(Poltnina plabuia » gotorlni.) Deutsche Zeitung •ftrtfttttimi Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat >» v«»alt»»g, Pnternova nlUa 6, Hr. 21 (htttnurkm) »«d,» ia In •«»alteng |« »Uligften Mitten entgegengenommen Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh »nd Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag « «»!»>,pr»is« für da» Inland: vierteljährig 4« Din, halbjährig 80 Din. ganz-jährig 100 Din. Für da, «»»land entsprechend« «rhöhang. Einzelnummer Din 1.50 Hl 56. Jahrgang Nummer 68 Celje. Sonntag, den 23. August IS3I Die Gemeinden sollen sparen Der Banus des Saoebanats hat dieser Tage ein Zirkular an die Gemeinden erlassen, in dem diese zur äußersten Sparsamkeit aufgefordert werden. Besonders wird darauf hingewiesen, daß von allen Investitionen abzusehen ist und daß diese auf eine Zeit besserer wirtschaftlicher Verhältnisse aufzuschieben sind. Diese Maßnahme des Zagreber Banus ist schr am Platze und auch schr zeitgemäß. Zeitgemäß? Uns dedünkt, daß sie schon zu zeitgemäß ist. Denn nach dem Kriege hat besonders bei den Gemeinde« Verwaltungen in Bezug auf Einnahmen und Aus-gaben eine geradezu unwahrscheinliche „Großzügig-kett" platzgegriffen. Dies ist eine allgemeine Erscheinung nicht etwa bloß bei uns, sondern in noch größerem Maße in anderen Ländern. Gerade in diesen Tagen liest man, daß die deutschen Städte ohne Geld find, weil sie ungeheure Schuldenlasten an-gehäuft haben. In den Iahren nach dem Kriege find die Blicke aller Maßgebenden vornehmlich auf die politischen Handlungen der Regierungen und aus deren Drum und Dran gerichtet gewesen. V!an hat vor allem die Geldwirtschaft des Staates im Auge gehabt, das Budget des Staates. Demgegen-über schien die Wirtschaft der Gemeinden von un-tergeordneter Bedeutung zu sein, obwohl diese nicht weniger wichtig ist. Jetzt ist es schon lange Allge-meinerkenntnis, daß gerade die Abgaben an die Berwaltungskörper zweiter und dritter Kategorie besonders schwer auf den Steuerträgern lasten, während jene des Staates noch erträglich wären. Steuerträger ist aber immer nur einer, ob er nun für die Gemeinde oder für den Staat zahlt. Man möchte sagen, geradezu in naiver Weise wurden von den Gemeinden nach dem Kriege Aufwendungen und Schulden gemacht, gerade so als ob der Krieg die Allgemeinheit reicher und nicht um so viel ärmer zurückgelassen hätte. Es wurde Steinerne Urkunden in Maribor Eesammtll von A. G- pp, Manbor VI. In diese Reche geschichtlicher und archäologischer Erinnerungen gehören auch zwei andere Gedenk-steine an der Stelle, wo einstens im Zuge der westlichen Stadtmauer das schon erwähnte Kärntner-tor oder Tor „Unserer lieben Frauen" stand. Der eine Stein, der sich an der Ecke des Hauses Kärntner-straße Nr. 26 (Kreisamtsgebäude) befindet und wegen seiner seinen Ausführung auch vom künstlerischen Standpunkte aus unsere Aufmerksamkeit ver-dient, hat eine Höhe von etwa fünfviertel Metern und ist beiläufig dreiviertel Meter breit. Er bestcht zu unterst aus zwei liegenden Löwen, der eine nach recht», der andere nach links gewendet. Die Mitte zwischen beiden nimmt ein mythologischer Männer-köpf ein. Das Gebälk darüber trägt ein Feld mit dem einköpfigen, nach rechts sehenden deutschen Reichsadler, den in weitem Kreise das zart heraus-gemeißelte Ordensband des goldenen Vlieses um-schließt. Zu Häupten des Adlers die Jahreszahl 1552, das ganze Bild zu oberst beherrscht von der deutschen Kaiserkrone. Der zweite bedeutend kleinere Stein ist in die Mauer des gegenüberliegenden Hause», Südseite da Kärntnerstraße Nr. 21, eingelassen und enthält geuraßt. Jedes kleine Nest glaubte großartiger werden zu müssen, als es in der wirtschaftlich stabilen und wohlhabenden Vorkriegszeit gewesen war. Wo früher ein Beamter die Arbeiten leistete, mußten nach dem Kriege drei und vier her. Wo ftüher die Gemeindeväter sich die Köpfe um jeden Heller heiß redeten, wurde später nur immer bewilligt, bewilligt, Anleihen aufgenommen, Gutstehungen übernommen. Solange es noch aus der allen Substanz ging, war es ja noch gut, aber diese hiell nicht lange vor und so stehen wir heule vor Schuldenmassen einzelner Gemeinden, deren Höhe einem den Atem stocken läßt. Gewiß, die Gemeinden sind im Vergleich zu früher fortgeschritten. Manche im auffälligsten Maß. Es gibt schöne Neubauten, soziale Einrichtungen, Verschönerungen, Bäder, Modernisierungen. Wir möchten auch nicht sagen, daß im Zug der Zeit diese Errungenschaften nicht notwendig waren. Gewiß war vieles notwendig, aber diese Notwendigkeiten waren leider nicht relativ. Sie standen in keinem Verhältnis zur Wohlhabenheit der Gemeinden. Man hat das alle Wort vom Strecken nach der Decken außeracht gelassen und diese Errungenschaften auf Schulden ausgebaut. Deutschland ist heute ein lehrhaftes Beispiel. Solange es dort keine Finanzlrise gab, schmerzten die Gemeindeschulden weiter nicht. Als aber die Finanzkrije ungeheure Anforderungen auf die Steuerzahler wälzte, als der Staat zusammenraffen mußte, was er nur irgend konnte, traten die Ge-meindelasten heraus in das helle Licht. Denn was der Staat mehr verlangte, ging der geschwächten Steuerkrast zwangsläufig bei den Gemeinden ab. Nun sind diese aber leine internationale Frage, wie es die Staatswirtschast eines großen Staates ist, sondern eine innere. Daher vielleicht noch gefährlicher. Der Bankerott der Gemeinden bedeutet im Innern das Wappen der Stadt, darunter ein anderer gleich großer Stein mit der obigen Jahreszahl 1552. In dem Naume zwischen diesem Hause und der daneben stehenden allen JohanneskapeUe hat sich noch ein kleiner Rest der einstigen Stadlmauer bis heute erhalten. An mehreren der alten Häuser unserer Stadt gibt es Standbilder und „Gemälde", die zunächst wohl nicht als eigentliche geschichtliche Zeugen gelten können, sondern vielmehr Beweise des frommen Sinnes unserer Vorfahren sind, denen sie ihre Her-stellung verdanken. Das sind in der Hauptsache in Mauernischen der betteffenden Häuser stehende Alarienstatuen mit oder ohne Jesukind. Unter diesen Häusern seien hier angeführt: Ecke Burgplatz und Slovenska ulica (Burg-gasfe) Hotel „Adler", Aetrinjska ulica (Viktnnghoj-gasse) 14, Gosposka ulica (Herrengasse) Hotel „Mohr", Ecke Triesterstraße, Gasthaus ehemals Friedau, eine Statue des heiligen Johannes von Nepomul. Bekannt war die lebensgroße Marien-statue am Hause Gruder in der Draugasse, das beim Bau der neuen Reichsbrücke abgettagen werden mußte. Das Standbild ist jetzt im Museum auf-bewahrt. Am linksseitigen Brückenkopfe der allen Brücke aber stand gleichfalls sett Jahrhunderten ein steinerner Johannes von Nepomuk. Sticht ohne Interesse ist es, daß der Lendturm, einer der noch erhallenen vier Türme der ehemaligen j finanzielles Chaos. Bei der Wirtschaftsoerbundenheit der europäischen Länder kann man heute nirgend» sagen, daß man von den Auswirkungen der Finanz-krijen sicher sei. Daher ist es vollkommen richtig, wenn von den Staatsleitungen vor allem den Ge-meinden äußerste Sparsamkeit aufgetragen wird. Denn gerade sie haben sich als Steuernehmer in die erste Reihe gedrängt. Es muß endlich einmal Schluß gemacht werden mit jener Gründerpsychose, in der wu: seit Jahren den richtigen Blick für das gesund Erschwingliche verloren haben. Wer arm ist und sich mit Schulden Dinge anschafft, die deshalb als Notwendigkeit angesehen werden, weil sie modern sind und den Reichen als solche gelten, wird mit Recht leichtsinnig geschollen. Es ist mehr als leicht-sinnig, wenn das Gleiche von Seite der Gemeinden geschieht, wo verhättnismäßig wenig Leute üb« den schlössen Geldbeutel der gegenwärtigen und auch der noch nicht geborenen Bürger verfügen. Die Gemeinden sollen sparen! Vielleicht ist dies heute das wichtigste Wort. Sie sollen wieder so sparen, wie unsere Vorgänger gespart haben, die in dieser Beziehung richtige Spießer waren, aber ehrenwerte Spießer, denn sie hüteten sich vor Schulden und häuften im Gegenteil Besitz an. Sie hatten Angstgefühle vor der Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit. Sie waren so wie jener Kaufmann, der dem Blick eines Besuchers auf seine schlichten Möbel mit den Worten begegnete: Ja, eine Luruseinrichtung schen Sie bei uns nicht, aber Schulden habe ich keine, und Besitz, Besitz habe ich genug. Und doch haben jene sparsamen Gemeinderäte alles geschaffen, was wirklich notwendig war: Schulen, Spitäler, Wasserleitungen, Pflasterungen. Seien wir aufrichtig: Was nach ihnen gemacht wurde, nicht aus der Besitz-substanz, sondern mit Schulden, ist ja doch zum größten Teil — streng genommen — Luxu». Stadtmauer, eine gotische Nische mit einem Aiänner-lopse und auch außerhalb an der Niau« einen männlichen und einen weiblichen Kopf ausweist, was bemerkenswert ist. weil die Herkunft dies« Figuren an der ursprünglich gewiß ganz glatten Ntau« des Turmes, der doch nur zu Schutz- und Verteidigung»» zwecken gedient hat, jedenfalls ganz rätselhaft «jcheint. Ein altes Schaustütt war immer auch eine etwa einen Geoiertmet« große eisnne Tafel, die früh« an der Nordseite des Vlahovii-Hauses, Ecke d« Alnandrova und Meljska cesta (Mellingersttaße), eingemauert war und in ihr« Mitte das bekannte Mariazell« tbnadenbild enthielt. In den beiden oberen Ecken d« Tafel sah man je einen schweben-den Engel, in den beiden unteren Ecken die geteilte Jahreszaht 17—55. Dieses Haus ließ der Besitz« Vlahovu vor drei Jahren abtragen und an sein« Stelle den jetzigen großen Neubau aufführen, nach dessen Fertigstellung das Mariazellerdild an