»84» ^»K 48. ^Ms' ^^c^^^F^^f^^^^^^>^^^H^ Fß. ^^^^^^^^^T^^^-^TM^^^ Der Sturm auf Sidon. 'ilVeht auf I-cs Meeres blauen Flutben Einher die stolzen Flotten zich'n. Umleuchtet von deö Frühroths Gluthen; Die Wimpel dräu'n auf Sidon hin; Ai> Syriens Strand, wo einst die Helden, Die sich d.,s röche Kreuz erwählten. Begeistert sich den, Tod geweiht, Steht jetzt 5a» Heer zum Kampf bereit. Dle Trommeln und Trompeten klingen, Der Feuerschlünde Donner brüllt; Zum Sturm auf Hidons Mauern dringen Die tapfern Cchaaren, mutherfüllt; Hoch in der Luft die Säbel blinken. Bereit, der Feinde Blut zu trinken. Sieg oder Tod! So gibt sich kund Daö Lo!ungswort aus Aller Muni)! Und seht, — ein Inna,li>'g dort vor Allen Klimmt auf ?el Bresche ki:h„ empor: Ob rings um ihn die Stürmer fallen, <§r dringet vor nur, immer vor! Wer ist es, der das dlüh'nde Leben, So freudig in den Kampf gegeben. Des Kreuzzngs alten Helden gleich? Prinz Friedrich ist's von Oesterreich! Er sah zum Sturm die Schaaren eilen, Da trieb es ihn mit Allgewalt, Des heißen Tages N::hm zu theilen, Wo kühnem Muth der Lorber strahlt. Wie einst auf Ptolemais die Fahne Zuerst gepflanzt der tapfre Ahne, So auf die Zinnen Sidons jetzt Hal Er zuerst den Fuß gesetzt. Sechshundert Jahre sind verklungen Seit jenem T^g. wo sich sei» Schild Der kühne Leupold hat errungen, Vor Ptolemais im Blutgefild. Von Friedrich seh'n wir es getragen, Wie einst in jenen Hcldentageu, Wo selbst der kühne Saladin Vor diesem Schilde mußte fiieh'n- Und freudig fchau'n ergraute Krieger Hin auf des Helfenjünalmas That. Es ehrt in, jugendlich?» Sieger Ihe Vlick die Reife schöner Saat. (5rlauchter Vater! sieh im Sohne Den Erben Deiner Lorberkione, Vom Kranz. der Dich so reich timloubt > Das elste Vlatt — eö schmückt sein Haupt. F. C. Weidmann. Vaterländisches. Die krainischen Zigeuner. In der Geschichte Krams, wozu unser Vater» ländisches Blatt Materialien sammelt, soll auch von einer Bettlerbande, ihrer Eigenthümlichkeit wegen, Erwähnung gemacht weiden. Diese seit undenklichen Zeiten in den wohlhabendsten und jchönsten Gegenden Oberkrains bestehende Bettlerbande sind die unter dem krainischcn Namen käkovn»-/!»!, 5ln«lr mit der Bitte schließen, daß alle jene, welche über diesen Gegenstand mehr Licht haben, uns solches freund-lich mittheilen und ihre Daten in dieses Blatt hinterlegen wollen. A . . . Selbstbeherrschung. (Beschluß.) Zwei Stunden ungefähr mochte er so dahin-gelegen haben, als die Thüre des Kerkers sich leise öffnete, und elne Gestalt hereintrat, welche, den matten Strahl einer Blendlaterne mit der Hand verdeckend und sich sanft zu dem Gefangenen neigend, mit schmelzender Silberstimme in französischer Sprache in scin Ohr flüsterte: »Wollt Ihr vielleicht essen, Freund?" Lencinöky fuhr aus dem Schlaft empor, theils durch den Schimmer, theils durch die Berührung einer zarten Hand, theils durch die Flötcntöne der Dame geweckt (denn eine solche stand ihm hier zur Seite), setzte sich auf dem Strohlager mit hal» bem Leibe empor, öffnete den Mund, um zu antworten, schloß aber schnell die Augen, wie schlaftrunken, wieder halb zu, und sagte deutsch: «Was will man von mir?" »Man gebe dem Armen allsogleich zu essen," herrschte Castanos, als man ihm den Erfolg der Prüfung hinterbrachte, «speist ihn, dann stellt ihm sein Pferd und sein Gepäck zurück, und laßt ilm ruhig und ungestört seines Weges ziehen. — Unmöglich ist er ein Franzose!" Hätte Castanos den Eingebungen