KamstaZ Ven'28. A^rN ^ 1838. ,An Weranlaßt durch sein Sonnett im IUyv. Wlatte Nr. ,4. <«^u zeihst des Undanks uns, daß wir Gcscuigen. Die nicht vom heimischen Parnaß erklingen. Des Herzens Drang zum süßen Opfer bringen, Ä«f deutsche Eichen unsre Kränze' hä.rg,e.^ Nccht! Aber willig lauscht der den Klängen, " Dcn -. fremd, ihm zwar, ^,sie in das Leden singen: Und will der Ton ihm auch nicht ganz gelingen, Er muß in fremde Harmonien sich mengen. Ied.ch des V.terla^es Mnsc..h,nen ^ . Su'dhcilig.ihm,j.^er„och«>sie..e, ^ch-oh.e^eister^erauswärtswaaen. Ileug uus. ° Liebling heimisch» Camöne' Woran mit liederreichen Adlerschwwyen ' Nnd folgend woUen wir, gl.ch Dir/dan«^gen. .^, ___ Milk 0. ^ Kampf mit den Heuschrecken. ncn«^7"°''' batte ich Gelegenheit, die crstau-kcnschwärwo 17'.^^ d"T""e" über d!e Heuschrek-W5hrt zu sehen ^ ^ "^ ^'le Länder verheeren, bebedeckt, und zugleich h"" im wörtlichen Sinne davon "hoben sie sich ^ ein// ^ b"""t angefüllt^ dann ' '^ ^ emer unermeßlichen Höhi und ver- dunkelten das Licht der Sonne. Das Geräusch, das sie machen, wenn sie sich von dem Erdboden erheben, kann ich nur mit dem Brüllen der siurmbewegttN See vergleichen. Der Schwärm, den ich sah, war von der Art <^,^!lll8 mi^ratc,i'!iiä oder Tschigerkcl, wie die Tataren sie nennen, eine Art, welche sich durch die rothe Farhe ihrer Beine und Flügel auszeichnet, so daß sie, wenn die Sirahlen der Sonne quer darauf sielen, einer ungeheuren Fcuerwolke glichen. Sie liessen ssch inde/sen nicht n denken, und ein Fremder, der den Zweck all' dieses Lärmens nicht kannte, hätte leicht die ganze Bevölkerung für närrisch kalten können. Das Gelärm d.itte indeß den gewünschten Erfolg, denn das'Heuschreckcnheer, erschreckt dadurch, nahm seinen Weg nach einem andern, minder tapfer vertheidigten Gebiete. - 6b - S I a v l c a *). Die russischen Literatoren begnügen sich gegenwärtig nicht mehr mit der Übersetzung deutscher, französischer oder spanischer Werke, sondern sie bereichern jetzt ihre Literatur mit eigenen Originalwerken aus dem Gebiete der Nomantik, des Drama, der Geschichte u. s. w., und haben auch die Herausgabe eines Literatur- und Kunstblattes in slavischer Sprache versucht. Ein Slave, Herr Ko wa lew ski, hat durch die Herausgabe einer mongolischen Chrestomathie die Theilnahme und Aufmerksamkeit des literarischen Publikums auf sich gezogen. Diese Chrestomathie besieht in einer reichen Auswahl mongolischer Texte. Zwar sind diese Fragmente keine Originale, sondern meistens Übersetzung tüdetanischer Werke, oder aus 'dem Sans kr i t entnommen; aber um so mehr zeigen sie das Hinneigen der Mongolen' zu d,r Literatur der Tübetancr und Hindus. Das erwähnte Werk des Herrn Kowalewski ist l826 — I8Z7 zu Kasan .gedruckt. Die gräflich O sso lins tische Bibliothek in Lemberg enthält 45000 Bande. Sehr reichhaltig und beinahe einzig-ist das Fach für, slavische Geschichte und Literatur ausgestattet. An die zum ^heile sehr seltenen Druckivcrke reihen sich 420t) Handschriften an. ElN Mönch aus dem Orden des heiligen Ba-sl'lius soll kürzlich in einem Kloster von Monte Ne-gro eine kostbare Sammlung historischer Handschriften entdeckt habcn. El.