ein« ruck-wärtigen Hausmauer wieder angebracht wurde. Von den „Wandmal«eien", die ehemals an verschiedenen Häusern zu finden waren und durch wetche man gleichsalls seiner religiösen Gesinnung Ausdruck zu geben suchte, sind die meisten schon längst nicht mehr vorhanden. Sie wurden in neuerer Zeu beim Neu-Uebertünchen d« Häus« gänzlich zerstört, da sie verständnislos mit überstrichen wurden; ohne daß man an ihre Neuherstellung gedacht hätte. Seit« 2 Deutsche Zeit»»g Nummer 68 Vor der Tagung des europäischen Nationalitätenkongresses Das Programm des vom 29. bis zum 31. August d. I. zu Genf stattfindenden Europäischen Nationalitäten-Kongresses — der Ausschuß und der Rat desselben treten schon am 27. bzw. 28. August zusammen — ist jetzt endgültig folgender-mähen festgesetzt: „Die Lage der europäischen Na-tionalitäten"; „Die Erfahrungen mit der estländischen Kulturautonomie für die Minderheiten in den sechs Jahren seit Bestehen des Gesetzes"; „Abrüstungs-sicherheit und die Ungelöstheit der Ncttionalitäten-frage"; „Organisierung der Volksgemeinschaften" (praktische Erfahrungen und grundsätzliche Vor-schlägt): „Organisationsfragen". Die vorläufige Delegiertenliste weift eine be-sonders umfassende Beteiligung der europäischen Nationalitäten an der Tagung auf. Der große La-gebericht, der in Ausführung eines vom V. Natio-nalilätenkongreß gefaßten Beschlusses vom General-sekretär durchgeführt ist. ist jetzt fertiggestellt und wird den Delegierten und Interessenten als Buch in Genf vorliegen. An dem Bericht sind 40 ver-schiedene Nationalitäten, die 14 Völkern angehören und in 14 Staaten leben, beteiligt, eine einzigartige Neuerscheinung, die hier der Oeffentlichkeit übermittelt wird, eine Zusammenfassung von Daten, Mitteilungen und authentischen Interpretationen, die hier erstmalig zustandegebracht worden ist. Dutzende lompetente Au-toren, d. h. die verantwortlichen Führer der Natio-nalitäten, haben die Berichte verfaßt, die zusammen die echnographischen, soziologischen und rechtlichen Verhältnisse auf dem europäischen Kontinente in einer gänzlich neuen Weise beleuchten. Mit dieser Veröffentlichung, deren Zustandekommen begreiflicher« weise die Ueberwindung der allerverschiedensten Schwierigkeiten erforderte, ist seitens der Nationali-tätenbewegung rinne neue Etappe erreicht worden. Die konkreten Ergebnisse der Zusammenarbeit der verschiedenen europäischen Nationalitäten dürsten künftig auch von Kreisen, die der Frage ferner stehen, erkannt werden. In dieser Beziehung ist ein Schreiben von Interesse, das das Sekretariat des Kongresses kürzlich von Sir Theodore Morrison, ehemaligem Mitglied des Rates von Indien, erhielt. Morrison teilt mit, daß er die Berichte des Kon-gresses mit dem allergrößten Interesse gelesen hatte und daß er zur Ueberzeugung gekommen wäre, „daß da« Werk, das dieser vollbrachte, indem er Das ist recht bedauerlich, weil aus solche Art auch mancherlei Inschriften, Rachrichten und Jahreszahlen, die diese Malereien enthielten, verloren gegangen sind. Das dem Wohnhause des schon oben genannten Stadtrichters Christoph Wildenrainer aus der Türken-zeit westlich benachbarte Haus, das zu den bekannten äUesten der Stadt gehört, zeigte bis vor nicht langer Zeit ein Bild, darstellend die heilige Familie, darunter las man die Inschrift: „Dieses Haus steht in Gottes Hand, zu Jesus, Maria und Joseph ist es genannt!" Auch soll es noch andere Angaben aus der Türken-zeit enthalten haben. Dieses BUd besteht nun nicht mehr. Dagegen haben die Besitzer des auch schon mehrere Jahrhunderte alten Hauses Slovenska utica (Burggasse) Nr. 26 aus die Erhaltung eines ähn-lichtn Bildes an ihrem Hause emen größeren Wert gelegt. Das Gemälde, einen Rieter breit und zwei Meter hoch, gibt uns ein BUd aus dem Familien-leben der heil. Familie wieder. Der heil. Joseph ist mit Zimmermannsarbeiten beschäftigt Maria sitzt an einem Tische, ihr zu Füßen am Boden das Iesukind. In der Höhe aber hatten Engel die Wett-kugel und über dem Ganzen schwebt die Gestatt Gottvaters. Am unteren Rande des Bildes ist die Jahreszahl 1745, da» Bild dürste aber viel älter sein. Erst im vergangenen Jahre 1930 wurde das Bild so gut als möglich ausgebessert und aufgefrischt, wa» wir auch aus dem Vermerk entnehmen: „Re-novatum 1986". die Grundsätze klärte, mit deren Hilfe die einzelnen nationalen Gruppen in gegenseitiger Achtung unter-einander und im Verhältnis zu ihren Staaten und Regierungen leben könnten, nicht nur für Europa, sondern zweifellos auch für die Lösung des natio-nalen Problems in Indien von der allergrößten Bedeutung wäre". Er schreibt weiter, daß die Zu-kunft Indiens von der Lösung des Problems der Rechte des mohammedanischen Bevölkerungsteils abhänge und daß dieses vor allem auf Grund der in Europa gemachten Erfahrungen und Arbeiten zu erreichen wäre. Die Ltteratur zur Rationalitälenfrage hat im Laufe der letzten Monate eine außerordentliche Bereicherung erfahren. Es läßt sich mit Genugtuung feststellen, daß entsprechend den Anregungen des Europäischen Nationalitäten - Kongresses an eine Reihe grundsätzlicher Klärungen der ganzen Ata-tcrie des Nationalitätenproblem s geschritten worden ist. In diesem Zusammenhange müssen wir vor allem nochmals das Erscheinen des von Professor Wilhelm Winkler und dem unter seiner Leitung stehenden Institut für Nationalitätenstatistik an der Unwersität Wien herausgegebenen „Statistisches Handbuch der europäischen Nationalitäten" erwähnen. Durch dieses Handbuch werden den Gegnern der Nationalttäten mit einem Schlage alle Argumente, die sich auf eine Ungeklärtheit der statistischen Zusammenhänge in dem Nanonalitätenproblem beziehen, aus den Händen gewunden. Professor Winkler hat einwandfrei festgestellt» daß die Zahl von etwa 40 Millionen Minderheits-angehörigen in den europäischen Staaten, selbst wenn man von den Minimalangaben der Regie-rungen ausgeht, zu Recht besteht. Professor Winkler gibt in besonderen Kapiteln Uebersichten über die stattstijchethnographischen Verhältnisse in einem jeden europäischen Staate. Aeußerst wertvoll sind die Schlußfolgerungen, zu denen er in seiner Einleitung über die Gesamtergebnisse der Arbeit gelangt. Diese Ergebnisse find von dem Generalsekretär der Euro-päischen Nationalitäten-Kongresse, Dr. Ewald Am-mende, in einem „Die Sprache der Zahlen" beti-teilen Artikel in der Minderheitenzeitschrift „Station und Staat" (Juli-August-Stummer) in ihrer Be-deulung kommentiert und erläutert worden. Hingegen ziert wieder ein Bild ganz anderer Art und in seiner Wirkung von den beiden früheren verschieben, weil aus einer anderen Absicht geschaffen, auch schon nahezu ein Jahrhundert lang das Haus Triesterstraße Nr. 64, früher Miklauijcyitjch, später Koroschetz, jetzt Joses Rosenberg. Zm dreieckigen Giebelfelde dieses sonst ebenerdigen, jedoch etwas erhöht gebauten freundlichen Wirtschasts-Verwaltungs-Hauses ist nämlich jener Vorfall im Leben des Kaisers Jcses II. dargestellt, in welchem er aus einer seiner Reisen in Mähren dem auf dem Felde ackern den Bauern den schweren Pflug aus der Hand nimmt und ihn selbst durch die Ackerfurchen lenkt. Der Kaiser ist umgeben von den Bauern, die ihm bei seiner Arbeit zusehen. Die Köpfe der Personen sind vorzüglich charakterisiert, besonders jener des Kaisers mil den aus Gemälden bekannten Zügen. Leider ist das schöne, sehr alte Bild teilweise schon ziemlich schadhast und verwaschen. Es wäre daher |ehr zu begrüßen, wenn für seine Ausbesserung und Wiederherstellung vom jetzigen Besitzer ein Heines Opfer gebracht würde. Wir schließen diese Auszählungen mit der Er-wähnung, daß eine Inschrift ober dem Eingange in den Stiftsgarten (Kopaliska ulica, Badegasse) das dem Benediktinerstifte St. Paul gehörigen Viktringhofes in der Vettinjska-Gajse den Wunsch enthält: .Sanctus Paulus hortum custodiat coenobii suil"-- Politische Rundschau Ausland Die jugoslawische Ausnahme Die nach dem Hoooer-Plan vorgesehene monat-liche Zahlung der unbedingten Annuttät im Betrage von 51 Millionen Reichsmark ist am 15. August von der deutschen Regierung der Reparationsdank in Basel überwiesen worden. Da sämtliche Regie-rungen mit Ausnahme der jugoslawischen auf dies« Annuität für die Dauer eines Jahres verzichtet haben, wurde dieser Betrag nicht weitergelett«. Es kann aber festgestellt werden, daß auch die jugoslawisch« Regierung den ihr zukommenden Teil noch nicht abgerufen hat. Von der überwiesenen Summe wurden 47 Millionen Reichsmark der Deutschen Reichsbahn zur Verfügung gestellt. Der Rest wurde mit Ausnahme des jugoslawischen Anieils für die Gutschreibung des Zin>endienjtes aus der Poung-Plan Anleihe 1930 und für verschiedene Komitees der Reparationsbank in Basel verwendet. Jugoslawiens Ablehnung des Hoover-Moratoriums Aus Washington wird berichtet: Von zuständiger Stelle im Staatsdepartement wird zur Weigerung der jugoslawischen Regierung, am Hoover-Moratorium teilzunehmen, erklärt, die Note der jugosla-wischen Regierung, die bekanntlich ebenso wie die griechische Regierung das Londoner Protokoll unter-zeichnet hat, stelle zwar eine Weigerung dar. aus den Hvover Plan einzugehen; diese Ablehnung sei aber in der Form eines starten Bedauerns abgefaßt mtt der Begründung, die Budgettage Jugoslawiens ermögliche es leider nicht, aus die ReparattonszaH-lungen in dem vom Präsidenten Hoover vorgescyla-genen Ausmaß zu verzichten. Ülian hoffe hier daher, daß sich ein Weg finden lassen werde, diese Be-denken innerhalb der nächsten Monate aus dem Wege zu räumen. Der