seines cdcln Herzens folgen dürfen, so wäre Lencinsky sofort frei gewesen; allein zu viele eisersüchtige Blicke überwachten den General und seine Handlungen. Man reichte daher unserem Lancier allerdings Spci-se, führte ihn auch aus dem Kerker; allein nur, um ihn an einen Ort zu stellen, wo er die Lrichm von zehn Franzosen erblicken konnte, welche Tvuril- 235 lo's Banden erlegen waren. Mehrere Stunden lang blieb er nun den fürchterlichsten Proben ausgesetzt, und ward darauf in den Kerker zurückgebracht, welchen er, nach dem gräßlichen Schauspiele von zuvor, mit Entzücken begrüßte. Seine Iugendkraft siegte zum zweiten Male über die geschauten Gräuel und er entschlief, obwohl von schauderhaften Visionen umstellt, abermals, weil die Natur gebieterisch nach einer Erholung verlangte. — Und abermals, in seinem tiefsten Schlafe, flötete die holde Stimme lockend in sein Ohr: „Slcht auf, kommt mit mir, Euer Pferd ist gesattelt, — ich will Euch retten!« __ Der jugendliche Hrld erwachte, nnch säuselten die Worte: «Ich will Euch retten, kommt,' melodisch um ihn, und er — starrte die Unbekannte an und lispelte deutsch: „Was will man von mir?" Castanos hörte von dieser neuen Versuchung und rief staunend: „Dieser junge — Russe ist ein ganzer Kerl!" __ Er würde ihn mit Freuden sogleich gerettet haben; allein scine Ossiziere bestanden noch auf einer letzten Probe, die ihnen nicht verweigert weiden durste. Am Morgen darauf ward Lencinsky vor eine Art ron Tribunal gestellt, welches aus Offizieren von Castanos Generalstabe zusammengesetzt war. Vor den Nichtern angelangt, bat er in deutscher Sprache um einen Dolmetscher und dieß Verlangen wurde gewährt. Zuerst befragte man ihn nun um den Zweck seiner Reise von Madrid nach Lissabon; natürlich berief sich Lencinsky auf seine Depesche an den Admiral Nußlands und auf seinen Paß; wäre nicht die Aussage des Bauers im Mittel gelegen, so würde man ohne Zweifel, als man die Papiere in Ordnung fand, sich leicht habcn beschwichtigen lassen. „Fragt ihn," sagte der Präsident der Commission, »fragt ihn, ob er, da er kein Franzose ist, die Spanier liebe?" Dn- Dolmetsch übersetzte den Fragepunkt. »Ja," antwortete der Lancier, „ich liebe die spanische Nation und schätze sie um ihrcs männlichen Charakters willen. Ich wünschte sehr, das unsere Nationen Freunde wären« «Oberst,« bedeutete dcr Dolmetsch, „dcr Gefangene erklärt, das er uns hasse, weil wir den Krieg sührcn wie eine Hcrde von Bluthunden; er verachtet uns und wünscht nichts andcrcs, als daß unser ganzes Volk nur einen einzigen Kopf hätte, um mit einem Striche diesen grausamen und fluchwürdigen Kampf enden zu können!" Während dieser Worte belauerten die Blicke aller Anwesenden mit grimmiger Aufmerksamkeit jede leiseste Regung in dem Gesichte des Gefangenen, um in dem Ausdrucke desselben die Wirkung der treulosen Uebersetzung zu erspähen. Lencinsky aber heftete seine Augen ruhig auf das Tribunal; in seiner Seele gährte es zum Zerbersten, doch gewann er sich die Kraft ab, sein Gefühl unerkennbar niederzuhalten. „Meine Herren," begann jetzt Castanos aufstehend, „der Bauer hat sich zuverlässig getäuscht, man setze den Jüngling in Freiheit, und lasse ihn ungehindert seinen Weg vollenden. — Er ist, weiß Gott, unverdächtig!