- hatte den Auftrag, die unterirdischen GäNge, welche sich unter der Kirche des Klosters nach verschiedenen Richtungen verzweigen, zu untersuchen/ und fand, daß die zahlreichen Särge, die hier in frühern Zeiten beigesetzt wurden, mit Ausnahme eines einzigen, vollständig erhaltenen, zerbrochen und die Gebeine an einem einzigen Orte aufgehäuft w^ren.' Er stattete davon dem Vorstande des Klosters Bericht ad j dieser berieth sich mit allen Brüdern, und begab sich bann mit ihnen in die unterirdischen Gänge, wo sie zur Eröffnung des unangerührt gebliebenen Sarges, schritten. Wie ^ groS war/nicht ihr Erstaunen, als sie sahen, daß dieser Sarg, der von Blei war, ,>mit./ehr wohlerhaltenen 5 ") Unier diesem Titel werden. Papierbündeln angefüllt war, wovon man jedes in ein mit Oel getränktes Stück Leinwand gewickelt hatte. Als man diese Papiere oberflächlich untersuchte, fand sich, daß es Chroniken in verschiedene« slavischen Sprachen waren, die vom ersten Einfalle der Slaven in die Donauländer bis zum Jahre l?2i gingen. Diese Chroniken enthalten die Ge' schichte der Walachei, der Moldau, Serbiens und Bulgariens,, so wie eine Menge Einzelnheiten über die Kreuzzüge, über das griechische Kaiserreich, übel die Kriege der Polen und Ungarn gegen die Türken u. s. w., alles vo» Augenzeugen abgefaßt. Fürst Milosch hat diese kostbare Manuscriptcn-Sammlung für 5UU0 Ducaten an sich gebracht, und seinen St-cretär Wu? Wukanowitsch und vier und zwanzig gebildete Ulnge Serbier.beauftragt,, die Manuscriplt näher zu untersuchen und sie nach der Zeitfolge zu ordnen. Diese Werke sollen aus Kosten des Fürste» gedruckt werden und den Titel führen: „Slawische Chroniken,« herausgegeben aus Befehl des slavische!» Fürsten Mllosch Obrenowitsch. Vamttftfähle dauerhaft zu mache«. Man stelle dleselben, nachdem sie ausgetrocknet sind, einige Tage lang etliche Fuß tief in Kalkwasser, und bestrei'che sie, wenn sie wieder trocken gewordel» sind, mit verdünnter ^Vitriolsäure, worauf man sie an der Sonne lrocknen läßt. Dieß hilft weit mehr, als das Brennen und'Verkohlen, denn die fo behandelten Ende der Pfähle weiden halb versteinert. M i s k e li sl- e n. Man,hat den Versuch mit einem von H. An)/ thorN) von Newcastle, vetfettiglen herrlichen Lo"' motiv gemacht, das auf der Westeisendahn functio» niren soll. Der Erfinder ist Herr Harrison, der l8Z6 ein Patent erhalten hat. Dieses Locomotiv muß von großem Nutzen seyn, und verspricht nicht nur größere Schnelligkeit, sondern auch größere Sicherheit für die Reisenden. Die Maschinen und der Kessel befinden sich auf zwei verschiedenen Wägen. Der Führe«.' hat den Vortheil völlig freier Aussicht, wodurch er im Stande ist, jedes etwaige Hinderniß zu vermeiden» Üderdieß kann er von seinem Platze aus di< ganjl Maschine beherrschen, für alles Fehlende Fürsorge treffen, und auf d.iefe Art die nur allzu häusigen UN' Me verhüten. Vei dem gemachten Versuche betrug die Schnelligkeit des Kolbens in der Minute l6" Stöße. Aus einer Eisenbahn würde diese Schnellt — 67 — kelt die Zurücklegung vön l03 Meilen in einer Stunde gewähren. Die Näder haben sechs Fuß 1 Durchmesser, und drehen sich bei jedem Kolbenstoß , bleimal um. Nach einer englischen Zeitung verrichten die Dampfmaschinen in England die Arbeit von 4 Millionen Menschen. , Arbeiter fanden kürzlich bei den Festungswerken von Narbonne eine antike Urne, die mehrere Tausend gut erhaltene Silberstücke enthielt. Sie sind römisch, und tragen grö'ßlentheils den Namen Cäsars. Diese Medaillen haben einen innern Werth von 60 Centimen. Ihr Gcsammtwerlh dürste sich auf 50,000 Franken belaufen. In der Nähe von Calcutta wird gegenwärtig ein Vohlversuch gemacht. Als man 292 Fuß tief gekommen war, rrachle der Bohrer