Antett Jugoslawiens an dem ungeschützten Teil der Reparationen sei gering. Es bestehe die Möglichkeit, daß dieser Betrag in' Höhe von 1,29 Millionen Dollar aus dem französischen Garantiefonds bei der Baseler Reparationsdank ge-zahlt werde. Zurzeit könne man aber noch nicht übersehen, ob auch die Zahlung des Restbetrages in Höhe von 17,48 Millionen Dollar werde be-wertstelligt werden können. Es handele sich hier um einen Fall, für den es keine „Vorgänge" gebe, und eine endgültige Lösung sei noch nicht gesunden. jedenfalls stehe aber fest, daß die Weigerung Jugo» jlawiens weder den Hoooer-Pian umwerfe, noch die Ergebnisse der Londoner Konferenz gefährde. Im Londoner Protokoll sei von der Mehrzahl der Gläu-biger ohne Bezugnahme aus das Haager Abkommen, das in manchen Punkten die Einstimmigkeit aller Unterzeichnenden vorschreibt, eine Vereinbarung ge-troffen worden, daß Deutschland während des Hoovkr-Jahres, soweit diese Gläubiger in Frage lommen, von Zahlungen befreit sei. Diese Bfremng sei nicht von der Einstimmigkeit aller Gläubiger Die Erbauungszeit der ältesten von den heute stehenden Häusern der Stadt geht nachweisbar bis m die erste Hälfte des 16. und in das Ende des 15. Jahrhunderts zurück. Doch finden sich bezügliche Jahreszahlen nur an den schon erwähnten beiden Väusern in der Närntnersttaße (1552). Einige wenige andere Baulichkeiten, hauptsächlich im Land-bezirte und im ehemaligen Judenviertel (Zidovska ulica, Allerheiligengasse) und in der angrenzenden Vettinjska 6>asse tragen steinerne Bauzeitmerken, die aber nicht wener zurückreichen als bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts, meist auch versehen mit den Anfangsbuchstaben des Namens des Erbauers. Mit-unter trifft man auch verstümmette Sprüche oder solche in einem nicht gerade klassischen Latein, wie etwa den folgenden: ,,Certoe Worte enthalten ein Ehronogramm, aus dem die Jahres-zahl 1767 zu lesen ist (Viktringhofgasse 22). Daß aber die Erbauung der heule noch stehen-den vier Verteidigungsturme der einstigen Stadtmauer spätestens in die Zett fällt, wo das „Ge-meinwejen Marburg" zur „Stadt" wurde, also in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts (1256), bedarf mit Rücksicht auf die Befestigung einer Stadt im Mittelatter durch Mauern und Türmen wohl kaum einer besonderen Hervorhebung. Nummer 68 Deutsche Zeitung Seit» 8 Schon zu Urgroßmutters Zeiten... i SCH J 3 bevorzugte die Hausfrau zum Waschen ihrer Wäsche die reine Hirschseife. Seitdem sind über 80 Jahre vergangen ..... jetzt wäscht schon die vierte Generation mit SCHICHT'S HIRSCHSEIFE immer unverändert . . . immer gleich gut abhängig gemacht worden und die Forderung Jugoslawiens auf 18,67 Mill. Dollar falle im Verhältnis zum Gesamtbetrag nicht sehr ins Gewicht. Natürlich müsse Jugoslawien nunmehr seine Ratenzahlung der fundierten Kriegsschulden an die Vereinigten Staaten zahlen - allerdings betrage sie in diesem Jahre nur eine Viertelmillion Dollar. Die deutschen Reparationen Im Zusammenhang mit der Erklärung des französischen Handelsministers Flandin im „Echo de Bar»", Frankreich werde niemals auf den franzö-fischen Anteil an den deutschen Reparationen ver-zichten, da diese Zahlungen nicht einmal die während des Krieges verursachten Schäden deckten, berichtet da» Wolffbüro: Die Franzosen selbst führen an, die Kosten des Wiederaufbaus der durch den Krieg verwüsteten Gebiete betrügen 100 Milliarden Francs d. h. 16.7 Milliarden Mark. Der bekannte deutsche Volkswirt Brentano hatte im Jahre 1923 ausge-rechnet, daß Deutschland bis dahin bereits an 55 Milliarden Goldmari an Reparationen bezahlt hatte. Während der Pariser Sachoerständigenverhandlungen würbe berechnet, daß Deutschland 24 Milliarden Reichsmark ausgezahlt hat, die abgeschrieben werden konnten, ferner 29 Millionen Reichsmark, die nicht abgeschrieben werden konnten. Da es zur Zeit der Ruhrbesetzung auch die Zahlungen an die Kontroll-kommission für Fabriken und Bergwerke im Betrage von 1.4 Milliarden Mark geleistet hatte, beträgt die Gesamtsumme 54 bis 56 Milliarden Mark. Bei dieser Gelegenheit wurde weiters ausgerechnet, daß Deutschland bis zum Jahre 1923 25 bis 26 9Jttl» liarden Vlark gezahlt hatte. Zu ähnlichen Ergebnissen ist auch der englische Volkswirt Keynes gelangt. Selbst wenn die niedrigste Schätzung genommen wird, zu der man von neutraler Seite gekommen ist, haben die deutschen Zahlungen nach dem Dawes-und Äoungplan 37 Milliarden betragen. Von dieser Summe erhielt Frankreich durchschnittlich 52 Prozent, d. h. es hat insgesamt 18 Milliarden erhallen. Demnach hat Deutschland an Frankreich schon mehr bezahlt, als die Kosten des Wiederaufbaues der verwüsteten Gebiete betragen haben. Die Behauptung des Finanzministers Flandin, daß der durch den Krieg verursachte Schaden Frankreich noch nicht ersetzt sei und daß Frankreich deswegen auf die Reparationen nicht verzichten könne, trifft daher nicht zu. Der Kampf gegen die Ueberproduktion Der Staatsgouverneur von Rew-Orleans hat die anderen Gouverneure der Vereinigten Staaten, die Senatoren und die Mitglieder der Kongresse der einzelnen Staaten für den 21. August zu einer Zusammenkunft in New-Orleans eingeladen, um den Entwurf eines Gesetzes zu erörtern, durch das ein Verbot der Baumwollproduktion im Jahre 1932 dekretiert werden soll. Der Gouverneur glaubt, daß, wenn diese Aktion unverzüglich unternommen wird, auf dem Baumwollmarkt innerhalb von 14 Tagen die Prosperität wiederkehren würde. Eine andere Nachricht aus Amerika ist nicht weniger interessant. Im Detroleumgebiet von Westteias, dem größten der Well, ist am 17. August das Kriegsrecht pro-Vomiert worden. Infolge dieser Proklamation mutzten auf einem Petroleumgewinnungsgebiet in der Größe von 2815 Meilen Länge und 1600 Meilen Breite alle Bohrtürme gesperrt werden. Auf diese Weise will man die Uederproduktion verhindern. England erhöht die Einfuhrzölle Der Ausschuß der fünf Minister für das Sparen hat am 20. Juni der Regierung einen Vor-schlag vorgelegt, der u. a. nachfolgende Punkte ent-hellt: Einführung eine» 10'/<,igen Zolles auf den gesamten Import, auch für Lebenmittel: vorläufige Suspendierung des Amortisierungsfonds für die Staatsschuld! eine besondere Steuer für die Wert-papiere, Erhöhung der Beiträge für die Arbeits-losenoersicherung und freiwillige Konoentierung der Kriegsanleihe. Die Zollerhöhung ist bereits be-schlössen« Sache. Ein Neutralitätsvertrag zwischen Frankreich und Rutzland Zwischen Frankreich und Rußland sind Ver-Handlungen über einen Vertrag im Gange oder schon abgeschlossen, demzufolge beide Staaten sich zu voll« Neutralität verpflichten, falls einer von ihnen von einem dritten Staate ohne Schuld angegriffen wird. Das „Journal de» Debats" tritt scharf gegen diesen Bertrag aus, indem e» feststellt, daß ein solcher Vertrag keine Sicherung Frankreichs vor Deutsch- land bedeuten würde. Er würde Frankreich bloß der Möglichkeit einer Intervention für Polen im Fall eines polnisch-russischen KonMs berauben. Der Abschluß in Basel Der Ausschutz für die Prüfung der Kreditlage in Deutschland, der dieser Tage in Basel tagte, hat den von Sir Lyton erstatteten Bericht samt Resolu-tionen durchberaten und angenommen. Die Unter-Zeichnung des Vertrages, der in deutscher, französischer und englischer Sprache abgefaßt wurde, erfolgte am Dienstag nachmittag. Der Bericht, der nach verschiedenen Seiten hin die Kreditlage in Deutschland eingehend behandelt, empfiehlt die Verlängerung kurzfristiger Kredite im Gesamtbetrag von fünf Milliarden um sechs Monate unter der Voraussetzung, daß die Zentralbanken von Frankreich, England und Amerika sowie die Reparationsbank, die den 100-Millionen-Dollar-Kredit an die deutsche Reichsbank gewährten, diesen Kredit ebenfalls um sechs Mo-nate verlängern. Die Frist dieser sechs Atonale be-ginnt mit dem Datum der Unterzeichnung des Ver-trags, d. h. am 18. August 1931. Der Bericht wurde abgeschlossen, ohne daß im Internationalen Stillhalte-Konsortium eine vollständige Einigung er-zielt worden wäre. Umstritten ist nach wie vor die Frage der Verlängerung der ausländischen Mark-guthaben in Deutschland. Ueber diese Frage besteht zurzeit ein Vorschlag in dem Sinne, die ausländischen Markguthaben in Deutschland bis Mitte November zu sperren. Rücktritt der Regierung Bethlen Der ungarische Ministerpräsident Graf Bethlen ist nach zehnjähriger Regierung mit seinem Kabinett am 19. August zurückgetreten. Als Grund für den Rücktritt wird die außerordentliche Lage des Staates angeführt. Mit der Bildung der neuen Regierung wurde Graf Julius Karolyi betraut, der in der Re-gierung Bethlen seit 8 Monaten Außenminister war. Spanien entsagt dem Kriege Einer der 121 Artikel der fertiggestellten neuen spanischen Verfassung lautet: Spanien entsagt feier-lich dem Kriege als Mittel der Politik. Bürgerkrieg in Kuba Gegen die Regierung von Kuba, das bekannt-lich unter amerikanischer Schutzherrschaft steht, ist ein Aufstand ausgebrochen, der bereits blutige Kämpfe gezeitigt hat. Das Erpeditionskorps der Revolutio-näre, das am Dienstag auf einem deutschen und norwegischen Schiffe im Hasen Gibara aus Kuba landete und aus 500 Amerikanern, Deutschen, Polen und Mexikanern bestand, wurde von einer zehnfachen Uebermacht der Regiemngstruppen fast vollständig vernichtet Nur 40 Mann konnten entkommen. Die Zahl der Toten betrug aus beiden Seiten gegen 600. Die Bevölkerung steht mit ihren Sympathien auf Seite der Aufständischen. Trotzdem wird es der Regierung des Präsidenten Machado gelingen, den Ausstand niederzuschlagen. Aus Stadt und Land Bedingungen für die Aufnahme in die private deutsche Lehrerbildungsanstalt. 