« »Ja, das ist er!" bestätigten die Andern, und die Sitzung wurde aufgehoben. Lencinsky erhielt darauf sein Gepäck und seine Papiere zurück, ward mit einem Laufpasse verschen, und gelangte wohlbehalten nach Lissabon. Zcitgcnossenschaftliche Memoiren verbürgen die so eben erzählte Begebenheit, welche vielleicht einem Heroen dcs Alterthumes zur Ehre gereichen würde. Eine härtere Probe ist wohl dem menschlichen Gemüthe niemals auferlegt, niemals mit größerer Selbstbeherrschung bestanden worden. Feuillet on. (Das ist ein Schriftsteller!) Schmids Lexikon pseudonymer Schriftsteller nennt einen Hrn. Dr. Schöpfer, der unter nicht weniger als 31 verschiedenen Namen Bücher aus allen möglichen Fächern geschrieben hat. Derselbe schrieb als Aben-stein eine Beleuchlungskunst; als Alvenstod ein Fischbuch :c.; als Amon eine Wasserheilkunde, und eine Schrift über Schwangerschaft lc.; als Antoni die Kunst, ein wohlschmeckendes und gesundes Trinkwasser herzustellen; als Dr. Bernheim über Hagel-ablciter; als Bertrant eine Räubergeschichte; als Birkenfeld eine Anweisung zum Kartenspiel; als Cagliostro eine Sammlung von Kartenkunststücken; als 3. Dclarosa 2 Näubcrgeschichten; als Dörjen einen wohlunterrichteten Barbier; als Frankenstein die Beschreibung einer Kraftmaschine; als Fröhlich 2 Ritter- und 1 Räubergeschichte; als Le Grand das Geheimniß, Niescnstärke zu erlangen; als Har-tcnbach cinc Gcdächtnißkunst, die Pflege dcr Kinder :c.; als Icnkinson übcr homöopalische Heilung der Magcnlcidcn; als Dr. Kalisch übcr die Kunst, aus der Karte wahrzusagen, einen Wegweiser durch Deutschland, 2 Schriftchen übcr den Gartenbau; als Kautze den Waidmann, wie er seyn soll; als 236 - Lcdebour eine Thierheilkunde und eine Schrift für Pferdekä'ufer; als A. v. Meerberg noch eine Sammlung von Kartenkunststücken; als G. Pein über Blu-menzucht; als Hilarius Pfiffikus eine Sammlung von Kunststücken; als Philadelphia II. eine dergl.; als M. F. Nichter eine Augenheilkunde; als O. Schä'ffer eine Anweisung zum Vogelfangen; als L. Scoper 13 Blut«, Mord- und Näuberromane; als W. Shnets das Leben des Räuders Schobri; als E. Wahrmund die Schwindelei, Kmsstologie und Speculationswuth unserer Zeit; als Th. Welker den Retter in Feuersgefahr; als Dr. F. Wolstoone über Kahlköpsigkeit. —Dr. Schöpfers Frau, Irene Friedr-geb. Hotze, hat gleichfalls unter dem Namen Schwester Gloriosa eine Broschüre über das Pantoffelre-gimcnt, als N. le Grand 3 Schriften aus der Hauswirthschaft und ein Gesellschaftsspielbuch; als I. Hertha ein Waschbuch; als L. Mannspcrg eine Kunst, Schönheit zu erlangen, und als F. Nosen-hain eine Sammlung von Etammbuchversen herausgegeben. (Der ve rdoppelte Genius). In Neapel kommt in einem Ballet der jetzigen Stagione ein Wolkenwagen vor, auf dem der Genius der Liebe herabschwebt und zwei Liebende aus einer Wasser-gefahr rettet. Durch irgend ein Mißverständnis oder durch eine Zerstreuung des Maschinisten kam der Wolkenwagen statt am Schlüsse des dritten Aktes, bereits am Schlüsse des Zweiten. Noch wunderbarer aber zu schauen war, daß statt dem Genius ei -ne junge hübsche Tänzerinn darin saß und neben ihr ein junger eleganter Herr im schwarzen Frack und gelben Glacehandschuhen. Sie hatten wahrscheinlich oben auf dem Schnürboden etwas zu besprechen gehabt, und in dem bequemen Wolkenwa» gen Platz genommen. — Die Tänzerinn uud der junge Herr fielen hier wirklich aus den Wolken. Oper in Laibach. ^ Das Gelübde (II Kiuramemo), ^ vonMer cadante. Mercadante — «st ein Name, der seit zwei Decemncn in der wusikalifchen Welt einen ausgezeichneten Platz einnimmt, der durch das Freie, Erhabene seiner Phantasie so ziemlich einen ei: genen Pfad wandelt, und sich lossagt von der Methode der Partituren-Plünderer und Melodien-Sammler; er ist ein Name, verewigt durch eine bedeutende Anzahl von kunstvollen Tondichtungen, die nicht hlosi in ihrem Heimatlande, sondern auch in fremden Regionen entzücken» Ich erwähne nur einige seiner beliebtesten Opern: als „Nl8o und 6IaucUc>," „Donna c^i-üo»," „Nmiua cl'.