Kohlen von vorzüglicher Qualität herauf, die jedoch kein Lager bildeten, sondern aus einem weiter oben im Lande befindlichen Lager herabgckomm«n seyn müssen. Nach dcn letzten Nachrichten ist der Bohrer 427 ^ Fuß tief gedrungen, hat aber das Ende der Alluvialschichte nvch nicht erreicht. Der Bohrer arbeitet immer noch im Sand, und hie und da werden noch Fossilien em-forgeb rächt. Die französische Regierung will eine Expedition unter Leitung des Herrn Gaimard, der schon mit der Corvette Recherche in Island war, nach Lappland und Spitzbergen senden. Die Expedition soll zwei Jahre dauern, und dcn Winter von 2828 bis l829 in Hammerfcst zubringen. Der König von Schweden, stets geneigt, eine wissenschaftliche Unternehmung zu begünstigen, hat mehrere schwedische Gelehrte bezeichnet, die sich mit den französischen vereinigen sollen. Folgender Veitrag zu den marktschreierischen Anzeigen der Engländer und Amerikaner durfte unterhalten. Auf dem. Laden eines Schneiders in New-york liest man mil großen Buchstaben: «Hieher, Hieher! Kommt zu mir alle, die ihr nackt seyd, ich w'll euch bekleiden!« Ein Kaufmann im Staate ^lssissippi forderte seine Schuldner durch folgende Anzeige zum Zahlen auf: „Blut, und Donner! s^"^ ""^ Schwefel! Vezaklt mir, was ihr mir lchuld.g se,^,« Ein Londoner Quacksalber zeigte dem Mbllrum seine Geschicklichkeit im Heilen kranker Augen an, und sÄ,l«5. ««> «. «,,. <, ^> « ,. / ^ >«)loh. »Möge kein Bllnder dleß übersehen!« Auf seiner jetzigen Seereise hat das franzosische Linienschiff Herkules auf der Insel Gorea einen jener ungeheuern Baume, die unter dem Namen Baobab an der Küste wachsen, an Bord genommen, und wird ihn nach Paris schicken, wo die gelehrten Naturforscher schon lange vergeblich ein Exemplar dieses merkwürdigen Baumes zu besitzen trachteten. Nur der Einfluß des Prinzen von Ioinville (Sohn des Königs), der sich an Bord des Herkules befindet, konnte den König von Dacer bewegen, jenen Baum fällen zu lassen, der von den Negern jenes Theils von Afrika als heilig verehrt wird. Über 200 Matrosen mußten einen Tag lang arbeiten, um den Koloß. anS Ufer zu bringen. _____ An der Isaakskirche in Petersburg werden, trotz der ungünstigen Jahreszeit, die Arbeiten ununterbrochen fortgesetzt. Dieselbe soll im Jahr 18N vollendet seyn, und wird vielleicht das größte Go bäude, welches das moderne Europa entstehen sah. Sie ist 2^0 englische Fuß hoch, besteht ganz aus Marmor und Metall, und zeigt außerhalb 4 42 Säulen (Monolithen) aus rothem Granic und vier Frontispize, jedes mit einem Bronze-Basrelief von il? F. Länge. Der marmorne Dom, umgeben von einer Colonade, hat l09 F. Durchmesser, und um denselben erheben sich vier Glockenthürme. Das Ganze ist eln Denkmal, welches nur in den colossalen Werken Indiens und Ägyptens seines Gleichen sucht. 2000 Arbeiter waren in der letzten Zeit an dieser Kirche beschäftigt. Die 24 Säulen, welche die Kuppel tragen, sind jede 42 F. hoch, aus einem Stück, und aus denselben Steinbrüchen Finnlands, welche die Alexandersäule lieferten. , Jede dieser Säulen Wiegt an 200.000 Pf., und die Anstalten, welche dieselben auf eine Höhe von 200 Fuß erhoben und daselbst aufstellten, verdienen, Bewunderung. Früher zweifelte man an der Schissbarmachung der Rhone^ jetzt streiten sich zwei Gesellschaften'um die Ehre, zuerst dieses Projecl auszuführen. Hllr Perret einerseits will seine Dampfdoote schon im Juni produciren, und die,Compagnie von