1. Gesuche um die Ausnahme in den 1, 2. und z. Jahrgang der privaten deutschen Lehrerbildung», anstatt können bis zum l. September 1931 bei der Leitung de» Schwäbisch-Deutschen Kullurbunde» eingereicht werden. 2. Bewerber für die private deutsche Lehrerbildungsanstalt, die die kleine Matura nachzutragen oder noch eine Nachprüfung abzulegen haben, haben das Ergebnis der Matura oder Rachprüfung bis zum 1. September der Leitung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes mitzutellen. 3. Der genaue Zeitpunkt der Aufnahmsprllfung für die private deutsch« Lehrerbildung«mstalt wird an- Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 68 fangs September allgemein verlautbart werden. 4. Die Entscheidung über die Bewilligung einer SW-dienunterstützung für Aspiranten der privaten deut-schen Lehrerbildungsanstalt wird nach abgelegter Ausnahmsprüfung erfolgen. 5. Das vorgeschriebene Älter für die Aufnahme in die private deutsche Lehrerbildungsanstalt ist: für die 1. Klasse 17, für die 2. Klasse 18, für die 3. Klasse 19 Jahre. Dieses Alter von 17. 18 oder 19 Jahren darf mit 31. Dezember 1931 nicht überschritten sein. Bei einer Ueberschreitung dieses Alters von mehr als 3 Monaten ist für die Aufnahme in die Lehrer-bildungsanstatt die Bewillignng des Unterrichtsmi-nisteriums erforderlich. 6. Auf wiederholte Anfragen wird neuerlich mitgeteilt, daß alle Zöglinge der Lehrerbildungsanstalt in den schon früher genannten Internaten, d. i. für die weiblichen Lehramtszöglinge das Klosterinternat und für die männlichen Zöglinge das Engel'jche Mitteischulkonvikt untergebracht werden müssen. Eine Ausnahme wird vom Unterrichtsmi-nifterium nickt zugestanden, auch nicht für jene, die in Vel. Beckerek oder der nächsten Umgebung be-heimatet sind oder nahe Verwandte in Vel. Beckerek haben, bei denen sie untergebracht werden könnten. Um jedoch diesen Zöglingen die Unterbringung im Internate zu erleichtern, wird versucht werden, bei den Konviktsleitungen zu erreichen, das; sie die In-ternatsgebühren ganz oder zum Teil in Naturalien leisten. Bau von Arbeiterasylen. Der Zentral-ausschuß für Arbeitsvermittlung beim Ministerium für Sozialpolitik hat vor kurzem eine Aktion für den Bau von Arbeiterasylen eingeleitet. In Slowe-nien sollen solche Asyle in Ljubljana, Maribor und Murska Sobota errichtet werden. Die Asyle, in denen die ärmsten Arbeiter unentgelttiches Nachtquartier bekommen sollen, werden von den Gemein-den erbaut werden, denen die Arbettsbörsen die hiefür notwendigen Mittel »erstrecken wollen. Neue Briefmarken. Am 1. September 1931 gelangen neue Postmarken mtt der Ausschrift „Kraljevina Jugoslavija" in den Verkehr. Alle Marken der bisherigen Ausgabe mit der Aufschrist „Kraljevina Srba, Hrvata i Slovenaca" sowie die Millenniumsmarken des kroatischen Königreiches werden aus dem Verkehr genommen, können aber bis 30. November umgetauscht bzw. bis zu diesem Termin noch für die Frankierung von Postsendungen verwendet werden. Gastwirtschaftskurs. Der Verband der Gastwirtegenossenschaften in Maribor teilt mtt: Wie im vorigen Jahr, so veranstattet auch Heuer der Verband der Gastwirtegenossenschaften in Maribor an der Wirtschaftsschule „Vesna" einen dreimonatigen Gastwinschastskurs. Der Zweck dieses Kurses besteht darin, die Töchter unserer Gastwirte in allen jenen Gegenständen auszubilden, die am nötigsten sind für die richtige Führung unserer Betriebe. Es werden nur wenigstens 16 Jahre alte, geistig und körperlich vollkommen gesunde Gastwirtstöchter aufgenommen, die im Internat wohnen müssen. Von wie großer Wichttgkeit diese Kurse besonders für jene Gegenden sind, wo sich ein Fremdenverkehr entwickelt oder schon entwickelt hat, davon legen zahlreiche Dankesdriefe von Hotelieren und Gast-Wirten Zeugnis ab, in denen sie besonders hervor-heben, das} ihre Gasthäuser in kurzer Zett wegen der richtigen Führung den besten Ruf gewonnen haben. Sie betonen namenttich auch, daß diese Kurse dankenswert schon deswegen sind, weil die Mädchen im eigenen Staate ausgebildet werden können und man sie nicht mehr in verschiedene Hotels des Auslands zu schicken braucht, wo die jungen Mädchen ohne iede Aufsicht find. Anmeldungen werden bis einschließlich 5. September 1931 entgegengenommen und es ist dringend notwendig, daß sich die Interessenten sofort melden, damit ihnen in Anbettacht der zahlreichen Nachfrage ein Platz gesichert wird. Alle wetteren Aufklärungen erteilt gerne der Verband der Gastwirtegenossen>chasten in Maribor. Kommerzielle Lehranstalten in Wien. Die Lehranstalten des Gremiums der Wiener Kauf-Mannschaft vermitteln in ihren verschiedenen Typen modernes kaufmännisches Wissen an männliche und weibliche Hörer jeder Bildungsstufe. Der Unterricht wird von hervorragenden Lehrkräften auf Grund eines durch vieljährige Erfahrung bewährten Lehr-planes erteilt. 1. Die Aditurientenkurse, die an den Handelsakademien gehatten werden, umfassen ein Studienjahr. Auf ihre Bedeutung seien insbesonders die Studierenden des Auslande» verwiesen, da sie fich durch den Besuch der Abitu-rientenhirje einen Ueberblick über da» gesamte kauf« männische Wissen aneignen können. Die Abitunen- tenkurse find den Absolventen und Absolventinnen von Mittelschulen und verwandten Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten, gewerblichen Lehranstatten mit Reifezeugnissen zugänglich! sie beginnen am 5. Oktober und schließen am 30. Juni. Schulgeld: 600 S, Einschreibgebühr 80 S. 2. Die Han-delsakademien bestehen aus vier Jahrgängen und haben den Rang einer Obermtttelschule. An den Handelsakademien können Schüler und Schüle-rinnen Aufnahme finden, die eine Untermittelschule oder eine Bürgerschule absolviert haben. Der Unterricht beginnt Mitte September und schließt Mitte Juli. Schulgeld jährlich 600 S, Einschreibgebühr 80 S. 3. Der Kommerzielle Fachkurs vermittelt in einem Jahr Hörern und Hörerinnen mit ausreichender allgemeiner Bildung, soferne sie das 17. Lebensjahr erreicht haben, die wichtigsten Kenntnisse aus allen Gebieten des kaufmännischen Wissens. Der Kurs beginnt am 5. Oktober und schließt am 30. Juni. Schulgeld: 600 S, Einschreib-gebühr 80 S. 4. Die Zweiklassige Han-delsschule, in der Knaben und Mädchen nach vollendetem 14. Lebensjahr Aufnahme finden können, vermittelt neben dem notwendigen kaufmännischen Wissen auch die Kenntnis allgemein bildender Fächer. Der Unterricht beginnt Mitte September und schließt Mitte Juli. Schulgeld: jährlich 300 S, Einschreid-gebühr 60 S. 5. Der Einjährige Fachkurs für Mädchen vermittelt den Lehrstoff der zwei-klassigen Handelsschulen in einem Jahr. Kursbeginn Mitte September, Unterrichtsschluß Mitte Juli. Schulgeld: jährlich 300 S, Einschreibgebühr 60 S. Außerdem sind an den Lehranstatten des Gremiums noch vorgesehen: Ein Maturakurs (2 Jahr-gänge), der die Möglichkett bietet, die für die Ab-legung der Reifeprüfung an Handelsakademien not-wendigen Kenntnisse zu erwerben, ferner: allgemein zugängliche Abendkurse, in welchen die ver-schiedensten Spezialzweige des gesamten kommerziellen Wissensgebietes sowie zahlreiche fremde Sprachen und deren Stenographie gelehrt werden. Die Schul-lettungen sind gerne bereit, den Studierenden ver-läßlich gute und preiswerte Wohnungen und Pen-sionate mit und ohne Verpflegung zu empfehlen. Ausführliche Prospekte über die genannten Lehran-stalten und Einrichtungen gratis durch die Direktton der Wiener Handelsakademie, Wien I., Akademie-straße 12. Die Lungenschwindsucht, die nach einer Statistik des Arbeiterversicherungsamtes in Ljubljana am meisten im Bereich der Erpositur in Maribor verbreitet ist, ist, nach jährlichen Krankentagen pro Mitglied des Arbeiterversicherungsamtes berechnet, in nachfolgenden Berufen folgendermaßen anzutreffen: Sanität und Hygiene...... 2*853 Tage Chemische Industrie...... 2267 „ Textilindustrie........2*151 „ Bekleidungsindustrie...... 1966 „ Handel und Lagerhäuser .... 1628 „ Ackerbau..........1607 „ Gasthäuser, Kaffeehäuser, Herbergen. 1°551 „ Metallindustrie........ 1443 „ Theater.......... 1420 „ Stein- und Erdarbeiter..... 1327 „ Papierindustrie........ 1*304 „ Graphisches Gewerbe...... 1*297 „ Lederindustrie........1109 „ Verkehr..........1163 „ Nahrungsmittelindustrie..... 1*074 „ Bauindustrie ........ 1*028 „ Hauswirtschaft........ 0*964 „ Holzindustrie........ 0*930 „ Kanzleien und Geldinstitute . . . 