg._ ^^rslilsteme« in vlogantvl' fa^on und selir ßi088er ^U8>va1ll, mit sekönsn i.aelcifUNg von vorLellie^enon I^«.rl)vu, 80sviv aneli Zeln Letw- nvll (Zläseru sintI dillig 2U verlcauten bei bll« 8e>ilil!e, XärQtQvrK»««s, 1tartmann'8ekv8 klaus. ^ueii ^eräon seldv ßszen dillißs Vergiitunx »u»-gsttvksn. (1117 »»et« >Vjr empkeklen: »I« »«It vis ksxsllMlltol, ^i^KSNäeollvn (klaelieii), ickmkxei. !«IlM« 6«r te. k. pr. k'»drUc von Iii. 1. Llsingvf 8ötinv ^ !n Wien, I^euliau, 2o!!erß^ag3s 2, l^iekersnten äe» k. unct Ir. Xriej^»mir,ist«rtum». Sr. Kriexsrn»rinv, vieler I-lumknitiitsanstsIten etc. etc. lls«i>«r 8As»«r UM per Liter »« ?r. (1214 im Schwartl'sch«« Gasthaus _am Kaseruplaj» ia M«rb>eg. IZIe«nl»»a der Liter >« kr. bei (IS 15 Adolf Fritz in der Magdaleia-Borstadt. I^UN I»lvt« cki« ll»ack! »«s, welche von der hohen Stegteruug genehmigt und ^arantirt ist. (U6Z Die vortheiihafte Einrichtung d« neuen Planes ist derart, daß im Laufe von wenigen Monate« durch 7 Verlosungen -0^r»llt»v und kanu durch direkte An-fendungen oder auf Verlangen der Interesseuteu durch uniere «rrblnoungen an allen größeren Plänen Oester reich'» veranlaßt werden. Unsere SoUecle war stet» vom Glücke begiinstigt und hatte sich dieselbe unter vislau kaäsron dv vutvnäen (Isvinuon ot'tlv»1» «Ivr ar»toa U»Mpt tretkr zu erfreuen, die den betreffenden Intereffenten irekt au»bezahtt wurden. Borau»fichttich kaun bei einem solchen auf der »v Irrsten V«»t» gegrüudeten Unternehmen überall aus ine sehr rege Vethe»ligung mit Bestimmtheit gerechnet erden, und bitten wlr daher, um alle Austtäge au» ühren zu können, uu» die Bestellungen baldigst und jedensaU» vor dem RS. Ä. «? «kommen zu laffeo. ksukm»«« üi Simon, >a»k- Ulld Wtchselgtschiist i» Hg«l»»rs, Lia- uu<1 Vorickluf »Nor 8t»»tsvi»liKatioi>oo, l!li8onl,»dl»>^ktisQ uvÄ >ll!st»ov»tvo»v. I?' Si. Wir danken hiedurch für da» un» seUhcr ge schenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Aerloosuug zur Betheiligung einladen, werden wir NN» auch sernerhiu bestreben, durch stet» prompte nnd reelle Bedienung die volle Zusriedeuheit unserer geehrten Interessenten zu erlaugen. V. 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