Sassenay hat eben die Nachricht erhalten, daß ihre Maschinen aus England in Havre, angelangt seyen. Letztere Gesellschaft will mittelst einer Eisenbahn den -Rhonefall umgehen, und so bis'in die Stadt'Gens'stlbst mit ihren Locomotiven gelangen. Endlich tritt auch Graf v. Sellon mit seinem bereits 18)/» g«chtgle-N Plane von einem Dampfschleppsch'ff wieder yervor, und kündet an, daß dieß sein Project nun wirklich werbe executirt werden. ' ' — 68 — Ein im französischen Departement der Vogesen ^ wohnender Geizhals hat, um sich der Thür- und ^ Fenstersteuer zu entziehen, ein Haus gebaut, daß we: ft 3er Thuren noch Fenster besitzt. Das Dach ist be- ^ lveglich,, und indem er es in die Höhe hebt, kann der neue Diogenes sein Haus verlassen. -----------------------------.

lellösen Grundlage weiblicher Tugend, ausgeschmückt durch das verfeinerte Zartgefühl, womit die Natur die zweite» Geschöpfe „.s«,lMn,gußgestittt^t hat, wiederfinde!)., Zurschautragung ehelichtn Glückes hat gleiches Schicksal Mit iener der Religiosität; liegt auch Wahrheit als Triebfeder zm» Hvund, ss halt es die W^t für Frömmelei, und sehr verzeihlich l denn cm Stosjseufzerlcin vor Andern sieht imlncr einem Nicochcl» Schusse ahnlich, der gen Himmel geschickt/ dort »licht aufgenommen, abprallt, und hier auf Erden erst seine WirkungZihUll soll. So scheint auch^ein öffentlicher Kuß minder um die Gunst des Empfängers als um die Veneidung der Zeugen zu bühlOl. Jenes für alle Jungfern, dies; für junge Gattinnen! Recht geübte Vcrläumdcr sind Mahler in Nembrandt'scher Manier. Sie kennen die Wirkung des grellen Al'fallcs von Licht zum Schatten zu gut, als das; sie verabsäumen sollten, davon Gebrauch zu machen. — Es darf daher nicht Verwunderung erc regen, wenn derlei Ereaturen, manchmal — ^ihrcm ICHarakter scheinbar zuwider,— dem oder jenem, ja oft demselben, der d>c Scheibe ihrer giftigsten Pfeile ist, Billigkeit widerfahren lasst«. — Gebt Acht! Es ist sicher nur der helle Vordergrund, voll welchem sie Euch zur immer mehr und mehr sich verdunkelndell Perspectivc ihrer Vcrlaumdungen entweder unvermerkt führe»!, — oder sie gehen überraschend aus der blendendste» Helle iu dc» schwärzesten Ton über. — »Achenicnscr!« sprach Socrates, „Ihr habt durch Euer voreiliges Urtheil« (in Folge dessen er dem Tode überliefert worden) «den Vcrläumdern dieser Stadt Stoff gegeben» Euch vorzuwerfen, dasj ihr den weisen, SocrateS ums Leben gebracht: denn sie werden mich weise nenne», wenn ich es schon nicht bin, um Euch um so mehr tadeln zu können!» Es gibt eine geistige Chemie, deren Studium jedem Me»c scheu obliegt: die unendliche Mischung von guten lind böse» A„l lagen» die gleich einem Ehaos unser Inneres erfüllen, zu scheiden, und jede einzeln für sich zu beobachten, die Vöscn hinweg zu schaffen, und die Guten in ein wohlverwandtes Amalgam« z« bringen. Das Vcdürfnis, der Unterhaltung und Zerstreuung ist öilch eine Krankheit, u>»0 die Mittel dafür sind nach den vcrschiede.!;ei» Dispositionen der Seele zu wählen — die Lang'weile fst aber "ew schleichendes Fieber. X° R» Vinnl». O h a r n v e. , dreisyldig. Ist ein großes Weh; Errath' es fein behend« 'Aus dem A V E. , Doch all» Dinge lehren Stets auf der Letzte n Bahn i Das Ganze rührt die Sphären D—^»_______-......______—.. '^.M Auflösung ves Silbenräthsels aus dem Illyr. Blatte Nr. 16, vom 2l. Aprij jb3s' Wortreich. Neoactenr: ^r. Vav. Vein pich. Verleger: Hgnaz Al. Vdler v. Aleinm«l»r.