0*905 „ Bergwerke.........0*143 „ Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" in England. Das deutsche Luftschiff „Gras Zeppelin" flog am Abend des 18. August nach stürmischer Ueber-fahrt über London und landete daraus aus dem Flug-platz in Hanworth, wo Dr. Eckener und seine Plann-schaft feierlich empfangen wurden. Am 19. August um 9 Uhr früh startete das Luftschiff mtt 24 eng-lischen Fahrgästen zu einem Flug längst der englischen Küste. Das Nordpolunterseeboot „Nautilus", das bisher auf jedem feiner Fahrtabschnitte Havarien erlitt und zum Spiel der Wellen wurde, setzte trotz dieser Erfahrungen seine Reise zum Nordpol fort. Ob der „Nautilus" wirklich unter das Nordpoleis tauchen wird, ist natürlich sehr die Frage, denn nach den bisherigen „Leistungen" erscheint die» der ganzen Welt als Selbstmord. Radium als Mörder. In aller Stille vollendet sich in den Krankenhäusern des Staates New Pork eine Reihe entsetzlicher Tragödien. Zwanzig junge Frauen find an Radiumvergiftung bereits verstorben, dreiundzwanzig sehen dem gleichen Schicksal entgegen. Soeben ist die zwanzigste der Gezeichneten entschlafen. Es handelt sich um frühere Angestellte der Radium Corporation vs USA in Orange. Die Betriebe sind nach den damaligen Feststellungen über die Massenerkrankungen durch Radium sofort geschlossen worden. Aber es war beretts zu spät. Die jetzt Verstorbene ist eine Irene Frances la Porte aus Newark. Wie die Obduktion ergab, starb sie an einem Sarkom, das sich auf Grund einer Radiuminfektion im Rachen entwickelte. Bis mm Oktober war dem Opfer der wahre Charakter ihrer Erkrankung noch unbekannt. Als die Aerzte nicht mehr ein noch aus wußten, ftagten sie einen Spezialisten für Radiumerkrankungen, da man in-zwischen erfahren hatte, daß die Unglückliche vor Jahren in den Radiumbetrieben gearbeitet hatte. Jetzt entsann sich Frl. La Porte sogar, daß sie mehrfach eine kleine Radiumbürste mit den Lippen gehalten hatte, während sie mtt einem Pinsel die Zahlen auf den Leuchtuhren malte. Ein großer Teil der Vergifteten ist lange behandett worden, jedoch hat man keinerlei Besserung erzielen können. Nieist sprach man den Sterbenden eine hohe Ent-schädigung zu, die ihnen ermöglichte, sich in den letzten Lebenstagen alles Mögliche zu leisten. Das 19. Opfer starb vor einiger Zett in Brooklyn. Sintflut in China. Ueber das Ufergebiet des großen chinesischen Stromes Janglsekiang ist eine so gewaltige Ueberschwemmungstatastrophe her-eingebrochen, wie sie die menschliche Geschichte kaum kennt. Zweiundzwanzig große Provinzen stehen volllom-men unter Wasser und das Leben von 50 Millionen Menschen ist bedroht. In Shanghai, wohin sich die ungeheuren Scharen der Flüchtlingen wenden, stütztat ganze Häuserblocks zusammen und die Millionenstadt steht vor der Vernichtung. Die Leute sterben in Massen den Hungertod oder werden von Seuchen hinweggerafft. Infolge des fortwährenden Steigen» der Fluten, die das weite Gebiet des Jangtsekiang in ein Meer verwandett haben, wird die Lage immer schrecklicher. Ueber 4 Millionen Häuser sind fort-geschwemmt und 23 Millionen Menschen sind obdachlos, denen der Hungertod droht. An einem Tage, am Montag, haben 10.000 Menschen ihren Tod in den Fluten gesunden. Die blühende Han-delsstadt Hankau mit 500.000 Einwohnern ist zur Hälfte eingestürzt. Ihre Plätze sind mtt Toten über-füllt. Krankheiten und Pest wüten in schauerlicher Weise. vei fahler, grüngelber Hautsarbuug. Mattigkeit der Augen, üblem Befinden, trauriger GemUtsstimmung, schweren Träumen ist e» ratsam, einige Zage hindurch früh nüchtern, ein Glas natürliche» „Franz-Josef"-Bitterwasser zu Mitten. In der ärztlichen 'l!ram wir» das Franz Josef* Wasser darum vorjugSiveis« angewendet, weil e« die tlr lachen vieler KrankheitSerschemungen raich beseitigt. Tat ZranzIosef Bitterwasser ist in «poiheten, Drogerien und vve^rnhand-lungen erhältlich. Celje Festgottesdienst in der Evangelischen Kirche. Das zehnjährige Regierungsjudiläum S. M des Königs wurde auch von der hiesigen «van-gelischen Gemeinde am Sonntag, dem 16. August, festlich begangen. In der dichtgefüllten Kirche, deren erste Bänke von den Vertretern der Behörden und des Militärkommandos besetzt waren, hiett der bischöfliche Vikar Herr Göhring im Anschlüsse an die Sonntagspredigt eine Festpredigt. in der er die unvergänglichen Verdienste des Herrschers um die Wohlfahrt des ganzen Reiches beleuchtete und vor allem der ttefen Dankbarkett der Evangelischen und Deutschen für die Genehmigung der Kirchenvei^assung und Errichtung deutscher Schulen ergreifenden Aus-druck gab. Wetters wurde die Huldigungsdepesche der evangelischen Gemeinde an S. M den König von der Kanzel zur Verlesung gebracht. Zum Schlüsse erbrauste die Staatshymne von der Orgel herab. Die schöne patriotische Feier wird allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 23. August, muß der Gottesdienst entfallen, da der Pfarrer auf Urlaub weilt. Der nächste Gottesdienst findet am 30. August statt. Wohltätigkeitskonzert. Die Eisenbahner-kapelle unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Petermann gibt am Sonntag, dem 23. d. M, um halb 11 Uhr vormittags ein Promenadekonzert im Stadtpark, dessen Reinerttägnis dem heimischen Tondichter Eduard Interberger, der bekanntlich vollständig blind ist, zufließt. Bei dieser Gelegenhett kommen auch 2 Kompositionen Herrn Interdergers zur Aufführung. Der Eintritt in den Stadtpark beträgt wie gewöhnlich 3 Din. Ueberzahlungen werden jedoch dankbarst angenommen. Stummer 68 Deutsche Zeitung Seit« 6 Än den Ruhestand versetzt wurde auf eigenes Ansuchen Herr Oberst Ivan Rojnik, bis-heriger Gehilfe des Kommandanten des 39. I. R. Versetzungen. Von der Vorstehung der Stadtpolizei in Celje wurden der Archivbeamte Herr Josef Strmsel zur Vorjtehung der Stadt-polizei in Maribor, der Polizeiinspektor Herr Alois Aerckovnik und die Oberwachleute Just und Udovic zur Polizeiverwaltung in Maribor, der Diener Herr Anton Klavora zur Bezirkshauptmannschast versetzt. Ferner wurde der Archiobeamte Herr Vinko Toplok zur Bezirkshauptmannschast in Celje versetzt. Die Tombola der „Svoboda" findet unwiderruflich am Sonntag, dem 23. August um 2 Uhr nachmittags an, Declov trg statt. Wettschwimmen in Rimske Toplice. Der bekannte Ljubljanaer Sportverein „Zlirija" wird am Sonntag, dem 23. August, im hiesigen Thermalfreibad nachmittags ein Wettschwimmen veranstalten. Dieses interessante Sportereignis wird gewitz viele Gäste in den beliebten Kurort führen. Die Einschreibungen in die staatliche zweiklassige Handelsschule werden am 1. und 2. Septeeniber von 9 bis 12 Uhr stattfinden. Die Wiederholungsprüfungen werden am 26. August beginnen. Die Stadtgemeinde nimmt bis Montag, dem 24. August, Offerte für die Lieferung von 19 m3 eichener Brückenpfeiler für die Kapuziner-brücke entgegen. Näheres aus der Kundmachung auf der Gemeindeamtstafel. Mit einem Stein um den Hals. Am 15. August stürzte sich der 43-jährige Müll« Fortuna! Resnik aus Kasase bei Petrovce in die Pack uNd ertrank. Um den Hals hatte er sich einen 5(1 kg schweren Stein gebunden. Die Ursache des Selbstmordes ist unbekannt, der Mann hatte seiner Frau bloß gesagt, er gehe fort und komme nicht wieder ; die Frau hatte aber seiner Drohung leinen Glauben geschenkt. - • Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus ist am 14. Augnst der 38-jährige Maurer und Besitzer Franz Ätocnik aus Dodje gestorben. — Am 15. August starb ebendort der 23-jährige arbeitslose Bergmann Friedrich Vimsek aus der Umgebung von Lasko. — Am Mittwoch starb im Allg. Kranken-haus Herr Franz Koncan, Werkführer der t. Jugoslawischen Holzindustrie (Teppey) in Zavodna, im Alter von 50. Jahren. — In der Askerceva ulica 10 starb im Alter von 80 Jahren die frühere Hebamme Frau Maria Novak, Mutter der Gemahlin des Herrn Baumeisters Nerad. Im Allg. Krankenhaus starb die 52-jährige Agnes Petek aus Prevalje. — Am Mittwoch ist der 28-jährige Keuschlerinnenssohn Anton Vertot aus Gortca bei öostanj, der am vergangenen Samstag, als ihn ein eptleptischer Anfall auf das Geleise zwischen Paska vas und öostanj geworfen hatte, vom Zug überführt worden war, an den Folgen der schweren Verletzungen gestorben. Verletzungen und Unfälle. Am Sonntag vormittags wollte der Fleischerlehrling Joses Gracner mit seinem Fahrrade beim Narodni dom in die Ljubljanska cesta einschwenken. Dabei fuhr er in ein aus Ljubljana kommendes Automobil hinein und fiel zu Boden. Das Rad war stark beschädigt, der Lehrling erhiett eine innere Verletzung, konnte jedoch in heimischer Pflege bleiben. — Am 14. Au-gust wurde auf der breiten Reichsstratze von Zal« nach Celje der 38-jährige Kaufmann Herr Franz Kovacic aus Celje mitsamt seinem Fahrrade von einem ungeschickten Automobilisten umgefahren. Er erlitt eine Ausrenkung des linken Arms in der Schulter. — Am 15. August stietz ein Pferd die 32-jährige Arbeiterin Sophie Dobnik aus Zgornje Gmöovlje mit dem Huf so heftig in die rechte Ge-sichtsseite, datz sie im Allg. Krankenhaus in Celje Heilung suchen muhte. — Der 16 jährige Bäckerlehrling Anton Kozel aus Celje kam am 11. August infolge Unvorsichtigkeit mit dem Zeigefinger in die Brotschneidemaschine, die ihm den Finger glatt ab-schnitt. — Am Dienstag gegen '/*1 Uhr mittags stürzte der 20-jährige Gastwutssohn Stanko Kranjc aus Polule aus der Banalstratze bei Tremerje von seinem Motorrad; er erlitt eine Zersplitterung der Kniescheibe am rechten Knie und einen Schädel-bruch oberhalb des rechten Ohrs. Kranjc, der sich auch eine Gehirnerschütterung zuzog, wurde vom Rettungsauto der Frw. Feuerwehr Celje ins Allg. Krankenhaus überfuhrt. Polizclnachr»chlen. Herrn Franz Jurii aus Gabele wurde am 15. August zwischen 9 und 10 Uhr abends vor dem Gasthaus Pernat in Zzornja Hudinja ein Fahrrad, Marke „Diamant", im Wert von 1500 Din gestohlen. — Fr. Eda Komavlje wurde aus einer Kabine des Damen-bads eine Handtasche mit 110 Din Bargeld ge-stöhlen. Am Mittwoch abends wurde aus dem Flur des Sokolheims in Gaberje ein Fahrrad, Marke „Tourist", gestohlen; ein zweites Fahrrad, Marke „Adler", verschwand fast gleichzettig vor dem Gasthaus „Ra skarpi" in Breg und ein drittes, Marke „Diamant", aus dem Flur des Hotels „Zvezda" in der Herrengasje. — Der Fabrikant Herr Heinrich Weinberger verlor am 17. August nachmittags zwischen 2 und 4 Uhr auf dem Wege von seiner Wohnung in der Trubarjeva ulica zur Fabrik am U Lahnhof seine braune Lederlasche, in der sich 2400 Din Bargeld befanden. Stadtkino. Am Samstag, 22.. und