^ntiocnia," „^orm»nnl in p^-izi, etc." und bemerke, das; sie allerorts dem Schöpfer derselben zu Ehren gereichten. DerNuf des ^I.-»L5ti-c» war bereits gegründet, seine Weisen populär, als er obbenannte Oper schrieb, die den Enthusiasmus seiner Landes- und Kunstgenossel» dergestalt steigerte, daß er mit Ehrenbezeigungen, Lobeserhebungen und dem grössten Jubel überschüttet wurde. Es ist wahr und unbestritten, das; die Musik zur Oper „II L,iul-»!nent<>" manche ergreifende Schönheiten be« sitzt, dasi in dem Charakter der klui«,: das Feuer der Liebe, die Macht quälender Eifersucht, so wie das Gemüthliche weiblicher Aufopferung auf eine meisterhafte Art dargestellt ist, ja dasi in manchen Stellen ein höherer Schwung, eine gewisse musikalische Begeisterung den Compositeur geleitet haben; das, sie jedoch allen Anforderungen eines classichen Tongebildes entspräche, daß sie, durch ihr eigenes Selbst, geeignet wäre, stets und allerorts solche Effecte zu bewirken, wie in den ersten Zeiten ihrcs Ve-lanntwerdens in Italien, dies, fand, und wird noch Gegner finden. In jüngster Zeit hat ebenbesprochcne Oper in Neapel, wo sie einst ihre schönsten Triumphe gefeiert, totalen Schissbruch gelitten. Zu den schönsten Nummern der Oper zähle ich das Quartett im ersten Akte mit einfallendem Chöre, dcn Frauenchor ebendesselben Attes, das grosie Duett zwischen Tl»,5u und Lianen des zweiten, und das Finalduett, des dritten Aktes, Einfach und doch so wunderschön ist der Frauenchor „1ii'<^to läßt sich nichts Besonderes erwähnen. Vier durch und durch verliebte Personen, ihre gegenseitigen Vetheuerungen von Liebe und der Unmöglichkeit ohne den angebeteten Gegenstand leben zu können, als Folge tiefer Liebe eine correspondircnde Eifersucht; weibliche Seclengrösis, die bis in das Uebertriebene, ja Widernatürliche gcht, dies, ist das Gerippe der Handlung. Dasi dann auch Vergiftung und Erdolchung, als platzende Effectbomben, eintreffen, ist nicht zu wundern. — — Die Aufführung der Oper war eine i,i allen Theilen kochst aewnacoe zu nennen. Das; Mao. Nosner (NI«"«) von der erste» bis zur l.-htcn Noec wi- eine brave Künstlerinn sana, ist tamn zn erwähnen, denn dies; ist stets der Fall; 5as> sie sich aber besonders in diesen, Parte als eine vortreffliche Darstelle-ri,öl!,!, F-,'che derdramalischcn Mimik beurkuuLcie, das, siezuBei-fall hinris, und die Zierde unserer Bühne ist, diesi ist nicht zu vi,l gesagt. Würdig stand ihr Mad. Lang (Linnen) zur Seite, tie die grosie Arie im ersten Acte, besonders aber im Duette mit Nlaix« recht brav sang, und zur glänzenden Ausführung des Ganzen wohl ein Bedeutendes beitrug. — Herr Verner (Vixl-ul-clo) bekräftiget immer mehr und mehr die angenehmen Hoffnungen, zu denen er bei seinem cr< sie» Erscheinen berechtigte, Seine Siimmc hat so viel liebliches überdies, bedeutende Biegsamkeit, und eine den Räumen gewachsene Kraft, das, wir ihn zu ferncrem Studium, zu Ausdauer „nd Unverdroffenhcit aufmuntern,, um ihm einst al- einem verdienst« vollen Tenor Glück wünschen zu tonnen. Herr Biclsckitzki (^>l!>nQo