Sonntag, 23. August, noch die deutsche Schlageroperette „Ihre Majestät die Liebe", Vorstellungen am Samstag um '/«9 Uhr abends, am Sonntag um l/,5 Uhr (besonders günstig für auswärtige Gäste), l/K7 und 7,9 Uhr. Der Film erzielte bei der Pre-miere am Donnerstag den größten Erfolg. — Ab Montag, dem 24. August, bis Donnerstag, 27. August, der grotze deutsche Tonfilm: „Heirats-m arkt"; in den Hauptrollen Evelqa Holt, Wolfgang Zilzer, Walter Rilla, Oskar Marion. Ein Tonfilm der Schlager und^ Lieder, aber auch grotzer Liebe. Evelya Hott als Sängerin der berühmten Schubert-Lieder, Waller Rilla als Violinvirtuose. Vorstel« hingen allabentlich um '/»9 Uhr. FrelwttNge A«u«r»ehr Teile, Telephon 9«. Den Wochendienst übernimmt am 22. Äugust der ll. Zng tornmandant: Pristonschek Joses. Sostanj Leichenbegängnis des Herrn Kommer-zialrats Franz Woschnagg. Am Donnerstag, dem 20. I. M, um 4 Uhr nachmittags fand hier die Beerdigung des verewigten Konimerzialrats Herrn Franz Woschnagg unter einer in Soötanj noch nie dagewesenen massenhaften Beteiligung statt. Wir behallen uns einen eingehenden Bericht über diese ergreifende Trauerfeier für unsere nächste Blattfolge vor. Konjice Unsere Fleischhauer freigesprochen. Am Dienstag fand beim Kreisgericht in Celje vor dem Dreiersenat unter Vorsitz des Herrn Appellati. onsrichters Levicnik die Berufungsverhandlung gegen drei Fleijchhauermeister aus Konjice statt, die wegen Preistteiberri vom Bezirksgericht in Konjice zu be-trächtlichen Strafen verurteilt worden waren. Die Berufungsverhandlung hat mancherlei aufgeklärt und in einem anderen Licht» gezeigt, so datz sich der Senat von der Schuldlosigleit der angeklagten Fleischhauer überzeugte und sie freisprach. Maribor Selbstmord. Der Kriegsinvalide Pionier-hauptmann Erhard Mauritsch hat im hiesigen Stadt-park Lysol genommen und ist an den Folgen ver-schieden. Herr Mauritsch, der schwer invalid war, bemühte sich vergeblich, eine Invalidenrente zu er-halten. Vor einiger Zeit verzweifelte er bereits am Leben und öffnete sich unter der Eisenbahnbrücke die Pulsadern, um diesem Jammertal zu entfliehen. Damals wurde er noch rechtzeitig gefunden und gegen seinen Willen dem Tode entrissen. In der letzten Zeit war er lediglich nur auf Almosen an-gewiesen, was ihm das Leben zur unerträglichen Qual machte. In einigen Briefen, die man bei der I Leiche fand, nahm er Abschied von allen, die er lieb hatte, besonders jenen dankte er warm, die ihm über seine letzten schweren Tage hinweggeholfen hatten. Der Verstorbene wurde an der Isonzofront durch eine explodierende Granate schwer verwundet, so dasz er für sein Lebenlang 100> iger Invalide wurde. Drei Jahre lang lag er in einem Spital in Wien. Vor zwei Jahren kam er nach Jugofla-wien, um als in Stara cesta bei Ljutomer zustän-diger jugoslawischer Staatsbürger unsere Invaliden-Pension zu erlangen. Ohne Mittel wanderte er siebenmal nach Ljubljana, um dort zu intervenieren. In Maribor lebte er von der Gnade und der Mildtättgkeit der Leute, die ihm eine Notwohnung boten. Er bat auch um die Zuteilung einer Trafik. Sein erstes Gesuch wurde abgelehnt, später gab man ihm eine Trafik in Ljutomer, aber es war schon zu spät, weil er die letzten Ersparnisse bereits ver-braucht hatte. Er zog zufutz von Ljutomer fort, gestützt auf zwei Stocke, und zum Weg nach Minbor brauchte er zehn Tage. In dieser Zeit atz er blotz dreimal, weil er nicht betteln wollte, wie er in seinen Abschiedsbriefen sagt. Der letzte Schlag für ihn war die Zustellung, datz er in seine Heimats-gemeinde abgeschoben werde, die ihn als Gemeinde-armen ernähren sollte. Er zog dem bitteren Gemein-dearmenbrot den freiwilligen Tod vor. Die Hoffnung auf Erledigung seiner Invalidenpension hatte er gänzlich aufgegeben. Freiwillige Feuerwehr Maribor, Fern-spreryer 2224. Zum Feuerbereitfchaftsdienft in der tommenden Woche, und zwar vom 23. bis zum 29. August, ist der ll. Zug kommandiert Kom-Mandant: Brandmeister Armin Tutta. Bereitschaft in Reserve: lll. Zug. Apothekennachtdienst. Den Apotheken-nachtdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 23. bis einschlietzlich 29. August, versehen die „St. Anton-Apotheke" Air. Albaneze in der Frankopanova 18 und die „Mariahilf-Apocheke" Mr. König in der Aleksandrova 1. Slovenska Bistrica Das zehnjährige Regierungsjubiläum S. M. des Königs wurde durch Beflaggung der Stadt, einen Fackelzug und Fensterbeleuchtung sowie durch ein Hochamt in der Stadtpfarrkirche festlich begangen. Frau Anna Wambrechtsamer, die un- seren Lesern bestens bekannte Schriftstellerin, verbringt gegenwärtig ihren Sommeraufenthalt in der nächsten Umgebung der Stadt. Herzlichst willkommen! Vom Klerus. Der Klosterkaplan Herr Franz Klasinc ist als Pfarrprovisor nach Bele »ode ad-gegangen. Der Kaplan Herr Ivan Vodeb ist aus So. Jurij v Slov. gor. hierher versetzt worden. Die Bestimmung seiner Zuteilung als Kloster- oder als Pfarrkaplan steht vom f-b. Ordinariat noch aus. Heute Sonntag, dem 23. d. M, veranstaltet die Freiw. Feuerwehr auf dem Bischofsplatz eine grotze Tombola. Unter einer ansehnlichen Reche von schönen Gewinsten harrt eine stattliche Anzahl von wertvollen Hauptbesten ihrer Gewinner. Tombola-karten sind zum Preise von 3 Din per Stück er-hältlich. Die militärische Heiratsbewilligung wurde dem Artillerteoberleutnant Herrn Aojislav Mandrovii mit der Notarstochter Frl. Titka Kolenc erteilt. Trauung. Dieser Tage wurde der Landwirt Herr Aiar Fuhrmann aus Lmartno mtt der Gast-wirtstochter Fräulein Mizzi Zuraj getraut. Gleich- Seite 6 Deutsche Zeitung Rummer 68 zettlig hat das junge Paar das brautväterliche Ge-schüft zur Weiterführung übernommen. Zwecks Erweiterung des Königin« Maria-Ferienheimes in ömartno hat der Ge- meinderat der Stadt Maribor anläßlich des zehn-jährigen Regierungsjubiläums S. M. des Königs den namhaften Beirag von einer kalben Million Din dem Verein für Iugendschutz in Maribor zur Anfügung gestellt. Wirtschaft u.Bertehr Die Schuhmacher gegen Bat'a. Am vorigen Sonntag traten in Beograd die Vertreter der Lederindustrie und des Schuhmachergewerbes aus allen Teilen des Staates zu einer grotzen Ver sammlung zusammen, die unter dem Leitsatz „Kaufet einheimische Ware!" Abwehrmatznahmen gegen den auswärtigen Wettbewerb, besonders, wie von den Rednern eigens betont wurde gegen die Firma Thomas Bat a besprach. Die Anregung zu dieser Versammlung war aus Beograd ausge-gangen und hatte überall im Staate Widerhall ge-funden, sodatz sich an der sonntägigen Versammlung sowohl die Schuhmacher als auch die Lederhändler und Lederindustriellen sehr zahlreich beteiligten. Mehrere Hundert Abgesandte hatten sich aus dem ganzen Staate eingefunden. 9tach einem längeren Beruht über die allgemeine Wirtschaftskrise und nach der Ansprache des Vertreters der slowenischen Schuhmacher, Kreuzer, aus Maribor, erhob sich der Vizepräsident der Novisader Kammer für Landet, Gewerbe und Industrie, Franz Cidlik, zu Worte und führte aus: „Die Wirtschaftskrise ist wohl von allgemeiner Art, derNiedergang des Lederverar-beilungsgewerbes ist aber darauf zurückzuführen, dah sich nach einem schönen Aufschwung bis 1924 ein Wettbewerb bemerkbar machte, der nicht nur jeden Fortschritt drosselte, sondern den ganzen Stand der Schuhmacher in seiner Existenz bedrohte. Das Schuhmachergewerbe und die Lederindustrie sind durch die Tatigkett dieses Konkurrenten so sehr be-troffen, datz sie infolge des Rückganges der Kauf-kraft in eine schwere Krise geraten. Der Wettbewerb der Fabrik Bal'a ist keine Konkurrenz bezüglich der Beschaffenheit, da unsere einheimischen Schuhmacher Schuhwaren erzeugen, die sich mtt den besten Er-Zeugnissen des Westens messen können. Der ver-hängmsvolle Niedergang in diesem Fache ist erst fett kurzem bemerkbar, seitdem die Firma Bat'a sich außer dem Verkauf von Fertigwaren auch mit Aus-bej>erungsarbeiten befaszt und selbst dem kleinsten Uickjchuster das Brot nimmt. Wenn schon die Re-gierung auf Grund des Handelsvertrages bezüglich Fettigwaren Zugeständnisse machen mutz, so besteht sicherlich keine Verpflichtung, die Errichtung von Ausbesserungswerkstatten zu bewilligen." Zum Schluß forderte der Redner die gesamte Oeffenttich-kett auf, dem Schuhmachergewerbe in seinem schweren Abwehrkampfe durch die Abnahme von dessen Erzeugnissen beizustehen und so die einheimische Wirtschaft zu fördern. Räch dieser Rede gab der Schuhmachermeifter Ljuba Susatovic aus Beograd eine Uebersicht über die Tätigkeit der Firma Bat'a in Jugoslawien und besprach die Ein-gäbe dieser Firma an die Regierung, in der sie um Bewilligung der Gründung einer Fabrik in Jugoslawien einkommt. Den Vergleich Bal'as, dah der Kampf der Schuhmacher mit der seinerzettigen Unzufriedenheit der Kutscher mit den, Bau von Eisendahnen Aehnlichieit habe, bezeichnet der 'Redner als unangebracht, da unsere Schuhmacher ftets in der Lage seien, den Erzeugnissen Bat'as bezüglich der Beschaffenheit Konkurrenz zu bieten. Die Absicht Bat'as, die Landbevölkerung mtt Schuhwerk aus Gummi zu versehen, würde nicht nur die Lederin« dustrie schwer treffen, sondern unsere gesamte Wirt' schaft schädigen, da unser Land an der Viehzucht sehr start interessiert ist. Auch die übrigen Redner befahlen sich hauptsächlich mit dem Wettbewerb der Firma Bat'a. Es wurde u. a. festgestellt, daß die Zagreber Lederfabrik allein imstande ist, den In-landsbedarf zu decken, und es sei überflüssig, für Schuhwaren, die jährlich aus dem Ausland be-zogen werden, 100 Millionen Din ins Ausland fließen zu lassen. Am Sonntag nachmittag wurden Mittel und Wege besprochen, um für den Ver-brauch einheimischer Erzeugnisse möglichst erfolgreich zu werben. Beschlossen wurde ferner, einen gemein famen Verband der Schuhmacher, der Schuhwaren Händler und der Lederindustrie ins Leben zu rasen, mtt der Aufgabe, die gemeinsamen Interessen zu vertreten. Zum Vorsitzenden dieses Verbandes wurde Josef Fried gewählt. Dieser Verband wird in edem Banat Unterverbände errichten. Am Montag raten die Schuhmacher aus dem ganzen Lande zu einer Beratung zusammen und gründeten einen eigenen Verband des Schuhmacherge-werbes, der aber mit dem am Sonntag ins Leben gerufenen gemeinsamen Verband in engster Zusammenarbeit bleiben wird, sind doch die Ziele, >ie beide versolgen, die gleichen. Von der sonntä-gigen Versammlung wurde nachstehende Entschließung an die Regierung angenommen: Beim Abschluß der Handelsverträge ist der einheimischen Erzeugung in erster Linie Schutz zu gewähren. Die Einfuhr aller Erzeugnisse soll mengenmäßig beschränkt werden, insbesondere bei Lederwaren. Das Gesetz über die Staatsverrechnung soll im Sinne möglichst starken Schutzes der einheimischen Erzeugung abgeändert werden. Die Errichtung von Fabriken durch Bat'a sowie überhaupt die Gründung neuer Unterneh-münzen mit ausländischen Kapital ist zu verbieten, da diese lediglich den Zweck haben, ihren Ausfuhr-Überschuß abzusetzen, auch verursachen sie den Verfall des einheimischen Ledergewerbes. Der Firma Bat'a ist die Errichtung von Werkstätten für die Ausbes-serung von Schuhwerk zu verbieten, die beretts eröffneten sind zu schließen. Wieviel Schuhe braucht Jugoslawien jährlich. Auf der Landesversammlung der Leder-Industrie und des Schuhmachergewerbes, die am vergangenen Sonntag m Beograd stattgefunden hat, teilte der Vertreter der Zagreber Lederfabrik mtt, daß Jugoslawien pro Jahr verbraucht: 3 Millionen Paar Schuhe im Wert von KW Millionen Din und 5 Millionen Paar Opanken im Wert von 350 Millionen Din. Von diesem Verbrauch ent-fallen 850 Millionen Din auf die heimische Er-zeugung u.um ungefähr 100 Millionen Din werden Schuhe eingeführt. Schweineausfuhr in die Schweiz. Dieser Tage wurden in Kroatien und den angrenzenden Gebieten Sloweniens von Schweizern Schweine für die Einfuhr in die Schweiz eingÄauft, so daß die Schweinepreise anzogen. Der jugoslawische Augenhandel. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden in Jugoslawien eingeführt Waren im Werte von 2581.6 Millionen Dinar (gegen 3478.1 in der ersten Hälfte des vorigen Jahres) und Waren im Werte von 2315.9 (3362.4) Millionen Dinar ausgeführt, so daß sich ein Passivum von 265.7 Millionen Din ergab gegen ein Passivum von 115.7 Millionen im ersten Semester 1930. Der Gesamthandel ging um 28£, die Einfuhr um 25.7 und die Ausfuhr um 31.17« zurück. An der Einfuhr im ersten Semester dieses Jahres waren beteiligt das Deutsche Reich mtt 18.9, die Tschechoslowakei mtt 17. Oesterreich mit 15.8, Italien mit 10.6 und Ungarn mtt 7.6%; an der Ausfuhr waren beteiligt Italien mtt 28.3, Oesterreich mit 15.2, das Deutsche Reich mit 13.4, die Tschecho-flowakei mit 8.5, und Ungarn mit 7.9°/,. Am schlechtesten schnitt darnach Jugoslawien in seinem Warenaustausche mit der Tschechoslowakei ab. Regelung des Versicherungswesens in Jugoslawien. Die Regierung hat ein neues Ver-licherungsregulativ ausgearbeitet, das folgende wesentliche Bestimmungen enthält: Die Höhe der von den im Lande tätigen Versicherungsgesellschaften zu erlegenden Kautionen wird nicht einheitlich ge-regel, sondern ihre Festsetzung durch den Handels-miniter individuell erfolgen. Der Abschluß von Versicherungen in Auslandsvaluta oder In Dinar mit Goldklausel ist unter allen Umständen verboten; nur die Transportversicherung bleibt hievon ausge-nommen. Zur Erhaltung der zur Zett des Inkraft-tretens des neuen Gesetzes beretts bestehenden Versicherungen auf Golddmar oder aus Fremdwich-rangen ist auf dem Aufsichtsamt eine detaillierte Aufstellung vorzulegen. Zur Bedeckung der Prämien-reserven wird eine Frist von zwei bis fünf Jahren gewährt Der Gesetzentwurf enthält ferner Bestim-mungen über die Schaffung eines Versicherangs-beirates, dem außer Vertretern der Gesellschaften auch Wissenschaftler, sowie Mitglieder des Mini-stenums angehören sollen. Honig als Nährmittel. Honig en 70 7« Traubenzucker, 10 7» Rohrzucker, 10 7« schine (nach Dr. Melzer. Meiningen), außerdem aber verschiedene Vitamina, besonders antirachijche, antineurttische und antiskorbutische. Die Bedeutung des Honigs als Nahrungsmittel geht aus seinem Kaloriengehalt hervor, da derselbe beim Honig (100 gr.) 325 Kalorien, beim Brot 260 Kalorien, beim Fleisch 155 Kalorien, bei der Milch 65 Ka-lorien betragt. Da der Traubenzucker direkt ins Blut übergeht, während die anderen Zuckerarten durch den Organismus erst verarbeitet werden müssen, gehört der Honig zu den am leichtesten verdaulichen Nahrangsstoffen. Wenn unsere Mütter, die darüber klagen, daß ihre Kinder nicht essen, sondern nur abmagern, die Eigenschaften des Honigs mehr in Betracht zögen, den Kindem zum Frühstück und zur Jause Brot mtt Honig reichen würden, dann würden ihre Kinder wachsen und gedeihen, besonders auch weil der Honig als Mwrprodukt und bester Erzeuger von Vitaminen das wichtigste Vitamin gegen die englische Krankheit enthält. Geben wir daher dem Honig den gebührenden Platz unter den Nahrungsmitteln, da derselbe auch Rekonvaleszenten und Greisen wegen seiner Zu» sammensetzung besonders bekommt. (Siehe Inserat). Sport Tennis Samstag, den 15. d. 9L fand in Celje das Rückspiel S. K. Ptuj : Athletik Celje statt. Da» Match endete auch diesmal mit dem Siege der Athletiker, der jedoch diesmal ganz knapp ausfiel (9 : 8). Die Mannschaft von Celje hatte einige Aenderungen in ihrer Aufstellung vorgenommen, die sich aber nicht zum Besten bewährten. Der Kampf verlief ungemein spannend, da Ptuj am Vormittag bereits mit 7:3 in der Führung war und ein Sieg Celjes beretts recht unwahrscheinlich schien. Die Einzelergebnisse waren folgende: Herreneinzelspiel: Sarkotnik (P) : F. Urch (ff) 6 : 1, 6 : 2; hübscher, wenn auch nicht besonders spannender K. Skoberne (ff): Honverv (P) 7 : 5, 6 : 3; eine etwas unerwartete Niederlage Honverys, DANKSAGUNG. Aasserstande jedem einzelnen danken zu können für die uns io zahlreich bewiesene herzliche Teilnahme, welche uns sowohl während der Krankheit und anlässlich des Ablebens unseres unTergcsslichen guten Gatten und Vaters etc., des Herrn JAKOB KOVAC zuteil wurde, für die reichen Blumen- und Kranzspenden und Beileidsbezeugungen, für das überaus zahlreiche ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte danken wir auf diesem Wege herzlichst. Ganz besonders der hoehw. Geistlichkeit für den Trauerkondukt, dem hochw. Herrn Kanonikus Hager für die tiefempfundene Grabrede, dem Herrn Verwalter J. Jerala für sein liebes Entgegenkommen, dem rerehrl. Sängerchor für die Absingung der ergreifenden Trauerchöre, den verschiedenen Ab- . » • • • 1 /* . 11- . . 1 5 __i . I I _ A M* AB. /I AM U v« n H An I« *« /I H A — Ordnungen, der geehrten Bürgerschaft, allen lieben teilnehmenden Freunden und Bekannten aus nan und fern sagen wir hiermit tiefempfundenen herzlichen Dank. Vojntk, den 20. August 1931. Karoline Kovac und Kinder sowie sämtliche Verwandten. Nummer 68 Deutsche Zeitung Seite 7 verschuldet durch allzu riskantes, leichtsinniges Spiel, wodurch jedoch der neuerliche Erfolg K Skobernes keineswegs geschmälert wird. In den restlichen vier Singles siegten die Herren aus Celje ziemlich leicht, und zwar: H. Hönigmann ((£): Dr. M, Scheichenbauer ie wohl an sechsmal so weit wie die Kreisstadt von Almwach entfernt liegt. In der ctüche des Gasthauses „Zur Wein-traube", wo die Bürger ihren meist recht früh be-ginnenden Dämmerschoppen zu nehmen pflegten, satzen auch heute einige von ihnen um den Herd und unterhielten sich auf ihre Weise mit allerlei Gesprächen und dem klaren Hauswein der jungen Wirtsleute. „Heut' ist der Ludolph heimgekommen. Sein ctnecht hat grad den Schlitten ausgespannt," be-richtete Josef, der eben eintretende Wirt, und rieb sich die verklammten Finger. «Weitz der ctuckuck, wann heuer die ctälte aufhört!" ..Nicht vor Ostern, mein Lieber." rief der muntere Schuster Blasius, dessen kleines freundliches Haus am unteren Ende des Ortes stand. „Schau nur, datz dir der Wein im cteller nicht einfriert! Wenn's drautzen stürmt, will man inwendig was zum Heizen haben." Die junge Stallmagd mit dem Melkzuber im Arm trat herein und zog die Aufmerksamkeit der mützigen Mannsleute auf sich, die sie eben zu necken ansangen wollten, als der hagere cträmer Ludolph eintrat, dessen etwas krumme, dünne Beine noch in den grotzen, filzbenähten Reisestiefeln steckten. Er machte sidj's am Herd bequem und sagte so oben-hin was vom schlechten Wetter. „Frellich, ist ja so ein Wunder, datz du dich einmal hertraust, ctommst ja sonst nie ins Wirts-haus," stichelte der stets ftozzlerisch gelaunte Schuster. «Ja. das ist nicht so einfach. Der Mensch mutz heutzutag sein Geld anschauen," erklärte Ludolph, indem er geärgert die Nase hängen lietz. „Was gibt's denn Neues in der Welt?" er-kündigte sich der Wirt, der die allzeit wache Neu-gierde seiner Gäste wohl kannte, für deren Begriffe alles, was über ihre täglichen Verrichtungen hinaus-ging, als ein seltsames und ungeheuerliches Ding erschien. „Was Neues hab' ich schon erfahren, nur macht's uns nicht viel Ehre," meinte der cträmer und wollte eben seine Erzählung beginnen, als der Pfarrer eintrat. Er war ein rüstiger weißhaariger Herr, vom Leben geläutert und auch aus seine Weise gehärtet, der es für gewöhnlich nicht liebte, sich mit seinen Pfarrkindern und Untertanen viel einzulassen. „O, das ist eine seltene Ehre! ctütz die Hand!" begrützte die Wirtin in langen Tönen, untertänig dienernd und verschämt lächelnd, den ebenso fteund-lichen als zurückhaltenden Seelenhirten. Dieser setzte sich zum Herd an Ludolphs Seite, wo gerade noch Platz war. und sagte freundlich: „Ich mutz doch manchmal schauen, was meine Nach-barn machen, und will darum mein Schöpplein heute bei euch trinken." Er war ein Mann, der seine Pflicht tat und wenig von sich reden machte. Das war schon recht, doch ärgerte es manche, weil sie ihm so nichts nachsagen tonnten, was hinwiederum ihre Klatschsucht batz verletzte. Drum fanden die braven Almwacher auch jetzt nicht das rechte Wort zu einem bekömmlichen Gespräch mit ihrem Pfarrherrn. So hub er selber an und wandte sich an den Krämer, der unruhig auf seinem Sessel herumrückte und dem man's ansah, wie gerne er seine Ware anbringen wollte. „Wie ists Euch denn aus Eurer Fahrt ergangen, ludolph?" „Es ist hall wirklich oft schlimm, was man erfahren mutz," begann dieser nunmehr und räu-sperte sich viele Male, um seine durch die etwas zu enge Brust gepretzte Stimme vernehmlicher zu machen. „Besonders wenns einen Menschen angeht, der überall im gutm Rufe stand. Der Anast hat uns Schande gemacht; ich weitz nicht, wie ichs richtig sagen soll." „So," sagte der Schuster und trank. „Was meinst denn nachher für einen Anast?" „Naja, den Türmer," der Krämer sprach-, als wollte er den Namen verächllich hinter sich werfen. Die Männer schüttelten ungläubig die Köpfe und der Schuster brummte ärgerlich: „Weiber, die Hosen anhaben, wissen immer mehr als andre Leut'." Nur der Pfarrer schien diesen Meinungsaus-tausch nicht wahrzunehmen. „Vom Anast habt ihr was erfahren?" lächelte er. „Lang haben wir von ihm nichts mehr gchört und noch länger war er nicht in seiner Heimat. Wie wett hat e?s denn mit seinem Glockenspiel gebracht?" „Ja, was ist's mit unsrem Anast?" fragten die jüngeren Männer, die einst seine Spielgefährten gewesen waren, auf der Weide und im Wald, auf sonnigen Felsgipfeln und in der Schlucht am krebsen-reichen Waldbach. Die Erinnerung war über sie ge-kommen und sie wollten wissen, wie es dem Freund, den sie den Türmer nannten, in der fernen grotzen Stadt erging, von welcher ihre Väter, die den Bauernkrieg gesehen hatten, nicht lauter schöne Dinge zu erzählen wutzten. „Kommt er nicht bald einmal heraus?" „Vielleicht einmal als Bettler," legte Ludolph los. „Der hat sich sauber aufgeführt! Hat Haus und Hof vertan und schläft jetzt mit dem Weibs-blld, das er sich zugelegt hat, auf blotzem Stroh." Die Männer schwiegen betroffen und sahen einander fremd und mtt leeren Augen an, als ob sie nicht recht verstanden hätten. Der junge, einäugige Fleischer Bert stellte sich mit ausgespreizten Beinen vor den Krämer und fragte drohend: „Du, wer hat dir denn das gesagt?" „Wer? Der Goldsckmied Sumada in der Hauptstadt und der wirds ja wissen," warf sich Ludolph in die Brust und wich, so feig er sonst auch war, um keines Haares Brette. ..Ja so, der Sumada," gab der Fleischhacker klein bei. Er wutzte, datz der Goldschmied der Enkel des früheren, aus Böhmen eingewanderten Frohn-vogtes war, der Berts Vater und manchem andern von seiner Hofstatt verholfen hatte. Lag der Alte mit der grollenden Stimme nun auch längst in seiner verfallenden Gruft mitten aus dem Gottes-acker, so war sein Name und der Ruf seiner üblen Taten doch lebendig geblieben und wandelle wie ein Gespenst unter den Almwachern und mtt Ge° spenstern wollte auch der sonst handfeste und biedere Bert nichts zu tun haben. Darum trottete er wieder zu seinem Platz auf der Herdbank und sagte nichts mehr, Aber auch die anderen Ntänner waren zu sehr Knechte, um dem, was vom Enkel ihres Frohnvogles kam, der gelegentlich noch im alten Schlosse und auf dessen Schüttboden umgehen sollte, entgegenzutreten oder seines Wortes nicht zu achten. Sie schauten fragend aus Ludolph und nur der Pfarrer äutzerte, gewöhnt, als ein Rufender in der Wüste mit »einer Meinung allein zu sein: „Euer Vater war den, Türmer von dessen ersten Kinderjahren an gewogen und sagte oft, der Junge sei ihm wie sein eigen Kind. Da dacht' ich, datz auch Ihr sein Freund seid." Der Krämer duckte sich wie ein ertapptes tückisches Tier, tat aber, als ob er nichts gehört hätte, und fing, damtt keiner mehr zu Worte komme, ellig zu erzählen an: „Wie ich meine Geschäfte in der Haupt-stadl abgetan hab', bin ich zum Sumada in den Laden gegangen, weil sich's doch gehört, datz ich ihn besuche, indem seine hochselige Grotzmutter die Tante von der Schwägerin meiner Muiler gewesen ist. Und da hat er mir erzählt, datz der Anast mit seinem treuherzigen Geschau und seinem ganzen ab-sonderlichen Getu ein Taugenichts und schlechter Kerl ist. Statt die reiche Meisterstochter zu nehmen und sich, wie sich's für einen vernünftigen Menschen ge-bührt, in ein wohlbestelltes Hab und Gut zu setzen, so datz er heute ein gemachter Aiann wär', wie unsereiner, hat er ein Weibsbild zusammengepackt, das nichts gehabt hat, und ist mtt seiner Werkstatt, die er angefangen hat, aus die Gant gekommen. Heut' liegt er mitsamt dem Frauenzimmer aus dem Boden. Zuletzt hat er gar noch vor der Schranne einen fal>chen Schwur getan und ist dafür eine gut« Welle im Eisenturm gesessen. Ich bin auch nicht zu ihm gegangen, well sich ein anständiger Bürger mtt ihm nicht mehr abgeben kann. So hat mir'» der Sumada erzählt und was er sagt, ist wahr. Mein Lieber, das Geschäft voll Geschmeide und Silber« gejchirr, wie der's hat! Das ist ein wohlmögender Mann, dem man schon glauben kann, was er von dem auf den Hund gekommenen närrischen Glocken-gietzer sagt." Seite 8 Deutsche Zeitung Nummer 68 Uebersiedlungsanzeige. Hiemit beehre ich mich dem P. T. Publikum insbesondere aber meiner treuen Kundschaft mitzuteilen, dass ich mein seit dem Jahre 1911 in Maribor in der Meljska cesta Nr. 9 bestehendes Spezerei-, Kolonialwaren- u. Landesproduktcngeschäft in das eigene Haus Zg. Radvanjska cesta 68 verlegt habe. Indem ich für das mir bisher erwiesene Entgegenkommen wärmstens danke, bitte ich mir durch weitere Zuwendung Ihrer gesch. Aufträge, deren solidester Ausführung ich Sie versichere, auch in Hinkunft gewogen zu bleiben. Gleichzeitig bitte ich meine neue Umgebung, sich von Qualität und Preis meiner Waren überzeugen zu wollen. Bei dieser Gelegenheit gestatte ich mir ganz besonders auf meine anerkannt einzigen Kaffee - Edelmelangen d Din 48.—, 60.—, 70.—, So.— und 90.— per kg gebrannt aufmerksam zu machen, deren Vertrieb ich wegen der jetzt örtlichen Entfernung dahin organisierte, dass jede Bestellung von '/« kg aufwärts ins Haus eßektuiert wird. Wer meine Kaffees nidit kennt, der rieskire eine Korrespondenzkarte. Mit vorzüglicher Hochachtung empfiehlt sich JoxeJ' Krempl Gern isch twarengesehäft Zg. Radvanje, P. Maribor Schöne 5-Zimmerwohnung mit Zubehör, in nächster Näho der Stadt, elektrischem Lieht, eigene Wasserleitung, ab Mitte September zu rermieten. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. 36376 Fräulein aus gutem Hanse, mit 2--jährigem Zeugnis sucht Stelle als Erzieherin oder als Stütze der Hausfrau. Zuschriften unter „Verlässlich 36371* an die Verwaltung des Blattes. Intelligenter 27-jähriger Bursche fleissig und ehrlich, sucht Posten in besserem Hause, Gasthaus, Geschäft etc. Anträge an die Ver-waltung des Blattes._36372 Kanzleiräume eventuell mit Einrichtung, sogleich zu vermieten. Franz Zangger, Celje. Naturechter Bienenhonig heuriger Fechsung, 18 Din per kg, zu haben bei Hribernik, Na okopih Nr. 7. Suche per 1. September schönes möbliertes Zimmer womöglich mit Badezimtnerbe-nQtzung. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 36377 Neuer Sportanzug für einen Herrn, billig zu verkaufen. J. Selisek, Herren mode- Geschäft, Kralj Petrova cesta 45. Weiße Zähne «acht» («bet AnIIitz an sprechend und schSn. Oft schon durch einmalige« mtt bet fcrrftft erfrischend schmeckenden Chl»r*«l«nt -Zahnpaste erzielen Sie einen trunberMflen STfeitbein. olanj tver Zähne, «ersuchen Si« '** puiachft sui einer »einen Tude p> Din. 8.—, gisse Xufr« bin. II.—i Uederall ju habe«. m VOM 29.AUCU/T-6 JEP7EMBS* 1931 BRflUNVIEHRUfTELLLJNG 29.RUC eil EffffCHL.lSBT. 5CHWEINERUsTELLUNG 3. iEPT.BM EIN5CHL. 6.JEPT. Hauptbetriebsutello der Ifeagdaagwoiee Bankhaus Bezjak, Varlbor, Qoapoaka alias. Oegoo Vorwein de« Meaieausweuea ruumfreie EinraiM. Nur Reinepaai ertoriierliek Auto Garage sofort zu vermieten. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. 36335 Kostplatz billig und gut, für zwei Fräuleins, Schülerinnen oder Schüler. Vegova ulica Nr. 6. Spezerei- und Kolonialwaren, besonders aber Kaffee, weil taglich frisch gebrannt, kaufen Sie am besten bei der Firma m YEREINSBUCHDRUCKEREI Herstellung von Druckarbeiten wie: Werke, Zeitschriften und Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, Speisentarife, Tabellen, Geschäfts- und Besuchskarten, Lohnlisten, Durch-schreibbQcher, Diplome, Parten, Etiketten, Plakate, Preislisten, Vermählungsanzelgen, Siegelmarken usw., Drucksachen für Handel, Gewerbe und Industrie in bester und solider Ausführung SSB Inseraten Annahmestelle für die CELEJÄ OBS CELJE ✓ PRESERNOYA ULICA N* 5 •tgenttout, fcaauM* «ch «friftfetto; •. 8i»tori .»Uch.- in «ch».